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THEMA: Nochmals Nahrungsergänzung und Geschäftemacherei
13 Antwort(en).
mart
begann die Diskussion am 20.11.03 (17:09) mit folgendem Beitrag:
Ich bin heute angemailt worden von einem Herrn, der lt. seiner Aussage meine e-mail Adresse aus diesen Foren hat, und der mir nun seine Produkte anpreist.
"Probiotic + Prebiotic = Symbiotic grenzenlose Kombinationmöglichkeiten"
Da dieser Herr Klemens Bäuml sicherlich noch vielen anderen seinen Rat und seine Produkte anbietet, möchte ich doch nochmals intensivst davor warnen sein Geld dafür hinauszuwerfen.
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Medea.
antwortete am 20.11.03 (19:26):
Danke mart, nun weiß ich mich zu richten, falls er auch an mich herantreten sollte ....
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pilli
antwortete am 21.11.03 (15:54):
@ mart,
gut finde ich deine initiative, mal öffentlich zu machen, wenn ST-kontakte genutzt werden, um finanzielle bezugspunkte herzustellen. sich eben geschickt vorbeizuschlängeln ohne erst mal der höflichkeit zu entsprechen und sich dem foreninhaber vorzustellen, :-) ist nicht wirklich die feine art.
nur im chat machte ich bisher einmal die erfahrung, daß jemand sich gleich als heilender praktiker vorstellte und mir von seinen "patienten" berichtete...lach. ich hab ihm gleich ne kostenlose unternehmungsberatung verpasst und riet ihm doch von "kunden" zu sprechen..."patient" klinge m.e. gleich sooo "krank" und wirkt negativ. :-)) war schnell wieder wech...hat wohl gemerkt, datt ich watt gemerkt hatte.
es interessiert mich, ob auch noch weitere ST`ler kontaktiert wurden. ich kann nur raten, sehr sehr vorsichtig zu sein; egal...wie vertraut auch der virtuelle kontakt erscheinen mag.
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schorsch
antwortete am 21.11.03 (17:17):
...und ich nehme jedes Couvert, das von Banken oder anderen Institutionen vorfrankiert kommt, damit ich etwas bestellen soll, lege einen meiner Bücherbestell-Coupons bei, klebe es zu und werfe es in den nächsten gelben Briefkasten....
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pilli
antwortete am 21.11.03 (17:37):
:-))))))))))))))
ökonomisch und effektvoll...effizienter`kann es nicht sein.
zwinker mal ganz heftig...
:-)
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GuenterSchwarz
antwortete am 22.11.03 (13:32):
Hilfe mir wird etwas angeboten? Ich verstehe Ihre Ablehnung nicht, Werbung als Information zu erhalten. Jeder kann doch selbst entscheiden, ob er sich dafür weiter interessiert oder nicht. Der allgemeine Ratschlag, alles in den Papierkorb, ist eigenartig, wenn man sich an Foren beteiligt, in denen Informationen weitergegeben werden. Warum so negativ für "Neues" Hat für Sie alles was verkauft wird etwas anrüchiges?
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mart
antwortete am 23.11.03 (09:32):
<<Vielleicht helfen auch zusätzlich Vitamine, siehe Beitrag "Nahrungsergänzung nötig"<<
Bitte auch den letzten Beitrag darüber in diesem Thread (Spiegelartikel) darüber lesen.
Aus dem neuen Spielgel: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-274295,00.html
"Cocktails mit Stuss
Mit kruden Verschwörungstheorien kurbelt Matthias Rath den Verkauf seiner umstrittenen Vitamin-pillen an. Seine Jünger halten ihn dennoch für nobelpreiswürdig.
Herzinfarkt, Herzrhythmusstörung? Muss nicht sein. Liegt nur am Vitaminmangel in den Herzmuskelzellen. Ohne Vitamine laufen die trocken wie ein Motor ohne Öl. Aids? Krebs? Muss auch nicht sein. Krebszellen vermehren sich durch Enzyme, die Schneidewerkzeuge haben. Und denen wird mit Vitaminen einfach das Maul gestopft. Bei Aids ist das so ähnlich. Medizin wird durch Matthias Rath, 48, ganz einfach - wie gerade erst bei seiner Vitaminzaubershow im Bonner Maritim Hotel. "Jetzt haben Sie in einer Minute ein Semester Medizin gespart", sagte der Meister unter dem Jubel seiner 300 Schlachtenbummler. Wer noch mal nachlesen will: Im Foyer gibt es sein Buch im Fünferpack. Was seinen totalen Durchbruch bisher verhindert hat? Lässt sich noch einfacher erklären: das Pharmakartell natürlich. Damit dessen subtiles Geschäft mit der Krankheit gesichert ist - jetzt wird es etwas komplizierter -, hat George W. Bush den Irak in Schutt und Asche gelegt. Ein Krieg, um anschließend mit "Notstandsgesetzen" die "globale Kontrolle der Pharmalobby" zu zementieren und Raths hoch dosierte Vitaminpräparate zu verhindern, die er von den Niederlanden aus vertreibt. Hätte man gleich drauf kommen können. Seit 1997 tingelt der Mediziner mit derlei Märchen durchs Land, denn irgendwas, so das PR-Kalkül, wird mit der Zeit schon hängen bleiben. Die Verschwörungstheorien machten ihn bekannt, die Vitaminpräparate zum Millionär. Auf seinen Internet-Seiten fahndete Rath in Steckbriefen ("Most Wanted") nach Forschern, Politikern und Industriebossen, denen er sogar "Völkermord" vorwarf. In ganzseitigen Anzeigen und Vorträgen verrührt er Fakten, Legenden und Spinnereien so lange, bis das Publikum reif zum Beifall ist. "Wer", raunte Rath in Bonn, habe denn die jüngste Kampagne bezahlt, mit der "mal eben der wahrscheinliche Atomkrieg verhindert" wurde? "Wir", raunte das Publikum voller Andacht. "Wir", flüsterte auch Johannes Korkowsky. Seit vier Jahren nimmt der korpulente Thüringer mit seiner Frau die Präparate von Rath, der "den Nobelpreis verdient hätte". 350 Euro gibt er im Monat dafür aus. "Ich könnte Bäume ausreißen", sagt Korkowsky leicht kurzatmig. Neben ihm steht Christian Rehse, dessen Herzrhythmusstörungen nach Einnahme von Raths Gemischen plötzlich verschwanden. Seit kurzem tritt der Junge mit dem Wunderherzen sogar vor Publikum auf. Als "Kronzeuge des Wahnsinns" in der Show von Vitaminguru Matthias Rath, dem Kopf der "größten Befreiungsbewegung der Menschheit". Oder Rath, dem Scharlatan? "
Fortsetzung folgt
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-274295,00.html
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mart
antwortete am 23.11.03 (09:34):
Fortsetzung des Spiegelartikels:
"Dass Vitamine prinzipiell gesund sind, ist eine Binsenweisheit", sagt Ulrike Beisiegel, Professorin für Biochemie im Hamburger Uni-Klinikum. Ende der achtziger Jahre betreute sie Raths Doktorarbeit. Sie weiß von Patienten, so Beisiegel, "die die kritisierten 'Pharmagifte' abgesetzt und ernsthafte Probleme bekommen haben". Dagegen sei ihr "keine Studie bekannt, die belegt, dass die Präparate auch nur einen Patienten vor dem Infarkt bewahrt haben". Bereits 1998 berichteten zwei Magdeburger Wissenschaftler im "British Medical Journal" über ihren vergeblichen Versuch, Wirksamkeitsbelege für Raths früheres Produkt Vitacor 20/90 zu finden. Raths Pillen sind so hoch dosiert, dass sie in Deutschland als Arzneimittel gelten. Da er die dafür nötigen Nachweise über Wirksamkeit und Ungefährlichkeit schuldig blieb, darf er sie hier zu Lande nicht vertreiben - und wich 1998 ins niederländische Almelo aus. Von dort aus bedient er mit 200 Mitarbeitern den europäischen Markt. In den vergangenen Jahren lief das Geschäft mit den Vitaminen so gut, dass Rath auf der riesigen Landkarte über seinem Schreibtisch mit kleinen Fähnchen schon neue Märkte im Libanon und in Südostasien markiert hat. Lag der Umsatz seiner GmbH 2001 bereits bei knapp 40 Millionen Euro (Gewinn: 10 Millionen), so rechnet er 2003 mit 60 Millionen Euro. Die Wirtschaftsprüfer bemängelten allerdings, dass der Jahresabschluss für 2001 "nicht auf ökonomisch verantwortliche Weise" zu Stande gekommen sei und ihnen kein vollständiges Bild liefere. Doch was sind ein paar wacklige Zahlen, wenn man sich für das "Gewissen der Menschheit" hält? Schon früh engagierte sich Rath bei den Naturwissenschaftlern gegen Atomwaffen, die auch der amerikanische Nobelpreisträger Linus Pauling unterstützte. Rath fuhr Pauling damals in Deutschland herum und heuerte 1990 an dessen Institut im amerikanischen Palo Alto an. Pauling verbrachte seinen Lebensabend damals mit dem vergeblichen Versuch, durch Einnahme hoher Vitamin-C-Dosen eine Herzinfarktresistenz nachzuweisen. Die Vitaminsucht seines Mentors brachte Rath offenbar auf eine Geschäftsidee. 1992 gründeten die beiden zwei Firmen und begannen, Vitamincocktails zu vertreiben. Später, nach einem Streit mit den Erben des Wissenschaftlers, verlor Rath das Recht an der kommerziellen Nutzung von Paulings Namen. Danach versuchte er es allein und wurde "Hauptzugpferd" beim Vitaminhersteller Rexall-Sundown. Vor allem das amerikanische Multi-Level-Vertriebssystem der Präparate faszinierte ihn. Es zog Kolonnen von Klinkenputzern an, die um ihr Leben feilschten: Je mehr Bestellketten sie in Gang setzten, desto mehr kassierten sie. Mittlerweile trommeln auf diese Art in Deutschland einige zehntausend "Gesundheitsberater" in internen Zirkeln für seine überteuerten Produkte. Guter Rath ist nicht billig. In Bonn allerdings spendierte Rath Jute-Halstücher mit seinem Konterfei zum Sonderpreis. Zum Schluss verlas jemand eine rührende Grußbotschaft seiner Kundin Katja Ebstein. Eine Frau summte: "Wunder gibt es immer wieder ..." NILS KLAWITTER
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-274295,00.html
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navallo
antwortete am 23.11.03 (18:00):
@GuenterSchwarz
„Jeder kann doch selbst entscheiden, ob er sich dafür weiter interessiert...“
Dazu muß er den Werbeschrott aber erst mal als solchen erkennen und deshalb lesen! Und das stinkt mir genauso wie Spams aussortieren, mit aufdringlichen Werbebannern aufgehalten zu werden oder Postmüll durchforsten zu müssen.
Für Produktwerbung gibt es im ST die Rubriken Kleinanzeigen, Kaufhaus oder auch Werbebanner. Wer sich also dafür interessiert, kann sich da einklinken. Inserierende Firmen tun dabei für die Existenz des Seniorentreffs noch etwas Gutes. Das Diskussionsforum ist für kostenlose Werbung tabu und muß es bleiben. Werbung als bloße „Information“ zu verkaufen wurde schon öfter hier versucht, ist also nichts „Neues“, wie Sie meinen. Wir sind zwar alt, aber nicht blöd! Den Unterschied zwischen Werbung und Information kennen wir schon.
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GuenterSchwarz
antwortete am 23.11.03 (20:31):
Fazit, jeder kann also selbst für sich entscheiden, wie er Informationen wertet oder weiter verfolgt. Prima! Wo ist der Unterschied zwischen Werbung und Information, steckt nicht schon eine Information in der Werbung, welche auch immer. Wirbt nicht jeder im Forum für seine Meinung oder gibt Informationen. Woher sind die? Auch wissenschaftliche Erkenntnisse mußten revidiert werden. Warum nur diese Aufregung über Werbung. (Am Briefkasten "Werbung einwerfen verboten" usw.) Und, übermäßig viele Spams erhält derjenige, der sich überall einklickt und seine Adresse hinterläßt. Ich erhalte kein Frühstücksfleich!
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GuenterSchwarz
antwortete am 23.11.03 (20:37):
mart, woher bitte kommt Ihr Kampf gegen Dr. Rath und gegen Vitamine, die wohl niemand schaden. Oder wo sind die Todesanzeigen der an Vitamintherapien gestorbenen Menschen? Sind Sie Arzt und wollen Ihre kranken Patienten erhalten? Ich habe bereits Ihre Behauptungen nachgefragt, sie konnten diese jedoch nicht belegen. Daher bin ich irritiert, warum sie alles was aus der Richtung Vitaminzusätze kommt, negieren? Ja, alle als Scharlatane hinstellen, die mit Vitamine gute Erfahrung gemacht haben und vielleicht auch durch Weiterempfehlung anderen helfen wollen, auch wenn dabei etwas verdient werden kann?
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mart
antwortete am 23.11.03 (21:02):
Sehr geehrter Herr Schwarz!
Ich führe keinen Kampf gegen Vitamine. Diese gibt es wohlsortiert als Mono- und Kombinationspräparate und mit allen medizinischen Zulassungsverfahren auf dem Markt.
Ich zeige auf, daß Medikamente, die weder diese Überprüfungen haben noch einer nachvollziehbaren Qualitätskontrolle unterzogen werden, und für den Normalverbraucher in unzulässiger Weise hochkonzentriert empfohlen werden, gefährlich sein können.
Aber sie wissen sicher wie ich, daß Vitamine und Spurenelemente in natürlich vorkommenden Quellen trotz geringerer Konzentration als die halb- oder vollsynthetischen Vitamine die bessere nachweisbare Wirkung haben. Und für einen zusätzlichen Bedarf bei Malabsorptionen, Neuralgien, Rauchern, Kranken stehen genügend überprüfte und weitaus billigere Produkte zur Verfügung.
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GuenterSchwarz
antwortete am 23.11.03 (21:29):
mart, dann bitte noch einmal die Frage, wo sind die Schadensersatzprozesse in Ländern, wie Holland und Amerika, die andere Zulassungen haben für hochdosierte Vitaminpräparate? Sind alleine Präparate schlecht oder gar gefährlich nur weil Deutschland teils eigenartige Zulassungskriterien hat bzw. in anderen Ländern andere Regelungen gelten? Worin begründen Sie die Gefährlichkeit? Ich schrieb bereits, dass in Amerika der Verbraucherschutz in der Produkthaftung wesentlich höher ist als bei uns. Siehe die akt. Klage eines Rauchers in Deutschland und der Klagen in USA. Mit Ihren Behauptungen beeinflussen Sie Menschen, die mit hochdosierten Vitaminpräparaten, die ihnen nicht schaden können, versuchen könnten, Ihre Gesundheit zu verbessern oder sich gar zu heilen. Ich erfuhr bei mir selbst durch eine Darmkur, die lediglich auf Ballaststoffen und Kräuterkapseln beruhte gesundheitliche Verbesserungen und "heilte" durch meine Weiterempfehlung tatsächlich einige Personen. Ich verdiente dabei keinen Cent, sondern empfahl dies nur weiter. Jeder konnte für sich selbst entscheiden. Inzwischen bin ich 52 Jahre alt und erhielt noch nie von einem Arzt einen Rat, evtl. vorsorglich auf natürliche Weise mögliche Mikroparasiten im Darm zu beseitigen, die die Aufnahme der Wertstoffe im Darm behindern oder ursächlich für Krankheiten verantwortlich sein können. Nach dieser Darmkur von einer amerikanischen Firma reduzierte sich bei mir das Gewicht, die Gerüche der Haut, des Stuhl sind nachhaltig verbessert, die Vitalität hat sich erhöht, Hautprobleme wurden beseitigt, Darmpilze und die Folgen sind verschwunden usw. Verschiedene Teilnehmer im Forum sind jedoch gegen Tipps, Werbung, Informationen, die scheinbar nur darauf ausgelegt sind, Geld zu verdienen. Wie sollen nach Ihrer Meinung Erfahrungen, über die auch Dr. Rath berichtet, ohne diffamiert zu werden als Scharlatane und Geschäftemacher weiterverbreitet werden?
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navallo
antwortete am 23.11.03 (23:40):
Sehr geehrter Herr Schwarz, der Schaden liegt bereits in der Tatsache, daß unbedarften Leuten aus Profitgier Dinge aufgeschwatzt werden, die sie eigentlich nicht brauchen, weil sie von Mutter Natur bei normaler Ernährung ausreichend damit versorgt werden. Und - falls Sie wirklich so naiv sind und es noch nicht geschnallt haben - wesentliche Unterschiede zwischen Werbung und Information bestehen darin, daß bei dem einen Täuschungsabsichten an der Tagesordnung sind, bei dem anderen nicht, bei dem einen Profit, beim anderen zumeist selbstlose Hilfe im Vordergrund steht.
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