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THEMA:   Wie häufig wechselt Ihr Eure Hausärzte und wenn, warum?<

 21 Antwort(en).

utelo begann die Diskussion am 06.11.03 (09:37) mit folgendem Beitrag:

Hatte während meines Berufslebens eigentlich nur insgesamt 3 Hausärzte, einer starb, einer war mir zu albern und den 3. hatte ich bis Dez.02 über 15 Jahre. Da ich aber eigentlich immer nur Gelenkschmerzen hatte und mal ne Erkältung, aber nichts Besonderes, wo er hätte was machen müssen. Habe allerdings immer gesagt: Bei dem möchte ich nicht wirklich krank werden.
Mein Lymphdrüsenkrebs wurde im Krankenhaus festgestellt, weil ich mir einen "Leistenbruch" operieren lassen wollte.
Er war sehr erstaunt, beschäftigte sich aber auch nicht sonderlich mit den Thema.
Seit Jan03 bin ich bei einem anderen Arzt, der auch Erfahrung mit KrebsReha usw. hat. Habe zufällig durch meine Nachbarin von diesen Arzt gehört und Glück gehabt, dass noch ein Platz frei war. Der nimmt nämlich nicht mehr Patienten an, als er bewältigen kann.
Die erste Untersuchung verlief gründlichst incl. Ultraschall, Blutabnahme am nächsten T ag, Überweisung zum CT weil er etwas entdeckt hat usw. SO stellte sich der Darm- und Leberkrebs heraus. Wäre ich ncht zu ihm übergewechselt, wäre ich jetzt schon tot (sagte nicht er, sondern die KH-Ärzte)
Also sollte man doch zwischendurch mal den Arzt wechseln.


simba antwortete am 06.11.03 (10:25):

Zu meinen Hausarzt gehe ich eigentlich nur wenn ich ein Rezept ausgestellt bekommen will - er ist recht nett, aber seinen Diagnosen misstraue ich. Meinen Blutdruck lasse ich mir prinzipiell nur vom Internisten einstellen, nach eingehender Untersuchung natürlich. Leider gehen beide jetzt in Pension und ich muss mir neue Ärzte suchen - ein Graus für mich -wo ich mich so schwer entscheiden kann :-)


Geli antwortete am 06.11.03 (13:38):

Für mich verbindet sich mit dieser Frage auch die, wie findet Ihr einen Hausarzt, der diesen Namen (und das Vertrauen) auch verdient? Solange wechseln, bis alles passt?
Bis jetzt bin ich - toi-toi-toi - immer nur mit "Kleinigkeiten" zum Arzt gegangen. Deshalb kennen wir uns kaum. Sollte man ihn mit mehr Kleinigkeiten "testen"?


Irina antwortete am 06.11.03 (15:20):

Ob er den Test besteht, können wir als Nichtmediziner doch leider gar nicht beurteilen.

Es sei denn, es passiert so etwas:
Frau mit hohem Blutdruck bekam ein Medikament lange Zeit mit Erfolg. Eines Tages dennoch wieder hohe Werte. Frau geht zum Hausarzt und erzählt ihm das. Er zückt Rezeptblock und verschreibt noch ein anderes Medikament zusätzlich. Blutdruck mißt er nicht, verläßt sich auf die Selbstmessungen der Frau.

Ich hatte die Frau begleitet und sie anschließend sofort zu meinem Hausarzt gebracht.

So weit, so klar.

Wenn aber der HA z.B. sagt: neue Forschungen haben ergeben, daß ... --- oder: Sie sind nicht krank, Sie haben nur ein XYZ-Syndrom.
Wie sollte ich kontrollieren, ob d a s stimmt?


karaoke antwortete am 06.11.03 (16:10):

Ich gehe seit 1973 zu meinem Hausarzt und habe es noch nie bereuen müssen.
Er ist gründlich, nimmt sich auch lange Zeit für ein Gespräch, wenn es sein muss und geht unklaren Diagnosen rigoros auf den Grund. Für ihn gehören Seele und Körper zusammen.
Er klammert nicht, sondern überweist zu Fachärzten und das nicht erst, wenn er mit seinem Latein am Ende ist.
Er verschreibt auch hochwertige Medikamente und nimmt keinerlei Rücksicht auf die Budgetierung.
Er macht auch noch regelmässig Hausbesuche, auch wenn er dafür kaum etwas bekommt.
Er ist Arzt mit Leib und Seele und ihm ist der Kassenpatient genau so lieb, wie der Privatpatient.
Die Sprechstundenhilfen sind ausnahmslos nett und zuvorkommend und kümmern sich auch, wenn sie eigentlich nicht dafür zuständig wären.( Briefe an Krankenkasse usw)
Gewünschte Gutachten und Fotokopien gibt es unentgeldlich.
Das ist bei meinem Hausarzt Dienst am Kunden.
Ich wüsste keinen Grund, den Hausarzt zu wechseln.


utelo antwortete am 06.11.03 (16:22):

Liebe Karaoke,
solch ein Hausarzt war vor 46 Jahren mein Chef. Daher war ich auch etwas verwöhnt. Leider war er schon ziemlich alt, so dass ich einen anderen suchen musste. Und das war echt schwierig. Wenn du solch ein Glück hast,bleib ja bei ihm.


schorsch antwortete am 06.11.03 (17:20):

Die meisten Hausärzte behandeln leider nach dem Prizip: Händedruck zur Begrüssung; ach ja, das ist ja der Patient mit......; Wie gehts?; statt die Antwort abzuhören, Krankengeschichte überfliegen zur Bestätigung der vor Jahren gewonnenen Erkenntnis, dass Patient ...... hat; haben Sie noch die Mittel XYZ?; wohlwollend lächeln; auf Wiedersehen!

Mein Tipp. Mit dem Stuhl näher zum Schreibtisch des Arztes rücken; den Oberkörper nach vorne beugen und ihm fixierend in die Augen sehen; ihn eindringlich meine Symthome schildern.

Falls der Arzt dies als aufdringlich ansieht: Anderen Hausarzt suchen, der die Krankengeschichte neu schreiben muss!


utelo antwortete am 06.11.03 (18:25):

Es geht ja schon los im Behandlungszimmer: Der Arzt sitzt verbarrikadiert hinter seinem Schreibtisch -so wie in den Büros die großen Chefs. Somit ist der Abstand gewahrt, ich Arzt - du dummer Patient, komm mir nicht zu nahe.
Bei einem guten Arzt -wie jetzt bei meinem neuen Hausarzt, steht der Patientenstuhl neben dem Schreibtisch in der Nähe des Arztes. Dann kann der auch schneller Blutdruck messen, Lunge abklopfen,usw. Es ist einfacher als wenn man erst hinter seinem Schreibtisch hervor kommen muss.
Ein guter Arzt erkennt bereits am Händedruck, beim Blick in die Augen usw., welche Krankheit ein Patient evtl. haben könnte. Diese Dinge kennen aber nur noch die alten Ärzte, die mit nichts als ihrem Instinkt und Wissen behandeln mussten. Die jungen und mittelalten Ärzte bekommen solche Dinge nicht mehr vermittelt, es sei denn, sie arbeiten in der Praxis ihres Vaters mit, der das weiter gibt.


Tessy antwortete am 06.11.03 (18:43):

Vor ca. 8 Wochen habe ich meinen Hausarzt gewechselt.
Ich war es leid mir anzuhören daß

seine Frau nicht so schnell schwanger wird wie er das möchte

er doch nicht das BWL-Studium zugunsten der Medizin hätte abbrechen sollen

nicht mehr so viel Kohle fließt wie vor 20 Jahren

die Pharmazie mit ihren Geschenken immer knickriger wird

und vor allem den Spruch: *was kriegen wir denn heute*!!

Wie der "Neue" ist bleibt abzuwarten, ich hoffe daß ich das noch lange nicht ernsthaft testen muß :-)


Geli antwortete am 07.11.03 (09:04):

Karaoke und Utelo, da habt Ihr wahrscheinlich großes Glück mit Eurem jeweiligen Hausarzt! Unbedingt warmhalten!
Aber wie findet man so ein Prachtstück?


schorsch antwortete am 07.11.03 (09:56):

Meinen jetzigen Hausarzt habe ich seit etwa 20 Jahren. Ich war einer seiner ersten Patienten.
Von Anfang an sass ich so an seinen Schreibtisch, dass ich auch Einsicht nehmen kann in meine Krankengeschichte.
Ab und zu fällt auch ein privates Wort - unsere Gemeinde ist schliesslich ein Dorf! So konnte er auch herausfinden, dass meine permanenten Rückenschmerzen von unterdrückten Problemen im Betrieb herrühren.
Leider hat das Abhören von privaten Dingen auch seine Schattenseiten: Letzthin erzählte uns eine Nachbarin, die Frau des Arztes - sie ist in seiner Praxis im Büro tätig - habe sie angerufen und ihr gesagt, sie solle den Arzt nicht Stunden lang mit Dorftratschereien belästigen. Sonst müsse sie sich einen anderen Hausarzt suchen! Ich kenne diese Patientin so gut, dass ich der Arztgattin schmunzelnd Recht geben muss.....


karaoke antwortete am 07.11.03 (13:21):

@ Geli
So etwas zu finden, ist wirklich Glück.
Mein Hausarzt ist eine karierte Taube und genau so selten wie diese.
Sein Vater war Landarzt im Münsterland und hat ihm noch andere Wertigkeiten mit auf den Weg gegeben.
Davon profitieren wir Patienten.
Die meisten, auch ich, sind mit ihm per du, gerade, wie es auf dem Lande Sitte ist, und man muss auch schon mal einen jovialen Schulterklopfer aushalten.*grins*


tiramisusi antwortete am 08.11.03 (10:24):

trotzt meiner vielen umzüge hatte ich mit ärzten immer relativ viel glück - wobei ich festgestellt habe, dass es immer funktioniert, wenn man den jungs im weissen kittel löcher in den bauch fragt :-)

so bin ich auch jetzt ganz froh, einen aufmerksamen und umsichtigen arzt hier auf dem lande gefunden zu haben und wenn wirklich ein spezialist gefragt ist oder aussergewähnliches vorliegt, rufe ich einen cousin von mir an, der chirurg an der deutschen klinik für diagnostik in wiesbaden ist oder einen sehr guten freund, der ein erfahrener und sehr guter anästhesist ist und lasse mir rat geben. ich erinnere mich an eine schwere magen-op vor einigen jahren, als ich noch in berlin wohnte. nach erkundigungen meines freundes hiess es dann " der professor ist menschlich eine absolute drecksau aber ein genialer chirurg. seine menschlichkeit muss dich ja nicht intertessieren - geh zu ihm" hab ich gemacht und alles verlief blendent. die OP wurde damals erst von wenigen chirurgen durchgeführt.
fazit: mir kommt es mehr auf die medizinische leistung und as können eines artes an als auf seine freundlichkeit oder "einfühlvermögen".


schorsch antwortete am 08.11.03 (18:47):

Für einen Chirurgen mag das in Ordnung gehen, aber von einem Hausarzt - und von dem reden wir hier ja - erwarte ich, dass er keine "Drecksau" ist, sondern ein Mensch - und dass er auch mich wie einen Menschen behandelt.....


tiramisusi antwortete am 08.11.03 (19:53):

nunja schorsch aber was nützt mir der einfühlsamste hausarzt, wenn er kein guter diagnostiker ist?----


kleinella antwortete am 08.11.03 (23:01):

Ich habe den sog. Hausarzt nur einmal aus eigenem Antrieb gewechselt. Dabei spielte hauptsächlich eine Rolle, daß ich nicht autofahren kann und mir eine Ärztin in der Nähe gesucht habe, die ich notfalls zu Fuß erreichen kann und die auch zu einem Hausbesuch bereit ist (bei Bedarf).
Meine Erfahrung ist, daß insbesondere viele Fachärzte sehr flüchtig sind, auch deshalb, weil sie sehr überlastet sind. Mit meiner jetzigen Hausärztin bin ich sehr zufrieden.


rotti antwortete am 12.11.03 (00:04):

Dieses Thema ist wohl bundesweit ein Problem. Jedoch in unserer Region steht die Frage etwas anders. Auch ich habe 35 Jahre eine gute Hausärztin besessen. Sie ist leider in den Ruhestand gewechselt. Wo bis September noch 3 Ärzte praktizierten, ist nur noch einer tätig und auch schon 65 jahre alt. Geht er auch noch in den Ruhestand,dann wird wohl in unserem 2000 Seelen Städtchen Panik entstehen.Nun heißt es als Bürger, bist du Gottes Sohn, so hilf dir selbst. Aber wie? Ein Hausarzt ist notwendig ab Januar 04, wenn es um den Facharzt geht, dann ist keine Chance ohne Überweisung behandelt zu werden. So wird es bei uns zur Zeit zum Beispiel in der Orthopädischen Praxis veröffentlicht.Hat hier die Politik versagt? Schließlich gibt es genügend statistische Erhebungen über Entwicklungen in allen Bereichen über Jahrzehnte.Hat man die Medizin dabei vergessen oder verschwiegen? Wie kann so eine Forderung gestellt werden, wenn die Basis nicht mehr im Gleichgewicht ist?
In unserem Land Sachsen klingt so eine Frage sehr utopisch. Ärztemangel hat schwere Folgen besonders in den ländlichen Raum und die älteren Menschen stehen hier hilflos und einsam am Rande der Zivilisation. Ein Glück, das Alter wird jeden einmal treffen, wenn er nicht schon vorher stirbt. Doch in diesem Stadium kann man so eine Politik nicht mehr begreifen und ein Leben in den eigenen vier Wänden wird wohl dann wie ein Fünfer im Lotto!
Na dann auf ins Pflegeheim ohne ärztliche Hilfe??? :-((((
Da gibt es wenigstens noch überlastetes Pflegepersonal welches dann die allerletzte Amtshandlung erledigt.


schorsch antwortete am 12.11.03 (09:30):

@ rotti: "...Auch ich habe 35 Jahre eine gute Hausärztin besessen..."

Seufz - meistens ists umgekehrt......


simaja antwortete am 07.01.04 (16:01):

ich hatte einen hausarzt in dem ort wo ich als kind und jugendliche wohnte (22 Jahre)
dann war ich mal 5 jahre ohne hausarzt. nichts hat weh getan, brauchte keinen.
die nächsten 15 jahre hatte ich dann eine hausärztin, welche ich auch in sehr großen abständen nur aufsuchte.

voriges jahr nach meiner gallen Op habe ich mir einen neuen hausarzt gesucht:

gründe des wechselns:

bei hausarzt nummer ein zog ich weg.
mit nummer zwei konnte ich nach der Op nicht mehr, sie war mir zu sentimental, hat mich zu wuschig gemacht, durcheinander gebracht.

zur zeit bin ich noch bei hausarzt nummer drei. SUCHE aber einen neuen.
der hausarzt ist zwar als pillen verschreiber ok, ABER ich suche einen arzt der mir mehr mit tees...., also ohne chemie helfen kann, der verständnis für meinen sport, sowie mein vegetarisches essen hat.
hat dieser arzt gar nicht.
darum habe ich die absicht nach nur einem jahr ihn auch wieder zu wechseln.


rotti antwortete am 19.01.04 (15:45):

Hallo simaja,
deine Ansprüche wirst Du sicher nur bei einem Heilpraktiker erfüllt bekommen. Diese Station habe ich als Hintertür für den besonderen Fall eingerichtet. Allerdings ist es ein sehr teures Unterfangen. Aber wenn man Hilfe bekommt, dann nimmt man auch das in Kauf. Leider werden diese Leistungen von den Kassen nicht anerkannt. Obwohl ich schon viel gute Erfahrungen gemacht habe. DANKE für deine E-Mail. Hatte das Thema schon fast vergessen. :-)


simaja antwortete am 25.01.04 (14:41):

@rotti.

jetzt stehe ich echt auf dem schlauch?
ich habe dir eine email geschriben????
du davon weiß ich ja gar nichts. wie geht das den???

danke für deinen tipp mit dem heilpraktiker, aber der ist auch kein "arzt" für mich, sind mir nicht glaubwürdig genug.
aber ich werde in kürze einen arzt mit TCM aufsuchen.


rotti antwortete am 30.01.04 (18:06):

@ :-) simaja
ich stehe zur Zeit auf Schnee
und du auf einen Schlauch?
habe soeben nach dem Scheebeseitigungsakt und einer Verschnaufpause mal meinen PC angeschalten und siehe da, simaja hat geantwortet. Kann dir auch keine Erklärung geben!
Frag mal bei der Hausverwaltung nach wie du ohne dein Wissen eine Mail in den Osten gesendet hast???
Habe im Moment Respekt vor diese Virenkrankheit. Aber ich hoffe das mein Virenprogramm alles in Griff hat und das nicht nur im PC sondern auch bei mir persönlich. Dann brauche ich keinen Arzt sondern nur noch einen Apotheker.
Mit der Glaubwürdigkeit der Heilpraktiker ist das so eine Sache! Wenn Du schon einmal positive Erfahrung gemacht hast, dann beginnt man Vertrauen aufzubauen. So erging es mir. Natürlich sollte man die Schulmedizin immer in Einklang mit dem Wissen der Heilpraktiker verbinden,
wenn auch die Schulmedizin das oft nur belächelt. Es ist meine ganz persönliche Meinung.

Nun gleich noch eine Frage: "Was heißt TCM ???"
Tschüß rotti:-)