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THEMA:   Farben, Geschmack und andere sinnliche Erfahrungen

 25 Antwort(en).

DorisW begann die Diskussion am 06.08.03 (12:37) mit folgendem Beitrag:

Beim Surfen bin ich auf eine interessante Seite gestoßen, auf die ich euch gerne aufmerksam machen möchte:
www.farbenundleben.de

Dort heißt es:
"Auf diesen Seiten finden Sie Informationen zum Thema Farben und ihren Wirkungen - aus allen Bereichen des Lebens. Tipps, Unterhaltsames, Anregungen und Denkanstöße für ein bewußtes Leben mit Farben."

Ich möchte euch zum Stöbern einladen... es gibt viel Interessantes zu entdecken. Oder wusstet ihr, dass schwarze Koffer schwerer zu sein scheinen als weiße? Und schwarze Gegenstände (z.B. Autos) größer wirken? Dass Lebensmittelwerbung gerne viel Rot und Gelb verwendet, weil das Appetit macht?

In diesem Zusammenhang ist mir eine Sendung eingefallen, die ich neulich sah: Ein Winzer führt Weinproben in einem Raum durch, dem er durch Wechsel der Beleuchtung unterschiedliche Farben verleiht (leider weiß ich nicht mehr genau, wo das war - ich glaube, im Rheingau).
Je nach Farbe der Umgebung schmeckten die Weine ganz unterschiedlich - mal süß, mal säuerlich, mal ganz fade.

Leider habe ich darüber nichts im Internet gefunden, interessant ist aber dazu auch folgender Link:
https://www.winesystem.com/kunden/darvino/Artikel.html

Internet-Tipp: https://www.farbenundleben.de/wohlbefinden.htm


pilli antwortete am 06.08.03 (13:39):

"Farbe ist Leben, denn eine Welt ohne Farben erscheint uns wie tot. Farben sind Ur-Ideen, Kinder des des uranfänglichen farblosen Lichtes und seines Gegenpartes, der farblosen Dunkelheit. Wie die Flamme das Licht, so erzeugt das Licht die Farben. Farben sind Kinder des Lichtes und Licht ist die Mutter der Farben. Das Licht, dieses Urphänomen der Welt, offenbart uns in den Farben den Geist und die lebendige Seele."
(Johannes Itten)

Die farbe "Weiss" zunächst scheint sie die gedanken einzuschließen...zu lähmen. die angst der malenden und dichtenden vor dem "weissen blatt"...
ich schaue es an und es fordert auf und verführt dazu, die leere zu füllen. so manches kreatives tun entsteht und die farblichen komponenten sind dann die jeweiligen aussagen eines persönlichen empfindens.

aus Goethes Farbenlehre:

"64. zu den farbigen Schatten gehören zwei Bedingungen, erstlich, daß das wirksame Licht auf irgendeine Art die weiße Fläche färbe, zweitens, daß ein Gegenlicht den geworfenen Schatten auf einen gewissen Grad erleuchte.
65. Man setze bei der Dämmerung auf ein weißes Papier eine niedrig brennende Kerze; zwischen sie und das abnehmende Tageslicht stelle man einen Bleistift aufrecht, so daß der Schatten, welchen die Kerze wirft, von dem schwachen Tageslicht erhellt, aber nicht aufgehoben werden kann, und der Schatten wird von dem schönsten Blau erscheinen."

aber auch:

"159. Die blaue Erscheinung an dem unteren Teil des Kerzenlichtes...Man halte die Flamme vor einen weißen Grund, und man wird nichts Blaues sehen, welche Farbe hingegen sogleich erscheinen wird, wenn man die Flamme gegen einen schwarzen Grund hält. Dieses Phänomen erscheint am lebhaftesten bei einem angezündeten Löffel Weingeist. Wir können also den untern Teil der Flamme für einen Dunst ansprechen, welcher, obgleich unendlich fein, daß man bequem durch ihn lesen kann; dahingegen die Spitze der Flamme, welche uns die Gegenstände verdeckt, als ein selbstleuchtender Körper anzusehen ist.
160. Übrigens ist der Rauch gleichfalls als ein trübes Mittel anzusehen, das uns vor einem hellen Grunde gelb oder rötlich, vor einem dunklen aber blau erscheint..."

wer hat lust das zu testen und vielleicht davon zu berichten?

(texte zu Goethe wurden dem buch "Otto Krätz, Goethe und die Naturwissenschaften, Callwey Verlag " entnommen.
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liebe Doris,
sinnliche erfahrungen und geschmack...war für ein sinnen- und farbenberauschendes thema :-)


Medea. antwortete am 06.08.03 (13:39):

Dabei fallen mir die Farbblinden ein - denen entgeht doch wohl eine Menge ? :-((


DorisW antwortete am 06.08.03 (14:40):

"...stelle man einen Bleistift aufrecht, so daß der Schatten, welchen die Kerze wirft, ..."

Ja, so sind sie, die Genies... ich hätte schwören können, dass der Bleistift den Schatten wirft und nicht die Kerze... *lol*


Wer sich für optische Experimente und mancherlei andere sinnliche Erfahrungen interessiert, sollte unbedingt einmal das Schloss Freudenberg bei Wiesbaden (Hessen) besuchen.
Dort hat es metergroße Scheiben an den Wänden, die man selber in Drehung versetzen und die optischen Effekte bestaunen kann,
... eine Bar mit blindem Barmann, in der absolute Dunkelheit herrscht...
... Amphoren, gefüllt mit unterschiedlichen Materialien, die man blind ertastet...
... Kästen, gefüllt mir bedufteter Watte, deren Aroma man durch einen Schlauch erschnuppern und erraten kann (gar nicht so einfach)...
... ein kleines Labyrinth mit Holzbohlen und Seilen, ebenfalls in völligem Dunkel...
... einen riesigen Gong, hinter den man sich stellen und die Schwingungen mit dem ganzen Körper wahrnehmen kann...

Das Schloss liegt in einem weitläufigen Park, auch dort gibt es viel zu sehen oder zu erfühlen, z.B. auf dem Barfußpfad.

An gut besuchten Wochenenden kann es allerdings passieren, dass man nicht sogleich in das Schloss hineinkommt, weil nur eine bestimmte Anzahl Besucher gleichzeitig reingelassen werden. Aber dann fällt es leicht, sich solange im umliegenden Park aufzuhalten. Auf der Rückseite des Schlosses befindet sich ein großer Spielplatz mit Klettermöglichkeiten, einer gekoppelten Parallelschaukel und anderem interessanten Gerät. Die Kiddies können von der Caféterrasse aus beaufsichtigt werden ;-)

Die Eintrittspreise sind leider recht happig... Trotzdem waren wir schon mehrfach da und es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.

Internet-Tipp: https://www.schlossfreudenberg.de/


schorsch antwortete am 06.08.03 (17:50):

@ DorisW

In einem italienischen Weingut beim Wein-degustieren erlebt:

Vor dem Degustieren werden Brothäppchen mit einer Art Ketschup gereicht. Anschliessend ein Schluck Wein getrunken. Dann das Prozedere mit anderen Weinsorten. Alle haben einen leicht süsslichen, aromatischen Geschmack.

Wir kaufen ein paar Flaschen.

Daheim wollen wir unseren Freunden den herrlichen Wein kredenzen.

Denkste: Der Wein ist ein ganz gewöhnlicher, fast säuerlicher "geworden"!


jako antwortete am 06.08.03 (19:36):

Schorsch, diese Erfahrung haben wir immer wieder mit den Weinen unseres Weingutes machen müssen. Kaum hatten wir ihn über die Grenze gebracht, schmeckte er nicht mehr. Woran das lag, weiß ich nicht.


WANDA antwortete am 06.08.03 (22:22):

Die Stimmung, das Ambiente, die Tageszeit, die Menschen drumherum, all das spielt eine grosse Rolle. Auch wie kaputt, oder wie müde man ist. Ein Trester nach einer Tagesskitour in einer Hütte ist ganz was anderes als einer beim Italiener am Mittag in Deutschland,


pilli antwortete am 07.08.03 (01:17):

@ DorisW

zurück vom virtuellen spaziergang auf der seite von "Schloss Freudenberg" und den begegnungen mit "sehen", "hören", "schmecken" "fühlen" und "denken"erinnerte ich mich an ein buch von Bruno Ernst mit dem titel "Abenteuer mit unmöglichen Figuren", das ich bekannt machen möchte.

als beispiel wählte ich eine:

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"Drei-Balken-Konstruktion", "eine der einfachen unmöglichen Figuren und doch von großer optischer Wirksamkeit.
Der Gegenstand, der aus sechs aneinandergeleimten Leisten besteht, hat nichts zu tun mit der Drei-Balken-Konstruktion, die Sie sich beim Betrachten dessen, was Sie vor dem Spiegel sehen, vorstellen.

Sie stellen eine besondere Kategorie dar; sie sind nicht mathematisch, obwohl mathematische methoden angewendet werden, um sie zu beschreiben und zu analysieren. Es sind keine Kunstwerke; unmögliche Figuren können harmonisch und ausdrucksstark gezeichnet werden, aber sie wirken ebensogut ohne künstlerische Qualitäten. "

hier ein sichtbares beispiel:

https://members.lycos.nl/amazingart/N/artist48.html

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liebe Doris,

auch dem ersten link bin ich gefolgt und da war es die farbe "Rot", meine farbe....:-) die erinnerungen an den letzten, mit meiner tochter verlebten, urlaub wachrief. wir entdeckten beim gemeinsamen schaufenster-bummel auf Lanzarote "rote schuhe", die wir übermütig anprobierten.

nun, tage später hatte sie die schuhe für mich als geschenk besorgt und ich trage sie besonders gerne, wenn einige
der in der seite genannten kriterien zutreffen, die ich der einfachheit halber kopiert habe:

"Wenn Sie müde sind und abgespannt sind kann Ihnen rote Kleidung einen Energieschub geben.
Die Farbe Rot gibt aber auch Kraft im Sinne von persönlicher Stärke.
Zur Förderung Ihres Durchsetzungsvermögens.
Um je nach Belieben Ja- oder Nein-Sagen zu können.
Hilft bei Kontaktschwäche, und fördert die Tatkraft in schwierigen Situationen.
Rot sorgt auch dafür das man länger wach bleibt, wer lange Nächte liebt - dem sei zu Rot geraten.
Rot wärmt, ziehen Sie etwas rotes an, wenn Ihnen kalt ist. Im Winter helfen rote Schuhe oder Strümpfe gegen kalte Füße."

also, :-) ich bestätige dir gerne, farben zeigen wirkung!

:-)

Internet-Tipp: https://members.lycos.nl/amazingart/N/artist48.html


pilli antwortete am 07.08.03 (01:21):

nachtrag:

zitiert habe ich das dargestellte beispiel mit der schwarzen kugelvase mit gelber rose. einfach anklicken :-)


DorisW antwortete am 07.08.03 (06:36):

Das "unmögliche Dreieck" in einem Spiegel darzustellen, das ist ja eine geniale Idee :-)

Eng verwandt damit ist das Möbiusband, bei dem man Unten und Oben nicht unterscheiden kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/M%F6biusband

Und schon sind wir bei Escher und dem bergauf fließenden Wasserfall... :-)

Internet-Tipp: https://www.poster.de/Escher-MC/Escher-MC-Wasserfall-2300432.html


schorsch antwortete am 07.08.03 (09:10):

Wenn du müde, traurig oder total am Boden bist, dann stelle dir doch einfach mich in Natura vor. Wetten, dass Traurigkeit und Niedergeschlagenheit verschwinden wie der Schatten, wenn die Sonne ihn bescheint!? (;--))))


Medea. antwortete am 07.08.03 (09:43):

Da muß ja wohl mein sechster Sinn eingesetzt haben:
vor ein paar Tagen ein schönes, langes, rotes Kleid erstanden ....., habe es an die Schranktür gehängt, um es auch dann betrachten zu können, wenn ich es gerade nicht trage - und schon das Anschauen erfreut mein Herz. ;-))


Medea. antwortete am 07.08.03 (09:49):

an pilli

rote Schuhe - Donnerwetter !!!
Schleiche schon seit vielen Jahren um solche herum - hatte aber nie so recht den Mut, sie an meinen Füßen zu sehen ... ;-)
aber jetzt ..... vielleicht ? - zum roten Kleid???
Und was sagt das nun aus über mich???
Rote Schuhe - so ein leichter Hauch von Anrüchigkeit??
Von Verderbtheit ?? :-)
W e r von Euch trägt denn auch welche ???


schorsch antwortete am 07.08.03 (15:59):

Als ich mit 20 Jahren fast ein Jahr lang krank war und im Tessin kurte, kaufte ich mir ein paar grüne Manchesterhosen plus eine ebensolche Weste. Dazu passten die roten Zoccoli bestens, die ich im Dorfladen erstehen konnte.
Als ich dann in einem Krankheitsurlaub meinen Arbeitgeber besuchte um ihm den Stand der Abwesenheit zu erklären, beguckte mich der Betriebsleiter teils belustigt, teils schockiert von oben bis unten.....

Die Sachen sind im Laufe der folgenden Jahre schäbig resp. abgewetzt und schiefgelaufen worden. Aber ich denke immer noch mit Schmunzeln an jene einzige verrückte Zeit in meinem Leben zurück!


Medea. antwortete am 07.08.03 (19:38):

Lieber Schorsch -
die Kombination rot mit grün ist so schön kühn und - erinnert mich an Weihnachten ... schmunzel -,
aber ich kann mir genau vorstellen, wie fesch Du ausgesehen haben mußt als junger Bursch in dieser nicht gerade alltäglichen Bekleidung. ;-)
Verrücktheiten sind gottseidank nicht nur der Jugend vorbehalten...., mir scheint sogar, daß sich langsam die Hemmungen der Älteren in dieser Frage abbauen.


pilli antwortete am 07.08.03 (20:48):

"Und schon sind wir bei Escher und dem bergauf fließendem Wasserfall....-)"
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jou liebe Doris, ...

...und bei Maurits Cornelis Escher, geb.1898-1972 in Leeuwarden, der in Haarlem eine graphische ausbildung bei Samuel Jesserun de Mesquita machte und dessen graphische kunst entscheidend beeinflußt war von seinen reisen durch Frankreich, Italien und Spanien .

"Gefühl und Analyse, so kommt es mir jedenfalls vor, brauchen einander nicht in die Quere zu kommen, sondern sollten sich ergänzen"

also träumte sich Meister Escher in seine graphischen wunderwelten und es entstanden bilder, die "reizen, fesseln und nachdenklich stimmen."

die fläche "Spiegel" und die verschiedenen realitäten zeigt das Werk "Metamorphose II 1940", daß 1969 auf initiative eines niederländischen postmeisters gekauft wurde und nun "in einer auf 42m (!) verlängerten Version als Wanddekoration in einer grossen Postfiliale im Haag
zur Beruhigung der vor den Schalter Wartenden, beiträgt.

zitierter text entnommen:

https://www.helsinki.fi/lehdet/uh/199h.htm

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der Taco Verlag bot seinerzeit von M.C. Escher die "Kaleidozyklen-Ein Theorie- und Bastelvergnügen" an. das buch erläutert die grundlagen der geometrie und mit dem so gewonnenen verständnis können die beigefügten bastelbögen (16) mit viel spaß zusammengebaut werden.

by the way :

"Schwarz macht schlank"

dieser link führt hin zur erfahrung des getäuschten sinnes

https://de.wikipedia.org/wiki/Optische_T%E4uschung


ob nun aber bei all dem staunen über das täuschen der sinne, das "schmecken" und der geschmack getäuscht werden kann,

das bezweifle ich...:-)

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Optische_T%E4uschung


DorisW antwortete am 07.08.03 (22:15):

Lach pilli,
erzähl du mir was über Eschers Kaleidoskope...
Ich hab nächtelang gebastelt :-)))


pilli antwortete am 07.08.03 (23:39):

hi Doris :-)

ich ahnte es bereits, daß wir ohne voneinander zu wissen, in die gleiche richtung dachten...:-) zufall? :-)

das buch von Bruno Ernst liegt vor mir und dann frage ich einfach mal, ob du auch das Escher-Karten-Set kennst und empfehlen kannst?

angeboten wird es von dem verlag mit diesen worten:

"...wunderschön gestaltet-z.T. farbig, doppelseitig und von erlesener Papierqualität- gehören sie zu den Dingen, die Ihre ästhetische Sensibilität ansprechen."

auf einer der vorgestellten karten kann ich eine zeichnung des "Möbius-Bandes" entdecken. ebenso habe ich beim surfen im netz eine darstellung dieses bandes mit der hilfe von Lego-Steinen gefunden.

mal was anderes als barbie-puppen zu schenken, meine ich mal ganz vorsichtig...

:-)

p.s.

ich hätte da noch was von "gequälten Quadraten" anzubieten...kunst in der ausdrucksform von malerei und musik ist ohne den bezug zur mathematik meiner meinung nach nicht erfahrbar. wie war das noch mal mit dem "goldenen schnitt" ?

óder ist das "schmecken" als verführung in form von quadratischen pastetchen angesagter?
"eat-art"?

passend zu lauen sommernächten denke ich an

"Claes Oldenburg" pop-art maler und sein bild "Banana Splits and Glacesen Degustation (1964)

mmmmmhhhh !!!

:-)


pilli antwortete am 08.08.03 (00:42):

links zu Claes Oldenburg:

https://www.hamburger-kunsthalle.de/seiten/oldenburg.htm

https://www.textilgestaltung-schule.de/claes_oldenburg.htm

https://www.uni-muenster.de/Rektorat/museum/ku0006.htm
--------------------

und ganz besonders erfreue ich mich an dem anblick dieser überdimensionalen eistüte auf dem dach eines kaufhauses meiner stadt:

https://www.koelnarchitektur.de/pages/de/home/news_archiv/471.htm

dem link entnommen:

"Kunst auf dem Bau

23.03.2001

In Köln gibt es seit dem 20. März ein neues Kunstwerk im öffentlichen Raum zu bestaunen.

„Ich bin für eine Kunst, die politisch – erotisch – mystisch ist, die etwas anderes tut, als im Museum auf ihrem Arsch zu sitzen" - schrieb Claes Oldenburg in seinem Manifest von 1961. Deshalb ist auch sein neuestes gigantisches Kunstobjekt nicht in einem Museum sondern am Rand des Dachs der Neumarktgalerie zu sehen.
Drei Jahre sind von der Realisation bis zur Fertigstellung vergangen. In enger Zusammenarbeit mit den Architekten (Chapman Tayler Brune, Düsseldorf) und unterstützt durch die Bereitschaft des Bauherrn 3 Millionen Mark für Kunst zu investieren, entwickelten das Künstlerteam Claes Oldenburg und Coosja van Bruggen eine 12 Meter hohe Plastik."

Die 3 Tonnen schwere Skulptur nutzt das Gebäude und dessen Statik als Basis, ohne aus ihm heraus zu wachsen oder mit ihm eine Verbindung einzugehen."
-----------

:-)
p.s.
ein besuch in Köln verspricht manches...

Internet-Tipp: https://www.koelnarchitektur.de/pages/de/home/news_archiv/471.htm


DorisW antwortete am 08.08.03 (07:02):

@"... und dann frage ich einfach mal, ob du auch das Escher-Karten-Set kennst und empfehlen kannst?"

Die Antwort lautet *ja*

Liegt in meiner Postkartenschublade... :-)


WANDA antwortete am 08.08.03 (19:15):

In Anlehnung an das Thema kann ich das Buch "ROT" von Uwe Timm empfehlen. (kein Sachbuch, sondern spannender Roman)


pilli antwortete am 08.08.03 (21:29):

liebe Doris :-)
nur der zufall konnte helfen, gerade in der Wein-Sendung auf SWR entdeckt und im netz gefunden.:

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"Wie das Auge die Nase hinters Licht führt

Winzer Ulrich Allendorf und seine "Wein.Erlebnis.Welt": Blau macht Wein kalt, Grün sauer.

Oestrich-Winkel - Wenn jemand andere Menschen hinters Licht führt, dann bedeutet dies meist nichts Gutes. Der Winzer Ulrich Allendorf aus Winkel will seinen Kunden die Augen öffnen, wenn er sie hinters Licht führt. Er will beweisen, wie unzureichend das Auge arbeitet. "Wir glauben, was wir sehen," sagt er, "aber wir lassen uns täuschen." Ulrich Allendorf führt seine Kunden in seine neue "Wein.Erlebnis.Welt". Die hat er selbst erschaffen, und diese Art der Sinneserfahrung, so sagt er, ist bisher auf der Welt einmalig. Spektakulärer Mittelpunkt ist der Lichtraum, den der Winzer gemeinsam mit dem Eltviller Wein-Journalisten Ingo Swoboda entworfen hat. Der Besucher betritt den Lichtraum mit einem Glas frisch und fruchtig schmeckenden Riesling in der Hand. Nach einer kurzen Ruhephase in Dunkelheit wird der Raum in kräftig blaues Licht getaucht, "als ob man innen in einem Iglu steht", sagt Allendorf. Der Wein im Glas ist plötzlich farblos wie Wasser. Und er schmeckt anders: kälter und leichter. Nun wechselt das Licht im Raum zu Rosarot. Der Riesling im Glas sieht aus wie ein Spätburgunder Weißherbst. Niemand würde normalerweise Aromen roter Früchte im hellgelben Riesling schmecken - jetzt allerdings schon: Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren sind zu ahnen, und der Wein wirkt viel kräftiger. Nun wechselt das Licht zu grünlichem Gelb: wo man im Mund eben noch Erdbeeren ahnte, hat derselbe Riesling nun das Aroma von Zitronen und Stachelbeeren und überhaupt schmeckt der Wein reichlich sauer. So will der Winzer seine Besucher aber nicht aus dem Lichtraum entlassen: Zurück im Naturlicht ist alles, wie man es kennt. Der Riesling ist hellgelb, frisch, fruchtig und wirkt durch seine Pfirsich-Aromen.

Besser als das menschliche Auge funktioniert der Geruchssinn - wenn ihm das Auge keinen Streich spielt und Eindrücke filtert. In der "Wein.Erlebnis.Welt" kann der Besucher an Gläsern mit Aromen schnüffeln, die auch im Wein enthalten sind, grüne Banane zum Beispiel oder Mango. Wenn man den Wein nicht nur riecht und sieht, sondern auch trinkt, ist auch noch etwas anderes entscheidend: das Glas. Auch hier gibt es Aha-Effekte: Derselbe Riesling schmeckt nicht nur in unterschiedlichem Licht jeweils anders, sondern auch, wenn er aus verschieden geformten Weingläsern getrunken wird. Denn je nach Glasform erreicht der Schluck Wein zuerst unterschiedliche Punkte im Mund, die wiederum für andere Geschmacksnuancen zuständig sind. Das Rheingauer Weinglas mit dem blaugrünen Stiel passend zur Rheingauer Flasche hält Winzer Ulrich Allendorf übrigens für nicht ideal - nicht weil die Öffnung falsch geformt wäre, sondern wegen der Farbe des Stiels. Denn was konnte man im Lichtraum gerade lernen? Grün macht sauer.

Bericht erschienen im Wiesbadener- Kurier am 07.05.2003
Redakteurin: Ulrike Würzberg "

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https://www.allendorf.de/

Internet-Tipp: https://www.allendorf.de/


DorisW antwortete am 09.08.03 (10:25):

Hach, suuuuper... das isser!


schorsch antwortete am 09.08.03 (11:04):

...ich bedaure jene, die stets den Wein trinkend analysieren - ich trinke und geniesse ihn einfach.....

Eigentlich kenne ich nur zwei Sorten von Wein: 1. den, der mir schmeckt und 2. den, der mir nicht schmeckt.....


mechtild antwortete am 10.08.03 (10:30):

@ schorsch
Du hast den gleichen Weingeschmack wie ich. Wir sollten uns mal über den Jahrgang und das Anbaugebiet austauschen
:-)))


schorsch antwortete am 10.08.03 (16:09):

Hahaha Mechtild, "Anbaugebiet" und "Jahrgang" ist köstlich! Genau wie es bei Menschen Jahrgänge und Herkünfte gibt, die dem einen schmecken und dem anderen aufstossen, ist es auch beim Wein. Darum interessieren mich weder das eine noch das andere - nur ob sie mir persönlich schmecken - oder eben nicht......