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THEMA: Wozu soll das gut sein?
22 Antwort(en).
mechtild
begann die Diskussion am 28.09.02 (23:13) mit folgendem Beitrag:
Liebe Leidensgefährtinnen ich versuche hier meinen Frust über die Unannehmlichkeiten während der Wechseljahre von der Seele zu schreiben. Der Körper spielt verrückt und es bleibt einem nichts anderes über, als Chemie einzunehmen. Kann mir jemand sagen, was das soll? Ich bin der festen Überzeugung, der liebe Gott ist ein Mann und hat sich das alles ausgedacht, um uns Frauen zu quälen. Es ist die späte Rache des Adam dafür, dass Eva ihn um das angenehmen Leben im Paradies gebracht hat. Der liebe Gott hätte sicher die Möglichkeit gehabt, uns Frauen anders und angenehmer in die dritte Lebensphase zu führen, bei den Männern gehts doch auch. :-))
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kleinella
antwortete am 28.09.02 (23:29):
Was hat ein Gott damit zu tun, daß die biologische Lebensuhr abläuft? Diese Phase wird sicherlich sehr unterschiedlich erlebt. Ohne darauf näher einzugehen, ich selbst habe damit kaum Probleme gehabt. Außerdem weiß ich von Bekannten, daß es auch Männer gibt, die mit Schweißausbrüchen u.ä. in der Mitte ihres Lebens kämpfen müssen.
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Arzt i.R.
antwortete am 29.09.02 (08:23):
In solch einem schweren Fall verschreiben die Frauenärzte Hormone. Man muß sich dann eben überlegen, ob man deren Nebenwirkungen in Kauf nehmen will oder sogar darf - oder ob man "so" weiterleben will, bis es wieder aufhört.
Da Gott so weit weg ist, besuch doch 'mal eine näher gelegene gynäkologische Praxis.
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WANDA
antwortete am 29.09.02 (08:28):
Ich weiss nicht, ob Du weist, dass Frauen, die Sport treiben weit weniger unter den Wechseljahren zu leiden haben. Vielleicht solltest Du das erst einmal ausprobieren, bevor Du Hormone schluckst. Ich bin ein Gegner davon. Aber natürlich frisst man in der Not Fliegen. In jedem Fall gute Besserung!
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Nuxel
antwortete am 29.09.02 (09:27):
@mechthild
diese Zeit kann schon eine ekelhafte Plage sein!Ständig nassgeschwitzt,möchte Frau sich am liebsten verkriechen. Frag mal Deinen Gynäkologen(in),ob nicht ein pflanzliches Präparat verschrieben werden kann.Gibt es nämlich auch! Gute Besserung!
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Tessy
antwortete am 29.09.02 (12:58):
@ Mechthild, Jahre, oder waren es Jahrzehnte?, galt es als unverzichtbar Hormone einzunehmen. In den letzten Monaten liegen Studien vor die belegen daß diese Hormone auch viel Schaden anrichten. Du solltest es auf jeden Fall erst mit Pflanzlichem versuchen. `Cimisan` ist ein sehr gutes Präparat ohne Nebenwirkungen, das schon nach wenigen Tagen Erleichterung bringt. Auch `Klimadynon` ist zu empfehlen. Einen schweißfreien Sonntag wünscht Tessy
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Ursula J.
antwortete am 29.09.02 (18:11):
Ich nehme immer noch Hormone, allerdings täglich nur eine halbe Tablette und seit dem ich von dieser Studie gehört habe teile ich die halbe Tablette noch einmal.
Weiß zufällig jemand irgend etwas anderes, das der Arzt verschreiben darf?
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Gerlinde
antwortete am 29.09.02 (22:14):
Liebe Mechthild, ich habe den "Wechsel" einfach angenommen. Der Körper verändert sich so oft im Leben. Hast Du das Buch "Feuerzeichen Frau"(von Julia Onken) gelesen? Das hilft Dir mit ganz lockeren Erklärungen, vieles zu verstehen, was jetzt mit deinem Körper passiert. Aufgrund eines Herz und Lungeninfarktes vor Jahren, darf ich keine Hormone nehmen. Also nehme ich seit 3 Jahren "Melbrosia". Das ist ein reines Bienenprodukt und wirkt herrlich!!! So ganz nebenbei erhöht es auch die Abwehrkräfte. So dass ich seit Jahren keine richtige Erkältung habe.Man muss auf die Wirkung allerdings 3-4 Wochen warten. Dann funktioniert es aber herrlich. Ich grüße dich herzlich und wünsche dir alles Gute, Gerlinde
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Gila
antwortete am 03.10.02 (14:23):
Ich bin jetzt 52 und habe mich lange gegen die Einnahme von Hormonen gewehrt. Unter Hitzewallungen habe ich nur selten gelitten. Auch die leicht depressiven Stimmungen hatte ich im Griff. Mit Panikattacken und dem ständigen Gefühl der Überforderung im Beruf umzugehen fiel mir schon schwerer, aber es ging. Erst die Knochendichtemessung bei meinem Gynäkologen schreckte mich auf. Ich bin zwar noch nicht an Osteoporose erkrankt, bewege mich aber im "gelben" Bereich, d.h. bin gefährdet. Seitdem schlucke ich Hormonpillen - zugegebenermaßen widerwillig. Aber die Angst vor Osteoporose ist größer als die Angst vor Nebenwirkungungen.
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E-l-e-n-a
antwortete am 03.10.02 (15:20):
Bereits seit ca. 15 Jahren schlucke ich ebenfalls Hormone, die mir gut bekommen. Das grössere Problem sehe ich eher darin, dass sich die Spezialisten nicht einig sind.
Damals hieß es: wichtig gegen Osteoporose, gut für die Durchblutung der Schleimhäute, Depressionen, Hitzewallungen u.ä.
Jetzt hörte ich neulich, man sei sich nicht sicher, ob die Hormone nicht teils Schuld an Herzinfarkten bei Frauen seien.
Nun ist guter Rat teuer,- ich werde die letzten Packungen aufbrauchen und mal sehen, wie es dann weitergeht. Diese Verunsicherung liegt mir im Magen.
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Ursula J.
antwortete am 03.10.02 (16:59):
Hallo E-l-e-n-n-a,
die Studie betreffs Hormone wurde vor kurzem abgebrochen, weil sich zu viele Nebenwirkungen herausstellten, u.a. Kreislauferkrankungen und größere Krebsanfälligkeit.
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Barbara
antwortete am 03.10.02 (22:52):
Eine interessante Diskussion zur Gefahr durch Hormoneinnahme auf der mdr-Seite gefunden:
>>Dr. Albrecht Scheffler, Frauenarzt, Vorsitzender Frauenärzteverband Berlin
"Wir wären glücklich, wenn wir alle Frauen erreichen könnten, damit sie Hormone nehmen. Diese kleinen Hormönchen helfen - die Haut schrumpft nicht mehr, sie ist elastisch, sie bleibt so, und es gibt keine Ängste und keine Schmerzen. Also man kann Erfülltes tun! Ganz kurz zu sagen: Die Schlaganfallrate und Herzinfarktrate wird fast um die Hälfte reduziert - weniger!"
Ein leichtfertiges Versprechen. Bereits 1998 zeigte eine amerikanische Studie, dass bei herzkranken Frauen durch eine Hormonkombination die Herzinfarkt- und Schlaganfallrate steigt, nicht sinkt.
Dann, vor sechs Wochen, der Paukenschlag: Die weltweit größte Studie zur Hormongabe in den Wechseljahren wird nach fünf Jahren vorzeitig abgebrochen. In der amerikanischen Studie Women´s Health Inititiative, kurz WHI, bekamen rund 8000 gesunde Frauen eine Östrogen-Gestagen-Kombination, also ein Hormonpräparat, 8000 weitere erhielten ein Scheinmedikament. Der Grund für den Abbruch der Studie: die Risiken für die Frauen in der Hormongruppe wurden zu groß. Denn es zeigten sich in dieser Gruppe:
26 Prozent mehr Brustkrebsfälle 29 Prozent mehr Herzinfarkte 41 Prozent mehr Schlaganfälle und 100 Prozent mehr Thrombosen.
Zwar ergab sich eine positive Wirkung auf Frakturen und Dickdarmkrebs - doch der Schaden überstieg den Nutzen deutlich. Für den Pharmakologen Professor Peter Schönhöfer sind mit den WHI-Ergebnissen schlimme Befürchtungen nun bestätigt.<<
Internet-Tipp: https://www.mdr.de/fakt/274790.html
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Tessy
antwortete am 03.10.02 (23:13):
Hallo Elena, es gibt inzwischen sehr gute Medikamente die der Osteoporose entgegenwirken, vor allem wenn die Abnahme der Knochendichte frühzeitig erkannt wird. Wenn du möchtest maile ich dir gerne den Namen eines solchen Präparates. Gruß Tessy
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Ursula J.
antwortete am 04.10.02 (05:46):
Hallo Tessy, würdest du bitte so nett sein und mir auch den Namen dieses Präparates mailen.
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WANDA
antwortete am 04.10.02 (09:09):
Auch wenn Ihr vielleicht schon über mich lacht, so muss ich es noch einmal erwähnen, wer regelmässig Sport treibt ist länger gegen Osteoporose gefeit. Alles was belastet wird, also gebraucht wird, bleibt länger erhalten.
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Barbara
antwortete am 04.10.02 (10:43):
Liebe Wanda,
wenn es denn so wäre......
Ich habe mein Leben lang Sport getrieben, regelmäßig Waldlauf, jedes Jahr im Sportverein in netter Gemeinschaft das Sportabzeichen errungen, sehr viel Rad gefahren, gewandert, nie geraucht etc.
Wechseljahresbeschwerden kenne ich nicht. Mir ging es blendend. Und dann mit 53 Jahren der Schock: Wirbelbrüche, Osteoporose......
Ich bekomm die Kretze, wenn ich lese, was man alles zur Vorbeugung tun kann, denn auch ernährungsmäßig habe ich mich vorbildlich verhalten.
Frage ich meine Ärzte, wieso ich betroffen bin, gibt es nur eine ehrlich Antwort: genetisch bedingt.....
Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung. Ich habe ständig einen Heißhunger auf calciumhaltige Nahrungsmittel wie Quark, Yoghurt, etc. Allein: mein Körper kann das enthaltene Calcium nicht aufnehmen.
Trotzdem hast Du sicher recht, dass eine gesunde Lebensweise immer anzuraten ist. Aber mein Frust musste mal raus......
Ein schönes Wochenende wünscht allen Barbara
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WANDA
antwortete am 04.10.02 (16:55):
Das tut mir leid, Barbara, mir hat das mal ein Arzt gesagt, und bei mir trifft es auch zu, obwohl die letzte Knochendichtemessung auch schon vier Jahre her ist. Ich hoffe, dass Du alles so gut es geht, in den Griff bekommst
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Barbara
antwortete am 04.10.02 (18:47):
Danke, Wanda,
zum Glück gibt es ja den Seniorentreff...... Das meine ich ganz ehrlich, denn hier habe ich inzwischen viele liebe Leute kennengelernt und so manchen guten Rat erhalten. Außerdem kommt man aus der passiven Rolle heraus und hat das Gefühl, wieder mitmischen zu können.
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Tessy
antwortete am 05.10.02 (17:25):
Zu diesem Thema möchte ich noch etwas sagen, sogar ziemlich viel: Schwitzen und Stimmungsschwankungen, dagegen ist mit pflanzlichen Mitteln gut anzukommen. Osteoporose ist sehr viel ernster und da liegt vieles im Argen. Kein Mann hat sich bisher dazu geäußert, dabei weiß man genau daß Männer auch zu den Betroffenen gehören, aber da wird meist umschrieben mit: das Zipperlein ist es - oder: ich muß doch Rheuma haben. Gut ist: daß die Knochendichte gemessen werden kann, sodaß man nach zwei, drei Jahren eine Vergleichsmöglichkeit hat. Schlecht ist: die Kasse zahlt diese Messung nicht, es sei denn daß schon Wirbeleinbrüche stattgefungen haben. ????? Gut finde ich: es gibt spezielle Osteoporosegymnastik die die Beweglichkeit verlängert und gleichzeitig auch eine Art Selbsthilfegruppe darstellt. Schlecht finde ich: diese Gymnastik wird von den Krankenkassen nicht mehr bezahlt, erst wenn schon Wirbeleinbrüche vorliegen - nur - die meisten Patienten sind dann nicht mehr in der Lage die erforderlichen Bewegungen auszuführen. Da läuft einiges schief und gerade deshalb sollten wir uns stark machen und über das Krankheitsbild Osteoporose Erfahrungen austauschen!!!!! Gruß Tessy
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Rosmarie Schmitt
antwortete am 07.10.02 (09:45):
Hallo miteinander,
durch eine Chemotherapie nach Brustkrebs kam ich schon mit 40 in die Wechseljahre und hatte recht heftige Beschwerden. Allerdings habe ich dem ärztlichen Zureden zu Hormonen widerstanden (wie ich später erfuhr nahm mein Professor gerade an einer Studie teil, ob Hormone Metastasen fördern oder nicht!!!!). Irgendwann bekam ich dann zu den heftigen Schweißausbrüchen (musste manchmal in der Nacht neues Nachthemd anziehen) noch so heftige Schlafstörungen dazu, dass mir alles egal wurde... Aber ich nahm statt einer Hormontablette nur eine halbe, später nur ein Drittel und setzte sie sobald wie möglich wieder ab. Jahrelang kam ich ohne aus. Dann musste wegen ständiger Scheidenentzündug wieder etwas geschehen. Ich nahm die dringenst empfohlenen Östrogene und hatte zwei Wochen später beide Eierstöcke voller Zysten. Eine ist mir geblieben...
Nun komme ich seit ca. eineinhalb Jahren mit Remifemin hin. Das ist ein Mittel aus der Traubensilberkerze, so etwas wie ein pflanzliches Östrogen.
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WANDA
antwortete am 07.10.02 (18:38):
@rosemarie, Dein Eintrag ist mir sehr nahe gegangen und ich könnte mich ohrfeigen, dass ich so unsensibel war und hier zu mehr Sport aufgefordert habe.
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Rosmarie Schmitt
antwortete am 07.10.02 (20:41):
Liebe Wanda,
dass du zu mehr Sport aufgefordert hast, fand ich völlig in Ordnung. Sport hilft in Normalfällen sicher auch. Dass es über diese normalen (oft eben auch schwierigen) Wechseljahresfälle hinaus noch Sonderfälle gibt, braucht dich in meinen Augen kein bisschen zu beschämen. Wenn wir diskutieren, gehen wir alle doch zunächst einmal immer von den eigenen Erfahrungen und vom Durchschnitt aus. Wer könnte denn noch den Mund auftun, wenn er alle Eventualitäten vorher bedenken müsste?! Mir ist es lieb, wenn jemand spontan das von sich gibt, was er denkt. Falls ich mich damit auf die Füße getreten fühle, wehre ich mich schon... :-) Im übrigen wandere ich jeden Tag zwei bis drei Stunden. Mir tut das unendlich gut. Allerdings hätte ich in meinen Wechseljahreszeiten nicht die Zeit dazu gehabt - und nicht die Kraft.
Einen vergnüglichen (und wallungsfreien!) Abend wünsche ich dir und allen! :-)))
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jako
antwortete am 19.10.02 (23:31):
Auch ich möchte von meiner Erfahrung sprechen, obwohl sie schon lange zurückliegt, denn ich bin jetzt fast 76. Da ich wegen einer generellen Medikamentenunverträglichkeit immer nach alternativen Heilmethoden suchen musste, ging ich mit meinen Wechseljahr-Problemen zu einer "Kräuterhexe". Ich lebte zu der Zeit im Ausland, wo es noch keine Naturheilärzte gab. Von dieser Frau bekam ich ganz bestimmte Kräuteressenzen verschrieben (ich erinnere mich nicht welche) aber sie meinte, ich solle zusätzlich auch Hormone nehmen. Das tat ich nicht, sondern lernte Yoga. Nach kurzer Zeit hatte ich überhaupt keine Beschwerden mehr, weder physischer noch psychischer Art. Im Gegenteil, ich begann meinen neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen zu genießen. Meine Erfahrung sagt mir, dass das Leben in verschiedene Zyklen aufgeteilt zu sein scheint und dass jeder Abschnitt eine neue Herausforderung bedeutet. Das zum Beispiel wird mir jetzt klar, wo ich mich nun endgültig damit abfinden muss, ein alter Mensch zu sein. Auch mit dieser neuen Phase versuche ich vernünftig und positiv umzugehen. Ich sehe in allem einen tieferen Sinn. Aber es würde zu weit führen, dieses hier und jetzt zu erörtern. Ich wünsche allen, dass sie ihren Weg finden, um ohne Ängste ihr Schicksal annehmen zu können.
Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de
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