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THEMA:   Vorfußschwäche

 46 Antwort(en).

Gustav begann die Diskussion am 20.07.02 (12:48) mit folgendem Beitrag:

Ein Arzt stellte bei mir eine Vorfußschwäche fest. Wer kann mir sagen, was ich darunter verstehen kann.


Ursula antwortete am 20.07.02 (16:13):

Hallo Gustav,

mit Vorfußschwäche ist am ehesten eine Schwäche der Fuß- und Zehenstreckmuskel gemeint. Eine solche Schwäche kann duch eine Erkrankung oder Schädigung des nervus fibularis (= nervus peronaeus)hervorgerufen werden. Die Ursache muß (und kann) diagnostisch abgeklärt werden.

Such doch mal mit Google oder auch im Archiv dieses Forums unter "Fußheberparese" oder "Fibularisparese" oder "Peroneusparese" (alles Synonyme).

Viel Erfolg und alles Gute.
Gruß
Ursula


Arzt i.R. antwortete am 20.07.02 (17:52):

Es ist nicht eine Schwäche der Streck-, sondern der
B e u g e muskeln. Der Vorfuß bleibt ja hängen im gestreckten Zustand, daher das Schlurfen mit schleppendem Fuß. Aber der Fuß soll angehoben = gebeugt werden.

Eine Peronaeus-Parese kann eine Ursache sein, wenn das Fibula-Köpfchen (sprich: die Kniekehle) längere Zeit einem Druck ausgesetzt war.

Es gibt aber noch viele andere Ursachen.
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über das Aufsuchen eines Neurologen. Nervenschäden sollte man nicht zu lange anstehen lassen.


Ursula antwortete am 20.07.02 (20:14):

Hallo Arzt,

Sie verwechseln da etwas: Das Fuß- und Zehenheben (=Dorsalextension) ist - wie die medizinische Bezeichnung sagt - ein Streckvorgang und keine Beugung (=Plantarflexion) ;-)))

Bei der Fußheberparese (Vorfußschwäche) sind somit die Fuß- und Zehen s t r e c k muskeln betroffen (und nicht die Beugemuskeln)

Dies nur, um Gustav nicht zu verwirren.

Nichts für ungut
Ursula


Walter antwortete am 21.07.02 (09:45):

Das Thema Vorfußschwäche oder Fußheberschwäche gibt es bereits etwas weiter unten.

Da es sich um eine Nervendegeneration handelt, würde ich Dir, Gustav, raten, reichlich Vitamin B
zu nehmen (z.B. Neuro Ratiopharm Tabletten) und keinen Tropfen Alkohol mehr zu trinken. Darüber
hinaus sollte die Ursache natürlich von einem Neurologen sorgfältig abgeklärt werden. Sollte die
Ursache im Bandscheibenbereich zu suchen sein, empehle ich unbedingt die PROLYSIN FORTE
Tabletten von Dr.Rath.

An Tees empfehle ich Dir Schafgarben- und Johanniskrauttee (beides mit Wirkung auf entzündete
oder degenerierte Nerven). Tees wirken natürlich sehr milde und man muß sie über längere Zeit nehmen.


viv antwortete am 21.07.02 (10:37):

Endlich mal wieder Neues von Dr. Rath,- da helfen nun auch die Tabletten gegen Beschwerden,die aus dem Bandscheibenbereich kommen. Toll,- wenn das so einfach wäre ...:-))

Na ja, hilft dat nich, denn schad dat nich und das ist doch auch schon mal was. Jedenfalls hilft es dem Hersteller der Pillen Geld in den Sack zu bekommen,- gut so .. *grins*.


Arzt i.R. antwortete am 22.07.02 (16:21):

Sehr geehrte Frau Ursula (Dr.med.?),
ich komme heute wieder einmal hier vorbei und stelle fest, daß ich Sie leider korrigieren muß.

U r s u l a sagt:
Bei der Fußheberparese (Vorfußschwäche) sind somit die Fuß- und Zehen s t r e c k muskeln betroffen (und nicht die Beugemuskeln)

Die M e d i z i n sagt:
Plantarflexion = Beugung /Peronaeus = beugt den Fuß : Ausfall = „Fußhebeschwäche“
Dorsalextension = Streckung /Tibialis = streckt den Fuß

A r z t i.R. hat gesagt:
Es ist nicht eine Schwäche der Streck-, sondern der
B e u g e muskeln.


Ursula antwortete am 22.07.02 (17:49):

@Arzt i.R.,

Sie irren immer noch - es ist genau umgekehrt:

Der nervus peronaeus versorgt die Fuß-und Zehenstreckmuskel. Seine Schädigung führt somit zu einer Fuß-und Zehenheberparese! Die Zehen und der (Vor-) Fuß können dann nicht mehr normal angehoben (=gestreckt) werden.

(Der nervus tibialis ist für die Beugung zuständig. Sein Ausfall würde somit die Beugung beeinträchtigen!)

Das kann man in jedem Fachbuch nachlesen, u. a. in "Läsionen perpherer Nerven" (S.330 ff) von Marco Mumenthaler und Hans Schliack
Georg Thieme Verlag Stuttgart.New York

Ich finde, Gustav sollte auf seine Frage schon ein korrekte Auskunft bekommen (oder lieber keine).

MfG Ursula


Arzt. i.R. antwortete am 23.07.02 (07:52):

Sehr geehrte Frau med.Ursula!

M. und N. peronaeus erzeugen (unbeschädigt) die Plantarflexion!!
lat. flectere = beugen

M. und N. tibialis erzeugen die Dorsalextension.
Lat. extendere = (aus)strecken



Fällt also der Peronaeus aus --> fällt die Plantarflexion aus --> fällt die Beugung aus.

Als Mediziner sollte man auch ein bißchen Latein können für korrekte Antworten.
Vielleicht auch kommt es vor, daß man Bücher mißversteht.


Ursula antwortete am 23.07.02 (10:00):

@Arzt i.R.

Vielleicht sollten Sie einfach mal ein Neurologie-Buch aufschlagen und die Zusammenhänge nachlesen, wenn Sie unsicher sind und bevor Sie Unsinn schreiben und dann rechthaberisch auf diesem Unsinn beharren... :-(( !
Was Sie hier zum Thema Nervenversorgung der Fußmuskeln von sich gegeben haben, ist schlicht falsch und schon peinlich.

Ich hoffe, Gustav hat trotzdem genügend Anhaltspunkte, um die durch Sie entstandene Verwirrung selbst aufzulösen.


Arzt i.R. antwortete am 23.07.02 (10:52):

@ Ursula:
Ohne - wie Sie - gleich unhöflich zu werden:

Daß "Plantarflexion" eine Beugung ist -> so weit haben Sie es ja selbst beschrieben.

Und nun lesen Sie einmal nach, was der Peronaeus macht: -> nämlich die Plantarflexion, also die Beugung.
Fällt er aus, fällt somit die Beugung (flexion) aus, d.h. der Fuß kann nicht mehr angehoben werden (Fußhebe-Parese).

"Beugen" heißt auch "verkürzen". Wenn Ihnen jemand sagt, "beugen Sie den Fuß", dann strecken Sie ja nicht die Zehen aus, sondern richten sie zum Fußrücken hin. Das ist das, was die Betroffenen nicht können.


Iris antwortete am 23.07.02 (11:15):

Wenn Ursula recht hat, müßten also 'Tänzerinnen auf der Spitze' ihre Füße in Beugehaltung haben. Komische Vorstellung.
Hier werden offensichtlich die Begriffe "Beugung" und "Streckung" verwechselt.
Wenn der Peronäus die Plantarflexion macht, dann ist er dem lateinischen Wort nach eindeutig ein Beugemuskel.


Leser antwortete am 23.07.02 (11:42):

Ich glaube, Gustav ist das alles längst egal.

Das ist ja nur noch ein Kampf ums Rechthaben, wobei ich für Ursula eher schwarz sehe. Sie denkt, daß die Plantar-Beugung eine Streckung ist und meint daher, daß bei jenen Patienten die Streckmuskeln ausfallen.


Ursula antwortete am 23.07.02 (13:51):

@iris und @Leser

Die Begriffe "Beugung und Streckung" sind in diesem Zusammenhang(für den Laien)tatsächlich etwas verwirrend. Es ist besser vorstellbar, wenn man von Fußhebung (statt Streckung) und Fußsenkung (statt Beugung)spricht:

Beim Heben (=Strecken) werden die Zehen und der (Vor-)Fuß nach oben, das heißt in Richtung Schienbein bewegt.
Dabei wird der Schienbeinmuskel (musculus tibialis anterior) angespannt. Das kann jeder bei sich tasten.

Für diese Funktion ist der nervus peronaeus zuständig, der den Schienbeinmuskel (musculus tibialis anterior) mit elektrischen Impulsen versorgt. Ist der n. peronaeus geschädigt, kann der Schienbeinmuskel nicht mehr mit voller Kraft oder gar nicht mehr angespannt werden mit der Folge, dass der Betroffene den Fuß dann nicht mehr richtig (oder gar nicht)heben (in Richtung Schienbein bewegen = strecken)kann.
Da der Fuß mehr oder weniger schlaff nach unten hängt, stolpert der Kranke beim Gehen über seine Fußspitzen, und das Stehen und Gehen auf den Fersen ist erschwert bis unmöglich - man spricht von einer Peronaeusparese oder Fußheberparese, was dasselbe ist.

(Die Fußheberparese ist tatsächlich eine Funktionsstörung der Fuß-und Zehenstreckmuskeln und nicht - wie Arzt i.R. meint - der Beugemuskeln! Das habe ich mir nicht ausgedacht ;-), sondern gehört zum neurologischen Grundwissen und kann in j e d e m neurologischen Fachbuch nachgelesen werden!)

Für den umgekehrten (Beuge-) Vorgang (=Fußsenkung) ist der Wadennerv (nervus tibialis)verantwortlich. Dieser Nerv versorgt die Wadenmuskulatur (musculus gastrocnemius). Ist dieser Nerv geschädigt (Tibialisparese) ist das Stehen und Gehen auf den Zehenspitzen erschwert oder unmöglich ... u.s.w

Dies nur zum besseren Verständnis meiner obigen Beiträge für interessierte Mitleser ;-)).

Gruß
Ursula


Ursula antwortete am 23.07.02 (14:44):

Nachtrag an Iris

Die Ballettänzerin hat ihre Füße in Spitzenstellung tatsächlich maximal plantarflektiert, also gebeugt. Für diese Plantarflektion, ist der n. tibialis zuständig (und nicht der n. peronaeus, wie Du geschrieben hast).
Die Tibialisparese heißt auch Fußsenkerparese. (Fußbeugerparese ist ungebräuchlich.)

Der n. peronaeus ist für die Dorsalextension, also die Streckung verantwortlich. Im Falle einer Schädigung (Peronaeusparese) spricht man auch hier üblicherweise von Fußheberparese (und nicht von Fußstreckerparese).

Gruß
Ursula


Iris antwortete am 23.07.02 (14:47):

aus "www.uni-mainz.de"
P e r o n a e u s gruppe (lateral der Fibula) M. peronaeus longus ... )... Pronation, Abduktion, P l a n t a r f l e x i o n... peronaeus = fibularis


aus: "www.m-ww.de"
... handelt es sich um eine Fehlstellung, die durch die dauerhafte B e u g u n g des Fußes in Richtung Fußsohle
(= P l a n t a r f l e x i on) ... gekennzeichnet ist.
-------------------------------------------------------
Es macht richtig Spaß, hier mitzu"klären".
Diese Passagen habe ich aus den darüber stehenden Adressen.
Wenn man jetzt die gesperrten Wörter aneinanderreiht, kommt dieses heraus:

Peronaeus = Plantarflexion -> 8=2x4
Beugung = Plantarflexion -> x=2x4
also: Pernonaeus = Beugung -> 8=x=2x4=8
--------------------------------
Insofern hat der Doc recht.


Helena antwortete am 23.07.02 (15:24):

Aus: www.gertbuehler.de


"Wadenbeinmuskel
Kurzer Wadenbeinmuskel (M. p e r o n a e u s brevis)
Ursprung: An der unteren Hälfte der Außenfläche des Wadenbeins bis hinunter zum äußeren Knöchel.
Ansatz: Am Höcker des 5. Mittelfußknochens.
Funktion: b e u g t den Fuß und hebt seinen äußeren Rand.

Langer Wadenbeinmuskel (M. p e r o n a e u s longus)
Ursprung: Vom Wadenbeinkopf abwärts an der oberen Hälfte seiner Außenfläche.
Ansatz: Am ersten Keilbein sowie an der Basis des ersten Mittelfußknochens.
Funktion: b e u g t den Fuß, hebt den äußeren Fußrand und stützt den äußeren Rand des Fußgewölbes "
------------------------------------
Wie lange möchten Sie denn noch auf Ihrem "Fachwissen" beharren, Frau Ursula?

(Internet-Tipp: https://www.gertbuehler.de)


Ralf E. Porter antwortete am 23.07.02 (16:40):

... den Fuß dann nicht mehr richtig heben = in Richtung Schienbein bewegen ... so weit, so gut. Dann aber sagt Ursula, das sei eine Streck-Bewegung.
Machen Sie das mal. Und? Sieht eher aus wie ein Klumpfuß.

Wenn die Sportlehrer schreien: "Füüüüüßßßßäääää strecken", meinen die dann, man soll einen Klumpfuß machen?

@ Ursula, ein echter Arzt hätte sich souveräner verhalten als Du mit Deinen bösen Worten und Deinem Kuddelmuddel.


Ursula antwortete am 23.07.02 (19:21):

@Iris und @Helena,

Ihr werft Muskeln und Nerven durcheinander - und das geht nun wirklich nicht!
Glaubt es mir, meine Erklärung stimmt!

@Ralf E. Porter,

wenn man etwas nicht verstanden hat ("Kuddelmuddel"), muß es nicht unbedingt am Erklärer liegen ;-)

(Arzt i.R. scheint seinen Fehler jetzt erkannt zu haben.)

Schönen Abend und viele Grüße
Ursula


Arzt i.R. antwortete am 23.07.02 (19:36):

Und Sie werfen Beugung und Streckung durcheinander, Gnädigste.
Und nur darum ging es. Reden Sie sich jetzt nicht auf Muskeln und Nerven heraus. Der N. peronaeus innerviert ja nicht Ihren M. pectoralis oder der N. ischiadicus nicht den M. peronaeus.

Sie antworten, wie es viele Physiotherapeuten tun.


Muskulus Kopfschüttler antwortete am 23.07.02 (19:58):

Kannst du eigentlich nicht lesen, Ursula?

Ansonsten lies noch einmal den Eintrag von Helena. Der ist aus dem Internet, und in dem wird kurz und knapp alles genau erklärt, was Du andersherum schilderst.

Du hast eingangs behauptet, der S t r e c k muskel sei hin - und Du meinst den Peronaeus.
Nicht nur Helenas Text b e w e i s t das Gegenteil. Noch deutlicher kann man es wohl nicht machen.

Statt des "Kuddelmuddels" in Deinem Text von 13:51 hättest Du einmal etwas aus Deinem Buch abschreiben sollen.

Reite, reite nur weiter darauf herum. Hauptsache das Pferd hat keine Peronäus-Lähmung, sonst würde sich bald Dein Körper dem Boden entgegen b e u g e n.
:)))))))))))


Iris antwortete am 23.07.02 (20:32):

Wenn überall in der Fachliteratur steht, daß die Pantarflexon eine Beugung ist und der M. Peronäus die Plantarflexion bewirkt --- was gibt es denn dann noch zu diskutieren über "Streckung"?

Jeder Laie, der die hiesige Diskussion verfolgt, kann das nachvollziehen.

Gehen Sie doch einmal zu Ihrem Hausarzt und sagen Sie ihm, er möchte seinen Fuß strecken: dann wird er doch seinen Fuß nicht heben, oder?


Ralf antwortete am 24.07.02 (07:09):

Ich habe gestern noch mit einem gesprochen, der es wissen muß. Er meinte, trotz aller Nachweise scheint Ursula einfach nicht zu akzeptieren, daß der Muskel Peronäus die Plantarflexion mache (wörtlich: Fußsohlen-Beugung). Sie kommt nicht damit zurecht, daß das "Anheben" von Zehen und Fuß keine Streckung ist.

Im übrigen habe ich gehört, daß Personen aus dem ST, mit denen Ursula eine Privatmail-"Beratung" aufbaut, sagen, das hätte nichts gebracht, und am Ende habe sie sich in Schweigen gehüllt. Laien sollten nicht die Hoffnung solcher Menschen schüren.

Man kann nur alle, die dieser Diskussion gefolgt sind, auf den Eintrag von Helena (gestern 15 Uhr 24) verweisen, der aus der Fachliteratur stammt. Dort befindet sich - leicht verständlich - der Gegenbeweis zu Ursulas Thesen.


Ursula antwortete am 24.07.02 (10:58):

@Ralf (bodypainter)

Du schreibst:"Im übrigen habe ich gehört, daß Personen aus dem ST, mit denen Ursula eine Privatmail-"Beratung" aufbaut, sagen, das hätte nichts gebracht, und am Ende habe sie sich in Schweigen gehüllt."

Ich habe noch N I E eine "Privatmail-Beratung" gemacht und verbitte mir deshalb diese haltlose Unterstellung :-((!

Weiter schreibst Du: "Laien sollten nicht die Hoffnung solcher Menschen schüren."

Woraus leitest Du ab, ich sei Laie? Welche Hoffnung habe ich geschürt?


Zum ursprünglichen Thema von mir nur noch folgenden (letzten)Hinweis:

Es ging in dieser Diskussion um den N E R V U S (!)peronaeus.

Bei einer Lähmung des N E R V U S peronaeus (Peronaeusparese) ist - laut neurologischer Fachliteratur - die Dorsalextension der Zehen und des Fußes betroffen. Die betroffenen Muskeln liegen an der Streckseite des Unterschenkels. Extension bedeutet nun mal Streckung und nicht Beugung.

Bei der Beschreibung des klinischen Bildes spricht man aber - sinnvollerweise - nicht von Fußstreckerparese, sondern von Fußheberparese... u.s.w (wie bereits oben erläutert)

Im Lexikon Neurologie (Urban&Schwarzenberg 1995, ISBN 3-541-16491-3)findet sich auf S.166 folgende Definition:

"Fibularislähmung, Peronaeuslähmung: Funktionsausfall der vom Nervus peronaeus=Nervus fibularis ... nervös versorgten Fuß-und Zehenstreck (!)muskeln als Folge einer Erkrankung oder Schädigung des Nervs ... " (vgl. meinen 1. Beitrag v.20.07.02, 16:13Uhr!)

Hiermit verabschiede ich mich.

Ursula




Jan antwortete am 24.07.02 (10:59):

"... bevor Sie Unsinn schreiben und dann rechthaberisch auf diesem Unsinn beharren... :-(( !
Was Sie hier zum Thema Nervenversorgung der Fußmuskeln von sich gegeben haben, ist schlicht falsch und schon peinlich."

Das hat Ursula an Arzt i.R. geschrieben.

Auch dieses:
"Ich finde, Gustav sollte auf seine Frage schon ein korrekte Auskunft bekommen (oder lieber keine)".

Oder dieses:
"Das habe ich mir nicht ausgedacht ;-), sondern gehört zum neurologischen Grundwissen"

Und was ist nun daraus geworden?
Sie meldet sich nicht mehr, um sich nicht entschuldigen zu müssen.


Laie antwortete am 24.07.02 (13:01):

Ursula's Selbstbewußtsein möchte ich haben.


Iris antwortete am 24.07.02 (14:02):

Ich sehe, es geht weiter. Hier noch 1 Hinweis aus dem Internet: -->

4.4.3 Unterschenkelmuskeln
Oberflächliche und tiefe Flexoren (flectere = beugen)
u.a. Peroneusgruppe:
Zur lateral gelegenen Peroneusgruppe, die vom N. peroneus superficialis innerviert wird, gehören Pronatoren und Plantarflexoren. Dazu zählt man:
M. peroneus longus
M. peroneus brevis
Sehr häufig kommen überzählige Peroneusmuskeln vor, z.B. ein M. peroneus tertius.


Leser antwortete am 25.07.02 (09:12):

Hier sollte jetzt abgestimmt werden, damit Bruno endlich einmal weiß, was los ist.
Wer zählt die Stimmen aus?


WANDA antwortete am 25.07.02 (18:35):

Spätestens hier merke ich, dass ich wieder zuhause bin, armer Gustav !


Iris antwortete am 26.07.02 (08:31):

Ich habe gestern die Frage, ob die Penonaeus-Muskeln Beuger oder Strecker sind, in einem Online-Fachforum für Anatomie gestellt, wo Experten antworten. Bis jetzt kann ich keine Antwort vezeichnen.
Gibt's denn so etwas?

(Internet-Tipp: http:/)


Ursula antwortete am 26.07.02 (09:39):

Hallo Iris,

die Antwort aus dem Anatomie-Forum läßt vielleicht deshalb auf sich warten, weil der Peronaeus-Muskel (bestehend aus dem M. peronaeus longus und M. peronaeus brevis)für die Funktion relativ unwichtig ist.
Er wird vom Nervus peronaeus superficialis nervös versorgt, dessen isolierte Schädigung in der klinischen Neurologie praktisch keine Rolle spielt.

Bei der hier angesprochenen Peronaeusparese (Lähmung des N e r v u s peronaeus profundus) ist n i c h t der Peronaeus-Muskel betroffen, sondern die fünf Streckmuskeln (=Extensoren) der sogenannten "Strecker-Loge" an der Vorderseite (=Streckseite) des Unterschenkels.

Die bei der Peronaeuslähmung betroffenen S t r e c k muskeln heißen:

1. Muskulus tibialis anterior
2. Muskulus extensor digitorum longus
3. Muskulus extensor hallucis longus
4. Muskulus extensor hallucis brevis
5. Muskulus extensor digitorum brevis

MfG
Ursula


Barbara antwortete am 26.07.02 (11:06):

Obwohl die Diskussion etwas "bizarr" verlaufen ist, möchte ich mich bei den "Fachleuten" für ihre Mühe bedanken. Ich habe nämlich inzwischen gelernt, dass auch ich seit einer Bandscheiben-OP daran leide.

Bisher hat mich bei meinen Ärzten irritiert, dass die einen von einem Nerv- und die anderen von einem Muskelprobem sprechen. Allmählich verstehe ich, warum.....

Wie sieht es jedoch mit der Therapie aus? Die Ärzte, die eine Nervschädigung attestieren, können mir keine Hoffnung machen. Die anderen sagen, ich müsse nur trainieren, was mir jedoch gar nicht möglich ist. Dabei müsste ich theoretisch doch einen Muskel stärken können? Wenn zur Stärkung des Muskels jedoch der geschädigte Nerv benötigt wird, geht das natürlich nicht.

Liege ich mit dieser Vermutung richtig?


Arzt i.R. antwortete am 26.07.02 (12:04):

Da hast Du recht Barbara: wenn der Nerv ausfällt (N.peroneus), tut der Muskel (M.peronaeus) nichts. Das heißt: aktiv über Eigenleistung des Muskels kannst Du ihn nicht stärken. Das geht allenfalls passiv - indem man den Muskel zwingt, etwas zu tun - z.B. mit einem Expander (je nach betroffenem Muskel), sonst Pysiotherpie.

"Nerven-problem" ist immer dann ein "Muskel-problem", wenn es sich um Nerven für die Muskulatur handelt (periphere Nerven).
Entstehen Muskelprobleme durch Störungen im Gehirn oder Rückenmark, wird von "zentralen Sörungen" gesprochen.

(Ob nun angeblich der Nervus peronaeus die Streckmuskeln innerviert (s. weiter oben), ist hierfür ja irrelevant.)


Ursula antwortete am 26.07.02 (12:33):

Hallo Barbara,

Du schreibst:"Bisher hat mich bei meinen Ärzten irritiert, dass die einen von einem Nerv- und die anderen von einem Muskelprobem sprechen...."

Beide Auskünfte können (müssen nicht) richtig sein.
Bei Bandscheibenerkrankungen bestehen tatsächlich häufig Nerven - und Muskelprobleme nebeneinander und verstärken sich gegenseitig.

Die Rückenmuskulatur hat mit der Nervenschädigung insofern etwas zu tun, als sich die Muskeln - infolge der Schmerzen durch die gereizte Nervenwurzel - (meist einseitig) verkrampfen, was ebenfalls schmerzhaft ist.

Die schmerzbedingte und schmerzhafte Muskelverkrampfung führt ihrerseits zu einer Fehlhaltung der Wirbelsäule, wodurch die schon primär eingeengte Nervenwurzel noch weiter eingeengt wird und wiederum mit Schmerzen reagiert, so daß sich ein Teufelskreis entwickelt ...

Ist die Nervenwurzel durch die Bandscheibenvorwölbung über längere Zeit stärker eingeengt, kann es zu einer Druckschädigung der Nervenfasern kommen, die beispielsweise als Peronaeusparese in Erscheinung tritt. Als Folge einer Peronaeusparese wird dann die Kraft der an der Vorderseite des Unterschenkels gelegenen Fuß- und Zehenstreckmuskel beeinträchtigt.

Ob und was von dem bei Dir der Fall ist, muß Dein Neurologe anhand einer sorgfältigen klinischen und gegebenenfalls elektrophysiologischen Untersuchung (der Nerven und Muskeln)klären.

Grundsätzlich besitzen periphere Nerven (wie der Nervus peronaeus) eine sehr gute Erholungsfähigkeit, vorausgesetzt die Ursache der Schädigung ist behoben.
Der Regenerationvorgang kann sich aber oft recht lange hinziehen (manchmal Jahre). Ob die Regeneration eingesetzt hat und welche Fortschritte sie macht, kann der Neurologe leicht feststellen und mit elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden objektieren. Gemessen wird dabei z.B. die Geschwindigkeit, mit der der betroffene Nerv einen elektrischen Impuls leitet (sogenannte Nervenleitgeschwindigkeit).

Unabhängig davon ist es außerordentlich wichtig, dass Du Deine Rückenmuskulatur stärkst, um die Wirbelsäule und damit die betroffene Nervenwurzel, dauerhaft zu entlasten. Das ist Dir ja auch geraten worden.

Gruß
Ursula


stud. med. antwortete am 26.07.02 (13:18):

Als Vorkliniker verstehe ich das so:

bei der Fußheberschwäche befindet sich der Fuß in Streckstellung und kann nicht angehoben = zum Fußrücken hin gebeugt werden.

Also muß doch ein Ausfall der Flexoren ( = Heber = Beuger) vorliegen.
Ursula hat aber lauter Extensoren aufgezählt.


Beobachter antwortete am 26.07.02 (13:51):

Jedenfalls scheinen fast alle hier nicht zwischen Beugung - Streckung, Plantar- und Dorsalflexion oder -extension unterscheiden zu können. Das heißt, niemand weiß genau, wie es aussieht, wenn ein Fuß gestreckt (gebeugt) ist.

Das scheint beim Rumpf leichter zu sein, denn bei der Rumpfbeuge strecke ich ja nicht meine Arme in die Höhe.


Ursula antwortete am 26.07.02 (14:15):

Hallo stud. med.,

bei der Fuß- und Zehenheberparese fallen nicht die Flexoren aus, sondern die Extensoren. Wie sie heißen, habe ich in meinem Beitrag von heute, 09:34 Uhr aufgelistet.

Die Terminologie ist aber tatsächlich etwas verwirrend: Da bei der Dorsalextension der Fuß dem Körpermittelpunkt angenähert wird, könnte man meinen, es sei eine Beugung, was aufgrund der beteiligten Muskeln aber nicht der Fall ist.

Mißverständnisse werden in der klinischen Neurologie dadurch vermieden, dass Dorsalextension mit Fuß- bzw. Zehenhebung übersetzt wird (die Plantarflexion analog mit Fußsenkung) und man von Fußstreckung bzw. Fußbeugung überhaupt nicht spricht. (vgl. meine Beiträge weiter oben)

Gruß
Ursula


Walter antwortete am 26.07.02 (14:40):

Leute, was streitet ihr euch nur um des Kaisers Bart, über eine Sache, die offenbar alle verwechseln!
Meine Google-Suche nach "peroneus innveriert" ergab 2 sich widersprechende Funde:
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
1. Zu den Extensoren (Fußhebern), die vorne am Unterschenkel gelegen sind und die vom N. peroneus profundus versorgt werden, gehören:
M. tibialis anterior: Seine Endsehne zieht an die Basis des Metatarsi I und an das Os cuneiforme mediale. Er führt eine Dorsalextension und schwache Supination aus.
M. extensor digitorum longus: Die 4 Ansatzsehnen des langen Zehenstreckers bilden kappenförmige Dorsalaponeurosen über den Zehenendgliedern. Der Muskel macht eine Dorsalextension und wirkt pronatorisch.
M. extensor hallucis longus: Die Sehne des langen Großzehenstreckers zieht zur Dorsalaponeurose an der Endphalanx sowie zur Grundphalanx der Großzehe.
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2. Der tiefe Ast des n. peroneus communis hingegen versorgt motorisch die Strecker (Dorsalflexoren) von Unterschenkel und Fuß, außerdem die Haut zwischen der 1. und 2. Zehe. Beim Ausfall des N. peroneus communis hängt die Fußspitze nach unten, es entsteht der sog. Steppergang.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Fazit: Die Stelle 1 Bezeichnet die Bewegung als DorsalEXTENSION, die 2. Stelle als DorsalFLEXION. Beide Male ist das gleiche gemeint, nämlich die Fußhebung, innerviert durch den n. peronaeus profundus, den tiefen Ast des n. peroneus communis.

SIND JETZT ENDLICH ALLE KLARHEITEN BESEITIGT ?


viv antwortete am 26.07.02 (15:21):

... ob Gustav nun endlich geholfen und seine Frage beantwortet ist?

Wenn das in der Praxis so wie hier aussieht, kann der Kranke sich nur beglückwünschen, dann haben die Fachleute zwar ihren Disput gehabt, aber der Patient ist längst im Jenseits:-))

Schönen Tag noch ...


Leser antwortete am 26.07.02 (15:50):

Hallo Walter,
gerade so kommen ja die Mißverständnisse zustande:

nach Deinen Ausführungen sind (Dorsal)EXTENSION und (Dorsal)FLEXION dasselbe.
Extension (Streckung) und Flexion (Beugung) sind aber nun einmal vom lateinischen Wort her n i c h t dasselbe.

z.B. am Arm: strecke ihn - beuge ihn. Da kommt doch nicht dieselbe Bewegung zustande.
Das ist es ja auch, was Ursula verwechselt.


Jane antwortete am 26.07.02 (15:53):

Das einzige, was ich verstanden habe, ist:
daß meine Fußheberparese gar keine ist.


Ursula antwortete am 26.07.02 (16:26):

Hallo Leser,

Walters Beitrag trägt zwar nicht zur Klärung bei (eher zur Verwirrung), dennoch findet man in der Literatur, dass für die Fußhebung mal der Begriff "Dorsalextension", mal "Dorsalflexion" verwendet wird.

Aufgrund der an der Fußhebung beteiligten Streckmuskeln (=Extensoren) ist Dorsalextension die korrekte Bezeichung. Wenn man aber bedenkt, dass die Fußhebung eine Annäherung an den Körpermittelpunkt darstellt (=Definition für Beugung), k ö n n t e man auch von Dorsalflexion sprechen...

Diese Inkonsequenz in der Terminologie macht die Verständigung natürlich zusätzlich kompliziert.

(Wenn Du die Beiträge übrigens mal aufmerksam lesen würdest, müßte Dir eigentlich auffallen, dass ich (im Gegensatz zu anderen Verfassern)in keinem meiner Beiträge etwas verwechselt habe. ;-)) )

Gruß
Ursula


Beobachter antwortete am 26.07.02 (16:34):

Überall nur Konjunktive, Konjunktive ...


Leser antwortete am 26.07.02 (16:49):

Wenn alles in der Medizin so 'widersprüchlich' und dennoch angeblich richtig ist, sollte man sich dem flektieren oder was?
Wenn alles in der Schul-Medizin so 'inkonsequent' ist, sollte man die anderen Heilmethoden extendieren.

Wenn das also alles so ist, dann hat in dieser Diskussion j e d e r recht: Flexion gleich Extension, dorsal gleich ventral, plantar gleich dorsal, caudal gleich causal, nach hinten gleich dorsal - aber eigentlich ventral, Nerv hat nichts mit Muskel zu tun ......, wie auch der Spitzfuß, bei dem ja die Beuger ausgefallen sind, nichts mit der Fußheberschwäche, bei der ja die Strecker ausgefallen sind.

Ä c h z ---


Barbara antwortete am 26.07.02 (23:16):

Auf jeden Fall möchte ich mich noch einmal bei allen Ratgebern hier herzlich bedanken. Leider erklären meine Ärzte mir zu wenig. Nicht einmal während meiner dreiwöchigen Reha habe ich Auskunft erhalten, ob in meinem Fall noch etwas zu machen ist. Nun werde ich demnächst einen Neurologen aufsuchen, der hoffentlich eine gründliche Untersuchung durchführen wird.

Gruß Barbara


Walter antwortete am 27.07.02 (03:48):

Das Thema hat ja nun viele angesprochen; ergo war es ein interessantes Thema. Die meisten waren
bemüht, etwas zur Aufklärung beizutragen - was mir bei einem reinen Sachthema geboten erscheint.
Der Prozentsatz der inhaltslosen Poster, die nur immer ihren Senf dazugeben, war diesmal erfreulich gering.

Fragt man Google, dann kommt der Begriff Dorsalflexion am Fuß 143 mal vor, Dorsalextension am Fuß 104 mal. Das heißt, daß die Begriffe hier synonym gebraucht werden, obwohl "Dorsalextension" an sich unsinnig
ist, weil der Vorfuß beim Heben nicht gestreckt, sondern nach landläufigem Sprachverständnis gebeugt wird.

Dies ist in der deutschen Sprache aber kein Einzelfall. Man denke nur an den Begriff "Schraubenzieher", der
zwar unsinnig ist, aber gebräuchlicher als der eigentlich richtige Begriff "Schraubendreher".

Jedenfalls dürfte jetzt jedem klar sein, daß die Kontroverse an sich überflüssig war, denn beide "Parteien"
hatten letztlich wohl recht. Rechthaberei ist mir nicht aufgefalllen *grins*.

Was die zirka drei Betroffenen dagegen tun können, war zwar nicht gefragt, interessiert aber vielleicht doch.
Ich habe extra Maria Treben bemüht. Wen es interessiert, der möge den 5. Beitrag nachlesen. Ansonsten
gibt es auch noch die Peroneusschiene, um Stürze zu vermeiden. Da sage ich mit Fliege: Passt gut auf euch auf.


Marianne Schmitt antwortete am 14.08.02 (10:44):

Hallo Barbara. Hoffentlich hast Du einen Neurologen gefunden?! Wenn man das alles so liest m,uß ich sagen------mich wundert nichts mehr. Auch nicht meine Odissay schon fast ein Jahr lang bei zig Ärzten, Röntgen und Kernspinuntersuchungen mit vielen Befunden aber keine Erklärung, wshalb ich nicht mehr laufen kann. Resultat: Verhaltenstherapie. Gut warum nicht auch das noch?? Nur ich finde niemand. Weiter Strecken kann ich nicht zurücklegen eben wegen der "Gangstörungen" und zu sprechen kriege ich nur Tonbänder mit dem Versprechen zurückzurufen. So warte ich bisher vergeblich auf diesen Rückruf. Gibt es Leidensgenoseen? Gruß Masrianne