Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Virusquelle: Kaaza?

 6 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 15.11.02 (12:27) mit folgendem Beitrag:

Bei einer von mir miterlebten und sehr nachhaltigen und letzten Endes teuren Visusinfektion eines PC kommt als sehr mögliche Ursache die Beteiligung am Musiktauschring Kaaza in Frage.

Das Virus wurde von Norton 2002 zwar entdeckt, aber erst, n a c h d e m die Infizierung bereits erfolgt war. Eine Reparatur mit Norton war nicht mehr möglich.

Ich wollte hier nur auf diese mögliche Quelle von PC-Ungemach hinweisen und zur Vorsicht raten. Teilnahme am kaaza öffnet den eigenen PC für Attacken von außen wohl wie ein Scheunentor.


Rainer (Klr) antwortete am 15.11.02 (13:39):

Hallo Jo,

nach einer Meldung sollen einzelne Musikstücke mit Viren behaftet sein, man will so den Tausch unterbinden.

Also Vorsicht


Wolfgang antwortete am 15.11.02 (14:21):

KaZaA ist ein Programm, das den Zugang zu einem sogenannten Peer-To-Peer-Netzwerk (P2P) ermöglicht. Diese 'Gleichen unter Gleichen' öffnen sich gegenseitig ihre Rechner. Programme wie KaZaA und andere geben grundsätzlich bestimmte Verzeichnisse als "Shared Folders" frei. Diese Ordner sind also nach aussen hin offen wie die Scheunentore... Nicht nur erwünschte virenfreie Dateien können dadurch auf den eigenen Rechner gelangen, sondern auch vervirte Dateien.

Unlängst gab es darüber bei SPIEGEL ONLINE einen interessanten Artikel:

DIGITALES ERKÄLTUNGSWETTER
Da klopft wer an der Hintertür
https://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,216342,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,216342,00.html


Johannes Michalowsky antwortete am 16.11.02 (16:37):

Ich danke für die bestätigung der entstandenen vermutung.

Gleichzeitig ist dieser Vorfall ein Beleg dafür, daß Norton Mängel hat und einen 100%igen Schutz nicht leistet..


Wolfgang antwortete am 16.11.02 (17:27):

Das ist es, Johannes, was mich verwundert... Denn 'Norton' gilt als eines der zuverlässigsten Programme auf diesem Gebiet. Allerdings ist 'Norton' - wie jedes andere Anti-Virus-Programm - nur dann imstande, zuverlässig zu arbeiten, wenn es buchstäblich täglich auf den neuesten Stand gebracht wird. Eine Version, die älter als zwei oder drei Wochen alt ist, erkennt schon viele neue Viren nicht mehr und muss als völlig veraltet eingestuft werden.

Wer aber maximale Sicherheit anstrebt, muss die Finger weg lassen von P2P-Netzwerken.

Das gilt auch, für den privaten nicht-öffentlichen Datenaustausch per Mail oder Instant Messaging. Auch hier gilt: Äusserste Vorsicht ist angebracht. Am besten, keine HTML-formatierten, sondern nur Text-Mails zulassen. Nicht abgesprochene E-Mails oder Nachrichten mit Anhängen ohne Erbarmen und ohne Ansehen des vermeintlich vertrauenswürdigen Absenders ungeöffnet (!) mit samt Anhang löschen.

Den E-Mail-Client - häufig ist das das Programm Outlook Express - so einstellen, dass die Mails nicht (!) in der Vorschau erscheinen.

Beim Surfen den Browser so einstellen, dass ActiveX-Komponenten und Skripte nur nach vorheriger Frage und Bestätigung ausgeführt werden.

Dubiose Webseiten meiden.


Johannes Michalowsky antwortete am 16.11.02 (18:25):

Das waren Viren, die schon seit Langem bekannt gewesen waren, und der Norton war auf dem tagesaktuellen Stand. Einer der beiden hatte den Namen Funlove, und der ist lt. Auskunft von Symantec seit 1999 bekannt! Der andere war der Opaserv.worm, bekannt lt. Symantec seit dem 30.9.2002, also relativ "jung".

Abgesehen davon: der Norton hat durchaus Alarm geschlagen, aber da war es bereits zu spät, und reparieren konnte er das nicht.

Ich bin absolut dagegen, so, wie Du schreibst, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Viele von uns befassen uns mit unseren PC's und verkehren im Internet nicht nur, weil ein Bedarf besteht als deswegen, weil es Spaß macht. Dazu gehört auch die Nutzung der Gestaltungsmöglichkeiten von Emails. Da würde ich von Fall zu Fall anders herum argumentieren und Adressaten, die auf Nur-Text-Mails bestehen, aus meiner Adressliste löschen.

Ein Flugzeug kann abstürzen, ich fliege trotzdem mit. Gefahr für Leib und Leben besteht hingegen im Internet noch nicht einmal.

Das betrifft die html-formatierten Mails - alle, die ich versende, sind das. Ferner würde mich schon interessieren, wieviele Programme es überhaupt noch gibt, die ohne Javascripte auskommen. Da würde man schon beim Besuch der Seiten des ST sein Wunder erleben! Nur um bis hier an diese Stelle zu kommen, mußte ich fünfmal die Sicherheitsabfrage beantworten - und natürlich klickt man dann sowieso blind auf "Ja" (akzeptieren).


Wolfgang antwortete am 16.11.02 (18:36):

Ist schon in Ordnung, Johannes, es muss halt jede(r) selbst für sich entscheiden, mit wieviel Sicherheit respektive Unsicherheit gelebt wird... Nur wundern oder sogar beschweren darf man sich dann später nicht, wenn's mal schief geht. ;-)