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THEMA:   Spuren von Cookies verwischen

 9 Antwort(en).

Steini begann die Diskussion am 03.04.02 (16:23) mit folgendem Beitrag:

Gegen Nutzerprofile und Datensammler wendet sich ein Projekt der Technischen Universität Dresden. Eine von Peer-To-Peer-Tauschbörsen (z. B. KaZaA, DirectConnect und Co.) entliehene Technik verteilt die Cookies der Surfer untereinander. Das "CookieCooker" genannte Tool vergibt somit bei jedem Internet-Ausflug neue Identitäten an die Nutzer - die so zusammengetragenen Datensätze sind widersprüchlich und nichts als digitaler Schrott!

Gelesen in CHIP 05/2002

(Internet-Tipp: https://cookie.inf.tu-dresden.de/)


Karl antwortete am 03.04.02 (18:08):

Hallo Steini,


das ist ja gut und schön, technisch gesehen. Aber haben die Cookies nicht primär vor allem einen großen Nutzen? Ich bin z.B. froh, dass ich bei Amazon nicht immer wieder aufs Neue die Anmeldeprozedur durchführen muss, sondern beim Ansurfen der Seite gleich richtig begrüßt werde und mit 1 Click einkaufen kann. Anonymität brauche ich nicht, ich stehe zu dem was ich tue, auch im Internet ;-))

Ich wäre sehr froh, Werbetreibende würden mir wirklich nur die Sachen zuschicken, die mich interessieren. Leider werde ich zugemüllt von allem (Un)möglichen, weil die meisten Firmen kein Profil von mir haben. Eine Firma, die ein Profil hat (wie Amazon) leitet mich gleich zu meinen Interessensgebieten.

Die angegebene Web-Adresse erläutert einiges zum Sinn der Cookies.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

(Internet-Tipp: https://www.luchterhand.de/hlv_con.nsf/info/03332-c?opendocument)


schorsch antwortete am 04.04.02 (08:54):

Ich habe doch noch nie eine Site mit Porno oder Ähnlichem angeklickt. Und trotzdem erhalte ich laufend Angebote von SexanbieterInnen. Ob die wohl meine Gedanken über Internet lesen können (;--)))))

Schorsch


Steini antwortete am 04.04.02 (13:05):

Hallo, Karl!

Des einen Segen, des anderen Leid...

Prinzipiell hast du natürlich recht. Aber gerade mit Cookies kann auch sehr viel Schindluder betrieben werden, wenn es zum sog. "Cookie-Sharing" kommt. Bei diesem Verfahren greift eben nicht nur Amazon auf den gesetzten Cookie zu, sondern beispielsweise auch Website xyz.de oder xyz.com, da diese eben auch Bücher und Multimedia-Nippes ;-) vertreiben und wissen wollen, welche Bücher denn Amazon-Kunden ordern, um diese dann evtl. in ihrem Angebot entsprechend anzupreisen, wenn denn der Amazon-Kunde ihre Websites besucht.

Das ist natürlich nur ein Beispiel, denn ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob Amazon tatsächlich Sharing betreibt.

Letztendlich liegt es an jedem selbst, wie hoch (oder niedrig) man die Messlatte für "Sicherheit im Internet" anlegt. Und hierbei hilft eben die TU Dresden weiter - zumindest, was Cookies betrifft.

Steini


A.J. antwortete am 04.04.02 (14:00):

Hallo zusammen

Ist nur als kleiner Beitrag anzusehen zu Eurer Diskussion zum Thema "Cookies":
Cookies ("Kekse") sind kleine Textdateien, die vom Browser, z.B. Internet Explorer, auf der Festplatten abgelegt werden. Diese beinhalten Informationen über die besuchte Website sowie Benutzer und Passwort die auf diversen Websites verwendet werden müssen, um in den Genus der Angebote zu kommen. Das laden bzw. der Aufbau der Website, bei einem nächsten Besuch, wird so beschleunigt. Solche "Kekse" werden u.a. auch von Datenjäger benutzt um eine ID zu hinterlegen, da die Cookies als eine Art Kundennummer dienen, zur Benutzeridentifikation. Die hinterlegte ID gibt dann Informationen an Werber weiter über Werbebanner-Gewohnheiten - welche Werbebanner z.B. auf welcher Website und wie oft angeklickt wurde. Der Inhalt des Ordners Temporary Internet Files sollte man hin und wieder mal löschen.


Gruss A.J.

(Internet-Tipp: https://www.bishop.ch)


Wolfgang antwortete am 04.04.02 (14:58):

Der Hinweis von Steini hilft allen, die Cookies den Weg zum eigenen Rechner versperren oder wenigstens schwer machen wollen.

Der CookieCooker ist zur Zeit das non-plus-ultra der Anti-Cookie-Partei. - Nachteil: Das Programm ist nicht gerade freundlich zu PC-Anfängern, weil ziemlich viele Einstellungen vorgenommen werden müssen.

Die TU-Dresden hält aber auch etwas für AnfängerInnen bereit (vorausgesetzt diese arbeiten mit Microsofts Internet Explorer (IE) 6.0)... Seit der IE-Version 6.0 können jetzt Datenschutzeinstellungen auch als Datei importiert werden. Das JAP-Team von der Technischen Universität Dresden hat eine Datei entwickelt, die eine einfache Datenschutzkonfiguration sicherstellt.

Nach dem Importieren dieser Datei mit dem Namen ie_privacy_file.xml ist Euer Browser so eingestellt, dass Cookies nur für die aktuelle Sitzung akzeptiert werden. Es werden also keine Cookies mehr auf die Festplatte gespeichert; ein Profiling ist damit ausgeschlossen. Trotzdem behaltet Ihr den unbeschränkten Zugang auch zu den Webseiten, die Cookies zwingend verwenden.

Ich praktiziere diese einfachste aller Lösungen seit ein paar Monaten... Super, Kompliment an das JAP-Team... :-)

https://anon.inf.tu-dresden.de/ie6_privacy.html

(Internet-Tipp: https://anon.inf.tu-dresden.de/ie6_privacy.html)


Jolli antwortete am 05.04.02 (10:04):

Ich benutze zum Browsen den Opera 6.01, der von Hause aus Einstellungsmöglichkeiten hat, Cookies nach jeder Internetsitzung zu löschen, oder nur temporäre Cookies zu löschen, oder... oder... oder
Einstellungsmöglichkeiten gibt es da viele.


Johannes Michalowsky antwortete am 06.04.02 (17:03):

Das Programm Internet Cleanup von Ontrack (URL siehe unten) erlaubt komplettes und selektives Löschen verschiedener Inhalte, z.B. von Cache, Cookies und Verlauf (Letzteres wichtig, wenn etwa Mammi nicht sehen soll, in welchen Pornos Männe wieder herumgeschnüffelt hat!). Das kann man zwar alles auch "von Hand", aber so ist's bequemer.

Cookies sollen zwar ungefährlich sein in dem Sinne, daß sie dem Rechner keinen Schaden antun, aber als Ärgernis empfinde ich das Ausspionieren schon, selbst wenn es mir mal nützlich sein sollte. Da teile ich Amazon und Konsorten meine Daten lieber mehrfach mit.

(Internet-Tipp: https://www.ontrack.de)


schorsch antwortete am 08.04.02 (09:54):

Ich habe mir ontrack angeschaut und bin stutzig geworden. Da steht nämlich ein Angebot zum Kauf von defekten Festplatten und Laufwerken. Offiziell will man diese wieder einbauen. Ich möchte aber auf diese Brisanz hinweisen: Auf jedem Speicher befinden sich Daten, die der Benutzer nicht mehr löschen konnte, da ja durch Defekte der Zugriff nicht mehr funktionierte. Naive Menschen könnten nun der Meinung sein, eine defekte Festplatte enthalte nichts mehr. Dem ist aber nicht der Fall. Spezialisten sind absolut in der Lage. Aus den Speichern noch hochbrisante Daten zu retten, die man/frau unter keinen Umständen aus der Hand geben möchte. In den Händen von Datenmardern wäre es also absolut möglich, so erpresst zu werden. Oder der "Retter" kann das Wissen auf den Platten für sich gewinnbringend nutzen. Was meinen unsere Experten zu meiner Befürchtung?

Schorsch


Steini antwortete am 08.04.02 (11:05):

Hallo, schorsch!

Deine Befürchtung kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen, allerdings ist Ontrack die erste (seriöse) Anlaufstelle, wenn es um die Wiederherstellung von Daten auf physikalisch defekten Rechnern geht.

Als Beispiel folgendes Szenario:
Ein hochdekorierter Manager eines IT-Unternehmens hat seinen Firmen-Laptop mit Kundendateien, Transferlisten und weiteren wichtigen Dateien wie Firmen-Konten etc. auf seine im Mittelmeer liegende Yacht genommen. Plötzlich sinkt das Schiff mitsamt Laptop. Nach drei Wochen kann das gute Stück (ich meine den Laptop *g*) geborgen werden. Durch das Salzwasser ist allerdings die Festplatte derart angegriffen worden, dass eine Wiederherstellung der Daten auf "normalem" Wege nicht mehr möglich ist. Für das Unternehmen würde es das Aus bedeuten und für den Manager nicht nur den Verlust seiner sündhaft teuren Yacht, sondern auch seines Jobs. Also werden die Experten von Ontrack auf den Plan gerufen, die die Festplatte in einem aufwendigen Verfahren wiederherstellen.

Fazit: Job und Unternehmen gerettet!

Nur ein Beispiel, allerdings ein denkbar nachvollziehbares. Dass die Ontrack-Spezialisten entsprechende Programme zum Download anbieten, ist ein sehr hilfreiches Goodie für Heimanwender. Diese können ihre Daten, wenn auch nicht sooo lebenswichtig, wiederherstellen oder für immer (!!!) von ihrer Platte verbannen.

Hoffentlich bin ich nicht allzu sehr abgeschweift vom Thema... *lach*

Konnte ich deine Befürchtung zumindest im Bezug auf Ontrack zerstreuen?

Es grüßt:
Steini