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THEMA:   Spendenaufrufe ?

 13 Antwort(en).

Geli begann die Diskussion am 06.07.02 (14:15) mit folgendem Beitrag:

Aus gegebenem Anlaß (Rückkehr aus dem Urlaub, Leerung des überfüllten Postkastels und "Aufarbeitung" des Inhaltes) möchte ich einmal die folgende Frage an Euch stellen:

Wie haltet Ihr es mit den diversen Spendenaufrufen, die sich ja sicher auch in Eurem Postkastel zahlreich und das ganze Jahr über finden ?

Von meinem ehemaligen Chef habe ich die Methode übernommen: Spenden an mehrere (ausgesuchte) Organisationen, nur einmal im Jahr, "dann aber richtig", anstatt auf jeden Erlagschein mit kleineren Beiträgen zu reagieren.

Ab und zu erweicht ein Aufruf zusätzlich das Herz, und dann geht auch mal die eine oder andere Spende "außer der Reihe" ab - die Folge ist aber meist das umgehende Ansteigen der Anzahl erneut eingehender Spendenerlagscheine, oft auch besonders von der Organisation, der gerade gespendet wurde.

Auf Eure Meinung und Eure Methoden bin ich neugierig (wegen des vielleicht doch sensiblen Themas ruhig auch anonym) !


Ruth antwortete am 06.07.02 (15:05):

Geli,

ganz ehrlich - ich reagiere auf diese Aufrufe in den allermeisten Fällen überhaupt nicht und spende gezielt an Organisationen oder Bettler, bei denen ich sicher sein kann,dass das Geld nicht "verludert" wird. Wenigstens weit gehend.
Da ich aktiv im Tierschutz verankert bin, gibt es natürlich schon hier viele Möglichkeiten, Geld loszuwerden, ganz abgesehen von dem persönlichen Arbeitseinsatz im Heim, der ja selbstverständlich ehrenamtlich geschieht.


schorsch antwortete am 06.07.02 (15:16):

In meinem Bekannten- und Verwandtenkreis sind einige Menschen, die nicht auf Rosen gebettet sind. Ihnen drücke ich sporadisch eine Banknote in die Hand und sage dazu: "Pssst; das braucht niemand zu wissen!" Auf Spendenaufrufe reagiere ich nicht mehr - weil ich sonst ins "Spendenregister" aufgenommen und fleissig mit Briefen bedacht werde.


Name tut nichts zur Sache antwortete am 06.07.02 (15:17):

Ich habe früher immer nach dem Gießkannensystem gespendet und wenn dann aufflog z.B. bei CARE, dass Gelder verschleudert wurden, war ich immer wütend.

Nun habe ich seit Jahren ein Patenkind (Mädchen) in Haiti und einen Patenjungen in (Vietnam). Plan-Internation bucht ab, ich bekomme alle paar Monate Post, sowohl von dem Patenkind, als auch von Plan. Am Ende des Jahres kommt die Spendenbescheinung und das Finanzamt freut sich dann auch.

Allerdings kann ich mich manchmal auch nicht zurückhalten und kleckere noch etwas rum. Erdbeben, Hochwasser und was noch so überraschend kommt.


Name tut nichts zur Sache antwortete am 06.07.02 (15:25):

Ach ja, und wenn dann noch etwas übrig bleibt bekommt auch der VFKS und der ST etwas ab. Kann ja nicht schaden und dort kommt es - zu unser aller Wohl - auch an *grins*.


WANDA antwortete am 06.07.02 (16:00):

Im allgemeinen lasse ich das Herz entscheiden, was natürlich auch immer von der Stimmung abhängt.
In Zwiespalt komme ich, wenn ich gleich l0 Postkarten zuge-schickt bekomme, die ich eigentlich nicht will, vor allen Dingen nicht angefordert habe und dann liegt da eine Zahlungsaufforderung dabei. Das passiert auch oft mit Adressenaufklebern. Da ich die Sachen nicht zurückgeben kann, fühle ich mich gezwungen zu reagieren und das finde ich nicht gut.


e k o antwortete am 06.07.02 (17:22):

Besonders kurz vor Weihnachten wird man mit Spendenaufrufen regelrecht überschwemmt.

Ich reagiere darauf nicht. Als feste Spendenempfänger habe ich mir die Organisation "SOS-Kinderdorf" ausgesucht, und dahin spende ich einmal im Jahr..und dann richtig.


Ein ehemaliger Spender antwortete am 06.07.02 (18:53):

Früher hab ich auch gespendet, heute wäre ich auf eine größere Spende angewiesen. Wenn ich das ganze Geld weggelegt hätte, dann würde ich fein dastehn. Ihr versteht daß ich meinen Namen nicht nennen möchte.


Ruzenka antwortete am 06.07.02 (19:44):

Ich habe einen Patensohn (Plan) im Senegal. Da werde ich genau informiert, was mit meinem Fördergeld geschieht.
Ausserdem spende ich in einen Fond unserer Tageszeitung.
Die spielen Feuerwehr, wenn es mal irgendwo "brennt".

Und hie und da lade ich einen Penner /Pennerin, genannt
Obdachlose, zu einem gepflegten Bier ein und stelle dabei immer wieder fest, wie stolz sie dabei sind. Ist doch etwas anderes als die Flasche anzuhängen.. Wenn sie sich das Essen nicht schon auf Kosten der Flasche abgewöhnt haben, lade ich sie auch mal zum Mittagessen ein. Diese letztgenannte "Zuwendung" hat mir schon sehr viele, tiefe Lebenseinblicke gegeben und mir einige gute Freunde beschert.

Bettelbriefe landen bei mir im Papierkorb Eure Ruz


maggy antwortete am 06.07.02 (19:53):

Wohin spenden? Und dass es dann für Verwaltungsarbeiten nicht drauf geht, das war oft meine Überlegung. Ich wollte schon genau wissen, was mit meiner Spende gemacht wird.
Dann habe ich selbst einen Verein aufgebaut, der sich um Menschen mit geringem Einkommen kümmert, und nun weiß ich, dass meine Spende gezielt und richtig an den Mann/Frau kommt.Es wäre ja zu schade, wenn eine Spende irgendwo versickert, schließlich möchte man doch damit etwas Gutes tun.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
schickt und wünscht euch
maggy


Barbara antwortete am 07.07.02 (01:59):

Es ärgert mich maßlos, dass man als Spender umgehend mit Spendenaufrufen unzähliger Organisationen überhäuft wird. Wenn ich überlege, welche Kosten den Verbänden dadurch entstehen, ärgere ich mich noch mehr über diese Verschwendung von Spendengeldern.

Eine große Ausnahme bildet "Menschen für Menschen" von Karlheinz Böhm. Als wohltuend empfinde ich hier, dass man keinerlei Informationen und Bettelbriefe zugesandt bekommt. Und was Karlheinz Böhm durch seine Arbeit in all den Jahren geleistet hat, erfährt man auch so.

Auch mit Plan haben wir ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Wenn auch der Verwaltungsaufwand durch den persönlichen Kontakt sicher nicht ganz gering ist, baut sich hier durch die gegenseitigen Briefe und Fotos ein sehr inniges Verhältnis auf, was außerdem die Verständigung unter den Völkern fördert.


Herbert Clostermann antwortete am 07.07.02 (06:28):

Wenn man in der Presse liest, dass gutgemeinte Spenden nicht nur durch die Organisation geschmälert, sondern sogar veruntreut und unterschlagen werden, fällt es einem sichtlich schwer, in diese Richtung Geld zu transferieren., zumal man sich sogar als „verdummt“ vorkommt. Ich gebe prinzipiell nur an mir persönlich bekannte „Bedürftige“ Unterstützung und habe dann auch das Gefühl jemanden echt geholfen zu haben. Allerdings habe ich auch schon erlebt, dass dabei ungewollte Peinlichkeiten auftreten können. In den Fällen kann man sich dann wirklich vertrauensvoller Mittelsleute bedienen, um nicht als „Wohltäter“ in Erscheinung treten zu müssen.
Herbert


schorsch antwortete am 07.07.02 (09:28):

Zwei Extreme:

Da gibts auf der einen Seite in einem Land der ehemaligen Sowjets eine Organisation, deren Drahtzieher in der schweiz sitzt. Dieser gibt Heimarbeiterinnen seines Landes eine kleine Verdienstmöglichkeit, indem sie standardisierte Bettelbriefe von hand abschreiben und in die schweiz an Adressaten schicken, die vom Drahtzieher festgelegt werden. Wie Recherchen ergaben, kommt nur ein geringer Teil der Spendengelder tatsächlich in das arme Land. Der grosse Rest wandert in die Taschen des Drahtziehers und seiner Verwandten.

Und da gibt es andererseits die Aktion "SOS Beobachter", der rennomierten Zeitschrift "Beobachter". Hier werden sämtliche Einzahlungen ohne Abzug an bedürftige Schweizer weiter gegeben.


KlausD antwortete am 07.07.02 (10:35):

Spenden ist die Unfähigkeit, Gerechtigkeit auf der Welt zu dulden.

Alle Regierungen,welche früher Kolonien besaßen,üben sich heute in Entwicklungshilfe - Heuchelei!

Spenden nein - Hilfe zur Selbsthilfe ja!