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THEMA:   Das Märschen Hänsel u. Getel aus der sicht eines Punks

 14 Antwort(en).

charlotte begann die Diskussion am 05.07.02 (08:57) mit folgendem Beitrag:

In so ner völlig abgewrackten Bude am Waldrand hauste so ne typische Kleinfamilie. Die zwei Alten, ein Typ und ne Tussi. Wie's eben bei soner deutschen Durchschnittsfamily is. Bei seinem Job hatten se den Alten wohl geschmissen, Stelle wegrationalisiert vielleicht, oder er hat im Knast gesessen. Jedenfalls hatten se absolut null Knete und schoben einen unheimlichen Kohldampf. Statt jetzt aber mal die Alte anschaffen zu schicken oder nen flotten Joint Deal zu machen, ging's wieder am Nachwuchs raus. Frei nach dem Motto: Einer ist immer der Arsch! Heutzutage hätten die beiden Alten die wahrscheinlich ins Heim abgeschoben, da kennen die ja keine Verwandten. Oder die Sozis vom Amt wäre von sich aus gekommen und hätten die beiden kassiert. Aber die ganze Sorgenkiste gab's damals wohl noch nicht, oder die Chose war den Alten nicht sicher genug. Jedenfalls kamen die dann auf die hirnrissige Idee, mit dem Typ und der Tussi in den sauren Wald zu heizen und dann selber die Flatter zu machen. Beim ersten Versuch ging das für die beiden Alten völlig in die Hose, weil die beiden, clever, wie se waren, ne Spur geschmissen hatten. Aber beim zweiten Mal hat das irgendwie nicht hingehauen. Da saßen sie voll in de Scheisse drin und blickten absolut null durch. Na ja, schließlich haben die dann wohl so nen Bock auf was zu beißen gekriegt, dass sie weiter durchs Grüne gelatscht sind, um mal zu researchen, was Sache ist. Und als ihnen die Latscherei gerade ungeheuer auf den Geist ging, kamen se dann an sone alte Bruchbude mit ner perversen alten Giftspritze drin. Die war wohl auf nem BabyTrip, jedenfalls war die affengeil auf die beiden. Natürlich hat die Alte gleich geschnallt, dass denen die Darmzotten auf Grundeis hingen, und füllt die beiden erst mal wahnsinnig ab. Auf den Typ muss die Alte wohl besonders spitz gewesen sein, den wollte se gleich legen. Und die Tussi sollte sich wohl ungeheuer einen abackern. Aber die beiden waren ja auch nicht gehirnamputiert und haben gleich geschnallt, was lief. Der Alten eins vor den Latz ballern und die Mücke machen war eins. Und wie se da so wieder durch die Pampa schnüren, steht an nem See ne weiße Ente mit'n paar Freaks drin. Was ja schon ein mordsmäßiger Zufall ist. Jedenfalls haben die Typen die beiden dann wohl nach Hause gekarrt, was eigentlich das Hinterletzte is. Aber die Alte war inzwischen abgenippelt, un dem Big Boss war die ganze Story wohl dermaßen auf den Keks gegangen, dass voll seine Depressis hatte. Aber da konnten sich die beiden wohl auch nix für kaufen.


susanna antwortete am 05.07.02 (09:52):

Liebe Charlotte,

eine hübsche Geschichte, gut, dass wir das gerade noch lesen und verstehen können,- bewegt sich aber schon am Randes ...*grins*

Könnte auch unter Veränderung der Sprache stehen,- Weiterentwicklung? Na, ich weiss nicht!

Schönen Tag noch.


e k o antwortete am 05.07.02 (09:55):

Arme deutsche Sprache, was ist aus Dir geworden?

Da ist mir der gute alte Grimm und sein Bruder doch noch lieber.


charlotte antwortete am 05.07.02 (10:55):

Nur gutes das kann ich euch versichern


Johannes Michalowsky antwortete am 05.07.02 (13:24):

Na, das empfinde ich aber als äußerst originell und wahrscheinlich - wer von uns Alten weiß das schon so genau - recht aktuell und lebensnah. Sehr schön und dankenswert, daß uns das von Charlotte nahegebracht wird. Für das Vergnügen dieser Lektüre danke ich herzlich!


charlotte antwortete am 05.07.02 (13:29):


Vielen dank
Ich hatte das gefühl diese Geschichte wäre fehl am Platze.
Es sollte sich keiner angeriffen Fühlen.
Es sollte nur Spass sein.
komme eben aus Köln und ist so in mir drin ab und zu mal über die Stränge zu schlagen.
Soory Für die denen es nicht gefallen hat.
Dir liebe Grüße Johannes


sofia204 antwortete am 05.07.02 (13:36):

@ charlotte
dieser Sprachstil ist hier eine "Marktlücke",
mir gefällts, steht ja nicht in Konkurrenz zu Grimm


Mechtild antwortete am 05.07.02 (13:48):

Liebe Charlotte,
danke für die unterhaltsame Lektüre.
Früher wurden Märchen doch mündlich überliefert. Hätten die Gebrüder Grimm sie nie aufgeschrieben, würden sie sicher so oder ähnlich heute erzählt. Hast Du eine Quellenangabe für dieses Märchen?
Gruss aus Köln Mechtild


Tessy antwortete am 05.07.02 (14:03):

Finde ich lustig, und vor allem nicht so bedrohlich und angseinflössend wie die "Urfassung".


de la antwortete am 07.07.02 (13:33):

Sprache scheint mir in sozialen Gruppierungen jeweils eine spezielle Veränderung zu erfahren.
Diese Form des Märchens finde ich "echt cool". - Wieder etwas dazu gelernt. :-))
Als Weiterentwicklung unserer Sprache mag ich diesen Stil jedoch nicht sehen.


Poldi antwortete am 07.07.02 (14:44):

Ich will ja nun nicht hoffen, daß damit eine Weiterentwicklung der Sprache bewirkt werden soll. Das tun berufenere Stellen, die uns Schauriges wie die Rechtschreib"reform" aufgezwungen haben und Wörter wie sogar Downloaden Duden-fähig gemacht haben


mulde antwortete am 07.07.02 (18:19):

Charlotte
Nicht schlecht sprach Specht/ ähnliches ist auch im Stil
von Ringelnatz geschrieben worden. (Rotkäppchen und der Wolf)
Hatte es mir nicht getraut zu hier zu veröffentlichen
Charlotte Du bist herzlichst eingeladen bei uns
in der Kleinen Kneipe eine Lesung zu machen.
Sicher sind die Gäste, wie alle anderen gegen schlechten Stil / aber diese Art Slang (auch ein neudeutsches Wort)
kann man in humorvoller Form mal darbieten.
zum Lachen immer bereit
Kleine Kneipe


DorisW antwortete am 08.07.02 (10:56):

Die Weiterentwicklung der Sprache wird nicht durch so genannte "berufene Stellen" betrieben, sondern durch die Sprachgemeinschaft als Ganzes.
Neue Medien und Technologien bringen neue Begriffe mit sich, die - auch wenn sie aus einer andern Sprache stammen - in die Umgangssprache eingehen. Wie viele unserer "deutschen" Wörter kommen aus anderen Sprachen, ohne daß das heute noch groß auffällt oder bemängelt wird - wer hat schon das Gefühl, ein griechisches Fremdwort auszusprechen, wenn er "Auto" sagt?

Sprachentwicklung ist für mich ein spannendes Thema und Sprache keine heilige Kuh, sondern ein Werkzeug der Kommunikation, das von seinen Benutzern ständig verändert und - so diese Veränderungen der klareren Kommunikation dienen - verbessert wird.


de la antwortete am 08.07.02 (11:45):

Ja, - Sprache ist ein interessantes, lebendiges Instrument der Kommunikation und erfährt eine ständige Veränderung.

Jugendliche benutzen ihre besondere Form der Sprache jedoch auch, um sich in ihrer Lebensphase gegen die Erwachsenenwelt abzugrenzen.


Charlotte antwortete am 08.07.02 (12:07):

Guten Morgen Zusammen.
Um eure neugierde einmal zu stillen.
Ich habe mich einmal mit einigen Punks unterhalten,und das ist auch meine Quelle wo ich das her hab.
Diese Jungen Menschen sind vollkommen anderer Meinung als wir es sind.Sie haben auch eine andere Vorstellung vom Leben.
Sie wollen sich nicht in irgend eine jacke zwingen lassen.
Das Argument sie lägen der Gemeinschaft auf der Tasche lassen sie nicht gelten.
Meine Einwände so hatte ich das gefühl,die hätte ich auch meinem Hund erzählen können.
Ich weiß da auch nicht was in deren Köpfe vorgeht leider.
Trotzdem wünsche ich euch einen schönen Tag
Ich würde mich freuen wenn ihr eine Antwort darauf habt!!!!!!!!!

(Internet-Tipp: https://herbert.bei.t-online.de)