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THEMA:   Kaffeefahrten

 12 Antwort(en).

Zeitungsleser begann die Diskussion am 04.07.02 (13:37) mit folgendem Beitrag:

Wäschetrockner war eine Leine
Kaffeefahrten-Veranstalter verurteilt

Cloppenburg/Oldenburg
Wegen strafbarer Werbung und gewerbsmäßigen Betruges hat das Oldenburger Landgericht am Mittwoch einen 36-jährigen Kaffeefahrten-Veranstalter aus Cloppenburg zu einer Bewährungsstrafe von 20 Monaten und einer Geldauflage von 50.000 Euro verurteilt.

Der 36-jährige habe Teilnehmer von so genannten Kaffeefahrten durch ,,vollmundige Werbeversprechen", die allesamt nicht eingehalten worden seien, und mit der Schaltung von 0190-Nummern ,,regelrecht abgezockt", hieß es in der Urteilsbegründung. Briefkastenfirmen mit Fantasienamen wie ,Jackpot-Reisen", ,Holgers Reiseparadies" und ,,Kreta-Touristik" sollten Regressansprüche unmöglich machen. Den potenziellen Kunden (hauptsächlich Rentner, Hausfrauen und ältere Menschen) wurden in bundesweit verschickten Werbeschreiben unter anderem Waschmaschinen, Wäschetrocker, Videorekorder, ein reichhaltiges Mittagsmenü und ein Lottogewinn in Aussicht gestellt. Dieses sei ihnen allein schon durch eine Teilnahme sicher. Der Wäschetrockner allerdings entpuppte sich als Wäscheleine, das Mittagsmenü als Konserve mit Erbsensuppe und der Lottogewinn von 7.000,,DM" wurde, wenn überhaupt, auf alle Teilnehmer verteilt und in der italienischen Währung ,,Lire" ausgezahlt.
Auf den aggressiven Verkaufsveranstaltungen konnten die Kunden dann überteuerte Waren kaufen: Unter anderem Pillen gegen Gelenkschmerzen für 600 Euro, die im Einkauf 15 Euro kosten. Und um das Fass an Dreistigkeit voll zu machen, wurde dem jeweiligen Werbeschreiben eine 0190-Telefonnummer beigelegt, wo man sich beschweren konnte. Allein durch die zahlreichen Anrufe hatte der 36-lährige einen Reingewinn von über 100.000 Euro gemacht.


coffeedrinker antwortete am 04.07.02 (13:56):

Ja.

Und?


Teetrinker antwortete am 04.07.02 (14:48):

Das war ein guter Geschäftsmann - der sich aber zu weit raußgelehnt hat. Hoffentlich wird er aus Schaden klug????
Naja....er hat ja nun Zeit, über alles nachzudenken.

Soll uns dieser Beitrag vor Kaffeefahrten warnen????
Nützt nichts, jeden Tag finden solche in ganz Deutschland mit sehr reger Beteiligung statt.


Weintrinker antwortete am 04.07.02 (16:59):

Das ist doch sicher eine Zeitungsente! Oder?
Wenn nicht, ist der Mann ein Schelm. Mit dem Wächetrockner hat er doch nicht gelogen. Und die Fürsorge, die er mit dem Beilegen der 0190 Nummer seinen Käufern noch angedeihern ließ, ist doch herrlich!
Und beim Kauf von Pillen für 600 Euro kann man doch nur sagen: "So dumm kann einer alleine nicht sein, der muss noch einige Brüder haben!"
Nichts für ungut und Gruß von einem, der sich herrlich amüsiert hat.
Darauf noch ein Gläschen! Prost!!!


Bügeleisen antwortete am 04.07.02 (19:41):

Kaffee-, Tee- und Weintrinkern sei Dank für diese köstlichen Beiträge.


schorsch antwortete am 04.07.02 (20:35):

Dies zur Kenntnis aller "coffee- Wein- und Teetrinker":
Von Kindsbeinen an wurde unsere Generation zu Ehrlichkeit erzogen. So wurde uns auch weis gemacht, dass die Ehrlichkeit auf Treu und Glauben basiere. Wenn nun jemand eine Kaffeefahrt ausschreibt und jedem Mitkommenden einen "50-teiligen Wäschetrockner" verspricht, der sich dann als Set von 49 Wäscheklammern plus 1 dünnes Plastik-Seil entpuppt, widerspricht dies eben dem Grundsatz von Treu und Glauben und es soll auf den Abzocker unbarmherzig das Gesetz des Unlauteren Wettbewerbs angewendet werden.


Hannelore antwortete am 04.07.02 (21:49):

Hallo Schorsch,
Urlaub um??
Nun kannst du uns ja wieder etwas beruhigen. Wie sind nämlich im Moment alle ziemlich fuchtig. Nuxel hatte sehr viel zu leiden. Tröste sie ein wenig.

Hoffentlich wird der Webmaster uns nicht das Wort verbieten, bei so viel Bösartigkeit.

Grüß dich lieber Schorsch
Hannelore


Blümchenpflückerin antwortete am 04.07.02 (23:49):

Der Mensch will betrogen sein....so sagten schon meine Vorväter.....! Habe auch köstlich gelacht und denke mal, wer sich so sehr überīs Ohr hauen läßt, dem ist nicht zu helfen, auch nicht mit Gesetzen.
Und die Moral von der Geschicht......
trau den Kaffeefahrten nicht!!!!!
:-)


Fleckentferner antwortete am 05.07.02 (07:30):

Ich glaube, Schorsch hat nach seinem Urlaub die übergeschwappte Stimmung hier im ST noch nicht ganz mitbekommen.


Marliese antwortete am 05.07.02 (10:25):

Ach Leute, die so Betrogenen werden auch in Zukunft hoffentlich nicht am Hungertuch nagen müssen.
Also kann man es auf das Konto "Lebenserfahrungen" buchen und die Mitmenschen sollen sich doch darüber amüsieren. Was soll's?!
Demnächst werde ich Euch mal die Geschichte von meinem "Vollbad" in Südfrankreich und den darauf folgenden Schwierigkeiten, wieder aus der Wanne zu kommen, zum Besten geben, dann dürft ihr über mich lachen. Ich lache selber noch, wenn ich daran denke.
Also, bis demnächst in diesem Theater.
Jetzt muss ich aber etwas Produktives tun.
Schönen Tag noch und Gruß von Marliese (alias Weintrinker)

(Internet-Tipp: https://www.marliese-echner-klingmann.de)


Ruzenka antwortete am 06.07.02 (20:11):

Unehrlichkeit gehört bestraft und Nepp ebenfalls!


Utelo antwortete am 06.07.02 (21:07):

Natürlich sind diese Kaffeefahrten-Versprechungen purer Nepp und Augenwischerei. Aber, seid doch mal ehrlich, seit Jahrzehnten wird immer wieder gewarnt vor solchen Sachen. Und wer glaubt denn, daß man einen Wäschetrockner oder etwas anderes Wertvolles geschenkt bekommt? Dazu muß man entweder ganz furchtbar jung und unaufgeklärt sein oder furchtbar alt und immer noch nicht aufgeklart. Und es sollte sich doch rumgesprochen haben, daß es nichts umsonst gibt.
Ich würde, mit ein paar Leuten zur Verstärkung natürlich, gerne mal so eine Fahrt mitmachen und solch einem Typ mal zeigen, wie blöd er ist, wenn er denkt, daß alle Leute auf ihn reinfallen.
Auch ältere und alte Menschen werden doch von ihren Angehörigen, Nachbarn oder anderen Menschen immer wieder gewarnt und aufgeklärt, daß sie nicht alles glauben sollen, niemanden in die Wohnung lassen, keinem sagen wo ihr Geld und Schmuck ist usw,. Aber wenn sie denn nicht hören wollen, müssen sie halt Lehrgeld bezahlen.


schorsch antwortete am 07.07.02 (10:07):

Ich habe auf solchen Fahrten schon ältere Ehapaare und EinzelgängerInnen kennen gelernt, die voller Stolz verkündeten, sie hätten dieses und jenes Produkt dieser spendablen Firma in doppelter und dreifacher Ausführung zu Hause. Wenn man dann der Sache auf den Grund geht, stellt es sich meistens heraus, dass diese naiven Reiselustigen von Ergänzungsleistungen leben, da sie unter das Existenzminimum fallen. Ja, ich habe sogar schon Leute getroffen, die in einem Altersheim leben. Voller Stolz erzählen diese dann, das gekaufte Produkt ihrer Tochter oder ihrer Enkelin zu Weihnachten schenken zu wollen.