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THEMA:   Sind Sie mit sich und der Welt zufrieden?

 25 Antwort(en).

Frieder begann die Diskussion am 21.06.02 (20:13) mit folgendem Beitrag:

Sind Sie mit sich und der Welt zufrieden?

Ich habe mal Synonymwörter für "Zufriedenheit" zusammengestöbert:
Ergebnis: Wohlbehagen, Befriedigung der Wünsche, Genügsamkeit, Anspruchslosigkeit
Wunschlosigkeit.
Ich möchte Sie mal so ganz direkt fragen - danach fragt man eigentlich nur Bekannte, Freunde -
wie kommen Sie über Launen oder Ärger im Alltag zurecht.
Gruß Frieder


Katrin antwortete am 22.06.02 (08:11):

@ Frieder:

Wenn ich Deine Fragen ernst nehme, dann fallen mir ganz erhebliche Widersprüche auf. Die Synonyme widersprechen sich eklatant.

Als Synonyme für das Wort "Zufriedenheit" nennst Du beispielsweise: "Befriedigung der Wünsche" und "Wunschlosigkeit" gleichzeitig.

Wie passt das zusammen? Ich verstehe Dich nicht.


maggy antwortete am 22.06.02 (11:31):

@ Frieder
Komplette zufriedene Menschen wird es nicht geben. Wir Alle müssen ja tagtäglich uns immer wieder bewähren und den Stürmen dieses Lebens stellen. Dem Einen fällt das leichter, dem Anderen schwerer. Es ist auch gut, wenn wir immer noch Wünsche und Träume haben. Trotzdem habe ich festgestellt, dass es Menschen gibt, die mit Wenigem zufriedenener sind, als solche, die sich viel leisten können. Ein kleiner Tipp sei erlaubt: Seid nett zueinander! Ein Lächeln, ein freundliches Wort hier und da öffnet Türen und bringt ein bisschen Freude in unsere Herzen. Vielleicht könnte das ja auch der Anfang zu etwas mehr Zufriedenheit sein?
Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende schickt
Euch maggy

(Internet-Tipp: https://www.oldenburger-Tafel.de)


schorsch antwortete am 22.06.02 (14:55):

An einigen Tagen und über einiges bin ich zufriedener und an anderen Tagen kann mich gar nichts befriedigen. Zufrieden?

Schorsch


Frieder antwortete am 22.06.02 (17:55):

@ Katrin
Du verstehst mich nicht? Ich will es mal auf diese Art versuchen!
Wenn ich mir meine Wünsche erfülle, so kann ich doch zufrieden sein, mich wohl(er)fühlen. Wohlbehagen stellt sich ein. (Leider ist es so, daß erfüllte Wünsche bald neue gebären)
Manchmal bin ich mit mir so richtig zufrieden, weil ich *wunschlos* bin. D.h. ich habe das, was ich im Augenblick brauche. Wohl würde ich mir einen tollen Laptop wünschen, aber ich sehe ein, daß ich mich im Augenblick mit Dir genauso so schnell und ungehindert über den "alten" PC unterhalten kann. Mehr bedarf es nicht.

@ maggy
Das sagst Du treffend: "Seid nett zueinander" (Auch im ST)

@
Eigentlich - nicht ganz zufrieden! Trotz Deiner Offenheit. Mein letzer Satz in dem o.a. Thema war: "Wie kommen sie mit Launen oder Ärger zurecht". Ich vermute, daß an den Tagen, an denen du unzufrieden bist, daß Du dies als Last empfindest. Ich vermute, daß Du Unzufriedenheit als Last, als Unbehagen empfindest. So wirst Du auch nach einem Mittel suchen, das Dein Gemüt wieder ins Gleichgewicht bringt. Und wie machst Du das?

@ Katrin
Du verstehst mich nicht? Ich will es mal auf diese Art versuchen!
Wenn ich mir meine Wünsche erfülle, so kann ich doch zufrieden sein, mich wohl(er)fühlen. Wohlbehagen stellt sich ein. (Leider ist es so, daß erfüllte Wünsche bald neue gebären)
Manchmal bin ich mit mir so richtig zufrieden, weil ich *wunschlos* bin. D.h. ich habe das, was ich im Augenblick brauche. Wohl würde ich mir einen tollen Laptop wünschen, aber ich sehe ein, daß ich mich im Augenblick mit Dir genauso so schnell und ungehindert über den "alten" PC unterhalten kann. Mehr bedarf es nicht.

@ maggy
Das sagst Du treffend: "Seid nett zueinander" (Auch im ST)

@
Eigentlich - nicht ganz zufrieden! Trotz Deiner Offenheit. Mein letzer Satz in dem o.a. Thema war: "Wie kommen sie mit Launen oder Ärger zurecht". Ich vermute, daß an den Tagen, an denen du unzufrieden bist, daß Du dies als Last empfindest. Ich vermute, daß Du Unzufriedenheit als Last, als Unbehagen empfindest. So wirst Du auch nach einem Mittel suchen, das Dein Gemüt wieder ins Gleichgewicht bringt. Und wie machst Du das?


Katrin antwortete am 22.06.02 (18:41):

@ Frieder:

Doch, ich habe Dich schon richtig verstanden. Mir fehlt nur der Glaube an solche Wortspielereien. So glaube ich zum Beispiel nicht daran, daß man wunschlos leben kann. Deswegen kann "Wunschlosigkeit" kein Synonym für die von Dir zitierte "Zufriedenheit" sein.

Wünsche zu haben ist doch für jeden Menschen ganz normal. Es müssen ja nicht gleich materielle Wünsche sein. Man wünscht sich Sonnenschein, man wünscht sich Gesundheit, man wünscht sich Geborgenheit, Ruhe, Frieden usw.

Du fragst, wie man über Launen und Ärger im Alltag hinwegkommt. Ich kann Dir nur sagen, wie ich es mache. Ich weiß, daß ich solche Dinge nicht verhindern kann, aber ich kann versuchen, daß sie nicht den Weg in mein Herz finden.


inger antwortete am 22.06.02 (19:39):

Ich vill gern denken alles sind gut. Aber in der velt ist alles in kaos.Aber mann kan nicht voreendern. meine spracknisse ist nicht god, aber villeicht kan ich das lernen.


WANDA antwortete am 22.06.02 (22:38):

Ein Philosoph sagte, der Mensch ist zum Leiden geboren, weil er ständig an Grenzen stösst. Nur mit Hilfe der schönen Künste kann er diese Leiden überwinden und das Leben erträglich gestalten.

Ich hatte heute unheimlichen Ärger im Garten, deshalb ging ich um 19 Uhr ins Konzert.
So bin ich mit mir und der Welt zufrieden.


schorsch antwortete am 23.06.02 (11:18):

Am zufriedensten bin ich, wenn ich noch Wünsche offen habe. Was wäre das Leben so trostlos, wenn ich nichts mehr hätte, auf das ich hoffen und mich freuen könnte!


Nuxel antwortete am 23.06.02 (16:18):

@Frieder

Du fragst allen Ernstes,ob wir mit uns(geht ja noch)und der Welt zufrieden sind?????

Mit einer Welt,in der an vielen Orten Krieg und Terror herrscht und damit verbunden die Umwelt schwerwiegenst geschädigt wird und Mensch und Tier leiden muß,kann man nicht „zufrieden“ sein!

Mit mir?: nur manchmal!

Ich wäre gerne:klüger,geduldiger,weniger impulsiv,wenn mich jemand ärgern will;-)))
Vor allem wäre ich gerne gesunder----bin aber trotzdem froh,zu leben


Frieder antwortete am 23.06.02 (22:40):

Katrin: Du schreibst: "...ich kann versuchen, daß sie (Launen u. Ärger) ) nicht den Weg in mein Herz finden".
Diese Haltung trifft des Pudels Kern.
Seit ich Rentner bin, habe ich die Möglichkeit, das oft geübte "du mußt, du solltest" einfach abzudrängen, mich erst dann ums Autowaschen, um die Schulaufgaben der Enkel, um den defekten Staubsauger etc. zu kümmern, wenn ich mir sage, ja, jetzt paßt es rein. Das heißt einfach, ich setze die Priorität.
Mein Hobby ist malen. Wanda schreibt, daß die schönen Künste(...) helfen das Leben erträglicher zu machen.
Dies ist ganz bestimmt richtig. Doch ich muß einschränken, male kann ich nur, wenn ich Lust u. Ruhe habe. Dann aber vergesse ich die übrige Welt. Und auf Nuxels Sorge um Kriege, Terror, Umweltschäden zu antworten: Ich lese meist nur die Überschriften in der Zeitung und höre manche Nachrichten nur oberflächlich. Die Natur gab mir eine dicke Haut. Mein Rat, liebe Nuxel, alle Anteilnahme ganz langsam reduzieren. Es schadet niemand.
Ich wünsche eine gute Woche.


WANDA antwortete am 24.06.02 (08:52):

@schorsch, was Du schreibst ist auch unheimlich wichtig, als es mir mal ganz dreckig ging, riet mir ein Fachmann nach einem Ziel zu suchen. Ziele im Leben sind ganz wichtig und ein Ziel zu haben, bedeutet natürlich auch einen Wunsch zu haben, nämlich den, das Ziel zu erreichen.


Manfred Franz antwortete am 25.06.02 (19:46):

Wer gelernt hat, seine Wünsche, -die darf man schon noch haben- und sollte man auch, sonst hörten "die kleinen Freuden" nämlich ganz auf-, den Möglichkeiten anzupassen, der hat die reale Chance zufrieden zu sein. Also NICHT WUNSCHLOS, sondern mit ERFÜLLBAREN Wünschen. Denn: "Vorfreude ist die schönste Freude", und das nicht nur zu Weihnachten.
In der Welt? Da suche ich mir immer die noch nicht völlig von einer sensationsgierigen Medienmeute ausgerotteten positiven Nachrichten. Daran kann ich mich erfreuen. An den vielen Bosheiten, Verbrechen und Ungerechtigkeiten kann ich eh´nichts ändern. Hatte das mal versucht- ist daneben gegangen!


sofia204 antwortete am 25.06.02 (20:54):

Lieber Manfred Franz,
könntest Du ein paar von diesen "positiven Nachrichten" hier gleich mitteilen? Wäre gut.


Manfred Franz antwortete am 26.06.02 (06:18):

Wer die positiven Nachrichten nicht sehen will, oder immer krampfhaft den mießen Haken daran sucht, der wird sicher auch fündig. Ebenso wie solche eingefleischten Optimisten, wie ich selbst, in den scheinbar schlechtesten Ereignissen immer auch die positive Seite herausfinden können. Ist eben Ansichtssache.
Neueste Beispiele: Die Koreaner haben sich als faire Verlierer -ohne gewalttätige Ausschreitungen- präsentiert. Allerdings ist es in Deutschland, (warum eigentlich?) zu Krawallen der Berufschaoten gekommen. Wir sind offenbar noch nicht einmal gute Gewinner! Allerdings trägt auch das dazu bei, dass sich ehrliche Demonstranten in zunehmendem Maße dieser "Helfer" entledigen. (Z.B. bei Leipzigs Gegendemos gegen die Neonazis oder in Saragossa beim EU-Gipfel)


e k o antwortete am 26.06.02 (09:02):

Meine Philosophie:
Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe, aber dennoch habe ich immer noch Wünsche und Träume. Treffen sie ein, ist die Welt noch schöner, treffen sie nicht ein, dann geht für mich die Welt nicht unter.

Von Berufspessimismus halte ich gar nichts, damit vergällt man sich und seinen Mitmenschen nur das Leben und die Freude. Da halte ich es lieber mit Martin Luther, dem zugeschrieben wird, dass er gesagt haben soll:"Und wenn morgen die Welt unterginge, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen".

Ob irgendwelche Chaoten irgendwo wegen irgendeiner Sache irgendetwas anstellen, dann kümmert mich das wenig. Ändern kann ich es doch nicht und solange sie meine Kreise nicht stören, sollen sie machen, was sie wollen.

Ich wünsche allen noch einen schönen Tag und viel Freude.

Gruß vom e k o


Herta antwortete am 27.06.02 (10:29):

Hallo,
ich glaube nicht,dass das zufrieden-oder glücklichsein nur von der erfüllung unserer wünsche abhängig ist.es ist ja so,dass es schwerstbehinderte menschen gibt,die glücklich sind obwohl sie zum beispiel nicht gehen,nicht hören usw.können.sicher haben sie den wunsch,wieder ganz gesund zu sein,aber ihre behinderung hindert sie nicht am glücklichsein.ich habe den eindruck,dass die wahre zufriedenheit von unserer herzenshaltung und nicht von unseren lebensumständen abhängt.Tschüss zäme


sofia204 antwortete am 27.06.02 (11:05):

Hallo Herta,
Du hast die Kurve jetzt sehr gut genommen,
da gehts lang, glaub ich.
Kennst Du das Gedicht "Chrüzwäg" von Hebel?


Herta antwortete am 27.06.02 (23:11):

Hoi Sofia,
Nein,dieses Gedicht kenne ich nicht.Kannst du es mal aufschreiben,bitte?


Antje antwortete am 28.06.02 (15:24):

Was ist Zufriedenheit? Definitionssache? Einstellungsfrage? Ich habe für mich entdeckt, dass Zufriedenheit ganz eng einhergeht mit Dankbarkeit. Nicht, dass diese Welt heil ist, das ist sie nicht, und jeder der Augen im Kopf hat, wird das (ein-)sehen. Nicht, dass man keine Träume und Wünsche mehr hat. Die gehören für mich zum Glücklichsein dazu. Nicht, dass man keine Probleme hat - man hat eigentlich fast ständig welche, mal mehr, mal weniger. Aber ich kann auch dann noch ein gewisses Gefühl von Glück - oder ist es Dankbarkeit für das Leben? - verspüren, wenn ich in einer nicht so tollen Situation stecke. Sich in problematischen Lebensabschnitten an dem Guten erfreuen, was man hat, ist eine hohe Kunst. Und das Schwere im Leben als dazugehörig anzunehmen, lässt einem den Boden unter den Füssen (nicht, dass er manchmal nicht zittert!). Sich an den kleinen Dingen erfreuen zu können steht nicht für Anspruchlosigkeit oder Naivität. Eher wohl für ein bewusstes und dankbares Leben. Im Danken liegt Segen. Da ist viel Wahres darin. Einen herzlichen Gruss an alle Leser und ein schönes WE. Hoffentlich regnet's nicht. Und wenn, dann werde ich eine schöne Beschäftigung finden, die mir Freude bereitet.

(Internet-Tipp: https://www.gottistdieliebe.de)


bruno antwortete am 28.06.02 (20:47):

Drei Dinge gehören zur Zufriedenheit:
Der Knoblauch, das Lachen und der Orgasmus.
Das dritte ist austauschbar.
Bruno


pilli antwortete am 28.06.02 (22:11):

viel knoblauch, lachen und die austauschbare dritte variante...
immerhin eine wählbare möglichkeit *g*


Ruzenka antwortete am 06.07.02 (20:16):

Ich bin zumeist zufrieden,wenn ich mich selbst gut leiden und unzufrieden wenn ich mich nicht ausstehen
kann. Ich glaube aber, zur wirklichen Zufriedenheit gehört auch das Wörtchen von der Bescheidenheit. Bescheidene Menschen, ohne übertriebenes Anspruchsdenken an sich und die Welt, sind sehr oft zufrieden wirkende Menschen.


schorsch antwortete am 07.07.02 (10:13):

bruno antwortete am 28.06.02 (20:47):

Drei Dinge gehören zur Zufriedenheit:
Der Knoblauch, das Lachen und der Orgasmus.
Das dritte ist austauschbar.
Bruno

Austauschbar? Übertragbar ist doch viel schöner!


Ruzenka antwortete am 07.07.02 (11:19):

WOW Bruno und Schorsch! Kann Euch aber nicht widersprechen!

Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch und eine dreifache
Zufriedenheit Eure Ruz


pilli antwortete am 08.07.02 (11:47):

@ frieder

einige zeit ist vergangen nach meinem beitrag an dich, zufällig heute wiederentdeckt und spontan möchte ich dir mitteilen, "ja",ich bin zufrieden. zufrieden mit meinem leben, das ich versuche, unabhängig zu führen. bisher habe ich das "nie" bereut! ich weiß, daß all das glück, das mir in vielen formen begegnet ist, nicht selbstverständlich ist.
ich habe es oft tatkräftig Unterstützen müssen; "erarbeiten"
mußte ich mir Vieles. die gute mischung hat hilfreich gewirkt. 55 lebensjahre lassen in der erinnerung viele spuren zurück. ursache meiner heutigen zufriedenheit sind in besonderer art und weise die zahlreichen prägenden menschen meines persönlichen umfeldes gewesen. sie waren und sind die garanten für viele möglichkeiten, dies zu prüfen. auch die nicht so guten "einflüsse" konnte ich benutzen um etwas einschätzen zu können. glück und zufriedenheit sind ohne einander für mich nicht denkbar.

Bruno hat nur drei varianten genannt, für mich stehen diese drei stellvertretend :

Knoblauch = essen und trinken eine wunderbare möglichkeit mit menschen genuß und kommuniktion zu verbinden.

Lachen = karnevalsverein, kegeln, weibertreff, stammtische
("e" und "u") treffen der freunde meiner tochter und meines geliebten schwiegersohnes in unserem gemeinsamen garten, eine zweite wunderbare möglichkeit, mit menschen jung und alt, fröhlichkeit zu erleben.

last but not least orgasmus = dazu schrieb ich bereits.*g*
glücklich der mann/die frau, die wählen darf, ob, wann, wo, wie oft und vor allem mit wem und hier insbesondere mit wem, "wie alt?"! alles ist offen und kann immer wieder neu entdeckt werden. zufriedenheit ist hier bestimmt nicht nur angedacht. .-))

glückliche zufriedenheit, für mich gibt es nichts besseres!