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THEMA:   Eine ganz schlimme Sache

 18 Antwort(en).

Zeitungsleser begann die Diskussion am 21.06.02 (12:28) mit folgendem Beitrag:

Kind erstickt in überhitztem Auto

Mutter war zur Arbeit gegangen

Memmingen, 20.6. (ddp)
In der Backofenhitze eines verschlossen abgestellten Autos ist im bayerischen Memmingen ein zweijähriges Mädchen gestorben.
Die Mutter habe das Kind während der Arbeit offenbar vergessen, sagte am Donnerstag der Leitende Oberstaatsanwalt Alfred Stoffel.
Die 32-jährige Frau war am Mittwoch mit ihrer Tochter in die Stadt gefahren, um ihrem Mann bei der Arbeit zu helfen. Das Auto stellte sie gegen 8 Uhr im Schatten ab und verschloss Türen und Fenster.
Die Zweijährige schlief derweil in ihrem Kindersitz.
Nach denWorten von Stoffel hatte die Frau offenbar nicht damit gerechnet, wie schnell der Schatten wandert.
Als der
Frau kurz vor 11 Uhr wieder einfiel, dass ihr Kind noch im Auto sitzt, fand sie das Auto in der prallen Sonne und die Tochter leblos vor.
Auch Wiederbelebungsversuche des Notarztes hatten keinen Erfolg.
Das Kind starb vermutlich an einem Herz-Kreislauf-Versagen.
Die 32-Jährige und ihr Mann stehen noch unter Schock und konnten bisher nicht vernommen werden.
Nach Angaben von Behördenleiter Stoffel wird gegen die Mutter ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Nach dem Gesetz gibt es laut Stoffel allerdings.die Möglichkeit, in diesem Fall von einer Strafe abzusehen, weil die Folgen für die Familie schon schmerzlich genug seien.


Hans-Jürgen antwortete am 21.06.02 (15:18):

Schrecklich, das Ganze - doch was gibt es darüber zu *diskutieren*?


Zorro antwortete am 21.06.02 (15:25):

Nichts!

Aber das Mitgefühl gilt es auszusprechen.


Helga W. antwortete am 21.06.02 (16:32):

Solche Unglücksfälle passieren täglich dutzendweise. Auch ich bin der Meinung, daß es kein Thema für eine Diskussion ist.

Mitgefühl aussprechen kann man damit sicher nicht, weil es sehr unwahrscheinlich ist, daß die Eltern des Kindes das Forum des Seniorentreffs lesen.

Also was soll es?


sofia204 antwortete am 21.06.02 (17:03):

Auch wenns nur einen Moment wäre,
man soll sein Kind eben nicht im Auto liegen lassen


rolf antwortete am 21.06.02 (19:29):

Man kann nicht darüber diskutieren, aber darauf aufmerksam machen, mehr in geparkte Kfz zu schauen - vor allem bei Sonnenschein.
Gerade weil es immer wieder vorkommt, daß Kinder oder Hunde aus Gedankenlosigkeit im Wagen der Hitze ausgesetzt werden.


Helga W. antwortete am 21.06.02 (20:16):

Lieber Rolf,

das ist sicher richtig, was Du sagst. Besonders schön finde ich Deinen Hinweis, daß man auch Tiere (Hunde) nicht vergessen sollte. Ich teile Deine Meinung, daß man da die Augen ganz weit aufmachen sollte.


Karl antwortete am 21.06.02 (21:18):

In Kalifornien ist praktisch jeder Parkplatz mit Schildern versehen "Denkt an Eure Kinder und Haustiere. Nicht im Auto lassen". Das wäre vielleicht auch ein Thema für den 7. Sinn (gibt es den Fernsehspot überhaupt noch?).


Margret antwortete am 21.06.02 (22:01):

Hallo,
nein ein Diskussionsthema ist das wohl nicht, aber ich denke man kann an dieser Stelle seine Betroffenheit über das Unglück äußern.
Die Idee mit dem 7. Sinn find ich gut.
Margret


kleinella antwortete am 21.06.02 (22:59):

Man sollte ein so kleines Kind nie allein im Auto lassen, egal bei welchem Wetter. Was ist, wenn es erwacht und keiner ist da? Ich finde so etwas höchst verantwortungslos. Klar hat die Mutter das nicht gewollt, aber trotzdem....


seewolf antwortete am 22.06.02 (02:38):

Es gibt etwas zu diskutieren - nämlich die Tatsache, daß Menschen alles mögliche vergessen, sogar ihre eigenen Kinder.

Warum ist das so? Was lenkt sie so sehr ab, daß sie jede Beziehung zu Gefahr verloren zu haben scheinen?

Was ist los mit der zivilisierten Bevölkerung eines kultivierten Landes???


Zeitungleser antwortete am 22.06.02 (11:27):

@ Margret nein ein Diskussionsthema ist das wohl nicht, aber ich denke man kann an dieser Stelle seine Betroffenheit über das Unglück äußern.

Genauso habe ich den Zeitungsartikel auch gesehen.
Betroffenheit über das Unglück.

Wenn man selbst ein Kind auf irgendeine Art verloren hat, gibt man sich automatisch die Schuld, immer wieder fragt man sich was habe ich falsch gemacht.
Wieviel schlimmer muß es den Eltern gehen, die doch durch eine Gedankenlosigkeit den Tod des Kindes verursacht haben.


Ursula antwortete am 22.06.02 (11:36):


Tut mir leid,ich kann nicht viel Mitgefühl für die Eltern empfinden, nur für das arme Kind.
Es ist völlig verantwortungslos, ein Kleinkind alleine im Auto zu lassen, auch nicht, wenn das Auto im Schatten abgestellt wurde.
Vater und Mutter haben ihr eigenes Kind vergessen?
Ja, auch der Vater hätte nachfragen können, wo das Kind sei.
Leider ist so etwas nicht zum 1. Mal passiert.
Ich fragte mich beim Lesen dieser Beiträge, warum man der Meinung ist, dieses sei kein Thema zum Diskutieren.
Warum eigentlich nicht?
Was kann man denn diskutieren?
Wecken solche Nachrichten nicht Gefühle in einem?
Warum sollte man darüber nicht diskutieren können.
Etwa weil man nichts mehr ändern kann?


WolfgangM. antwortete am 22.06.02 (12:37):

Auf gleicher Linie liegt, wenn Kinder nicht nur nicht angeschnallt auf den hinteren Plätzen sitzen, sondern auch, wenn Kinder auf dem Beifahrersitz unangeschnallt sitzen oder - schlimmer - auf dem Schoß der Beifahrerin
transportiert werden.

Gedankenlosigkeit oder Unkenntnis über die Gefahren?

"Der 7. Sinn" - ja, diese Sendung sollte täglich nach der
Tagesschau gesendet werden, und zwar eben mit diesen Hinweisen: Keine Kinder oder auch Tiere im Fahrzeug unbeaufsichtigt lassen, auch nicht für kurze Zeit und egal bei welchem Wetter und natürlich Kinder (und auch Hunde!) immer möglichst im entsprechenden Sitz angeschnallt transportieren, ruhig mit dem Zusatz "Achtung! Sie riskieren das Leben Ihres Kindes!".

Manchmal ist ein Holzhammer notwendig.

Und dann kann diesem kurzen TV-Spot die "wichtigste" Sendung folgen: " Die Hitparade der Volksmusik!"...
.... wenigstens ist es dann ziemlich sicher, daß dieser TV-Spot auch gesehen wird.

Die ARD ist gefragt!


schorsch antwortete am 22.06.02 (14:59):

Ich denke, all unsere Aufschreie, unser Mitgefühl und unsere Verurteilungen machen das Kind nicht mehr lebendig. Lassen wir es darum in Frieden ruhen - und machen wir es besser.

Schorsch


E-l-e-n-a antwortete am 22.06.02 (17:04):

@ Wolfgang, meinst du die "Hitparade der Volksmusik" spricht die richtige Zielgruppe (junge Eltern) an? Eher doch wohl die Grosseltern, aber deinen Rat finde ich sehr gut, obwohl, wer kann so kopf- besser hirnlos sein, dass nicht zu wissen, oder es zu vergessen?

Aber, nicht vergessen... auch Erwachsene gehören auf dem Rücksitz angeschnallt!


e k o antwortete am 25.06.02 (18:38):

Ich bin der Meinung, dass ein Kind, egal bei welchen Wetter und unter welchen Umständen, niemals allein in einem Auto zurückgelassen werden darf. Was, wenn das Kind aus dem Schlaf erwacht und niemand ist da? Die Verlassenheitsängste, die dabei in dem Kind entstehen, setzen sich fest und machen sich selbst im Erwachsenenalter noch bemerkbar.

Ich bin der Meinung, dass Eltern, die so etwas tun, eigentlich die rote Karte bekommen müssten ( keine Kinder mehr bekommen dürfen), denn sie haben jämmerlich versagt. Warum haben sie das Kind nicht zu Hause gelassen und jemand zur Aufsicht gegeben ? Als es noch keine Autos gab, ist man ja auch ohne Kinder zum Einkaufen gegangen.

Mitleid mit dem Kind? Wahrscheinlich geht es ihm jetzt wesentlich besser und wahrscheinlich ist ihm bei diesen Eltern viel erspart geblieben.


Margret antwortete am 25.06.02 (22:09):

@eko
Woher nimmst du den Mut die Eltern derart zu beschuldigen, sie leiden um ihr Kind ihr ganzes Leben lang.
Wer von uns hat noch keinen großen Fehler begangen, vielleicht haben wir nur immer Glück gehabt, das uns so etwas schreckliches nie passiert ist.
Gruß Margret


Karl antwortete am 26.06.02 (08:31):

Kleine oder größere Unachtsamkeit, Riesenwirkung. Ich vermute mal, dass sich diese Eltern ein Leben lang die schlimmsten Vorwürfe machen werden.

Ich selbst hatte in meinem Leben mehrere traumatische Erlebnisse, aber immer Glück. Vielen wird es ähnlich gehen.

1.) Als junger Mensch, Führerschein neu, überhole ich auf einer 3 km langen Autobahnabfahrt mit meiner Isetta einen Laster. Der wird immer länger, ein anderer Lastzug kommt entgegen. Beide Lastwagenfahrer retten mir und meinem Beifahrer das Leben durch bremsen. Ich wäre am Unfall eindeutig schuld gewesen. Wäre der Tod die gerechte Bestrafung gewesen? Mein Herz pochte noch tagelang bei der Erinnerung.

2.) Ich gehe als stolzer Onkel mit drei kleinen Nichten spazieren. Die Mittlere (2 Jahre) fällt hin, ich lasse den Kinderwagen los und kümmere mich um sie. Derweil fährt der Kinderwagen führerlos auf die Hauptverkehrsstrasse und fällt den Bordstein hinunter auf den Kopf, die Räder schauen nach oben. Als ich hinrase und atemlos den Kinderwagen aufrichte und von der Strasse ziehe, lacht mich die kleine Nichte freudig erregt an. Mir klopft das Herz noch heute bis zum Hals, wenn ich daran denke. Auch hier wurde ich von Passanten zu Recht wüst beschimpft.