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THEMA:   Allgemeiner Kaufstreik (Euro)

 26 Antwort(en).

Irrwisch begann die Diskussion am 10.06.02 (16:27) mit folgendem Beitrag:

Ich habe heute folgende Mail erhalten, die ich gerne weitergeben möchte:

Wie Ihr sicher schon am eigenen Geldbeutel gemerkt habt, ist seit der Euro-Einführung alles teurer geworden:
Eine Kugel Eis letztes Jahr mit DM 1,- bezahlt, kostet jetzt bis zu 1 Euro.
Deutlich zu spüren ist die Preissteigerung auch bei den Benzinpreisen.
Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend genügten, ist man jetzt schnell 20 Euro los.
Man hat das Gefühl, daß das DM-Zeichen einfach durch das Euro-Zeichen ersetzt wurde. Damit ist jetzt Schluß ! Wir rufen zum Konsumstreik auf !
Am
1. JULI 2002
soll ein Zeichen gesetzt werden, bei dem alle mitmachen können und sollen
auch Du !
Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag kein Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen, nicht tanken, keine Kneipen-/Cafébeusche). Das zeigt vielleicht keine Wirkung, wenn es nur einer macht, aber wenn alle mitmachen , trägt jeder Konsumstreikende dazu bei, daß den Verantwortlichen die Augen geöffnet werden.
Stell Dir vor, ganz Deutschland kauft einen Tag lang NICHTS ein !Wenn wir uns überlegen, daß jeder von uns im Durchschnitt nur 5 Euro ausgibt, wären das bei 80 Millionen Menschen in Deutschland schon 400 Millionen Euro ! Das sollte ein deutliches Zeichen sein !
Hilf mit, die Aktion zu verbreiten. Sende diese Mail an alle, die Du kennst und sag denen Bescheid, die keine E-Mail haben.
Nicht vergessen:

AM 1. JULI 2002 um 0,00 UHR IST STICHTAG !
ES BETRIFFT ALLE ; AUCH DICH !


Helga antwortete am 10.06.02 (16:36):

Tut mir leid, das ist purer Schwachsinn! Damit wären auch die ehrlichen Kaufleute betroffen, die sich nicht an der Einführung des EURO bereichert haben.

Mit einem pauschalen Boykott erreicht man überhaupt nichts, weil man seine Einkäufe dann eben zu einem späteren Zeitpunkt nachholt. Man kann ja nicht ewig auf Lebensmittel verzichten.


Irrwisch antwortete am 10.06.02 (16:56):

Ich kann das nicht als puren Schwachsinn ansehen. Die "ehrlichen Kaufleute" straft man schon insoweit nicht, weil man ja am vorherigen oder am nächsten Tag doch bei ihnen einkauft. Der Sinn des Ganzen soll ja auch keine Konsumeinschränkung sein, sonder es soll nur vermehr Aufmerksamkeit erregt werden. Und das kann man am besten durch einen Boykott, bei dem sich möglichst viele beteiligen.


pilli antwortete am 10.06.02 (18:33):

@ Irrwisch

sind manche denn noch dümmer, als ich schon annehme?

welche differenz zum vormonat soll sich denn beim monatlichen umsatzergebnis zeigen (ggg) wenn frau/mann vorher oder nachher konsumiert?

a. einstein, meinte schon, daß man nur schaf sein muß, um zur schafherde zu gehören (oder so ähnlich *g*)ich frage mich wieso bedarf es eigentlich immer dieser "horden", die dann aber mal...!,

ist nicht jede/jeder selbst für sich verantwortlich? bin ich der überzeugung, daß etwas falsch ist, dann kläre ich das ab und zwar alleine. ist mein capuccino teurer als im vorjahr, dann frage ich nach dem "warum", erst die bedienung und dann den geschäftsführer. das alles in gut verständlicher lautstärke, vielleicht ein anreiz zur nachahmung für andere.

so gäbe es viele beispiele aufzuzählen, die frau/mann ohne boykott regeln kann.

hi, Helga
sorry, eigentlich hast du bereits gesagt, was zu sagen ist, nette grüsse an dich.


Helga antwortete am 10.06.02 (19:30):

Irrwisch,

entschuldige bitte, der ganzen Sache fehlt die Logik. Wenn man sowieso nur bei den "ehrlichen Kaufleuten" einkauft, dann erübrigt sich der Rest von alleine.

Oder, wie boykottiert man X, wenn man ohnehin nur bei Y kauft? Einfach haarsträubend!


York v. Selasinsky antwortete am 10.06.02 (21:40):

Mache mit,werde den 1.Juli als "Teuro"Tag einplanen.....
jedes Jahr denselben Tag nehmen.....bis die Politiker begriffen haben,was sie angestellt haben.
Gruß York


Irrwisch antwortete am 10.06.02 (22:09):

Pilli, das stimmt schon, daß manche dümmer sind als du annimmst !
Willst du oder kannst du nicht verstehen, daß es hier weder um Umsatz noch um Einschränkung geht, sondern daß man einfach nur zum Nachdenken auffordert - vielleicht ist ja jeder, der diese Aufforderung liest, schon so in deiner zitierten Schafherde (!), daß er einfach immer weiter mittrottet ? Es ist ja auch so sooo viel bequemer ! Und wenn du glaubst, dein Capuccino sei zu teuer und du fragst die Bedienung und dann den Geschäftsführer, ja wo lebst du denn ? Meinst du, dann kriegst du ihn zum alten Preis ? Vielleichzt auch noch mit einer bedauernden Entschuldigung ? Da kann ich nur lauthals über deine Naivität lachen. Da hilft auch nur der Boykott - in solche Geschäfte nicht mehr hingehen.
Aber nicht immer läßt sich das vermeiden, wenn sie alle an einem Strang ziehen, z.B. die Tankstellen. Da kann man doch nur, und dann möglichst alle, lauthals protestieren durch so einen Tag ! Hast du jetzt den Sinn der Sache kapiert ?
Nichts's für ungut, mancher braucht eben ein wenig länger...


schorsch antwortete am 10.06.02 (22:11):

Ich denke, es sind nicht die Politiker, die euer Schlamassel mit dem "Überteuro" angerichtet haben, sondern diejenigen Händler und sonstigen Gewerbe treibenden, die unverfroren mit eurer Blauäugigkeit rechnen. Wenn ihr also etwas erreichen wollt, dann nicht indem ihr pauschal alle bestraft, sondern nur jene boikottiert, die anscheinend den Massstab verloren haben!

Schorsch


Karibiknixe antwortete am 10.06.02 (22:20):

lieber schorsch, mit der Bestrafung wäre es aber einfach, denn ich kenne keinen Bereich, welcher nicht teurer geworden ist.
Am meisten aber ärgert mich die Unverfrorenheit der Politiker, zu behaupten, daß nichts teurer geworden wäre, die merken das ja auch kaum, wer geht denn von denen persönlich einkaufen?

LG Karibiknixe


pilli antwortete am 10.06.02 (23:16):

@ Irrwisch,

1.ich schrieb dir, daß "ich" nicht "mittrotte"!

2. es ist nicht bequem, seit dem 01.01.02 aufmerksam zu sein

3. ob ich den capuccino zum "alten preis" erhalte, ist zunächst nicht wichtig. wichtig ist mir, wie meine fragen beantwortet werden. je nachdem, entscheide dann wieder ich, ob ich das von mir gewählte cafe weiter besuche, oder halt boykottiere. dies teile ich dann unter nennung des grundes meiner entscheidung, lautstark mit.

(hier sind wir doch beide einig, oder?)

4.die möglichkeit, daß sich restaurantbesitzer öffentlich /mit bild in der presse entschuldigen, mußt du zulassen. in köln, in der tageszeitschrift "express" in der vorigen woche so geschehen. hier wurde öffentlich bekanntgegeben, daß "mann" die verwirrung in den ersten monaten nutzen wollte, um den umsatz zu steigern.
mitlesende kölner/kölnerinnen werden sich bestimmt erinnern.

lachst du nun immer noch "lauthals"? wenn gewünscht, liefere ich dir diesen artikel nach. ist bestimmt über`s archiv des verlages noch zu bekommen.

zu deinen worten "mancher braucht halt länger..." weiß ich nichts zu sagen; ich bin weiblich und antworte dann, wenn du "manche braucht halt länger" zur diskussion stellst.

"general-boykott" schließt "alle" ein.

es ist mir leider, auch wenn ich den sinn denn "kapiert hätte", aus weiteren wichtigen gründen nicht möglich, mich anzuschließen. "alle" händler /groß- und kleingewerbetreibende in meiner stadt fair zu beurteilen, dazu fehlt mir die zeit und die kenntnis. "fair play", kein leeres wort für mich.




pilli antwortete am 10.06.02 (23:20):

diskutiert "aussfeldi" vielleicht auch mit?


Johannes Michalowsky antwortete am 11.06.02 (09:54):

Es ist nicht klar, wer hinter der von "Irrwisch" zitierten Initiative steht. Wenn eine Hand voll Seniorentreffler dem Streikaufruf folgte, wäre das weniger als nichts. Ein größerer Konsens in der Gesellschaft wäre schon erforderlich. Auch wenn notwendige Einkäufe nur vorgezogen oder verschoben würden, könnte ein Tag mit leerstehenden Geschäften eine politische Signalwirkung haben.

Ich hielte es sogar für richtig, wenn sich Handel, Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe, die glauben sich seriös verhalten zu haben, einem derartigen Streik anschlössen - sie würden mithin nicht bestraft werden für etwas, woran sie keine Schuld tragen, sondern würden mitdemonstrieren gegen diejenigen, die einen, wie man sieht, so großen Imageschaden für ihre jeweilige Branche ausgelöst haben.

Aber gemach - dazu wird es nicht kommen, es sei denn, die Bildzeitung nimmt das in die Hand!


Irrwisch antwortete am 11.06.02 (10:52):

An Johannes Michalowski -
hinter dieser Aufforderung steht bestimmt nicht nur eine Handvoll Senioren, ich selbst habe diesen Aufruf von jungen Leuten erhalten, er breitet sich ja im Schneeballsystem weiter aus. Sende ihn also auch weiter an Bekannte.
Die Idee, daß sich ruhig der seriöse Handel bezw. die Gastronomie mitbeteiligen sollten, finde ich ausgezeichnet. Ebenso, die Bild-Zeitung miteinzubeziehen. Noch ist ja Zeit dazu.
Ich denke auch, wer die Möglichkeit hat, sollte ihn ins Euro-Ausland weiterleiten. Zur Zeit läuft ja in der Presse bei uns eine Serie, aus der hervorgeht, daß es in Spanien und Frankreich nicht anders ist als bei uns.
Viele Grüße
Irrwisch


WolfgangM. antwortete am 11.06.02 (18:36):

Nützt es etwas, wenn wir protestieren und dauernd umrechnen?

Unsere Oberen interessiert das einen Dreck.

Außerdem: Am Jahresende hat das Elend ohnehin ein Ende, dann haben wir Preise 1:1, eine DM gleich ein EURO, brauchen wir also nicht mehr umzurechen.

Also: Mitstreiterinnen und Mistreiter - schont Eure Nerven!!!!


Helga antwortete am 11.06.02 (18:46):

Seit wann werden die Preise von der Regierung bestimmt? Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und nicht in der ehemaligen DDR.


Johannes Michalowsky antwortete am 12.06.02 (10:34):

Wer hat gesagt, daß die Regierung Preise bestimmt? Einfluß auf das, was der Konsument zu zahlen hat, nimmt sie allerdings schon, nämlich über Mehrwert-, Mineralöl- und sogenannte Ökosteuern. Man muß aber den Bogen weiter spannen und von der Öffentlichen Hand reden, die an vielen Ecken zuschlägt. Das hat vielleicht nichts mit dem Euro zu tun, etwas verdächtig ist die Preisgestaltung aber doch, z.B. bei den Kommunen, unrühmliche Beispiele gibt es offenbar. Und wie will man da protestieren - einfach keinen Müll mehr produzieren, die Kinder nicht mehr in den Kindergarten schicken oder die Stadtbücherei meiden?


schorsch antwortete am 13.06.02 (09:00):

Hat denn die Regierung ein Interesse daran, dass nicht geschummelt wird? Ich behaupte:nein. Denn die Mehrwertsteuer wird (meines Wissens!) jeweils auf die Differenz zwischen An- und Verkauf gerechnet. Wenn also ein Händler eine Ware zu € 2 kauft und für € 3 weitergibt, ergibt sich eine Mehrwert-berechtigte Summe von € 1, auf welcher die Steuer erhoben wird. Das heisst also: je mehr geschummelt wird, desto höher fällt die dem Staate zufallende Summe aus. Ich bin nicht Spezialist auf diesem gebiet. Vielleicht hat da jemand mehr nowhow?

Schrsch


Johannes Michalowsky antwortete am 13.06.02 (16:58):

Lieber Schorsch,

weil jeder Bürger sein Geld nur einmal ausgeben kann, stimmt Deine Rechnung nur scheinbar, denn das, was sich der eine von mir erschummelt, kann ich bei dem nächsten nicht mehr ausgeben, dort fällt also Mehrwertsteuer aus!

Das ist also für den Staat finanziell/steuerlich neutral.


Johannes Michalowsky antwortete am 13.06.02 (17:45):

Um mal zu sehen, was man in den Kreisen des Seniorentreff tatsächlich zum Euro/Teuro meint, habe ich in der unten angegeben URL eine Umfrage gestartet, die bis zum 23.6. läuft. Bei hinreichend zahlreicher Beteiligung lässt sich der Senioren Stimme zahlenmäßig vielleicht etwas genauer fassen!

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Geli antwortete am 14.06.02 (10:18):

Ist es nicht vielleicht viel zielführender, einfach "nur" ganz konsequent jene Marken und/oder Geschäfte zu boykottieren, die besonders unverschämt zugelangt haben?


schorsch antwortete am 14.06.02 (11:47):

@Johannes Michalowsky antwortete am 13.06.02 (16:58):

Lieber Schorsch,

weil jeder Bürger sein Geld nur einmal ausgeben kann, stimmt Deine Rechnung nur scheinbar, denn das, was sich der eine von mir erschummelt, kann ich bei dem nächsten nicht mehr ausgeben, dort fällt also Mehrwertsteuer aus!

Das ist also für den Staat finanziell/steuerlich neutral.

Es soll aber Leute geben, die haben am Ende des Monats noch ein paar € übrig. Diese würden sie gern zur Bank tragen - was aber nach fleissiger Abzockerei wohl ein frommer Wunsch wird.

Schorsch


Irrwisch antwortete am 14.06.02 (13:27):

Liebe Gelil,
natürlich sollte man zusätzlich die seriösen Geschäfte bevorzugen, das sollte selbstverständlich sein. Aber manchmal funktioniert das auch nicht. So sollte man eben auch mal zu einem anderen Weg greifen, sprich Käuferstreik.Wem schadet der denn ? Er sollte uns eigentlich nur zum Nachdenken anregen. Die seriösen Geschäfte sind bestimmt damit einverstanden, könnten auf ihre Art und Weise sogar mitmachen, das Spreu vom Weizen zu trennen, was ja letztendlich auch in ihrem Interesse ist.


Heinz-D antwortete am 15.06.02 (06:07):

Warum eigentlich nicht ??
Ich mache mit. Mit kleinem fängt man an.


schorsch antwortete am 15.06.02 (13:39):

Warum werden eigentlich die Abzocker nicht öffentlich an den Pranger gestellt? Eine wöchentliche Aufzählung in der Bildzeitung würde wohl Wunder wirken!

Schorsch


Johannes Michalowsky antwortete am 15.06.02 (18:09):

Das wäre wohl etwas riskant, denn zunächst einmal wäre das Geschäftsschädigung. Da müssten erst Beweise beschafft werden, die vor einem Gericht bestand hätten - und bis das so weit ist, werden wir uns schon dem nächsten, übernächsten oder noch weiteren Thema zugewendet haben!


Ursula J. antwortete am 25.06.02 (15:45):

Bei einer Umfrage am Wochenende im Berliner Tagesspiegel waren 85,8 Prozent der Anrufer für den Konsumstreik am
1. Juli.


Heinz-D antwortete am 27.06.02 (18:50):

Warum eigentlich nicht ??
Ich mache mit. Mit kleinem fängt man an.