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THEMA:   Alte Fotos

 18 Antwort(en).

Hannelore begann die Diskussion am 30.05.02 (13:54) mit folgendem Beitrag:

Wie halten Sie es mit ihren Fotos? Liegen sie alle in einer schönen, alten Pralinenkiste oder wenn die zu klein wird, in einer Schuhlade? Wie auch immer, ob Sie selbst nun fotografieren oder nicht, jeder hat, jeder verwahrt Fotos. Man bekommt sie zugeschickt, aber man sieht immer grässlich aus, Auf eure Antwort bin ich gespannt.


Ursula J. antwortete am 30.05.02 (14:02):

Meine Fotos liegen in Schuhkartons. Es macht mir immer wieder Spaß sie zu durchwühlen und mich vom Inhalt aufs neue überraschen zu lassen.


Felix Schweizer antwortete am 30.05.02 (15:16):

Hallo Hannelore ...

Jedem ist natürlich freigestellt, was er mit seinen vielen Fotos macht. Ich sage dir, wie ich es schon über Jahrzehnte halte. Allerdings musste ich mir dazu auch zuerst einen Ruck geben. Lange lagerten sie ungeordnet in Schuhkartons, die Negative in ihren Kuverts nur z.T. angeschrieben. Ich fand dies völlig unbefriedigend.

- Eigene Aufnahmen werden so bald als möglich auf A3 Blätter geklebt, angeschrieben, in Zeigemappen geschoben und thematisch in Ringordnern, die Nummern tragen, eingeordnet.

z.B. Ringordner Nr. 25 mit Anschrift "Verwandte und Bekannte von 1998 - 2000"
oder Ringordner Nr. 32 "Asienreise 2. Dez. 1987 - 28. Jan. 1989"

Die dazugehörigen Negative sind ebenfalls in diesen Ordnern untergebracht ... und angeschrieben.
Die APS Filme sind in speziellen Alben aufbewahrt. Ihr Standort wird jeweils bei den Fotos im Ordner vermerkt.

- Fremde Aufnahmen werden gleich wie oben behandelt .. aber mit dem Hinweis auf den Fotografen versehen.

Bei einer übersichtlichen Anzahl von Fotos .. einige Hundert ... würde das durchaus genügen ... mir aber nicht!

Ich habe auch für meine Fotos und Dias eine Kartei angelegt. Ich arbeite seit vielen Jahren mit "File Maker".

Jede Foto ist darin registriert ... und kann somit mit einer Suchmaske gefunden werden.
Folgende Felder helfen beim Suchen oder Sortieren:
Titel, Motiv, Bemerkungen, Datum, Ordner Nr., Standort des Ordners.

Auf diese Weise kann ich aus tausenden von Aufnahmen alle aufgezälht bekommen auf denen die Person XY abgebildet ist. Oder alle Ferienfotos eines bestimmten Ortes .. etc.

Es lohnt sich die Fotos so bald als möglich einzuordnen und anzuschreiben ... sonst weiss man die genauen Umstände nicht mehr ... Ich weiss ... Selbstdisziplin ... aber es lohnt sich ... gleichzueitig schwelge ich beim Einkleben und Anschreiben in Erinnerungen ... und dafür sind die Fotos auch da!


helga antwortete am 30.05.02 (21:13):

Hallo Hannelore!
Woher wusstest Du, wie es mir mit meinen alten Fotos geht???
Spass beiseite, leider habe ich nicht die Disziplin von Felix.....
Aber mich durch alle Kartons zu wühlen und in Erinnerungen zu schwelgen, ja, das tue ich auch!
Helga


Geli antwortete am 30.05.02 (21:43):

Hallo Hannelore,
auch ich kämpfe seit Jahren für eine gewisse Ordnung unter meinen zahllosen Fotos.

Mit Felix hat Dir ja schon ein disziplinierter Profi geantwortet ;-)) - da kann ich leider nicht mithalten.
Meine Fotos versuche ich zwar immer in Alben abzulegen, aber nachdem ich diese ziemlich aufwendig (im Sinne
von zeitaufwendig) gestalte, bin ich da meist stark im Rückstand. Die noch nicht "verarbeiteten" verteilen sich (mit
den "Zugaben", wie Fahrscheine, Eintrittskarten etc. etc.) auf eine Anzahl ziemlich großer Kartons.

Dazu kommen noch zahlreiche eingescannte Fotos und Dias. - Da wird es endlich Zeit für die Pension !

Gegen "grässliche" Ansichten auf Fotos hilft nur eines: selber fotografieren! Denn der Fotograf selbst ist nur
selten drauf ;-)))


Kleinella antwortete am 30.05.02 (23:13):

Also, die vorhandenen Fotos sind fast alle wohlsortiert nach Zeitraum bzw. Urlaubsziel. Momentan gibt es wieder eine größere Anzahl von Fotos, da wir zwei Enkelkinder haben, deren Heranwachsen dokumentiert werden muß. Im Urlaub und ansonsten haben wir uns das Fotografieren sehr abgewöhnt, denn erstens gibt es sehr gute Ansichtskarten zu kaufen und zweitens, wen interessieren die Bilder denn außer einem selbst. Und auch selbst schaut man sie sich danach noch einmal an, dann liegen sie irgendwo. Mit Dias oder neuerdings Video haben wir gar nicht erst begonnen, denn damit ist es sicher nicht viel anders. Es genügt uns, wenn wir bei Bekannten deren oft eintönigen Filme vorgeführt bekommen.


schorsch antwortete am 31.05.02 (08:58):

Oh wie bewundere ich doch die disziplinierten Menschen, die es verstehen, von Anfang an ihre fotografierten Erinnerungen geordnet der Nachwelt zu erhalten!
Ich selber bin auf diesem Gebiet ein Chaot. Fotos aus verschiedensten Zeitetappen, mit verschiedensten Apparaten aufgenommen und mit verschiedensten Formaten liegen da und dort und warten auf Ordnung. Hin und wieder schaut sich meine Frau die Bilder an und klebt ein paar - ihr gefallende! - in ein weiteres Album, das dann Besuchern voller Stolz vorgeführt wird.

Das Gleiche gilt auch für die Filme und Videos, die im Laufe der Jahrzehnte dazu kamen. Immerhin habe ich mich mal aufgerafft und die 8 mm und Super 8 auf Video überspielt. Insgesamt müsste ich wohl eine Woche lang Tag und Nacht Fotos betrachten und Videos, wollte ich alle einmal ansehen.

Vor zwei Wochen starb meine Mutter im Altersheim. Eine Schachtel voll Fotos waren vorhanden. Ich erinnere mich nicht, dass sie Mutter jemals mit uns angeguckt hätte. Ich jedenfall hatte kein Interesse, meinen Vorrat nochmals aufzustocken - die anderen Geschwister rissen sich darum!

Schorsch


de la antwortete am 31.05.02 (22:55):


Alte Fotos wurden bis dahin bei mir in Alben eingeklebt und beschriftet. Nicht sonderlich aufwendig und gut geordnet, aber man könnte in Erinnerungen schwelgen, wenn man möchte. Ein ganz spezielles Foto zu finden, dürfte schwieriger werden.

Nun entdeckte ich jedoch eine Lösung, die mir, weil nicht so arbeitsintensiv, recht praktisch erscheint. Auf dem Markt sind speziell für Fotos karteikastenähnliche hübsch aufgemachte Kästen. Das Einkleben entfällt, geordnet und beschriftet sind die Erinnerungen mindestens so gut untergebracht wie in Alben. Ein weiterer Vorteil, man kann sie herausnehmen und anschauen,- wenn man sie danach entsprechend ordentlich wieder einfügt.

Alte Fotos, die Geschichte der Familie und unseres Hofes betreffend, sammele ich leidenschaftlich. Ich achte darauf, dass jedes dieser Fundstücke, soweit bekannt, die entsprechenden Daten auf der Rückseite trägt. Diese Zeugen der Vergangenheit sind für mich so wichtig, dass ich mir die Mühe machte, sie zu scannen. Ich bewahre sie auf der Festplatte und zur Sicherheit zusätzlich auf CDs.


e k o antwortete am 01.06.02 (21:53):

Ich mache neuerdings die Erfahrung, dass mich alte Fotos eigentlich gar nicht mehr so sonderlich interessieren. Es ist eine Reise in die Vergangenheit und ich gewöhne mir an, im Hier und Heute zu leben. Ich habe insgesamt etwa 6 - 7000 (Siebentausend) Dias fein säuberlich geordnet in Kästen aufgestapelt. Sie sind so nummeriert, dass ich sie selbst aus einem großem Haufen wieder schnell sortieren könnte.....aber wer schaut sie an? Und wann nimmt man sich die Zeit dazu ?

Ich hab auch mal geglaubt, diese Bilder haben zu müssen, seltsamerweise bedeuten sie mir aber in letzter Zeit immer weniger, sie sind nur noch Ballast und - wie schon gesagt - eine Reise in die Vergangenheit. Es ist wie eine Exhumierung.

Komisch, was ? Aber es ist so.


schorsch antwortete am 02.06.02 (08:26):

Was wir als interessant noch wähnen,
ist für die anderen oft zum Gähnen!

Schorsch


Ruzenka antwortete am 02.06.02 (16:24):

Das trifft sich gut. Bin nämlich am aussortieren. Blumen, Landschaften, alles fliegt raus. Und die vielen, vielen die doppelt und dreifach in der Kíste liegen. Die Farbfotos
deren Farben so verblasst sind, als wären sie jahrelang in
der Sonne gelegen, Tante Martha und Onkel Heiri, die schon starben ehe ich überhaut wusste was Fotos sind. Die Bilder, bei derem Angucken ich einen Schreikrampf kriege, weil
ich darauf aussehe wie meine eigene Grossmutter. Und alle
die, die ich nur noch mit Fragezeichen versehen kann, weil
ich überhaupt nicht weiss, was auf dem Bild drauf ist.

Das wenige was überlebt, bekommt mein Sohn und ich habe wieder Platz, um neue Bilder zu sammeln.

Ich bewundere alle, die so säuberlich damit umgehen, einkleben,beschriften, katalogisieren. Ich kann es nicht!

Frage: Lasst Ihr Euch noch gerne ablichten! Ich nicht!


schorsch antwortete am 02.06.02 (17:45):

Habt ihr das auch schon bemerkt: je jünger die Bilder, desto älter machen sie uns..... Fluch der modernen Fototechnik?

Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar......

Schorsch


mulde antwortete am 03.06.02 (22:50):

an Schorsch
recht hast Du - und was lockt heute ???
(mit einem verständnisvollen grinsen)


schorsch antwortete am 04.06.02 (08:37):

Heute locken oft fremde Locken - von hinten. Wenn ich mir dann nämlich die Vorderseite betrachte, erschrecke ich manchmal!

Schorsch

PS. An mir ist (immer noch!) zu 99,9 % alles echt und Eigengewächs - und es wird immer mehr (seufz)!


brigitte8 antwortete am 05.06.02 (18:00):

Schorsch, Du triffst mal wieder den Nagel auf den Kopf Es ist immer erfrischend ,Deine Beiträge zu lesen. brigitte8.


Manfred Franz antwortete am 09.06.02 (07:11):

Weniger ist oft mehr!
Die digitale Fotografie machte es möglich- und erzwingt wenn man will- eine gnadenlose Auslese. Immer mal wieder.
Ich sortiere die DIGIS, nach Bearbeitung und Beschriftung, in Verzeichnisse, die dann in die entsprechenden "Alben"(digital) eingelesen werden. Jedes "Album" fasst 100 Bilder- nicht eines mehr!.
Nur die wenigsten lasse ich von einer Firma als "Ausbelichtung digitaler Bilddateien" zu Papierbildern machen. Das kostet nämlich ordentlich Geld:10x15cm z.B.0,35E/Bild!) Diese wenigen kommen dann aber möglichst bald in ein klassisches Fotoalbum. Die Seitengestaltung macht mir immer besondere Freude.


Manfred Franz antwortete am 09.06.02 (07:26):

Zu den wirklich alten Fotos:
Einen Teil habe ich eingescannt und dann beschriftet, besonders mit Aufnahmezeitpunkt (ist ja oft ein herausragendes Ereignis: Hochzeit, Taufe, Konfirmation o.ä) und den abgebildeten Personen. Wenn man sich mit seiner Familiengeschichte befasst- sehr interessant! Teilweise habe ich sie dann- vergrößert- wieder ausbelichten lassen und will nun ein besonderes "Ahnen-Album" damit gestalten.
Mein ältestes Foto stammt vom 27.12.1881- das Hochzeitsbild eines der 4 Urgroßeltern-Paare. Etwa 15 Jahre älter dürfte ein Bilderpaar der Mutter und des Vaters meiner Urgroßmutter sein- das Aufnahmedatum ist aber nicht belegt.


schorsch antwortete am 09.06.02 (09:30):

Bei mir ists leider so, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe.....
Oder anders ausgedrückt: Vor lauter Knipsen keine Zeit (und Lust!) mehr, Ordnung in die Bilder zu bringen.

Schorsch


Hagen antwortete am 07.07.02 (02:59):

Fast alle meine Fotos beinhalteten eine Unzahl trauriger Erinnerungen. Die meisten habe ich bei Umzügen verloren. Andere wieder behielten meine Freundinnen. Die mir verbliebenen Bilddokumente habe ich mit ewin wenig Wehmut im Herzen verbrannt.