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THEMA:   Papstreisen und Hundefänger

 16 Antwort(en).

Nuxel begann die Diskussion am 23.05.02 (19:55) mit folgendem Beitrag:


Voller Entsetzen mußte ich in den Nachrichten hören und sehen,daß vor dem Papstbesuch in Sofia unzählige sogenante Straßenhunde zum töten eingefangen wurden.Sie drückten sich zitternd vor Angst in den schmutzigen Käfigen aneinander.Ohne Rücksicht,ob ein Hund durch entsprechendes Halsband gekennzeichnet war-in diesem Fall rot,was bedeutet,dieser Hund ist kastriert und wird betreut- gingen die rohen Fänger ihrer Tätigkeit nach,denn:
pro eingefangenem Hund gibt es 2 Euro!
Viele dieser Hunde wurden durch Spendengelder und Initiativen aus Deutschland Sterilisation und Impfungen ermöglicht!
Und das ganze Elend wurde insceniert,damit der Papst saubere Straßen vorfinden soll!

Er selber wird wohl davon nichts wissen......


Ruth L. antwortete am 23.05.02 (22:14):

Nein, Nuxel, ich glaube nicht, dass der Papst über die "Säuberungsaktion" informiert ist, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob er sich dagegen ausgesprochen hätte.
So krank und hinfällig wie er ist.

Was mich ausserdem entsetzte ist, dass unseren Fussballern bei der Weltmeisterschaft in Korea *Hundebouillon* sozusagen als Begrüssungstrunk gereicht werden soll.

Wer die wohl ablehnen wird?


Jörg antwortete am 24.05.02 (02:20):

Das zu hören bedrückt mich wirklich sehr. Ich habe im benachbarten Makedonien solche Straßenhunde näher kennengelernt und wenn man erst einmal ihr Vertrauen gewonnen hat, sind sie die sympathischten Tiere der Welt, die sich noch über die kleinste Geste der Zuneigung freuen.
Ich glaube auch nicht, daß der Papst von dieser Aktion etwas gewußt hat, aber daß es ausgerechnet anläßlich seines Besuchs geschieht, stimmt schon nachdenklich.


wese antwortete am 24.05.02 (08:34):

Ich halte schon den Titel des Themas für fragwürdig. So zu tun, als ob diese Aktionen etwas mit dem Papstbesuch zu tun hätten, das ist einfach nicht in Ordnung.

Seit Jahren sind die Bilder aus Bulgarien und Rumänien im Fernsehen zu sehen. Sämtliche Tageszeitungen sind voll davon gewesen. Alle bekannten Tierschutzorganisationen haben darüber berichtet.

Wer das bisher nicht gesehen, oder überlesen hat, der kann kein besonders großer Tierfreund sein.


Ullika antwortete am 24.05.02 (09:00):

Wese, dasīkann ich nur voll unterstreichen. Die Bilder, die seit Jahren zu sehen sind, sind so traurig, dass ich sie nicht kommentieren kann. Ich versuche mit ein bisschen Geld den Tierschützern zu helfen, obwohl ich der Meinung bin, dass die Hunde nicht unbedingt in großer Zahl nach Deutschland gebracht werden sollten, denn auch hier gibt es in den Tierheimen bereits zu viel Leid durch "weggeworfene" Hunde. Vor einigen Jahren hielt mit quietschenden Reifen ein Auto mitten auf der Straße an. Erschreckt blickte ich aus dem Fenster und sah, wie die Türe aufgerissen wurde und ein Husky auf die Straße gestoßen wurde. Der Fahrer gab sofort Vollgas und raste davon. Der Hund war kaum ein Jahr alt und irrte verängstigt umher, ständig in Gefahr, überfahren zu werden. Es ging alles so blitzschnell, dass ich leider das Kennzeichen des Wagens nicht erkennen konnte. Wir haben den Hund einfangen und ins Tierheim bringen können. Er ist dann sehr schnell in gute Hände vermittelt worden.
Ullika


Nuxel antwortete am 24.05.02 (11:01):

Hallo,Ullika
Hallo Wese

ich habe den Beitrag nicht ins Forum gebracht,um den Papst damit selber in Verbindung zu bringen.!
Sicher habe ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt!!
Daß Hunde und auch andere Kreaturen in südlichen oder östlichen Ländern barbarisch gequält werden,ist uns allen bekannt und entsetzt uns immer wieder!-leider gibt es aber auch bei uns Tierquäler-

Was mich an dieser Berichterstattung erschütterte,ist,daß
AUSDRÜCKLICH darauf hingewiesen wurde,daß man ANLÄßLICH
des Papstbesuchs die Straßen "SÄUBERN" wollte.
Daß dem Papst das nicht anzulasten ist,weiß ich auch!
Aber,lieber Wese:
hier wurde ausdrücklich gesagt,daß aufgrund des Papstbesuchs
diese besondere "Säuberungsaktion" vorgenommen wurde.
Wenn Du im ST einmal unter "Tiere" Thema Tierschutz nachliest,wirst Du Deinen hier an mich gerichteten Vorwurf:
..könne kein besonders großer Tierfreund.. sicher nochmal überdenken!!
Sagt jetzt ja nicht,was regt die sich auf,das sind Tiere
soviele Menschen müssen entsetzliches Leiden erdulden

weiß ich alles auch und denke mit Entsetzen daran!

Für mich persönlich ist es unbegreiflich,daß Menschen sich immer grausamere Waffen ausdenken,um sich gegenseitig zu vernichten.
Daß kein Mensch ein "Recht" dazu hat,ist uns allen klar.
Genausowenig aber haben Menschen ein "Recht" Tiere zu quälen
oder zu mißhandeln!

Wer schon keine Tierliebe empfinden kann,sollte dem GESCHÖPF:Tier wenigstens faire Behandlung zukommen lassen!


Alexander von Humboldt
hat schon gesagt:
Es müssen Jahrtausende vergehen,bevor wir Menschen den Tieren den Dank abstatten können,den wir ihnen schuldig sind!

Liebe Ruth

Begrüßungstrunk:Hundebuillon
entsetzlich
Aber,es ist ja bekannt,daß in Asien Hunde eigens zum menschlichen Verzehr gezüchtet werden

Nuxel


wese antwortete am 24.05.02 (11:17):

@ Nuxel:

Ich habe Dir keinen Vorwurf gemacht. Inzwischen hast Du mich ja von Deiner Tierliebe überzeugt. Das nehme ich Dir auch ab und das glaube ich Dir.

Trotzdem halte ich den Titel des Themas für verfehlt. Die Reise des Papstes und die Tierfänger in Bulgarien, das hat absolut nichts miteinander zu tun. Es sind vorgeschobene Argumente der bulgarischen Tierschinder.

Im Übrigen bin ich absolut sicher, daß der Papst diese Grausamkeiten verurteilen würde. Nicht weil er der Papst ist, sondern weil das jeder normal empfindende Mensch ebenfalls verurteilt.


DorisW antwortete am 24.05.02 (11:39):

Ich glaube, hier ist niemand, der die Meinung vertritt "Klar, weg mit den Kötern, die stören".

Deswegen zum Thema Hundebouillon: Leider kenne ich die Hintergründe nicht. Ich denke aber, niemand, der das Fleisch von Tieren verspeist, sollte über den Fleischkonsum anderer urteilen.
Persönlich bin ich bei dem Gedanken, Hundefleisch zu essen, auch entsetzt und würde es nicht tun, weil ich Hunde sehr mag. Aber das muß ja nicht jedermanns Maßstab sein.

Etwas anderes ist es allerdings, dies Gästen zuzumuten - da wäre doch etwas mehr Feingefühl angebracht? Wenn ich einen Moslem zum Essen einlade, setze ich ihm ja auch kein Schweinefleisch vor.


Ruth L. antwortete am 24.05.02 (17:48):

Doris,
"niemand der das Fleisch von Tieren verspeist, sollte über den Fleischkonsum anderer urteilen"

Weisst Du das von mir so genau?
Im übrigen: mein Hund ist ein armer Strassenköter aus La Palma - nicht mein einziger "Tierschutzfall", aber das ist nicht das Thema.


Marliese antwortete am 24.05.02 (22:06):

Hallo zusammen,
seid Ihr alle Vegetarierinnen und Vegetarier?
Wenn nicht, kann ich nur fragen: "Was macht denn einen Hund wertvoller als ein anderes Tier, das geschlachtet und verspeist wird?"
Gruß Marliese


Dirgni antwortete am 24.05.02 (22:42):

Und wenn Ihr Vegetarier/innen seid - was mach denn das Tier wertvoller als all die schönen Pflanzen, die verspeist werden?
Gruß Dirgni


Ruth L. antwortete am 24.05.02 (22:56):

Ich glaube, das Tier steht uns näher - und die Pflanzen (ich nehme an, Marliese und Dirgni, Ihr meint u.a. den Salat) sind eben um einiges sprachloser. Das wirds wohl sein! Na ja, und kurzlebiger sind sie auch - man gewöhnt sich nicht so sehr an sie.


DorisW antwortete am 24.05.02 (22:59):

Ruth L.,
ich habe nicht dich persönlich gemeint. Deine tierschützerischen Absichten und Taten zweifle ich nicht im mindesten an.
Aber die meisten, die sich darüber ereifern, sind sicher keine Vegetarier. Ich selber übrigens auch nicht.
Aber welche Tiere man als "eßbar" betrachtet und welche nicht, ist halt eine Frage des Kulturkreises. Was viele von uns essen - Rinder und Schweine - ist für andere etwas Ekelhaftes. Das sollte man bedenken, wenn man über fremde Sitten urteilt.


Jörg antwortete am 27.05.02 (09:29):

"Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedenken sei, ist eine geradezu empörende Barbarei des Abendlandes. Die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man ihnen schuldig. Diese Welt ist für die Tiere die Hölle und wir Menschen sind ihre Teufel."

Arthur Schopenhauer


schorsch antwortete am 27.05.02 (10:04):

Für einige von uns ist das Essen von Hunden = Kanibalismus. Ich hatte aber mal einen "Kollegen", der ging mit seinem Schäferhund an Wettbewerbe und gewann Preise mit ihm. Als der Hund alt war und keine Preise mehr gewann, schlachtete und verzehrte er ihn - im Kreise seiner Klubkameraden!

Schorsch


Anna antwortete am 27.05.02 (15:03):

He Schorsch, das gibt es doch nicht, oder??
Ich bin wirklich kein Hundeliebhaber aber so was, nein.


Nuxel antwortete am 27.05.02 (18:02):


Lieber Schorsch
das ist grauenvoll!
Ein Hund ist in langen Jahren ein Weggefährte,einKamerad geworden.Er kennt unsere Stimmungen,er tröstet,er bewacht,
er bereitet Freude,natürlich ist es auch nicht immer einfach,die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen!-.....Hunde-oder andere Tiere,die der Mensch für sich domestiziert,"in seinen Bannkreis" holt,und,wie im geschilderten Fall aus Altersgründen,keine Preise mehr holen kann,sollte so "human" behandelt werden,daß der Altersplatz artgerecht gestaltet wird.

Der von Dir geschilderte Kannibalismus mit Zuschauern-oder-Essern ist -für mich-mehr als verabscheuungswürdig!

Ganz ordinär: der Beistzer gehört auch-im übertragenen Sinn- in den Kochtopf!