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THEMA:   Musik...kein Forum hier?

 19 Antwort(en).

Volker Zdunnek begann die Diskussion am 08.05.02 (16:49) mit folgendem Beitrag:

Musik - die Sprache der Empfindung

Musik braucht keinen Dolmetscher.
Sie verschafft sich unmittelbar Gehör.

Musik kennt keine Grenzen.
Sie dient der Verständigung zwischen den Völkern.

Musik wehrt sich gegen Unterdrückung.
Sie befreit und bringt Gefühle direkt zum Ausdruck.

Musik kann niemand verbieten.
Sie erobert die Herzen weltweit.


Nuxel antwortete am 09.05.02 (07:02):

MUSIK
ist ein Zauberwort!
aus meinem Leben von Kindheit an nicht wegzudenken,gesungen,gehört oder ausgeübt!

Und mit einem Augenzwinkern (Wilhelm Busch):

"Musik wird störend oft empfunden,
weil sie stes mit Geräusch verbunden"

scheint es so,als ob er mit mir einer Meinung wäre,daß die
überlaute "Musik" der heutigen Zeit für mich schmerzlich statt wohltuend empfunden werden kann.

Nuxel


Edwin antwortete am 10.05.02 (08:30):

Hallo Nuxel,

bezüglich des Zitates von Wilhelm Busch hasst Du völlig Recht, was die Musik der heutigen Jugend betrifft.
Das hat alles mit Musik nichts mehr zu tun.
Es ist Körperverletzung in reinster Form. (;-&
Edwin


schorsch antwortete am 10.05.02 (09:34):

Merke: Musik besteht zwar aus Tönen,
doch mich bringt sie oft zum Stöhnen,
wenn BummBumm aus den Autos schallt
und um die sensiblen Ohren knallt!

Schorsch


Nuxel antwortete am 10.05.02 (10:17):


Hallo,Schorsch

wie recht Du hast!Ich frag mich jedesmal-wenn ich gezwungen bin,das mitzuhören: wie kann man sich bei so einem irren Krach konzentrieren,um am Verkehr teilzunehmen?


Gyurak Eva Schmidt antwortete am 10.05.02 (12:25):

Hallo,
ich liebe die HipHop-Musik, noch lieber Rock'n Roll und
die aktuelle Musik von Philos. Ihn höre ich genau so gerne wie die Schmusemusik von Eros Ramazotti...und Enya...
Was haltet ihr denn von Philos' Gesang (leise Musik!).
Schaut mal rein:

https://stage.vitaminic.de/philos60

https://www.uptrax.de/home/philos

Gruß Nasti


Ilse Wedelstaedt antwortete am 10.05.02 (19:47):

Hallo Edwin,

geht mir genau so wie Dir; aber um bei Kindern und Enkeln nicht ganz unten durch zu sein, halte ich mich mit meiner Meinung ihnen gegenüber zurück - Stichwort Toleranz. Die meisten jungen Leute wiederum mögen keine klassische oder volkstümliche (fälschlicherweise im Sprachgebrauch als Volksmusik deklarierte) Musik - auch das sollte man tolerieren.

Gruß
Ilse W.


Edwin antwortete am 11.05.02 (11:54):

@ Ilse W.

Hallo Ilse,
ich habe nicht gesagt, dass ich diese Musik nicht toleriere. Ich kann diese „Musik“ nicht ausstehen. Ganz schlimm finde ich den sogenannten Sprechgesang (Rapper oder so).Wem diese Musik gefällt, soll sie sich doch anhören.
Ich habe selbst bis vor kurzer Zeit in einem Auswahlchor gesungen, und zwar Literatur von Poulenc, Schubert, Schumann, Mendelssohn oder auch Silcher usw. Dies wurde auch von meinen Kindern und Enkelkindern toleriert. Wenn auch mit einem leisen Lächeln. Aber hin und wieder haben sie auch gesagt: „ Was ihr heute gesungen habt war aber ganz schön.“ Demzufolge kommt aber auch diese Musik bei der Jugend doch hin und wieder an.
Umgekehrt ist es aber eher doch selten der Fall. :-))
Mit freundlichen Grüßen
Edwin


schorsch antwortete am 11.05.02 (12:54):

Merke: Musik hat vor Jahrhunderttausenden mit einem einzelnen Ton begonnen.
Heute sind wir bald wieder so weit!

Schorsch


DorisW antwortete am 11.05.02 (14:04):

Als ich noch jünger war, fand ich naturgemäß den Geschmack meiner Eltern schrecklich, und umgekehrt konnten diese die damals aktuelle Pop- und Rockmusik nicht leiden. Ich fand es ganz selbstverständlich, daß "meine" Musik eben das Maß aller Dinge sei und die Musik der älteren Generation nur alter Kram.
Irgendwann wurde mir aber plötzlich klar, daß meine damals geliebte Musik auch irgendwann verstaubt sein würde und die nächste Generation über Queen, die Eagles, Supertramp usw. auch die Nase rümpfen würde! Das hat mir ziemlich zu denken gegeben.
Es ist eben alles dem Wandel unterworfen. Wer heute mit der aktuellen Musik aufwächst, der nimmt sie als normal hin und wird sich in dreißig Jahren über die Musik seiner Kinder genauso aufregen wie ihr jetzt.

Wie war das eigentlich, als ihr jung wart? Hat da auch "die Jugend" andere Musik geliebt als "die Alten"? Wie war das z. B. mit Jazz und Swing - oder später mit den ersten Hits der Beatles und dem frühen Rock'n'Roll?


Felix Schweizer antwortete am 12.05.02 (16:12):

Da erging es mir anderst. Die Lieblingsmusik meiner Jugendzeit ist bis auf den heutigen Tag wenigstens im Stil die gleiche geblieben. Mein Elternhaus stand neben der ältesten Pfarrkirche von Basel. Sie diente damals schon vorwiegend als Konzertraum. Ich hörte mich praktisch durch die ganze Kirchenmusik. Später spielte ich selber Geige und sang auch in diversen Chören mit. Lange war ich im Besitze eines Konzertabonnementes und erlebte die meisten Klassiker der E-Musik l i v e. Mit dem ersten Geld leistete ich mir einen primitiven Lenco - Plattenspieler und kaufte mir die ersten klassischen Langspielplatten dazu.
Heute noch bin ich dieser Musikgattung treu geblieben. Trotzdem versuche ich immer wieder einen Abstecher in andere Bereiche... wie alte Volksmusik, Tanzmusik aus der Antike, zeitgenössische Musicals, kultische Musik aus aller Welt, alter Jazz-Stil etc.
Mit "Teppichklopfermusik" kann ich wenig anfangen ... da sind meine Hörorgane noch zu wenig abgestumpft. Mit Gehörschutz wage ich mich in Zürich gar an die Street-Parade und bekomme den Bass mit dem Zwerchfell mit.
Wenn man mich selber nicht mit aufdringlichem Schalldruck an der Schmerzgrenze foltert .. bin ich denen gegenüber tolerant genug, die sich das antun wollen!


DorisW antwortete am 12.05.02 (16:34):

Lautstärke ist ja nicht nur eine Frage des Musikstils.
Das "Deutsche Requiem" z.B. muß an den richtigen Stellen auch richtig laut sein, Wagner erst recht und Mahler auch!

Tanzmusik aus der Antike? Dann gefällt dir bestimmt auch Respighi ("Antiche danze ed arie per liuto")? Ich werd ihn nachher in der kleinen Kneipe mal probeweise auflegen.

Queen und Supertramp stehen in meinem CD-Regal übrigens friedlich zwischen J.S. Bach und Duke Ellington... und alle vertragen sich ganz gut miteinander.


Nuxel antwortete am 12.05.02 (17:39):


Hallo,DorisW

natürlich gibt es auch in der klassischen Musik
unbedingte "Lautstärken".Die aber müssen nicht mit
Kopfhörern zum Schutz wegen unerträglichen Geräuschpegels ertragen werden,sondern sind eine Tonstärke,die durchaus sinnvoll sind,um vollendeten Genuß zu bringen.Das sind aber wohltuende Klänge,gegenüber dem schon erwähnten nicht nur aufdringlichen,sondern -für mich sogar schmerzhaft-lauten,dumpfen wummern,das aus Discos und vorbeifahrenden PKWs dröhnt.
Orgelmusik-von mir heiß geliebt von Jugend an,muß stellenweise volltönend sein.Das ist,als wenn in dieser Musik Geborgenheit liegt.
Ich meine,daß in der Gegenwartsmusik Gewalt und Orientierungslosigkeit zum Ausdruck kommt,die mit gewisser Brutalität den Hörern aufgezwungen wird.


Nicht umsonst warnen Mediziner,daß eben durch die Überlautstärke Hörschäden nicht auszuschließen sind.
Nuxel


Volker Zdunnek antwortete am 12.05.02 (18:49):

Hallo Nuxel,
Du schreibst: "Ich meine, daß in der Gegenwartsmusik
Gewalt und Orientierungslosigkeit zum Ausdruck kommt, die
mit gewisser Brutalität den Hörern aufgezwungen wird."

Sehr gut beobachtet! Die aktuelle Musik spiegelt auch den
Zeitgeist wider. Die junge Generation findet z.B.
im "Sprechgesang" - Rap - ihren sozial-kritischen und
agressiven Ausdruck (Lautstärke = Agression).

Unsere Gegenwart ist durch einen Wertezerfall und einer
Suche nach "neuen Werten" gekennzeichnet.
Die heutige Musik zeigt solche Versuche nach neuen Wegen
auf (Techno, Trance,HipHop...).

Es war immer schon die Jugend, die mit avagardistischen Ideen und Experimenten auftrat.
So wird das wohl auch in Zukunft bleiben, oder?

Volker


schorsch antwortete am 13.05.02 (10:00):

Auf der Kanzel jener Kirche in Basel, lieber Felix, bin ich selber schon zweimal gestanden und habe so Einiges von mir gegeben. Das erste Mal bei einer Hochzeit - und das zweite mal, als jene Hochzeit zu einer Frucht geführt hatte......

Schorsch


Felix Schweizer antwortete am 13.05.02 (23:59):

Schorsch ... das heimelt mich an... Mein Elternhaus ist das Eckhaus, Martinskirchplatz 1 .... wo es zum Rheinsprung hinuntergeht. Es ist eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt. Es heisst "Zem alten Bramen". Die älteste Urkunde datiert von 1271 ... also vor der Gründung der Eidgenossenschaft (1291) und dem grossen Erdbeben zu Basel (1356). Auch ich wurde in dieser Kirche getauft und vermählt. Meine Grosseltern und Eltern haben in diesem mir schom als Kleinkind vertrauten Gotteshaus ihre Totenfeiern erhalten. Das Schlagen der Turmuhr und das Glockengeläute am Sonntag früh trage ich mein Leben lang in mir.
Genau unterhalb dieser Kanzel .. hatte ich meinen persönlichen Konzertstuhl. Er war mit einer Fantasienummer ... ich glaube 71 A versehen, die nicht im Verkauf erschien. Als Gegenleistung half ich beim Nummerieren und Platzanweisen mit. Selig und unangefochten habe ich auf diese Weise unzählige Konzertaufführungen genossen.


elsabe antwortete am 14.05.02 (07:30):

Hallo Schorsch,
betr. Deinen Eintrag vom 11.5., 12.54:
es besteht noch Hoffnung auf Besserung, da wir die letzte atonale Musik-Phase ja auch überstanden haben.


schorsch antwortete am 14.05.02 (08:43):

Frage an Felix: hast Du beim Bau Deines Elternhauses mithelfen müssen/dürfen ? (;--)))))

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 14.05.02 (09:26):

Lieber Felix und lieber Schorsch,

was für interessante und anrührende Familiengeschichten hier ans Tageslicht kommen!

Wer wohnt heute in dem alten Haus? Sind dies noch Verwandte? Würdest du, Felix, wenn du könntest, dort einziehen?

Das uralte Geburtshäuschen meiner Mutter existiert noch, leider halb verfallen. Nach endlosem Suchen konnte ich auch noch das Geburtshäuschen eines Großvaters väterlicherseits finden. Diese Verwandtschaft musste wegen allgemeiner Not aus dem Hunsrück ins Ruhrgebiet auswandern. Dort ernährte dieser Großvater dann seine Familie mit fünf Kindern als "Hülfsbremser" bei der Bahn. Dennoch durften seine Jungen studieren... Wenn man überlegt, was diese Leute geleistet haben und wie anspruchsvoll ans Leben wir sind...

Allen einen schönen Dienstag!
Rosmarie


Felix antwortete am 14.05.02 (12:33):

Liebe Rosmarie

ich glaube nicht, dass diese privaten Geschichten unter diesem der Musik gewidmeten Thema ausgebreitet werden sollten. Ich lade dich aber zu einem Gläschen nach deinem Wunsch in die kleine Kneipe ein. Dort kann ich dir in aller Ruhe weitererzählen ... o.K.

Melde dich dort ... falls du Lust dazu hast.

Felix