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THEMA:   Internet, eine Mittel gegen Vereinsamung im Alter?

 38 Antwort(en).

Herbert Schmidt begann die Diskussion am 08.05.02 (08:39) mit folgendem Beitrag:

Liebe Freundinnen und Freunde,
wir alle nutzen ja das Internet für unsere Kommunikation.
Wie ist Eure Meinung?

Ist es ein Mittel gegen Vereinsamung im Alter?


internetsuchtbeauftagte antwortete am 08.05.02 (08:47):

möglich,

eher vorstellbar ein mittel, die "vereinsamung" zu fördern.


pilli


bernhard antwortete am 08.05.02 (08:53):

Hallo Pilli,

vielfach gerade das Gegenteil. Das Tor nach draußen.


Herbert Schmidt antwortete am 08.05.02 (09:01):

Hallo pilli und bernhard,

toll, Eure konträren Standpunkte. Bitte jetzt mit äußerster Sachlichkeit und ohne Angriffe auf den Gegenüber die Diskussion führen.
Dank für Eure postive Mitarbeit.


pilli antwortete am 08.05.02 (09:03):

@ bernhard "nach draussen" ?? ohne laptop geht wenig mit draussen.


wese antwortete am 08.05.02 (09:11):

Hallo Herbert,

wie fast immer - alles ist relativ. Eine Kombination aus realer und virtueller Welt wäre wohl die beste Lösung.

Ansonsten tendiere ich aber ebenfalls zu der Meinung, daß es die Vereinsamung eher fördert. Man nimmt am Leben nur unvollkommen teil, wenn sich die Kommunikation auf das Internet reduziert.

In gewissen Situationen (Krankheit, Behinderung) kann der Computer aber auch zur Lebensnotwendigkeit werden.


heika antwortete am 08.05.02 (09:20):

@ pilli

was musst du da einsam sein !


pilli antwortete am 08.05.02 (09:27):

@ herbert

toll! lob und tadel in einem satz...

sorry, "äusserste sachlichkeit" ist mir zu graumäusig und "angriff" der beste weg der verteidigung, jedenfalls für mich.

hab`keine lust, zu diesem thema dergestalt, daß schon diszipliniert wird, bevor diskussion überhaupt entstanden ist was zu "meinen"

vielleicht trifft mann/frau sich bei anderen themen...

internette, angriffslustige grüsse.


Nuxel antwortete am 08.05.02 (09:28):


Hallo,Herbert Schmidt

Deine Frage ist doch eigentlich gar nicht schwer zu beantworten!
Wer sich nicht ausschließlich dem Internet widmet wird nicht einsam.

Man hört-oder erlebt es selber,daß über diesen "Umweg" Freundschaften entstanden sind .

Es ist wie bei allem: die richtige Dosierung machts!

Freundliche Grüße

Nuxel


rolf antwortete am 08.05.02 (09:41):

Wie können Gespräche, auch im chat, vereinsamen? Und durch reale treffen lernt man doch einige der chatter real kennen.
Un dwie ist es mit in ihrer Bewegung eingeschränkten, sie haben doch so einen zusätzliche Möglichkeit zur Verbindung.


bernhard antwortete am 08.05.02 (09:52):

@ pilli
Etwas mehr Nachdenken vor dem Schreiben? Mit Tor nach draussen meinte ich meine Möglichkeit, mit anderen zu kommunizieren. Ohne Internet nach draussen geht nicht.


Johannes Michalowsky antwortete am 08.05.02 (09:59):

Aus eigener Erfahrung kann man die Frage von Herbert erst beantworten, wenn man selber alt ist. Und wann ist man das?

Ich habe von einer Teilnehmerin hier am Seniorentreff gesagt bekommen (Witwe - ca. 55): Seit ich das Internet habe, habe ich keine Angst vor dem Altwerden mehr.

Und eine andere: Soviel Bekanntschaften gab es noch nie.

Ich denke, man kann es drehen oder wenden wie man will - das Internet ist eine Bereicherung.


Brigitte antwortete am 08.05.02 (10:30):

Ich habe meinen PC etwas mehr als ein Jahr. Immer wieder finde ich was Neues heraus.Euch habe ich ja auch gefunden und gute Vorschläge auf Fragen bekommen. Habe schon nette Bekannschafften gemacht. Das Internet ist sicher ein Tor zur Welt.Habe sogar eine Bekannte in Amerika wieder gefunden. Da ich noch arbeite habe ich noch genügend persönliche Kontakte (Gastgewerbe). Auch im Internet muß man auf andere Menschen zugehen sonst kommt kein Kontakt zustande.


juergen_schmidbauer antwortete am 08.05.02 (12:23):

Auch ich denke, dass das Internet eine Möglichkeit darstellt, entweder die Einsamkeit zu bekämpfen, oder diese sogar loszuwerden, denn man muss sich ja in Foren mit Gedanken anderer beschäftigen, kann sich mit denen real treffen, garnieren kann man auch mittels Internet, nämlich durch Publizierung seiner Interessen, seiner Biografie, seiner Wünsche, durch eine homepage; und sei diese noch so einfach (erstellt).

Wie sagte mal einer scherzhaft, "auch ohne PC kann man einsam sein".
Und: die von HSchmiddt gestellte Frage ist ja schon durch den Erfolg des Internet selbst beantwortet,positiv.


WolfgangM. antwortete am 08.05.02 (12:26):


Eine der möglichen Antwort wäre "ja", denn die Gefahr der geistigen Vereinsamung ist für einen alten oder auch älteren Menschen dann besonders groß, wenn er/sie alleine leben und praktisch keine Forderung mehr an die geistige Beweglichkeit besteht. Fernsehen und die recht belanglosen Gespräche mit Nachbarn, die ihre eigenen Interessen haben, sind kein Ersatz.

Das Heranführen an das neue und total ungewohnte Medium Internet ist schwierig, von allein funktioniert das in den seltensten Fällen. Also Hilfe notwendig.

Besonders in Altenheimen, vornehm auch "Senioren-Stift" genannt, könnte es derartige Einrichtungen geben, so als „Senioren-Internet-Club“, wenn, ja wenn diese wichtige Frage, nämlich geistiges Fithalten der alten Menschen erkannt werden würde. Die geistige Beweglichkeit, gerade in Altenheimen etc., verkümmert recht schnell, wenn diese geistige Beweglichkeit nicht in Schwung gehalten wird. Und was wäre besser geeignet, als die Teilnahme an Diskussionen in Foren, da muß man seinen Geist anstrengen. Wobei es völlig egal ist, über welche Theman man/frau diskutiert. Und in einer kleinen Gemeinschaft geht das dann ganz gut.

Es werden neue Kontakte geknüpft, man kann sich auch verabreden etc. – nur eben dieses Medium wird nicht genutzt oder kaum genutzt, weil keine Kräfte zur Verfügung stehen, die diese Aufgabe übernehmen könnten.

Vielleicht der VFKS e.V. bei dem ich mich um Aufnahme als Mitglied gerade bewerbe. Man muß derartige Möglichkeiten nutzen und Unterstützen – meine ich. Muß aber jeder/jede für sich entscheiden. – Seien wir froh, wenn wir noch geistig fit sind und es zu bleiben versuchen.
Was ich da Gegenteiliges in meinem Nebenjob erlebe (und was nicht so schnell oder gar nicht geschehen müßte), macht mich immer wieder traurig.


Michael antwortete am 08.05.02 (13:02):

Ich glaube nicht dass das Internet einsam macht, es holt den einen oder anderen doch etwas aus seiner Isolation.
Dabei meine ich nicht die evt. zustande gekommenen Bekanntschaften oder gar Freunschaften, meist auf Regionaler Ebene, sondern denke da eher an die vielen, schweigenden Leser diese Foren, die sich ja auch zu dem einen oder anderen Thema eine Meinung bilden.
Viele trauen sich nicht eben diese Meinug hier kundzutun, da sie nicht das geschliffene Wort beherrschen wie so manch einer hier in diesen Foren.
Am Niederrhein sagt man dazu "Der kann gut von den Wörtern kommen"
Deswegen ist auch das lesen in den Foren eine Bereicherung und Anregung sein eigenes Hirn zu nutzen.

Michael


Ursula antwortete am 08.05.02 (13:38):

Das Internet kann nach meiner Ansicht ein sehr gutes Mittel gegen Vereinsamung sein.

Je stärker die körperliche Mobilität eingeschränkt ist und je weniger reale Kontakte möglich sind, um so wertvoller kann das Internet im Einzelfall werden.

Der leichte Zugang zu Informationen und die Teilnahme an Diskussionen in Foren und Chats hilft zudem die geistige Flexibilität und die Sprachkompetenz zu erhalten und wirkt damit indirekt auch der Einsamkeit entgegen.


Barbara antwortete am 08.05.02 (14:36):

Ich war mein Leben lang sportlich aktiv, liebte Bergwandern, lief regelmäßig im Wald, radelte täglich zur Arbeit - Langeweile kannte ich ganz bestimmt nicht. Dann musste ich vor genau einem Jahr einen Arzt mit Rückenschmerzen aufsuchen. Diagnose: Bandscheibenvorfall. Ich wurde eingerenkt und gestreckt, bis ich es vor Schmerzen kaum noch aushielt. Nach einem Arztwechsel wurden Wirbelfrakturen und Osteoporose festgestellt. Ich lag nur noch voller Schmerzen im Bett, starrte an die Decke und weinte. Liebe KollegInnen brachten mir jede Menge Bücher vorbei. Trotzdem kreisten schwarze Gedanken von morgens bis abends in meinem Kopf herum.

Dann legte mein Sohn mir (gegen meinen Protest!) einen Internetanschluss ans Bett und gab mir sein note-book. Nun konnte ich

mich im Liegen über die Krankheit informieren
online einer Selbsthilfegruppe beitreten
Vorschläge für Gymnastikübungen erhalten, die sogar ich machen konnte
interessante Artikel in der online-Presse studieren
Kommentare und Leserbriefe ratz fatz schreiben
über Möglichkeiten informieren, wie ich mich gegen die folgenschwere Fehlbehandlung wehren kann
u.v.m.

Ohne Internet wäre mir das alles nicht möglich gewesen.

Inzwischen habe ich außerdem den Seniorentreff gefunden und "unterhalte" mich regelmäßig durch private Emails mit lauter netten Leuten. Außerdem schreibe ich hier und da einen Beitrag; dem einen zur Freude, dem anderen zum Erhalt seines Adrenalin-Stoßes. Das tut mir unsagbar gut!

Sicherlich stellt das Internet für Suchtgefährdete auch eine Gefahr dar. Daher muss jeder für sich die Frage beantworten, ob er zuviel seiner Zeit am Computer verbringt. Mit mir geht es auf jeden Fall ganz allmählich bergauf, so dass ich meine täglichen Spaziergänge mehr und mehr ausdehnen kann. Ja, ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich ein fröhliches Liedchen vor mir her trällere.......

Ich bin ganz sicher, dass ich ohne Internet noch nicht wieder so weit wäre, und daher bin ich täglich dieser tollen Erfindung dankbar.

Liebe Grüße von
Barbara


schorsch antwortete am 08.05.02 (15:23):

Das Thema hatten wir doch schon mal?

Meine Meinung: Kontakt-gehemmte Menschen können über das Internet zu Kontakt-Freudigen mutieren. Als Beispiel hier der Seniorentreff: Ich bin überzeugt, dass schon viele TeilnehmerInnen zuerst mal nur reinguckten und lasen. Als sie dann sahen, dass sie über die Leitung weder gefressen noch an Leib und Seele geschädigt werden können, wagten sie den ersten Beitrag.
Ich weiss aber auch aus Erfahrung, dass sensible Menschen vom manchmal herrschenden forschen Ton sich angegriffen fühlen und sich in der Folge vom Internet fern halten.
Man sieht: Das Internet ist weder gut noch böse - es wird gemacht!

Schorsch


Geli antwortete am 08.05.02 (15:31):

@ Barbara

Das ist aber wirklich eine überzeugende Wortmeldung für Internet im Alter !!! Schade, daß das nur die lesen können, die schon drin sind ;-))
Ich wünsche Dir jedenfalls weiterhin gute Besserung ! Hoffentlich gehst Du nicht irgendwann nur noch trällernd spazieren und läßt das internetten wieder ganz ;-)))


Gerlinde antwortete am 08.05.02 (21:32):

Ich möchte nicht das Internet als Mittel gegen Vereinsamung für mich; und daß man gute Freunde durch einen chat findet, kann ich mir nicht vorstellen.
Es gibt so viele Möglichkeiten im realen Leben, wie Volkshochschule, Seniorensport, sogar Universitäten und auch, wer es mag, Seniorennachmittage von vielen Institutionen usw. usw. Dort sind die Menschen aus Fleisch und Blut.
Das Internet oder dieser Treff kann m.E. zusätzlich genutzt werden zum Austausch, aber nicht als Lebenshilfwe. Das finde ich schlimm.
Aber meine Meinung ist nicht maßgebend für andere.
Gerlinde


verdana antwortete am 08.05.02 (22:26):

In einem Augenblick des Umbruchs als ich schon auf dem Weg in die Vereinsamung war, fand ich den Weg ins Internet und u.a. zum Seniorentreff. Seit dieser Zeit findet wieder Leben in meinem Leben statt, das ich nicht mehr missen möchte.

Inzwischen ist der Tiefpunkt längst überwunden und ich freue mich sowohl über virtuelle als auch persönliche Kontakte, die ich ohne Internet nicht gefunden hätte.

Für mich war der PC echte Lebenshilfe.


lydia h. antwortete am 09.05.02 (06:19):

nein das internet macht nicht einsam. jedenfalls mich nicht.
ich habe durch dieses medium soviele menschen kennen gelernt,auch real.
und - ich kann mir die passenden freundinnen mit derselben wellenlänge aussuchen.

das schönste am internet ist für mich aber nach wie vor, die fast grenzenlose möglichkeit des info angebotes.
ich könnte dies nicht mehr missen, vorher würde ich jeden anderen apparat oder maschine aus dem haus entfernen als den pc mit dem zugang zu der ganzen welt!

aus dem hause gehe ich desswegen doch noch häufig genug, denn ohne meine süssen enkelchen immer wieder mal zu knuddeln kann ich nicht lange sein:-)
dann geh ich mit ihnen spazieren und da begegnet man anderen die das auch tun:-)
gestern ware ich mit dem grösseren am fluss und da warfen wir steine ins wasser. dabei hat er so laut geschrien vor freude, dass alle her guckten ob da jemand in not sei:-)

nebst enkel gibt es natürlich noch dutzende andere gründe die mich aus dem hause locken können. habe ich aber mal eine haushockerzeit aus bequemlichkeit oder wegen dem wetter, dann fühle ich mich mit dem internet doch wie draussen.

einen schönen tag wünscht euch
lydia h.


mulde antwortete am 09.05.02 (12:01):

Macht Interenet einsam?
mitnichten!!!!
Bernhard schrieb: "Das Tor nach draussen" aus sicht von uns
älteren , dieser Satz beantwortet eigentlich schon die Frage.
Barbara schildert : Sie ist Krank und und ihr Sohn (nehme
an so eine Art positive Gewalt wie in funktioniernden Familien es möglich ist) hat ihr Sohn sie "gezungen"
wieder über ihre Krankheit hinaus zu denken.
Ich selbst habe viele Freunde im Chat gefunden - teils
schreiben wir uns - teils kennen wir uns persönlich
ja sogar der Stil ändert sich mit der Zeit ,man ist zwar fremd
aber mit der Zeit verschwindet auch das , und die Unterhaltung geht bis in das private über und logischer weise auch damit die Tonart
Manchen hab ich hier Chat helfen können - aber die vielen
Freunde , die mir geholfen haben sind legendär.
Da frägt man an wie komme ich irgendwo von A nach B mit Garantie man bekommt eine Antwort - letztens konnte ich miterleben wie eine Chaterin aus Sachsen-Anhalt eine ihr unbekannte Frau in Kanada geholfen hat, ein PC Problem zu lösen. Das macht doch nicht Einsam!!!
Wage sogar zu behaupten : "Das Internett ist eine neue Form
der Zwischenmenschlichen Beziehungen " und wohl auch nicht die schlechteste Art
darum an Heika Ja die Pilli ist sehr einsam !!
darüber hinaus hat sie einen gesteigerten Geltungsdrang
oder wie soll man das deuten - in dem sie sich selbst
zur Internettsuchtbeauftragten ernennt
Das, das nur einen satirischen Hintergrund hat ist wohl unwahrscheinlich, zu dem was bisher von Ihr zu lesen war!
seid gegrüsst ihr "Ach so armen einsamem Internettsüchtigen"
den Herren hier wünsche ich einen sonnigen Vatertag
den Frauen das gleiche viel Sonne und ab morgen dann
wieder in die Einsamkeit des Internett's (gggggggggggg)
euer mulde


Geli antwortete am 09.05.02 (13:14):

Meine Meinung habe ich auch schon weiter oben und auch schon mal in einem anderen Thema (welches, weiß ich nicht mehr) gesagt: ich sehe das Internet auf jeden Fall positiv. Für ältere Menschen, die Neuem gegenüber (noch) aufgeschlossen sind, ist es genau so ein "Segen", wie es für die weniger aufgeschlossenen (Beispiel: meine Schwiegermutter) wohl vor allem das Fernsehen ist: auch hier kommt "die Welt" ins Haus, leider nur passiv - im Gegensatz zum Internet!
Gefährlich wird es meiner Meinung erst dann, wenn man Kontakte mit dem "wirklichen Leben" nur noch unter Beachtung des Fernsehprogramms trifft oder ihnen gar die virtuellen Kontakte vorzieht. Dann ist die Gefahr einer Vereinsamung nicht zu unterschätzen.
Aber wie ich in den vielen Forums-Beiträgen immer wieder lesen kann: aktive "Internet-Oldies" sind meist auch im "wirklichen Leben" aktiv - so sie nicht durch Krankheit oder andere Umstände daran gehindert sind (und dann sind die durch das Internet möglichen Kontakte erst recht wichtig!).
Als positives Beispiel nenne ich immer gern meinen Vater, der mit 80 den Sprung ins Internet unternommen hat, aber doch immer noch lieber wandert (auch wenn "die Berge immer höher, die Wege immer weiter und die Beine immer schwächer" werden).
Bevor die 500 Worte erreicht sind, wünsche ich allen (deutschen) Vätern, Großvätern, Urgroßvätern und Garnichtvätern heute einen schönen Vatertag (in Österreich ist das ja an einem späteren Sonntag) - das Wetter ist ja wohl überall schön !


mulde antwortete am 09.05.02 (13:59):

aber ist es doch ganz und garnicht


Chris antwortete am 09.05.02 (14:17):


Internet macht nicht einsam, nein ganz sicher nicht. Ich fand im Okt. 1999 hier im Seniorentreff meine
1. guten Bekannten und Freude, die hätte ich wohl nie kennengelernt ohne das Internet.

Und ich weiss aus vielen Gesprächen, dass gerade Leute, die aus gesundheitlichen Gründen
nicht mehr, so wie sie das gerne tun wollten, am öffentlichen Leben teilnehmen können, dankbar
sind für jedes gute Gespräch und für jede Anregung.

In Würzburg haben wir ein Internetcafe "Von Senioren für Senioren" und ich bin überzeugt, dass diese
Art der Hinführung von Senioren ins Internet die beste ist. Den Senioren wird zum einen die Scheu vor
dem PC und Medium Internet genommen und sie haben im Internetcafe auch Ansprechpartner, mit
denen sie auch mal was anderes reden können, als nur über ihren PC.

Die Seniorenarbeit ist für mich ein wichtiges Kontaktforum und ich wünsche mir, dass ich auch
noch mit hohen Jahren geistig fit am PC sitze und mit euch chatten kann oder hier im Forum sprechen
kann.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/wuerzburg)


Geli antwortete am 09.05.02 (15:00):

@ mulde

Das Wetter ? Oder ?


lydia h. antwortete am 10.05.02 (11:50):

hallo
bevor ich noch mehr enttäuschte briefe bekomme, wegen meinen worten vom 09.05. 6:19uhr,
wo ich sagte:
>und - ich kann mir die passenden freundinnen mit derselben wellenlänge aussuchen.

das heisst nun nicht, dass ich nur mit einer ausgewählten elite per mail in kontakt stünde. nein ich führe grundsätzlich keine- mehr oder weniger regelmässigen -mailkontakte mehr.
die freundinnen mit denen ich (mehr oder weniger häufig) in kontakt stehe, kontaktiere ich per telefon oder real.
auf diesen wegen bleiben missverständnisse, wie sie in mails so schnel passieren können, praktisch ausgeschlossen.
zudem habe ich von natur aus, irgendwie eine seele eines fahrenden:-) das bezieht sich nicht auf den wohnort:-), aber ich habe einfach kein "sitzleder" um alle mal angeknüpften kontakte aufrecht zu erhalten. da fühle ich mich wie eingesperrt, fühle mich verpflichtet immer gleich zu antworten.

obwohl ich dies im prinip sehr gerne täte, denn die briefe von dem meisten dieser frauen sind in den allermeisten fälle sehr, sehr interessant und tiefgängig,

aber gerade dies führt mich wieder in diese zwickmühle des zuckens in den fingern um auf jeden satz einzugehen,

und - des nicht mehr wollens, sich auf etwas einzulassen, was ich nicht selber dosieren kann .

denn die briefe treffen einfach ein, und es waren eine zeitlang sooviele,und so gute, dass ich den ganzen tag nur noch am tippen war.
wahrscheinlich kommt dieser wunsch nach freiraum, nach frei entscheiden zu dürfen, was und wann ich was machen will, aus dem trauma der jahrelangen gefangenschaft;-)

ich hoffe sehr, dass mir all die lieben menschen verzeihen können , welche ich scheinbar herzlos abgewiesen. aber ich tat es bestimmt nicht leichtfertig.

es ist mir einfach wohler nur in foren zu diskutieren, denn hier kann ich kommen und auch wieder für längere zeit verschwinden, ohne dass jemand desswegen sich vernachlässigt fühlen müsste.

im gegnteil, es wird bestimmt als wohltuend empfunden , wenmn ich auch mal eine zeitlang den schnabel zuhalte:-))


Rosmarie Schmitt antwortete am 10.05.02 (14:25):

> ...obwohl ich dies im prinip sehr gerne täte, denn die briefe von dem meisten dieser frauen sind in den allermeisten fälle sehr, sehr interessant und tiefgängig...

Liebe Lydia,

wie gut ich dich verstehe! Mir geht es ganz genauso. Ich bekomme zwar mit Sicherheit weit weniger dieser netten und in jeder Weise beantwortenswerten Briefe als du, aber auch ich schaffe es einfach oft nicht zu antworten...
Auch ich möchte mich dafür entschuldigen! Mein Schweigen liegt wie bei dir nicht an persönlichem Desinteresse, sondern daran, dass ich aus irgendwelchen Gründen heraus nicht die Kurve kriege.

Mich hat das Internet bisher sehr bereichert, vor allem in meinen Kontakten (an Sachsurfen habe ich weniger Interesse). Ich halte es für ein gutes Mittel gegen Vereinsamung, wenn andere "normale" Wege abgeschnitten sind.

Liebe Barbara,
deine offene Darstellung hat mich sehr beeindruckt! Vor allem wünsche ich dir gute Fortschritte deiner Gesundheit!

Herzliche Grüße in die Runde
Rosmarie


Barbara antwortete am 10.05.02 (15:32):

Hallo, Ihr Lieben,

es geht mit mir ständig bergauf! Nun muss ich nur aufpassen, dass ich nicht auf die Nase falle - vonwegen der Höhe! (;-)))

Herzlichen Dank für all die lieben Wünsche,
sie tun mir sehr gut!

Barbara


Felix Schweizer antwortete am 11.05.02 (12:57):

Hallo zusammen ..

obwohl ich Diskussionen und Kontakte mit reellen Personen vorziehe, habe ich keine Zweifel daran, dass das Internet ein wertvolles Medium ist, das gegen eine psychische Vereinsamung helfen kann.
Allerdings ist zu bemerken, dass die wirklich gefährdeten Menschen kaum unsere Beiträge mitbekommen ... weil sie eben schon alle Brücken hinter sich abgebrochen haben. Die Teilnehmer in diesem Forum stellen also einen atypischen Anteil an der betagteren Gesellschaft dar ... sie setzen sich mit ihrer Umwelt noch auseinander.

... aber ersetzen kann man damit die reellen Kontakte natürlich nicht .. !


Nick antwortete am 11.05.02 (20:06):

Das Internet transportiert Information. Es ist weder gut noch böse. Es ist indifferent. Es macht nicht einsam und es ist kein Mittel gegen die Einsamkeit.


Rosmarie Schmitt antwortete am 11.05.02 (21:45):

Hallo Nick,

aber das Internet steht auch nicht allein im Weltall. Seine Existenz bezieht es nur daraus, dass Menschen es benutzen. Und die können durchaus bereichert oder einsamer werden... :-)

Rosmarie


Linde antwortete am 11.05.02 (23:30):

Ich wurde vor gut 2 Jahren von meiner Tochter, mit dem Internet,"zwangsbeglückt". Inzwischen möchte ich es nicht mehr missen. Von Vereinsamung keine Spur. Habe ich doch sehr viele nette Menschen dadurch kennen gelernt. Auch persönlich. Schweizer bzw.Freunde aus Deutschland, kommen immer wieder nach Wien. Wie hätte ich, ohne den Computer, mit Menschen aus aller Welt chatten können? In Wien habe ich 9 Internetfreundinnen gefunden. Wir treffen uns monatlich und mailen uns täglich.
Mache ich mit meiner Enkeltochter die Hausaufgaben, schaue ich, bei heiklen Themen, im Net nach.
Mich hat es nicht einsam gemacht, sondern bereichert!
Liebe Grüße, Linde


Nick antwortete am 14.05.02 (13:54):

Das Internet ist das was die Anwender daraus machen.


Tessy antwortete am 15.05.02 (19:53):

Da ich schon immer Kontaktschwierigkeiten hatte stellte ich mir das Älterwerden schwer vor, da die Möglichkeiten noch weniger weden. Aber das Internet hat mein Leben wirklich bereichert!
Unendliche Möglichkeiten mich über alles von Interesse zu informieren und Meinungen zu aktuellen Themen zu lesen.
Mein PC - mein Freund.
Viele Grüße von PC zu PC
Tessy


isolde antwortete am 16.05.02 (08:17):

Hi,

Quark, Internet ist eine Bereicherung.

Mein Gott, erst war es das Fernsehen, jetzt das Internet, dass Schuld hat, dass der einzelne Mensch vereinsamt. Doch, ich bin überzeugt, dass es nur an einem selbst liegt, wenn man/frau vereinsamt.

Im übrigen, ich lebe sehr zurückgezogen, selbstauferlegt.

Lieben Gruss - isolde


Kleinella antwortete am 20.05.02 (22:55):

Ich habe ähnliche Probleme wie Barbara, außerdem einen Partner mit gesundheitlichen Problemen, so daß ich froh bin, über das Internet Kontakt zu vielen interessanten Menschen zu haben. Ich möchte meine vielen Mail-Bekanntschaften nicht missen. Auf normalem Wege hätte ich diese Leute niemals kennengelernt. Klar, wenn man womöglich nur noch am PC sitzt und die Welt drumherum vergißt, kann es schon passieren man vereinsamt. Aber die meisten älteren Menschen haben doch Familie oder Freunde, Nachbarn und Bekannte, oder. Der PC bedeutet doch nur eine zusätzliche Quelle für Verbindungen.