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THEMA:   Warum begehen Menschen Seitensprünge ?

 42 Antwort(en).

e k o begann die Diskussion am 24.02.02 (19:22) mit folgendem Beitrag:

Dieses Thema wird derzeit nebenan unter dem Thema "Verzeihen nach mehrmaligem Seitensprung?" heiß und kontrovers diskutiert.

Dabei geht es aber nur um diesen Fred, von dem wir nicht wissen, ob er uns denn überhaupt ernst nimmt und ob er denn ernst zu nehmen ist.

Deshalb möchte ich hiermit das Thema mal ohne Fred ansprechen unter dem Gesichtspunkt: "Warum geht jemand fremd?"

Ich halte es für ziemlich einseitig, wenn bei ehelicher "Untreue" immer nur der ausbrechende, untreue Partner verurteilt wird.

Wenn es zu einer Untreue kommt, muss nicht immer die vielzitierte Abenteuerlust die Triebfeder sein ( obwohl auch das seinen tieferen Grund hat )

In den meisten Fällen geht es so, wie drüben einige geschrieben haben, dass nämlich der eine Partner Defizite hat, weil ihm der/die andere nicht das zu geben vermag, was er/sie sich wünscht.

In so einem Fall halte ich dann diese Ehe für ein Gefängnis, aus dem es kein Entrinnen gibt, wenn man die Probleme nicht gemeinsam bespricht.

Doch mit dem gemeinsamen darüber sprechen ist das eben so eine Sache,

wer erkennt den Gesprächsbedarf?

und was, wenn der Partner nicht gesprächsbereit ist ?

Ist man dann lebenslang dazu verurteilt, Wünsche und Sehnsüchte in sich zu begraben?

Wie denkt Ihr darüber ? ( mal ganz ohne Fred? )

Herzliche Grüße von e k o


seewolf antwortete am 24.02.02 (20:23):

Lieber Eko -

unsere Verfassung (Grundgesetz) verbietet es, jemanden lebenslang einzusperren. Selbst der Mörder hat - bei ansonsten normalem Verhalten - das Recht, nach 15 Jahren auf freiem Fuße neu anzufangen.


Andreas antwortete am 24.02.02 (20:32):

Hallo EKO,

Ja, mit dem Seitensprung ist das schon so eine Sache. DEN Seitensprung gibt es eigentlich nicht. Ausführung und Anlass sind doch jedesmal anders.

Eines scheint aber allen Seitensprüngen zugrunde zu liegen, und das ist eine gewisse Neugier, ein Reiz des Unbekannten, des Neuen. Verdächtig ist, dass wenn die Neugier erst einmal befriedigt wurde, der Reiz des Neuen größtenteils schnell wieder verschwindet. Die Biologie versucht es mit den Genen des Mannes zu erklären. Zur Arterhaltung soll der Mann so programmiert sein, mit möglichst vielen Frauen Geschlechtsverkehr zu haben. (Die Frauen werden jetzt gewiss wieder aufheulen. Ihr Männer macht es euch wieder viel zu einfach)

Ein nichterfülltes erlebnisreiches Sexualleben innerhalb der eigenen Ehe als Grund für einen Seitensprung, halte ich für einen vorgeschobenen Grund. Bei gutem Willen auf beiden Seiten sollte in einer sonst harmonisch verlaufenden Ehe kein sexueller Wunsch übrig bleiben. Es sei denn ... (siehe oben)

Gruß Andreas


e k o antwortete am 24.02.02 (22:06):

Hallo Andreas,

damit da nicht gleich ein falscher Zungenschlag hineinkommt:

Seitensprünge werden a u c h von Frauen begangen ( auch wenn das unsere Frauen nicht so gerne hören).

Wie ich schon sagte, die Abenteurerlust des Mannes wird meiner Meinung nach überbewertet.

Unter den Decken ach so vieler Ehen mieft es entsetzlich. Vor allem unter der älteren Generation wird das Thema "Unzufriedenheit in der Ehe" meistens noch totgeschwiegen.

Du sprichst vom "guten Willen", ja, das wäre doch schon mal was. Aber wo gibt es denn diesen ? Da habe ich meine Zweifel. Es ist viel einfacher, Schuldzuweisungen auszusprechen, aber den unbequemen Weg zur eigenen Erkenntnis zu gehen.


Mechtild antwortete am 24.02.02 (22:25):

Wer verbietet eigentlich Seitensprünge? Es gibt Kulturen, da kann der Mann oder auch die Frau mehrere PartnerInnen haben.
Bringt eigentlich das Reden über Seitensprünge genauso viel Spaß wie die praktische Durchführung oder gar noch mehr, da es nicht mit Anstrengung verbunden ist? :-))


Jutta M antwortete am 25.02.02 (05:46):

Was recht ist muss auch recht bleiben!

Ja, auch Frauen (und nicht so gering wie angenommen),
begehen Seitenspruenge.
Auch fuer Frauen, finde ich, gilt es nicht einfach nur
zu sagen: na ja, mir fehlt halt daheim was!

Dies heisst doch im Endeffekt die Betrogenen Parteien auch
noch verantwortlich zu machen dafuer- etwa um sich selber
damit ein bisschen "schuldfreier" zu fuehlen.

"Schliesslich war zu Hause ja nicht der siebente Himmel",
und es gab mal was zu meckern und der Ehepartner hat halt
andere Ansichten, bezueglich diesem oder jenem!

Sagen wir mal ganz doof, z.B.: der Mann kommt muede von der
Arbeit, ist etwas unkommunikativ, geizig mit kleinen
Aufmerksamkeiten, wie einem taeglichen: ich hab Dich lieb!
Er sitzt gerne und kuckt Sport und ist dann eben nicht "zu
haben" fuer Kinkerlitzchen, wie was die Frau Meier von
nebenan im Ausverkauf erstanden hat! - Ist ihm schnuppe!
Er hat ein Hobby im Keller und verbringt Stunden abendlich
dort unten, mit ein paar Bierchen, was am basteln, und
schleicht sich dann muede ins Bett nach Mitternacht!
Eine Frau die den Tag damit verbracht hat das Haus auf Vordermann zu bringen, was Gutes zu kochen und sich gerne ein bisschen mit ihrem Mann unterhalten moechte und erzaehlen was ihr so alles widerfahren ist tagsueber, koennte sich da schon sehr vernachlaessigt fuehlen. Alleine gelassen, unwichtig, unbeachtet!
Grund zum Fremdgehen?? Ich denke nicht!

Andererseits koennte ein Mann nach hause kommen, etwas
leckeres zum Essen vorfinden, mit seiner Frau nochmal
spazieren gehen wollen und anschliessend andere Sachen
Planen die zu einer Ehe gehoeren.
Wo er stattdessen dann aber eine Frau vorfindet, welche den ganzen Tag
gearbeitet hat, dann die einkaeufe erledigt, die Waesche
gemacht, das Haus hergerrichtet, was Leckeres auf den Tisch
gebracht hat und nun "total erledigt" ist und an nichts
weiter interessiert als ein bisschen vor der Glotzkiste
ausspannen und dann schlafen!
So ein Mann koennte sich schon vernachlaessigt fuehlen. Alleine gelassen, unwichtig, unbeachtet!
Grund zum Fremdgehen? Ich denke nicht!

Mit "jungen" Ehen koennte ich schon verstehen dass der eine
oder andere partner "desillusioniert" ist, sich das einfach
nicht so vorgestellt hat!
Aber da muss man sagen: Ja um Himmels Willen, habt ihr denn
nicht mal drueber gesprochen VORHER wie Ihr Euch das so
vorstellt?

Aber mit 20 jaehrigen (und aelteren Ehen), sind kleine
"Unbequemlichkeiten" zu Hause kein Grund zum Fremdgehen!
Nach so vielen Jahren sollte man (hat man auch) irgendeine
Kommunikations Plattform gefunden, denn sonst haette die
Ehe 20 Jahre nicht ueberdauert!

Dann fremd zu gehen und es dem Partner in die Schuhe
schieben zu wollen, finde ich schaebig!

Da kann ich eigentlich bloss zu dem Schluss kommen, dass
man fremdgeht weil man es moechte!

Wie seht Ihr das?

Jutta


Lydia antwortete am 25.02.02 (09:07):

APPLAUS!

liebe jutta,

einfach genial, einfach wundervoll wie du das geschrieben hast.

so habe ich das noch nie gehört, deine worte sind ein psycholgisches meisterwerk!!

herzlichen dank

liebe grüsse
lydia


Schorsch antwortete am 25.02.02 (09:37):

Warum begehen Menschen Seitensprünge?, heisst das Thema. Einige Gründe dafür wurden bereits genannt. Und es wurde auch bereits angetönt - was ich ja auch schon bei "Fred" erwähnte - dass Frauen und Männer etwa punktegleich sind in dieser "Sportdisziplin".
Die meisten Ehepartner gehen doch bestimmt mit dem festen Vorsatz an den Traualtar, dass das, was man vom Kollegen A oder der Kollegin B weiss, oder was man in der eigenen Familie schon miterlebt hat, selber auf keinen Fall werde machen wollen. Dann kommen die Flitterwochen - und dann kommt der Alltag. Die Frau bekommt ein Kind, die Natur verlangt von ihr (genau wie im Tierreich), dass sie sich nun in erster Linie um den Nachwuchs kümmert. In der Natur draussen ist es so geregelt, dass der Vater entweder nach getaner Zeugungspflicht verschwindet, oder dass er das Weibchen sexuell in Ruhe lässt. Der Menschenvater aber begreift meistens nicht, dass er, der bislang immer die Nummer Eins war bei seinem Liebchen, plötzlich die Nummer Zwei spielen soll. Wenn er abends nach Hause kommt, ist die Frau vielleicht vom Gequengel des Nachwuchses so gestresst, dass sie ihren Eheliebsten kaum begrüsst, sondern gleich mit ihren täglichen Sorgen überfällt. Ein Wunder, wenn der Mann plötzlich sooo nötig ist im Geschäft, dass er Überstunden machen muss? Ein Wunder, wenn er bei mitfühlenden Mitarbeiterinnen Verständnis sucht?
Wenn dann die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, wäre eigentlich die Zeit reif für die Beiden, ihrem Leben neuen Schwung zu geben. Aber die vergangenen Jahre haben sie auf ein Geleise gestellt, das nicht mehr so leicht zu verlassen ist - jedenfalls nicht gemeinsam. Denn dieser Neubeginn sieht von beiden Seiten her anders aus. Der Mann hat sich vielleicht in einen Verein geflüchtet. Die Frau aber möchte das, was ihr durch die Kinder entgangen ist, nachholen. Sie versucht den Wiedereinstieg ins Berufsleben, möchte abends ausgehen, was sie vor der Ehe doch fast abendlich gemacht hat. Findet sie eine ihr zusagende Arbeitsstelle, wird sie hier von männlichen Motten umschwärmt. Diese geben ihr all die Komplimente, die sie von ihrem Ehemann her vermisst - auch wenn dies nur geschieht, um ein Techtelmechtelchen zu arrangieren. Sie lebt auf, nimmt, weil sie unkritisch geworden ist, alles als bare Münze. Statt dass nun ein neues, gemeinsames Leben aufgemacht wird, gehen beide ihre eigenen Wege.
Es wäre noch viel zu sagen. Aber ich bin ja kein Eheberater - gebe nur wieder, was ich aus eigener und der Erfahrung im Bekanntenkreis her zu sagen habe dazu.

Schorsch


Hans Feldmeier antwortete am 25.02.02 (13:48):

Wer E. Fromm oder Canossa (das Geheimnis des reifen Lebens) gelesen hat, wird dieses Thema "fremdgehen" etwas kompakter sehen.

Sexuelle Verhaltensstrukturen sind Faktoren aus (z.T. anergogener) Moral, Religion, dem zugehörigen Kultuskreis und letztendlich (seid man Aids kennt) eine hygienische Frage.

Jutta M. macht es sich mit Ihrer These recht einfach: "darf nicht sein.....ist kein Grund zum fremdgehen".

Die sexuelle Begierde strebt nach Übereinstimmung und ist keineswegs nur ein körperliches Verlangen, keineswegs nur eine Lösung einert Spannung. Aber die sexuelle Begierde kann auch durch Angst des Alleinseins, durch den Wunsch zu erobern oder sich erobern zu lassen, durch Eitelkeit, durch den Wunsch zu verletzen oder gar zu zerstören, ebenso stimmuliert werden wie die durch Liebe.

So läßt sich jedes fremdgehen eben unter moralischen, religiösen oder weltanschaulichen Gesichtspunkten beurteilen. Eine allgemeingültige "Rechtsauffassung" ist somit kaum möglich und wird auch immer subjektiv beurteilt.

Sofern hier überhaupt der Bgriff "Schuld" eine Rolle spilet, so gibt es im Leben kaum eine Null- und eine 100%ige Schuld. Das Fremdgehen ist immer eine Funktion aus beidseitigem Verhalten. Ist eine Beziehung voll im Takt, ist es einem Dritten auch nicht möglich in diese Beziehung einzubrechen. Erst wenn sich hier unausdiskutierte Defizitte einstellen, bröckelt die Bindung. Sollten moralische oder religiöse L3ebensauffassungengen diese kaputte Beziehung dennoch halten, so ist sie deshalb nicht besser geworden.

Hat eine Beziehung`/Ehe die Zärtlichkeit verloren, verschwinden mit der Zeit auch die Gefühle zueinander. Die Zärtlichkeit ist aber keineswegs, wie Freud annahm, eine Sublimierung des Sexualltriebes. Sie ist vielmehr unmittelbarer Ausdruck der Nächstenliebe und kommt sowohl inb körperlichen wie auch nicht körperlichen Farmen der Liebe vor.

Wäre die Liebe nur ein Gefühl. so könnte sie nicht die Grundlage für das Versprechen sein, sich für immer zu lieben. Ein Gefühl kommt und verschwindet auch wieder.
Die behauptung "unsere Liebe werde ewig dauern" steht also auf sehr wackligen Füßen.

Jeder von uns ist ein nicht wiederholbares Wesen und setzt höchst individuelle Elemente voraus.
Daher ist die Idee, man könne eine Verbindung ohne weiteres wieder lösen, wenn sie nichts taugt ebenso irrig, wie die Ansicht, daß man sie unter keinen Umständen wieder wieder lösen dürfe.

Hans Feldmeier (Hafel)


Johannes Michalowsky antwortete am 25.02.02 (18:04):

Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß über dieses Thema bereits diskutiert worden war und die Beiträge im Archiv - Allgemeine Themen - wie folgt zu finden sind:

Seitensprung verzeihen??? - 12.12.00 (09:40) 16 Antworten

Da dies ein Thema ist, was nicht veraltet, lohnt es sich durchaus, da nochmal reinzuschauen. Es ist von einer Frau aufgesetzt worden und nach meinem Eindruck keine Inszenierung wie die von "Fred".


Hans Feldmeier antwortete am 25.02.02 (23:09):

Nachtrag

Ich möchte für die vielen Flüchtigkeits- und Tippfehler in meinem obigen Beitrag um Entschuldigung bitten. Ich habe diesen Artikel sehr in Eile ohne Korrekturlesung "ins Netz gestellt".

Hans Feldmeier (Hafel)


Hans Feldmeier antwortete am 25.02.02 (23:10):

Nachtrag

Ich möchte für die vielen Flüchtigkeits- und Tippfehler in meinem obigen Beitrag um Entschuldigung bitten. Ich habe diesen Artikel sehr in Eile ohne Korrekturlesung "ins Netz gestellt".

Hans Feldmeier (Hafel)


Jutta M. antwortete am 26.02.02 (04:04):

Hallo Alle,

Danke Lydia, fuer Deine Worte.

Wir brauchen keine Raketen Wissenschaftler zu sein
um zu erkennen:
hey, das kommt mir bekannt vor, so it's bei mir daheim
auch oft!

Bei mir jedenfalls! Wie sieht's bei Euch aus?

Aber, Schorsch, Du hast natuerlich vollkommen recht.
Mit der Ankunft eines Kindes aendert sich so ziemlich
ALLES!
Sie hat nur noch Augen und Zeit fuer das kind, Er fuehlt
sich vernachlaessigt und unwichtig!
Die Natur hat, wie Du sagst, so ziemlich alles damit zu tun.
Die Instinkte der Frau konzentrieren sich fuer eine Weile
NUR und AUSSCHLIESSLICH auf das Neugeborene. Auch koerperlich denkt sie an alles Moegliche, bloss DAS nicht!
Dies dient zum Schutz des Nachwuchses.
Gleichzeitlich werden die Instinkte des Mannes aber nicht
abgeschaltet.
Eine Frau wird zur Mutter - ein Mann bleibt ein Mann!

Waeren wir nun ein Riesenrudel Loewen, waere das ja kein
Problem: da jagte man die Maenner ganz einfach davon!

Wir sind aber keine Loewen! Wir sind zivilierte "Menschen",
wir gehen nunmal lebenslange Bindungen ein (ob wir wirklich
dafuer ausgeruestet sind oder nicht, ist ne andre Frage),
und wenn ein Menschenvater nicht "begreift", dass er nun
fuer ein Weilchen Nummer 2 spielen muss, dann muss ich
much ernsthaft fragen, wo die hochgelobte Zivilisation
denn nun ins Loch gefallen ist!

Andererseits, natuerlich, muss man fragen wo viele
Frauen denn nun den Strich ziehen.
Saeugling schoen und gut, aber Saeuglinge werden zu
Kleinkindern usw. usw.
Auch Frauen habe da ein bisschen die Verantwortung ihre
Aufmerksamkeit nun wieder auf den Mann zu richten.
Es gibt einen nicht unbeachtlichen Anteil Frauen, die
Kinder erziehen zu ihrem Lebensinhalt machen und Maenner
dabei nur den Teil des Ernaehrers spielen duerfen.

Ich habe eine liebe Freundin, die mit ihrem Mann sehr viele,
diesbezuegliche, probleme hatte (nun geschieden).
Sie sagte mir einmal dass ihre eine Psychologin mal gesagt
hat dass Kinder nicht zwischen den Eltern stehen duerfen.
Sie muessen neben den Eltern stehen und ab einem gewissen
Alter ihre eigene "Entity" sein. Zumindest wenn es zur
innersten Familienstruktur kommt!

Die Sache ist also tatsaechlich nicht so einfach wie:
Wer ist hier am Muedesten!

Aber egal wie man es dreht und wendet, beide partner
haben Verantwortungen uebernommen die mit Unbequemlichkeiten
verbunden sein koennen.
Unbequemlichkeit ist nicht gleich: Entschuldigung!

Auch die Sache mit dem Mutter Instinkt und dem Maennlichen
Instinkt in jungen Jahren, geht auch nur soweit!
Was ist denn mit Leuten die ihren Partner betruegen,
10 Jahre nachdem das letzte Kind ausgezogen ist?
Wohl dass man nicht zu sehr auf etwas dickere Hueften,
bzw. Glatzen steht - instinktmaessig?

Also, nein, wie ich's auch dreh' und wende, ich sag immer
noch wer betruegt (Mann oder Frau) tut das weil sie das
wollen und sonst nichts!

Julchen


e k o antwortete am 26.02.02 (16:33):

Ich habe dieses Thema hier noch einmal zur Sprache bringen wollen, um neutral, also ohne die Täter/Opfer-Seite hervorheben zu wollen, über diese immer aktuell bleibende Frage zu diskutieren.

Insofern sind Verweise auf bereits geführte Diskussionen nicht sehr hilfreich, weil auch dort die Täter/Opfer-Frage im Vordergrund steht.

Ich meine, wir sollten das Thema von einer anderen Seite aus angehen.

Wie ist es denn, wenn zwei Menschen eine Beziehung - ob mit oder ohne Trauschein ist dabei nebensächlich - miteinander eingehen ? Sie lieben sich...und deshalb wollen sie beisammen bleiben.

Am Anfang hängt in aller Regel der Himmel voller Geigen und man übersieht oder überhört geflissentlich Signale, die einen davor warnen. Viele denken dann, ich werde mir meinen Partner/meine Partnerin schon zurecht biegen. Und man hat Träume, Sehnsüchte, Wünsche, die der Partner/die Partnerin erfüllen wird. Welch kolossaler Irrtum !

Wie oft kommt nach der ersten Begeisterung die Zeit der Ernüchterung und der Enttäuschung, wenn es nicht so eingetroffen ist, wie man sich das erhofft, erträumt, erwünscht hat ? Was nun ?

Es gibt ja unendlich viele Gründe für solche Enttäuschungen, Jutta hat einen davon, nämlich die Kinder"aufzucht" angesprochen. Aber es gibt ja noch viel mehr. "Er" ist ein Schweiger, "Sie" ist sehr lebhaft, "Er" liebt seinen Garten über alles, "Sie" möchte Reisen machen, "Er" "macht es" am Liebsten im dunklen Schlafzimmer, "Sie" möchte aufregende Stellungen ausprobieren.......und und und.

Die Enttäuschung und der Frust sind vorprogrammiert ! !

Dazu kommen noch Belastungen im Beruf, Mobbing und alles mögliche, Ortswechsel, beruflicher Aufstieg eines der beiden....und, und,und.

Wenn es jetzt bedenklich im Beziehungsgebälk knirscht,ist Gefahr im Verzug. Und dann kann folgendes passieren:

1.) man vergräbt sich hinter der Zeitung oder vor der Glotze, zieht sich auf die Aufzucht der Kinder zurück, geht in den Hobby-Keller oder, oder oder...
Das ist so die "Standard - Situation"

2.)man erkennt die Situation, setzt sich zusammen und bespricht alles miteinander, hat den Mut und die Ausdauer, alles in Ordnung zu bringen.
Das schaffen nicht allzuviele !

3.) man "geht fremd" und sucht sich dort das, was man zu Hause nicht bekommen hat.
Das kommt häufiger vor, als wir uns denken.

Wer das macht, hat im Allgemeinen anschließend nichts zu lachen, denn es wird ihn/sie der Bannstrahl der gesellschaftlichen Verurteilung treffen.

Ich will hier ganz bestimmt nicht dem Ehebruch das Wort reden, aber ich bin der Auffassung, dass man es sich zu einfach macht, hier nur den/die Ausbrecher/in zu verurteilen. Das ist mir zu oberflächlich.

Ich bin der Meinung, dass es, wie Hafel in seinem Beitrag erwähnt, keine 0 - 100% "Schuld" gibt. Man sollte den Begriff der "Schuld" sowieso nicht anwenden. Das schafft nur neue Verstrickungen und Verwirrungen.

Grundsätzlich sind meiner Meinung nach i m m e r b e i d e verantwortlich. Die eine Seite, weil sie nicht das gegeben hat, was erwünscht und erhofft wurde und die andere Seite, weil sie sich "Kirschen aus Nachbars Garten" geholt hat und somit den ahnungslosen Partner/die Partnerin gedemütigt hat.

Beide haben, jedes auf seine Art, versagt, indem man nicht vorher miteinander geredet und somit das Verlangen nach Erfüllung außerhalb der Beziehung beseitigt hat.

Keines kann sich herausreden. Die eine Seite nicht, weil sie den Anforderungen nicht gerecht wurde...und die andere Seite nicht, weil dieses Unerfülltsein nicht zwangsläufig mit einem Ausbruch ausgeglichen werden kann.

Was nun ?

Für die schlechteste Lösung halte ich die, wenn man sich im Krach voneinander trennt, mit Rechtsanwälten aufeinander eindrischt und alles kaputtmacht, was einen einmal verbunden hat.

Die weitaus bessere Lösung ist meines Erachtens, dass man, wenn man schon nicht mehr miteinander weitermachen will, wenigstens sich darum bemüht, sich in Freundschaft zu trennen.

Ob und inwieweit man dennoch beieinander bleiben will und wird, hängt von vielen Faktoren ab und da ist jeder Fall anders gelagert. Hat der/die "Betrogene" die Kraft, den Willen und den Mut, seinem Partner/seiner Partnerin zu verzeihen, das ist eine Frage, die wohl jeder für sich selbst entscheiden muss. Da gibt es keine Messlatte, an der man sich orientieren könnte.

.....und was sagt Ihr dazu ?


Schorsch antwortete am 26.02.02 (16:59):

Gut gesprochen, liebe Jutta und liebe eko. Ich denke, Ihr hättet das Zeug, als Eheberaterinnen zu funktionieren - besser als viele PsychologInnen, die ihren Beruf nur gelernt haben weil sie glaubten, ihre eigenen Probleme damit lösen zu können, dies aber nicht geht - und sie trotzdem auf die Menschheit losgelassen werden. Ich habe schon mal in diesem Sinne im Forum geschrieben. Dann gab es eine ganz böse Reaktion aus dem Kreise der sich "angegriffen" Glaubenden. Ich habe aber selber schon solche Dienste in Anspruch genommen und weiss wovon ich rede.

Schorsch


seewolf antwortete am 26.02.02 (18:16):

Lieber Eko -

Respekt vor Deinem letzten Beitrag.

Eine Beziehung muß eigentlich täglich neu eingegeangen werden. Niemand kann erwarten, daß zwei Menschen auf dem selben Grundlagenapparat jahrzehntelang weiterleben, der sie zusammengeführt hat. Ändert sich dieser, so ändern sich die Bedürfnisse oder Notwendigkeiten. Können sich beide Partner der geänderten Situation anpassen, gehts es gut. Wenn nicht - geht es eben nicht mehr gut.

Was dann zu tun ist - das muß jeder der beiden für sich entscheiden.


Jutta M antwortete am 27.02.02 (00:09):

Hallo Eko,

mit deinem letzten Kommentar kann ich total klarkommen,
denn wie gesagt: es gehoeren 2 zum Tango.
Wenn einer nicht tanzen will, gibt's Bein-Salat und
der Andre steht machtlos.
Aber dann sollte man sich (in Guete) trennen wie Du sagst!

Nur eine kleines Zitat von Dir fiel mir auf:
.."Und man hat Träume, Sehnsüchte, Wünsche, die der Partner/die Partnerin erfüllen wird.."

Denkste! Da liegt der Hase auch im Pfeffer!

Gluecklich muss man sich selber machen, da kann man die
Verantwortung nicht andern in die Schuhe schieben fuer, nur
weil man nun verheiratet ist!

Wer drauf wartet von einem anderen Menschen gluecklich gemacht zu werden, seine Traeume, Sehnsuechte und Wuensche erfuellt zu bekommen,
der kann sich meist auf ein schrilles Weckerrasseln
vorbereiten!
Wer mit sich selber im Unreinen ist, fuer den koennen
andre Gottweisswas tun - und es wird NIE genug sein!

Seewolf hat recht: jeden Tag auf's Neue...! Wenn beide
Partner mitziehen, kann man jede Krise ueberkommen!

Gruss, Julchen


e k o antwortete am 27.02.02 (09:57):

Hallo Julchen,

Du hast vollkommen recht:

"Jeder ist seines Glückes Schmied"......und wer sein Glück nicht in sich selbst sucht, sondern meint, dass ihn Andere glücklich zu machen haben, ist schief gewickelt. Aber....

die Realität ist leider die, dass die meisten Menschen erwarten, vom Partner glücklich gemacht zu werden und das ist dann die Crux: man ist enttäuscht - und wendet sich jemand anderem zu.

Es gehört halt schon auch ein bisschen menschliche Reife und auch Willen dazu, über die Ursachen einer Beziehungskrise nachzudenken.

Doch: Wer macht sich schon diese Mühe ?

Einen herzlichen Gruß nach Texas von e k o


e k o antwortete am 27.02.02 (10:03):

Grüezi Schorsch,

danke für Dein Kompliment!

Ich muss Dich aber dahingehend berichtigen, dass e k o keine Frau ist, sondern mit bürgerlichem Namen Eberhard Killi-König heißt und in Aachen wohnt.

e k o sind drei Buchstaben aus meinem Namen und unter diesem Nick bin ich im Chat bekannt ( und berühmt-berüchtigt);-))))

Salü,
der e k o


Luise antwortete am 27.02.02 (17:08):

Warum begehen Menschen Seitensprünge? Dies ist wirklich eine sehr gute Frage. Abenteuer und Affären sind für Menschen, ob Mann oder Frau, manchmal sehr reizvoll und anregend.
Nur wenn ein fester Partner da ist, sollte man vorher überlegen, ob es sich lohnt einen Seitensprung zu wagen, denn was danach kommt, ist mit Sicherheit nicht angenehm.
Wenn mann sich dann doch so richtig neu verliebt, sollte man mit offenen Karten spielen, denn nichts ist schlimmer,
als belogen zu werden. Viele Menschen möchten den Reiz des
neuen genießen, aber sich
nicht vom vorh. Partner trennen.
Jeder hat Verantwortung für den anderen, mit dem er zusammen
lebt. Wer meint,
mit einem Partner nicht auskommen zu können, sollte erst gar keine feste Verbindung eingehen.


Friedgard antwortete am 28.02.02 (10:15):

Der Beitrag von e k o findet meine volle Zustimmung. Er umfaßt meines Erachtens das ganze Problem, ohne
moralische Wertungen auszusprechen.
Es gibt nicht zwei Menschen, die einander völlig gleichen.
Und es gibt keine Beziehung zwischen zwei Menschen, die einer anderen völlig gleicht.
Es gehört ein tägliches Bemühen Beider dazu - oder eben der Entschluß, auseinander zu gehen.
Wenn das in Freundschaft gelingt, ist es natürlich am besten für alle.
Und der Idealfall: wenn es gelingt, Probleme immer gemeinsam zu lösen und bis ins hohe Alter in Harmonie
zu leben. Auch das soll vorkommen - - -


Maria E. Maahn antwortete am 28.02.02 (19:00):

Ja, warum? Ich finde Ihre Überlegungen
ungeheuer spannend. Wobei ich gern unter-
scheiden würde zwischen einem so genannten
Seitensprung und notorischen Fremdgängern,
die Seitensprünge als ständiges Ventil für
Ihre wie auch immer gearteten Beziehungen
benötigen.

Ich glaube, ein Seitensprung "passiert". Die
meisten, denke ich, passieren total "überraschend".
Ein Betriebsausflug, eine Feier im Büro. Und
das Drama danach, wenn's passiert ist - das erst
erschüttert die meisten Ehen. Die freiwilligen
Beichten, der gekränkte Partner...

Darf ich's einfach mal beschreiben, wie einen
das plötzlich "überfallen" kann? Ich denke, ich
hab' eine gute Ehe geführt. Mit Respekt und allen
Höhen und Tiefen. Es gab absolut keinen Grund für
mich für einen Seitensprung. Sucht nicht in
puncto Sex, nicht in gegenseitiger Achtung, nicht
nach Kindern, die den Partner in Sachen Zuwendung
"schmälern". Wir waren beide berufstätig, erfolg-
reich und haben unsere gemeinsame Freizeit - das
denke ich bis heute - miteinander und füreinander
gut genutzt.

Aber eines Tages geschah das: Ein GEMEINSAMER Freund
kam ins Haus, mein Mann war auf Dienstreise, ich
hatte noch viel Arbeit zu erledigen. Der Freund half
mir mit vielen Ideen, wir tranken Rotwein, er wollte
sich verabschieden und ich bekam Angst, er könne
seinen Führerschein verlieren. Diesen Mann kannte
ich seit sieben Jahren (!). Ich schlug ihm vor, bei
uns zu übernachten. Und dann hat's Zoom gemacht!!

Wie, glauben Sie, sind wir aufgewacht? Mit Kater. Mit
allen Selbstvorwürfen, die es gibt. Geredet, bereut,
geschämt. Aber der Seitensprung war passiert! Und
ich habe auch begriffen, dass dies nur geschehen
konnte, weil dies ein mir vertrauter Mensch war. Aber
passiert ist passiert. Wie geht man damit um?

Einen Seitensprung, meine ich heute, sollte man
niemals beichten. Kein Mann kann dies ertragen.
Wer's doch tut, riskiert seine Ehe. Wenn ich ehrlich
bin, habe ich damals MEIN SCHLECHTES GEWISSEN
auf meinen Partner abgeladen. Und er war verletzt,
unfähig, meinen Seitensprung nachzuvollziehen.

So viel zum WARUM? Dieses Darum hatte schlimme
Folgen. Rund drei Jahre lang hat mein Mann versucht,
meinen Seitensprung nachzuvollziehen. Wir haben uns getrannt.

Also, warum? Genau das überlegt sich oft der "Seitenspringer" eben nicht vorher.
Es "passiert" ihm. So einfach (oder kompliziert)
ist das manchmal.

Ihre Maria.


seewolf antwortete am 28.02.02 (22:17):

Liebe Maria -

Du hast einen Aspekt aufgezeigt, der so deutlich bislang nicht in dieser Diskussion aufgetaucht ist: die Spontaneität des Menschen gepaart mit dem Moment der Lust. Du hast recht: es passiert den Menschen, auch wenn sie es sich weder vorgenommen haben noch als allgemein zulässig betrachten.


Jutta M antwortete am 01.03.02 (07:14):

Seewolf hat recht,

es gibt mehr Facetten zum Fremdgehen als bloss eine.

Eine davon ist der "notorische" Fremdgaenger, der's tut
fuer nicht mehr Grund als bloss fuer den Adrenalin Stoss!
Das ist der Simple Fremdgaenger (gilt auch fuer Frauen).
Der/Die hat kein Gewissen und wird es immer wieder tun,
bloss so aus jux!

Dann gibt's Fremdgaenger, die aus einer Verbindung einfach
keinen anderen Tunnel raus mehr sehen.
Die/Der partner ist nicht willens ueber Probleme auch nur zu reden - viel weniger eine Loesung zu finden - oder sogar
einen Eheberater zuzuziehen!
Das ist der Resignierte Fremdgaenger/in.
In dem Fall sollte man klare Patente machen und sich trennen!

Und dann gibt's "Accidents" (Unfaelle).
Ungewollt, ungeplant, einmalig und absolut bereut!

Maria war sehr mutig ihren UNFALL zuzugeben, aber Gutes
hat sie sich damit nicht getan!

Frauen haben es manchmal in sich eine "Unfall" zu
verzeihen - Maenner nicht!

Auch wenn sie selber "Unfall"-einladent sind!

Mit allen Kategorien des "Fremdgehens" muss anders
umgegangen werden, denn die X-Faktoren in jeder Kategorie
sind anders.

Alles in Allem sage ich immer noch: wer fremdgeht, der tut das weil er (irgendwo im Innersten) will!

Wieviel hier haben sich in einer Situation befunden die
sehr, sehr verfuehrerisch war - obendrein noch mit Chance
Null dass der Ehepartner jemals etwas herausfinden wuerde?
Sicherlich JEDER!
Aber wieviele haben nachgegeben - und mussten nachher
mit sich selber leben?

Maria Konnte das nicht und hat gestanden! Was hat es ihr
gebracht? 3 Jahre totale Misere und dann doch Trennung!

Auch fuer Betrogene Frauen (auch wenn's bloss ein "Unfall"
war) gilt das Gleiche. Selbst wenn die "Muehlen langsamer
mahlen"
Vor langer Zeit war ich verlobt und gedachte den Rest meines
Lebens mit diesem Mann zu verbringen.
Durch berufliche Abwesenheit gab es hier und da laengere
Trennungszeiten fuer uns. Ich ging aus mit meinen Freunden,
sah aber nur "Menschen".
Dann fand ich heraus, dass er sich einen "Schnitzer"
geleistet hatte. Ich war total am Boden zerstoert!
Versuchte zu verzeihen - redete nicht mehr drueber - bla bla!
Aber danach, wenn ich ausging, sah ich nicht mehr nur "Menschen" sondern Freunde, Freundinnen und "Maenner".
Dies war keine gewollte Reaktion, oder ein Racheakt meinerseits!
Dies war ganz einfach wie es war!
Viele hier werden dies wohl nachvollziehen koennen.
Auch meine (fast 4-jaehrige) Beziehung damals scheiterte im
Endeffekt an einem "Schnitzer"!

Egal wie und warum man "betruegt", man tut dies IMMER mit dem Vertrauen des Ehe- oder Lebenspartners unterm Kissen.
Nichts laesst sich rueckgaengig machen!
Getan ist getan - egal warum!
Und die Kosequenzen koennen sehr hart sein - fuer ALLE
Beteiligten!!!


Gruss Julchen


Schorsch antwortete am 01.03.02 (10:38):

Zitat Maria E. Maahn: ".....Die freiwilligen
Beichten, der gekränkte Partner..."

Zitat Julchen: "......Nichts laesst sich rueckgaengig machen! Getan ist getan - egal warum!..."

Meine Meinung: Jedermann/frau kanns mal passieren. Aber dann ist es noch die grössere Dummheit und Rücksichtslosigkeit zu denken, wenn man/frau es dem Partner beichte, gebe es eine Absolution und man/frau könne das Thema ad acta legen. Denn wenn es mal gebeichtet ist, dann ist einem vielleicht etwas leichter im Moment. Der Partner aber kann daran zugrunde gehen - und man/frau damit.

Schorsch


e k o antwortete am 01.03.02 (12:45):

Hallo Julchen,

Du hast einen tollen Beitrag abgeliefert. Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Besonders hervorheben möchte ich den Satz: Wer fremdgeht, der tut das, weil er ( irgendwo im Innersten) will.

Der hat mir sehr zu denken gegeben, denn auch ich habe es "gewollt", wenn ich ganz ehrlich bin. Obwohl ich es immer auf die verführerischen Umstände geschoben habe.

Ich bin aber A U C H der Meinung, dass es nicht passiert wäre, wäre ich zu Hause satt geworden. Wir, meine Frau und ich, sind uns dessen bewusst geworden nach ausführlichen Gesprächen, aber zu retten war dennoch nichts.

Was hilft mir alle Reue, es ist, wie es ist...und ich muss damit leben.

So, das ist nun mein Geständnis.

Bin ich jetzt "unten durch?"

Gruß von e k o


Ursula J. antwortete am 01.03.02 (16:01):

Bedingt durch meine Lebensumstände musste ich mich lange Zeit mit dem Thema "Seitensprünge" auseinandersetzen und bin jetzt ziemlich sicher, dass der Mensch nicht monogam veranlagt ist. Wären wir monogam, so wäre die Treue selbstverständlich. Es gab und gibt noch Kulturen, die polygam leben und vermutlich auch nicht darunter leiden.
Gruß Ursula


Jutta M antwortete am 02.03.02 (03:19):

Bingo Ursula,
ob die Natur uns fuer "monogam" ausgeruestet hat
ist ein Thema fuer sich alleine.

Julchen


judy antwortete am 05.03.02 (11:47):

Was mich bei der ganzen Diskussion noch stört ist die Tatsache, dass niemand hinterfragt, ob dieser totale "Besitzanspruch" an den Partner/die Partnerin überhaupt richtig ist. Ich erinnere mich an die Diskussion über Freds Seitensprünge, wo u.a. von "Dieben und Diebinnen" die Rede war. Was ist dem jeweils Betrogenen denn nun "gestohlen" worden? Ist es nicht vielleicht so, dass Menschen, die sich so schwer mit dem Verzeihen tun, meinen Dinge zu "besitzen", die man eigentlich nur "geschenkt" bekommen kann. WAS um Himmels Willen ist denn nun das Drama bei einem Seitensprung, der unabsichtlich, einfach aus der Situation heraus mal passiert ist? Welche Fragen quälen denn nun so sehr, dass man auch nach 3 Jahren nicht verzeihen kann? Und andererseits welche Gebissensbisse sind so fürchterlich, dass man den Partner/die Partnerin unbedingt mit einem Geständnis verunsichern muß?
Warum kann man sich nicht sagen: OK, es ist passiert. Es war nicht geplant und es wird nie wieder vorkommen! Denn letztendlich ist es für die Liebe zum Partner/zur Partnerin wirklich völlig unbedeutend gewesen, oder?


Ursula J. antwortete am 06.03.02 (16:44):

Ich sehe es genauso wie du Judy, dass Eifersucht auch etwas mit Besitzanspruch zu tun hat. Aber trotzdem handelt es sich
beim fremd gehen um einen Vertrauenmißbrauch. Gibt mir jemand das Versprechen (das ich persönlich nicht verlangen würde) treu zu sein, dann erwarte ich es auch. Wie soll ich einem Menschen Vertrauen schenken, wenn ich belogen werde, was mit der Untreue in der Regel einhergeht.
Ursula


pilli antwortete am 15.03.02 (08:42):

hi und einen wunderschönen guten morgen,
gerade eben hörte ich im zdf morgenmagazin folgendes: "wer schlechten sex hatte, dem fehlte vielleicht die fröhlichkeit". niemand sollte schlechten sex hinnehmen. die welt ist voll von neugierigen und abenteuerlichen menschen, die in der lage sind, sex auch mal von der fröhlichen seite zu betrachten, warum also nicht? auch andere mütter haben schöne töchter/söhne. gute mädchen/buben kommen in den himmel, böse überallhin! die worte "fremdgehen und "seitensprung" finden sich nicht in meinem wortschatz. seitlich springe ich weniger, wenn schon dann immer nach vorne, immer weiter und manchmal auch immer besser. sex mit "fremden" haben die wenigsten, also warum diese sinnlosen wortschöpfungen weitertragen.

gut gelaunte grüsse,
pilli


schorsch antwortete am 15.03.02 (11:40):

Ich denke (Du denkst?), lieber pilli, dass also jeder Sexpartner automatisch kein Fremder mehr sein kann, auch wenn man ihn/sie schon nach ein paar Minuten Beackerns in die nächste finstere Ecke entführen kann zwecks "Entfremdung", oder?

Schorsch


pilli antwortete am 15.03.02 (16:58):

hi,
pilli (weiblich) denkt,
:wieso hinterste finstere ecke?
sonne,licht und lust, das sind doch die komponenten .
:wieso "beackern" ? entweder ja oder nein, selbst mein garten mag es liebevoll umsorgt zu werden, auch er wird doch nicht beackert...

allerliebste abendliche grüsse,
pilli


schorsch antwortete am 16.03.02 (14:43):

Naja; meiner wird sogar befeuchtet und bemistet.......

Allerliebste Samstag-nachmittägliche Grüsse

Schorsch


Klaus antwortete am 14.04.02 (13:26):

Ach wie schön ist es,
zu hause zu essen,
auch wenn man sich den Appetit
woanders holt.

Viele Grüße aus Schwerin

(Internet-Tipp: https://www.all-in-all.com)


Ilse Wedelstaedt antwortete am 15.04.02 (09:11):

Hallo Klaus,

auch wenn es nicht zum Thema gehört: Danke für Deinen Internet-Tipp!

Gruß
Ilse W.


Melsch antwortete am 27.04.02 (13:30):

Hallo
Seitensprünge entstehen dadurch,daß sich der Partner oder Partnerin vernachläßigt fühlt,und sich einsam fühlt,da einer der Partner nur noch mit seinem PC beschäftigt ist,und sein Real-Leben nicht mehr wahr nimmt.

Grüßle Melsch


schorsch antwortete am 27.04.02 (16:33):

Dann aber husch-husch wieder an die Arbeit, liebe(r) Melsch, bevor Du selber PC-süchtig wirst. Dein(e) PartnerIn wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf Dich und Deinen Be-Sprung!

Schorsch


Melsch antwortete am 27.04.02 (16:45):

Ach Schorsch
Ist ja herzlich wenig was als Antwort kommt du armer einsamer,und frustrieter Mensch

War mein letztes Posting zu diesem Thema.


Gruß Melsch


DorisW antwortete am 27.04.02 (23:05):

>>Melsch antwortete am 27.04.02 (13:30):
"...sich einsam fühlt,da einer der Partner nur noch mit seinem PC beschäftigt ist"

Hast du deinen Partner vielleicht an einen PC verloren?
Dann versuch ihn wiederzugewinnen, statt hier den lieben Schorsch zu beschimpfen (der der letzte ist, den ich für arm, einsam und frustriert halten würde) :-)))


schorsch antwortete am 28.04.02 (09:59):

(;--))))))

Schorsch


Gerhard antwortete am 12.05.02 (02:28):

Hallo Forum,
Menschen gehen auch deshalb fremd, weil sie von anderen fasziniert sind und mit diesen über Dinge reden können, die daheim tabu sind.
Mich drängt es schon viele Jahre, immer wieder die Möglichkeit zu bekommen, unter der Aufsicht von Frauen putzen und bügeln zu dürfen. Redet man mit fremden Frauen darüber, gibt es überraschenderweise sehr oft Verständnis und lächelndes Entgegenkommen.
Viele Grüsse
Gerhard


antwortete am 16.05.02 (15:37):

"Fremdgehen" kann eigentlich nur passieren, wenn es in der Ehe eh nicht mehr stimmt! Würden Mann/Frau sich noch lieben, könnte kein Dritter dazwischengehen. Allerdings sieht die Öffentlichkeit "Fremdgehen" unterschiedlich.
Macht es der Mann wird gesagt: Och, der Arme hat wohl zuhause nicht das bekommen, was er brauchte!
Macht es die Frau sagt man: Diese Schlampe, sie sollte sich schämen!
Mein Glaube an "Treue" in der Ehe ist mir total vergangen. Jede dritte Ehe wird in Deutschland geschieden....was spielen Seitensprünge da noch eine Rolle?