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THEMA:   Wie geht es Ihnen mit der neuen Währung?

 39 Antwort(en).

Eva Mayr begann die Diskussion am 19.02.02 (20:50) mit folgendem Beitrag:

Ich studiere Psychologie an der Universität Wien und habe mir mit einigen Kollegen Gedanken darüber gemacht, wie es den Österreichern mit der neuen Währung geht: Geistert noch der Schilling in ihren Köpfen herum? Haben wir schon ein Gespür für das neue Geld?
Wir würden gerne IHRE MEINUNG zu diesem Thema hören.
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir eine Untersuchung entwickelt, an der wir Sie einladen, teilzunehmen: https://www.unet.univie.ac.at/~a9804637/eurountersuchung.html

Es nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, kann uns aber vielleicht helfen, einige Fragen im Rahmen der Währungsumstellung zu beantworten.
Wir danken Ihnen im Vorhinein für Ihre Teilnahme!

Wenn Sie Fragen oder Anregungen an uns haben oder einfach ihre Meinung zu diesem Thema kundtun wollen, so sind sie herzlich eingeladen, das hier zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Mayr


Johannes Michalowsky antwortete am 19.02.02 (21:08):

Wäre hübsch gewesen, wenn Ihr diese URL gleich in die empfohlenen Adressen unten reingepackt hättet.

Die Frage geht nach Österreich, aber ich denke, die Lage wird ähnlich sein wie bei uns - abgesehen davon, daß mir eine österreichische Chatfreundin gesagt hat, sie hätte immer schon in D-Mark umgerechnet, und nun sei das für sie einfach - durch zwei zu dividieren, das schaffen auch Senioren noch im Kopf!

Aber im Ernst: Mir scheint, wir werden noch lange Euro sagen und D-Mark denken, und so wird es überall sein.

(Internet-Tipp: https://www.unet.univie.ac.at/~a9804637/eurountersuchung.html)


lizi antwortete am 19.02.02 (23:20):

Sg.Fr.Mayr!
Ich schreibe Ihnen aus Österreich.Ich würde an Ihrer Untersuchung teilnehmen, es gelingt mit aber nicht zu der von Ihnen angegebenen Adresse zu kommen. Ich werde daher versuchen Ihre Fragen hier kurz zu beantworten.
Ein Gefühl für die neue Währung habe ich noch nicht, bis Ende Februar sind allerdings alle Preise sowohl in ATS als auch in Euro angegben. Ich rechne (abgesehen von Grundnahrungsmitteln und den Sachen die ich unbedigt kaufen muß) alle Preise um und helfe mir, indem ich mir markante Beträge einfach gemerkt habe (z.B Euro 5= ca. Ats 70,- etc).Das Problem ist, dass die niedrigen Euro-Preise vom Gefühl her täuschen, und man die Dinge billiger einschätzt als sie sind wenn man nicht umrechnet. Aus diesem Grund kaufe ich vorerst, bis ich ein etwas besseres Gefühl für die neue Währung habe, nur das ein was ich unbedingt brauche. Auf diese Weise ist mir im Jänner schon ein Teil meines Gehalts übriggeblieben. Mir wäre es trotzdem wesentlich lieber gewesen wir hätten die alte Währung behalten. Da ich sehr selten ins Ausland fahre wäre es für mich kein Problem gewesen das Geld umzutauschen, aber ich sehe schon ein dass z.B. für Geschäftsleute die aus beruflichen Gründen viel in Europa unterwegs sind die derzeitige Situation Vorteile bringt.
Mit freundlichen Grüßen Lizi


Manfred Franz antwortete am 20.02.02 (07:11):

Ganz so wie Lizi geht es mir auch. Ich habe im Januar- und eigentlich bis jetzt, meine Einkäufe auf das Wesentliche beschränkt.
Da das offenbar sehr viele gemacht haben, ist die Masse der 1:1-Umrechner ganz schnell auf den Boden der Marktwirtschaft zurückgekehrt. Ich kann sogar feststellen, dass bei einigen Händlern und Produkten ein gegenteiliger Trend zu bemerken ist.
Der "König Kunde" ist nämlich garnicht so machtlos, wie manche denken.
Für mich ist die neue Währung ein großer Schritt nach vorn auf dem Weg zu einem einigem Europa.


Schorsch antwortete am 20.02.02 (13:17):

Für mich als Schweizer ist es ein grosser Fortschritt, dass ich, wenn ich in die umliegenden Länder reise, nur noch Euro mitnehmen muss. Mit dem Umrechnen habe ich keine Mühe - wohl aber meine Frau!

Gruss nach Österreich, ins Heimatland meiner Mutter (98) - aber leider auch eines Jörg Haider!

Schorsch


v.Selasinsky antwortete am 20.02.02 (19:17):

War heute mit meiner Frau und einem Seniorenfreund im Vivarium in Darmstadt....da kostete eine Bratwurst mit Brötchen 4.6o Euro......da muß eine Familie mi Kindern schon schön in die Tasche greifen und hat noch nicht einmal einen Sitzplatz.Gruß York


Jochen antwortete am 20.02.02 (20:58):

Du bist doch sicher nicht gezwungen worden, ausgerechnet dort eine Bratwurst zu essen, oder? Was soll das Gejammer dann eigentlich?


e k o antwortete am 20.02.02 (21:10):

Jochen, das finde ich auch !!


e k o antwortete am 20.02.02 (21:21):

Im Grunde ist dies mehr oder weniger ein österreichisches Thema.

Dennoch: Ich möchte derzeit kein Österreicher sein mit diesem komplizierten Umrechnen. Da haben wir es in Germany doch um einiges leichter.

Dass so eine Währungsumstellung auch ihre Schattenseiten hat, soll unbestritten sein.

Aber, auch unsere österreichischen Nachbarn werden im Laufe der Zeit feststellen, dass die Vorteile letztendlich doch überwiegen.

Und für uns Deutsche, die wir ja in der Vergangenheit so manche Deemark in die Alpenrepublik getragen haben, ist es jetzt auch einfacher geworden.

Ich bin sicher, in ein paar Jahren redet keiner mehr von den Schwierigkeiten, da kann sich dann niemand mehr vorstellen, dass es einmal anders war.


Juliane antwortete am 20.02.02 (21:25):

Jochen, was soll das Polemisieren? 1.Wer je mit hungrigen Kindern im Schlepptau einen Ausflug gemacht hat, weiß, dass eben manchmal die Zeit fürs Bratwurstessen gekommen ist und man sich nicht erst noch stundenlang auf die Suche nach einem billigeren Imbiss begeben kann. 2.Bei uns im Raum Stuttgart- Nagold- Tübingen waren nach der Währungsumstellung sehr viele Waren des täglichen Bedarfs z.T. wesentlich teurer als im letzten Jahr.Das ließ sich eindeutig mit Hilfe von aufbewahrten Kassenbons beweisen. Die Telefone der Verbraucherschutzorganisationen laufen daher seit geraumer Zeit heiß. Also halten es wohl viele wie LIZI und kaufen nur das vorerst Notwendige.- Ich persönlich habe noch kein "Gespür" für den Euro und rechne alles grob im Kopf um.


Marliese Echner antwortete am 20.02.02 (21:37):

Von der Bratwurst möchte ich wieder auf den Euro zurückkommen, wobei interessant wäre zu erfahren, was die Bratwurst einst in DM gekostet hat.

Für mich, der die DM sehr locker im Geldbeutel saßen, ist bisher die neue Währung sehr heilsam gewesen, man hat weniger in der Tasche und ist daher bemüht, weniger auszugeben. Die Einkaufstouren habe ich auf die Hälfte reduziert und siehe da, es geht auch. Bisher habe ich noch nicht Hunger leiden müssen und fand auch jeden Tag etwas zum Anziehen.
Das Umrechnen in DM wird uns Senioren sicher bis an unser Lebensende bleiben.

In der Hoffnung, dass dieser Zustand recht lange vorhält, grüßt herzlich
Marliese

(Internet-Tipp: https://www.marliese-echner-klingmann.de)


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 20.02.02 (22:50):

Gut - weil wir es doch nicht mehr ändern können. Es ist nun die 4. (!) Währung, die meine Frau und ich mitmachen, nun langt es:

1. Die Reichsmark.
2. Die "Klebemark" - in der SBZ, als im Westen die DM
eingeführt wurde, später dann DDR-Mark, "genossen" wir
noch bis Ende ´49.
3. Die DM.
4. Der EURO - die dämlichste Bezeichnung für eine Währung,
klingt mehr nach Waschpulver oder Schokoriegel.

Persönlicher Vorteil: Um dieses merkwürdige "Geld" nicht dauernd anfassen zu müssen, ließ ich meine Bankkarte aktivieren mit Pin-Nummer und Aufladung mit EURO für die Parkuhren. So kaufe ich jetzt mit Karte ein, nur im Notfall fasse ich dieses komische "Geld" an - immer in Sorge wegen Falschgeld.

Freiwillig hätte ich nie "Plastikgeld" verwendet, aber lieber mit Plastikkarte bezahlen, als dieses "Geld" dauernd anfassen zu müssen! Umrechnen - ja, das geht, macht man aber kaum noch.

So hat jeder - ich jedenfalls - seinen persönliche "Tick", meine ich (aber, das ist wohl nichts Neues?).


Schorsch antwortete am 21.02.02 (09:08):

Wo ist der Unterschied zwischen DM anfassen müssen und EURO? Schmutzig (von den vielen Händen, die das Geld schon ausgegeben haben) sind und waren alle beide! Aber vielleicht können wir ja einiges von jenen lernen, die als "Geldwäscher" bekannt sind?

Schorsch


Fred Reinhardt antwortete am 21.02.02 (13:35):

Richtig gut, sogar SAUGUT !!
Holland , Österreich, Italien überall das gleiche Zahlungsmittel und auch den Kaufwertvergleich.
Mich ärgern nur die Banken. Wenn Euros von Holland,Österreich oder Italien nach Deutschland überwiesen werden, halten diese Leute immer noch fleissig wie früher die Hand auf. Hier muss sich bald etwas ändern. Euroüberweisungen innerhalb des Eurogebietes müssen genau wie innerstaatliche Überweisungen behandelt werden.
Unseren Banken sind technisch sehr gut ausgerüstet, aber bei einer Scheckeinreichung am Freitag Vormittag, erhält man die Gutschrift am darauf fogenden Donnerstag. Da waren die Thurn und Taxis - Reiter mindestens genau so schnell.
Mein Ratschlag (Umrechnen): Fahren sie einige Tage in ein Euroland oder Euroländer und sie vergessen dann sehr schnell das Umrechnen. ( DEM = EURO ) Sie kommen dann in Deutschland mit der neuen Währung viel besser klar.


Henner antwortete am 21.02.02 (17:10):

..........da kostete eine Bratwurst mit Brötchen 4.6o Euro....finde ich doch recht bemerkenswert,da es sich ja wohl nur um eine Feststellung von Frau oder Herrn Selasinsky handelte,umso bemerkenswerter,dass es unter uns einige Senioren gibt denen solche Preise anscheinend "genehm" sind.(anders kann ich "Jochen und Eko" eure Bemerkungen nicht deuten)Hier in Greifswald auf dem Wochenmarkt bekam man eine Bockwurst mit Brot vor der Euroeinführung schon für 1,20 DM. Preise zu vergleichen ist immer etwas problematisch,da die Relationen im Umfeld dabei eine Rolle spielen.So könnte ich behaupten dass die DDR-Mark "wertvoller war als ein Euro heutzutage-beim Vergleich mit der Bockwurst (80 Pfennige)Stadtbusfahrt beliebig weit o,20 Ostmark(heutzutage reichen 10X 0,20 DM nicht mal für eine Fahrt bis zur nächsten Haltestelle).Auch die Warmmiete ca 100 Ostmark für eine 65m²Plattenbauwohnung (heute ca 700 bis 900DM)lässt solche Vergleiche zu.Diese Vergleiche "hinken" aber insofern,dass heutzutage techn.Geräte nur ca ein Drittel gegenüber früherer DDR Preisen kosten--und dabei ist noch unberücksichtigt,das es viele Geräte nur selten ,oder nach langer Wartezeit bzw überhaupt nicht im freien Angebot gab.
So gesehen ergeben die Bedingungen des Gesamtumfeldes einschliesslich der Einkommen( Löhne Renten,Sozialhilfe...)sowie der Ausgabemöglichkeiten(zB Reisen usw) ein Gesamtbild und dieses sieht aus meiner heutigen Sicht für die meisten Menschen in Deutschland--auch hier im Osten -nicht übel aus... daran wird auch der Euro nichts ändern.


Erna Ecker-Philippi antwortete am 21.02.02 (17:27):

Wie man mit dem neuen Geld umgeht, kommt auf die persönliche Einstellung an. Alles im Leben ändert sich einmal, warum nicht auch das Geld?. Ich war von Anfang an neugierig auf den Euro. Die Umrechnung macht mir keine Schwierigkeiten. Wenn uns der Handel übers Ohr haut, ist der Euro daran bestimmt nicht schuld.
Früher hatte man bei Reisen oft mehrere Währungen in der Tasche. Da musste man von einem Tag auf den anderen D-Mark in Frank, Lire, Schilling umrechnen. Und jetzt soll man nicht mit dem Euro klar kommen?
Die Scheine sind doch gut zu erkennen, mit den Münzen muss ich noch aufpassen, weil sie teilweise ungewohnte Größen haben.
Ach, hätte ich genug Euro!

Zuversichtliche Grüße

Erna


e k o antwortete am 21.02.02 (22:26):

Lieber Henner ( Hugo)

Du meinst also, mir wären solche Bratwurstpreise genehm ? Da hast Du meine Bemerkung aber gründlich missverstanden, mein Lieber !

Der Jochen hat ja geschrieben, dass niemand gezwungen ist, so eine teure Bratwurst zu kaufen...und da habe ich ihm zugestimmt.

Wir waren zu viert zu Hause und der Vater in Rußland geblieben, da war schon vor der Währungsreform 1948 Ebbe im Geldbeutel der Mutter. Wir haben Stullen von zu Hause mitgenommen, mehr konnten wir uns nicht leisten. Und wir sind nicht verhungert ! Das kann man heute auch noch tun und niemand wird gezwungen, auch nicht durch Hunger, solch teure Bratwürste zu kaufen. Und wenn sie keiner kauft, werden die Dinger schon billiger werden.

Dies nur zur Richtigstellung, mehr sollte es nicht sein.

Gruß vom e k o


seewolf antwortete am 21.02.02 (22:36):

Lieber Henner -

eine gute Bratwurst kostet in S-H überall 2 € - mit Toastecke. Das ist sie auch wert bei ordentlichen Händlern. Ich fürchte, daß bei Euch manche einfach versuchen, "Doofe" zu finden. Seid einfach ein wenig preisbewußt - fragt hier im forum herum - und die "Abzocker" haben keine Chance mehr.


von Selasinsky ,York antwortete am 21.02.02 (22:54):

Lieber Henner,
natürlich hats Du recht mit Deinen Ausführungen....ich wollte mit dem Bratwurst-Beispiel nur mal darauf hinweisen,daß uns kleinen Leuten(Rentnern) der "Euro"
echt einen Preisschub nach oben gebracht hat.Mehr nicht.
Mein Ostsee-Urlaub,den ich gerade gebucht habe...ist ebenfalls bei gleichen Bedingungen enorm gestiegen.
Gruß York


e k o antwortete am 22.02.02 (10:23):

Heute morgen habe ich im "Morgenmagazin", dem Frühstücksfernsehen, eine Sendung zu dem Thema "EURO - ein "Teuro"? gesehen.

Fazit: Viele Geschäfte haben erforderliche Preisanhebungen mit der Einführung des EURO verbunden.

Abgesehen von der Frage, ob dies unbedingt erforderlich war - die höchsten Anhebungen fanden bezeichnenderweise im Gastgewerbe statt, aber auch Frisöre und Schuhmacher wurden geoutet - sehe ich ein solches Vorgehen als recht unsensibel an. Damit hat man dem EURO einen Bärendienst erwiesen, weil jetzt alles auf die neue Währung geschoben wird.

Der Einkauf im Supermarkt hingegen fiel sogar noch günstiger aus.

Ich denke, dass man da als Verbraucher schon regulierend einwirken kann. Anstatt über hohe Preise zu räsonieren, fände ich es besser, nicht unbedingt erforderliche Einkäufe auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben oder ganz einfach den Lieferanten wechseln.

Kaufzurückhaltung hat noch nie geschadet und wird manchen Preistreiber zur Vernunft bringen.

Ich zumindest sehe das so.


Jochen antwortete am 22.02.02 (10:48):


Was haben wir denn früher gemacht? Die Preise an vielbesuchten Ausflugszielen waren schon immer höher, als zum Beispiel in einem Supermarkt, was ja auch ganz logisch ist.

Man weiß das doch und kann sich da auch helfen. Wenn ich mit ein paar Enkelkindern einen Ausflug mache, dann packe ich zuhause eine ordentliche Brotzeit für uns alle ein. Und schon bin ich nicht mehr auf einen "Touristenpreis" angewiesen.

Jammern allein ist kein Weg, sondern mitdenken und Eigeninitiative entwickeln. Wer das jedoch nicht tun möchte, der soll das zahlen, was er selbst freiwillig ausgewählt hat. Ich habe dann auch kein Mitleid.


Baerliner antwortete am 22.02.02 (10:59):

Hallo, eko und andere, die auf die privaten Dienstleister schimpfen. Ich gönne denen die Preiserhöhung, denn sie sind durch Steuerhöhungen usw. zu solchen Erhöhungen gezwungen,
die sie eigentlich schon früher hätten vornehmen müssen. Aber
da z.B. neue Speisekarten usw. auch Geld kosten, haben sie sinvollerweise damit gewartet. Sie können ja nicht so einfach wie an der Tankstelle ein paar Zahlen innerhalb
von Minuten auswechseln.

Wenn ich micht aufregen wollte, dann über erhöhte Parkgebühren seitens der Kommunen. (Na klar, die brauchen auch Geld nach Eichels Steuerreform). Und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wurde ja in manchen Städten auch
teurer.

Mücke, jetzt bist Du dran, bei der PDS gäbe es sowas
alles nicht;-)


Jochen antwortete am 22.02.02 (11:28):

baerliner,

Du hast vollkommen recht, aber auch einen weiteren sehr wichtigen Punkt angesprochen. Es wird völlig vergessen, daß zum Beispiel auch ein Gastwirt von diversen Preiserhöhungen betroffen ist.

Wenn also seine Bratwurst plötzlich teuerer geworden ist, so hat das einfach auch kaufmännische Ursachen. Natürlich gibt er seine eigenen Preiserhöhungen an die Kunden weiter. Anders geht das ja nicht, weil er eben Geschäftsmann ist und kein beliebiges Wohlfahrtsunternehmen.

Ich glaube, hier wird mit sehr viel Hysterie und Panikmache argumentiert.


Johannes Michalowsky antwortete am 22.02.02 (12:10):

Ich bin ja richtig gerührt, wie hier so manchem Geschäftsmann zugebilligt wird, daß er längst überfällige Preiserhöhungen nun endlich vornimmt oder nach Entschuldigungen dafür gesucht wird - ausgerechnet von Leuten, die letzten Endes die Eurozeche zu bezahlen haben.

Das gilt z.B. bei uns für den VVS - Verkehrsverbund Stuttgart ebenso wie für die spanischen Autobahngebühren (was den einen oder anderen betreffen wird, wenn er im nächsten Urlaub dorthin fährt), die mit Vielen die scheinbare Gunst der Stunde nutzen. Da könnte man bestimmt eine ellenlange Liste aufstellen.

Ich wundere mich nur, daß nicht auch die Rentenkassen festgestellt haben, daß ihre Leistungsempfänger einen Eurozuschlag verdient hätten bzw. daß das niemand von Euch hier anmahnt.


WolfgangM. (Mücke) antwortete am 22.02.02 (12:50):

Was es bei der PDS alles nicht gäbe - keine Ahnung!

Zaubern können die auch nicht, aber vielleicht weniger Geld verschwenden, die Steuerbelastung gerechter verteilen, so daß nicht nur der einfache Mann/Fau über ihre Lohnsteuern den ganzen Staat finanzieren muß.

Und der EURO, na, ja, jetzt issa da und jedermann versucht erstmal den Geldbeutel zuzuhalten, denke ich. Es ist ja auch verwirrend, wenn die Tankfüllung nur noch die Hälfte kostet....

Als Rentner mahne ich gerne an, daß uns ein TEURO-Zuschlag zustehen sollte - nur, bringt das was?


Jochen antwortete am 22.02.02 (13:31):

Lieber Johannes,

vielleicht machst Du einfach mal ein entsprechendes Geschäft auf und verschenkst Deine Bratwürste. Du würdest sehr schnell umdenken, oder nicht lange existieren können.

Wie soll ein kleiner Geschäftsmann (oder ein Gastwirt) denn überleben können, wenn er die Preise nicht an die Kunden weitergibt?


Henner antwortete am 22.02.02 (21:34):

Da es nun nicht mehr primär um den Euro sondern um die "WURST" zu gehen scheint,...hier ein "wichtiger" Link für alle Interessenten. https://www.missions.de/Bratwurst/bratwu.htm

Guten Appetit Henner


Baerliner antwortete am 23.02.02 (13:11):

Hallo, Henner,

schöne Grüße auch von Brigitte nach Greifswald. Ich komme
gerade von Kaisers (ohne Bratwurst;-)
Schweizer Käse wie Appenzeller, Gruyere usw. kosten da jetzt
1,53€ gegenüber 2,29 ... 2,99 DM im letzten Jahr. Da kann mal sehen, wie die Schweizer die €-Einführung in D z.B. für
eine heimliche Preiserhöhung nutzen;-)

Was lernt der preisbewußte Verbraucher daraus: Kaufe Mecklemburger Tilsiter aus der Heimat wie es so schön bei REAL heißt (dahinter steht zwar mit der METRO auch ein Schweizer Unternehmen, aber was solls)

Mein Tipp daher: kauft bei den ALDI-Brüdern: der österreichische Bergkäse ist preiswert und schmeckt. Und er
ist wahrscheinlich mit der €-Umstellung wie so vieles bei ALDI billiger geworden.

(Internet-Tipp: https://www.aldifan.de)


Heinzdieter antwortete am 24.02.02 (12:17):

Vielleicht ist die Bratwurst von besonderer Qualität ?? Fleisch bestens auf BSE getestet, Wurst besonders groß, Wurstpelle besonders stabil, alles Quatsch, das ist ein Wucherpreis für eine Bratwurst DM 9.- zu verlangen. Natürlich man braucht sie nicht zu kaufen.
Machen wir uns doch nichts vor, etliche Verkaufsläden und Supermärkte rechnen 1 zu 1 um. Darunter ist auch teilweise Aldi, der auf der Teuerungswelle mitschwimmt: siehe Preise für Äpfel aus deutschen Landen, Ernte 2001, Preise 2001 DM 1,20/kg, heute € 1,20 / Kg manchmal auch € 0,80/ kg.
Das ist nur ein Beispiel.
Preise und Nachfrage werden dieses Problem auch nicht aus der Welt schaffen. Wir werden damit leben müßen.


Baerliner antwortete am 24.02.02 (13:01):

HeinzDieter, Äpfel aus deutschen Landen sind die größte
Verarsche wo gibt: Lies mal genau: in Deutschland (oder
Brandenburg bei mir im ALDI-Laden) abgepackt; die Äpfel kommen woanders her. Und 1,60 bis 2,40 DM nach alter Rechnung ist doch weniger als die üblicherweise verlangten
2,99 bis 3,99 im alten Jahr. Aber Appel ist nicht gleich Appel und ein Kilo Äppel im Herbst auf dem Markt kosten nun
mal weniger als von derselben Sorte beim selben Händler zu
dieser Jahreszeit.

In diesem Monat wird die Inflationsrate gegenüber Februar
2001 wieder die üblichen 1,6% betragen, wie ich gerade gestern gelesen habe. Und wir Rentner werden m.W. im Juli
immer noch den Inflationsausgleich bei der Rentenerhöhung
bekommen. Also, was regt Ihr Euch so auf?


e k o antwortete am 24.02.02 (18:44):

Eigentlich müsste man unser Diskussionsforum in "Meckerecke" umtaufen.

Was ich so lese, ist zum großen Teil nur unproduktive Meckerei. Offensichtlich macht es vielen Menschen großen Spaß und bringt eine große Befriedigung, an allem herumzumeckern. Ist ja sooo schön ! ..und ungefährlich!! Man wird nicht eingesperrt dafür, muss keine Strafe bezahlen, kann so richtig seinem Missmut freien Lauf lassen.

Es ist halt alles relativ.

Wenn eine Bratwurst umgerechnet DM 9.- kostet, dann steckt dahinter möglicherweise auch ein großer Aufwand, diese Bratwurst an der Stelle, an der sie angeboten wird, verkaufen zu können.

Dazu ein ( zugegeben übertriebenes) Beispiel: Es braucht einen wesentlich größeren Aufwand, Eis in der Sahara verkaufen zu können wie am Nordpol. Ähnlich kanns auch mit der Bratwurst ( oder anderen Waren, muss ja nicht immer die strapazierte Bratwurst sein ) gehen.

Wie weit sich manche Verbraucher schon von der Realität entfernt haben, sieht man daran, wenn am Apfelpreis des Monats Februar herumgemeckert wird, weil auf dem Apfel ja schließlich noch die Lagerkosten liegen. Ist ja klar, warum müssen denn schließlich auch die Verbraucher die Lagerkosten bezahlen, ist doch Sache des Händlers, oder ? ;-)

Meckern ist ja sooo schööön !!!

Aber da werde ich jetzt auch gleich wieder Gegenargumente bekommen.


Jochen antwortete am 25.02.02 (10:03):

Danke eko, Du bist einer von denen, die sachlich argumentieren. Ich habe auch den Eindruck, daß sich hier überwiegend Leute zu Wort melden, die von den Gesetzen der Marktwirtschaft nicht viel Ahnung haben.

Jeder möchte alles haben, aber natürlich möglichst billig. Wie ein kleiner Geschäftsmann kalkuliert, das interessiert einfach nicht, wozu auch? Solange erwachsene Menschen nicht rechnen können, solange wird es hier keine vernünftige Diskussion über dieses Thema geben.

Einen einfachen Geschäftsmann mit einer Supermarktkette bzw. einem riesigen Konzern gleichzusetzen, das ist einfach haarsträubend. Energiekosten, Steuern, Transportkosten usw. alles ist teurer geworden. Natürlich wird das an die Kunden weitergegeben, an wen denn sonst?

Für das, was hier so gefordert wird, für das sind die Sozialämter zuständig. Auch betteln in einer Fußgängerzone wäre eine Alternative.


Henner antwortete am 25.02.02 (17:04):

Hallo lieber Jochen
... ganz so einfach würde ich es mir nicht machen mit deiner Aussage:"Wie ein kleiner Geschäftsmann kalkuliert,bzw betteln gehen,als Alternative"So wie ich die Marktwirtschaft bisher kennengelernt habe (leider erst seit ca 12 Jahren-bin also noch ein Lehrling)versteh ich unter einem Geschäftsmann jemanden der Geschäfte "macht" indem er etwas repariert und sich dafür bezahlen lässt,etwas herstellt,oder beschafft und weiterverkauft.Das Geschäft läuft um so besser,je weniger er für das eingenommene Geld hertsellt,beschafft bzw verkauft,bzw je mehr von dem eingenommenem Geld er für sich behalten kann(also nicht für Material,Löhne,Steuern usw ausgeben muss).Ein "guter Geschäftsmann ist also einer der dem Kunden viel Geld abnimmt bei geringer Gegenleistung.zB eine Lama-Gold Bettdecke für 45 DM beschafft und für 800 bis 1400 DM "an den Mann bringt"-noch besser innerhalb weniger Stunden 50 dieser Decken verkauft.Hier sagt man dazu :er ist ein Betrüger,nach den Gesetzen der Marktwirtschaft ist er ein kleverer Geschäftsmann-(könnte ja jeder machen).Wer zB als Bergmann unter Tage 40 Stunden die Woche für ca 4000 DM/Monat schuftet ist also ein "Dummerchen"-will sagen -kein guter Geschäftsmann.,denn er ist vielleicht nach 20 Jahren körperlich fertig und sitzt arbeitslos,bettelnd in der Fussgängerzone (trifft zum Glück auf Deutschland nicht zu) Hier noch ein Auszug aus einer Kurzgeschichte:"Bei den letzten Weltmeisterschaften der Verkäufer gewann ein echter "Kleverle",,,,er hatte innerhalb einer Stunde 12 Zentner Vogelfutter für Kuckuksuhren verkauft.Schon meine Oma wusste:..und ist der Handel noch so klein...er bringt meist mehr als Arbeit ein.. ;-))


Jochen antwortete am 25.02.02 (19:23):

Hallo Henner,

sei mir nicht böse, aber an deiner Aussage erkennt man, daß du tatsächlich keine Ahnung hast. Du solltest den Begriff Geschäftsmann zuerst mal definieren, bevor du so absurde Aussagen machst.

Du sagst u. a.

"Ein guter Geschäftsmann ist also einer der dem Kunden viel Geld abnimmt bei geringer Gegenleistung."

Wo lebst du eigentlich? Ein kleiner Geschäftsmann (bei meinem Beispiel war es Gastwirt) ist kein fetter Boss, der faul rumhängt und Geld scheffelt. Es gibt tatsächlich auch noch selbstständige Geschäftsleute, die selbst mitarbeiten. Viele haben überhaupt keine Mitarbeiter und machen alles alleine.

Da dies alles für dich nicht vorstellbar ist, so erübrigt sich jeder weitere Kommentar.


Baerliner antwortete am 25.02.02 (19:40):

Henner,

jetzt kommst Du aber doch vom Thema ab; Du mußt da
schon schreiben, daß Cleverle mit der Lama-Gaold-Bettdecke
(im Jahre 2001 für 45 DM gekauft) jetzt 800 € in einem
verräucherten Saal eines "Landgasthofs" kassiert, wo die
Kaffeefahrt-Rentner anstelle eines kulinarischen Menues
eine Bratwurst mit Rotkohl und Fritten bekommen. Und der
Reisepreis beträgt jetzt 8 € statt 12 DM im letzten Jahr;-))

Aber diese Art von Geschäftsmann meinte Jochen sicher nicht,
sondern eher den letzten Bäcker im Ort, der seine Brötchen
statt für 35 Pfennig nun für 19 Cent verkauft (weil er schon gelernt hat, daß das optisch besser auusieht, als
würden die 20 Cent kosten)


Baerliner antwortete am 25.02.02 (20:04):

Jochen,

Henner hätte vielleicht besser von einem "Geschäftemacher"
sprechen sollen. Ich weiß, wo Henner zuhause ist - und sein
"Ausflug" zu den Schattenseiten der Marktwirtschaft ist mir
schon verständlich (jedenfalls eher als Deine Überreaktion -
aber sowas ist internet-bedingt, wenn auch nicht immer internett;-)


Henner antwortete am 25.02.02 (20:43):

Hallo Jochen leider hab ich bei dem "guten" Geschäftsmann die letzten Anführungsstriche unterschlagen so dass du zu Deiner o.g. Meinung kamst.Keinesfalls möchte ich den Eindruck erwecken,dass ich solche Vorgehensweisen-Kunden übervorteilen usw-gutheisse.Obwohl ich -wenn ich selber so ein kleiner Bäcker(danke Baerliner)wäre- die Marktwirtschaftsgesetze ergründen,erkennen und sicherlich bestmöglichst zu meinem eigenem Nutzen anwenden würde.(oder bald Konkurs wäre),,,das alles sehe ich aber unabhängig von der Einführung der neuen Währung.Früher oder später werden wieder Angebot und Nachfrage eine wesendliche Rolle bei der Preissgestaltung spielen.


Jochen antwortete am 25.02.02 (22:51):

Baerliner, Henner,

leider redet ihr jetzt beide am Thema vorbei. Schaut meinen obigen Beitrag an und lest nach was ich gesagt habe. Das Beispiel ist doch plastisch genug gewesen. Aber wir können auch bei dem zitierten Bäcker bleiben, wenn das einfacher nachzuvollziehen ist.

Stellt euch diesen Bäcker mal vor. Er steht um 2 Uhr oder 3 Uhr morgens auf und geht in die Backstube, damit ihr um 6 Uhr die frischen Brötchen habt. Er macht fast alles alleine, auch seine Buchhaltung, den Einkauf usw. Er hat einen 12 bis 14 Stunden langen Arbeitstag. Er verkauft brav seine Brötchen und am Ende des Monats hat er gerade mal das verdient, was er zum Leben braucht. Er muß auch Miete bezahlen und Lebensmittel kaufen. Auch der Bäcker hat die gleichen Unkosten in seinem Lebensbereich, wie jeder andere Mensch auch.

Und dann kommt der Knalleffekt: Steuererhöhungen, steigende Personalkosten, höhere Energiekosten, höhere Mieten, höhere Lebensunterhaltungskosten und... und... und....

Und dann kommt ihr mit eurer Logik. Ihr erwartet allen Ernstes, daß der Bäcker alle Teuerungsraten bezahlen soll, seine eigenen Preise jedoch nicht erhöhen darf. Gedanklich macht ihr einen Menschen, der selbst täglich um seine Existenz und um sein Einkommen kämpft, fast schon zu einem Verbrecher. Ihr erwartet, daß er seine Brötchen immer noch zum Preis von vorgestern verkaufen soll.

Ich betrachte das als eine Niederträchtigkeit. Selbst fordert ihr alle Vorteile für euch selbst, da kann nichts billig genug sein. Anderen gönnt ihr nicht mal die Butter auf dem Brot. Im Gegenteil, ihr erwartet praktisch, daß jemand vor die Hunde geht, nur weil ihr das rechnen verlernt habt.

Ich sage euch ganz offen, so könnt ihr ruhig diskutieren, allerdings ohne mich. Ich teile eure Geisteshaltung in diesem Punkt wirklich nicht, sondern ich verachte sie.


Baerliner antwortete am 26.02.02 (09:32):

Jochen,

natürlich sind wir vom eigentlichen Thema abgekommen, aber:

wo habe ich in diesem Thread irgendwo etwas gegen die
notwendigen Preiserhöhungen eines "kleinen Selbständigen"
geschrieben, ganz im Gegenteil.

Erst in Ruhe lesen, das spart Kommentare, die der Sache
nicht dienen. Und Dir Zeit;-))


Jochen antwortete am 26.02.02 (12:16):

Baerliner,

nein, natürlich hast Du es nicht so plump gesagt, Du bist da sehr viel vorsichtiger (nicht diplomatischer) gewesen. Ich zitiere Dich dazu:

"Ich weiß, wo Henner zuhause ist - und sein "Ausflug" zu den Schattenseiten der Marktwirtschaft ist mir schon verständlich..."

Wenn Henners Aussagen, die ich kritisiert habe, für Dich so verständlich sind, dann ist das deutlich genug. Solltest Du solche Aussagen nicht teilen, dann finde sie bitte nicht verständlich, sondern distanziere Dich davon. Schwammige Antworten provozieren doch sonst nur Widerspruch.