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THEMA:   "Internet-Deutsch" Hallo und Du. The american way of life?.

 58 Antwort(en).

Ruth begann die Diskussion am 14.01.02 (21:00) mit folgendem Beitrag:

Warum duzen sich wildfremde Leute im Internet, das gibt den Anschein einer Nähe, die einem vielleicht gar nicht angenehm ist. Sicher bin ich sehr altmodisch, aber das "Du" bedeutet für mich eine gewisse Vertrautheit, die kann bei der oft vorhandenen Anonymität ja nicht da sein. Ich finde es deshalb genauso heuchlerisch wie das andere Extrem "sehr geehrte Frau" in Geschäftsbriefen. Es ist doch wohl eine gewisse Amerikanisierung. Wie denken Sie darüber? Ich liebe meine Muttersprache, technisch bedingte Anglozismen akzeptiere ich.


seewolf antwortete am 14.01.02 (21:58):

Liebe Ruth -

da Sie Ihr Anliegen als Thema hier zur Debatte stellen, will ich mich nicht damit begnügen, Sie persönlich auch weiterhin mit "Sie" anzusprechen/-schreiben (sofern ich Sie auch identifizieren kann ! ), sondern meine Ansicht zu diesem Thema hier kundtun:

Ich habe nicht die geringsten Schwierigkeiten damit, wenn ich im Internet - sei es Chat oder Mail - "angeduzt" werde. Ich weiß von vornherein, daß es keine Nähe im Sinne persönlicher Vertrautheit bedeutet, sondern Konvention in einem sehr zeitgemäßen Medium ist. Auch ich ziehe es vor, im Internet zu "duzen" - habe ich es doch im Regelfall mit jemandem zu tun, mit dem ich EINES gemeinsam habe: wir benutzen dieselbe Kommunikationstechnik.

Allein schon vom Aspekt des "user" her : die freiwillig vereinbarten Regeln des Internet, die ja nicht aus dem deutschen Sprachraum stammen, bringen doch auch die entsprechenden Anrede-Gewohnheiten mit sich.

Das "Sie" schafft nach meinem Empfinden beim Chatten zum Beispiel eine Distanz, die dem Gedanken des Chat irgendwie entgegensteht.

Herzliche Grüße - seewolf


Manfred Kergel antwortete am 14.01.02 (22:04):

Muttersprache hin und her.Die Nordländer duzen sich grundsätzlich überall.Ich bin ein Senior.Meine Mutter hat Ihre Eltern noch mit SIE angeredet.Es soll im Internet eine Regel ohne Regel geben, dass man sich mit DU anmailt.???Mir ist es auch schwergefallen am Anfang.Doch man gewöhnt sich daran. Gruß Manfred


Peter antwortete am 14.01.02 (22:19):

Hallo Ruth,
es gab ziemlich am Anfang eine Rundfrage an alle, ob im Chat das "Sie" oder das "Du" verwendet werden sollte.
Alle, die reagierten, waren für das "Du"
Internet und Chat - das sind schon Dinge, die sich sehr "jugendlich" anhören, und wir Senioren, welche diese
jugendlichen Medien nutzen (können), möchten es uns eben auch so einfach machen wie die heutige Jugend -
wir duzen uns einfach. Mit einer besonderen Vertrautheit hat das nichts zu tun (schade eigentlich), aber ein
wenig vertraut dürfen wir doch schon sein - wir Oldies - oder ? Schliesslich tun wir uns nichts und gemeinsame
Interessen oder Schicksale haben wir auch und wir möchten uns hier einfach nicht "wildfremd" fühlen.
Also, liebe Ruth, sei lieb und sag einfach "Du" zu uns.
Dein Peter


helga antwortete am 14.01.02 (22:21):

Liebe Ruth!
Ich stimme mit seewolf vollkommen überein und möchte nur noch hinzufügen, dass das "Du" im Internet wahrscheinlich durch das "you" aus der engl. Sprache übernommen wurde, denn weder Amerikaner noch Engländer kennen das "Sie".
Gruss, Helga


Barbara antwortete am 14.01.02 (23:27):

Mit 40 Jahren trat ich einem Sportverein bei. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass es mich eine große Überwindung kostete, sämtliche mir bis dahin vollkommen unbekannte Leute auf einmal zu duzen. Und doch schaffte dieses Du eine Nähe, eine Vertrautheit, die mir sehr gut tat. Man öffnet sich leichter, spricht eher über Probleme. Heute kann ich sagen, dass ich dadurch viele ausgesprochen liebe Menschen kennengelernt habe.

Ähnlich empfinde ich das Du im Internet als förderlich, Nähe zu schaffen, wo in der Regel zig-km zwischen den Gesprächspartnern liegen. Wildfremde Menschen versuchen, sich gegenseitig zu helfen und bauen Kontakte auf, die sonst unmöglich wären. Mir tut das sehr gut.

Ich wüsste allerdings nicht, ob ich Euch alle in mein Wohnzimmer ließe. Aber das hat bisher auch noch niemand gefordert. :-)))

Liebe Grüße von
Barbara


Jutta M. antwortete am 15.01.02 (07:00):

Ich stimme allen obigen "Schreibern" mit ganzem Herzen bei.

Auch ich wuchs auch auf wo man jemanden der "Aelter" war,
und wenn's bloss ein Jahr war, das "Du" nicht abieten
durfte, aber warten musste bis es einem geboten wurde.

Das "Sie" mag zwar seinen Zwecke haben (oder gehabt
haben), nur ich persoenlich habe sie nie verstanden!
Nicht wenn ich erlebte wie 2 Damen 16 Jahre im gleichen
Buero sassen, ihre Familien gemeinsames Unternahmen
am Wochenende....und man sich immer noch "Siezte"!

Gottlob hat sich das "Du" in letzten Jahren doch breitgemacht im Allgemeinen - und vor allem hier im ST,
und chat, hilft es gewaltig miteinander bekannt zu werden.
Auch ist es in keinster Weise "abwertend" einen
diskussionspartner z.B. im Forum mit "Du" anzureden.

Im Englischen gibt es aber wohl eine Form von "Sie".

Das Wort "You" bleibt das Gleiche, aber es ist das
Verstaendnis beider Gespraechspartner zu wissen dass
"Sie" gemeint ist wenn man jemanden anspricht mit
Mister, oder Sir, oder Miss oder Mrs. oder Madam.

Der/Die so Angesprochene wird dann (99%ig) anbieten beim
Vornamen genannt zu werden, welches dann das Equivalent
des "Du" ist.
Wie das in England ist weiss ich nicht, aber in den US,
wenn ich mit "Mrs. Medina" angeredet werde,
ist meine Antwort: Please, call me Jutta!
- nichts weiter als eine Formalitaet.
Wir sind nun "per Du" und brauchen uns um keine weiteren
Gedanken zu machen um Etiquette!

Frohes "Duzen" allerseits und vielleicht ist dies doch
ein klitzekleines "gutes" stueck des american way of life!
:)))

tschuessie
Jutta


Baerliner antwortete am 15.01.02 (10:58):

Hallo, Ruth und alle andern,

oder auch Hi, Ruth an all (Amerivan way of life?)

In Foren und Chats verwende ich ohne Umschweife "Du" als
Anrede, ebenso in emails an jüngere Leute, die mit dem Internet aufgewachsen sind. In emails an Senioren frage
ich meist nach, ob das Du angenehm ist. Und kann mich
genau so gut nach einiger Zeit über "persönliche" Dinge
per Sie wie per Du unterhalten.

Du oder Sie haben also im Gedankenaustausch eigentlich wenig
mit Distanz mehr für mich zu tun, wie es früher der Fall war. (Ausnahmen bestätigen die Regel: so wechsele ich z.B.
in Foren vom Du zum Sie, wenn ich auf Distanz gehen will -
getreu dem Spruch, es fällt schwerer "Sie Esel" als "Du Esel" zu sagen).

Barbara hat auch recht, daß gleiche Interessen ja auch im
realen Leben zum Du greifen lassen. In der jungen Generation
geht das soweit, daß auch die Vorgesetzten geduzt werden,
was früher ein Unding gewesen wäre. Und deswegen läßt der
"Vorgesetzte" seinen Mitarbeiter trotzdem vielleicht nie in
seine Wohnung, wie Barbara richtig bemerkt.


lydia antwortete am 15.01.02 (14:38):

dass man sich im internet dutzen darf und, dass man sich der kleinschreibung bedienen darf, das war etwas was mir auf anhieb sehr gefiel und noch immer sehr gefällt:-)
mfg
lydia


Barbara antwortete am 15.01.02 (15:55):

Hallo,liebe Freunde,
In meiner Schulzeit (vierziger Jahre) wurden die Schülerinnen in der höheren Schule von der Lehrern
geduzt.Eines Tages erzählte uns ein sehr netter Lehrer,
dass früher die Schülerinnen gesiezt wurden.Er meinte
es gabe keinen Unterschied ob "Sie dumme Gans"oder
"du dumme Gans".
Das ist auch meine Meinung,warum sich das Leben
komplizieren,das "du"ist doch viel netter.
Ich grüße euch oder Sie recht herzlich!


Ursula B. antwortete am 15.01.02 (16:40):

Wie wohl die Mehrzahl der Menschen unserer Generation ging und gehe ich mit dem "Du" sehr zurückhaltend um. Hier im ST ist das Duzen üblich, und deshalb habe ich es von Anfang auch so gemacht - ohne groß nachzudenken.
Anfangs war ich über mich selbst erstaunt, wie leicht ich damit zurechtkam.

Rückblickend meine ich, da ich nicht unbedingt der "geborene Chatter" bin, daß mir die einheitliche Anrede den Einstieg erleichtert hat.
Mit einer persönlichen Nähe (wie im realen Leben) hat der Gebrauch des "Du" für mich hier nicht das Geringste zu tun.

In den Diskussionsforen des ST verwende ich diese Anrede zwar auch, muß mich(anders als im Chat) aber doch etwas überwinden - mal mehr mal weniger.

(In anderen Internet-Foren bin ich übrigens bis heute beim "Sie" geblieben, wie viele andere auch.)

Ursula B. (im chat usella)


schorsch antwortete am 15.01.02 (16:43):

Ich denke, wer hier mitmacht, der/die möchte mit jemandem vertraut reden können. Wenn nun also jemand hier reinschaut und schockiert ist darüber, dass man sich duzt, hat er/sie ja die Möglichkeit, schnell wieder auszuklicken und sich irgendwo umzutun, wo er/sie noch mit Sie angeredet wird.
Noch etwas zum "you". Wenn ich mich recht erinnere, gab es vor Jahrhunderten auch im Englisch sprechenden Raum so etwas wie ein Du, nämlich thou. Das "you" wäre also dann nicht Du, sondern Sie resp. ihr/euch wie im französischen vous. Aber vielleicht ist unter uns ja ein(e) Gelehrte(r), der/die uns genauer aufklären könnte darüber?

Schorsch


Ruth antwortete am 15.01.02 (18:38):

Hallo Peter, Deine Antwort hat mir sehr gut getan.Sie erleichtert mit das Eingewöhnen. Ich bin halt noch neu hier und vielleicht schon bißchen älter als manche. Das Angebot von "Schorsch" sich einfach auszuklicken, ist nicht sehr hilfreich!
Ein bißchen wurde ich beim "Duzen" daran erinnert, daß vor nicht so langer Zeit sich bei uns Putzfrau und Direktor duzten -in aller Öffentlichkeit - nur weil sie in der gleichen Partei waren. Doch vergessen wir diese Zeiten.

Ich danke allen für die Diskussion. Die Meinungen anderer zu hören, um mir eine eigene zu bilden, war meine Absicht. Gruß Ruth.


Ruth L. antwortete am 15.01.02 (23:33):

Liebe Ruth,
ich kann Dich gut verstehen, denn auch ich hatte am Anfang meiner "Internetlaufbahn" gewisse Hemmungen mit dem "Du". Ich glaube, meine erste e-mail begann mit -- Sehr geehrter... -, aber auch da war mir nicht sehr wohl dabei. Inzwischen empfinde ich das formelle SIE (in Mails) als eine gewisse und auch beabsichtigte Distanz, die auf geschäftlicher Basis o.k. ist. Im Seniorentreff oder anderem geselligen Chat erleichtert das Du jedoch die Verständigung ungemein und schafft auch ein vertrauteres Klima. Ich war mit einer Dame sehr lange Zeit per Sie (brieflich und am Telefon), als wir uns aber im Netz "trafen", kam in den e-mails das DU ohne weiteren Kommentar ganz von allein. Unser Verhältnis ist dadurch um vieles herzlicher geworden.

Ich grüsse Dich herzlich
Ruth L.


Lissy antwortete am 16.01.02 (02:55):

Hallo Schorsch,
Du hast recht! Wir haben in der Schule gelernt, die Engländer "siezen" sich - "you" ist die Höflichkeitsform, also "Sie" und "thou" ist das familiäre "du" (bei Shakespeare und im "Vaterunser" noch zu finden). Wie sich die Zeiten so ändern ....
Im täglichen Leben bleibe ich beim "Sie" - im Chat und im Forum finde ich das "Du" viel schöner!
Beste Grüße
Lissy


von Selasinsky,York u.Rose antwortete am 16.01.02 (11:23):

Seit wir ,meine Frau und ich,vor fast 2 Jahren den Computer gekauft haben,sind wir vonn Anfang bis heute
bei dem "DU" geblieben....egal ob im Chat oder sonstige Internetbekanntschaft.
Wir könnten uns eine "Sie" Anrede in diesem Medium gar-
nicht vorstellen.
Grüße alle die uns kennen mit einem herzlichen "Hallo".


Gerlinde antwortete am 16.01.02 (17:34):

Liebe Ruth,
ich glaube, wenn Sie auf ein "Sie" bestehen, wird es jeder gerne respektieren.Gerade das finde ich aber schön, dass verschiedene Altersgruppen im ST das "Du" verwenden. Ich bin schon relativ lange dabei und habe noch keine schlechte Erfahrung damit gemacht.
Ihre Bemerkung "Putzfrau und Direktor dutzten sich" gefällt mir allerdings gar nicht. Was war so schrecklich daran? Beiden haben einander gebraucht. In meiner langjährigen Banktätigkeit habe ich den Lehrlingen immer beigebracht:"Es gibt keine minderwertige Arbeit, nur minderwertige Bemerkungen."
Herzliche Grüße Gerlinde


Doris Routliffe antwortete am 17.01.02 (02:34):

Ich mag es garnicht, wenn ich von einer sehr viel jüngeren Person, z.B. der 20-jährigen Sprechstundenhilfe, mit dem Vornamen angeredet werde, was im englischen Sprachraum - wie Jutta schon gesagt hat - dem "Du" gleich kommt. Es sieht nun wohl so aus als ob ich eingebildet bin, aber es ist doch eine Tatsache, daß sie und ich gesellschaftlich (unterstrichen, denn ich meine damit nicht, menschlich!)nicht auf derselben Stufe stehen. Im übrigen fällt es mir nicht schwer - im Gegenteil, in meiner "peer group" weder im täglichen Leben wo ich Englisch spreche, noch im deutschen Chat, "du" und Vornamen zu benutzen.


Jutta M. antwortete am 17.01.02 (04:10):

Finde ich nicht Doris.
Hat mit Einbildung nichts zu tun.
Auch ich mag es nicht besonders von jemandem wesentlich
juenger, und in einer "service" position, beim Vornamen
genannt zu werden ohne dass ich dieses anbiete.

Es ist eine frage des Respektes, und mit meinen Ausfuehrungen
wollte ich bei weitem nicht andeuten, dass es hierzulande
ueblich ist von 20-jaehrigen "geduzt" zu werden. Ich dachte
da eher an mehr gleich-altrige und sozial gleich-gestellte.

Aber, zur Aufheiterung, ich weiss noch wie unendlich alt
ich mir vorkam, als mir der "Grocery Boy" im Laden mal
die Tuer aufhielt, ich mich bedankte, und er antwortete:
You're welcome Ma'am!
Da war ich grade mal 40! Auweia!!!! hihihih

Jutta


Barbara antwortete am 17.01.02 (09:21):

Hallo Doris,

ich gehe davon aus, dass ich Dich falsch verstehe. Folgende Worte von Dir irritieren mich:

"Es sieht nun wohl so aus als ob ich eingebildet bin, aber es ist doch eine Tatsache, daß sie und ich gesellschaftlich (unterstrichen, denn ich meine damit nicht, menschlich!)nicht auf derselben Stufe stehen."

Empfindest Du Dich als in einer höheren Klasse lebend? Wie gesagt, ich denke, dass ich Dich falsch verstehe. Wie verstehst Du "gesellschaftlich" und "menschlich"? In früheren Zeiten wurde von oben nach unten geduzt. Ich hoffe, dass diese Zeiten hinter uns liegen. Ich möchte in keiner Klassengesellschaft leben.

Für mich ist es einfach eine Gewöhnungssache. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist mir das Duzen am Anfang auch schwer gefallen. Heute ist es im Beruf durchaus üblich, dass mich der Auszubildende duzt, was keinesfalls als abfällig gesehen werden darf. Nach meinen Erfahrungen hilft es in der Regel zu einem wärmeren, kollegialerem Miteinander. Von Jüngeren werde ich mitunter als "Guru" angesehen: "Du, Barbara, hast doch sehr viel Erfahrung. Kannst Du mir bitte in folgender Angelegenheit einen Rat geben? . . . " Umgekehrt, wenn man mir helfen möchte, da ich gesundheitlich große Schwierigkeiten habe, z.B. Geldsäcke zu tragen: "Laß nur, Barbara, ich nehme die Säcke eben mit zum Tresor, dann mach ich gleich kostenloses Bodybuilding!" Ich empfinde ein derartiges Duzen als recht liebevoll. Es verstärkt m.M.n. sogar das Miteinander zwischen den verschiedenen Generationen. Wie gesagt: reine Gewöhnungssache!

Zu Jutta noch Folgendes: ich habe überhaupt keine Probleme, wenn mir ein junger Mann die Tür aufhält. Allerdings halte ich einem jungen Mann genauso die Tür auf, wenn er mir schwer bepackt entgegenkommt. Der bedankt sich dann genauso freundlich und fühlt sich dabei gewiss nicht alt. In meinen Augen handelt es sich um reine Höflichkeit zwischen Alt und Jung, Mann und Frau, in welcher Richtung auch immer.

Liebe Grüße von
Barbara


Ursula Trautmann antwortete am 17.01.02 (23:17):

Vor vielen Jahren in Berlin haben wir uns alle gedutzt, ob wir uns kannten oder eben erst kennen gelernt hatten.Heute ist das schon wieder anders. Ich werde in mancher Zufallsgesellschaft schon mit " Sie " angesprochen. Das schließt mich immer so aus, besonders, da die jüngeren Menschen weiter bei dem Du bleiben. Sie sagen nur zu mir" Sie " aus Respekt, weil ich älter bin. Ich finde das nicht besonders gut. Ich lebe damit und versuche es immer bald abzustellen. Ich muß jedoch darauf hinweisen, das mir auch manchmal das " Sie " angenehmer ist, wnn ich die Leute nicht leiden kann! Im chat fällt mir das "Du nicht schwer, ich finde es schön und hoffe sehr, wir bleiben dabei.Gruß Lobelia


lydia antwortete am 17.01.02 (23:54):

Meine Jungs brachten (teilweise auch jetzt noch) immer viele kollegen mit nach hause, diese essen und schlafen oft auch da. und sie sind immer sehr anständig und unkompliziert. damit ich nicht immer studieren muss mit wem ich nun per du bin und mit wem (noch) nicht (bin sehr vergesslich:-) , entschied ich mich eines tages einfach von anfang an jedem der zum erstenmal unser haus betritt, sofort das du anzubieten.
sie schätz(t)en das alle sehr und keiner wurde desswegen je frech.
aber ich gehe mit ursula trautmann sehr einig, dass ich auch mühe habe menschen zu dutzen die ich nicht mag.
da bin ich echt froh um das steife sie*g*


jutta M. antwortete am 18.01.02 (06:28):

Meine Guete, Barbara, was hast Du denn fuer'ne Biene
unterm Hut?

Doris hat doch nichts anderes sagen wollen, als dass
sie es nicht unbedingt als "angenehm" empfindet wenn
eine Person juengerer ueberzeugung, in einer Dienstleistungs-
position, sie Duzt, ohne dazu aufgefordert zu werden!
Nicht mehr und nicht weniger!

Was ich ueber den jungen Mann an der Tuer gesagt habe
war ein Witz...hahahaha.....Witz = witzig =Scherz = Kapisch?
Selbstverstaendlich halte ich JEDEM die Tuer auf, aber
es scheint mir dass Humor and Dir total vorbeifliegt!

Kein Wunder! Wenn man so als "Guru" angesehen wird, da
steht man wohl etwas ueber den Dingen....hihihihiihi

Get a life Barbara! - und vor allem ein bisschen Humor!

Jutta

PS
Lydia, auch mein sohn bringt alle seine Freunde staendig
mit.
Fuer die bin ich nur "Mom". Sie sind sehr handlich und
rupfen sich darum das Auto auszuladen und den Muell rauszutragen, ich kann mich nicht beschweren!
Unter den Umstaenden duerfen die Jungs mich nennen was sie wollen :)))


Rosmarie Schmitt antwortete am 18.01.02 (09:17):

Liebe Jutta,

der Ton, in dem du zu Barbara sprichst: "Meine Guete, Barbara, was hast Du denn fuer'ne Biene
> unterm Hut?" oder "Kein Wunder! Wenn man so als "Guru" angesehen wird..." finde ich unangemessen und weit beleidigender, als wenn mich eine 20jährige Tankstellenangestellte duzen würde. Du etwa nicht?

Auch ich fühlte mich von der Formulierung, die durchaus als Oben/Unten-Denken hätte ausgelegt werden können, äußerst unangenehm berührt. Barbara griff dies auf, sagte aber sehr, sehr deutlich, dass sie diese Formulierung vielleicht anders verstünde, als sie gemeint sei....

Und was deine humorig gemeinten Aussagen anbelangt, liebe Jutta, die habe ich auch nicht als witzig erkannt. Dabei bin ich ein Mensch, der sehr in die fröhlich-lustige Ecke tendiert. Vielleicht sollten wir hier im Forum manchmal bedenken, dass wir neben allem gemeinsam Verbindenden doch auch gewisse Unterschiede haben, die kulturell bedingt sind. Entsprechend wäre es schön, wenn wir einem anderen, der fragt, ob er etwas missverstanden hat und sich dann sehr bemüht, um zu erklären, was ihn störte, nicht mit herablassenden und beleidigenden Formulierungen über den Mund fahren.

Gruß
Rosmarie


Barbara antwortete am 18.01.02 (09:26):

Danke, Rosmarie,

ich überlegte gerade, ob ich auf Juttas diskriminierenden Text überhaupt eingehen sollte. Vielleicht sollte ich in Zukunft ebenfalls hinter jede Zeile "hahahaha" und "hihihi" und "Achtung: witzig" schreiben.

Ich habe niemanden angreifen wollen, lediglich etwas zur Verständigung zwischen den Generationen und Geschlechtern beitragen wollen.

Gruß Barbara


schorsch antwortete am 18.01.02 (11:25):

Bitte liebe Damen, seid doch einfach lieb zu mir - und vergesst, böse auf einander zu sein!

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 18.01.02 (14:10):

Liebe Barbara,

genau das hatte ich auch überlegt: Am Schluss meiner Worte noch "Hihihi" zu schreiben, um damit darauf hinzuweisen, ich meinte das witzig...

Im übrigen bin ich mir sicher, dass außer mir auch andere deinen Beitrag richtig verstanden haben.

Huhu, lieber Schorsch, hiermit bin ich ausdrücklich und ohne "Hahaha!" lieb zu dir!

Herzliche Grüße
Rosmarie


Wolfgang Mücke antwortete am 18.01.02 (17:37):

Das ist interessant! Ich habe mit meiner Anrede auch Probleme und benutze das "Du" nur dann, wenn der/die Andere
mich bereits so angesprochen hat. Sonst, denke ich, könnte eine so "geduzte" Person eventuell beleidigt/gekränkt sein.

Also, da ich noch nie im "chat" war und auch gar nicht weiß, wie das funktioniert, mag ich hier so ein wenig abseits stehen - ich kenne niemand aus persönlichen "Chat"-Gesprächen.

In der Familie ist das ganz einfach, meine Kinder sagen etwas flapsig "Wolfgang" oder auch "Alter", brauchen sie etwas, z.B. ´mal ´nen EURO (oder auch mehrere) heißt es dann schon etwas vorsichtig "Daddy" (warum nicht Papa oder so, keine Ahnung) und "Daddy" muß dann schon mal was rausrücken. Nur die Enkel, die sagen brav "Opa" oder auch "Opi" - na, ja, jetzt noch ......

Also, Sie - Du - Ihr -
mit Grüßen
Wolfgang Mücke


Sammy antwortete am 18.01.02 (21:38):

Warum in aller Welt wird solch ein "Drama" daraus gemacht.
Die englische Sprache ist nun mal Weltsprache und gibt den Ton auch im intern. Medienzeitalter an.
Da mögen unterschiedliche nationale "Kulturhoheiten" in dies Medium Internet oder besser Chat stossen,auch sie werden sich den Geflogenheiten mehr oder weniger anpassen(müssen).
Im realen Leben letztlich macht der Charakter und die Ausstrahlung den Weg frei für eine Vertrautheit oder versperrt ihn gekonnt - wenn notwendig.
Im Internet kann man mit dem "Wortspiel" fast genauso agieren - wenn man denn will.


Jutta M. antwortete am 19.01.02 (04:24):

Danke Sammy! :)

Und Ei Der Daus, Wolfgang, Du bist mir ein enigma,
du hast ja richtig humor! hihihihi
(Das hab ich aber gewusst)

An alle anderen: und das obige hihihihi ist lustig gemeint,
im falle es rutsche wohl einer ganz humorlosen kehle runter)

Aber mal im Ernst:
ich und diskriminierend?

Wirklich?

"Folgende Worte irritieren mich"
"empfindest Du dich als hoehere Klasse"

der nachsatz: "dich eventuell falsch verstehe" ist doch
nichts weiter als "Schoentuelei"

Im Grunde hast Du, Barbara, wirklich nichts weiter getan
als Doris "hoeheres Klassen"-Denken zugeschoben und dass es
Dich irritiert! Wie dies aus dem rest deines Beitrages
deutlich hervorgeht!

Damit nicht genug, Du hast einen "Witz" nicht verstanden
und den auch noch zum "Klassen" Treffen herbeigezurrt
und zur Grundlage dazu gemacht, uns allen aufzuzeigen,
dass Du sehr fortschrittlich bist und nix dabei siehst
auch jemand juengerem die Tuer aufzuhalten.
(Fuer Doris und mich eine totale Selbstverstaendlichkeit)

Das aber nachdem Du einem ganzen paragraphen damit verbracht
hast zu erklaeren dass Du zwar den Lehrlingen,
oops, Auszubildenden, erlaubst dich zu duzen, aber das
"Guru" ding musste noch mit hinein.

Irgendwo finde ich Deine Ueberzeugung nicht so ganz glaubhaft, Natuerlich kann ich mich da auch irren und
Dich total falsch verstanden haben...

Was "die Biene unterm Hut" betrifft, so ist das nicht
abwertent gemeint (wie z.B. in: du spinnst, oder so) sondern
ist vielleicht ein (schlecht zu uebersetzender) Ausdruck
fuer": warum bist Du denn so aufgeregt und negativ?

Es hat also NICHTS - aber auch GARNICHTS mit diskriminierend
zu tun!

Daher, liebe Rosemarie und Barbara,
war absolut keinerlei Beleidigung,
oder Abwertung, oder Diskriminierung, auf der Tagesordnung
meinerseits!

Diese scheint mir wohl doch eher in abwertenden Bemerkungen
zu liegen, bezueglich dem hihih und hahaha und witz witz witz - wo man es doch offensichtlich drauf aus hatte
mich wie einen albernen "Gehirn-Fall" hinzustellen!
LOL

Nur gut dass es mich keinen Pfifferling juckt ob die Damen
spass verstehen (im wahrsten Sinne des Wortes), denn
ICH amuesiere mich jedenfalls koeniglich!

hihihihihihi (vorstehendes hihi..etc ist ein witz und nicht abwertent oder sonstwie diskriminierend gemeint)!

Und Rosemarie, in Deiner froehlich-lustigen Ecke wuerdeste
mich nicht tot erwischen, wenn obiger beitrag indikiert
grade wie froehlich-lustig es dort zugeht! - Nix fuer Ungut!

Frohes streiten und Schorsch hat recht:
wir sollten viel netter zu Schorsch sein und uns nicht wegen
Lappalien in den Haaren liegen!

tschuess, Jutta


Jutta M. antwortete am 19.01.02 (04:43):

Hier noch ein Gedichtchen Fuer Schorsch, weil er
Gedichte mag:

KATZEN AUF DEM DACH:

Katzen auf dem Dach!
Die eine schreit schon: Ach!!! Deine Haare stehen hoch...!!!

Die Andre: "Meine???? Deine Oooooch!
Kratzt Du mich, dann kratz ich Dich!!"

Die Erste: "Albern, Liebste! Ich kratz Dich!"

Laut ist das Geschrei - und dann ist's vorbei!

Im Morgengrauen geht's nach Haus,
man schlaeft sich guten Mutes aus!

Und Freut sich wenn die Sonn' sich senkt,
denn rauf auf's Dach, so man sich denkt.

Und frohen Muts drauf los - und kratz!
...Ach, das Leben einer Katz!

:)

Jutta


Ruth L. antwortete am 19.01.02 (13:21):

Wir verfügen doch über viele Möglichkeiten, auf unserer Brust Dinge zu tragen, die manchmal etwas über uns, unsere Stimmung oder Einstellung sagen sollen.
Wie wäre es denn mit einem Anstecker "Du - ich darf auch geduzt werden". - oder so ähnlich.
Das war im übrigen nur ein halber Scherz.

Ruth L.


Brigitte antwortete am 19.01.02 (13:47):

Eigentlich vermisse ich immer noch die Antwort auf Barbaras sehr verständliche Frage.
Und wo waren oder sind die Witzchen versteckt? Da muss etwas an mir vorbei gegangen sein.
Gruss
Brigitte


Herbert Clostermann antwortete am 20.01.02 (20:02):

Sehr geehrte, liebe Ruth,

Dein Anliegen kann ich gut verstehen. Auch ich hatte anfangs Schwierigkeiten auf das „verbindende Du“ umzusteigen, zumal man den Gesprächspartner noch nicht einmal optisch wahrnehmen konnte. Wenn ich aber mich daran erinnere, dass während des Krieges von uns sehr geachtete Vorgesetzte (sprich Offiziere) mit „Herr“ und Dienstrang angesprochen wurden, dann aber im „Felde“ mit „Kamerad“ und „Du“ apostrophiert wurden, dass sich hier eine Schicksalsgemeinschaft formiert hatte, dann sehe ich hier im Senirorentreff zwar nicht eine Schicksalsgemeinschaft, aber doch eine „Interessengemeinschaft“, die das DU leichter über die Lippen gehen lässt. Nicht das DU ist entscheidend, sondern der Stil der Kommunikation. Wer mich gern per Sie ansprechen möchte, mag es gern tun. Ich werde dann selbstverständlich entsprechend reagieren.
Gruß!
Herbert


Herbert Clostermann antwortete am 20.01.02 (20:03):

Sehr geehrte, liebe Ruth,

Dein Anliegen kann ich gut verstehen. Auch ich hatte anfangs Schwierigkeiten auf das „verbindende Du“ umzusteigen, zumal man den Gesprächspartner noch nicht einmal optisch wahrnehmen konnte. Wenn ich aber mich daran erinnere, dass während des Krieges von uns sehr geachtete Vorgesetzte (sprich Offiziere) mit „Herr“ und Dienstrang angesprochen wurden, dann aber im „Felde“ mit „Kamerad“ und „Du“ apostrophiert wurden, dass sich hier eine Schicksalsgemeinschaft formiert hatte, dann sehe ich hier im Senirorentreff zwar nicht eine Schicksalsgemeinschaft, aber doch eine „Interessengemeinschaft“, die das DU leichter über die Lippen gehen lässt. Nicht das DU ist entscheidend, sondern der Stil der Kommunikation. Wer mich gern per Sie ansprechen möchte, mag es gern tun. Ich werde dann selbstverständlich entsprechend reagieren.
Gruß!
Herbert


schorsch antwortete am 21.01.02 (11:55):

Mir fällt das Umschalten von Du auf Sie zu schwer. Darum antworte (und rede an) ich hier im ST prinzipiell nur per Du. Ich denke, wer mit solch modernen Mitteln kommunizieren will und kann, der/die sollte sich auch an die dort gängige Umgangssprache anpassen können.

Schorsch


Wolfgang Mücke antwortete am 21.01.02 (22:10):

Hallo Schorch, ich schließe mich deiner Meinung an - "du" ist einfacher und hier auch praktischer. Soll man nun - wie im Brief - "Du" oder "du" . "Dein(e)" oder "dein(e)" schreiben, wir haben ja in unserer Sprache hier einige Vorschriften.

Wenn ich sage, daß einfachheitshalber der Kleinschreibung der Verzug zu geben ist, bin ich dann ein Kulturbanause oder??
Ich könnte dann zu meinem mir verliehenen Titel "Politclown" auch noch "Kulturbanause" oder auch "Kulturbolschewist" (das ist ein Titel!!) hinzufügen...

Wolfgang Mücke, als Berliner schon von amtswegen bezw. Geburt ohnehin mit Sprachproblemen behaftet.


Doris Routliffe antwortete am 24.01.02 (18:36):

Nachtrag zu meinem Beitrag vom 17.01.02: Ich bin im Grunde genommen nicht falsch verstanden worden. Man müßte mich erst einmal überzeugen, daß es irgendwo keine Gesellschaftsordnung gibt. Es gibt überall, sogar bei Völkern, die im Urwald leben, gesellschaftliche Unterschiede. Dürfte ich z.B. den Vorsitzenden beim Gericht duzen, oder könnte ich President Bush("amerikanisch") mit dem Vornamen anreden? Wohl kaum, nicht einmal in Amerika!

Zu meiner Hochzeit kamen mein Schwiegervater, seine Frau, und zwei junge Söhne aus New York. Ich war erst seit zwei Jahren in Kanada und demzufolge total *schockiert* als die beiden Kinder ihren Vater mit dem Vornamen anredeten. Meiner Meinung nach gibt es eben auch altersbedingte Unterschiede.

Meine Schwester in Deutschland bildet seit vielen Jahren Haushaltslehrlinge aus; die jungen Mädchen würden garnicht auf die Idee kommen, meine Schwester zu duzen, werden jedoch durchweg selbst geduzt. Das bedeutet nicht, daß sie herablassend behandelt werden, denn es herrscht gegenseitiger Respekt, wie ich bei meinen Besuchen selbst beobachtet habe.


schorsch antwortete am 25.01.02 (11:59):

Ich glaube, wir sind ein bisschen vom Thema abgekommen. Ursprünglich ging es doch darum, ob man Menschen im Internet - ich denke, genauer hier im Forum - duzen dürfe ohne dies formell erlaubt oder erlaubt bekommen zu haben. Hier im Seniorentreff sind wir so was wie ein Verein oder ein Kaffeekränzchen. Da ist es doch gang und gäbe, sich zu duzen. Die Frage ist doch nur: Fühle ich mich in einem solchen vertrauten Milieu wohl? Wenn ja, dann bleibe ich. Wenn nein, dann bleibe ich auch - aber fern.

Schorsch


lydia antwortete am 26.01.02 (18:39):

noch etwas zum vielgenannten unterschied von virtuellen und realen kontakten, und damit auch vom DU im netz und dem DU im realleben.

Für mich gibt es KEIN unterschied, denn es geht doch in beiden fällen um REALMENSCHEN!
was ist das für ein unterschied? an jedem Computertisch und hinter jedem bildschirm sitzt doch ein mensch aus fleisch und blut!!
genauso wie hinter einem küchen- wohnzimmer- oder wirtshaustisch! es sind DIESSELBEN menschen.

sie sind haargenau gleich voller gefühle, sie können lustig, traurig, , ideenreich, langweilig, impulsiv, ruhig, liebenswürdig , ecklig, ehrlich, verlogen und weiss was alles sein.

ch schreibe mit menschen kein bisschen anders als ich mit ihnen am telefon, oder live rede.

irgendwie "sehe" ich die menschen vor mir, wenn ich ihnen schreibe (auch ohne ein foto ) sie sind für mich da, in meinem wohnzimmer und darum will ich auch ehrlich und offen zu ihnen sein.

übrigens, wen ich einmal im netz gedutzt, den dutze ich auch wenn ich ihn/sie mal am telefon spreche, sei es wer es wolle:-)
und bis jetzt hat sich noch nie wer beschwert:-)

hingegen habe ich im realleben (wo das dutzen leider noch nicht so üblich ist) nicht so schnell den mut das du anzubieten (als frau hat man leider den vortritt:-) weil ich nicht weiss ob das dem anderen genehm ist.

im netzt hingegen wo das zum vorherein (fast) alle tun, da muss ich ja weder fragen noch anbieten. wenn mich aber jemand per sie anschreibt, so respektiere ich das und antworte natürlich auch per sie.


seewolf antwortete am 26.01.02 (21:39):

liebe Lydia -

da gibt es schon einige Unterschiede zwischen real und virtuell...

Selbst wenn sich zwei Menschen persönlich kennen - bei einem Gespräch "Auge in Auge", bei einem Telefonat "Ohr zu Ohr", kann man noch immer etwas mehr wahrnehmen als nur die formulierten Worte... ein zittern in der Stimme - ein Rotwerden - ein nervöses Zappeln usw... alles Signale der Kommunikation. Allerdings nicht immer beabsichtigt, oft mühsam unterdrückt, um etwas zu verbergen, dennoch spürbar.

So etwas fehlt bei elektronischem "Verkehr" per Tastatur. Und ob all die hilfsweise benutzten "emoticons" immer wirklich "wahr" sind, kann der empfänger nicht erkennen.

Erst längere "Konversationen" ermöglichen zunehmend eine "Annäherung" im eigentlichen Sinne des Wortes.


lydia antwortete am 27.01.02 (12:02):


lieber seewolf,
ich sehe, du hast mich missverstanden (eben weil der ton fehlt:-))


du schreibst:

>Selbst wenn sich zwei Menschen persönlich kennen - bei einem Gespräch "Auge in Auge", bei einem Telefonat "Ohr zu
Ohr", kann man noch immer etwas mehr wahrnehmen als nur die formulierten Worte... ein zittern in der Stimme - ein Rotwerden - ein nervöses Zappeln usw... alles Signale der Kommunikation. Allerdings nicht immer beabsichtigt, oft mühsam unterdrückt, um etwas zu verbergen, dennoch spürbar.

das alles und noch mehr, ist mir selbsverständlcih sonnenklar. was ich meinte (und man(n) eigentlich auch ohne ton verstehen könnte;-) das ist, dass ich keinen unterschied sehe wie ICH mit menschen umgehe- real oder im netz- eben weil für MICH hinter jedem bildschirm ein MENSCH sitzt und kein clipart oder weiss der kuckuk was :-/

> Und ob all die hilfsweise benutzten "emoticons" immer wirklich "wahr" sind, kann der empfänger nicht erkennen.

das ist wieder eine andere sache, dafür kann ICH dann nichts.

zudem das kann man leider auch live nicht immer erkennen ob eine freundliche bemerkung, ein kompliment auch echt ist;-)

aber das stimmt schon, dass man wegen diesem - sich nicht näher kennens- vielleicht so unkompliziert schnell zu einem du bereit ist. andernseits ist es doch gerade darum eigentlich paradox, dass man schneller "dutzis" macht mit jemandem den man noch nicht so gut kennt, während man mit menschen die man seit jahrzehnten kennt und zumindest nicht unsypathisch findet, dies nicht kann! *komischechtkomisch*

ach wie ist doch das leben kompliziert,
wenn man zu philosophieren sich bemüht *g*

mfg lydia
anmerk. der autorin: alle smiles sind so gemeint wie sie dastehen:-)))


Juliana antwortete am 29.01.02 (21:59):

Noch eine kleine Ergänzung zu Barbara (vom 15.01.):Die Höhere Schule (heute:Gymnasium), welche ich seinerzeit besuchte, muss wohl auch damals schon von vorgestern gewesen sein, denn es war selbstverständlich, dass wir ab 15Jahren -1955!- von den Lehrern gesiezt wurden, die Direktorin wurde sogar mit einem leichten Knicks (wissen junge Leute überhaupt noch, was das ist?)begrüßt.Nun in südlicheren Deutschlandgefilden lebend, genieße ich es,wenn z.B im Kollegenkreis Jung und Alt ganz unverkrampft das DU anwenden.


schorsch antwortete am 30.01.02 (10:35):

Liebe Juliana. Mancheiner hat ob zu vielen Knicksen einen Knacks bekommen (;--)))))

Schorsch


Juliana antwortete am 31.01.02 (19:36):

Lieber Schorsch, glücklicherweise muss ich deine Anmerkung nicht auf mich beziehen, denn mit "Knacks" wäre ich sicher nicht in eurem netten ST gelandet.Dann bis demnächst mal wieder- und ohne "Knicks" (:-))


Barbara antwortete am 01.02.02 (12:30):

Ich komme gerade von der Post zurück. Vor mir bat ein Kunde (Alter Mitte zwanzig) um kleine Scheine bei seiner Auszahlung.

Postangestellter: "Geb´ich Dir doch glatt. Null Problem. Dann mach´s gut!"

Färbt das Internet inzwischen auch auf andere Bereiche ab? :-)))

Gruß Barbara


Dieter Kliemt antwortete am 06.02.02 (02:49):

ich kuemmer mich nicht darum ob du oder sie, so lange die rechnung bezahlt wird. und ich bin in australien.


Max B antwortete am 08.02.02 (11:54):

Hallo Ruth

ich glaube Du siehst das viel zu eng. Viel wichtiger als - die Höflichkeitsformen finde ich den Ausdruck von Respekt seines Gegenübers. Das kann man auch mit dem geschriebenen Wort zum ausdruck bringen.


Ingrid Steiner antwortete am 13.02.02 (21:10):

Bleibt doch bitte alle beim freundschaftlichen Du - immer wenn im Forum ein "sehr geehrte(r) und das "Sie" auftaucht, ists ein Hinweis, daß die Diskussion entgleist und die Beiträge unfair oder aggressiv werden.


e k o antwortete am 15.02.02 (08:17):

"Du" ? oder nicht doch lieber "Sie" ?

Die eine denken so -- und die anderen gerade andersrum!

Man kann es im täglichen Leben ständig beobachten: Es gibt offene Menschen -- und verschlossene.

Offene Menschen haben mit den "Du" hier im ST keine Probleme. Verschlossene dagegen tun sich etwas schwerer.

Damit wir uns richtig verstehen: Das soll keine Verunglimpfung eines mehr verschlossenen Menschen sein, ich wollte lediglich aufzeigen.

Doch wer soll sich wem anpassen ? Da ich mich selbst zu den offenen Typen zähle, plädiere ich natürlich für das "Du", das mir keine Probleme bereitet.

Ich denke, dass sich da die Gruppe der mehr verschlossenen Menschen etwas mehr zu einer Offenheit bewegen sollte. Wer sich seinen Mitmenschen etwas mehr öffnet, wird Positives erleben. Er muss ja nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen.

Habt Mut zum freundschaftlichen Du, mit Amerikanisierung hat das nichts zu tun, das wünscht Euch

e k o


schorsch antwortete am 15.02.02 (09:45):

Wer sich hier im ST bewegt ist sich dessen bewusst, dass er sich in einer Art Verein befindet. In einem Verein ist es Usus, dass sich alle zwangslos duzen - ohne offizielles Prozedere.

Schorsch


nick antwortete am 15.02.02 (19:14):

Das amerikanische "you" und das deutsche "Du" sind nicht gleichbedeutend. Wer "you" und "Du" gleichsetzt, versteht den Unterschied nicht.


nick antwortete am 15.02.02 (19:15):

Das amerikanische "you" und das deutsche "Du" sind nicht gleichbedeutend. Wer "you" und "Du" gleichsetzt, versteht den Unterschied nicht.


Felix Schweizer antwortete am 16.02.02 (17:40):

Ein unheimlich tiefschürfendes lebenswichtiges Problem ... es gibt weiss Gott Wichtigeres zu besprechen!


Rosmarie Schmitt antwortete am 17.02.02 (08:28):


->Ein unheimlich tiefschürfendes lebenswichtiges Problem ... es gibt weiss Gott Wichtigeres zu besprechen!


Lieber Felix,
dein Kurzkommentar wirkt auf mich arrogant. Wie kannst du jemanden, dem das Internet-Du ein Problem ist, derart zurecht weisen?
Jedes Problem, was hier angesprochen wird, sollte doch im gleichen Maße für voll genommen werden dürfen. Dem einen geht es um Sachfragen, einem anderen um etwas Zwischenmenschliches. Warum bitte sollte das erste grundsätzlich wichtiger sein als das zweite?
Ob sich die Welt ändert und vielleicht auch verbessert, hängt bei Gott nicht nur von Sachentwicklungen ab, sondern in meinen Augen weit mehr davon, wie ernst Menschen die jeweiligen Interessen und Probleme des Anderen zu nehmen bereit sind - und wie sie miteinander umgehen! :-)))

Und noch etwas: Wenn du fähig bist, über das Vordergründige hinaus zu lesen, wirst du sehen, dass auch in diesem Thread sehr viel zu erfahren ist. Wie gehen Menschen mit Nähe und Distanz um, wie gehen sie aufeinander zu, welche Ängste sind damit verbunden, wie überwinden sie diese Ängste und... und...

Dir sollte bewusst sein, dass es andere gibt, die aus dem, was dir völlig entgeht, durchaus Nutzen ziehen können!

Einen schönen Sonntag in die Runde
Rosmarie


schorsch antwortete am 17.02.02 (08:45):

Applaus

Schorsch


Felix antwortete am 17.02.02 (11:53):

Schorsch ... für wen oder was?


Brigitte antwortete am 17.02.02 (13:08):

Wenn man auch in den etwas weniger tiefschürfenden Foren liest, weiß man wem der Applaus von Schorsch gilt. Und nur wenn ich von den einzelnen Personen ein klein wenig weiß kann ich auch mit seiner Meinung umgehen.
Es geht hier doch noch immer um Menschen - oder habe ich etwas verpasst?
-:))
Schönen Sonntag
Brigitte


Barbara antwortete am 17.02.02 (13:57):

Ich schließe mich einem Applaus für den Beitrag von Rosmarie an. Als Nordlicht war ich stets sehr zurückhaltend und hatte große Schwierigkeiten, Menschen zu duzen. Als ich im Alter von 40 J. einem Sportverein beitrat, kostete es mich große Überwindungen, im Wald auf einen Herrn im Seniorenalter mit den Worten: "Guten Morgen, Erich!" zuzugehen. So ganz allmählich überwandt ich diese Scheu und musste erkennen, dass das Du recht schnell zu einer größeren Offenheit verhelfen kann, was ich als durchweg positiv empfand.

Ähnlich ist es mir hier im Internet ergangen. Das "Du" kann Barrieren abbauen helfen, und das ist für manchen, der vielleicht verzweifelt, krank und isoliert in seiner Stube sitzt

>>ein unheimlich tiefschüfendes lebenswichtiges Problem<<,

um bei Felix´ Worten zu bleiben.

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Barbara