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THEMA:   Anti-Terror-Massnahmen

 116 Antwort(en).

e-l-e-n-a begann die Diskussion am 05.01.02 (13:51) mit folgendem Beitrag:

Es erschreckt mich wenn ich höre, dass nun möglicherweise auch Anti-Terror-Massnahmen in Somalia geplant sind. Wohin führt das? Wie ist eure Meinung dazu?


schorsch antwortete am 05.01.02 (17:50):

Was Du vielleicht gar nicht weisst, liebe e.l.e.n.a: Auch in Deutschland - wie in allen Ländern - laufen Anti-Terror-Massnahmen. Nur hängt man dies nicht an die grosse Glocke, sprich: man macht es diskreter.

Schorsch


Hans-Jürgen antwortete am 05.01.02 (21:59):

Es wird Zeit, daß man damit anfängt - weltweit! Oder ist Terror 'was Gutes, Tolerables?

Hans-Jürgen


Lissy antwortete am 07.01.02 (11:16):

Liebe Elena,
es erschreckt mich gar nicht, im Gegenteil! Ich bin froh darüber, daß "man" aufgewacht ist. Nur so können wir alle hoffen, daß die Aktivitäten der "Radikalinskis" jeglicher Couleur aufgedeckt und nicht mehr - wie bisher - unter diversen Deckmäntelchen (z.B. "Religionsprivileg") hingenommen werden.
Lissy


Jean antwortete am 07.01.02 (12:00):

Schwer zu sagen, über welches Land die US-Soldateska als nächstes herfallen wird. Somalia steht auf der Wunschliste der Militärs ganz oben an. Ausserdem ist dort aus vergangenen Tagen noch eine Rechnung zu begleichen. Wohin das führt? Das ist eine Frage, die noch schwerer oder zur Zeit gar nicht zu beantworten ist. Die Karten werden neu gemischt. Nach dem Fall der UDSSR gibt es nur noch eine imperiale Macht auf der Welt, die USA. Die versuchen natürlich, diesen Standard und vor allem ihre Rohstoffressourcen, speziell die Erdölfelder und Tankerrouten, zu halten, oder sogar auszubauen. Umgekehrt wächst mit jedem Überfall der Hass bei den Überfallenen. Sie haben begriffen: Die USA sind verwundbar und angreifbar. Eins steht wohl fest: Die Bush-Administration wird sich weiter durch die Welt bomben.


e-l-e-n-a antwortete am 07.01.02 (12:58):

Hallo Jean,

du hast das genau auf den Punkt gebracht, was ich nicht auszudrücken wagte. Wenn künftig jeder Angriff auf ein anderes Land als Terror-Bekämpfung motiviert wird, dann stehen wir alle vor einem grossen Problem. Müssen dann immer deutsche Soldaten teilnehmen?

.... und was ist mit Tschetschenien? Habe gerade mal nachgesehen 1,2 Mill. Einwohner,- alles Terroristen, wie die Russen gern behaupten, warum wird die gesamte Bevölkerung bestraft, wenn es dort nur einzelne Täter gibt?


Jutta M. antwortete am 08.01.02 (06:49):

Ja lieber Jean,

du hast recht!
Somalia steht auf der Wunschliste!
Nicht wegen Oel, aber wegen der Verbergung von Terroristen.

Wieviel einfacher kann man die Frage denn stellen?
Gib sie raus, oder gehe den gleichen Gang wie Afghanistan?

Welchen Teil von "Gib sie raus" hast Du nicht verstanden?

Es ist doch alles ganz einfach, der 11. September passierte
nunmal hier, und nicht in Europa.
Etwas wie der 11. September koennte aber ohne jedes problem
in Europa auch passieren, saehe man nicht dazu dass man
soviel wie moeglich der "Planer" und "Ausfuehrer" entweder
toetet oder hinter Gitter bringt.

Wer das im Endeffekt tut is doch wurst!

Wenn man eurer Heulerei zuhoert, dann wuerde es niemals
getan werden.
"Und die armen deutschen Soldaten sollen da auch noch
teilnehmen...."
Whoopdidoo!
Freiheit....religioese, politische, und die von Terroristen.....kommt nicht umsonst!
Jemand MUSS dafuer kaempfen!

Ihr sollte Euch was schaemen in der hochheiligen Ecke
zu sitzen und von Demokratie und Freiheit zu reden, wenn
keiner willens dafuer gerade zu stehen!

Demokratie und Freiheit kommen nich ohne Preis Schild!

Umsobesser! Ein Feldherr hat mal gesagt: ein Feigling
neben Dir in der Schlacht ist Dein Todesurteil.

Also heult ruhig. Derweil machen andre die Dreckarbeit,
die euch im Endeffekt zugute kommen wird!

Jutta


Heidi antwortete am 08.01.02 (08:54):

"Interessante" Wortwahl, Jutta!

(über den Inhalt lohnt es sich nicht, zu sprechen)


Jean antwortete am 08.01.02 (10:00):

Doch, gerade über den menschenverachtenden Inhalt von Jutta's Beitrag muss gesprochen werden. Sprechen wir also über den "Preis" von "Demokatie" und "Freiheit". Zur Zeit wird der "Preis" von den Afghanen bezahlt. Die US-Soldateska hat seit dem 7. Oktober 2001 - das ist der Tag, an dem die USA Afghanistan überfallen haben - bis zum 10. Dezember 2001 (das Ende der Zählung) 3.767 Zivilisten umgebracht. 3.767 Zivilisten, hauptsächlich Frauen, Kinder, Greise. Die Proteste gegen dieses Morden halten sich in Grenzen. Wären die 3.767 Menschen US-amerikanische Menschen, wäre das Entsetzen in der westlichen Welt gross. So handelt es sich um afghanische Menschen. Die gelten nicht so viel, sind nach Ansicht der Kriegführenden eben nur der "Preis" für "Demokatie" und "Freiheit".

In Common Dreams NEWS CENTER ist als Überschrift zu lesen: 3,500 Civilians Killed in Afghanistan by U.S. Bombs. Gezählt hat Marc W. Herold, Professor an der University of New Hampshire. Mittels weitreichenden High-Tech-Waffen und deshalb ohne grosses persönliches Risiko 3.767 unschuldige, zivile Menschen umbringen ist in der Tat eine "Dreckarbeit", ja, es ist die dreckigste "Arbeit", die es gibt.

https://www.commondreams.org/news2001/1210-01.htm

(Internet-Tipp: https://www.commondreams.org/news2001/1210-01.htm)


schorsch antwortete am 08.01.02 (11:03):

Und doch liegt in Juttas Worten ein Körnchen Wahrheit, nur die Wortwahl ist wohl etwas hart ausgefallen.
Sobald nämlich "man selber" betroffen wäre, würde man nach Hilfe schreien. Und wer würde wohl am ehesten uns zu Hilfe kommen?

Schorsch


Jean antwortete am 08.01.02 (12:35):

Nein, Schorsch, um die Worte geht es nicht in erster Linie. Es geht um unschuldige zivile afghanische Menschen, die von der US-Soldateska umgebracht wurden, wie gesagt wird, im "Kampf gegen den Terrorismus". "Betroffen" sind also nicht nur Opfer und ihre Angehörigen vom 11. September, sondern seit dem 7. Oktober auch Menschen in Afghanistan. Der Unterschied: Als es sich um amerikanische Opfer handelte, machte die westliche Welt in Trauer und Entsetzen. Jetzt, da afghanische Opfer zu beklagen sind, ist es merkwürdig still, von Trauer oder Entsetzen keine Spur. Mehr noch: Diese Opfer, die afghanischen Opfer und ihre Angehörigen, werden noch gedemütigt, indem ihr unfreiwilliger Opfergang als "Preis" für "Demokratie" und "Freiheit" hingestellt wird.

Es ist aber so: Sowohl die amerikanischen Menschen, als auch die afghanischen Menschen wurden Opfer von Terroristen. Die "twin monsters" (Arundhati Roy) - George W. Bush und Osama bin Laden - können sich die Hand geben.


Werner A. Sedelmaier antwortete am 08.01.02 (13:29):

"Sowohl die amerikanischen Menschen, als auch die afghanischen Menschen wurden Opfer von Terroristen."

Man muß schon einen Dachschaden haben, wenn man es so sieht. Für politischen Verfolgungswahn hilft nur der Weg zum Psychiater.

Einfache US-Soldaten, die einen Marschbefehl nach Afghanistan erhielten, als Terroristen zu bezeichnen, das kann nur einem kranken Hirn einfallen.

Hoffentlich verstehst Du diese Sprache!


Karl antwortete am 08.01.02 (14:06):

Jedes zivile Opfer ist eines zuviel. Ich will auch nicht rechnen und die genannten Zahlen von Jean in Frage stellen, nur ist mir sehr gut in Erinnerung, dass Jean gleich wußte, warum die Tausenden von Amerikanern Opfer geworden waren. Hier fand er Erklärungen, Entschuldigungen. Ich möchte nur die Frage stellen, ob er weiß, wieviele zivile Opfer inzwischen zu beklagen wären, wenn man die Bin Ladens et al. hätte gewähren lassen. Wieviele Menschenleben wurden durch die Amerikanischen Bombardements gerettet?
Jean ist ein Zyniker, der sehr wohl weiß, dass die Mehrheit der Afghanen glücklich über die Beendigung der Schreckensherrschaft der Taliban ist. Er ist auch frustriert, weil die Amerikaner Erfolg hatten.


Karl antwortete am 08.01.02 (14:18):

Nachtrag:
Jutte macht deutliche Worte, aber hierfür sollten wir dankbar sein. Sie gibt uns als "amerikanische Stimme" einen relativ guten Eindruck von der Stimmungslage "drüben". Ich habe auch Kontakt zu anderen Amerikanern und finde da Jutta noch relativ gemäßigt. Ihre Beiträge einfach überlesen, geht nicht. Ich glaube wir müssen hier auch Stellung beziehen. Ich werde nicht auf der Seite der Terroristen zu finden sein - auch nicht unter den Sympathisanten.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Jean antwortete am 08.01.02 (14:57):

Schämt Euch, einen, der eine Meinung sagt, die Euch nicht passt, in Stürmermanier als einen mit einem "kranken Hirn" und als "Sympathisant" von Terroristen zu diffamieren.


seewolf antwortete am 08.01.02 (16:21):

...vielleicht AUCH ein aspekt:

DIE durch-christianisierten und hochkultivierten Europäer haben es jahrhundertelang NICHT verstanden, ohne Kriege mit allen möglichen Opfern auszukommen - sie haben im 20. Jahrhundert 2 x DIE Amerikaner in einen Weltkrieg per Hilferuf hineingezogen - mit gewaltigen Folgen und Verlusten auch für DIE Amerikaner...

DIE Amerikaner haben nicht zuletzt deswegen nach dem 2. Weltkrieg eine globale wirtschaftliche und politische Stellung eingenommen, welche nicht dem ehemals amerikanischen Gedanken der "splendid isolation" entspricht.

DIE Europäer haben die DAMPFMASCHINE, den DIESELMOTOR und auch den KOMMUNISMUS erfunden - DIE Amerikaner haben mehr von Maschine und Motor angewendet und weniger vom Kommunismus :-)

DIE Amerikaner haben möglicherweise deswegen eine eigene Sicht der Dinge und ein eigenes Selbstverständnis, was DIE Europäer zu respektieren haben, soweit sie selbst für ihre Sicht der Dinge Respekt verlangen.

... und : da DIE Amerikaner DIE Europäer immerhin von DEN Nazis militärisch erlöst und vor DEN Sowjet-Imperialisten bewahrt haben, kann ich verstehen, daß sie auch DIE Terroristen weltweit jagen, von denen sie sich offensichtlich nicht ohne Grund heutzutage bedroht fühlen.

...und noch etwas: solange Zivilisten Kinder mit Hass und überkommenen Rachegelüsten aufziehen, solange Zivilisten Kinder zu Soldaten ausbilden lassen usw. - solange können sie sich nicht als unschuldige Opfer betrachten, wenn denn die berühmten "Kollateralschäden" eintreten...


Hans-Jürgen antwortete am 08.01.02 (16:45):

Jean, der Ausdruck "Soldateska" und der Vergleich mit dem "Stürmer" sind im höchsten Grade unsachlich und beleidigend. Eine solche Wortwahl kann in unserem Zusammenhang niemand verantworten; sie führt auf ein völlig falsches Gleis. So wirst Du niemanden überzeugen. Nur diejenigen werden Dir weiter zustimmen, die ohnehin auf Deiner Seite stehen. Sie haben zum militärischen Vorgehen gegen den gefährlichen Terrorismus keine erkennbare, sinnvolle und wirksame Alternative anzubieten.

Hans-Jürgen


e-l-e-n-a antwortete am 08.01.02 (16:59):

........nur ganz kurz.........

"Danke" .... seewolf


Karl antwortete am 08.01.02 (17:13):

Zu Jean, die verbale Schärfe wurde von Dir hier hereingetragen, nicht zum ersten Mal. Wer andere diffamiert, muss auch Gegenreaktionen vertragen.


Jean antwortete am 08.01.02 (18:42):

Dann nennen Sie mir bitte einen einzigen Beitrag, in dem ich angeblich andere Mitdiskutanten persönlich diffamiert habe.


Karl antwortete am 08.01.02 (19:07):

Jean, Sie schreiben [08.01.02 (12:35)] "Als es sich um amerikanische Opfer handelte, machte die westliche Welt in Trauer und Entsetzen." Hier haben Sie mich beleidigt, denn ich zähle mich zu der westlichen Welt und ich war entsetzt, nein, völlig geschockt und am Boden.

Sie schreiben [08.01.02 (10:00)]"menschenverachtenden Inhalt von Jutta's Beitrag" und von "US-Soldateska".

Sie schreiben [08.01.02 (14:57)], dass Ihre Meinung in "Stürmermanier" abgekanzelt werde. Damit verwenden sie wohl eine solche Methode.

Ich teile Ihre Meinungen zum Weltgeschehen nicht und sage das - ich bin so frei.


KlausD antwortete am 08.01.02 (20:00):

Jutta schreibt,der 11.Sept. könnte auch in Europa passieren!

So ist es!

Nur,damit es nicht so wird,müssen wir raus aus der Spirale der Idiotie!!

Die Welt in in zwei Lager geteilt.
Wer will denn von sich behaupten,ich bin im Recht?

Ich finde manche Angriffe schon merkwürdig überflüssig!

Mit Bildung hat das nichts mehr zu tun!

Es gibt Ausbildung,Bildung und Einbildung!


Werner A. Sedelmaier antwortete am 08.01.02 (20:36):

Ein Märchen aus der Gerichtspraxis:

Es war einmal ein Massenmörder. Dieser böse Mann hat eine 8-köpfige Familie ausgelöscht. Vater, Mutter und 6 kleine Kinder. Da die Familie aber 8 Kinder hatte, haben 2 Kinder überlebt.

Vor Gericht beantragte der Massenmörder mildernde Umstände. Mit der Begründung, daß doch immerhin 20 Prozent der Familie noch am Leben geblieben sind.

Es gibt Logik, Verstand und Dummheit!


Jean antwortete am 08.01.02 (20:43):

Sie können Ihre Meinung sagen, Karl, das ist Ihnen unbenommen. Aber diffamieren Sie mich nicht, wenn ich meine Meinung sage. Ihr Konstrukt, sich zum Angehörigen der westlichen Welt zu erklären, würde dazu führen, dass jegliche Kritik an der westlichen Welt sie beleidigen müsste, denn sie wären ja persönlich betroffen. Sie waren "entsetzt, nein, völlig geschockt und am Boden." Auch das ist Ihnen unbenommen. Aber diese Gefühlsregungen können nicht zur Verpflichtung gemacht werden oder gar als Basis einer Diskussion dienen. Jeder hat seine Art die Dinge zu sehen. Ich, zum Beispiel, fühle mich der "westlichen Welt" nicht besonders verbunden. Ich halte es eher mit den Werten der nicht-westlichen Welt. Dies hindert mich nicht daran, auf der Seite der Opfer zu stehen, egal, wo sie leben, im Westen oder im Osten.

Ich möchte auf eine deutsche Seite aufmerksam machen (hoffentlich fühlen sich jetzt nicht alle Deutschen beleidigt, aber die Macher der Seite sind ebenfalls Deutsche *g*): 'Der Religionskrieg um Öl und Geld' heisst die Seite und ist ein Portal mit vielen Links zu kritischen 'Informationen für die Zeit nach dem 11. September 2001'.

https://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/terrorwar.htm

(Internet-Tipp: https://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/terrorwar.htm)


seewolf antwortete am 08.01.02 (21:38):

jean -

es wird Ihnen nicht gelingen.

Dieses Forum wird NICHT Ihretwegen uninteressant werden.


Karl antwortete am 08.01.02 (21:52):

Nein Jean, jegliche Kritik an der westlichen Welt beleidigt mich nicht. Ich kann Kritik gut einstecken. Mich beleidigt aber Ihre zynische Art, mir und anderen zu unterstellen, wir würden in "Entsetzen machen". Das ist keine Kritik, sondern eine ekelhafte Gemeinheit. Aus Ihren Worten spricht nicht die Menschenfreundlichkeit, die Sie vorschieben.


bernhard antwortete am 08.01.02 (22:04):

Interessant ist der Begriff "kritische Informationen". Es gibt Information und Desinformation. Wozu gehört Information, die von vorneherein als kritisch bezeichnet wird?


Karl antwortete am 08.01.02 (22:20):

Also, ich finde einige der Artikel unter obiger Adresse durchaus lesenswert.


Heidi antwortete am 08.01.02 (22:27):

"Wenn man eurer Heulerei zuhoert/
Ihr solltet Euch was schaemen in der hochheiligen Ecke
zu sitzen/ ein Feigling neben Dir in der Schlacht ist Dein Todesurteil./Also heult ruhig. "

Ich bin für Juttas Worte nicht dankbar und wenn das die "gemäßigte" Stimme Amerikas wäre (gottlob höre ich auch andere Stimmen aus den USA) - würde ich auf der Stelle zum "Anti-Amerikaner".


Karl antwortete am 08.01.02 (23:04):

Was Jutta hier mit dramatischen Worten zum Ausdruck bringt, ist das, was leider mehr und mehr Amerikaner denken "Wir brauchen Euch nicht, wir sind selber stark genug". Politisch kann das von Europa nicht gewollt sein. Was wir zur Zeit erleben - und was die Terroristen ja gerade nicht beabsichtigt hatten, ist eine Stärkung der Position der USA als Weltmacht Nr.1. Der in Erinnerung an die Niederlage der Sowjets überraschend leichte militärische Sieg über die Taliban hat die enorme Überlegenheit der USA gezeigt. Anders als im Kosovo agierte nicht die Nato und das hat sich (leider) für die Amerikaner als positiv herausgestellt. Im Ergebnis bedeutet dies eine Niederlage für das Bündnis und eine Demontage der Bedeutung der Verbündeten. Hiermit verlieren diese auch dramatisch an Gewicht und Mitsprache. In meinen Augen spricht vieles dafür, dass wir in das amerikanische Zeitalter eintauchen - für viele Jahrzehnte werden wir eine pax amerikana haben. Europa wird nur Gewicht und Mitsprache haben, wenn es seinen Einigungsprozess beschleunigt.


Heidi antwortete am 08.01.02 (23:23):

Juttas Worte sind nicht "dramatisch" sie sind unverschämt und überheblich! Das nur nebenbei.

Was sind das für Wertigkeiten, Karl? "Leichter militärischer Sieg = enorme Übelegenheit der USA. Wird hier nur noch über militärische Stärken (oder Schwächen)nachgedacht. Hat sich der Krieg schon so "normalisiert", dass andere Werte auf der Strecke bleiben?

Ist es schon "Normalität" dass jemand in diesem Forum so ganz lapidar sagt ..dass man so viel wie möglich tötet.. und das entgegengesetzte Meinungen als "Feigheit vor dem Feind" gelten?


seewolf antwortete am 08.01.02 (23:33):

Karl -

ich teile Deine Einschätzung. Diese Situation ist nicht zuletzt verursacht durch die Unfähigkeit der Europäer, ihre eigenen Probleme gemeinsam in den Griff zu bekommen. Dies wird durch die Geschichte eindrucksvoll bewiesen und in der Nachkriegszeit allzu deutlich weitergespielt.

Der Krieg ist der Vater aller Dinge...
... und wer ihn nicht führen will, hat ihn schon verloren


Heidi antwortete am 08.01.02 (23:43):

und jetzt noch ein hackenzusammenschlagendes "jawolll"

Einen Krieg den ich nicht führe kann ich auch nicht verlieren.

Sehr wohl aber meine Selbstachtung, wenn ich um meines Vorteils willen schweigend zusehe oder wegsehe, wie menschliche Werte in den Dreck getreten werden.


seewolf antwortete am 09.01.02 (00:10):

heidi -

nix kapiert


Heidi antwortete am 09.01.02 (00:15):

(mit resigniertem Lächeln) da bist Du sicher nicht der Einzige


Hans antwortete am 09.01.02 (01:18):

Wir haben es mit der Bush-Kriegsdoktrin zu
tun. Bush hat angekündigt, sogenannte Terroristen auf der ganzen Welt zu jagen, und Länder anzugreifen, die er beschuldigt, Terroristen zu Unterstützen. Bush behauptet, den Terrorismus zu bekämpfen. Aber wir stellen fest, daß die
Angriffsziele allesamt in Gegenden liegen, in denen
es Öl- und Gasfelder oder Pipelines oder Tankerrouten gibt. Dieser Krieg beinhaltet alle Merkmale eines imperialistischen Krieges. Die Kriegsherren verraten alle westlihen Werte, Demokratie, Freiheit, Menschenrechte. Es geht ihnen um die Beherrschung der Welt und um die Sicherung ihrer Energiereserven.


schorsch antwortete am 09.01.02 (10:39):

Gebt jedem Menschen dieser Erde etwas, das zu verteidigen es sich lohnt, und er wird sich weigern im Namen Allas oder irgendeines Verrückten sein Leben zu opfern.

Schorsch


Barbara antwortete am 09.01.02 (11:36):

Heute lese ich eine klitzekleine Meldung im Hamburger Abendblatt, dass ein 50-köpfiges Vorauskommando der Bundeswehr in den nächsten Tagen nach Kuwait starten soll. Das Verteidigungsministerium habe bestätigt, dass sie die Stationierung von 250 Bundeswehrsoldaten dort vorbereiten sollen.

Wie gesagt: klitzekleine Meldung! Soweit sind wir schon, dass dieser Vorgang als Selbstverständlichkeit angesehen wird!


Doris Routliffe antwortete am 09.01.02 (20:03):

Diese "klitzekleine Meldung" ist die neueste Bestätigung der hier bereits vertretenen Ansicht, daß es den USA in erster Linie um die Sicherung der Energieresourcen geht. Daß in den energiereichen Ländern auch Terroristen eingenistet sind, das wird lediglich als Vorwand für militärische Angriffe vorgeschoben.
Wie ich es sehe, so basieren alle politischen "Konflikte" (mit oder ohne Gewaltanwendung) in die die Amerikaner seit dem 2. Weltkrieg verwickelt waren/sind, auf ökonomischen Erwägungen. Die finanzielle Unterstützung Israels z.B. ist zwar keine direkte Gewaltanwendung vonseiten der USA, dient jedoch ebenfalls politisch/ökonomischen Ueberlegungen.

Dabei sollte nicht übersehen werden, daß die an der Koalition teilnehmenden Länder ihre eigenen politischen und/oder ökonomischen Ziele verfolgen. Kanada z.B. war höchst pikiert, daß ihre Beteiligung an den Kampfeinheiten in Afghanistan nicht von vornherein, als selbstverständlich, von den USA beantragt wurde. "Die Bedeutsamkeit unserer internationalen Stellung wurde dadurch infrage gestellt." Deutschland konnte es scheint's auch kaum abwarten, "eingeladen" zu werden. Man muß sich eben auf alle Fälle mit den mächtigen USA gut stellen, weiß man doch nie (wie hier bereits erwähnt wurde), wann man deren Hilfe benötigen könnte. Und überhaupt, man will ja die USA nicht verärgern und dadurch ökonomische Nachteile riskieren. Reaktion, wie z.B. der kürzlich angesetzte 32% Tarif auf Weichholzexporte von Kanada, kann eine ganze Industrie zerstören.

Die Beteiligung an dem sogenannten Kampf gegen Terroristen ist jedenfalls nicht ohne Risiko. Ganz abgesehen von militärischen Verlusten, Alliierte der USA ziehen die Wut und den Hass der Ausgebeuteten auf sich und setzen sich damit vergeltendem Terror aus.

P.S. Hat übrigens niemand bislang gemerkt, dass "Anti" im Titel diesen Themas falsch geschrieben ist?


webmaster antwortete am 09.01.02 (20:51):

Zum P.S.: gerade berichtigt. Karl


KlausD antwortete am 09.01.02 (21:02):

Die Amerikaner haben noch nicht bemerkt,daß sie nur ca. 290 Millionen Menschen sind!

Euro-Land ca. 290 Millionen.

Weltbevölkerung ca. 6 Milliarden.

Die Weltbevölkerung wird diese Vorgehensweise der Amerikaner einmal stoppen.
Denn dieses System,einhergehend mit der Globalisierung,zerstört den inneren Frieden der Menschheit.Und das wird sich rächen!

Selbst in unserem Land sind die Auswirkungen der Globalisierung schon sehr weit - zum Nachteil der Bevölkerung.






Werner A. Sedelmaier antwortete am 09.01.02 (21:59):

Lieber KlausD !

"Denn dieses System... zerstört den inneren Frieden der Menschheit. Und das wird sich rächen!"

Von was redest Du eigentlich da? Einen inneren Frieden der Menschheit hat es noch nie gegeben. Wann war die gesamte Menscheit denn jemals unter einem Hut?


seewolf antwortete am 09.01.02 (23:34):

au weia ...

als Dschinghis Khan's Horden in Europa einfielen, war das auch nichts anderes als ein Ansatz zur Globalisierung - ebenso die sogenannte Entdeckung Amerikas oder anderer Teile einer globalen Lebensplattform...

Globalisierung - der deutsche Tourist war einer der ersten "Freizeit-Globalisierer".

Schlagworte heißen so, weil sie schlagende Wirkung haben.


Jutta M. antwortete am 10.01.02 (04:26):

Heidi,
da du's gerne kurz haelst:

Wer hat der hat!
Lass mich wissen welcher Teil davon ein schwieriges Konzept ist.

Ausserdem schliesse ich mich Elena an und
sage Danke Seewolf, und Danke Karl und einige andere
die offensichtlich mit dem Kopf denken, und nicht
nur mit der ganz linken Brustseite.

Und Jean, wie schoen, nun hast Du's endlich mal
ganz klar gesagt: du fuehlst dich der westlichen
welt nicht sonderlich verbunden.
Hat auch die ganze Zeit schon unterm Rock rausgekuckt!
Bis jetzt hast Du doch nichts anderes gemacht als die
Westliche Welt zu diffamieren!
Klar, du hast schoen vorsichtig immer dazugesagt: die Amis!
Aber was Du im Grunde doch meinst, ist die totale westliche Welt!

Aber wenn die sooooo schlimm ist, warum hast Du dann einen
computer? Hoechstwahrscheinlich ein viel zu grosses haus
fuer 2 - 4 Einwohner, einen Audi, Mercedes, oder wenigstens
mal BMW von neuerem Baujahr - und wo warst du im letzten
Urlaub?
Die Heucheleien nehmen absolut kein Ende!!!
Du solltest dich was schaemen! Die Westliche Welt war
bis jetzt auch ganz gut zu Dir (finanziell) und du wagst
dich auf denen herumzutrampeln die die westliche Welt
zu verteidigen zu wagen???

Klaus D.
ja, vielleicht nur 290 Millionen Menschen (USA), aber 290 Millionen Menschen die wissen was sie wollen und dafuer
auch willens sind grade zu stehen!
Selbst die Haelfte dieser Zahl waere noch genuegend, solange
man "In einer Reihe steht", was wo man in Europa schon lange
kein Konzept mehr von hat!

Nichts im Leben ist ohne Risiko Doris, und was soll der
nonsense mit dem Israelischen interessen? noch nicht das
erste fass freies Oel hat es uns gebracht!
Im Falle Afghanistan werden wir ausziehen, sobald es dort
"nichts mehr zu erledigen gibt".
Wir haben genug Kopfschmerzen ohne Afghanist "permanently"
zu die Liste zu setzen!
Wann kapiert ihr eigentlich dass es hier um anderes geht?

Ach gott, Heidi, nun war ich wohl wieder dramatisch,
unverschaemt und ueberheblich...sowas aber auch.

Jutta

PS.....in Kuwait, Barbara? Wie weit vom Schuss kann man
denn stationiert werden????
Du denkst Kuwait ist in irgendeiner art ein heisse Zone?
Nachdem Kuwait als Land ueberhaupt erst wieder existiert,
eben weil die USA vor 10 Jahren dafuer gesorgt haben?
Lustig!!!!
Mein Bruder, der im (Deutschen) Auslanddienst ist und Marschbefehle zur DE Botschaft in Beirut bekommen hat fuer Mitte Februar macht mir da sehr viel mehr Sorgen als Kuwait!


KlausD antwortete am 10.01.02 (08:05):

Werner,ich rede von dem "Versuch",einer friedlichen Gemeinschaft!

Wenn dieser Versuch aber immer mit neuen Methoden unterlaufen wird,
werden wir es wohl nicht schaffen
und gehen an die Waffen?


Barbara antwortete am 10.01.02 (09:13):

Hallo Jutta,

Deine Worte:
".....in Kuwait, Barbara? Wie weit vom Schuss kann man
denn stationiert werden????
Du denkst Kuwait ist in irgendeiner art ein heisse Zone?
Nachdem Kuwait als Land ueberhaupt erst wieder existiert,
eben weil die USA vor 10 Jahren dafuer gesorgt haben?
Lustig!!!!"

Unsere Bundeswehr war bisher nicht als Weltpolizei konzipiert. Sie hatte allein die Aufgabe, unser Land zu verteidigen. Um den Einsatz in Afghanistan zu ermöglichen, war ein Bundestagsbeschluss notwendig.

Darf ich da die Frage stellen, was wir in Kuwait zu suchen haben? Eine Antwort hätte ich schon, nur beruhigt mich die ganz und gar nicht!

Gruß Barbara


Ruth L. antwortete am 10.01.02 (13:07):

Jutta, Karl, Seewolf und Werner -- ich danke Euch für Eure Ausführungen, die auch meiner Auffassung entsprechen. Wie schon in anderen Foren bringt Jean immer wieder Gift und subjektiv gefärbte Aggression ein, die ganz besonders bösartig gegen die USA und allgemein "die westliche Welt" gerichtet sind. Woher kommen Sie eigentlich, Jean?

Man erlaube mir einen Satz zum Thema "Bundeswehreinsatz": Wenn ich mich recht erinnere, basiert dieser auf einer weltweit zu hören gewesenen Solidaritätserklärung unseres Bundeskanzlers mit Amerika. Der (unnötige) Bundestagsbeschluss war nur erforderlich geworden, nachdem sich (ein Teil) der mitregierenden Partei der Grünen hiervon distanzierte.
Oder bin ich da etwa falsch gewickelt?

Doris, und die amerikanische Unterstützung Israels hängt wohl auch ganz eng damit zusammen, dass Israel der, geographisch gesehen, letzte demokratische Staat vor oder in einer islamischen Welt ist.

Ruth


schorsch antwortete am 10.01.02 (13:50):

Kuweit, Afghanistan, Jugoslawien, Israel, Palästina, all das ist auch bei uns - wir müssen nur lange genug mit den Händen im Sack darauf warten - statt vorzubeugen.

Schorsch


Irmgard Dupke antwortete am 10.01.02 (16:21):

Ich stimme Juttas Ausführungen ohne Einschränkung zu. Juttas Worte sind weder unverschämt noch überheblich und keiner hat in diesem Forum empfohlen, soviel wie möglich zu Töten.
Nicht die Amerikaner haben, und dann noch, wie behauptet, aus wirtschaftlichen Gründen, einen Krieg angefangen, sondern sie wurden aus religiösen und fanatischen Gründen
aus heiterem Himmel angegriffen..Dabei verloren über 5000 UNSCHULDIGE MENSCHEN ihr Leben und noch viel mehr Menschen verloren ihre Angehörigen.
Vergeßt bitte nicht, daß wir alle in Deutschland unsere Freiheit den Amerikanern zu verdanken haben.
Klecksi


Fred Reinhardt antwortete am 10.01.02 (16:50):

Hallo Jean, aus Deinen Beiträgen spricht HASS. HASS wie er jahrhunderte in Europa immer wieder von Menschen und Politikern geschürt wurde. Die Mehrheit der Menschen und auch die Mehrheit der Politiker haben es in der jüngsten Geschichte verstanden, diese hasserfüllten Aufwiegler auf ein kleines Häufchen zu minimieren und wir erleben desshalb einen Wohlstand in Europa wie noch nie.
Meine Frage: Warum wiegelst Du hier Menschen gegen Menschen und Länder gegen Länder auf. Kurz gesagt, warum diese Kriegshetzerei von Dir ?
Tobias1


Wolfgang Mücke antwortete am 10.01.02 (17:01):

Hallo Jean,

da haben Sie es! Sie sagen die Wahrheit, weisen auf Verbrechen hin, auf wirklich gefährliche politsche Akte, und was ist - Sie sind ein Kriegshetzer!

Hatten wir alles schon??
Hatten wir!

Machen Sie weiter, lassen Sie sich in Ihrer Meinung nicht beeinflussen -ich schließe mich Ihrer Meinung an, und zwar vollinhaltlich.

Ich muß jetzt leider zum Nachtdienst, daher nur kurz geantwortet. Ab Wochenende habe ich viel Zeit - und dann kann ich auch ausführlicher meine Stellungnahme abgeben.

Mit Grüßen an Alle, auch an die tapferen Krieger -
Wolfgang Mücke, der tatsächlich "mittenmang" Krieg erlebt hat, und nicht zu knapp.......


Wolfgang Mücke antwortete am 10.01.02 (17:08):

Dieser Beitrag hatte sich irgendwie "verabschiedet" bevor ich auf den Knopf drücken konnte. Daher noch nachgesandt:

Was Jean schreibt, der nun ziemlich hart bei diesem Thema angegangen wurde und wird, unterschreibe ich
vollinhaltlich.

Was ich das teilweise als Erwiderung gegen Jean lesen muß, ja, das kann ich nicht verstehen. Fragt doch īmal, warum Jean diese Meinung hat?

Fragt mich, was ich gegen die USA (nicht gegen die dort lebenden Menschen) vorzubringen hätte, begründet und nachweisbar, der verbale Scheiterhaufen wäre mir gewiß....

Wer von Euch, liebe Mitdiskutanten- und Diskutantinnen so scharf auf Krieg ist, na, der nehme doch selbst eine Waffe in die Hand! Das gilt auch für unsere JuttaM, die doch auch vom Krieg gegen das arme und geschundene Volk der Afghanen überzeugt ist? Nein? Hosen voll?

Hallo Ihr Heldinnen und Helden, erlebt einen Krieg mit allen Konsequenzen, dann dürft Ihr diesen beurteilen! Nicht vorher - entscheiden, ob Ihr für einen Krieg seid oder dagegen, das bleibt Euch unbenommen. Ich finde es nur seltsam, daß man etwas beurteilt und auch noch vehement verteidigt, das man gar nicht kennt.

Und wer die rund 5.000 ermordeten Frauen und Kinder in Afghanistan, von Bomben der USA, herabwürdigt und als "Kolateralschäden" gutheißt - na, ja, muß man das auch noch kommentieren??

Ich habe heute abend leider keine Zeit, muß zum Nachtdienst. Aber, ab Wochenende habe ich endlich gut 14 Tage Zeit zum Schreiben- bis dahin, lieber Jean und wer noch auf dieser Seite ist (hallo Heidi etc., danke) nicht unterkriegen lassen.

Wolfgang Mücke, der alte Preuße.


Jean antwortete am 10.01.02 (18:43):

Ja, Wolfgang, das ist merkwürdig, daß einer, der sich gegen den Krieg der USA ausspricht, stiegum zum "Kriegshetzer" erklärt wird. Mir ist das schon einmal so gegangen. Das war in den 60er Jahren und einige Freunde und meine Wenigkeit engagierten uns gegen Amerika's Krieg in Vietnam. Wir organisierten Friedensmärsche. Wir konnten sogar den ein oder anderen zwangsrekrutierten amerikanischen GI vor einem schlimmen Schicksal bewahren, indem wir einigen halfen, ins sichere neutrale Ausland zu fliehen. Ich erinnere mich: Wir wurden damals oft als "Kriegshetzer" und als "Sympathisanten" des Vietcong beschimpft.

Kommen wir aber auf den Grund des Krieges der USA gegen Afghanistan zurück. Es gibt eine US-Firma, die United Oil of California (UNOCAL), mit Firmensitz in Houston (Texas). Die sind dick drin im Ölgeschäft und gehören zu den Großen im großen Spiel. Die haben ihre Leute immer vor Ort. Zum Beispiel Zalmay Khalilzad; zu Zeiten des Taliban-Regimes war er der Verbindungsmann von UNOCAL. Heute hat er noch einen Nebenjob: Er ist zusätzlich der neue US-Gesandte in Kabul. Der Krieg für's Öl hat sich für UNOCAL gelohnt.

AFGHANISCHE KARRIEREN: Vom Taliban-Befürworter zum US-Gesandten
Zalmay Khalilzad berät als US-Gesandter in Kabul die neue afghanische Übergangsregierung. Mitte der neunziger Jahre machte er sich als Berater des Öl-Multis Unocal noch für die Taliban stark.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,176320,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,176320,00.html)


Fred Reinhardt antwortete am 10.01.02 (19:05):

Wolfgang Mücke, alles gegen die USA und nur gegen die USA und in Klammer ( aber nicht gegen die dort lebenden Menschen ).
Wer soll dies verstehen ???


KlausD antwortete am 10.01.02 (20:54):

Lieber Jean,mach weiter so!!

Was man hier teilweise liest,ist einfach nicht zu fassen.


Karl antwortete am 10.01.02 (21:50):

Klaus, mir geht dies leider bei den Beiträgen von Jean so und ich kann so manches nicht fassen, z.B. wie man Desinformationen streut, Korrelation als Kausalität suggeriert und letztendlich die Angegriffenen zu den Angreifern umdefiniert.

Wenn Klecksi sagt: "Nicht die Amerikaner haben, und dann noch, wie behauptet, aus wirtschaftlichen Gründen, einen Krieg angefangen, sondern sie wurden aus religiösen und fanatischen Gründen aus heiterem Himmel angegriffen.", dann berichtet sie schlichtweg ein Faktum, welches von den Nebelkerzen die Jean zündet verschleiert werden soll.

Ich bin ganz und gar nicht glücklich, dass Jean dieses Forum für Propaganda missbraucht. Wenn er jetzt in einem Wolfgang Mücke einen Unterstützer findet, der sich in seinen Beiträgen im Politikforum längst als Politclown geoutet hat, dann mag das zwar lustig werden, aber ich bedanke mich ausdrücklich bei denjenigen, die sich eine realistische Sicht der Dinge bewahrt haben.


Heidi antwortete am 10.01.02 (21:59):

@ Irmgard Dupke "..saehe man nicht dazu dass man
soviel wie moeglich der "Planer" und "Ausfuehrer" entweder
toetet oder hinter Gitter bringt." Zitat Jutta vom 8.1.02

@ Fred Reinhard: Hass lese ich hier vorwiegend in Beiträgen der Befürworter der US-Kriegspolitik

@ Karl: "..z.B. wie man Desinformationen streut, Korrelation als Kausalität suggeriert und letztendlich die Angegriffenen zu den Angreifern umdefiniert." Dies trifft auch auf einige andere Beiträge zu, die nicht von Jean, Wolfgang, Barbara, Klaus oder Doris stammen.

Es wird offensichtlich wieder sehr "selektiv" gelesen hier.


Karl antwortete am 10.01.02 (23:09):

Liebe Heidi,

jetzt muss ich Dir leider auch widersprechen. Wenn man von US-Soldateska spricht, davon "wer als nächstes überfallen" werde, dann suggeriert man durchaus, dass die Amerikaner die eigentlichen Agressoren sind. Der Anlass des Krieges - und es wurden wahrlich schon Kriege wegen geringerer Anlässe geführt - ist schon aus dem Blick geraten. Offensichtlich ist der Blick verschleiert, denn es wird nicht die Notwendigkeit gesehen, die Mörderbanden zu stoppen.

Niemand, kein Jean, und auch Du nicht, haben eine Handlungsalternative aufgezeigt. Wenn die Amerikaner sich nicht abmurgsen lassen wollen, was anderes bleibt ihnen übrig als diese Mörderorganisation aufzuspüren und unschädlich zu machen.

Worte des Verständnisses habe ich nur für die Terroristen gehört, was für ach so gute Gründe sie gehabt hätten, denn sie kämen ja aus so ausgebeuteten Regionen (ich beziehe mich hier nicht nur auf diesen Diskussionsstrang). Stattdessen wird Stimmung gegen die amerikanische Politik gemacht, der Präsident wird mit Bin Laden gleichgesetzt, der amerikanische Soldat, der noch selten so überzeugt sein Land verteidigt hat, wird als mordende Soldatestka bezeichnet. Das kann und will ich nicht unwidersprochen lassen.

Ich finde sehr wohl, dass aus einigen Beiträgen hier Hass spricht. Erklärbar wäre mir das, wenn es sich auf die terroristischen Mörderbanden beziehen würde - wie es vielleicht bei Jutta in Ansätzen erkennbar ist, aber sehr tiefsitzender Hass gegen den american way of life (den sich übrigens die meisten Menschen der sogenannten dritten Welt heiß ersehnen) finde ich hier leider ebenso. Das solltest auch Du erkennen können, wenn Du die Sprache eines Jean mit Abstand analysieren würdest.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Heidi antwortete am 10.01.02 (23:20):

Lieber Karl, dies ist ein Diskussionsforum - es besteht also kein Anlass einen Widerspruch Deinerseits zu meiner Meinung zu bedauern :-).

Zu dem Rest komme ich etwas später.


Irmgard Dupke antwortete am 10.01.02 (23:24):

Hallo Heidi,
wenn Du mich ansprichst, möchte ich doch ganz gern verstehen, was Du mir sagen willst.......bitte übersetz mir doch das : "SAEHE (???) man nicht dazu........."
Und übrigens sind die Terroristen auf das World Trade Center und deren Auftraggeber durchaus nicht benachteiligte , am Existenzminimum lebende Menschen der 3. Welt, sondern Multimillionäre. Ob die sich wohl am Öl bereichert haben könnten?
Klecksi


Heidi antwortete am 10.01.02 (23:32):

:-) Bitte nicht die Aussagen der einzelnen Beiträge miteinander vermischen, Irmgard.

Du hast weiter oben geschrieben

"..und keiner hat in diesem Forum empfohlen, soviel wie möglich zu Töten."

Daraufhin habe ich einen Teil von Juttas Beitrag zitiert

"..saehe man nicht dazu dass man soviel wie moeglich der "Planer" und "Ausfuehrer" entweder
toetet oder hinter Gitter bringt."


Irmgard Dupke antwortete am 10.01.02 (23:51):

Also wer vermischt denn hier?? Ich habe lediglich gefragt, was Du mir sagen wolltest, weil es das Wort "SAEHE" nicht gibt und ich wirklich mit SAEHE MAN DAZU noch immer nichts anfangen kann
Klecksi


Heidi antwortete am 11.01.02 (00:19):

@ Karl :-)

Lassen wir Jeans Beiträge (die ich übrigens mit dem gleichen Abstand lese wie alle anderen) mal beiseite.

Du schreibst sehr richtig "Der Anlass" des Krieges ist schon aus dem Blick geraten - richtig, weil meiner Meinung nach, das Ziel (des Krieges) von vorneherein ein anderes war. Nämlich diesen entsetzlichen Terrorakt vom 11. September 2001 auszunutzen für eigene Zwecke und Vorteile. Welcher Art, wurde hier und in anderen Themen bereits hinreichend beschrieben.

Mein Blick ist nicht verschleiert, denn ich habe noch nie geglaubt, dass man mit einem Angriff auf ein ganzes Land, Terroristen fangen und vor Gericht stellen kann. Wie sich gezeigt hat, ist dies ja auch "trotz der enormen Überlegenheit der USA" bis dato nicht gelungen. Eine Stärkung der USA als Weltmacht Nr.1 ? - es scheint so, war ja wohl auch eines der Ziele.


Den Krieg auf Afghanistan haben die USA begonnen. Oder habe ich eine Erklärung der US-Regierung verpasst, die besagt:Das Land Afghanistan hat uns durch den Terroristen Bin Laden den Krieg erklärt, der Verteidigungsfall ist eingetreten ? - Nein, die Berater des Präsidenten Bush haben das viel geschickter formuliert: Wir führen Krieg gegen den Terror und das weltweit.
Das war und ist die geschickteste und "werbewirksamste" Propaganda die ich je gehört habe. Und das innerhalb kürzester Zeit, solange die gesamte und nicht nur westliche Welt in Entsetzen erstarrt war. Die Gehirne dieser Berater funktionierten schnell und eiskalt.
--
Zu Deinen Bemerkungen zu Hass (ich würde eher das Wort Abneigung wählen) in den Beiträgen: Hat es einen Grund, warum Du hier nur Jean und Wolfgang als Beispiel anführst? Es gibt doch noch einige andere, die deren Meinung Unterstützen (s.o.).
--
Abschließend: ich habe auch eine sehr große Abneigung gegen den "american way of life" so wie ich ihn definiere. :-) Das hindert mich nicht daran, einzelne amerikanische Menschen zu mögen, soweit ich sie kennenlernen durfte und auch nicht daran einzelne amerikanische Dichter zu mögen. Es hindert mich ebenfalls nicht daran Produkte "made in USA" zu mögen und zu nutzen. Ich erlaube mir, das differenziert zu sehen.


Heidi antwortete am 11.01.02 (00:57):

ach ja, nochmal an Irmgard:

Würdest Du bitte zunächst Deinen eigenen Beitrag vom 10.01.02 (16:21)
und anschließend den von Jutta vom 08.01.02 06:49 (auf den Du Dich schließlich beziehst) lesen?

Danach müsste sich logischerweise ergeben, dass Du Deine Frage an Jutta zu stellen hast.


Irmgard Dupke antwortete am 11.01.02 (02:34):

Ja ich habe Jutta zugestimmt und dann meine Meinung gesagt! Ich habe nichts, aber auch gar nichts, von Jutta übernommen!
Dann kam von Dir, das mir nicht verständliche SAEHEN und ich bat um Erklärung.
Es kam von Dir und nicht von Jutta! Deshalb hätte ich auch gern von Dir ne Erklärung bekommen.
Aber bleib bei Deinem BLABLABLA und weiche weiter aus. Lass mich in Ruh, ich kann damit nichts anfangen.


Jutta M antwortete am 11.01.02 (06:17):

Ja Heidi,
da hast du was ganz frappierendes verpasst:
naemlich die Forderung EINEN EINZIGEN MANN herauszugeben,
oder die Kosequenzen zu tragen!
Deine Beschwerde richte bitte an die Taliban, nicht an
die USA.
Selbstverstaendlich hat Afhanistan nicht den Krieg erklaert
and die USA - ebensowenig hat Amerika Afhanistan den Krieg
erklaert!
Aber die Afghanis waren gezwungen die Kosequenzen zu tragen,
fuer die pure Dummheit und Ueberheblichkeit eines brutalen
regimes, welches grossteilig noch nicht mal aus Afhganen
bestand!
Auch wenn Du (und Andere) denkst dass die USA mit vorsaetzlicher Grausamkeit, Gefuehllosikeit, und Menschen
Verachtung runde 5000 Afghanen ermordet haben (diese Zahl
behinhaltet allerdings auch die Taliban, welche "auf der Liste standen" - huch, wie brutal) so entspricht dies nicht
der Wahrheit und nichts wuerde uns mehr freuen als "nur"
Taliban und vor allem Bin Laden erwischt zu haben.
Und ansonsten nicht ein einziges haar am Kopf eines unschuldigen Menschen gekruemmt zu haben.

Diese Gelegeneheit wurde uns leider nicht gegeben, und
Krieg ist nunmal Krieg.

Was du nicht verstehst, Heidi, ist dass man einen tollwuetigen Hund nicht herumlaufen lassen kann, nur so lange dieser nicht (in deinem) Dorf Unfug stiftet, aber dadurch Gelegenheit bekommt andere Tiere zu infizieren.

Ein Tollwutkrankes Tier MUSS sobald wie moeglich ausgemerzt
werden. Befindet er sich in ein Rudel, so muss das Rudel
ebenfalls entsprechend behandelt werden.
Ausmerzen oder Quarantaene!

Wir sind hier nicht ein Volk von kaltbluetigen Killern!
Aber wir verstehen anscheinend besser was fuer eine
Bedrohung zur (GESAMTEN) westlichen Welt Bin Laden und
Company GmbH ist!

Anstatt auf uns herumzuhacken mit "bleeding heart"
ideen von "unschuldigen Opfern" und "friedensgespraechen"
und der idee dass jeder Amerikaner nun auch arm sein muss,
waehrend man in Europa weiterhin in Urlaub faehrt und
das letzte Model Merzedes besitzt, sollte ihr froh sein,
dass jemand genug Grips hat hinter dem tollwuetigen
Hund herzugehen, bevor eine ganze contaminierte Meute
ueber UNS ALLE herfallen kann!

Denn, im Falle Du hast das auch verpasst, Bin Laden's idee
fuer die zukuenftige Welt ist dass ALLES Christentum
ausgerottet werden muss, und der Islam die EINZIGE Religion
auf Erden sein MUSS! - Das ist sein Ziel!!!
So, liebe Heidi, in welche Kirche gehst Du denn?
Katholisch? Protestantisch? Evangelisch?....Was?
Jedenfalls Christlich, oder?
Und da denkst Du Du stehst nicht auf der Abschussliste?

Und da hast Du soooo recht, Heide: DEIN BLICK IST VERSCHEIERT!

Und noch eine allerletzte Frage, Heidi:
Bezueglich Deiner Bemerkung:
"Abschließend: ich habe auch eine sehr große Abneigung gegen den "american way of life" so wie ich ihn definiere. :-) "

Was, wenn irgendwas ueberhaupt, welches nicht aus der Dir
liegenden Presse kam, weisst Du denn ueber diese Thema?
Und woher nimmst Du Deine sogenannte "Definition"?
Mal was im Fernseher gesehen? Oder laufen Deine Enkel
mit "baggy pants" rum?
Taete (uuups, ist das so ein Wort wie "Saehe"???) mich
mal interessieren genau wo du, ganz spezifisch, Deine
Amerika-Kenntnisse hernimmst!

Warte da ganz gespannt auf Antwort.

Jutta


Heidi antwortete am 11.01.02 (09:04):

Deine Ausführungen sprechen für sich, Jutta! Ich spare mir eine weitere Antwort


Schorsch antwortete am 11.01.02 (13:38):

Ich denke, über diesen Krieg zu urteilen können wir der Geschichtsforschung überlassen. Aber voraus schauend und das dannzumalige "Urteil" vorweg nehmend gestatte ich mir folgende Bemerkungen:
Ja, es gab und gibt noch hunderte von unschuldigen Opfern unter der Zivilbevölkerung. Aber zumindest EINE Menschengruppe wird diesen Krieg im Nachhinein als Erlösung betrachten: die Frauen, die vor ein paar Monaten noch weniger Wert waren als ein Tier, die in den Häusern gefangen waren wie Sklaven, die keine Schule besuchen durften, die ihren Herren zu dienen hatten, die von diesen Herren geschlagen, gefoltert und getötet werden durften, wenn sie sich auch nur den leisesten Hauch von Widerstand erlaubten.
Ich bin gegen jede Art von Gewalt - aber nicht nur gegen jene der Amerikaner, sondern vorallem auch von der Gewalt gegen die Hälfte der Afghanischen Bevölkerung: den Frauen und Mädchen.

Schorsch


Jean antwortete am 11.01.02 (14:58):

Zu den vielen Lügengeschichten im Zusammenhang mit dem 11. September gehört die Mär, US-Truppen bombardierten das Land zwecks Befreiung der afghanischen Frauen. Die USA haben jahrelang die Taliban und Osama bin Ladens Möderbanden aufgebaut, finanziell unterstützt, sie ausgebildet und mit Waffen ausgerüstet. Das Gleiche taten sie bei den Truppen der Warlords der Nordallianz, die neuen Verbündeten der USA, ebenfalls Mörderbanden, die vor nichts, schon gar nicht vor der Würde und der Freiheit der Frauen Respekt haben.

Der American Way of War ist keine freiheitliche Veranstaltung und kennt keine moralischen Ziele. Es ist Zeit, klar und deutlich den Grund des Krieges der USA gegen Afghanistan zu benennen: Kriegsgrund sind die Profitinteressen der US-amerikanischen Energiekonzerne. Die Verstrickungen und personellen Verflechtungen der Bush-Administration mit den grossen Energiekonzernen UNOCAL und ENRON werden gerade aufgedeckt.

Triebfeder des Krieges
In Afghanistan wird nicht nur gegen den Terror, sondern auch um Öl und Gas gekämpft - von einer US-Regierung, die eng mit der Ölindustrie verbunden ist
https://www.woche.de/4301/titeltextaktuell7.htm

(Internet-Tipp: https://www.woche.de/4301/titeltextaktuell7.htm)


Horst Krause antwortete am 11.01.02 (15:07):

ich danke Jutta für ihre offenen und klaren Worte. Sie kommt ohne Umschweife und Heuchelei auf den Punkt nach dem Motto "hart aber wahr".


Wolfgang Mücke antwortete am 11.01.02 (15:22):

Hallo liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

ich habe soeben gelesen, nur kurz, ich muß wieder zum Nachdienst, daß ich von Karl den Titel "Politclown" verliehen bekommen habe.

Lieber Karl, ich denke nicht, daß Sie dieses positiv aufgefaßt wissen wollten, aber, ich fasse es positiv auf!

Der Hofnarr war in früheren Zeitn derjenige, der ungestraft die Wahrheit sagen durfte, die Wahrheit, die immer unbequem und auch mal schmerzlich sein kann.

Wenn ein aufrechter und ehrlicher Mann wie Jean, der sich um unsere Zukunft sorgt und das nicht erst seit gestern, hier in diesem Forum nicht nur als "Kriegshetzer" verunglimpft wird (fast )unwidersprochen, sondern auch davon gesprochen wird, daß er den ST - dieses Forum hier -"mißbraucht" - ja, lieber Karl, sagen Sie mir bitte, auf welchem Weg sind wir dann?

Nur Kurz wegen der Frauen in Afghanistan:
Wer wissen will, wie die Frauen in Afghanistan tatsächlich über dei Bombardierungen denken, der gehe auf die Seite:
https://rawa.fancymarketing.net/german.htm
Sie nennen sich: Revolutionäre Vereinigung der Frauen Afghanistans".

Dann bis zum Wochenende!
Wolfgang Mücke, der preußische Politclown.


Horst Krause antwortete am 11.01.02 (15:23):

Wir sind doch Senioren, also mehr oder weniger reife und erfahrene Menschen, sollte man meinen.
Was Jean sich erlaubt, muss er selbst verantworten. Man muss sich fragen, ob man ihm soviel Aufmerksamkeit schenkt, dass er sich herausgefordert fühlt. Ich finde, solche Beiträge verdienen keine Aufmerksamkeit, man sollte sie ignorieren, damit Jean spürt, dass er damit nicht weit kommt.


Werner A. Sedelmaier antwortete am 11.01.02 (15:32):

Nicht verehrter Herr Mücke,

Sie befinden sich eigentlich immer im Nachtdienst, zumindest geistig!


Barbara antwortete am 11.01.02 (16:59):

Danke, Jean, für den Verweis auf den Artikel der Woche.

https://www.woche.de/4301/titeltextaktuell7.htm

(Internet-Tipp: https://www.woche.de/4301/titeltextaktuell7.htm)


Karl antwortete am 11.01.02 (18:20):

Niemand hat behauptet Jean, dass die Amerikaner wegen der afghanischen Frauen gebombt haben, aber deren Befreiung ist einer der positiven Nebeneffekte.

Immerhin sagt die Woche in der Überschrift noch "In Afghanistan wird nicht nur gegen den Terror, sondern auch um Öl und Gas gekämpft". Der Terror wird als Ursache dann noch wegmutiert, das Treffen böser Kapitalisten beweist anschließend zur Gänze die Verschwörung der Ölindustrie, die alle Fäden in der Hand hält. Der Artikel kumuliert viel Meinung und basiert fast vollständig auf Vermutungen. Es sind vor allem unbewiesene Unterstellungen.

Das meine ich, wenn ich von Desinformation spreche. Es werden Korrelationen aufgezeigt und dann als Kausalität verkauft und zwar ohne Abwägung, sondern zu 100%. Jean, Sie lassen uns keine Chance auch ein bischen recht zu haben, da Sie alles wollen. Ich hätte kein Problem, wenn Sie formulieren würden, die Ölindustrie sei wahrscheinlich kein bremsender Faktor bei der Ausweitung des Krieges. Nein, Sie "wissen" dass die Öl- (und Rüstungs-)industrie der Hauptgrund und der allein treibende Motor hinter allem ist - und das - mit Verlaub - halte ich für absurd, nein eigentlich nicht für absurd, dann könnte ich lachen, aber hier geht es um sehr viel - und deshalb widerspreche ich.


seewolf antwortete am 11.01.02 (20:37):

Jean -

nun sagen Sie doch mal ehrlich, warum Sie andere vom bequemen Sessel aus aufhetzen wollen?

Tun Sie etwas vor Ort - in Afghanistan meinetwegen - und schicken Sie uns von dort ergreifende e-mails. Vielleicht überzeugen damit eher.


Heidi antwortete am 11.01.02 (21:10):

Ja Seewolf, vielleicht sollte man auch für die Diskussionsforen des St noch eine weitere Regel einfügen:

"In diesen Foren ist eine bestimmte Meinung vorherrschend, wer eine andere Meinung hat, möge sich bitte fernhalten!"

Frohes Diskutieren noch, allerseits


KlausD antwortete am 11.01.02 (21:31):

So wird der Seewolf zum Seeräuber!


e k o antwortete am 11.01.02 (21:51):

Schämt Euch !!

Alle miteinander !!

Ihr wollt den Krieg ächten ?

Und führt hier einen entsetzlichen personellen Krieg gegeneinander ??

Da will Jeder und Jede Recht haben und dabei schlagt Ihr Euch gegenseitig die Schädel ein.

Man kann es nicht mehr mitansehen, wie Ihr Euch gegenseitig verunglimpft !

Und das Ganze soll Diskussion sein ?

Da pfeife ich drauf, das ist nur noch blindes Herumwüten !!

Sonst nichts !!

Im Kindergarten kanns nicht schlimmer sein.

So, jetzt dürft Ihr über mich herfallen, bin schon gespannt, was Euch dazu so alles einfällt.


Ruth L. antwortete am 11.01.02 (21:55):

Ich frage mich, wie wohl die Diskussionsteilnehmer vom Typ Jean reagieren oder agieren würden, wenn sie durch das Geschehen vom 11.September in irgendeiner Weise ganz persönlich betroffen wären. Wie gross wäre das Geschrei und der Ruf nach blutiger Vergeltung, hätte es das eigene Haus, das Rathaus oder ein Einkaufszentrum getroffen?
Glücklicherweise erklärte sich die von Jean so gehasste "westliche Welt" solidarisch mit Amerika und der Kampfansage von Präsident Bush gegen den Terror. Und da, wie Jutta treffend ausführte, der als Drahtzieher vermutete und gesuchte bin Laden eben nicht ausgeliefert wurde, trafen die absolut notwendigen militärischen Aktionen leider auch viele Unschuldige. Dass als "Nebeneffekt" dieses Krieges Afghanistan von dem unmenschlichen Regime der Taliban befreit wurde, kann nur ein Mensch bedauern, der auf irgendeine Weise mit den Terroristen sympathisiert. Auch ich war der Meinung, die hasserfüllten Tiraden von Jean and frieds am besten zu ignorieren, aber das geht nicht so einfach. Erstens kommt mir die Galle hoch und zweitens dürfen diese absurden Behauptungen nicht durch ihre ständige Wiederholung bei weniger Informierten in den Geruch von Wahrheit kommen.


Karl antwortete am 11.01.02 (23:23):

Wolfgang Mücke hat den Link zu der Meinung afghanischer Frauen erwähnt (https://rawa.fancymarketing.net). Hierfür sollten wir ihm dankbar sein. Dieser Link ist sehr informativ. Dort findet man u.a.:

https://rawa.fancymarketing.net/rules.htm (original englisch)
https://rawa.fancymarketing.net/rules_de.htm (deutsche Übersetzung)

Letzteres wurde von Bernhard in einer anderen Diskussion bereits gebracht: bernhard am 13.11.01 (18:07):

Da vielleicht die wenigsten den Link besuchen, hier die Information:

Die Verbote und Mißhandlungen der Frauen durch die Taliban beinhalten (heute kann hier glücklicherweise weitgehend stehen "beinhalteten"):

1- Vollständiges Verbot für Frauen, außerhalb ihres Hauses zu arbeiten, welches auch auf Lehrerinnen, Ingenieurinnen und die meisten weiblichen Professionellen angewendet wird. Nur sehr wenigen Medizinerinnen und Krankenschwestern ist es erlaubt, in einigen Kabuler Krankenhäusern zu arbeiten.

2- Vollständiges Verbot für Frauen, irgendeine Aktivität außerhalb ihres Hauses ohne Begleitung eines Mahram (naher männlicher Verwandter wie Vater, Bruder oder Ehemann) durchzuführen.

3- Verbot für Frauen, mit männlichem Verkaufspersonal zu verhandeln.

4- Verbot für Frauen, sich von männlichen Ärzten behandeln zu lassen.

5- Verbot für Frauen, an Schulen, Universitäten und anderen Bildungsinstituten zu studieren (die Taliban haben Mädchenschulen in religiöse Seminare umgewandelt).

6- Forderung an die Frauen, einen langen Schleier (Burka) zu tragen, der sie vom Kopf bis zu den Zehen einhüllt.

7- Auspeitschen, Schlagen und verbale Misshandlung von Frauen, die nicht in Einklang mit der talibanischen Kleiderordnung gekleidet sind oder nicht von einem Mahram begleitet werden.

8- Öffentliches Auspeitschen von Frauen, wenn ihre Fussgelenke nicht bedeckt sind.

9- Öffentliches Steinigen von Frauen, die angeklagt sind, außerehelichen Sex gehabt zu haben. (Eine Anzahl von Liebhabern sind unter dieser Norm zu Tode gesteinigt worden).

10- Verbot, Kosmetik zu benutzen. (Vielen Frauen wurden die Finger mit lackierten Nägeln abgeschnitten).

11- Verbot für Frauen, mit Männern, die nicht Mahram sind, zu sprechen oder ihnen die Hand zu geben.

12- Verbot für Frauen, laut zu lachen. (Kein Fremder soll die Stimme der Frau hören).

13- Verbot für Frauen, Absatzschuhe zu tragen, welche Beim Gehen Geräusche produzieren könnten. (Ein Mann darf die Schritte einer Frau nicht hören.)

14- Verbot für Frauen, ohne einen Mahram ein Taxi zu benutzen.

15- Verbot des Auftritts von Frauen in Radio, Fernsehen und jeder Art von Kommunikationsmedien.

16- Verbot für Frauen, Sport zu treiben oder einen Sportclub zu betreten.

17- Verbot für Frauen, sogar in Begleitung ihres Mahrams, Fahrrad oder Motorrad zu fahren.

18- Verbot für Frauen, farbenfrohe Kleidung zu tragen. Nach der Taliban-Terminologie handelt es sich hierbei um "sexuell anziehende Farben".

19- Verbot für Frauen, sich zu festlichen Anlässen oder für Erholungszwecke zusammen zu finden.

20- Verbot für Frauen, an Flüssen oder an öffentlichen Plätzen Wäsche zu waschen.

21- Umbenennung von Plätzen, die das Wort "Frauen" im Namen haben. Der "Frauengarten" wurde beispielsweise in "Frühlingsgarten" umbenannt.

22- Verbot für Frauen, sich auf den Balkonen ihrer Wohnungen oder Häuser aufzuhalten.

23- Zwanghaftes Bemalen aller Fenster, damit die Frauen von draußen nicht zu sehen sind.

24- Verbot für männliche Schneider, bei Frauen Maß zu nehmen oder Frauenkleider zu nähen.

25- Verbot von öffentlichen Bädern für Frauen.

26- Verbot für Männer und Frauen, im selben Bus zu reisen. Öffentliche Busse müssen nun mit der Aufschrift "Nur für Männer/Nur für Frauen" gekennzeichnet sein.

27- Verbot, weite Hosen zu tragen, sogar unter der Burka.

28- Verbot, Frauen zu fotografieren oder zu filmen.

29- Verbot, Bilder von Frauen in Zeitungen und Büchern abzudrucken, oder sie in Häusern oder Läden aufzuhängen.

Neben den Verboten für Frauen, die oben geschildert wurden, haben die Taliban:

- sowohl Männern als auch Frauen verboten, Musik zu hören.

- allen verboten, Filme, Fernsehen und Videos anzuschauen.

- verboten, das traditionelle Neujahrsfest (Nowroz) am 21. März zu feiern. Die Taliban haben diesen Feiertag als "unislamisch" deklariert.

- den Internationalen Tag der Arbeit (1. Mai) abgeschafft, weil er als "kommunistischer" Feiertag angesehen wird.

- allen Menschen mit nichtislamischen Namen befohlen, sie gegen islamische Namen zu wechseln.

- der afghanischen Jugend einen Haarschnitt aufgezwungen.

- den Männern befohlen, islamische Kleidung und eine Kappe zu tragen.

- den Männern befohlen, ihren Bart nicht zu rasieren oder zu schneiden, so dass er wächst, bis er aus einer Faust unter dem Kinn herausragt.

- allen befohlen, fünf Mal pro Tag die Moscheen zum Gebet aufzusuchen.

- verboten, Tauben zu halten oder mit Vögeln zu spielen, weil sie das als "unislamisch" ansehen. Diejenigen, die dieses Gesetz missachten, werden eingekerkert und die Vögel werden getötet. Das Steigenlassen von Drachen ist auch untersagt.

- allen Sportzuschauern befohlen, beim Anfeuern "Allah-o-Akbar" (Gott ist groß) zu rufen und mit Händeklatschen zu begleiten.

- bestimmte Spiele, unter anderen Drachensteigen, verboten, die von den Taliban als "unislamisch" verrufen sind.

- Jeder, der im Besitz von verbotener Literatur ist, wird exekutiert.

- Jeder, der vom Islam zu einer anderen Religion übertritt, wird exekutiert.

- Alle männlichen Studenten müssen einen Turban tragen. Sie sagen, "Kein Turban, keine Bildung".

- Nichtmuslimische Minderheiten müssen sich einen gelben Stoffflecken an die Kleidung heften, um sich von der muslimischen Mehrheit zu unterscheiden.

Genauso, wie es die Nazis mit den Juden gemacht haben.

Und so weiter...

----------
Diese (Un)Menschen wollten die Welt missionieren. Ich für meine Person ziehe da den "american way of life" vor.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

(Internet-Tipp: https://rawa.fancymarketing.net/rules_de.htm)


Jutta M antwortete am 12.01.02 (04:59):

Mein Gott, Karl,
ich wusste ja dass Frauen besch... dran sind,
aber ich bin schockiert ueber Deine Ausfuehrungen
betrefflich der Ge- und Verbote fuer Frauen (und Maenner)
unter dem Taliban Regime.

NIEMALS war die befreiung der Frauen auch bloss ein Thema,
aber als Nebenproduct erscheint es mir die Sache schon
fast alleine wert gewesen zu sein.

Jean, da kannst Du Dir deine "Luegengeschichte und Maer
um den 11. September, die Frauen zu befreien" in die Pfeiffe
stecken und selber rauchen! Wann ist Dir DAS denn eingefallen?
DA IST ABSOLUT NIX DRAN - REINES UNBEABSICHTIGTES NEBENPRODUKT!

Aber, wer unter diesen Umstaenden, als geborener, gelebter und alteingesessener Europaer mit europaeischen lebensstandarten - und Frauen und Toechtern, an denen man sich erfreuen kann
wenn sie zur Universitaet gehen, ihren Doktortitel erhalten,
oder auch bloss wenn sie froehlich lachend, huebsch angezogen und mit fliegenden Haaren fuer einen Sommer-Schnappschuss parat stehen - dies alles fuer soo verkehrt halten kann...!
Es geht mir total ab wie man schon aus diesem Grund alleine so einen schreienden nonsense vereilen kann.

Oder haben die Forumsteilnehmer keine Toechter auf welche
sie stolz sind, weil sie akademisch und anderweitig
viel geleistet haben, und frohe lachende gluecklich Muetter
und Ehefrauen sind?

Anscheinend nicht!
Oder aber, es gelten eben doch 2 Masstaebe:
einen fuer die Europaer und einen fuer die Amerikaner.

Die Moslem Frauen haengen da wohl dazwischen, und wen
juckt's ueberhaupt..oder was?

Ich finde es absolut unglaublich dass jetzt auch noch
die "unbeabsichtige" Befreiung der Afghanischen Frauen
(und Maenner), als Waffe gegen die USA gezogen wird.

Und, lieber alter Preusse Wolfang, verkehrt geraten!
Nix Hose voll! Aber mit knapp 50 nehmen sie Dich nicht
mehr - in keiner Branche der Armed Forces!
Naehmen sie mich noch (uups, Heidi, schon wieder so ein Wort), dann waere ich mit von der partie!

Uebrigens, Heidi, hast Du lackierte Fingernaegel?
Ich nicht!

Bloss noch den Kopf schuettelnd, aber bei weitem noch
nicht geschlagen...

Jutta


Heidi antwortete am 12.01.02 (05:06):

Nein, Jutta, ich habe keine lackierten Fingernägel. Aber das dürfte auch wohl das Einzige sein, was wir gemeinsam haben.

Interessant wie sehr man sich auf einmal für die Situation der afghanischen Frauen interessiert. Warum bloß?


Werner A. Sedelmaier antwortete am 12.01.02 (08:37):

Liebe Leute,

ich nehme an, daß dieses Thema demnächst im Archiv verschwinden wird. Meine persönliche Meinung habe ich hinlänglich zum Ausdruck gebracht. Trotzdem möchte ich noch etwas kritisieren.

Ich bin für den militärischen Einsatz der USA in Afghanistan. Ganz allein deswegen, weil ich keine andere Alternative erkenne. Aber einige haben dazu eine ganz andere Meinung, was vollkommen legal ist und was mich auch nicht stört.

Was mich allerdings stört und was ich ebenso laut und deutlich sagen möchte, das ist ein "umgekehrter" Fanatismus. Plötzlich so zu tun, als ob Amerika eine Nation wäre, in der alles okay wäre, das halte ich für falsch. Es gibt tausend Gründe, warum ich Amerika nicht liebe. Was Moral und Menschenrechte betrifft, halte ich Amerika für ein Entwicklungsland. Und deswegen ist so manches Argument zwielichtig.

Rassenhass und Todesstrafe sind Beispiele dafür, was ich sagen möchte. Wenn man schon den politischen Saubermann spielt, dann sollte man auch den Dreck im eigenen Haus erkennen. Die höchste Kriminalitätsrate der Welt wird kaum beweisen können, daß in Amerika nur ehrenwerte Leute leben.


Karl antwortete am 12.01.02 (10:04):

Lieber Wese,


ich stimme Dir zu. Über die Todesstrafe hatten wir hier schon lange Debatten und da bin ich auf deiner Seite.


Jean antwortete am 12.01.02 (10:18):

Die Heuchelei kennt keine Grenzen. Jetzt machen die Betroffenheitsapostel in Frauenbefreiung. Nur zur Erinnerung: Die Taliban und andere islamistische fundamentalistische Gruppen und Osama Bin Ladens Mörderbanden sind Geschöpfe der USA und waren bis vor kurzem ihre besten Verbündeten. In den 80er Jahren begann eine grosse Operation der damaligen US-Administration als Reaktion auf die sowjetische Invasion in Afghanistan. CIA und Pakistan's ISI (Inter Services Intelligence) finanzierten, bewaffneten und bildeten aus Kämpfer aus vielen islamischen Ländern und schickten sie in den Kampf gegen die Sowjets. Bis kurz vor dem Angriff auf WTC und Pentagon pflegte die Bush-Administration ihre guten Kontakte zu den Taliban. Deren Schreckensherrschaft hat die USA so lange nicht gestört, wie sie nützlich war fürs Geschäft. Protestaktionen und Petitionen von Amnesty International und Frauengruppen verhallten ungehört.

Das Schicksal der afghanischen Frauen interessierte die Herrschenden der USA damals nicht und interessiert sie heute auch nicht. Am Öl und am Gas der Region sind sie interessiert. Der Rest ist Propaganda.


Karl antwortete am 12.01.02 (12:26):

Kommen wir doch wieder zurück zu einer differenzierten Betrachtungsweise. Bei ihren Formulierungen Jean, fällt das allerdings wirklich schwer. Wenn sich jemand über den Tod unschuldiger Zivilisten in Afghanisten betroffen zeigt, glaube ich ihm die Betroffenheit und würde niemals zu der Vokabel "Betroffenheitsapostel" greifen. Gleiches dürfen diejenigen für sich in Anspruch nehmen, die offen bekennen am 11.9.2001 betroffen und geschockt gewesen zu sein.

Niemand hier - und da möchte ich auch Jutta in Schutz nehmen - findet zivile Opfer in Afghanistan und anderswo nicht schrecklich. Was nach dem 11.9.2001 zu tun war, verlangte eine Abwägung. Es gab nur gräsliche Alternativen.

"Betroffenheitsapostel" ist ein schwer zu verdauender Vorwurf Jean. Er ist menschenverachtend und zeigt wes Geistes Kind Sie sind.


Ruth L. antwortete am 12.01.02 (15:37):

Wenn auch die Befreiung der afghanischen Frau von dem unmenschlichen Regime der Taliban nur eine "Nebenerscheinung" der amerikanischen Aktivitäten ist, ich glaube, niemand, aber auch gar niemand, mag er heissen wie er will, kann dies als nebensächlich oder unwichtig bezeichnen. Gegenwärtig stellt die 21jährige Afghanin Latifa ihr Buch "Das verborgene Gesicht - mein Leben unter den Taliban" vor. Die Autorin sagt dazu "Die jahrelange Unterdrückung durch die Taliban hat mein Leben zerstört". Die Befreiung Afghanistans hat sie mit gemischten Gefühlen erlebt: "Ich war glücklich über die Befreiung und traurig über den schlechten Zustand der Bevölkerung." Um Stellungnahme zu ihrer Zukunft gebeten, sagt die junge Frau: "Es fällt mir schwer, an Morgen zu denken. Ich muss erst lernen, mit der Freiheit umzugehen." Um mit Jean zu sprechen (fällt mir ungemein schwer): ich fühle mich als eine Art "Betroffenheitsapostel" in Sachen Frauenbewegung. Und das umso mehr, als unter "Apostel" die von Jesus Christus berufenen Sendboten des Evangeliums zu verstehen sind.

Ruth


Heidi antwortete am 12.01.02 (15:46):

*grübel* Wer war das denn noch, der da gesagt hat:

"Du sollst nicht töten!"


Heidi antwortete am 12.01.02 (17:37):

Damit die Euphorie nicht ganz so hoch kommt, hier ein Zitat aus dem "Monitor" Nr.485 vom 20.12.2001 - (das sind Worte die mich betroffen machen ohne dabei Apostel sein zu wollen)


"Ulrike von Pilar, Ärzte ohne Grenzen: "In diesen Tagen, zwischen dem ersten und dem sechsten Dezember, haben unsere Kollegen über 80 Tote und 50 Verletzte geborgen - ins Krankenhaus nach Jalalabad gebracht mit mehreren Ambulanzen, und es ist klar, dass dort unter diesen Opfern auch Kinder und ganze Familien sich befinden. Sie haben erzählt von einer Familie, deren Vater umgekommen ist, die Mutter schwer verletzt und vier Kinder verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Andere haben erzählt von einem Jungen, der ein Auge und einen Arm verloren hat und dessen Bein noch amputiert werden musste. Also, für uns ist das dramatisch, wie die Zahl der Opfer in diesen Tagen offensichtlich hochgeschnellt ist.""


Der Rest ist auch lesenswert.Die Seite endet mit nachstehendem Zitat:

"Klaus Bednarz: "Rund 4000 Zivilisten - zumeist Frauen, Kinder und alte Menschen - sind bislang dem angeblich so 'sauberen' und 'gerechten' Krieg in Afghanistan zum Opfer gefallen. Und Afghanistan, sagt der amerikanische Präsident Bush, ist erst der Anfang." "

(Internet-Tipp: https://www.wdr.de/tv/monitor/beitraege.phtml?id=374)


Heidi antwortete am 12.01.02 (17:54):

und wenn ich schon gerade dabei bin, hier noch ein Link für Ruth in Sachen Frauenbewegung aus der jüngeren Geschichte:

Zitat aus unten genannter Seite

"..Zweifellos erklärt dies, warum Washington seine Augen vor der Terrorherrschaft der Taliban verschließt und die eklatante Missachtung der Frauenrechte, die Schließung der Mädchenschulen, die Entlassung weiblicher Staatsangestellter und die Einführung der Scharia in das Justizwesen ignoriert..."

Die Seite trägt übrigens die Überschrift: Wer ist Ussama bin Laden

(Internet-Tipp: https://www.inprekorr.de/360-chos.htm)


Werner A. Sedelmaier antwortete am 12.01.02 (18:01):

Liebe Heidi,

Du zitierst Klaus Bednarz mit den Worten:

"Rund 4000 Zivilisten - zumeist Frauen, Kinder und alte Menschen - sind bislang dem angeblich so 'sauberen' und 'gerechten' Krieg in Afghanistan zum Opfer gefallen."

Ich würde Klaus Bednarz antworten:

Das gleiche haben die islamistischen Terroristen innerhalb von wenigen Minuten geschafft.... in New York und Washington.


Heidi antwortete am 12.01.02 (18:12):

Ich weiß,Werner - und? sind die amerikanischen Opfer durch die afghanischen Opfer jetzt wieder am Leben?


Werner A. Sedelmaier antwortete am 12.01.02 (18:38):

Nein Heidi, das sind sie nicht! Haben die Amerikaner behauptet, daß sie die Toten auferwecken könnten?

Tatsache ist allerdings, daß es die Toten auf "beiden" Seiten nicht gegeben hätte, wenn niemand den Anfang gemacht hätte. Nach eins kommt immer zwei.... nie umgekehrt!


Karl antwortete am 12.01.02 (19:09):

Im realen Leben gibt es auch nie ein Kontrollexperiment, d.h. wir können nur vermuten, wieviele weniger zivile Terroropfer es seit dem 11. September gegeben hat und in Zukunft weniger geben wird, weil die Struktur der Terroristen zerschlagen wurde. Natürlich wird es neue Terroranschläge geben. Wir laufen aber nicht Gefahr, dass uns ein Taliban Fundamentalismus wehrlos überrollt. Die Schwierigkeit der Diskussion ist darin begründet, dass keine "Partei" schlüssig beweisen kann, was passiert wäre, wenn so oder anders gehandelt worden wäre. Unsere z.T. extrem unterschiedlichen Positionen liegen wohl darin begründet, dass wir die unterschiedlichen Möglichkeiten als unterschiedlich wahrscheinlich ansehen und - davon gehe ich mal aus - weniger darin, dass wir gute oder böse Menschen sind.


schorsch antwortete am 12.01.02 (19:22):

Hätte Kain nicht den Abel erschlagen.....

Schorsch


Werner A. Sedelmaier antwortete am 12.01.02 (19:38):

Lieber Karl,

volle Zustimmung von meiner Seite. Wir leben doch in einer offenen Gesellschaft. Jeder Durchschnittsbürger verfügt über die gleichen Informationen. Zumindest es es möglich, daß sich jeder die gleichen Informationsquellen zugänglich macht.

Ich selbst verfüge über keinerlei Zahlenmaterial, es gibt für Afghanistan keine veröffentlichte Opferbilanz. Umso erstaunlicher ist es doch, daß es eine Handvoll Spinner gibt, die hier mit Insider-Wissen protzen wollen. Ausgerechnet diese Leute präsentieren ständig irgendwelche Statistiken.

Ich glaube nicht, daß es daran liegt, daß man aus völlig unterschiedlichen Quellen recherchiert. Für mich liegt das Problem in den Köpfen solcher Leute, in ihrer Weltanschauung, ihrer Ideologie, ihrer Bildung und in ihrer ureigensten Intelligenz (oder Dummheit).

Vorteilhaft ist es unter anderem auch, wenn man vielleicht eine oder zwei Fremdsprachen spricht. Es erweitert den Horizont und man kann sich informieren, was der "Rest der Welt" zu sagen hat.


Ruth L. antwortete am 12.01.02 (20:46):

Heidi, jetzt willst Du Dich mit mir anlegen, zitierst die 10 Gebote und irgendwelche Meinungen, die absolut widerlegbar und nicht beweiskräftig sind.
Ich habe lediglich auf ein Buch einer persönlich betroffenen jungen Afghanin verwiesen (wirst Du bestimmt nicht lesen) und möchte ausserdem wissen, was bedeuten soll:
"Die Amerikaner verschliessen die Augen vor der Terrorherrschaft der Taliban?" Glücklicherweise gehört diese der Vergangenheit an. Ganz nebenbei: von dem Leid und den Schmerzen der durch diesen Krieg Betroffenen können die Angehörigen, mehr noch die unmittelbar in Mitleidenschaft gezogenen Unglücklichen vom 11.September 01 wohl ein mehr als bewegendes Lied singen. Und diese gehörten keinem Kreis oder Land an, dass diese Katastrophe verursacht hat.


seewolf antwortete am 12.01.02 (21:11):

...wenn man Jean folgen will, dann wird im Zweifel ein amerikanischer Baukonzern im Schulterschluß mit einer New-Yorker Großbank und dem CIA die Vorbereitungen für den Anschlag auf das WTC finanziert und den "Startschuß" gegeben haben...

ach so - ja: die Rüstungsindustrie müßte auch beteiligt gewesen sein - hat sie doch Anschlußaufträge verbuchen können...


Jutta M antwortete am 13.01.02 (06:07):

Grossartig, Ruth!

Wir koennten NIEMALS nachfuehlen wie die
von Dir zitierte Autorin Latifa Probleme haben koennte
mit ihrer neu-gewonnen Freiheit umzugehen.
Sie hatte sie NIE - wir hatten sie IMMER!
So wir wir nicht wuessten was ohne tun, hat Latifa
(und ihresgleichen) keine Ahnung was damit anzufangen!

Wieviele Abertausende von Latifa's es wohl geben mag
scheint fuer Heidi aber nicht wichtig zu sein. Hauptsache
ist: nicht toeten - es sei denn es passiert im Westen
irgendwo!

Aber da muesste man sich dann endlich mal entscheiden
was man will!
Heidi zitiert:
.Zweifellos erklärt dies, warum Washington seine Augen vor der Terrorherrschaft der Taliban verschließt und die eklatante Missachtung der Frauenrechte, die Schließung der Mädchenschulen, die Entlassung weiblicher Staatsangestellter und die Einführung der Scharia in das Justizwesen ignoriert..."

Ja, Du Lieber Gott! Staendig spricht man sich dafuer aus
dass die "amis" sich dauernd in, aber auch, alles reinhaengen - und das tunlichst doch mal lassen sollten!

Aber nun kommt Heidi daher und verflucht uns fuer's Gegenteil!
Sie verflucht uns, dass wir die "eklatante Missachtung
der Frauenrechte" und die "Terrorherrschaft der Taliban"
ignoriert haben.
Nun wurden diese nicht mehr ignoriert (wenn auch aus anderen Gruenden), und nun schreit sie dass man unschuldige Menschen fuer nix und wieder nix abgemetzelt hat!

Irgendwo verliere ich da den Faden!

Was denkt man denn? Dass ein US Abgeordnerter fein artig
zu mittag gegessen haette mit den Taliban Fuehrern und
recht lieb mal angefragt haette ob man vielleicht die Frauen,
und den Rest des Volkes, etwas netter behandeln moechte,
denn es verletze wirklich die Sensiblen Nerv der westlichen Welt?
Frauen vermummt und gesteinigt zu sehen
und Maenner mit abgehackten Fuessen und haenden sei kein
"Dinner" Thema?
Sowas bloedes aber auch! Daran hatten wir gar nicht gedacht!

Und nun seid doch mal ganz ehrlich!
Wer von Euch hatte sich JEMALS vor dem 11. September
auch bloss die Muehe gemacht irgendetwas zu erfahren
ueber die Wahrheit der Vorgaenge in Afghanistan?

Ich sicher nicht! Ich wusste NICHTS davon! Es war kein
Thema hier. Lediglich ein vereinzelter Sprecher/Sprecherin
in irgendeiner Universaet auf der Suche nach ein bisschen
Unterstuetzung.
Wer von Euch kann ehrlich sagen, dass er "vorher" ueberhaupt
mal detailliert darueber nachgedacht hat, was in Afghanist
so lief?

An Werner Sedelmaier.
Fuer Deine moralische Unterstuetzung der USA im Falle
Terrorismus und Afghanistan, danke ich dir, moechte
aber noch dazu sagen, dass ich absolut nicht an
"umgekehrtem" Fanatismus leide - keiner hier (Forum) tut das!

Ich (vor allem) habe genuegend zu meckern und zu beanstanden am taeglichen Lauf der Dinge in den USA und wie man verschiedenes handhabt!
Es gibt da etliches, welches verbessert werden sollte,
anders gemacht werden sollte, ueberholt werden sollte,
ueberhaupt nicht gemacht werden sollte und ganz einfach
idiotisch ist.
Ich koennte mir z.B. taeglich die Haare raufen wenn ich
bloss and den Stand der Oeffentlichen Bildungsinstitutionen
denke, namentlich Grundschulen und "High Schools".
Ich habe da schon etliches durch und habe mir oft eine Tuete
holen muessen um "hyperventilation" zu verhindern.
Niemals habe ich behaupted (oder sonst jemand hier)
dass die USA das "Miau der katze" sind, kulturell
oder anderswie. Das ist nicht
wahr, ebenso nicht wahr wie Deutschland, oder die Schweiz,
zum Beispiel, frei von allen Macken, und dummem Zeug sind!

Nobody's perfect!

Was die "statistiken" betrifft die besagen genau wieviele
"unschuldige" Opfer es in Afghanistan gegeben hat, so
glaube ich doch dass man diese mit Vorsicht geniessen muss,
denn solange die Taliban noch einigermassen machtposition
hatten, waren sie ganz ploetzlich sehr willens den westlichen
journalisten dieses oder jenes verbombte haus zu zeigen,
komplett mit einem Kind im Krankenbett.
Dazugesagt hat man allerdings nicht, dass die Taliban selber
sich in Haeusern mit Familien verkrochen hatten (wie nobel
von ihnen) in der Hoffnung USA wuerde sie dort "uebersehen".

Immer wieder haben die Taliban ihre totale menschenverachtung gezeigt und auch noch versucht diese zu
ihrem Vorteil zu nutzen.
DAS nenne ich ein Meisterstueck der Propaganda!

Und nun kann ich Jean & Co schon hoeren, wie das alles nur
ein gewichstes Stueck propaganda der USA selber war uns diesen Krieg zu verkaufen.....usw.usw.....

Jutta

p.s. - ab morgen lackier ich mir die naegel! :)))






jutta M. antwortete am 13.01.02 (06:33):

hahahahha
seewolf.........
............genauso sieht's aus!!!!!
Und vergiss bitte nicht die Israelische beanteiligung
and diesem Plan und die geheimen, endlich gefundenen,
Akten, die von Richard Nixon diesbezueglich hinterlassen
wurden!!!!
Diese spielen eine ganz wichtige rolle im Geschehen!!!
Das soll aber ein Geheimnis sein,
also pppppsssssssttttttt

Jutta


Jean antwortete am 13.01.02 (07:49):

Wie ist das nun zum Beispiel mit den geschäftlichen Beziehungen der Bin Ladens und der Bushs? Gab es die vor dem 11.9., oder gab es die nicht?


Karl antwortete am 13.01.02 (10:45):

Die Frage ist, was das beweisen sollte, Jean? Es ist doch völlig abwegig, aus so etwas eine Verschwörungstheorie zu stricken. Aber gerade heute erreichte mich auch eine E-Mail über eine CD-Sammlung endgültiger Beweise für Ufos und gestern wollte mich ein (angeblicher) afrikanischer Generalssohn per E-mail überreden, ihm einen $10 000.- Dollar Vorschuss zu überweisen, damit er bei mir mehrere Millionen Schwarzgeld seines Vaters zwischenlagern kann, wovon ich natürlich großzügigerweise, einige Millionen behalten darf ,-). Solange es Menschen gibt, die selbst auf so etwas reinfallen, wird es wohl auch immer Menschen geben, die im politischen Bereich an alle möglichen Verschwörungstheorien glauben.


Ruth L. antwortete am 13.01.02 (12:45):

Ja, Jutta, es ist ebenso erschreckend wie wahr, dass "man" vor dem Terroranschlag und dem darauf folgenden, erforderlich gewordenen Krieg in Afghanistan (jetzt geht es wieder los!) kaum etwas von den dort herrschenden Verhältnissen wusste - oder wissen wollte.
Dies wird wahrscheinlich auch für andere Weltgegenden gelten. Ich denke jetzt an den Konflikt Pakistan/Indien/China, - und an weitere östliche, asiatische oder Insel-Bereiche, über die wir uns wahrscheinlich erst dann die Mäuler zerreissen, wenn sie in den Mittelpunkt der Oeffentlichkeit getreten sind. Ueberall auf der Welt regieren Ungerechtigkeit und Grausamkeit gegenüber Minderheiten - jetzt wie früher. Und was tun wir, wenn wir dann endlich die Augen aufmachen mussten? Wir diskutieren oder streiten über Ursache und Wirkung, erfinden in Stammtischmanier die einzig richtigen Lösungen, erheben Schuldzuweisungen und springen uns gegenseitig an die Gurgel. Ich nehme mich natürlich hiervon nicht aus (verstanden, Heidi?), aber ich hoffe immer noch, dass irgendwann Objektivität und Fairness den Charakter unserer Beiträge bestimmen werden. Vermutlich eine Utopie, oder Jean?

Ruth


Wolfgang Mücke antwortete am 13.01.02 (17:07):

Es ist merkwürdig, aber auch interessant, wenn man wach bleiben muß und Zeit hat nachzudenken.

Daher Dank an Herrn Sedelmaier für seine Nachricht am 11.01. an mich, lautend: "Nicht verehrter Herr Mücke, ..immer im Nachtdienst, zumindest geistig."
Sollte ich nun wegen der höflichen Anrede gekränkt sein?
Nein, wie bei so vielen Beiträgen kommt auch hier ein gewisser Frust zum Vorschein, Fakten und belegten Argumenten nicht mehr gewachsen zu sein.

Wir sind gezwungen uns mit den Meinungen und Argumenten unserer Mitbürgerinen und Mitbürger sachlich auseinander zu setzen, auch wenn uns diese Meinung nun überhaupt nicht gefällt, ja, empört (wie so eigentlich?).

Ich habe Jean ganz bewußt zugestimmt, mag auch seine Darstellung teilweise etwas zu polemisch ausgefallen sein, aber sie stimmte. Ebenso stimme ich Heidi in ihrer Auseinandersetzung mit JuttaM zu.
Liebe Heidi, gib es auf - in der gegenwärtigen Situation kann und darf sich kein amerikanscher Bürger, keine Bürgerinnen überzeugen lassen, das kann für ihn/sie tödlich sein!

Wie fragte doch einstens Josef Göbbels im Berliner Sportpalast" Wollt ihr den totalen Krieg?" Und das Volk brüllte Heil und ja und so weiter. . .
Bush hat sein Volk nicht gefragt, er handelte ganz einfach.
Unterschiede:
Beide meinten, wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Und wer gegen uns ist, bestimmen wir! Unterschiede? Ich sehe keine. Macht ja auch nichts.


Gut, RuthL spricht in ihrem Beitrag vom ". . .erforderlich gewordenen Krieg . . ." Ich werde mich nie daran gewöhnen können, daß denkende und fühlende Menschen vom Krieg sprechen, wie von der Renovierung einer Wohnung! Oder Menschen als "Ungeziefer bezeichnen, das ausgerottet werden muß" (JuttaM).Meine ganz persönliche und eigene Meinung. Vielleicht sollte ich noch hinzu setzen, daß ich kein Christ bin, keiner Kirche oder Sekte angehöre, sondern mein Weltbild ist anthroposophisch bestimmt und das seit vielen Jahren und aufgrund von Erkenntnissen (.. und ich weiß nicht, woher diesde kamen, sie waren plöttzlich da..)
Christus hat hier seinen ganz besonderen Platz, einen sehr wichtigen. Gut, das ist hier kein Thema.

Und in dieser Denkweise gibt es keinen Platz für Krieg oder begonne Gewalt, oder die Herabwürdigung anderer Menschen.
"Du darfst nicht töten" als eine dem Individuum überlassene
Entscheidung halte ich für besser, als "du sollst nicht töten", also eine Entscheidung, die man nicht selbst trifft.
Das beinhaltet natürlich auch den staatlichen Mord, die Todesstrafe.

Sollen wir dieses Thema fortführen?
Für mich sind die USA (als Administration und Staat gemeint) erledigt, sie wissen es nur noch nicht. Bush hat einen Krieg angefangen - aber, wie beenden? Wie Vietnam???

Nein, mein Bedauern und meine Sorge gilt nicht uns allein, sondern allen Menschen, besonders aber denen in Amerika, deren Hurrageschrei bald Ernüchterung weichen wird.

Noch ein Wort zu Jean:
Er hat für seine Ideale gekämpft, ging auf die Straße.
Wer von Euch, die Ihr ihn beschimpft, hat Ähnliches vorzuweisen? Ich leider auch nicht -keine Entschuldigung.

Und nun, verehrte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, laßt uns zur Fairness zurück kehren, kein böses Wort mehr, zu niemanden. Nehmt die Ansichten hin und versucht zu erwidern, wenn Ihr es besser wüßt, kann doch sein?

Wie sagte doch der bereits erwähnte Herr Sedelmaier am 12.01.
"Jeder hat doch die gleichen Informationsquellen..."
Ja, und nun müssen alle Menschen aus diesen Informationen die gleichen Schlüsse ziehen und "uniform" denken?
Ich denke, daß das nicht möglich ist. Beispiele hierfür gibt es genug, Tag für Tag im Umgang mit seinen Mitmenschen.
Und doch hierzu ein Beispiel:
Da gab es kurz nach der Machtübernahme - pardon: Wahl - des Herrn Bush eine Siegesfeier seiner Anhänger. Man sah in diesem kurzen Fernsehbericht (der übrigens meines Wissens nach nie wiederholt wurde) Folgendes: Eine Masse Menschen im Smoking und mit grauem, großrandigen Cowbyhut und dicker Zigarre feierte fröhlich und tobte durch den Saal.
Ich sah eine Horde besoffener Cowboys, als Gentlemen verkleidet, die Gegend unsicher machen. Polemik - natürlich, aber das war mein Eindruck, Und welchen Eindruck hätte nun JuttaM gehabt? Mit Sicherheit einen anderen!
Also, gleiche Information, aber sehr unterschiedliche Aufnahme.

Und das muß auch so sein, stellt Euch doch bloß mal vor, daß wir alle die gleiche Meinung hätten - Ihr könntete Euch nicht über Jean und mich aufregen, ich wäre (leider) kein Politclown, unsere Damen hätten keine unterschiedlichen Meinungen - was wäre mit diesem Thema?

Nada, nichts, es wäre nach dem ersten oder zweiten Beitrag längst mausetot! Und ich würde auch die typisch-amerikanischen Beiträge von JuttaM vermissen, die für mich zwar total daneben sind, aber hoch interessant. Und nun wird sie mich wahrscheinlich wieder beschimpfen wegen der Cowboys mit Smoking und Cowboyhut...!

Herzlichst an alle (auch an den sehr verehrten Herrn Sedelmaier)
Wolfgang Mücke, Politclown (hallo Karl, ich darf doch den Titel behalten??)


Karl antwortete am 13.01.02 (17:27):

Lieber Herr Mücke,

da ich mich für dieses Forum verantwortlich fühle, habe ich lange überlegt, ob ich so etwas wie Ihren Text "Wie fragte doch einstens Josef Göbbels im Berliner Sportpalast" Wollt ihr den totalen Krieg?" Und das Volk brüllte Heil und ja und so weiter. . . Bush hat sein Volk nicht gefragt, er handelte ganz einfach." stehen lassen darf. Ich wage dies jetzt einmal und hoffe, dass dieser Beitrag nicht zu weiteren Entgleisungen Anlaß gibt.


Wolfgang Mücke antwortete am 13.01.02 (19:05):

Lieber Karl,

Sie haben Recht - ich hätte diesen Vergleich so nicht bringen sollen. Nur für uns Ältere ist dieser Vergleich gar nicht abwegig.

Ist doch aber, auch in ST, auch schon ein Vergleich Bush/binLaden gebracht worden - und einen solchen Vergleich halte ich für schlimm, ich würde einen solchen Vergleich nicht schreiben/veröffentlichen.

Ich bleibe übrigens dabei:
Ohne genaues Wissen um die Vorgänge innerhalb der islamischen Gruppen wird keine erfolgreiche Bekämpfung der Angriffe aus diesen Gruppen möglich sein. Und dieses Wissen können nur wirklich studierte Islam-Kenner haben. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß diese einen Krieg gegen Afghanistan empfohlen hätten oder einen neuen Krieg gegen den Irak oder gegen Somalia oder gegen wen auch immer empfehlen würden.

Und hier hapert es bei den USA - und jetzt vermeintliche Terroristen auf Guantanamo einzukerkern, weil man dort nicht an die in den USA vorgeschriebenen Menschenrechte gebunden ist (nicht meine Meinung, sondern habe ich eigenhändig im Fernsehen gehört und gesehen, es war glaube ich Herr Rumsfeld, der dies sagte. Mir fällt hierzu nichts ein ...., oder sehr viel, aber, lassen wir es lieber), läßt ahnen, was man mit diesen Menschen vor hat.

Bekämpfung jeglicher Gewalt, von wem auch ausgehend, sonst verkommt ein Großteil der Bevölkerung auf dieser Erde, verhungert oder versucht im Tod zu überleben. Wie das? Ja, da habe ich auch gestaunt:

Es war ein Bericht - ich meine über Palästina - wo eine Mutter sagte (und sie schien tatsächlich davon überzeugt), daß nun ihr jüngster Sohn endlich als Märtyrer sterben darf, denn dann kommt er sofort ins Paradies, wo es ihm dann endlich gut geht und er gut leben kann !!!). Und sie als Mutter eines Märtyreres wird dann hoffentlich auch dort aufgenommen, so daß sie von ihrem Elend erlöst ist!

Wie soll man dagegen ankämpfen? Ich weiß es nicht. Als wir diesen Bericht gesehen hatten, waren meine Frau und ich für diesen Abend total fassungslos!

Wolfgang Mücke.


seewolf antwortete am 13.01.02 (20:54):

Nun laßt uns mal - als kleines Intermezzo sozusagen - einen Blick in unser hochkultiviertes Europa werfen...

Gläubige Christen in Nordirland terrorisieren einander mit Gewalt gegen Personen und Sachen...

In Spanien will eine militante Volksgruppe partout nicht mitspielen im demokratischen Miteinander und zündet weiterhin Bomben...

Der Balkan spricht für sich selbst - kein Kommentar nötig...

In Deutschland bringen Erwachsene kleine Kinder um...

Man wird nicht ohne Gewalt leben können in dieser Menschheit - überall finden sie statt : die kleinen Kriege und auch ein paar größere.

Schlimm finde ich, daß die spektakulären großen Kriege diese Wellen der "Betrachtungen" hervorrufen, wohingegen die Tatsache, daß JEDES JAHR Tausende "Zivilisten" zu Tode kommen durch ALLTÄGLICHE Gewalt, Brutalität und gröbsten Unfug keinen Anlaß zu liefern scheint für solche geballten "Betrachtungen" wie jetzt hier in diesem Forum.

Wir sollten uns davor hüten, den Eindruck zu erwecken, als säßen wir in einem "Elfenbeinturm" und könnten - zwar betroffen, aber warm und trocken sitzend - auf andere zeigen.

Wir sitzen vielmehr in einem - wohltemperierten - Glashaus und sehen eigentlich viel mehr, als uns angehen sollte...

Leute - laßt bloß die Steine liegen


Fred Reinhardt antwortete am 14.01.02 (10:07):

Hallo Karl, was hier im Forum Wolfgang Mücke schreibt und treibt ist eine Entgleisung der übelsten Art.
Der Vergleich Göbbels und Bush ist eine riesige Schweinerei.
Dieser Mister Mücke hat es bestimmt nicht selbst gehört sonst hätte er nicht vom deutschen Volk sondern vom dem IMMERJUBLERN geschrieben.
Viele Milionen Menschen mussten nach dieser Hetzrede ( die ich im Radio gehört habe ) noch sterben. Ich denke nur an Dresden und der verbrannten Erde im Osten und die sinnlosen Opfer im Süden und Westen.
Nein Wolfgang Mücke wenn du, wie du immer vorgibst soviel vom 1000 jährigen Reich mitbekommen hast und als alter Krieger noch im Feld warst, hast unser jetzige Demokratie nicht verdient.
Tobias1


e-l-e-n-a antwortete am 14.01.02 (11:11):

Nachden nicht mehr über das Thema diskutiert wird, sondern nur noch persönliche Angriffe zu lesen sind werde ich den Webmaster Karl bitten, dass er diesen Beiträg ins Archiv verlagert. Ich bin der Meinung, dass nun nach 108 Zuschriften auch alles gesagt ist.

Den fairen Diskutanten meinen Dank für ihre Meinung.


Wolfgang Mücke antwortete am 14.01.02 (11:28):

Aber Hallo, nun mmal langsam, verehrter Herr Reinhardt!

Aussagen, die übereinstimmen, sind immer vergleichbar, egal, wer was sagt. Ich halte meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter für intellegent genug, daß sie genau wissen, daß hier zwei Aussagen übereinstimmen, da muß man nicht extra noch Erklärungen dahingehend abgeben, daß man nicht Personen ansich, sondern Situationen miteinander vergleicht, dazu gehört, was ich einen Absatz vorher schrieb.

Wenn Sie nicht lesen können oder nicht eine klare Aussage verstehen, dann bedauere ich Sie von ganzen Herzen.

Und Ihre verbalen Entgleisungen und Ihre Empörungen, da muß ich Ihnen das sagen, was ich auch an anderer Stelle bereits gesagt habe:
Auch Sie können mich nicht beleidigen.

Ich weiß nicht, ob sich der Webmaster zu einer Zensur hinreißen läßt, eventuell störe ich hier eingespielte Kreise (??). Warum, verehrter Herr Reinhardt, regen Sie sich nicht z.B. über andere, teilweise recht menschenverachtende Beiträge auf, nur weil diese auf der Linie des allem Anschein nach von Ihnen so geschätzten Herrn Bush liegen? Was wissen Sie denn überhaupt über diesen Mann? Kennen Sie seine Biographie. wenigstens teilweise? Nein? Dachte ich mir!

Ich habe nichts mehr über Herrn Bush gesagt, und das hatte nur einen einzigen Grund: Es hätte JuttaM gekränkt, die als Amerikanerin ein Anrecht hat, daß man ihren Präsidenten hier nicht öffentlich weiter hart angreift, das wäre unhöflich.

Und Ihnen, verehrter Herr Reinhardt, rate ich dringend generell gegenüber Ihren Mitbürgern einen anderen Ton anzuschlagen, sonst geraten Sie einmal an die falsche Adresse. Nicht alle Mitbürger reagieren so friedlich wie ich, und auch das Internet ist kein Freiraum für Leute, die Unverschämtheiten für eine Tugend halten - gelle??

Ich denke, wir sollten īmal ein Thema bringen:
"Streitkultur - was ist das, brauchen wir diese?"
Sage ich schon jetzt - ja!

Wolfgang Mücke, der Politclown und heute 71!!!!


Fred Reinhardt antwortete am 14.01.02 (13:00):

Na, na, na soweit kommt es, denn jetzt geht der Gaul mit einem Mitschreiber durch der den Unterschied zwischen Göbbels und Bush nicht versteht oder nicht weiss was er selbst geschrieben--------- siehe Wolfgang Mücke 13.01.02 17:07 ------ Wie fragte Josef Göbbels einstens im Berliner ........ usw.
Eine Entschuldigung wäre hier im Forum angebracht gewesen aber das Gegenteil kommt. DROHUNGEN. Tobias1

Karl ich bitte dich um eine Schlusstrich wie e-l-e-n-a es fordert.


Heidi antwortete am 14.01.02 (15:35):

seltsam, auf einmal dieses Geschrei nach dem Webmaster - es ist doch niemand gezwungen hier weiter zu lesen oder zu schreiben.

Normalerweise bleibt ein Thema 2 Monate bestehen, wenn sich bis dann niemand mehr geäußert hat, wird es archiviert.

Ich sehe keinen Grund, hier anders zu verfahren.


Horst Krause antwortete am 14.01.02 (16:36):

Liebe Senioren, arme Diskutanten, wo leben wir denn, wer sind wir denn, Senioren oder Kinder ? Nie hätte ich gedacht, dass sich Senioren (reife und abgeklärte Menschen) im Alter noch derart verbal verprügeln.
Um ehrlich zu sein, ich finde es zum kotzen !


schorsch antwortete am 14.01.02 (16:39):

"Die ich rief, die Geister, sie werd ich nimmer los....."

Nicht von mir sondern von einem bekannteren Schreiber - Goethe.

Schorsch


seewolf antwortete am 14.01.02 (17:53):

Liebe Elena -

oh nein : nicht die fluchtartige Verlagerung in das Archiv, bitte.

Laß die Leute doch zeigen, in welcher Weise sie mit Themen, mit Mit-Diskutanten, mit Geschichte, mit Informationen, mit Sprache umgehen.

Und laß die Möglichkeit offen, sich hier und da "einzumischen", um manches wieder glätten, was - liegt es in der Natur der Sache? - bei heiklen Themen eben doch mal etwas "rauh" werden will.

Ich lerne gerne aus den Beiträgen. Vor allem etwas über die Verfasser derselben :-)


Karl antwortete am 14.01.02 (22:51):

Da Elena das Thema eröffnet hat, kann sie auch den Wunsch äußern, es zu schließen. Wir stellen zudem Themen nicht nur wegen des Alters, sondern auch wegen der Länge ins Archiv. Wir können jederzeit ein zweites Kapitel eröffnen.