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THEMA:   Wo ist der eigentliche Sinn von Weihnachten hingekommen?

 9 Antwort(en).

Marianne begann die Diskussion am 25.12.01 (15:59) mit folgendem Beitrag:

Ist Weihnachten nur noch Konsumrausch, oder findet auch in der heutigen Zeit noch das Besinnliche statt?
Wie ist Eure Meinung dazu?


schorsch antwortete am 26.12.01 (09:48):

Liebe Marianne

Weihnachten ist das, was wir daraus machen. Für mich persönlich ist es die Freude an der Freude. Nämlich darüber, dass sich meine Enkelkinder noch darüber freuen können. Was gibts denn schöneres für einen alten Knochen wie mich, als in die vor Freude und Überraschung funkelnden und mit den Kugeln und Kerzen am Baum konkurrenzierenden Augen zu schauen und mich wehmütig zurück zu erinnern an meine eigene Kindheit, als man schon froh sein konnte, dass überhaupt ein Bäumchen mit ein paar Lichtlein dran vorhanden war - auch wenn nichts anderes darunter lag als ein paar von Mutter gestrickter Socken!

Schorsch


Barbara antwortete am 26.12.01 (11:27):

Hallo Marianne,

auch ich bin der Meinung, dass es an uns selbst liegt, was wir aus Weihnachten machen. Niemand zwingt uns, beim Geschenke-Ringtausch mitzumachen. Wenn wir jedoch immer die anderen vorschieben und sagen, "Es machen schließlich alle so, deshalb kann ich mich nicht ausschließen" , haben wir selber schuld.

Als meine Kinder noch klein waren, habe ich Vieles selbst gebastelt und genäht. Noch heute ist das Lieblings-Kuscheltier meiner Tochter (23J.) ein Plüschaffe, den ich ihr vor 18 Jahren genäht habe. Natürlich ist es für Erwachsene viel einfacher, den Wunschzettel abzuarbeiten, anstatt selbst tätig zu werden und Kindern zu erklären, dass man nicht alles kaufen kann und muss, was die Werbung uns vorgibt. Meine Tochter boykottiert z.B. den Harry-Potter-Film, weil sie sagt, der Sinn des verfilmten Buches ist gerade der, sich gegen die Masse abzugrenzen, zu seiner Individualität zu stehen. Durch die grauenhafte Vermarktung geschieht nun genau das Gegenteil. Insofern wird sie sich diesen Film nicht ansehen.

Ähnlich verhielt es sich mit Kleidung. Das meiste habe ich selbst genäht, es hatte dann eben kein Boss-Lable. Durch Diskussionen haben meine Kinder gelernt, dass es nicht wichtig ist, dass einen Mitschüler wegen der Kleidung mögen, sondern dass wirkliche Freunde jemanden um seiner Selbst willen mögen und dass eine derartige Freundschaft sehr viel mehr wert ist.

Insofern mag es zwar schwieriger sein, sich gegen den Strom zu stellen. Auf Dauer bringt es jedoch mehr.

Gemeinsam mit meinen drei Kindern (alle in den Zwanzigern) habe ich sehr schöne Tage ohne Konsumrausch genossen, denn ihre Wünsche erfüllen sie sich heute lieber selbst.

Einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag
wünscht allen
Barbara


Hans-Jürgen antwortete am 26.12.01 (21:21):

Liebe Barbara, liebe Marianne, lieber Schorsch,

im Anschluß an die Überschrift dieses Kapitels stellt sich (mir) die Frage: worin *besteht* der eigentliche Sinn von Weihnachten? Wer *weiß* das genau genug, nimmt es ernst und versucht, danach zu leben? Ich fürchte, es sind zu wenige, was nicht nur an dem verderblichen "Konsumrausch" liegt.

Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen für das Neue Jahr,
Hans-Jürgen


Marianne antwortete am 27.12.01 (00:09):

Ich habe die Diskussion angeregt, aber ganz vergessen, meine Einstellung darzulegen.
Da ich hoffnungslos romantisch bin, sehne ich mich immer wieder nach dem besinnlichen und stillen Weihnachtsfest.Ich liebe es, wenn die schönen, alten Weihnachtslieder erklingen, so wie in diesem Jahr, der Schnee liegt, und man gemütlich zu Hause im Kreise der Lieben feiert. Bei mir kommt es nicht auf Geschenke an. Eine Kleinigkeit, und die Kleinsten, d.h. die jüngsten Enkelchen und Urenkelchen bekommen, dem Alter entsprechend, einige Geschenke.
Ich verstehe nicht, wie einige Eltern und auch Grosseltern, sich aber schon von den eigenen Kindern vorschreiben lassen, was es zu Weihnachten sein muss.
Da geht es dann nicht mehr um den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes, sondern nur um die Geschenke. Aber ich glaube, daran ist auch viel die Werbung schuld, die ja sozusagen den Kindern Tag für Tag einsuggeriert, was man heutzutage auf den Wunschzettel schreibt.
Ich finde es traurig, das die heutige hektische Zeit, den eigentlichen Sinn von Weihnachten immer mehr in den Hintergrund
drängt.


Barbara antwortete am 27.12.01 (00:22):

Liebe Marianne,

sicher wäre die Wirtschaft ruiniert, wenn sich alle so verhalten würden wie wir. Wieviel Arbeitsplätze wären vernichtet? Da ist es schon ganz gut, dass sich die meisten mit allen möglichen und unmöglichen Geschenken erschlagen. Auf dass es unserer Wirtschaft gut geht! Sie war in diesem Jahr außerordentlich zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Wann haben wir jemals einen derartigen Jubel vernommen?

Gruß Barbara


Gerhard / alias Mulde antwortete am 27.12.01 (18:07):

Liebe Freunde
Weihnachten das Festsder Liebe! wo ist es hin
die Familie trifft sich wieder das ist doch mit das Wichtigste.
ob wir einen Geschenketausch machen ist letztlich
jedem seine Sache.Möge er sich das so gestalten
wie er möchte oder wie es Tradition ist.
Schlimmer ist und hier wird es langsam unmöglich,
warum muss ich schon im September den Weihnachtartikel
xy erwerben nur weil ein Marketingstratege seinem
Boss die erfolgsmeldung bringen möchte
der gleiche Stratege hält es nun für ganz wichtig
en Schokoladen Osterhasen spätestens im Februar
den Kunden auf zuschwatzen.
Alles wird Marktorientiert getan nur ob den Kunden
das gefällt da fragt der Handel doch schon lange
nicht mehr.
der Kunde hat gefälligst nur die Meinung de Marktstrategen
zu haben.
in ein paar Jahren wird Weihnachten bereit zu Pfingsten
vorgezogen.
nicht die Familie macht weihnachten Kapput nein
der handel


Heidi antwortete am 27.12.01 (18:15):

Lieber Gerhard, wer zwingt Dich, im September Weihnachtsartikel zu kaufen?

Wenn jeder Käufer diesen Schwachsinn boykottieren würde, würden sich Produktion und Handel sehr schnell umstellen.

:-)) Nicht der Handel ist schuld - die Käufer sind es


maggy antwortete am 27.12.01 (18:54):

Hallo lieber chatter,
der eigentliche Sinn von Weihnachten ist für mich folgendes:
Ich feiere den Geburtstag von Jesus zusammen mit meiner Familie und mit meiner Kirchengemeinde. Im Kreise der Familie schenken wir uns eine Kleinigkeit, wir essen gemeinsam und nehmen gemeinsam an der Christvesper teil. An Weihnachten ist es bei uns praktisch genauso, wie wenn eines meiner Enkel seinen Geburtstag feiert. Wir sind fröhlich beisammen und genießen es. Weihnachtstrubel und Geschäftemacherei lassen wir weniger an uns heran, da alle helfen und sich absprechen. Die ganze Familie freut sich also immer wieder auf dieses Fest der Liebe.
Mein Fazit somit zum Thema: Jeder ist selbst verantwortlich,
den eigentlichen Sinn von Weihnachten zu erkennen und umzusetzen.
Liebe Grüße von maggy

(Internet-Tipp: https://www.oldenburger-tafel.de)


Erika Kalkert antwortete am 28.12.01 (11:39):

Es liegt an der Weihnacht,
Es liegt am Fest,
Es liegt an der Hektik,
Es liegt am Stil,
Es liegt an so viel,
Es liegt nicht an mir,
Es liegt an Geschenken,
Es liegt am Essen,
Es liegt an Terminen,
Es liegt an sich Messen,
Es liegt an der Welt,
Es liegt nicht an mir,
Oder doch? -

Was meint ihr?

Von Mechthild Pieper


Liebe Grüße Erika