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THEMA:   Senioren-Arbeit

 7 Antwort(en).

N. Ochsenfahrt begann die Diskussion am 13.12.01 (11:53) mit folgendem Beitrag:

Hallo liebe Seniorinnen und Senioren,

ich arbeite für einen der größten privaten Bildungsanbieter Europas mit über 10.000 Mitrbeiertern und bundesweit ca. 1000 Schulbetrieben. Unsere Hauptkompetenz liegt im Bereich des schulbegleitenden Unterrichts.

In diesem Rahmen bin ich für die Lehrkraftakquisition verantwortlich. Bisher haben wir bundesweit in vielen Gegenden, vor allem in der Nähe der großen Uni-Zentren mit Studenten zusammengearbeitet. In den eher ländlichen Regionen arbeitetn unsere Niederlassungen vorwiegend mit junggebliebenen Senioren (zum Beispiel mit Pädagogen im Ruhestand), die Interesse an einer Teilzeittätigkeit mit Schülern haben, zusammen. Eine unserer Überlegungen für die Zukunft ist es nun, Senioren ganz gezielt als neue Adressatengruppe im Bereich der Lehrkraftwerbung anzusprechen. Mit diesem Diskussionsbeitrag möchte ich nun die Meinung vieler Seniorinnen und Senioren, die diesen Beitrag lesen werden, zu diesem Thema einholen. Mich interessiert vor allem, in wie weit überhaupt ein Interesse bei der älteren Generation besteht, noch einmal, wenn auch nur stundenweise zu arbeiten. Über Meinungsäußerungen zu diesem Thema wäre ich Ihnen allen sehr dankbar.


Rosmarie Schmitt antwortete am 13.12.01 (13:44):

Lieber Herr Ochsenfahrt,

meinen Sie damit, dass bereits pensionierte Lehrer wieder stundenweise in den Schuldienst gehen sollten?

Vielleicht mag der eine oder andere Lehrer dies ja mit wenigen Stunden zu tun bereit sein. Für mich käme es nicht in Frage.
Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich gern unterrichtet habe, dass ich den Kontakt mit meinen Kindern (Grundschule) immer als große Bereicherung empfand und die kreativen Möglichkeiten, mich psychologisch und sachbezogen "auszutoben" sehr geschätzt habe. Schwierigkeiten mit Eltern hatte ich auch nie (obwohl diese Bereiche sehr fordern können!) Und ein tragfähiges Kollegium mit vielen Freunden darin gab es auch. Und dennoch - ich glaube nicht, dass ich die guten Nerven, die für den Umgang mit Kindern oder Jugendlichen unbedingt notwendig sind, noch hätte (dabei bin ich "erst" 55 und nicht aus psychischen Gründen vorzeitig i.R. gegangen). Außerdem finde ich, dass Kinder einen Anspruch darauf haben, nicht vorwiegend von der Omi-Opa-Generation unterrichtet zu werden (Überalterung von Kollegien), sondern von Jüngeren, Frischeren, Unverbrauchteren - eben Menschen, die noch näher an ihrem Denken, Fühlen und Reagieren dran sind.

Und noch einen ganz egoistischen Grund möchte ich Ihnen mitteilen. Nachdem ich wegen meines Ausscheidens aus Krankheitsgründen zwei Jahre lang unter dem Wegfall meines Berufes gelitten habe, habe ich inzwischen festgestellt, dass ich das reichste, selbstbestimmteste und beglückendste Leben habe, das ich mir vorstellen kann. Warum sollte ich das ändern?

Herzlichen Gruß
Rosmarie Schmitt


Karl antwortete am 13.12.01 (21:39):

Hallo Herr Ochsenfarth,


mich interessiert der Name "eines der größten privaten Bildungsanbieter Europas". Wenn dem so ist, hat man doch keine gmx-Adresse. Zudem, warum nennen Sie nicht den Namen Ihrer Institution?


Mit freundlichen Grüßen

Karl


Henner antwortete am 13.12.01 (21:51):


handelt es sich vielleicht um den :"Studienkreis - Nachhilfe mit System" aus Bochum?
.....- Werden Sie Lehrkraft ...


Rosmarie Schmitt antwortete am 14.12.01 (09:25):

Hallo,

da bin ich wohl jemandem ganz schön auf den Leim gegangen. Das kommt davon, wenn man nicht richtig liest und dazu noch ein naives Gemüt hat...
Achja, beim nächsten Mal gucke ich wohl besser genauer hin, wie dünn die Luft ist, bevor ich mich ganz ausziehe... :-)))

Danke, lieber Karl und Henner fürs Augenöffnen!
Beschämt
Rosmarie


N .Ochsenfahrt antwortete am 17.12.01 (14:51):

Liebe Seniorinnen und Senioren,

Sie alle können die jüngsten Antworten aufgrund meiner Bitte zur grundsätzlichen Meinungsäußerung zum Thema Senioren-Arbeit lesen. Fakt ist, dass ich tatsächlich für den Studienkreis GfM tätig bin und natürlich auch über eine solche E-Mail-Adresse verfüge. Allerdings ging es mir ursprünglich nicht darum kommerzielle Werbung zu betreiben, sondern ich wollte im Rahmen der neuen Zielgruppenausrichtung grundsätzliche Meinungsäußerungen zum Thema "Seniorinnen und Senioren als Lehrkräfte" einholen, und keine evetuell subjektiv verfärbten. Daher habe ich zunächst den Namen der Institution nicht erwähnt und demzufolge auch meine berufliche E-Mail-Adresse nicht. An ernstgemeinten und tatsächlichen Meinungsäußerungen bin ich allerdings auch jetzt noch interessiert, ansonsten hätte ich diesen Beitrag nicht mehr hinzugefügt. Dank an all diejenigen Seniorinnen und Senioren, die sich eventuell noch ehrlich und gundsätzlich zum Thema Seniorenarbeit äußern möchten. Über jede Meinungsäußerung zum Thema, die ernstgemeint ist, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Um Verzeihung bitten möchte ich ausdrücklich Frau Rosemarie Schmitt, da sie meint mir oder meinem Beitrag "auf den Leim gegangen" zu sein. Dies stand, wie ich bereits erwähnte, niemals in meiner Absicht.

(Internet-Tipp: https://www.studienkreis.de)


Rosmarie Schmitt antwortete am 17.12.01 (18:00):

Lieber Herr Ochsenfahrt,

bei mir müssen Sie sich nicht entschuldigen! Ich hätte ja nicht sofort blind anzuspringen brauchen und hätte erst mal genau lesen können... Anscheinend ist mein ehemaliger Beruf halt immer noch etwas, was mich emotional stark aufwühlt... :-)))

Trotzdem fände ich sofortige Offenheit von Ihrer Seite besser.

Mit freundlichen Grüßen

Rosmarie


Johanna antwortete am 23.12.01 (18:52):

Was soll das, Senioren zu rekrutieren, um wieder zu unterrichten. Wohl ein vorweihnachtlicher Scherz. Die PISA-Ergebnisse nicht gelesen.
Johanna