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THEMA:   Esoterik

 44 Antwort(en).

admin begann die Diskussion am 09.12.01 (23:09) mit folgendem Beitrag:

Liebe Dora, ich habe Deinen Beitrag hierhin gestellt, weil Du hier sicher mehr Resonanz findest.

Dora/Millefoglio antwortete am 09.12.01 (22:49):

Kann mir jemand den Begriff: Esoterik genau definieren ? Ist das nun so ein Modewort, wo man alles Mögliche und Unmögliche mit rein wirft ?

Sollte es mit Geistigem (nicht Intellekt) zu tun haben, sollte man sich damit befassen, denn wenn wir nicht anfangen, das Geistige miteinzubeziehen in die Forschung, könnten wir den Anschluss verlieren.

Grüsse an die Runde

Dora


Felix Schweizer antwortete am 10.12.01 (00:43):

Diese Definition habe ich im Esoterik-Lexikon gefunden:

Das Wort "Esoterik" bedeutet, nach der Vorsilbe "Eso", das "Innere". Das Gegenteil,
das leider nur allzuviele Menschen in zu hohem Maße leben wäre "Exoterik".
Esoterik an sich kann man als Überbegriff für alles das sehen, was mit der
Selbstfindung, mit inneren Werten, mit Seele, Geist und Lebenswahrheit zu tun hat.
Unter dem Begriff Esoterik findet man neuerdings auch ein breites Angebot an
Literatur. Wobei zu sagen ist, dass bei weitem nicht überall Esoterik drin steckt, wo
auch Esoterik drauf steht.
Esoterik ist aber auch ein Lebensweg, ein Weg zu sich selbst zu finden und das
Leben zu erkennen. Zu wissen, worauf es ankommt, und nach diesem Weg das
jeweilige Leben zu leben. Immer mehr Menschen bezeichnen sich als Esoteriker und
behaupten, ihren esoterischen Lebensweg gefunden zu haben. Sie distanzieren sich
vom eigentlichen Leben und sagen sich, dass es nicht das ist, worauf es ankommt.
Esoterik ist aber ein Weg INS Leben, und nicht wie in diesen Fällen ein Weg aus dem
Leben heraus.
Dies ist eine große Gefahr der Esoterik, dass sie falsch verstanden wird, und als
"Weltflucht" dient. Dies mag dann alles mögliche sein, aber Esoterik ist es mit
sicherheit nicht. In der Esoterik gibt es bestimmte Gesetze. Beispielsweise das
Gesetz der Kausalität, das Grund - Ursache Prinzip. Oder das Gesetz, "Wie unten, so
oben. Wie im Mikrokosmos, so im Makrokosmos". Diese Gesetze besagen, dass ein
jeder das bekommen wird, was er sich sozusagen selber verdient hat. Was man gibt,
wird man erhalten. Des weiteren besagen sie, dass alles im Großen ist, wie es im
Kleinen ist. Man kann die Gesetze vom Makrokosmos in den Mikrokosmos
übertragen. Es ließe sich an dieser Stelle noch sehr viel hinzufügen, aber ich will
diesen Text so kurz wie möglich halten, deshalb nun nur noch ein paar abschließende
Worte.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Esoterik nicht erlernt werden kann. Man
muß sie leben. Natürlich kann man sich haufenweise Bücher durchlesen, aber das
alles wird kaum Früchte tragen, wenn man Esoterik nicht auch wirklich "er-lebt". Auch
sollte man darauf achten, dass man sich nicht durch die Esoterik seines eigenen
Lebens entfremdet. Esoterik bietet einen Weg, ins Leben, sie kann helfen, das Leben
mit all seinen Problemen zu meistern. Menschen die sich der Esoterik verschreiben,
weil sie Probleme haben, und nicht mit ihnen fertig werden, all die, welche somit
Esoterik als Flucht aus dem Leben sehen, werden an ihr zu Grunde gehen. So
gesehen birgt die Esoterik eine sehr große Gefahr für Menschen, die nicht für sie
bereit sind.
Quelle: Tilo Bödigheimer

Na Dora .... hättest du mir das zugetraut?

(Internet-Tipp: https://www.esoterik-forum.de/lexika.htm)


bernhard antwortete am 10.12.01 (08:51):

Ich finde alles, was mit Esoterik zu tun hat, meistens so schwachsinnig, dass ich weinen möchte.


Barbara antwortete am 10.12.01 (09:25):

Zitat von Felix:

"Esoterik an sich kann man als Überbegriff für alles das sehen, was mit der Selbstfindung, mit inneren Werten, mit Seele, Geist und Lebenswahrheit zu tun hat.
Esoterik ist aber auch ein Lebensweg, ein Weg zu sich selbst zu finden und das Leben zu erkennen"

Genau so sehe ich den Begriff Esoterik auch.

Natürlich gibt es immer Menschen, die aus der Unsicherheit ihrer Mitmenschen Kapital schlagen. Hier sollte jeder wachsam sein.

In den städtischen Büchereien gibt es ein großes Angebot an esoterischer Literatur. Das Entleihen ist nicht kostspielig. So gesehen sind neue Denkanstöße doch nie falsch. Wenn ich allerdings die Entscheidungen, die mein Leben mir abverlangt, von anderen treffen lasse, wird es gefährlich.

Wenn sich unser Ansehen immer mehr auf äußere Statussymbole bezieht, könnte ein Denkanstoß über die Richtigkeit unserer Sichtweisen m.E. recht wertvoll sein.

In diesem Sinne grüßt Euch
Barbara


Felix Schweizer antwortete am 10.12.01 (11:51):

Hallo Bernhard...
ich habe Verständnis für deine energische Abwehrreaktion. Eigentlich wäre das Anliegen der Esoterik wertneutral ...... was aber alles unter diesem Begriff an Schwachsinn produziert wird ... Bernhard..... ist wirklich zum Heulen. Esoterik hat damit einen negativen Beigeschmack ... auch für mich. Vielleicht wäre es besser ... für die Anliegen der ursprünglichen Esoterik einen neuen Begriff zu prägen. z.B. Lehre der Selbstfindung .... oder so.
Felix


Ingrid Steiner antwortete am 10.12.01 (14:39):

Meine Erfahrung mit Menschen, die der "Esoterik" verfallen sind, ist, daß sie völlig rücksichtslos das ICH in den Mittelpunkt des Lebens stellen, ohne zu bedenken, daß das DU (wer immer das im speziellen Fall sein mag) daran zugrunde geht. Selbstfindung ist doch nur eine schmeichelnde Umschreibung von grenzenlosem Egoismus.


Dora./Millefoglio antwortete am 10.12.01 (16:53):

Hihihihi, Felix ich freu mich und bin freudig überrascht, nein, das hätte ich Dir nicht zugetraut, eher eine sehr heftige Reaktion, wie wir es von Dir gewöhnt sind. Ich meine das nicht boshaft, sondern es ist eher eine Feststellung.
Danke für die Ausführungen sie helfen mir sehr.

Bernhart (mit T)
So weine doch, ich trockne dir die Tränen nicht !

Ingrid, das stimmt nun aber gar nicht, dass die Menschen, die sich selber finden wollen völlig rücksichtslos seien und das <Du > in den Vordergrund stellen würden.

Denn wenn Esoterik das ist, was Felix beschreibt, und wie ich es sehe, können wir daraus lernen, den Mitmenschen gegenüber und allem, was uns umgibt mit Respekt und Liebe zu begegnen, die Zusammenhänge herauszufinden zwischen uns, der Erde, der Pflanzen, der Tiere der Menschen und dem Kosmos. Alles ist abhängig von Allem. Wir sollten wirklich anfangen, uns nicht immer abseits von allem anderen zu betrachten, sondern integriert in die Natur und das Universum.

Und, liebe Ingrid raisonnier doch mal, wie könnte ich andere Menschen lieben, wenn ich nicht zuerst gelernt hätte, mich selber zu lieben ?
Natürlich, muss ich meine Fehler, die mich selber an mir stören versuchen zu eliminieren, dass ich mich selber lieben kann !!! Das ist das Wichtigste ! Ich habe meinen Kindern immer gesagt: < Handelt immer so, dass Ihr Euch nachher nicht über Euch schämen müsst>

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst !

In diesem Satz ist A L L E S drin, denk mal ganz lange über ihn nach !

Es grüsst Euch alle liebevoll

Dora


Dora/Millefoglio antwortete am 10.12.01 (17:07):

Liebe Barbara,

Für Dein relativ junges Leben, hast Du Dir schon eine grosse Portion Weisheit erworben, das muss ich doch einmal an dieser Stelle sagen. Ich sehe das in allem, was Du schreibst, Du bist auch viel besonnener als ich. Ich bin immer noch daran, Geduld und Nachsicht zu üben, aber es gelingt mir nicht immer, >>>>> aber immer mehr, hihihi.

Liebevoll grüsst Dich

Dora/Mille


Ingrid Steiner antwortete am 10.12.01 (19:30):

Liebe Dora,

ich habe Dich keineswegs angegriffen, ich sagte "meine Erfahrung ... ist". Da brauch ich auch nicht zu raisonieren, Erfahrungen macht man und erdenkt sie nicht.


Volker Zdunnek antwortete am 10.12.01 (21:24):

Filix hatte als erste Antwort Tilo Bödigheimer zitiert, dem ich weitestgehend zustimme.
Ein Aspekt ist nicht deutlich erwähnt worden, der in Verbindung mit dem historischen Begiff 'Esoterik' auch verstanden wird: Geheimlehre. Das ursprüngliche esoterische Denken beruft sich auf den inneren und ganz persönlichen eigenen Weg des Erkennens. Diesen eigenen Weg kennt niemand außer der Erkennende selbst. Deshalb wird dieser eigene Weg als der "geheime" Weg bezeichnet.
Im Gegensatz zu anderen Weltanschauungen und Religionen, die exoterisch sind, verkündet die ursprüngliche Esoterik *KEINEN* Missionsauftrag, andere "zu bekehren".

Der echte Esoteriker missioniert nicht!!!

Wenn er um Rat gebeten wird, gibt er bestenfalls Hinweise zur Selbsthilfe aber keine Vorschriften; denn jeder sollte den zu seinem Wesen passenden Lebensweg finden und gehen.
Jeder kann nur für sich erkennen und handeln, aber nicht für andere.


Dora/Millefoglio antwortete am 11.12.01 (22:05):

Schön hast Du das gesagt, Volker, so sehe ich es auch !

Liebe Grüsse an die Runde

Dora


Felix Schweizer antwortete am 12.12.01 (00:04):

Ich gebe es zu
ich habe vorallem mit Esoterikerinnen (weibliche Form) in meinem Leben ... immerwieder schlechte Erfahrungen gemacht. Sie versuchten gar nicht ... mir zuzuhören ... sie wussten alles schon aus dem Bauch ... oder sonst woher. Sie waren unfähig, einen Gedanken so darzustellen oder sprachlich zu formulieren, dass ich etwas damit anfangen konnte. Anspielungen wie " erklären kann ich es dir nicht ... du musst es einfach spüren" u.s.w. Einen kritisch denkenden Menschen als unsensiblenTrottel darzustellen ... ja das würde noch passen! ... und diese an den Haaren herbeigezogenen Analogien... nichts gegen vernetztes Denken .... nichts gegen ganzheitliche Betrachtunmgsweisen .... aber Abscheu vor Ausnützen der menschlichen Dummheit!


Dora/Millefoglio antwortete am 12.12.01 (15:43):

Und ? Felix !
Was hast du gelernt aus Deinen Erfahrungen mit sogenannten Esoterikerinnen ? Oder besser gesagt, Frauen,(es gibt auch Männer) die den Mut haben neue Wege zu gehen und anfangen, auf ihr Herz zu hören. Oder auch: Menschen,die etwas suchen, was viele verloren haben.
Nichts hast Du gelernt !! Nur eine unsägliche Ohnmacht und Wut hat sich in Deinem Herzen eingenistet, aus gekränkter Eitelkeit, aus Wut und auf etwas, das sie haben und Du nicht. Also auch Neid und Eifersucht. Das sieht man in und zwischen Deinen Zeilen, ja man spürt es !
Es gibt auch Menschen, die "sehen " können, wie der Hass, und all die unschönen Dinge zwischen den Zeilen der Schreibenden hervorlugen, schreckliche, ekelhafte Fratzen sind es.
Und vielleicht hast Du Dir halt doch noch etwas bewahren können,( willst es aber nicht wahr haben), was das Wichtigste ist, was uns Menschen erst zu Menschen macht, nämlich das Gemüt, das Herz, den Emotionalkörper, die Liebe, man kann es nennen, wie man will, es kommt immer auf das Gleiche heraus. Darum leidest Du umsomehr und im Grunde Deines Herzens sehnst Du dich so sehr nach Liebe, wie die Meisten deinesgleichen !
Das ist es auch, was uns trennt, auf der einen Seite die die den Verstand (Intellekt) auf den Sockel stellen und die anderen, die an die Richtigkeit der Gefühle und Empfindungen glauben und Weisheit erlangen wollen. Höre endlich auf Deine Seele, sie will erwachen !

Weisheit ist dem Verstande überlegen, ihr gebührt der erste Platz. Wenn nur die Menschen es wüssten, dass bei unserem Ableben der Verstand mit dem Körper auf der Erde zurückgelassen werden muss, weil er uns nur gegeben wurde, um uns besser mit unserer Umwelt auf dieser Erde auseinandersetzen zu können.
Also nichts, was wir mit dem Verstande gelernt haben in der Schule, in der Uni usw. wird für die Seele von Wichtigkeit sein, sondern nur das, was wir mit der Seele gelernt haben können wir mitnehmen auf die andere Seite. Also Erfahrungen, die uns sehr getroffen haben, sei es Leid oder auch Freude, das kann die Seele mit hinübernehmen, sozusagen als Pfand als Besitz. Dies ist dann auch das sogenannte Karma, das uns dann bei unserer nächsten Inkarnierung mit in die Wiege gelegt wird.

So glaube ich und diesen Glauben habe ich mir selber, ganz allein durch Lesen von vielen Büchern erworben, er gehört mir, und was noch wichtiger ist, ich habe darüber nachgedacht und das Puzzle meiner Weltanschauungen so zusammengesetzt, wie ich es für richtig halte. Aber ich bin nicht fertig. Ich bin offen für alles und jeden Augenblick lerne ich dazu.
Ich b i n nicht, ich bin am W e r d e n , wie alle die hier mit mir auf dieser Erde sind.

Glaubt nicht, ich könne mir nicht vorstellen, was meine Worte in Euch auslösen werden, es hat viel Mut gebraucht, dies zu schreiben ich habe Euch wieder ein wenig mein Herz geöffnet. Ich kann Euch nichts beweisen, aber Ihr mich auch nicht von Gegenteil !

Jeder hat seine eigene Wahrheit, oder muss sie finden und jeder hat das Recht sein eigenes Puzzle zusammenzustellen. Ich aber auch.

Ich liebe den Einen,
ich liebe die Erde, die Sonne und die ganze wunderbare Ordnung, die im Universum herrscht.
Und.. ich will lernen auch die ganze Menschheit zu lieben !


Felix Schweizer antwortete am 12.12.01 (17:30):

Dora ... so nicht!
vor einigen Wochen hast du noch den Wunsch ausgesprochen ... man solle persönliche Kritik nicht im Forum behandeln, sondern mit e-Mails austauschen. Ich habe mich bis heute daran gehalten. Du musst eine gespaltene Persönlichkeit haben. In den Mails bringst du mir den "Schmuus" .. betonst unsere Ähnlichkeit ... schickst mir ein Foto von dir .. beteuerst, wie anregend du meine Beiträge findest .. etc. Was soll ich davon halten, wenn ich deine völlig unnötigen Tiraden im letzten Beitrag lese :
Zitat:
<Nichts hast Du gelernt !! Nur eine unsägliche Ohnmacht und Wut hat sich in Deinem Herzen eingenistet,
aus gekränkter Eitelkeit, aus Wut und auf etwas, das sie haben und Du nicht. Also auch Neid und
Eifersucht. Das sieht man in und zwischen Deinen Zeilen, ja man spürt es !
Es gibt auch Menschen, die "sehen " können, wie der Hass, und all die unschönen Dinge zwischen den
Zeilen der Schreibenden hervorlugen, schreckliche, ekelhafte Fratzen sind es.>
Du zwingst mich dazu ... mich halt auch h i e r zu wehren. Deine hässlichen Unterstellungen treffen mich wenig, sind aber für eine sachliche Diskussion Gift.
Ich bitte dich auch darum in Zukunft deine "wohlgemeinten?" Ratschläge für dich zu behalten!
Zitat:
<Darum leidest Du umsomehr und im Grunde Deines Herzens sehnst Du dich so sehr nach Liebe, wie die
Meisten deinesgleichen ! > oder <Höre endlich auf Deine Seele, sie will erwachen !>
Kommst du dir als weise Mutter vor, die ihrem unreifen Söhnlein zeigen muss, wo' s lang geht. Was bildest du dir eigentlich ein?!
Zitat:
<So glaube ich und diesen Glauben habe ich mir selber, ganz allein durch Lesen von vielen Büchern
erworben, er gehört mir, und was noch wichtiger ist, ich habe darüber nachgedacht und das Puzzle
meiner Weltanschauungen so zusammengesetzt, wie ich es für richtig halte. Aber ich bin nicht fertig. Ich
bin offen für alles und jeden Augenblick lerne ich dazu.
Ich b i n nicht, ich bin am W e r d e n , wie alle die hier mit mir auf dieser Erde sind.>
Du bist natürlich die einzige in diesem Forum, die Bücher gelesen hat ... und dann noch was für Bücher!
Ich habe dich bis anhin austoben assen ... nun reichts mir!


Rosmarie Schmitt antwortete am 12.12.01 (18:26):

Hallo miteinander, eben habe ich versucht, meinen Text hier einzubringen. Aber er scheint verschollen zu sein. Nun mache ich einen zweiten Versuch. Falls er dann doppelt da sein sollte, bitte ich das zu entschuldigen!

Liebe Runde,

huiuiui, es geht mal wieder hoch her! Wer könnte da schon widerstehen?

Im Prinzip stimme ich Felix´ Zitat von Tilo Bödigheimer zu.
Dennoch gefällt mir einiges nicht. "Dies ist eine große Gefahr der Esoterik, dass sie falsch verstanden wird, und als Weltflucht dient..." und "...all die, welche somit Esoterik als Flucht aus dem Leben sehen, werden an ihr zu Grunde gehen. So gesehen birgt die Esoterik eine sehr große Gefahr für Menschen, die nicht für sie bereit sind..."
Natürlich birgt sie eine Gefahr, aber nur für psychisch labile oder latent kranke Menschen. Aber ist es nicht so, dass auch jede andere Lebensanschauung und Weltsicht, auch die großen Religionen, von psychisch labilen Menschen falsch verstanden werden und als Weltflucht dienen können? Bergen nicht genauso einseitiger Materialismus, Machtdenken oder reines Verstandesdenken, was jede Art von Gefühlsrücksichtnahmen als Sentimentalität abtut, Gefahren in sich?
Sind wir mündig, oder nicht?

Was mich an den Ausführungen oben außerdem stört, ist das leise Anklingen des "Außergewöhnlichen" und "Erhabenen" der Esoterik, zu dem eben nur besondere Menschen Zugang finden... Und gerade das finde ich unangemessen. Den eigenen Weg nach innen oder sonstwohin kann jeder suchen. Dazu brauchen wir weder Esoterik-Gurus noch - pardon! - Kirchen! Damit möchte ich nicht sagen, dass nicht auch Kirchen oder Weisheitslehrer gute Wege für einzelne oder viele aufzeigen können oder dass es nicht viele weise, gute Wege gibt, die uns von anderen vermittelt werden. Aber im Prinzip sollten wir so tolerant sein, anzunehmen, dass jeder Mensch durchaus allein seinen Weg finden und gehen kann! Selbstverantwortung ist angesagt!

Vielleicht habt ihr nun schon gemerkt, was mich an dem Begriff "Esoterik" stört. Wie ihn Felix oben zitiert hat, ist er ja soweit in Ordnung. Aber er wird auch von Menschen als Aushängeschild benutzt, die sich in ihrem persönlichen Weg "auserwählt" fühlen und andere Wege abqualifizieren.
Ich mag es zudem nicht, wenn Esoterik auf die Fahne geschrieben wird, nur um das eigene Ego aus der Mittelmäßigkeit empor zu heben (aber auch das wird von Menschen anderer Weltanschauungen genauso gehalten). Und ich mag es nicht, wenn Esoterik als Grund für Intoleranz oder mangelnde Verständigungsbereitschaft und Egoismus herhalten muss (Huhu Felix, DEINEN Ärger und Frust verstehe ich durchaus!).
Weiteres Unbehagen macht mir bei dem Begriff "Esoterik" noch etwas, was damit an sich nicht ausgesagt wird, was aber ebenso oft trotzdem daran haftet: Die Aura des Ätherischen, Weltentrückten und abgehoben Vergeistigten...
Ich bin sinnenfroh, lebensfähig, sozial integriert und bin fest in der Erde verwurzelt. Mit dem oben habe ich nichts zu tun. Dennoch neige ich zu genau dem Denken und den Ansichten, die ganz oben dargestellt wurden. Als eine Art Credo trage ich sogar das Agrippa-Pentagramm, das für "Wie unten, so oben. Wie im Mikrokosmos, so im Makrokosmos..." steht.
Als Esoterikerin würde ich mich dennoch nur ungern bezeichnen... :-)))

Einen bodenständigen und friedvollen Abend wünsche ich euch allen!
Rosmarie


Ingrid Steiner antwortete am 12.12.01 (18:46):

Hallo Felix,

ich glaub der GURU vom ST hat Dich mit Planet B verwechselt, hör auf Planet A! Und vor allem schreib weiter Deine interessanten Beiträge, auch wenn sie mit Hirn und nicht aus dem Bauch geschrieben sind.

Viele Grüße Ingrid


Ingrid Steiner antwortete am 12.12.01 (19:20):

Hallo Rosemarie,

Dein erster Beitrag ist nicht verschollen, ist als e-mail bei Petrus gelandet - was er wohl daraus macht?


Rosmarie Schmitt antwortete am 12.12.01 (20:12):

> Hallo Rosemarie, dein erster Beitrag ist nicht verschollen, ist als e-mail bei Petrus gelandet - was er wohl daraus macht?

Liebe Ingrid,
ist doch klar: Er hat sie zum Teufel geschickt. Der treibt damit alle Esoteriker, aber auch die Nicht-Esoteriker in den Wahnsinn... :-)))

Im Ernst möchte ich aber noch anmerken, dass sich mein "Huhu, Felix" auf seinen oberen Beitrag bezog. Den Streit zwischen Dora und ihm hatte ich da noch nicht mitgekriegt. Ich liebe zwar Temperament, aber ganz so viel müsste es manchmal doch nicht sein... :-)))

Nun geh ich lesen, ganz was Harmloses...
Rosmarie


Felix Schweizer antwortete am 13.12.01 (11:50):

Werte Runde ...
ich gebe kleinlaut zu, dass es auch andere Reaktionsformen für mich gegeben hätte .... irritiert wurde ich durch die mir unverständliche Doppelzüngigkeit ... einerseits in persöhnlichen ... sehr versöhnlichen Mails ... anderseits in dieser plumpen Attake in diesem Forum...... ich bin halt auch ein verletzbarer Mensch.
Die Beiträge zum neuen Thema <Was löst Streit aus> finde ich wertvoll. Der Begriff "Streitkultur" hat sich nun einmal in der Fachwelt eingebürgert. Gemeint wird damit nicht <eine Kultur des Streites> sondern Formen der Auseinandersetzung, die so gestaltet sind, dass keiner dabei verletzt wird oder wie die Asiaten sagen <sein Gesicht verliert>.
Sollte ich durch meine Beiträge jemanden verletzt haben ... tut es mir aufrichtig leid .. meine Absicht war es nicht.
An dieser Stelle möchte ich noch allen herzlich danken, die mir Verständnis entgegengebracht haben ...manchmal
brauch ich das ... wie Luft zum Atmen!


Rosmarie Schmitt antwortete am 13.12.01 (12:54):

Lieber Felix,

wegen mir als Leser (und manchem anderen hier sicher auch) mach dir keine Gedanken. Dir ist eben mal der Gaul durchgegangen - Schließlich ist dir vorher im gut gemeinten Übereifer so manches unterstellt worden...
Wenn ich daran denke, wie ich mich hier schon mal blamiert habe, sind eure Reaktionen vergleichsweise angemessen... :-))))

Herzliche Grüße, und verliert bitte beide nicht die Lust weiter zu posten!
Rosmarie


Felix antwortete am 13.12.01 (17:58):

Das Leben ist zu kurz .... um es mit Ärger zu vermiesen ... da etwas zum Schmunzeln!

(Internet-Tipp: https://www.esoterik-anderswelt.de/start.htm)


Wolfgang antwortete am 13.12.01 (19:33):

"Jeder hat seine eigene Wahrheit..." - Wenn das stimmt, Dora, dann sind das nur andere Worte dafür, daß keiner mit dem anderen mehr sinnvoll kommunizieren kann. Wenn es so viele Wahrheiten gibt, wie es Menschen gibt, verliert jegliche Kommunikation ihre gemeinschaftsbildende Kraft. Kommunikation wäre dann nur ein Austausch unterschiedlicher Standpunkte, jeder für sich gleich wahr oder unwahr.

Welche Funktion hätten dann noch Gespräche oder die Wissenschaft (eine besondere Art, Gespräche zu führen), außer der, die Zeit totzuschlagen?


Volker Zdunnek antwortete am 13.12.01 (21:23):

Antwort zu Esoterik

Hallo Wolfgang,
da Du hier eine neue Betrachtungsweise in die Diskussion gebracht hast,
möchte ich Dir gerne antworten.
Mit "eigener Wahrheit" ist die eigene Erkenntnis gemeint, die individuell für wahr gehalten wird.
Es ist nicht die durch Fremdbestimmung oder doktrinär angenommene Anschauung, die als
allgemeine Meinung für richtig publiziert wird. Du kennst sicher Äußerungen wie diese:
"Das tut man nicht!...das gehört sich nicht....das ist weltfremd...du gehst nicht mit der Zeit..." u. s. w.
Nicht jeder kann sich mit der öffentlichen Meinung identifizieren.
Und um Identifikation geht es doch bei der Bildung einer eigenen Meinung, die dann als
subjektiv richtig und wahr betrachtet wird.
Bei der "eigenen Wahrheit" geht es nicht um die "Wahrheit an und für sich", sondern um Erkenntnisse,
Einsichten und Lernprozesse, wie sie das Individuum in Übereinstimmung
mit seinem Wesen und Charakter erfährt und sein Leben danach ausrichtet.

Die Kommunikation mit anderen Menschen ist dadurch NICHT verhindert, geschweige denn
ausgeschaltet. Das Gegenteil ist der Fall! Menschen, die eine eigene Überzeugung
gewonnen haben, teilen sich oftmals wortreich mit. Aha-Erlebnisse beflügeln geradezu
die Mitteilsamkeit.
In diesem Sinne gibt es viele "Wahrheiten", die letztendlich verschiedene Aspekte
EINES Betrachtungsgegenstandes sein können.
Tatsache ist andererseits, dass es viele Weltanschauungen gibt, mit denen sich auch
viele Menschen identifizieren. Gleichgesinnte können bestätigend miteinander
kommunizieren. Andersdenkende widersprechen, widerlegen, verurteilen, bekämpfen die
Meinung, die sie ablehnen. Ist das etwa keine Kommunikation, wenn ich zum Beispiel
ein wissenschaftliches oder philosophisches Streitgespräch führe?
Gerade deshalb gibt es in unserer Gesellschaft so viel Diskussionsstoff, weil wir
in einer Demokratie die Meinungsvielfalt zulassen.
Trotz der vielen verschiedenen Ansichten können wir nach Gemeinsamkeiten,
den "kleinsten gemeinsamen Nenner" suchen und Kompromisse schließen.
Auch das findet tagtäglich bei Verhandlungen statt.
Die "gemeinschaftsbildende Kraft" liegt in der Natur des Menschen, der die Gemeinschaft,
Kameradschaft, Freundschaft und Liebe sucht und braucht, ganz gleich, was er für wahr
und richtig für sein Leben hält.

Abschließend muß ich natürlich einräumen: auch das hier Geschriebene ist nur meine
Meinung. Andere mögen es anders sehen. Damit rechne ich immer.

Grüße dich
Volker


Barbara antwortete am 14.12.01 (10:24):

Vor vielen Jahren gab es einmal eine Wahrheit, die lautete:

Die Sonne dreht sich um die Erde.

Wer an dieser "Wahrheit" zweifelte, setzte sein Leben aufs Spiel.
Wie gut, dass es damals mutige Menschen gab, die trotz größter Gefahr diese Wahrheit in Frage stellten. Und wie gut, dass wir heute gefahrlos zweifeln dürfen.

Es grüßt Euch
Barbara


Schorsch antwortete am 14.12.01 (11:19):

Hätte es nicht zu allen Zeiten Menschen gegeben, die es wagten "anders" zu denken, würden wir wohl heute noch auf den Bäumen herumklettern (;--)))))

Schorsch


usella antwortete am 14.12.01 (11:30):

Ja, Schorsch,

... vielleicht hätten wir es noch nicht einmal bis auf die Bäume geschafft...

usella


Günter Paul antwortete am 14.12.01 (18:11):

Hallo Freunde, ich mische mich in Eure Diskussion ein, weil ich meine, daß einige Überlegungen ergänzt werden sollten.

„Esoterik“ bezeichnet ein Sammelsurium überlieferter Techniken und mit diesen verbundener Vorstellungen, die infolge der Entwicklung philosophisch-wissenschaftlichen Denkens und davon ausgehend von Technik und Politik als dessen praktischer Umsetzung in Vergessenheit geraten oder auch „verdächtig“ geworden sind. Demzufolge gibt es auch nicht „den Esoteriker“. Diejenigen, die sich so nennen, sind in der Regel Anhänger bestimmter überlieferter Auffassungen, Schulen oder Kulte, die voneinander stark abweichen und, wenn sie von geschäftstüchtigen Scharlatanen mißbraucht werden, auch Schaden anrichten können.

Der Begriff leitet sich – wie schon von anderen Diskutanten erwähnt – vom altgriechischen „esoterikos“ ab, das „innerlich“, „einem inneren Kreis vorbehalten“ bedeutet. Er bezeichnete damals, in der frühen Klassengesellschaft, geheimes, nur der Stammesaristokratie oder -elite vorbehaltenes Herrschaftswissen. Als sich junge Machteliten herausbildeten, die von diesem Wissen ausgeschlossen waren, setzte sich mit diesen philosophisch -wissenschaftliches Denken durch. Die alten Stammeseliten und ihr „Geheimwissen“ wurden oft rücksichtslos verfolgt. Reste der ursprünglichen Verhältnisse haben sich noch bis in die Gegenwart hinein in der indischen Kastengesellschaft als Brahmanentum erhalten. Die Brahmanen waren die Bewahrer der Veden (Veden - wörtlich übersetzt „Wissen“). Im chinesischen Kulturkreis erhält sich altes „Geheimwissen“ im Tao te king (südchinesisch Dao de ging) und in der traditionellen chinesischen Medizin (Qui Gong, Akupressur u.a.). Die Verdrängung der alten Eliten drückt sich hier im Gegensatz zwischen Lao-tse (den alten Meistern) und Kongfutse, dem Repräsentamten des neuen Adels aus. Im abendländischen Kulturkreis vollzieht sich dieser Prozeß etwa in Zusammenhang mit dem Auftreten der älteren ionischen Naturphilosophen (Thales von Milet u.a.) und der Sophisten als Vertretern des neuen philosophisch -wissenschaftlichen Denkens.

Das alte („esoterische“) Wissen erhielt sich im Volke, teilweise auch gepflegt von Geheimgesellschaften, und zumeist erbittert verfolgt von den neuen Herren. Erst heute, seit die späte Klassengesellschaft auf ihr Grenzen stößt, erfolgt wieder eine stärkere Zuwendung zu den alten Überlieferungen und beschäftigen sich auch – leider noch sehr vereinzelt – Wissenschaftler damit. So wurde in China zu Zeiten Mao-tse-tungs die traditionelle chinesische Medizin wieder belebt und wurden wissenschaftliche Institute zu ihrer Erforschung und Lehre eingerichtet. Wie kompliziert dieser Prozeß allerdings ist, zeigen die Auseinandersetzungen zwischen den Falung-gong-Anhängern und der Staatsmacht in China.

Ich möchte mit meinen Ausführungen zweierlei sagen:

Erstens ist esoterisches Wissen trotz seiner vielfach mythologischen und rituellen Einkleidung durchaus ernst zu nehmen. Seine gründlichere Erforschung würde unser Weltbild und unsere praktischen Möglichkeiten wesentlich erweitern.

Zweitens beschränkt sich „Esoterik“ nicht auf „Selbstfindung“ – was auch immer der Einzelne darunter versteht -, obgleich meditative Techniken gerade für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben eine große Rolle spielen.

Ich selbst praktiziere meditative Techniken vor allem zur Entspannung, Förderung der Gelassenheit und Erleichterung der Entscheidungsfindung. Ferner wende ich Verfahren der alternativen Heilkunde an – Qui Gong, Akupressur, Litho-Therapie, Aroma-Therapie, Elemente der Yoga-Meditation. Erfolgreiche Versuche zur Psychokinese habe ich mit Würfeln angestellt. Sie haben für mich allerdings vorwiegend theoretische Bedeutung – „Es geht!“. Praktisch bringen sie mir nicht viel. - Ürigens – für alles, was ich praktiziere, gibt es wissenschaftliche (nicht spekulative oder irgendwie mystische) Erklärungsansätze, die eine zielgerichtetere Anwendung der Verfahren ermöglichen und die Ergebnisse verbessern.

Es grüßt
Günter Paul


Volker Zdunnek antwortete am 14.12.01 (21:16):

Hallo Günter Paul,
Dein umfassender historischer Rückblick und Deine
Positionierung der Esoterik in der heutigen Zeit
hat mein Wissen zu diesem Thema erweitert.
Vielen Dank! Man lernt doch nie aus...

Grüße Dich
Volker


Dora /Millefoglio antwortete am 14.12.01 (21:47):

Liebe Runde,

ich habe wieder viel gelernt von Euch, ich danke Euch von Herzen.

Liebevoll

Dora/Millefoglio


gruxn antwortete am 15.12.01 (02:13):

Hallo an alle,
ich bin neu hier und an dem Thema kleben geblieben - ein Thema, das mich seit Jahren beschäftigt. Als ausgebildete Naturwissenschaftlerin kann ich nicht meine Denkstrukturen verleugnen, aber auch nicht darüber hinwegsehen, daß gerade maßgebliche, richtungsweisende Denker unseres Jahrhunderts wie Einstein, Heisenberg, Schrödinger (als Physiker), aber auch z.B.Bresch (deutscher Genetiker) sich in reiferem Alter über die Grenzen ihrer Wissenschaft bewußt wurden und sie in hochinteressanten Schriften veröffentlicht haben. Sie greifen dabei z.T. auf uralte philosophische Ansätze zurück - die Teil von religiösen Anschauungen immer öffentlich waren, nur von der Masse der Menschen nicht aufgefaßt werden konnten. Esoterik im besten Sinne des Wortes - eben nicht für alle verständlich.
Jede Religion hat eine esoterische (und daher schwierig nachzuvollziehende)und exoterische Seite (Ritualisierung ersetzt den verstandesmäßigen und kontemplativen Ansatz). Erst Luther hat den gordischen Knoten durchschlagen mit der etwas billigen Anweisung "nur durch den Glauben..."
Kurz gesagt, der Begriff "Esoterik" ist völlig vermarktet in einen unverschuldet schlechten Ruf geraten.
Übrigens...wer ganz ausgezeichnet mit dieser Problematik umgeht, ist ein amerikanischer Schriftsteller: Ken Wilber. Sein Buch "Eros, Kosmos, Logos " ist ein intellektuelles Vergnügen.


Rosmarie Schmitt antwortete am 15.12.01 (10:10):

Hallo miteinander,

wie schön, wie schön, eure Beiträge sind ein erweiternder Genuss!Ich bin nur im Vorweihnachtsstress, so dass ich nicht die Ruhe habe, sie detailliert auf mich wirken zu lassen und darauf zu antworten. Aber das kommt sicher noch.
Das empfohlene Buch werde ich mir gleich zulegen!

Herzlichen Gruß
Rosmarie


Doris Routliffe antwortete am 15.12.01 (21:10):

Ich möchte folgende Lektüre empfehlen:
"Schicksal als Chance", "Das Leben nach dem Leben", und "Das Erlebnis der Wiedergeburt", von Thorwald Dethlefsen. Die darin enthaltene Perspektive fand ich sehr wirkungsvoll, weil sinnvoll, als Gegenmittel zum christlichen Dogma.


Bert Baumgart antwortete am 09.01.02 (13:15):

Hi, Ihr alle zusammen!
Ich habe nicht alle Meinungen lesen können, das sind einfach zu viele und im Detail sehr individuelle Erfahrungen, die ich da lesen konnte.
Ich denke, dass es eigentlich wie bei fast allen Kunstbegriffen so ist, jeder stellt sich halt irgendetwas darunter vor und dann kommen die persönlichen Erfahrungen ins Spiel.
Gut soweit.
Ich habe mal was von Wilhelm Reich und seiner Orgon Theorie gelesen. Fand ich sehr interessant, aber wie üblich bei solchen Dingen, tausend verschiedene Meinungen und Ausführungsvorschriften.
Ich habe mir einfach so´n Kasten wie der Wilhelm ihn beschrieben hat gebaut, außen Holz innen Metall. Das, was der Wilhelm diesem Phänomen zugeschrieben hatte, stimmt, konnte ich selbst feststellen.
So geht es mir mit der Esoterik.
Es ist mir nicht so wichtig, was man sich konkret darunter vorzustellen hat, nachdem meine Frau verstorben war, griff ich zu einem Pendel und, ja, es funktioniert. Seit über drei Jahren unterhalten wir uns nun mittels dieses Pendels.
Was ist nun Esoterik?
Ich weiss es auch nicht. Es ist wie mit der Liebe, ich weiss ebenfalls nicht so genau was sie defenitiv nun ist, ich weiss nur wie schön es ist zu lieben und wie besonders schön es ist, geliebt zu werden.
Bin ein wenig abgeschweift, ich hoffe trotzdem einen nützlichen Beitrag geschrieben zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Bert


Rosmarie Schmitt antwortete am 09.01.02 (17:53):

Lieber Bert,

dein Erscheinen hier freut mich ungemein!

Vielleicht will ich immer alles gleichzeitig: Tun und erfahren, mir erklären und verstehen... Aber mir geht es wie dir, bei mir klappen auch Dinge, die ich nur handhaben, aber nicht wirklich erklären kann. Dennoch bin ich unterschwellig immer in Habacht-Stellung, damit ich mir nicht selbst auf den Leim gehe.

Ich lege Karten (selbstgemachte, an Zigeunerkarten angelehnte) und habe damit auch schon vieles erlebt, was mich sehr bewegt und beschäftigt hat. Oft auch Belastendes.

Psychologen haben natürlich sehr geschwind die Erklärung zur Hand, dass wir beim Kartenlegen oder Pendeln nur unser Unbewusstes anzapfen. Das mag bei mir durchaus teilweise der Fall sein (auch das ist interessant!), aber mit Sicherheit nicht immer.
Nun ist meine Frage an dich: Hast du im Kontakt mit deiner verstorbenen Frau schon mal Dinge erfahren, die du in deinem Unterbewussten nicht wissen konntest?

Herzlichen Gruß
Rosmarie


Bert Baumgart antwortete am 10.01.02 (02:18):

Liebe Rosmarie

Das kenne ich auch sehr gut, die ewigen Zweifel und das ständige Misstrauen zu den Ergebnissen, die sich einstellen.
Aber das ist natürlich gut so, denn es ist zumindest beim Pendeln sehr angebracht.
Also, ob mir meine Hannelore schon mal was gependelt hat was ich nicht wissen konnte.
Hat sie, reichlich. Ihren Ehering habe ich vermisst, den hatte sie im Krankenhaus abgelegt und niemand wußte, wo er geblieben war, sie hat mir genau beschrieben wo ich ihn finden konnte. Sie hat mir durch fünf Richtige mal einen Betrag zukommen lassen, der noch für ihre eigene Beerdigung bezahlt werden musste und der genau an dem Montag nach dem Gewinn vom Wochenende eingefordert wurde.
Sie hat mir eine Woche vor diesem schrecklichen Anschlag in NY für mich zu dem Zeitpunkt absolut unverständliches gependelt, habe ich auch mit anderen drüber gesprochen, weil sie mir sagte, dass es sehr wichtig sei, ich es aber nicht verstand. Eine Woche später habe ich es verstanden.
Außerdem habe ich mal eine (einzige)sehr merkwürdige Erscheinung gehabt, das ist lange vor ihrem Tod gewesen, im Nachhinein musste ich feststellen und sie hat es bestätigt, das sie diese Erscheinung war.(Sie war sehr schön)
Sie formuliert teilweise besonders wichtige Aussagen auf eine Art und Weise, das könnt ich gar nicht.
Zum Beispiel habe ich sie mal gefragt, wie definierst Du eigentlich Wahrheit, weil ich einiges sehr ungereimt empfand.
Sie sagt: "Wahrheit ist was alles sein könnte."
Oder ob wir das Recht haben uns immer noch zu lieben, sie sagt: "Ich werde meine Liebe zu Dir wie Deine Liebe zu mir
für alle Zeit in meinem Herzen verwahren."
Auf so was komm erst mal.
Das mit dem Misstrauen ist aber deswegen wichtig, weil sich durchaus irgendwelche Spinner früher schon einmal gemeldet haben und mir meine Zeit gestohlen haben. Blöder Quatsch, bis ich gemerkt habe, da stimmt was nicht.
Der Grund war der, dass meine Frau drüben ne Menge zu tun hatte und wenig Zeit für mich.
Um das zu vermeiden haben wir uns einen Code ausgedacht, der nach ihrer Aussage verhindert, dass sich andere melden können (oder dürfen?)
Soviel will ich Dir gern noch verraten, die leben im Jenseits in vielen verschiedenen Welten, immer nur soviele in einer Welt, die sich verstehen, Hannelore kennt(!) 77 Welten, 11 sogenannte Chöre und darin jeweils sieben aufsteigende Weltengrade. Man muß sich also ganz schön durchackern, bis in die Welt Gottes, der 11 Welt.
Wir sind hier in der siebten auf der siebten Stufe, die nächste wäre die erste Welt im 8 Chor. Verwirrend?
Ich finde das alles äußerst verwirrend, dazu kommt, dass das nur Welten sind die sie berührt und die sie kennt.
Was solls, es ist nicht wichtig das alles zu wissen, wichtig ist, dass wir die drei Tugenden der Liebe beherzigen, das sind die einzigen die zählen, die Nächstenliebe das Vertrauen und die Treue.
Als ich mal ziemlich unsicher war, was das Leben an sich so betrifft, Zweifel, weißt Du, da bin ich am Harkort See in Wetter spazieren gegangen. Ich blieb vor einer Gedenktafel zu Ehren des Herrn Harkort stehen, da stand irgendetwas von Begründer der märkischen Industriealisierung und so, und ein Spruch von ihm selbst.
"Das Leben ist nichts ohne die Treue."
Ich musste weinen, denn das war genau die Antwort, die mir zuvor meine Hannelore gependelt hatte.(sinngemäß)
Sach was, gibts das?
Klar, das gibts, mit Karten hab ich eine Erfahrung und die war sehr überraschend (Tarrot(?) Karten).
Die Kartenlegerin sagte, dass sie sowas noch nicht erlebt habe, nacheinander habe ich alle vier Erzengel umgedreht.
Ich denke, das unser Leben generell immer sehr magisch verläuft, dass wir die Magie, die Kräfte die uns innewohnen, typischerweise nicht bemerken, weil wir es für Alltagsgeschehen halten. Schauen wir genau hin erhalten wir ständig Botschaften. Das wissen auch die Psychologen.
Beim Kartenlegen denke ich, kommen diese Kräfte einfach mehr zum Vorschein.
Zum Beispiel habe ich gerade, als ich dieses Thema anklickte gelesen; 33 Antworten. 33 ist eine göttlich Zahl wie 333 und meine ganz persönliche magische Zahl.
Wir wohnten in einem Haus mit der Nummer 33, wir lebten 33 Jahre zusammen, usw.
Wenn Dich das Pendeln interessiert, ich habe da so eine Sprache zusammen mit meiner Hannelore entwickelt, dann kann ich Dir das gerne mal schreiben mein Telefon hast Du ja, denke ich, oder?

Liebe Grüße
Bert
email:bbaumgart@evbweb.de


Rosmarie Schmitt antwortete am 10.01.02 (09:52):

Lieber Bert,

danke für deine langen und interessanten Ausführungen!

Jaja, du hast es genau erfasst, ich zweifle immer ein bisschen... Aber so wie du es ja auch siehst, halte ich dies auch für angebracht. Ich kenne ja die Mechanismen bei mir (andere haben sie auch), wie gern ich etwas Außergewöhnliches erlebe, wie gern ich etwas wissen möchte, was ich auf normale Weise nicht in Erfahrung bringen kann, wie gern ich... Ach, du weißt schon, in wie vielfacher Weise man sich selbst auf den Leim gehen kann. "Wundersame" Erfahrungen, die schon vor meinem eigenen Verstand nicht standhalten, bringen mir letztlich nichts. Insofern traue ich mich zu hinterfragen, will aber auf keinen Fall dir dabei das Gefühl geben, ich zweifelte an, dass deine Aussagen deiner Erfahrung nach Realität sind. Ich bin sicher, sie sind Realität.

Umso mehr danke ich dir für die Beispiele, mit denen du meine Zweifel auszuräumen versucht hast. Ich bin sicher, dass du damit auch andere sehr erfreut hast!

Ob es soviele verschiedene Ebenen im "Himmel" gibt, weiß ich natürlich nicht. Ich habe sowas schon mal gelesen, hab dies aber nicht an mich heran gelassen, weil es mir fast so wie theologische, spitzfindige Ausführungen vorkam - interessant zu bedenken, aber letztlich mir und meinen Denkstrukturen so fern, dass es mich nicht wirklich berührt hat. Für dich ist dies natürlich etwas ganz Anderes, weil du ja durch deine Frau davon erfährst.
Früher, als ich so etwas las, dachte ich, da überträgt einer sein hierarchisches Denken auf das Jenseits. Andererseits können wir bei solchen Bereichen immer nur in Bildern denken, und es ist ja kein Wunder, dass solche Informationen sehr nach Menschenvorstellungen aussehen.
Hältst du es für denkbar, dass die eine Seele Dinge so wahrnimmt und eine andere ganz anders, eben je nach dem Kulturkreis, aus dem sie stammt, und nach ihrer persönlichen Denkungsart?

Pendeln nach deinem Schema würde ich gern mal probieren. Genau aufzuschreiben, wie du es machst, ist sicher zuviel Arbeit. Also werde ich dich mal anrufen, da du dies ja ausdrücklich erlaubst.

Übrigens wurden viele interessante Erlebnisse hier im Forum unter "Erzähl das mal einem Fährmann" (auf Schweizerisch) aufgeschrieben.

Dir und der Runde einen richtig schönen, erfüllten Tag!
Rosmarie


Barbara antwortete am 10.01.02 (10:01):

Lieber Bert,

tausend Dank, dass Du uns an Deinen intimen Erlebnissen teilhaben läßt. Ähnliches fühle ich ebenfalls in mir, besonders die verschiedenen Welten im Jenseits. Du hast es sehr gut beschrieben.

Ich trug mich lange mit dem Gedanken, mir Tarot-Karten zu kaufen. Als eine Esoterik-Messe in unserem Einkaufs-Zentrum stattfand, bin ich an einen Stand gegangen. Die Verkäuferin empfahl mir, verschiedene Kartensätze in die Hand zu nehmen, sie zu mischen und einfach eine zu ziehen. Diese Karte sollte ich dann anschauen und mich fragen, ob sie mir etwas sagen würde.

Ich zog "Kelche vier". Beim Betrachten hatte ich das Gefühl, mich treffe der Schlag: sie zeigte haargenau meine damalige Situation! Ein Knabe, der meinem Sohn total ähnlich sah, saß vollkommen versunken vor drei Kelchen und bemerkte nicht, dass ihm der vierte Kelch aus einer Wolke nahe seines Kopfes angeboten wurde.

Mein Sohn hatte immense Schulschwierigkeiten und war nahe daran, alles hinzuschmeißen. Ich kaufte diese Karten und machte mich auf den Heimweg. Zuhaus bat ich meinen Sohn, aus den 78 Karten eine zu ziehen. Er sträubte sich, da er Tarot-Karten als totalen Quatsch ablehnte. Dann war er doch bereit, eine zu ziehen. Ich höre ihn heute noch dabei herumzumotzen. Was meint ihr, welche Karte er zog? Ebenfalls "Kelche vier"! Ich fragte ihn, ob ihm die Karte etwas sage: "Klar, das bin ich. Das ist genau meine Situation!"

Er schmiß die Schule nicht, hielt durch und wurde belohnt. Seitdem ist er recht nachsichtig, wenn ich Karten lege :-)))

Liebe Grüße
Barbara


Bert Baumgart antwortete am 10.01.02 (16:18):

Liebe Rosmarie

Du kennst bestimmt die Formulierung: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Das ist mein Lebensmotto und meine Vorstellung einer gerechten Welt, die jedem die Möglichkeit gibt Reife zu erlangen.
Die nächste Welt wird genau so sein, dass Du da hinein passt, möglicherweise ist der eine oder der andere dann ganz alleine dort, aber das glaube ich bei Dir speziell nicht(Das soll ein Scherz sein).
Wichtig ist eben, dass wir uns eine Welt vorbereiten. Ich weiß, dass es Seelen gibt die in keiner Welt so richtig zuhause sind, entweder weil sie niemand haben will oder die schaffen es nicht sich zu orientieren oder sie wollen sich einfach nicht orientieren oder sie wissen nix.
Es bleibt diesen Seelen oft nur ein Ausweg, wenn sich Ihnen keiner erbarmt, Reinkarnation oder ewig da rumzuturnen wo sie gerade sind.
Ich hatte selbst zwei sehr unterschiedliche Nahtoderlebnisse. Das erste war sehr sachlich, alles um mich herum war im Traum auf einmal dunkel, dann schwebte ich plötzlich einfach so in absoluter Finsternis herum. Dann sah ich Schleier und dahinter das Gesicht meiner verstorbenen Frau, sie sagte nichts, sie winkte nur und dann war ich plötlich wach und hatte das Gefühl in einer Badewanne mit heissem Wasser zu liegen, ich konnte mich zunächst nicht rühren, dann merkte ich, dass dieses heisse Gefühl dadurch entstand, dass mein Blut begann wieder zu zirkulieren.
Mein Körper selbst muss wohl schon um einiges kälter gewesen sein, an der Peripherie meine ich.
Vorübergehender Herzstillstand, denke ich.
Dann das zweite Erlebnis, ebenfalls nachts, ebenfalls im Traum, da befand ich mich inmitten einer irren Anzahl von Körpern, die sich an mich drängten und nach mir griffen. Eine dieser Gestalten würgte mich.
An sich hatte ich nix dagegen zu sterben aber die Art und Weise gefiehl mir nicht.
Heh Du Schweinesack, sagte ich im Traum zu dem Würger, verpiss dich, wortwörtlich, ich war selbst ein wenig über mich erstaunt, da das nicht mein übliches Vokabular ist.
Im gleichen Moment war Ruhe und ich wurde wach und hatte alles sehr deutlich noch vor Augen.
Also, das was passiert wenn Du stirbst, das hängt ganz offensichtlich auch sehr von Dir selbst und von Deiner "Programmierung" ab.
Son Kirchgänger ist da bestimmt nicht im Nachteil, der hat seine feste Vorstellung und das hilft ihm mit Sicherheit ungemein sich nach dem Tode zu orientieren.
Interessant ist eine Untersuchung von einem Herrn Knoblauch aus Freiburg, der hat mal im Stern eine Untersuchung veröffentlicht, dass die Nahtoderfahrungen in östlichen Gefielden Deutschlands eher sehr grausig sind als die in westlichen Gefielden, die meist sehr schön und bezückend ablaufen.(11/1998)
Also, ich denke, dass wir selbst die Jenseitigen Welten vorab in unserem Sinne vorbereiten und in etwa alles so vorfinden, wie wir es erwarten.
(Bei der Hannelore war es so!)

Liebe Grüße
Bert


Bert Baumgart antwortete am 10.01.02 (16:38):

Liebe Barbara

Ja, das war bestimmt sehr schön für Dich und für Deinen Sohn, diese Erfahrung zu machen.
Da gibts einen schönen Schlager aus den 60zigern, Do You believe in Magic? von den Easy Beats.
Wie der Günter und der oder die gruxn sagen, gibt es um die Esoterik herum Geheimwissenschaften, die sicher mehr über das Zusammenspiel dieser magischen Ereignisse und Kräfte herausgefunden haben. Kennst Du die Heidemarie Schwermer?
Eine Dortmunderin, die ohne Geld lebt, alles nur durch tauschen und Dienstleistung erhält, sie hat darüber ein Buch geschrieben und war im Fernsehen. Sie sagte, dass sie ein Spiel mit den Engeln betreibt, die ihr immer helfen das zu bekommen, was sie sich gerade wünscht. Ein Leben, basierend auf Magie, könnte man sagen.

Liebe Grüße
Bert


Rosmarie Schmitt antwortete am 10.01.02 (17:16):


Lieber Bert,

danke, dass du deine Nahtoderlebnisse mit uns geteilt hast! Natürlich bin ich froh, dass ich noch nie in einer wirklichen Grenzsituation war. Andererseits sind soche Erlebnisse nur für denjenigen, der sie hat, vollkommen überzeugend.

Ich stimme dir zu, dass für das, was jemand in einem solchen Erlebnis wahrnimmt, sicher seine persönliche Vorstellungswelt mit entscheidend ist.

Seit einer Viertelstunde suche ich ein relativ neu erschienenes Buch über Nahtoderlebnisse, das ich vor ein paar Monaten gelesen habe. Leider fällt mir weder der Titel noch der Verfasser ein. Da hat jemand für seine Doktorarbeit solche Erlebnisse gesammelt und dann gleich auch noch zu einem populären (aber nicht besonders guten) Buch verarbeitet (Zuviel allgemeine Anmerkungen und Interpretationen, zu wenig Fälle - meinem Geschmack nach). Sein Fazit war, dass zwar behauptet wird, dass solche Nahtoderlebnisse überall auf der Welt gleich verliefen, dass sie aber dennoch Unterschiede zeigen, auch Unterschiede zwischen geschichtlich belegten und heutigen Erlebnissen. Die Unterschiede zwischen den Kulturen fand ich nicht wirklich gravierend. Die meisten Elemente sind doch sehr ähnlich. Alle "Stationen" gleichzeitig in einem solchen Erlebnis kommen ja ohnehin nur sehr selten vor. Und ob jemand das wärmende Licht an seiner Seite als Schutzengel, oder jenseitigen Führer oder Jesus interpretiert, ist für mich nicht entscheidend.

Dieser Autor hat angeblich auch eine Fülle von Nahtoderlebnissen aus der ehemaligen DDR, auch aus Russland, zusammen getragen. Diese unterschieden sich nicht wesentlich von denen der Westbürger. Und das, obwohl solche Dinge in den Oststaaten natürlich eher totgeschwiegen wurden. Interessant fand ich aber, dass seinen Recherchen nach dort Nahtoderlebnisse ähnlich häufig vorkamen wie in den Westländern, obwohl dort ja weniger Menschen an ein jenseitiges Leben glaubten oder zumindest viele ihren Aussagen nach überhaupt nicht mit einem solchen Erlebnis gerechnet hatten.

Einen interessanten Unterschied fand er bei mittelalterlichen, bzw. späteren Berichten und den heutigen. In denen bis ungefähr zum letzten Jahrhundert ( ab ca. 1900) wurden erheblich mehr Horrorszenarien gesehen. Im Mittelalter immer. Aber dort wurden ja vielleicht solche Berichte nur dann von den Mönchen aufgeschrieben, wenn sie der Himmel-Hölle-Lehre der Kirche entsprachen. Viele Sterbende traten nicht in eine herrliche Landschaft ein, was ja heute oft berichtet wird, sondern überschritten eine Brücke, unter der ein Fluss durchlief oder eine höllische Erdspalte, in der qualvoll sündige Seelen litten. Diese Art von Visionen hat in unserer Zeit offensichtlich ganz aufgehört. Negativerlebnisse gibt es aber auch noch, allerdings im Verhältnis zu den erfreulichen in verschwindend geringer Zahl.

Liebe Grüße
Rosmarie


Barbara antwortete am 10.01.02 (22:21):

Danke Bert,

für den Tipp. Im Fernsehen habe ich einmal einen ausführlichen Film über die Lebensphilosophie von Heidemarie Schwermer gesehen. Eben habe ich unter www.amazon.de eine interessante Beschreibung ihres Buches gelesen.

Im Gegensatz zu Heidemarie Schwermer bin ich ein absoluter Sicherheitsmensch. Ich würde umkommen, wenn ich heute nicht wüßte, wo ich morgen bleiben sollte. Außerdem wäre es für mich sehr belastend, ständig auf andere Menschen angewiesen zu sein. Auch ohne Krankenversicherung zu leben, kann ich mir schlecht vorstellen.

Andererseits kann Eigentum auch belasten, das sehe ich ebenso. Zum Glück habe ich nicht so viel, dass es belastend auf mich wirkt :-)))

Ich freue mich auf weitere interessante Beiträge!

Gruß Barbara


Bert Baumgart antwortete am 11.01.02 (02:16):

Liebe Barbara

Dass sich die Grundmuster der Nahtoderfahrungen Kulturkreisabhängig ändern, ist sicherlich so, dass die Erwartung der Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen, wie sie den Tod erleben werden unmittelbar mit den Erfahrungen zusammenhängen.
Ich meine aber nun nicht dass es so ist, weil wir diese Nahtoderlebnisse nur in unserem Unterbewusstsein, wie es einige Psychologen sagen, erleben und uns von unseren unterbewussten Erwartungen täuschen lassen, sondern, dass wir mit unserem im Unterbewusstsein manifestierten Vorstellungen unseres Erlebens danach, die entsprechende Welt aussuchen, wo es eben genau so ist, wie wir es erwarten.
Ich habe im letzten Herbst einen quasi Reisebericht von meiner Hannelore über einige Wochen hinweg tagebuchähnlich mitgeschrieben. Sie hat ihren lieben Gott sofort, als sie starb getroffen, dann ihre Mutter, dann zwei Engel, dann wieder ihre Mutter. Zwischendurch haben wir uns noch einmal getroffen und verabschiedet. Es geschah ihr alles so, wie sie es erwartete, ja eigentlich wie sie es schon immer wusste. Die danach folgende Aufnahme in der Welt in der sie nun lebt, war natürlich für sie nicht vorhersehbar.
An diesen Erwartungen sollten wir schon arbeiten, denn das hilft einem sicherlich diese für uns noch fast absurde Lebensphase zu durchstehen.
Aber das kennen wir doch auch aus unserem Alltagsleben. Wünsche, die wir beharrlich und mit Innbrunst verfolgen, erfüllen sich, gibts auch Erklärungen von den Psychologen für, gibts sogar einen Fachbegriff für, fällt mir grad nicht ein, vielleicht weiß das ja jemand.
Wenn Du den Titel des Buches herausgefunden hast, sag es uns, ich würde es sehr gerne lesen, weil viele Dinge zum Nachdenken anregen, die dort typischer weise erlebt werden.

Liebe Grüße
Bert


Bert Baumgart antwortete am 11.01.02 (02:36):

Liebe Barbara, reich bitte den vorigen Artikel an die
liebe Rosmarie weiter (hihi), hab mich da vertutet.

So, liebe Barbara

das mit der Frau Schwerer passt eigentlich auch gut zu meiner vorherigen Antwort, die Erfüllung von Wünschen, wenn man fest daran glaubt.
Die Heidemarie lebt es uns vor, krankenversichert bin ich übrigens auch nicht, war auch noch nicht krank, hab ne Unfallversicherung, das reicht.
Das was man so hat, das kurier ich mit heisser Milch und Honig oder mit Kalium.
Man kann echt besser leben wenn man nicht ständig Angst vor was hat. Was kann denn schon groß passieren?
Auf andere Menschen bist Du immer angewiesen, da nutzt es Dir nix was auf der hohen Kante zu haben oder ne gute Versicherung. Was machst Du wenn Dir im Bus schlecht wird oder wenn Du die Tür von Deinem Auto nicht aufkriegst oder wenn Du vergessen hast Eier oder sowas zu kaufen. Dafür gibts doch andere, die dir dann helfen, was leihen oder so.
Was ist Sicherheit, mit Sicherheit ein neues Thema, aber im Ernst, man kann einiges für seine Sicherheit tun, Vorsorge und so, aber dann, wenn der grosse Hammer kommt, dann nutzt das alles eh nix.
Also, wozu sich Gedanken oder Sorgen machen. Braucht man nicht.
Hab da im Fernsehn nen schönen Spruch gehört, je schlechter es einem geht um so mehr gibt es, auf das man sich freuen kann.
Interessanter Gesichtspunkt, oder?
Sicherheit und Freude am leben sind nicht so ganz und gar unter einen Hut zu bekommen.
Was die Frau Schwerer da vollzieht find ich super, würde auch gerne so leben, habe aber drei Katzen, die mich brauchen, geht also nicht.

Liebe Grüße
Bert


Schorsch antwortete am 11.01.02 (14:00):

Hier noch eine Nahtoderfahrung. Einige kennen sie schon aus einem meiner Bücher:
Mit 10 Jahren hatte ich einen geplatzten Blinddarm, stand kurz vor dem letzten Aus. Aber ich konnte nach etwa drei Wochen wieder heim. Kurz darauf passierte Folgendes: Eines Nachts sah ich mich über mir selber schweben, immer höher, bis in die Zimmerdecke hinein. Unter mir sah ich mich selber liegen, bleich und unbeweglich. Daneben lag mein Bruder in seinem Bett und schlief. Ich konnte seine Brust sich heben und senken sehen und hörte seinen Atem. Über mir war ein grelles Licht. Da bekam ich eine fürchterliche Angst und ich wehrte mich. Dann sank ich langsam wieder in meinen Körper zurück.
Ich hätte mit niemandem darüber sprechen können, redete mir gar ein, ich hätte das nur geträumt. Bis ich nach vielen Jahren von solchen und ähnlichen Erlebnissen las und hörte.

Schorsch


Bert antwortete am 11.01.02 (22:31):

Hi Schorsch

Das ist mir mal beim Atogenen Training passiert, schwebte auf einmal über mir. Hab ziemlichen Bammel bekommen und hab mich hurtig wieder versenkt!

Gruß Bert