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THEMA:   Warten auf e-mail von dir

 18 Antwort(en).

Volker Zdunnek begann die Diskussion am 18.11.01 (13:31) mit folgendem Beitrag:


Wer mailt da so spät und flucht?
Das mailing muß raus geschwindt!
Der PC ist heiß und spinnt,
Gestreßt die Tasten gesucht.

Die e-mail ist schön und gut!
So denke ich vor mich hin
Und gebe mir einen Sinn.
Ab die Post! Bin frohgemut.

Da sitz ich da und warte,
Meine Zweifel kommen hoch:
Öffnet Sie und liest Sie noch?
Lacht Sie?- Ich der Genarrte?

Gewünschte mail wohl durchdacht,
Worte sind gewählt für Sie,
Hoffnungsvoll geformt wie nie:
Warte ich gespannt die Nacht.

Die Luft ist raus...schwer das Haupt.
Der Bildschirm bleibt leer und brummt.
Der Straßenverkehr verstummt.
Ich hatte zu viel geglaubt...


Heidi antwortete am 18.11.01 (16:44):

:-)) das passt dazu:


frustriert

manchmal
habe ich den wunsch
mein telefon in den müll zu werfen
mein notebook mit den füssen zu treten
das handy im klo zu versenken
die fensterläden runter zu lassen
die türe zu verriegeln
und die klingel aus der wand zu reissen
warum?
ich merke dann nicht
dass du nicht versuchst
mich zu erreichen

hl


Manfred Franz antwortete am 18.11.01 (18:36):

Die letzten drei Zeilen treffen den Nagel auf den Kopf!
"Ich merke dann nicht,
dass du NICHT versuchst,
mich zu erreichen".
War das so gemeint, oder ein Tippfehler?
Wie oft ging mir das schon so.
Wie oft öffnet man den "Briefkasten" -Nichts!
Wie oft enttäuscht.
Aber: Bis jetzt hat sich Pessimismus auf Dauer noch nie auszahlt. Es kamen immer wieder eMails.
Von neuen und alten Bekannten, interessant, denkenswert.....


Schorsch antwortete am 19.11.01 (10:29):

Gerade jetzt "klebt" der schwarze horizontale Balken wieder auf dem Bildschirm, der mir das fortschreitende Prozedere des sich in die Drähte bewegenden E-Mails anzeigen sollte.......
"Das ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortwährend Böses tut gebären....".....oder so ähnlich......

Schorsch


Lisa antwortete am 19.11.01 (15:09):

Wie es aussieht, hat jeder diese Erfahrung schon machen müssen: ohne Antwort zu bleiben. Ein abgerissener Gesprächsfaden. Das Warten.
Ich betrachte den Austausch von Gedanken via mail als ebenso real wie ein Gespräch, sonst hätte dieser keinen Sinn.
Ein Wort, selbst das widersprechendste, verbindet. Bleibe ich ohne Antwort, gibt man mir keine Gelegenheit ein etwaiges Mißverständis auszuräumen. Man signalisiert, daß eine Brücke abgebrochen wird, man mir nicht begegnen möchte, ich keiner Antwort wert bin.
Man findet viele Entschuldigung für Schweigen eines anderen, keine Zeit, vielleicht eine spontane Reise - und - wartet. Ist es weil ich nicht mehr "neu", interessant, spannend oder hilfreich bin?

Es mag an die Vielfalt der Kontaktmöglichkeiten liegen, das Reizvolle im Wechsel. Mir fällt auf, dass so viele versuchen neue Leute kennenzulernen. Alle sind auf der Suche nach neuen Bekanntschaften. Neue Menschen kennenlernen scheint das A und O zu sein.
Was macht man dann mit den "neuen" Leuten. Sind das dann alles die "Freunde", auf die man in Notsituationen zurückgreifen kann?

Wer ist wichtig für mich. Was mache ich, wenn ich nichts mehr von ihm/ihr höre, schicke eine mail :-) und frage, bleibe ich auch dann ohne Antwort, läßt man mich mit vielem "angefangenen" zurück.

Beständigkeit, Zuverlässigkeit, das ist wichtig, scheint jedoch eher belastend zu sein, zu "verbindlich"?
Über das Internet zu kommunizieren könnte sehr schön sein, dazu beitragen auf jemanden zuzugehen.
Oft ohne Antworten, hört man auf damit. Ist frustriert, so wie Heidi es treffend beschreibt :-).
Nicht nur frustriert, es tut auch weh, nach Jahren auf diese Art "abgestellt" zu werden und man hat nicht mehr den Mut auf jemanden zuzugehen. Dann lieber ein leeres Postfach, das Warten hat dann ein Ende.

Lisa


Brigitte8 antwortete am 19.11.01 (17:27):

Nehmt es doch nicht so tragisch. Neue Leute kennen zu lernen, ist doch wie ein neues Buch zu lesen. Alles geht vorüber, aber immer bleibt irgend etwas zurück, auch wenn man sich vielleicht einmal nicchts mehr zu sagen hat.
Brigitte8


Ingrid Steiner antwortete am 19.11.01 (19:24):

Umgekehrt stellt sich aber auch die Frage: Wie beendet man einen E-mail-Austausch, wenn sich herausstellt, daß man sich eigentlich nichts mehr zu sagen hat, ohne den anderen zu kränken?


Rosmarie Vancura antwortete am 19.11.01 (19:45):

Holperig zwar aber so ist es....

Mein erster Schritt
des Morgens in der Früh
fass kaum schon Tritt
zum Laptop mit viel Müh
Mailkasten auf, es ist was drin
alles blablabla
und ohne Sinn
Ich warte doch nur auf den einen,
den ich so lieb wie keinen
der aber wartet wohl auf mich
es ist direkt zum Weinen,
jederman denkt nur an sich
Er wär so schön, dein Morgengruss
doch leider bleibt der aus
der Tag beginnt ganz ohne Kuss,
die Mailerei ein echter Graus
und ausserdem
so denk ich forsch,
es mailt mir nicht mal Landsmann Schorsch .

Jetzt guck ich mir den Postmann an
der bringt mir echte Post heran
und ob' am Ende zusagt oder nicht
ich mache handgeschriebnes mir zu Pflicht
und warte dann breit und im Spagat
zwischen Post und Mail und bin
so schlimm es ist, auf Empfang parat.


Volker Zdunnek antwortete am 19.11.01 (21:19):

Hallo Rosmarie V.,
Dein Gedicht ist so echt und ehrlich...gefällt mir gut!
Mir scheint, so manch einer hat ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ein Gedicht macht die beschriebene Situation für den Leser
erlebnisfähig...

Grüß Dich
Volker


Manfred Franz antwortete am 20.11.01 (07:15):

Auch mir ging es schon öfter so: Keine Antwort mehr!
Ich sage dann immer:
"Wer nicht will, der hat schon!"
Manchmal war ich aber auch selbst schuld, hatte die Antwort vor mir hergeschoben....und dann vergessen. Deshalb gebe ich jetzt jeden eingehenden Brief, den ich beantworten will, sofort in den "Ausgangskorb". Ausführlich Antworten, also "bearbeiten" kann ich dann, wenn ich in Laune bin. Es kann aber nicht vergessen werden. Missverständnisse sind doch so oft die Ursache der Vereinsamung......


Schorsch antwortete am 20.11.01 (08:41):

Das passiert nicht nur mit E-Mails. Vor etwa einem Jahr wartete ich auf die Antwort auf eine Anfrage an ein Reisebüro. Als nichts kam sagte ich mir: "Na dann; wenn du nicht willst - es gibt noch andere....!"
Als meine Frau im Frühling meinen Winterkittel gegen den Sommerkittel austauschte, fragte sie mich, was das für ein Brief sei, den ich da noch im Kittel hätte!

Schorsch


Barbara antwortete am 20.11.01 (10:28):

Hallo Manfred,

auch ich bin der Meinung, dass mitunter einfach die Technik schuld an dem Ende einer mail-Beziehung ist. Mir ist es nämlich auch schon einmal passiert, dass ich aus Versehen eine eingegangene mail vor dem Lesen gelöscht habe. Danach habe ich mich für meine Dusseligkeit geschämt und mochte den Absender nicht um Wiederholung bitten.
Inzwischen hat mein Sohn mir ein besseres Mail-Programm installiert, bei dem seiner schusseligen Mutter so etwas nicht wieder passieren sollte.

Also, liebe versetzte mail-Erwarter. Vielleicht einfach mal nachfragen, ob die eigene mail tatsächlich angekommen ist. Dann kann doch einiges ausgeschlossen werden.
Ja, und wenn der Angemailte wirklich nicht mehr möchte, hat man auch das zu akzeptieren. Das Net ist weit und andere freuen sich auf neue Bekanntschaften!

Liebe Grüße an alle von Barbara


JOHANNA antwortete am 21.11.01 (09:50):

Ach, nehmt das doch alles nicht so wichtig. Der eine kommt, der andere geht. Ich denke, daß manche von uns sich zu viele Illusionen machen über ein Forum.
Ich konzentriere mich lieber auf die "lebendigen" Menschen um mich herum.
Aus meinem Kurzurlaub zurück fand ich 4 mails vor, das fand ich viel. Nette Leute und Gedanken -aber für immer? Es wird sich ergeben.
Johanna


klabund antwortete am 22.11.01 (16:19):

Die Form der Kommunikation , ob handgeschriebener Brief oder eine E-Mail , ist doch gar nicht so wichtig.
Wichtig ist doch , wie nahe uns der Mensch steht, mit dem wir uns schreiben!
Wie wichtig ist uns die Verbindung?
Und wenn sie uns wichtig genug erscheint, ist es doch gerade mit E-Mail, bzw. über das Internet, so viel leichter im Kontakt zu bleiben, als mit der guten ,alten Dampfpost.
Erst einmal geht es viel schneller, zweitens auch viel formloser und drittens komfortabler vom Sessel aus, ohne den Weg zum Briefkasten. Es genügen doch schon einige kurze Sätze, um dem anderen Menschen seine Zuneigung, seine Freundschaft deutlich zu machen.
Wenn die Verbindung stockt, ist es doch ein deutliches Zeichen, daß der gegenseitige Wert nicht ausreicht. Dann sollte man den Mut aufbringen, ernsthaft die Fortsetzung zu erfragen. Ich stimme dann der oben geäußerten Meinung zu : "wenn er/sie nicht will, dann mag ich auch nicht mehr - und tschüs."
Es gibt so viele andere Menschen, die einen schönen E-Mailkontakt suchen und sich dafür bemühen.
Lieber etwas Neues beginnen, als Unbefriedigendes aufrecht zu erhalten
meint klabund


Elisbeth Walter de Perlet antwortete am 22.11.01 (17:39):

Es muesste mir nur einmal gelingen in so einen Chat reinzukommen. Eben drueckte ich wieder auf e t w a s und mein langer Text verschwand.


Henriette antwortete am 22.11.01 (18:00):

Wir mailen im Familien- und Freundeskreis lustig hin und her. Ich erwarte nicht mehr von dieser Art der Kommunikation
und habe auch kein Bedürfnis, mich langatmig mitzuteilen.
Ein fröhlicher Zuruf, freundliches Gedenken sind aufmunternd
und in diesem Sinne grüße ich die Runde. Henriette


ilse antwortete am 19.01.02 (17:23):

ich binn ganz neü und habe noch nie eine MAIL bekommen ich würde mich freüen wenn sie mir zurück schreiben dann schreibe ich mer vielen dank im voraus

(Internet-Tipp: https:// ich möchte antworten)


webmaster antwortete am 19.01.02 (18:53):

Liebe Ilse,

es wäre aber schon sinnvoll, auch eine gültige E-Mailadresse der Form name@provider.de anzugeben. So wird das mit dem Kontakt leider nicht klappen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Manfred Franz antwortete am 19.01.02 (19:40):

Hallo, Liebe Ilse!
Auch ich würde Dir ein eMail senden. Aber eine Mail-Adresse braucht´s dafür schon. Bin immer interessiert an netten Gesprächspartnern. Ich versuche auch, keine eMail unbeantwortet zu lassen. (Aber: Niemals sage ich mehr "niemals"!)