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THEMA:   Alles zerfließt

 42 Antwort(en).

Jean begann die Diskussion am 07.11.01 (14:29) mit folgendem Beitrag:

Es ist nur ein Gefühl, bestenfalls eine Ahnung: Die Welt ordnet sich neu. Keine Frage: Es kocht und brodelt überall; eine ungeheure Dynamik herrscht, sowohl im Guten, als auch im Bösen. Irrsinnige Erfindungen und ein noch irrsinnigerer Konsum derselben korrespondieren mit einer in der Geschichte beispiellosen Orgie von Gewalt; Kreuzzugsstimmung allerorten...

Alles fließt, sagten griechische Philosophen. Das hieß: Nichts bleibt, wie es war. Daß aber alles zerfließt, daß sich halbwegs bewährte Strukturen, Ordnungen und Werte in immer schnellerem Tempo auflösen und ins Nichts zerfließen, ohne daß neue Strukturen, Ordnungen und Werte sichtbar oder spürbar würden, wer hätte das vor einigen Jahrzehnten schon vorhergesagt?

Die Fortschrittseuphoriker (die sich selber Optimisten nennen und die Anderen, in ihrer Logik folgerichtig, Pessimisten) sind merklich ruhiger geworden (nicht nur hier in den Foren). Endzeitstimmung macht sich breit im westlichen Fortschrittslager. Oder täusche ich mich?


Schorsch antwortete am 07.11.01 (17:10):

Lieber Jean, betrachte Dein Dasein als kurze Episode, die Du möglichst elegant bewältigen willst, oder Dich selber als kleines Blättchen an einem riesigen Baum. Und dann denke: Die Welt hat schon existiert bevor ich hier war und sie wird auch noch existieren wenn ich mal nicht mehr sein werde. Und Deine ganzen Ängste werden sich auf ein kleines verstehendes Lächeln redimensionieren!

Schorsch


Manfred Franz antwortete am 07.11.01 (19:33):

Ja, Schorsch, genau so sehe ich das auch. Endzeitstimmungen sind nicht neu. Und "Endzeiten" für bestimmte Kulturen hat es auch schon immer gegeben. Vieles ist untergegangen, und es hat Jahrhunderte gebraucht, bis die Menschheit den schon einmal erreichnten Stand wieder gewann.....
Aber ob das gerade jetzt und heute so ist? Ich bin da lieber Optimist und genieße die mir verbleibende Zeit. Warum sollte ich mich um eventuell eintretende Katastrophen jetzt schon grämen?
M.E.täuscht sich Jean aber wirklich. Nur weil die zivilisierte Welt sich die neue Dimension der Terrors nicht widerstandslos gefallen lässt, geht die Welt bestimmt noch nicht unter. Ich hoffe aber, dass sich der Terror als Mittel der "Gerechtigkeit" erledigt, wenn nämlich die Opfer nicht wie erschreckte Kaninchen erstarrt auf ihre Peiniger blicken, sondern sich wehren! Über Mittel und Methoden kann man geteilter Meinung sein. Über die Notwendigkeit des Kampfes gegen Terror und die Terroristen sollte doch wenigstens Übereinstimmung herrsch


Jean antwortete am 07.11.01 (19:42):

Meine Ängste oder sogar mein Dasein sind es gar nicht, Schorsch, die ich hier zur Diskussion stelle. Es sind die verlorenen Hoffnungen und damit einhergehend die Ängste, die ich hauptsächlich bei anderen Menschen, ja sogar in der Gesellschaft allgemein beobachte. Ich möchte auch nicht über mich diskutieren; das wäre viel zu unergiebig. :-) - Nein, mir geht es wirklich um ein gesellschaftliches Phänomen: Die Fortschrittseuphoriker sind weniger laut, dafür (ver)zweifeln immer mehr Menschen.

Ist das kein Thema wert, wo doch über Smilies und über volle oder leere Chatrooms ausgiebig gestritten wird?


Barbara antwortete am 07.11.01 (20:04):

Auch ich bin fassungslos, wenn ich in den Nachrichten sehe, wie in wenigen Tagen die Grundwerte unserer Gesellschaft über Bord geworfen werden.
Wer hätte vor gut zehn Jahren - im Gorbi-Zeitalter - diesen Wandel für möglich gehalten? Dachten wir nicht, sämtliche Armeen dieser Welt könnten in Rente geschickt werden? Und heute?
Aber es bringt nichts, sich vor Verzweiflung zu verkriechen. Gehen wir auf unsere Mitmenschen zu, besonders auf die, deren Wurzeln aus fremden Ländern stammen. Auch sie sind verunsichert und müssen wissen, dass wir sie nicht verdächtigen, allesamt Terroristen oder deren Sympatiesanten zu sein.
Ich denke schon, dass unsere Gedanken Energie sind. Diese Energie kann positiv oder negativ sein. Arbeiten wir daran, dass unsere Gedanken unsere Welt wieder zum Positiven wenden!

Barbara


Karl antwortete am 07.11.01 (20:33):

Ich stimme Jean zu: "Die Welt ordnet sich neu. Keine Frage: Es kocht und brodelt überall; eine ungeheure Dynamik herrscht, sowohl im Guten, als auch im Bösen."

Aber Endzeitstimmungen hat es zu allen Zeiten gegeben und es gab schon mehr Grund dazu als heutzutage. Die Welt ändert sich rapide, aber sie geht deshalb nicht unter. Ich finde es sehr spannend, in dieser Zeit zu leben, in der die Veränderungen innerhalb einer Lebensspanne umwälzend sind, m.E. keineswegs nur negativ.

Die Tagespolitik ist zur Zeit gewiß unerfreulich, aber - um auf die Frage von Jean zu kommen - meinen "Optimismus" hat sie noch nicht abgewürgt.


Uschi2 antwortete am 07.11.01 (21:48):

Nur der Wandel ist beständig, doch die Angst bleibt.
Haß hat schon immer die Welt regiert – mehr als Liebe es je vermochte. Kriege hat es zu allen Zeiten gegeben und Zyniker behaupten, sie seien als Regulativ zur Verhinderung von Bevölkerungsexplosionen unerläßlich.

In alten Zeiten führte man Kriege mit seinen unmittelbaren Nachbarn, der „Feind“ mußte per Bio-PS erreichbar sein. Das Jahrhundert der Technik hat uns Kampfflieger, Atombomben und das Internet beschert. Die Welt ist kleiner geworden, wir erfahren, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten die Hosen herunterläßt oder der chinesische Drachen hustet. Wer hat früher schon einmal einen Orientalen gesehen? Das waren Gestalten aus 1001 Nacht, malerisch, geheimnisvoll, Märchen entsprungen. Geheimnisvoll sind sie geblieben, denn wer im aufgeklärten Westen kann noch die Macht religiöser Massenmanipulationen nachvollziehen?

Wir müssen uns mit Lebensformen auseinandersetzen, die wir schon lange hinter uns gebracht zu haben glaubten. Wir verstehen „die“ nicht und die nicht uns. Das ist der Fluch unserer Zeit. Hätten wir keine Düsenjets und keine weltweiten Nachrichten allmorgendlich zum Frühstück, bekämen wir allenfalls Streit mit unseren Nachbarn, doch die Bekanntschaft mit Bin Laden & Co. wäre uns erspart geblieben.
Allerdings gäbe es dann auch nicht dieses aufschlußreiche Forum, wir würden Goethe lesen statt im Chat zu sitzen.


Jean antwortete am 08.11.01 (01:54):

Ich möchte an einem Beispiel deutlich machen, wie heute (immer schon bestehende Ängste) auf neue kulturelle Art "bewältigt" werden (das Beispiel gilt natürlich nur für unseren, den westlichen Kulturkreis): Daß unser Leben endlich ist, wir also sterben müssen, erscheint uns heute ohne Sinn, buchstäblich sinnlos zu sein. Der Tod wird folgerichtig zum Ärgernis. Im Gegensatz zu allen früheren Kulturen und auch zu heute bestehenden nicht-westlichen Kulturen, ist der Tod nicht mehr das Tor zum besseren und ewigen Leben.

Das hat gewaltige Auswirkungen auf unser diesseitiges Leben. Daß wir sterblich sind, gilt heute als der Skandal schlechthin. Dem Tod haftet etwas Peinliches an. Deshalb arbeiten alle Alten und zunehmend die Jungen mit geradezu fanatischer Konsequenz daran, den Körper zu überlisten und seinem Schicksal - und sei es nur optisch - möglichst lange und um fast jeden Preis zu entgehen.

Nicht umsonst heißt der Mensch, der menschliche Körper unter Computerprogrammierern etwas verächtlich "Wetware" - ein Wassersack, der beim Navigieren in virtuellen Welten nur stört. Und in der Tat ist im Cyberspace das Alter des Körpers so unwichtig wie sein Aussehen oder sein Geschlecht. Hier wird ein Merkmal der Moderne deutlich: Anspruch und Wirklichkeit fallen immer mehr auseinander. Denn im Gegensatz zum Cyberspace kann sich die "Wetware" im wirklichen Leben nicht auflösen und ist ganz und gar nicht unwichtig. Der Körper wird hier zum unerträglichen Ärgernis und zum Quell allen Elends.

Wie gesagt, das alles ist eine ziemlich neue, moderne Erscheinung, und alle früheren Todesrituale und -vorstellungen sind schon längst auf der kulturellen Müllkippe gelandet. Die neuen kulturellen Lösungsversuche des alten Problems aber versagen; deshalb die weit verbreitete Nach-mir-die Sintflut-Stimmung oder der Lasst-uns-Leben-jetzt-Jux.


Jutta antwortete am 08.11.01 (07:00):

Also Jean,
Beim allerbesten Willen, aber der Nonsense von "wet ware" und dergleichen ist ja wohl der Gipfel des Quatsches!!!
Und hat ausserdem mit dem Thema gar nichts zu tun!

Endzeitstimmung (dagegen) - wie Du es nennst, hat es schon immer gegeben.
Die griechischen Orakel, Nostradamus - die Bibel selber - warnt vor den "Endzeiten".

Der Einfall Djings Khans waren "Endzeiten" fuer zahllose Voelker,
das Fortschreiten der Roemer um den Mittelmeerkreis waren "Endzeiten".
Alexander der Grosse brachte "Endzeiten" und so auch Napoleon!
Der Erste und der Zeite Weltkrieg erzeugten "Endzeiten" und auch der Krieg in Korea
und Viet Nam brachen "Endzeiten" fuer die dort lebenden Menschen!
Die Ankunft der Spanier in Mexico brachten “Endzeiten” zu den Azteken und die
ankunft der Europaer besiegelte das Schiksal der “Native Amerikans” - sprich Indianer!

Seit der Mensch ein (etwas) hoeheres Bewusstsein hat als ein Primate, lebt er staending
irgendwo, irgendwie in einer "Endzeit"!

Was ist daran so neu? Oder Ungewoehnlich?
Ach, natuerlich! Na klar!!!!! Es betrifft UNS dieses Mal!!!

Daher stimme ich mit Schorsch vollkommen ueberein, dass uns, als Individuen nur bleibt
zu kaempfen so gut es geht und anderweitig das Beste zu machen aus dem was uns
gegeben wurde.

Manfred sagt es m.E. gerade richtig: es ist an uns zu tun was wir koennen um zu erhalten
was wir haben!!!
Sich ducken und aufgeben bevor ueberhaupt was passiert ist bedeuted nichts mehr als
kampflos das Feld unserer eigenen Zivilisation zu raeumen!!!
Dabei steht natuerlich auch die Weisheit zur Frage ob man lieber eine bessere Chance
moechte zu erhalten was man hat, indem man sich erhebt und mit Mitkaempfern steht!
Oder ob man sich lieber in ein Loch verkriechen moechte,und sehr zivilisiert gegen jede
Art Krieg prostestieren moechte - und hoffen dass alles grad noch mal gut geht!

Lieber Jean!
Falls Du es immer noch nicht mitgekriegt hast: KRIEG UND AGRESSION UND BEDROHUNG DER LEBENSART ist NICHTS was man sich aussuchen kann!!! Nur die Reaktion zu derselben!

Was man sich aussuchen kann ist der Wille der uns treiben mag nicht aufzugeben, nicht ueberrant
zu werden,und irgendwann in Geschichtsbuechern zu stehen als die grosse Euro/Amerikanische
Zivilisation die dermaleinst bestand!

Fortschritts Euphoriker????
was hat das damit zu tun und dass diesselben weniger “laut” sind???
So ein Nonsense! Was hat das eine mit dem anderen zu tun????

Barbara, mit allem Respekt,Armeen werden nie in Rente geschickt werden, solange
2 Menschen noch auf Erden weilen - das liegt in der Natur der Sache!!!!
Doch stimme ich ueberein, dass dies NICHT ein religioeser Krieg ist und hoffe und
wuensche dass auch die allerheiligsten “Friedenstifter” dies verstehen.

Uschi, Du kannst Goethe lesen solange Du willst - die Welt um Dich herum geht weiter.
Es ist gerade diese: “Lass uns Goethe lesen, anstatt zu chatten” Einstellung die viele von
Euch so weltfremd macht!

Wach mal auf, Uschi, und riech den Kaffee!!!!

Die Welt um dich herum hat mit Goethe schon lange nix mehr gemeinsam.
Und nur damit ich nicht missverstanden werde: schon lange vor dem 11. September
leben wir nicht mehr in einer “Goethe” Welt!
Ihr in Deutschland schon gar nicht! -Kuck Dich mal um!

Jean, dazu faellt mir absolut Null ein!
Alt zu werden und zu Sterben gilt als der Skandal schlechthin???
Spinnst Du? Was hast du? Probleme mit dem Alt-Werden????

Die haben wir Alle!!! Nicht nur Du! - Es ist eine Sache der eigenen Wertschaetzung,
der Eigenen Wuerde, des Einwachsens in jede Altersstufe und der logischen Fortsetzung unseres
Lebens.
Nicht einzupassen,sondern auch jede Altersstufe zu nutzen, ist was uns treiben muss um
angstlos und gluecklich zu seinl

Man kann doch nicht ernsthaft sich vor dem Tod druecken wollen! Oder hadern um
jede Minute und Sekunde und wie man “lebt” bis zur letzten Sekunde.

Man kann Leben und Geniessen und fuer seine Ueberzeugungen gerade stehen!
Man kann dies tun im Namen der Kinder und Enkelkinder, denen man dies als
“Erbe” hinterlassen moechte -auch wenn es bedeutet dass man selber eventuell
sehr schlechte Zeiten sieht.

Jean, heute bin ich grade mal gar nicht in guter Laune und will es deshalb mal so sagen:

Du hast angefangen mit den Amis die, auf den armen taliban rumhacken, dann bist
du weitergegangen zu der Ueberlegung, dass das Ende der Welt wohl nahe sei -
nach welchem du dich komplett in hoch-technische Ausfuehrungen gestuerzt hast
dass der Mensch selber “wet ware” sei und damit nicht notwendig - und ohne Kontrolle.
Nach welchem Du der Meinung warst, dass alt werden und sterben absolut skandaloes
sei................


Bis jetzt bin ich eigentlich immer gut mitgekommen - aber ich sage Dir, Jean,
you got me this time! Ich bin total confus! Von was redest Du eigentlich?

Jutta


e k o antwortete am 08.11.01 (08:41):

Schwarzseher und Weltuntergangs-Vorhersager hat es zu allen Zeiten gegeben. Was regen wir uns über Jean auf? Der Mann ist zu bedauern. Er hat es entweder verlernt, die Dinge positiv zu sehen....oder er will sich wichtig machen !

Wir sollten uns davon nicht beeindrucken lassen. Menschen wie Jean bringen nichts Positives. Und vom Negativen ist die Welt noch zu keiner Zeit verändert worden.

Ich für mich distanziere mich von solchen notorischen Schwarzsehern. Sie ziehen alles nur herunter. Wer es verlernt hat, sich an einem Blümlein am Wegesrand zu erfreuen, wer sich nicht darüber freuen kann, wenn die Sonne scheint und dabei nur auf das Wölkchen starrt, das eventuell unter Umständen vielleicht zu einem Gewitter werden k ö n n t e , der ist kein Gewinn für uns.

Kochen und Brodeln ? Hat es das nicht zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben ? Und wieviele Kulturen sind nicht schon in der Menschheitsgeschichte aufgeblüht und wieder untergegangen ? Es grenzt an Vermessenheit, so zu tun, als sei dies eine Erscheinung unserer Zeit. Und bringt es uns auch nur einen Miliimeter weiter, wenn wir über das, was derzeit in der Welt geschieht, in Heulen und Wehklagen ausbrechen ?

Freuen wir uns doch lieber darüber, dass es uns persönlich gut geht, dass wir jeden Morgen aufstehen können, genügend zu essen und zu trinken haben und lassen wir diejenigen unter uns jammern und lamentieren, die es unbedingt tun wollen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag !


KlausD antwortete am 08.11.01 (13:59):

Sonst hast Du keine Probleme - e k o-?


Jean antwortete am 08.11.01 (14:38):

Eigentlich wollte ich in diesem Forum ja mit Anderen, wenn es geht kontrovers, aber gepflegt und auf einem genehmen Niveau über ein bestimmtes Thema diskutieren. Ich hoffe, das geht noch.

Aber, weil Sie das Thema dort hin gebogen haben, und um es einmal ganz klar zu sagen, Jutta: Wir sind hier in Europa nicht die hackenzusammenschlagenden US-Untertanen, die jedem außenpolitischen Abenteurer, sofern er nur Präsident der USA ist, vasallenhaft Tribut zollen. Führt Euren Krieg alleine, wenn Ihr ihn unbedingt führen wollt. Und führt ihn auch nicht in den Foren. Respekt vor der Meinung Anderer und Anstand gegenüber Menschen, die hier schreiben, sind das unbekannte Gepflogenheiten in den USA? Das ist sicher nicht nur meine Meinung, wenn sich auch viele Menschen nicht mehr trauen, das auszusprechen.

An einem Schweizer jedenfalls werden Sie Ihre Zähne ausbeißen. So, das musste sein. Ich hoffe, es geht danach wieder zur Diskussion über.:-)


Rosmarie.Vancura antwortete am 08.11.01 (16:08):

In der Schule habe ich mal gelehrt bekommen, dass eine Dis-kussion führen soviel heisst, wie über etwas reden, etwas durch reden untersuchen, zu einem Resultat kommen, indem man über eine Sache spricht.WSs ihr hier führt ist ein
Disput, ein Streitgespräch.

Um sich in eine Diskussion einzulassen, muss man dem Redner genau zuhören, der ein Thema zur Diskussion in den
Gesprächskreis stellt. Das habe ich getan. Ich finde Jean's
Eröffnungsbeitrag sachlich und keineswegs emotional.

Es tät uns allen gut, etwas genauer zu lesen bevor wir zu
einem Rundumschlag a la Jutta Lettau ausholen. Wenn Du Dich " nicht gut fühlst " dann tu was dagegen und steig
erst in die Diskussion nein, wenn du geordnet hast, was Dich in Wut versetzt, Diese an Jean auszulassen finde ich unfair.

Schon mein Grossvater pflegte zu seufzen...." Die Welt ist nicht mehr das, was sie einst war!" Mein Vater hatte seinen
Schnack drauf: " Ich bin froh, nicht mehr jung zu sein, wer
weiss was noch alles auf uns zukommt!" Und ich höre mich
innerlich in etwa dasselbe seufzen wenn ich mir zu Gemüte führe, wie gleichgültig und oberflächlich die meisten Menschen geworden sind."Apres moi le deluge!" Nach mir die
Sinthflut scheinen viele zu sagen.

Wir müssen einmal klar erkennen dass wir tatsächlich in einem weltweiten Umbruch sind, es kocht und brodelt tatsächlich. Jean hat nicht von "seiner" Endzeitstimmung
geschrieben, sondern von der im westlichen Lager. Eine End-zeitstimmung die tatsächlich bedrückendes Ausmass annimmt.
Die Geschichte wiederholt sich....

Ich persönlich halte mich an Luther mit dem Apfelbäumchen..Ihr wisst schon.

Meine Bitte, bleibt etwas fair im Umgang miteinander, es
genügt schon wenn andere es nicht sind

Eure Rosmarie (Ruzenka)


Manfred Franz antwortete am 08.11.01 (16:16):

Nicht jeder, der diese, Jeans Meinung, nicht teilt, ist deswegen ein "hackenzusammenschlagender US-Untertan", wie Jean so "treffsicher" zu bemerken weiß. Du reklamierst doch gerade den "Respekt vor der Meinung Anderer"- warum gestehst Du dann Jutta diesen Respekt nicht zu? Weil ihr Land das Opfer der Anschläge war, zufällig nicht die Schweiz? Seid Ihr deshalb bessere Menschen?
Und wer in diesem Forum seine Meinung äußern darf, das bestimmt glücklicherweise nicht "Jean". Dann müsste er wohl mit sich selbst diskutieren.
Jedenfalls sind diejenigen, die die Meinung zahlreicher USA-Bürger teilen, deshalb noch lange keine Feiglinge, wie hier, unterschwellig zumindest, behauptet wird.
Über blinden Nationalismus sind wir doch wohl alle schon etwas hinausgewachsen. Oder?


KlausD antwortete am 08.11.01 (20:01):

Jean schreibt ein einer Stelle:

Die Fortschritteuphoriker sind weniger laut -dafür verzweifeln immer mehr Menschen.

Das kann man so nur unterstreichen.
Die meisten der sich hier äußernden Beteiligten sind Senioren und haben mit dem "täglichen Kampf" keine Probleme mehr.So kann man leicht übermütig werden und die Wirklichkeit übersehen.

Ich sehe es auch so,daß immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden und verzweifeln.
Und wenn ich einer dieser "Erdrückten" bin,ist die Lustigkeit vorbei.

Das ist ja auch eine Einstellung:Kopf in den Sand stecken.
Kann man aber nur,wenn man ausgesorgt hat.
Unsere Nachkommen werden es ausbaden müssen.
Es hat zwar immer schon Veräderungen in der Geschichte gegeben,aber diese Dimesionen,mit diesem Tempo,wird die Welt nicht verkraften.


Jutta antwortete am 09.11.01 (00:59):

Manfred,
erstmal vielen Dank fuer Deine Unterstuetzung.
Sie ist sehr willkommen und sei Dir gedankt dafuer. Ich finde es prima
dass es Menschen gibt, die ohne dunkle Brille sind und die Welt (und das Leben)
sehen und lieben fuer was sie ist - mit allem was dazu gehoert!
Wer die Welt sieht fuer was sie ist, ist keinegswegs ein Feigling.
Feige sind die, die sich vor den Unannehmlichkeiten des Lebens
verstecken wollen - das sind die Wirklichen "Nach Mir Die
Sintflutler".

Es ist wesentlich angenehmer ein halb volles Glas zu sehen, als immer nur ein halb leeres.
Fuer diejenigen, die mit den Ausdrucksweisen meines niedrigen
Niveaus nicht bekannt sind: es nennt sich Optimismus - geht oft
einher mit Lebensfreude - und sollte wirklich bei Gelegenheit
mal probiert werden.

Wenn Eko sich an einer Blume am Strassenrand erfreuen kann,
dann hat er das Konzept gut verstanden - und ich hoffe dass
er "sonst keine Probleme" hat. :)))

Tja Jean, so hattest Du Dir erhofft eine "gepflegte" Diskussion
mit "genehmem Niveau" zu fuehren.
Tut mir leid dass ich
"hackenzusammenschlagende US-Untertanin, die jedem außenpolitischen Abenteurer, sofern er nur Präsident der USA ist, vasallenhaft Tribut zollt"
dir auf die Parade geregnet habe! :)))
So eine bodenlose Frechheit aber auch!

Also dann, Rosemarie, sag mir nur wenn's nicht stimmt,
aber mir hat man gelehrt, dass eine Diskussion auch nicht
unbedingt aus gleichen Meinungen bestehen muss.
Von einem "Disput" habe ich hier noch nichts gesehen.
Lediglich eine reghafte "Diskussion"!
Oder fallen persoenlich gemeinte Bemerkungen wie "gepflegt" - "genehmen Niveau" - "hackenzusammenschlagende Untertanen" - "Vasallen"
in die Kategorie Disput, wenn sie auf jemanden der anderer
Meinung ist angewendet werden?

Sind diese Anspielungen und Behauptungen lediglich ein
Ausbruch des Schmerzes ueber mein Herumtrampeln auf
dem Hochkultivierten Europaeischen Feingefuehl?
Oder soll ich jetzt echt beleidigt in die Ecke gehen und den
Mund halten??? :))))

Und danke Rosemarie, es geht mir sehr gut und was mich
in schlechte Laune versetzt sind die "Ende der Welt" Orakel,
und die ewigen Pessimisten, die vor lauter Schwarz sehen
von ganz alleine Verzweifeln, ohne Hilfe von der Umwelt!

"Wenn Du Dich " nicht gut fühlst " dann tu was dagegen"
Geklaert dass es mir Bestens geht haben wir bereits und getan
"dagegen" habe ich auch was, indem ich gesagt habe was ich
denke!
Muss ich schon wieder fragen (wegen dem problem mit
meinem Niveau, du verstehst :)) durfte ich das nicht?

Wer Jutta Lettau ist weiss ich auch nicht, mein name ist
Medina

Jutta Medina


KlausD antwortete am 09.11.01 (09:50):

Stellt sich die Frage:

Von welcher "Zweckgemeinschaft" Du "ferngesteuert" bist,Jutta.


Schorsch antwortete am 09.11.01 (10:51):

Themawechsel (oder doch nicht?)

Wer kennt die Geschichte von Gullivers Reisen zu den Riesen und Zwergen? Da waren doch zwei Könige von zwei Eilanden, die sich seit Jahrzehnten bekriegten. Warum? Der eine behauptete, die Eier werden auf der spitzen Seite geköpft und der andere behauptete, die Eier werden an der stumpfen Seite göffnet.....

Aber es waren ihre Untertanen, die sich die Köpfe blutig schlugen!

Gnade!

Schorsch


Ruth L antwortete am 09.11.01 (11:29):

Warum nur kann nicht ein Thema (dies ist ja nicht das erste) derart diskutiert werden, dass persönliche Tiefschläge ausbleiben? Wir sind doch alles mehr oder weniger Vertreter der reiferen Generation - von persönlicher Reife, von Toleranz und dem Willen einander mit Achtung vor seiner Meinung zu begegnen, kann bei vielen Aeusserungen aber wirklich keine Rede sein. Ist das nicht allein schon ein Zeichen einer "brodelnden" unguten Aera?
Gruss Ruth


Jean antwortete am 09.11.01 (12:32):

Ja, Ruth, das ist ein Zeichen dafür, dass es kocht und brodelt und Gemeinsamkeiten zerstört sind. Trotzdem sollte eine Diskussion über bestimmte Zeiterscheinungen möglich sein, ohne daß gleich derjenige, der über Probleme spricht, mit diesen Problemen gleichgesetzt wird. In der Antike schlug man den armen Boten tot, wenn er eine schlechte Botschaft brachte. Aber das ist lange her.

Sicher, man kann die Welt durch die rosarote Brille schön bunt und optimistisch oder sie durch graue Gläser düster und pessimistisch sehen. Beide Typen, Optimisten und Pessimisten, finde ich, verweigern sich der Realität. Beide sagen, die Welt ist, wie sie ist, wir können sie nicht ändern. Beide ziehen sich ins Private zurück und bewundern "Blümlein am Wegesrand" (mit jeweils eigenen nicht kompatiblen Gefühlen). - Aber wir müssen die Welt zusammen verändern. Und wir können es. Dafür muss die Welt aber erst einmal gesehen werden, wie sie wirklich ist. Gespräche und Diskussionen mit Realisten sind also gefragt.

Zum Thema: Was Menschen Angst macht, sind nicht so sehr die Veränderungen an sich (die es immer gab, wie einige schon ausführten). Angst macht ihnen das Tempo der Veränderungen. Das ist das, was unsere (westliche) Kultur von allen bisher und noch bestehenden Kulturen unterscheidet, also einmalig ist. Hinter dem Tempo steckt die den modernen Wirtschaftsstrukturen innewohnende Dynamik. Diese Dynamik ist es, die in wahnsinnigem Tempo und offensichtlich völlig ziellos Bestehendes in immer kürzeren Zeitabständen wertlos macht. Das lässt viele Menschen zurück alleine und ratlos, manche sogar verzweifelt. Das Tempo überfordert viele.


Manfred Franz antwortete am 09.11.01 (15:40):

Und wenn sich Jean noch so revolutioinär und kämpferisch gibt, mir gefällt dies Welt, in die ich geboren bin und in der ich lebe. Ich sehe zwar nicht alles rosarot, z.B. sind die Terroranschläge eine fürchterliche Realität, aber ich kann mich trotzdem an der Schönheit (und an den Schönheiten ;))immer noch erfreuen. Und diese Lebensfreude lasse ich mir nicht so ohne weiteres wegnehmen, nur um die "Welt zu verändern". Das habe ich mal in meiner Jugend versucht. Ist schiefgegangen.... Optimismus halte ich trotzdem immer noch für die beste Weltanschauung.
Zum Tempo der Veränderungen: Ich vermute, es kommen auch wieder ruhigere Zeiten. Es ist ein Schwankungsprozess. Bestimmt durch Ansprüche und Möglichkeiten. D.h. sie schaukeln sich gegenseitig auf und auch wieder ab. Beispielsweise macht sich zunehmend die Ansicht breit, dass nicht maximales Einkommen, erzeugt mit übermäßiger Anstrengung im Beruf, das allein Seeligmachende ist. Viele geben sich mit weniger Arbeit -und geringerem Einkommen- zufrieden und si


Maion Ntagouloudis antwortete am 09.11.01 (15:45):

hallo zusammen,
ich finde die Themen die angesprochen sind sehr interessant. sie werden in unserer Familie oft diskutiert.
Diskutieren heißt, daß jeder eine Meinung haben kann über die dann gesprochen wird. Wie ich das von oben sehe, gibt es aber immer einige, welche die Meinung der anderen nicht akzeptieren oder verstehen und verletzend werden. Jutta damit meine ich dich. Ich finde es immer wieder schade, daß Menschen nicht sachlich über ein Sache sprechen können, Úrsachen und Gründe suchen warum es so ist, wie es ist.Wenn es im kleinen nicht geht, wie soll es dann im Großen klappen.
Klar es hat schon immer Entzeiten gegeben und somit natürlich auch Neuanfänge. Nach jedem Ende kommt was Neues.Für mich persönlich ist es fast beruhigend daß es schon immer so war.
Trotzdem verstehe ich Menschen die das Geschehen auf Erden mit Angst beobachten.
Das mit dem Altwerden ist in unserer Gesellschaft ein Problem und wer das nicht sieht(jutta) der verschließt die Augen. Klar man kann es sich so einfach machen wie eko indem ich mir sage solange es mir gut geht, ist mir alles andere egal. Natürlich finde ich auch Freude an einer schönen Blume, trotzdem ist es beschämend wie in einer so reichen Gesellschaft mit den "ALTEN" umgegangen wird.Ich war selber lange in der Altenpflege tätig und bin noch mit vielen meiner Exkollgen in Kontakt. Es ist teilweise nicht auszuhalten was da abgeht.
Man kann im kleinen Freude finden, aber man sollte nicht nur an seinem Tellerrand hängenbleiben.Auch diejenigen die positiv denken können über aktuelle Probleme auf Erden diskutieren.
In diesem Sinne ´wünsche ich Jean daß sie innere Ruhe findet und allen anderen daß sie eine faire Diskussion führen.


Rosmarie Vancura antwortete am 09.11.01 (17:10):

Mir völlig aus dem Herzen gesprochen. Danke Marion!

Es ist gut dass solche Themen angesprochen werden, nur sollten sie sachlich und nicht verletzend diskutiert werden.


e k o antwortete am 09.11.01 (21:36):

Tut mir leid, Leute! auch wenn Ihr mich jetzt wieder lächerlich machen wollt wegen des Blümleins am Wegesrande: Ich bin zwar ein Realist, aber noch lange kein Schwarzseher !

Was soll denn dieses ewige Gejammere und die Larmoyanz über die angeblich ach so schlimme Welt, in der er es kocht und brodelt ( Schöner Ausdruck, nicht wahr ? ) bringt uns denn das weiter ? Glaubt Jean und mit ihm alle, die alles so furchtbar schlimm sehen, dass sie mit ihrer Schwarzseherei auch nur einen Millimeter weiter kommen ?

Nein, sie kommen nicht weiter ! Aber ich wehre mich gegen diese notorische Schwarzseherei, damit kann man zwar gut sterben, aber niemals leben. Wenn ich mich über ein Blümlein am Wegesrand noch erfreuen kann oder über einen fantastischen Sonnenuntergang, über die Abendstille an einem ruhigen See ebenso wie über den Gesang der Nachtigall, bin ich dann vielleicht weltentrückt? Nein, bestimmt nicht Aber ich weigere mich, mich in dieser Weltuntergangsstimmung zu suhlen.

Jean fährt ganz bestimmt kein Auto mehr, das vor 20 Jahren hergestellt wurde, auch er will das neueste Modell und ein Handy, das schon älter als drei Jahre ist, schaut er auch nur noch verächtlich an und auch sein Computer ist bestimmt nicht ein Modell aus den 80er Jahren. Also, was regt er sich über die Geschwindigkeit der Veränderungen in unserer modernen Welt denn so auf ? Das ist der Preis, den wir dafür bezahlen müssen, dass wir immer das Neueste und Modernste glauben haben zu müssen.

Wieviele Kulturen sind denn schon aufgeblüht und wieder vergangen, seit es Menschen auf der Erde gibt ? Und Umweltsünden gabs schon im Mittelalter, man denke nur an die Abholzung der spanischen Wälder.

Ich lasse mir nicht nachsagen, dass ich den Kopf in den Sand stecken würde und nur noch "Blümlein am Wegesrand" anschauen würde, aber diese selbstzerstörerische Larmoyanz, die mache ich auch nicht mit. Punkt !!!!!

Ein schönes Wochenende wünscht Euch e k o


JUTTA MEDINA antwortete am 10.11.01 (04:23):

Klaus,
Die “Zweckgemeinschaft” ist Koerper, Seele, Persoenlichkeit und Intellekt.
Sie wird “ferngesteuert” von einem physischen Gehirn, welches von Seele, Persoenlichkeit
und Intellekt betrieben wird.
Man kennt Dies auch als: FUER SICH SELBER DENKEN!
Schwieriges Konzpet, ich weiss!

Zitat von Jean:
“ Trotzdem sollte eine Diskussion über bestimmte Zeiterscheinungen möglich sein, ohne daß gleich derjenige, der über Probleme spricht, mit diesen Problemen gleichgesetzt wird.”

Aha, deshalb ist Jean dann jemand der ueber Probleme sprechen moechte, waehrend ich ein
(Zitat):
“hackenzusammenschlagender US-Untertanen, die jedem außenpolitischen Abenteurer, sofern er nur Präsident der USA ist, vasallenhaft tribut zollt...bla bla bla”
bin!
Ok!

Noch ein Zitat von Jean:
“Beide Typen, Optimisten und Pessimisten, finde ich, verweigern sich der Realität.”
Ohje, Jean, doch nicht im Ernst, oder?
Ein PESSIMIST jammert schon VOR dem Aufstehen dass es doch “mal wieder” nix wird!
Und bleibt daher gleich im Bett!
Waehrend ein Optimist jeden Tag erneut wieder aufsteht mit der Ueberzeugung, dass es an diesem
Tag grossartig laufen wird! Er tut was er kann um die Situation zu verbessern!
Ein Optimist tut dies jeden Tag - und mit jedem neuen Tag ist er ueberzeugter, dass es
“doch was wird”! Die Belohnung bleibt auch nicht aus - ich weiss das, denn bin ein Optimist!
Wer angstvoll im Bett bleibt bekommt gar nichts - das weiss ich auch denn ich kenne etliche (zuviele) Pessimisten!

Und noch ein Zitat von Jean:
“Aber wir müssen die Welt zusammen verändern”
Mit was denn? Hoffen dass die Rama Fruehstueckswelt nicht ins Wackeln kommt?

Thema Angst und Verzweiflung: Siehe Pessimismus!

Manfred hat Recht!
Es werden auch wieder ruhigere Zeiten kommen! Es war schon immer so.
Vielleicht steht uns eine Art Evolutions-Schritt bevor.
Eine Zeit des Wechsels - im ganz Grossen - auch politisch!
Eine Zeit in der die Denkweise des Menschen ganz fundamental geaendert wird -
eben gerade durch(oder mit Hilfe der) Technologie die durch unsere Kultur rast und die Welt auf
einen Knopfdruck reduziert!
Warum ist das ein Grund zum Verzweifeln? Warum sieht man nicht die ungeahnten Moeglichkeiten?
Viele sehen sie doch - und nutzen sie! Waeren wir sonst hier?
Die Aelteste Person mit der ich je hier Kontakt hatte (wo ich weiss davon) ist stolze 80 Jahre alt und fuerchtet sich kein bisschen vor der neuen Technologie.
DAS ist der praktische Optimismus der Verzweiflung und Beiseite-geschoben-werden in
den Hosensitz tritt!
Daran nehme ich mir ein Beispiel fuer die kommenden Jahre in denen ich selber Alt werde!
Siehe Optimismus an dieser Stelle!

Auch muss man, wie Manfred sagte, bei Weitem nicht reich und privilegiert sein um jeden
Atemzug zu nutzen und sich dessen zu erfreuen!
Was man braucht dazu ist nicht mehr als ein bisschen Liebe zum Leben und Zufriedensein
mit was man sich erkaempfen kann - nachdem man tapfer alle Schwierigkeiten ueberkommt -
und sich immer noch an einer Blume erfreuen kann!
Ich weiss - schwieriges Konzept!

Zitat von Maion:
“Diskutieren heißt, daß jeder eine Meinung haben kann über die dann gesprochen wird. Wie ich das von oben sehe, gibt es aber immer einige, welche die Meinung der anderen nicht akzeptieren oder verstehen und verletzend werden. Jutta damit meine ich dich.”

Du machst wohl Witze liebe Maion?
Ich akzeptiere alle Meinungen, sage lediglich Meine dazu! Ist dies eine Diskussion oder nicht?
ICH habe niemanden einen hackenschlagenden US Vasallen, mit ungepflegtem, unangenehmem
von einer Zweckgemeinschaft ferngesteuertem Niveau geheissen!
Nachlesen kann man das Oben wenn man sich die Muehe macht!

Aber hier noch ein Zitat von Maion:
“Das mit dem Altwerden ist in unserer Gesellschaft ein Problem und wer das nicht sieht(jutta) der verschließt die Augen.”

Ich verschliesse die Augen vor gar nichts! Wenn man allgemein Altwerden als Schande
ansieht so finde ich nur dass dies (hier und auch bei Euch) gar nicht gut ausschaut fuer die
juengeren Generationen, die dazu beitragen!
Hoppla, wie bereits gesagt:HIER BEI UNS UND AUCH IN DEUTSCHLAND,
Damit’s keine Missverstaendnisse gibt!
Dies befreit die “Alten” aber nicht von der Verantwortung nicht aufzugeben, sich zumindest
geistig so gut zu halten wie es koerperlich machbar ist!
Alte Leute sollten sich NICHT “schaendlich” fuehlen muessen, nur weil sie alt werden.
Aber auch sie muessen, zumindest mit der Seele, jeden Tag wieder aufstehen und mitmachen.

Siehe Pessimismus/Optimismus!

Jutta ( - Medina - bitte nichtverwechseln mit Lettau)


Jutta Medina antwortete am 10.11.01 (04:25):

OH JE!
war das Marion, anstatt Maion???
Tut mir leid.

Jutta Medina


Heidi antwortete am 10.11.01 (07:56):

Nebenbei gesagt:

Eine Erläuterung zum Thema Optimismus/Pessimismus/Realismus anhand des berühmten Wasserglases (Fassungsvermögen 200 ml)

Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll!" :-)

Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb leer!" :-(

Der Realist sagt: In dem Glas sind 100 ml.
---

Ich grüsse die Realisten hier :-))


KlausD antwortete am 10.11.01 (10:38):

Wenn ich Deinen Beitrag so lese,Jutta,möchte ich aufspringen und Dir folgen!

Mit Deinem Satz:
Eine Zeit,in der die Denkweise des Menschen ganz fundamental geändert wird---,

habe ich noch große Probleme!
Das hat die Menschheit in ihrer Geschichte noch nie kapiert -es fehlen einfach die schlüssigen Beweise.

Das Hauptproblem der Zukunft ist die Masse der Erdbevölkerung.
Wenn es hier nicht gelingt,die erwarteten 9 Milliarden Menschen zu ernähren (und ich habe große Zweifel),wird der Terror seinen Lauf nehmen.


Manfred Franz antwortete am 10.11.01 (12:45):

Ob der Terror dann die 9 Mrd. ernährt?
Die Lösung dieses Problems sehe ich in einer bedeutend besseren Volksbildung und in einem Umsteuern der Wertevorstellungen. Dass nämlich außer einer großen Kinderschar noch andere Ziele erstrebenswert erscheinen. Das erfordert natürlich von den "Entwicklungsländern", dass sie die Hilfsgelder nicht für die Aufrüstung, sondern für die Bildung einsetzen. Alle Staaten mit hohem Volksbildungsstandard haben eher mit dem Gegenteil der Überbevölkerung zu tun: Mit der Überalterung. Die sollte aber im Zeitalter weitgehender Automatisierung aller Produktionsprozess beherrschbar sein. Mangelerscheinungen dürften deswegen nicht auftreten.


Horst Krause antwortete am 10.11.01 (14:30):

vielem kann ich zustimmen, einem allerdings nicht, denen, die aus dem Diskussionsforum ein Dogmatisierungsforum machen oder es versuchen. Diskutieren heißt für mich, die Meinung anderer zu akzeptieren und zu tollerieren. Bei unterschiedlichen Meinungen kann man eben darüber "diskutieren", was sich aber hier oft unter lebenserfahrenen und "reifen" Menschen zuweilen abspielt, hat nach meiner Meinung mit Diskussion nicht mehr viel zu tun, weshalb es mir immer wieder schwer fällt, mich an einer Diskussion zu beteiligen.


Hermann Penker antwortete am 11.11.01 (00:56):

Jutta, ein paar Zitate von Dir:
Also Jean,beim allerbesten Willen, aber der Nonsense von "wet ware" und dergleichen ist ja wohl der Gipfel des Quatsches!!!
Und hat ausserdem mit dem Thema gar nichts zu tun!
Oder:
Uschi, Du kannst Goethe lesen solange Du willst - die Welt um Dich herum geht weiter.
Es ist gerade diese: "Lass uns Goethe lesen, anstatt zu chatten" Einstellung die viele von Euch so weltfremd macht!
Wach mal auf, Uschi, und riech den Kaffee!!!!
Oder:
Jean, dazu faellt mir absolut Null ein!
Alt zu werden und zu Sterben gilt als der Skandal schlechthin???
Spinnst Du? Was hast du? Probleme mit dem Alt-Werden????
-------------------------------
Drückt man sich so aus, wenn man die Meinung der anderen akzeptiert? Wer sicherlich unsachliche Äußerungen anderer mit Behagen zitiert, sollte sich nicht selbst verbale Übergriffe erlauben sondern sachlich bleiben. Wie man unschwer dem "Neuen Brockhaus" entnehmen kann, kann Pessimismus u. a. auch auf schlechte Erfahrungen zurück zu führen sein. Wie kommst Du dazu, diesen Begriff derart abwertend zu verwenden? Selbst wenn Du der Optimismus in Person bist, ist es wenigstens für einen Leser Deiner bisherigen Beiträge nicht so eindeutig, dass Dein Optimismus persönlich erarbeitet und nicht nur individuelle Anlage ist. Wäre letzteres der Fall, wäre dies kein besonderes Verdienst. Und ist Dein Optimismus das Ergebnis langer persönlicher Arbeit an Dir selbst, dann bleibt die abwertende Verwendung des Wortes Pessimist für Menschen anderer Meinung eigentlich auch unverständlich.
Ich weiß, dass dieser Beitrag nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, aber ich hätte es ganz gerne, dass endlich jeder seine Meinung äußert, egal ob zustimmend oder eine Gegenmeinung vertretend, aber ohne die Meinungsäußerungen der anderen abzuwerten. Von "Quatsch" hast Du als erste gesprochen (über die Ausführungen eines anderen), dann darfst Du Dich nicht wundern, wenn Dir die Antwort nicht gefällt.


Jutta Medina antwortete am 11.11.01 (03:49):

ooops, erwischt worden :))

Selbstverstaendlich hast du recht, Herrman, ich habe mich
da viel zu sehr hinreissen lassen und war entschieden unsachlich
und wesentlich zu persoenlich!
Wenn Du mal in ein Neues Forum kucken willst, wirst Du vielleicht
besser verstehen warum ich auf die Barrikaden gegangen
bin wenn es zu "Schwarz Sehen" - "Lamentieren" und "Pessimismus" kommt. - Es ist eine sehr schmerzliche und
persoenliche Angelegenheit fuer mich!

Daher moechte ich an dieser Stelle sagen:
Tut mir leid - ich werde versuchen mein Temperament
zu zuegeln.

Aber, Herrman, wer sagt die Kommentare der anderen haben
mir nicht gefallen?
Da war doch Pfeffer und Leben drin!!!
Auch wenn man mir kollektiv
eins auf den Deckel gehauen hat, fand ich sie trotzdem prima!
ALLEMITEINANDER! :)))

Wer sagt denn, dass wir hier vor lauter Wuerde und Ausgestopft
Sein einen steifen Ruecken kriegen muessen?

Warum koennen wir nicht ein paar Vorhaenge aufreissen, ein
bisschen Sonne rein lassen und uns alle nicht so entsetzlich
Ernst nehmen?

Ich jedenfalls, hoffe auf weiterhin "angeregte" Unterhaltung.

Bis dann,

Jutta M.


Jutta M. antwortete am 11.11.01 (04:03):

An Klaus D

ich haette da noch eine bitte an Dich und ich zitiere hier mal
von deiner letzten Eintragung:

"Mit Deinem Satz:
Eine Zeit,in der die Denkweise des Menschen ganz fundamental geändert wird---,
habe ich noch große Probleme!
Das hat die Menschheit in ihrer Geschichte noch nie kapiert -es fehlen einfach die schlüssigen Beweise."

Es wuerde mich hier sehr interessieren was Du meinst mit
"Schluessigen Beweisen" und worauf du dies basierst.
Eine Fundamentale Umwandlung (physisch und kulturell)
eines Lebewesens, auch, und vor allem, eines Hochentwickelten, geht wohl einher mit Veraenderungen
in der Umwelt, Mutationen im Koerper selber u. A..
Aber ich verstehe nicht wo "Schluessige Beweise" da irgendwo
mitspielen.
Ich wuerde mich sehr freuen wenn Du diesbezueglich eine Diskussion eroeffnen koenntest.
Wenn Du dies nicht tun moechtest, wuerde mir eine e-mail
genuegen.
Danke Dir.

Jutta Medina


Hermann Penker antwortete am 11.11.01 (08:36):

Liebe Jutta! Es gibt wohl nur wenige, die nicht ab und zu im "Eifer des Gefechtes" etwas über das Ziel hinausschießen. Ein Teil der Probleme im Forum kommt vielleicht daher, dass aus den verschiedensten Gründen diskutiert wird. Und je nach Triebfeder und persönlicher Eigenart ist die Form der Beiträge dann eben verschieden.
Ich persönlich beteilige mich nur an Themen, die mich wirklich interessieren, dann möchte ich aber wenigstens für mich ein abgerundetes Bild der Meinungsvielfalt bekommen, um auf diese Weise auch von den Meinungen der anderen zu profitieren. Ich glaube nämlich, dass niemand alle Aspekte eines Themas allein ausleuchten und durchdenken kann.
Wenn ich etwas als nicht diskussionswürdig einstufe, dann sage ich dies dem "Erfinder des Themas" nicht, dann beteilige ich mich nicht. Und abschließend: Wenn ein für mich interessantes Thema zu früh einzuschlafen droht, halte ich es für erlaubt, quasi als Advocatus diaboli auch nicht eigene Meinungen zu äußern, um andere zu weiterer Diskussionsteilnahme anzuspornen (Obwohl andere Diskussionsteilnehmer so etwas bei einzelnen Themen ablehnten).
MfG Hermann


Hermann Penker antwortete am 11.11.01 (11:40):

Lieber Schorsch! Deine Antwort an Jean mag für einen genügen, dessen Gedanken lediglich um das "eigene Wohl" und den eigenen Lebenslauf kreisen. Hat man aber Kinder und Kindeskinder, und liebt man sie, dann wünscht man sich wohl auch für diese ein gewisses Ausmaß an Sicherheit und Lebensqualität. Optimismus ist sicher gut, ob aber Optimismus ohne Denken an mögliche Probleme nicht eher als Leichtsinn zu bezeichnen wäre, ist für mich nicht so sicher. Gegen Gefahren ankämpfen kann man meiner Meinung nach nur, wenn man sie erkannt hat. Und viele Entscheidungen, die heute fallen, sind Weichenstellungen für die Zukunft. Wir sollten uns beispielsweise einmal überlegen, ob der Westen mehrheitlich die eigene Kultur als überholt und anderen Kulturen unterlegen einstuft. Ist dies tatsächlich so, dann brauchen wir an der Art, wie wir mit "Fremden" umgehen, nichts zu ändern. Hält eine Mehrheit unsere Kultur mit den anderen Kulturen für gleichwertig, dann wäre aber zu überlegen, ob die Weichenstellung in Richtung multikulturelle Gesellschaft nicht die Zukunftsaussichten unserer westlichen Lebensart untergräbt. Die Vorstellung, dass die Nachfahren vielleicht nach wenigen Generationen in einem islamischen Gottesstaat leben müssen, weil unsere Industriebosse heute ihren Arbeitskräftehunger nur durch Einwanderer aus islamischen Staaten (etwa Türkei)stillen können, muss wohl verunsichern. Bosnien hat gezeigt, was in einer multikulturellen Gesellschaft passieren kann. Während wir mit der Einwanderung von Arbeitskräften und durch Aufnahme von Flüchtlingen einen wachsenden Prozentsatz an Staatsbürgern anderer Kultur bekommen, halten sich die islamischen Staaten praktisch frei von Bürgern aus anderen Kulturkreisen. Bei uns wird auch ein gesunder und gezügelter Nationalismus und die Wertschätzung der abendländischen Kultur als Faschismus gebranntmarkt. Ist das Hinweisen auf dieses "neue Denken" wirklich Pessimismus? Wir sollten helfen, wo wir nur können. Aber helfen durch Verzicht auf Ausbeutung der dritten Welt, helfen durch Hilfe für Flüchtlinge innerhalb ihres eigenen Kulturkreises, und helfen durch Bau und Unterhaltung von Schulen in unterentwickelten Gebieten. Um echte Hilfe zu leisten muss man nicht die eigene Kultur aufgeben.
MfG Hermann


KlausD antwortete am 11.11.01 (12:45):

Ich sehe das wie Du,Hermann Penker,besser kann man es wohl nicht ausdrücken!

Ich befürchte aber,daß der Zug abgefahren ist.
Unsere Kultur wird erdrückt -ob man es will oder nicht.
Man kann die Zuwanderungen der früheren Jahre nicht mit der heutigen Zeit vergleichen.
Im Ruhrgebiet z.B. wurden die Zuwanderer eingegliedert -es entstand eine eigene Kultur.

Die jungen Leute leben heute kinderlos -ein weiterer Meilenstein zur Entfremdung der eigenen Kultur.

Aber wer weiß,sind andere Kulturen letzlich besser als unsere?


Hermann Penker antwortete am 11.11.01 (14:01):

Lieber KlausD! Sollten wir uns nicht gegen die momentane Entwicklung stellen anstatt sie als unabänderliches Schicksal in Kauf zu nehmen? Von den Regierungen verlangen, dass die europäischen Staaten sich wieder darauf besinnen, dass es ohne Kinder keine abschätzbare Zukunft für Europa geben kann, dass sie also Bedingungen schaffen müssen, damit Kindersegen nicht zum materiellen Fluch für die Familie wird?
Nicht alle verzichten aus reiner Lebens- und Genussgier auf Nachwuchs. Frauen, die wegen unmenschlicher Arbeitszeiten die Kinderbetreuung oft einfach nicht managen können, verzichten durchaus ungern auf Kinder. Könnte man sich europaweit, vielleicht auch gemeinsam mit der USA, auf Sozialgesetze einigen, die wenigstens den Frauen, die Kinder versorgen, mehr Schutz und finanzielle Mittel sichern? Firmen, die zur Vermeidung dieser Kosten ihren Standort verlegen, könnte man dann vom europäischen und amerikanischen Markt aussperren. Was haben Kapitalisten eigentlich davon, wenn sie für den Erwerb von Summen, die sie nie sinnvoll werden verbrauchen können, Bedingungen schaffen, durch die die heutige Bevölkerung der Industriestaaten durch Orientalen, Asiaten und Afrikaner ersetzt wird?
MfG Hermann


Felix Schweizer antwortete am 16.11.01 (01:44):



Hallo Teilnemer/innen dieses Forums.

Bis jetzt hab ich euch nur zugehört. Ich spüre tiefgreifende Lebensängste und z.T. Zweifel an der aktuellen Entwicklung auf unserer Erde und in unserer vertrauten Umgebung heraus. Als Basler, bekannt durch ihren zynisch-sarkastischen Witz, möchte ich euch als Auflockerung folgenden Dialog zum Besten geben ....:

Zwei Planeten treffen sich:

- Hallo ... du siehst heute aber betrübt aus! ... sagt der eine.....
- Ich glaube mir geht es nicht so gut..!
- Was hast du denn?
- Ich glaube ..... ich hab Menschen!
- Ach ... mach dir nichts drauss ..... das geht wieder vorbei ...!!


......oder ein Standart-Spruch, für den ich immer wieder eine Anwendung finde:

<Das Leben ist eines der tödlichsten Unterfangen ... denn es führt unweigerlich zum Tode!>


... oder ein biologischer:

<Tut nicht so wichtig und spielt euch nicht so auf ..... die Sechsbeiner machen sowieso das Rennen!>

Ich habe in meinem Leben erfahren müssen, dass wir Basler nicht unbedingt bei allen beliebt sind. Was soll's?

Ihr wisst ja ... ich kann auch "ernsthaft" argumentieren!

Der Schalklässt grüssen ..

Felix


Barbara antwortete am 16.11.01 (12:29):

Genau die Gedanken von Hermann Penker sind mir auch schon oft gekommen. Was haben Menschen davon, wenn sie auf Luxus-Yachten mit echt goldenen Armaturen und Klo-Becken aus Edelstein auf dem Meer herumschippern? Die Nachfrage nach Luxus-Yachten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Nach meinen Informationen kostet eine Yacht zwischen drei und 30 Millionen DM.
Und dann hört man Leute sagen, dass jeder selbst Schuld ist, wenn er nicht ausreichend zum Leben hat und dass die Sozialhilfe noch viel zu hoch sei.
Meine große Hoffnung war Oskar Lafontaine. Er hatte sich aufgemacht, die Globalisierung zu zügeln. Nach seinem Rücktritt sehe ich weit und breit niemanden, der diesen Weg weiterführt.
Noch hoffe ich, dass evtl. Globalisierungsgegner Parteien gründen, um politisch etwas in diesem Sinne zu verändern. Früher dachte ich, die Grünen würden diesen Weg gehen, aber auch da ist meine Hoffnung enttäuscht worden.
Bei fast 4 Millionen Arbeitslosen begreife ich nicht, dass man nicht mehr an Arbeitszeitverkürzung denkt. Im Moment kommen die einen vor lauter Arbeit nicht zum Leben, und die anderen sind vom Leben ausgeschlossen, weil ihnen das nötige Geld fehlt.
Die Wut bekomme ich, wenn ich z.B. die Entwicklung der Eintrittspreise städtischer Badeanstalten sehe. Früher konnte es sich jeder leisten, in der Sommerhitze mit seinen Kindern ins Bad zu gehen. Heute ist es Familien aus Kostengründen nicht möglich, dabei ist gerade das Schwimmenlernen für Kinder lebenswichtig! Dafür dröhnt den ganzen Tag ohrenbetäubender Lärm aus Lautsprechern, und ein "Animateur" fordert mit völlig bekloppten Gesten die paar kinderlosen Leutchen auf, an irgendwelchen Spielen teilzunehmen.
Meine Idealvorstellung wäre, dass die normale Arbeitszeit sechs Stunden betragen würde. Dann könnten sich junge Paare die Familienarbeit teilen, wodurch beiden ein weitaus reicheres, bunteres Leben möglich wäre. Das hieße ja nicht, dass längere Arbeitszeiten verboten sein müßten, nur der Normalfall müßte schon aus familienpolitischen Gründen anders gestaltet werden.

Na ja, man wird ja noch träumen dürfen!

Liebe Grüße von Barbara


friedrich antwortete am 22.11.01 (09:13):

Barbara hat es verdient, 1000 Zustimmungen zu erhalten! Ja, die Schwimmbäder müssen gebührenfrei werden, ebenso die Straßenbahnen!---- Es ist der Staat, der hier versagt! ----Im übrigen bin auch ich der Ansicht, dass sich der westliche "Kultur"Kreis tatsächlich in einem "fundamentalem" Umbruch befindet ----- Die zunehmende Überwachung der Gesellschaft mittels Gebäude-Kameras, Nachtsichtgeräten, Bankkontokontrollen u.dgl. wird die kriminelle (=unsoziale) Kapitalvermehrung deutlich vermindern ----- !---- Meines Erachtens scheint sich der Westen wieder in Richtung SOZIALISMUS zu entwickeln ----.


Manfred Franz antwortete am 22.11.01 (11:53):

Genau! Das sind die Dinge, die zur "Daseinsfürsorge" des Staates bzw. der Kommunen gehören. Viel zuwenig bedacht wird bei der Ablehnung derartiger Anträge durch die "Bedenkenträger", dass diese Tarife der "allgemeinen Nutznießung", wie das amtlich heißt, eben auch den Kommunen selbst erhebliche Vorteile bringen würden. Allein die Einsparungen beim Straßenbau, bei den Kassierungs- Abrechnungs- und Kontrollkräften. Aber da werden ja schon wieder Arbeitsplätze "vernichtet". Könnten alle eben etwas weniger arbeiten. Wäre doch schön! Und würde die Nachfrage nach Freizeitartikeln enorm beleben. Wenn der (halb-)soziale Staat nicht die leistungsunabhängigen Fixkosten der Beschäftigung immer höher geschraubt hätte!
Zu den Überwachungen und Kontrollen: Wer nichts zu verbergen hat, braucht nichts zu fürchten. Der Erhöhung der öffentlchen Sicherheit dienen sie allemal. "Datenschutz" artet nur zu allzu oft in Tatenschutz und Täterschonung aus.


Barbara antwortete am 22.11.01 (11:54):

Ich glaube nicht, dass Sozialismus die Lösung wäre, nur hat man früher vor der SPD gewarnt, da sie alles verstaatlichen wolle (z.B. Banken) und heute privatisiert eben auch diese Partei alles, um kurzfristig Haushaltslöcher zu stopfen.
Die kommunalen Stadtwerke unseres Ortes sponsern fleißig alles mögliche, daneben erhöhen sie die Eintrittspreise für die in ihrem Besitz befindliche Badeanstalt. Darüber rege ich mich auf.
Außerdem bin ich der Meinung, dass dem Kapitalismus z.Zt. das korrigierende Gegengewicht fehlt. Gestern abend lief auf WDR die Sendung "Grenzenlos" mit Franz Alt. Dort konnte man sehen, wie multinationale Konzerne die Menschen der Dritten Welt durch Kinderarbeit, unmenschliche Arbeitsbedingungen etc. ausbeuten. Wir machen uns schuldig, indem wir die Produkte kaufen. Darüber müßte mehr aufgeklärt werden, denn nicht jeder hat die Zeit und die Möglichkeiten, jeden Artikel bis zur Herstellung zurückzuverfolgen.
An der genannten Runde nahm auch ein Investment-Banker teil. Er sagte, Konzerne hätten einzig und allein die Aufgabe, ihren Gewinn zu steigern. Ihr Anliegen könne es nicht sein, für eine Verteuerung ihrer Produkte einzutreten.

Nach meiner Meinung ist die Politik gefragt. Leider werden die deutschen Verantwortlichen auf die EU-Richtlinien verweisen, die wieder auf die Abkommen mit Amerika, usw. Bis sich dort endlich was ändern könnte, sind wir lange zu süßen kleinen Englein mutiert. Bis dahin sollten wir möglichst bewußt konsumieren. Beim bevorstehenden Weihnachtseinkauf könnten wir es schon mal versuchen.

Herzliche Grüße von Barbara


friedrich antwortete am 23.11.01 (17:45):

Das Thema fragt philosophisch : "Alles ZERR-fließt" ----????---- Ich habe eigentlich den ungemütlichen Eindruck, dass sich seit dem 11.9. alles irgendwie mehr zu KONZENTRIEREN scheint ---- Terrorismus soll abgeschafft werden, um eigentlich mehr FREIHEIT zu bekommen ---- aber das Gegenteil tritt ein: mehr Polizeistaat, mehr Cameraüberwachung, mehr Nachtsichtgeräte an den Grenzen usw. usw. also mehr UNFREIHEIT------der sog. SICHERHEIT wegen -----. In früheren Zeiten konnte man sich wenigstens noch irgendwo anonym "verstecken" ----- aber bald muß jeder Bürger täglich 1x seinen Fingerabdruck in den Großcomputer stecken, um ordnungsgemäß anzuzeigen, WO er sich aufhält ---- wenn er vermeiden will, dass alle Welt nach ihm zu fahnden beginnt ----. Bringt der sog. "Terrorismus" das ENDE der individuellen FREIHEIT für die Menschheit ???----- Entwickelt sich die Menschheit zurück zu einer freiheitlosen Ameisengesellschaft ??? Das wäre m.E. wirklich ein fundamentales = katastrophales ZERFLIEßEN allen evolutionären Fortschritts -----!!