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THEMA:   Diskussionsbeitrag "Sinn oder Unsinn"?

 19 Antwort(en).

Sammy begann die Diskussion am 05.11.01 (17:55) mit folgendem Beitrag:

Einige Fragen zum obigen Thema.
Was bewegt ein/eine "Schreiber/in" zu einem Beitrag?
Was bezweckt der/die Schreiber/in mit einem Beitrag?
Worin liegt der Nutzen eines Beitrages.
Soll er für alle verständlich sein oder in selektierter
Form angeboten werden?
(Anm.: Bewegen wir uns nicht alle als "Blinde" auf vielen verzweigten Nebenstraßen und suchen unaufhaltsam die Hauptstraße die zum "LEBENSZIEL" führt.)


Rosmarie S antwortete am 05.11.01 (18:16):

Lieber Sammy,
deinen letzten anmerkenden Satz halte ich für den wesentlichen. Denn deine Fragen scheinen sich für mich jedenfalls auf diesen hin auszurichten.
Vielleicht sollten wir einfach mal nach dem Lebensziel der einzelnen Teilnehmer fragen?

Im übrigen bin ich dafür, dass man sich beim Posten hier deine Fragen nicht stellen muss. Ich selbst mag es spontan...:-))) Wenn mich ein fremder Gedanke anspringt, so antworte ich sofort, ohne mich im Geringsten zu fragen, ob in meiner Antwort ein Nutzen für andere liegt, ob sie sich an nur wenige oder an viele wendet, und bezwecken mag ich auch nichts Bestimmtes damit.
Für mich ist dies hier einfach anregende Kommunikation, die oft in unerwartete Richtungen treibt und völlig neue Blickwinkel eröffnet.

Herzlichen Gruß
Rosmarie


Schorsch antwortete am 05.11.01 (19:18):

Lieber Sammy

Keine Ahnung wie alt Du bist. Die TeilnehmerInnen hier im Forum sind zumeist gesetzten Alters und haben eine ganz lange Strasse mit vielen Erfahrungen durchmarschiert. Sie sind in dieser langen Zeitspanne sozusagen Allrounder geworden, die keinem Thema mehr mit einem Fragezeichen im Gesicht gegenüber stehen. Wenn uns etwas bewegt, etwas uns auf dem Magen liegt oder ganz einfach interessiert, setzen wir es ins Forum in der Hoffnung, da sei jemand, der/die darauf antwortet oder einen Tipp anzubieten hat. Nimms doch einfach so an und versuch halt, Dich darin wohl zu fühlen. Niemand ist aber gezwungen mitzumachen.

Herzliche Grüsse

Schorsch


Sammy antwortete am 05.11.01 (21:25):

Lieber Schorsch

Ganz so abgeklärt wie Deine Zeilen es rüberbringen,wird es wohl nicht sein,oder habe i c h einen anderen Blickwinkel?
Ich jedenfalls halte es für positiver,wenn sachliche und nicht mit "Eigenwürze" (sogen. "Haarspalterei") versehene Beiträge die Diskussion beleben und dem Thema einen Sinn geben.

Herzliche Grüsse
(Ein Jung-Sechziger) :-)


Lara antwortete am 06.11.01 (06:48):

perpetuum mobile


hedwig antwortete am 06.11.01 (11:58):

Eben las ich Sammy´s Frage. Sag mal, Sammy, suchst Du Streit? Da bleibt einem einfach die Spucke weg. hedwig


Schorsch antwortete am 06.11.01 (17:04):

Warum bloss kommt mir da ein Gedicht in den Sinn, das wir in der Schule gelernt haben. Es handelt von einem Frosch, der so gerne ein Vogel gewesen wäre. Mit Mühe klomm er auf einen Baum zu einem Vogel. Als dieser davon flog, quakte der Frosch: "Dat kan ick ock..." und sprang hinterher. Der Schluss des Gedichtes ist mir als Wegweiser in meinem Leben geblieben:

Wenn einer, der mit Mühe, kaum
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint, dass er ein Vogel wär,
so irrt sich der....

Herzliche Grüsse

Schorsch


Sammy antwortete am 06.11.01 (17:39):

Soeben las ich Hedwig`s Frage und antworte mit Nein!
Für die weggebliebene Spucke habe ich leider auch keinen Ersatz.


Heidi antwortete am 06.11.01 (19:17):

Hallo Sammy, unvermeidbare Frage an Dich ;-))

was bewog Dich zu diesem Thema?
was bezweckst Du damit?
und worin liegt der Nutzen?


Ich bitte zu beachten, dass diese Fragen genauso wertfrei gestellt wurden, wie die Eingangsfragen


Sammy antwortete am 06.11.01 (22:00):

Hallo Heidi,

Es sollte eigentlich ein Versuch sein,Forumsteilnehmer zu sensibilisieren auf Themen bzw. dazugehörige Beiträge nicht immer gleich "aus der Hüfte zu schießen" bzw. "Nebenschauplätze" zu errichten. Meines Wissens erwartet der/die Themensteller(in) doch Beiträge zum Thema in sachlicher und sinngemäßer Art - auch noch nach dem xten Beitrag.
Und meine Anmerkung sollte ein Hinweis darauf sein,dass differenzierte Diskussionsforen (Intellektuelle u. Nichtintellektuelle) nicht förderlich sind.
Ich meine es sind nicht alle ab dem letzten "Lebensdrittel" ALLRUONDER (wie gesagt wurde),sondern jede Generation hat Fragen und lernt im Übrigen nie aus.

Es grüßt der Frosch auf dem Baum :-))



Heidi antwortete am 07.11.01 (00:54):

Hallo Sammy :-)

vorab, das Problem bei den Beiträgen ist, dass es sehr oft nicht so "rüber kommt" wie vom Schreiber gemeint.
Sehr viele Agressionen hier resultieren aus der unterschiedlichen Brille mit der gelesen wird.

Hier meine Antwort zu Deinen eingangs gestellten Fragen:

Was bewegt ein/eine "Schreiber/in" zu einem Beitrag?

-mein persönliches Interesse an einem Thema und der Wunsch die Meinung anderer dazu zu hören

- ein Thema von dem ich glaube, dass es auch andere interessiert

- ein Thema dessen Inhalt den ich anderen zugänglich machen möchte

- Freude an der Diskussion


Was bezweckt der/die Schreiber/in mit einem Beitrag?

- Ergibt sich zum grössten Teil schon aus der Antwort zu 1.

- d.h. Weitergabe von Informationen, Kennenlernen anderer Meinungen verbunden mit dem Wunsch etwas zu lernen oder zu lehren


Worin liegt der Nutzen eines Beitrages.

- ich lerne neue Gesichtspunkte kennen, beschäftige mich mit neuen Themen, lerne in jedem Fall dazu :-)

Soll er für alle verständlich sein oder in selektierter
Form angeboten werden?

- da es sich hier um ein öffentliches Forum handelt, sollte der Beitrag schon für alle verständlich sein, um mein eigenes "Fachgebiet" als Beispiel zu nehmen: medizinisch-pflegerische Themen sollten in allgemein verständlichen Deutsch behandelt werden und nicht im medizinischen Fachjargon ;-)). Dies dürfte auch den Fachleuten unter uns möglich sein.

Die Ausnahme bestätigt natürlich die Regel :-) ab und zu versagt bei mir die Toleranz beim Lesen eines Beitrages und dann schieße ich genauso aus der Hüfte zurück *g*. Kommt aber selten vor.

Das war's vorerst


Heidi antwortete am 07.11.01 (01:02):

Noch ein kleiner Nachtrag:

Es passiert natürlich auch, dass die Schreiber im Verlauf einer Diskussion vom Thema abkommen (entweder weil es nichts mehr zu sagen gibt dazu oder weil es sich zufällig ergibt) und am Ende ein ganz anderes Thema diskutiert wird.

In diesem Fall habe ich als Initiator des Themas zwei Möglichkeiten, entweder ich gehe auf das neue Thema mit ein oder ich lenke (ohne böse Worte) :-) die Diskussion wieder zum eigentlichen Thema zurück.


Schorsch antwortete am 07.11.01 (11:08):

Glücklicherweise kann man ja immer wieder neue Themen öffnen. Wenn diese jemanden interessieren, wird er/sie Stellung dazu beziehen. Wens nicht interessiert, der/die kann diesen Titel überspringen. Wer aber ein Thema eröffnet, der/die sollte sich bewusst sein, dass nicht nur Gleichgesinnte und Gleichdenkende antworten werden.

Schorsch


Sammy antwortete am 08.11.01 (17:57):

Hallo Heidi,

meinen herzlichen Dank für die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen und ich finde auch sehr treffend gewählt. Zwar gibt es in den "Spielregeln zu den Foren" auch eine "Etikette" - doch die wird oft nicht eingehalten.

Aber vielleicht besinnen sich ja die "Besessenen","Schulmeister","Missionare" usw. ein wenig
um ein bisschen mehr beizutragen zur Verständigung zwischen den unterschiedlichsten Menschen hier in den Foren.

Ansonsten gilt:
"Lächeln ist die beste Art seinen Mitmenschen die Zähne zu zeigen" :-))


Jürgen Peters antwortete am 09.11.01 (09:59):

Vom Gebrauche der Zeit
Wir wissen, dass früher etwas war. Wir haben ein Bewusstsein davon, dass jetzt etwas ist. Wir vermuten, dass bald etwas sein wird. Dass, was früher war, nennen wir Vergangenheit, was jetzt ist Gegenwart und was sein könnte nennen wir Zukunft. Die Tatsache, dass wir überhaupt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken können, unterscheidet uns von den Pflanzen und Tieren.
Über was aber können wir verfügen im Sinne von „beeinflussen“? Die Vergangenheit ist versteinerte Zeit. Es ist nicht möglich, an Ereignissen im Nachherein auch nur das Geringste zu ändern. So wie z.B. ein böses Wort, einmal ausgesprochen, mit keinen Mitteln mehr zu korrigieren ist, so haben wir keinen Einfluss mehr auf alles, was der Vergangenheit angehört. Das Einzige, was uns mit der Vergangenheit verbindet, ist die Erinnerung. Erinnerung ist das Medium, welches die Vergangenheit erst zur Vergangenheit macht. Und wir können die Erinnerung mit der Gegenwart vergleichen und sagen: „das war gut“ oder „das war schlecht“. Jeder für sich allein.
Mit der Zukunft ist das etwas anderes. Die Zukunft ist das, was noch nicht ist. Es gibt keine Ereignisse in der Zukunft, etwa in einen Schleier gehüllt und in der Gegenwart nur zu enthüllen. Alles was im Zukünftigen liegt, sind Möglichkeiten. Möglichkeit aber ist keine Wirklichkeit. Wir können Möglichkeiten beeinflussen. Das nennt man „Planung“ oder Vorausberechnung. Dies aber immer mit dem Vorbehalt, dass alles auch ganz anders kommen kann. In der Fachsprache: Kontingenz. Also: Pläne machen ist eine Tätigkeit mit dem Ziel, den Möglichkeiten eine Form zu geben, die Möglichkeiten zu gestalten. Damit setzen wir Ziele.
Die gestalteten Möglichkeiten kommen auf uns zu und treffen in der Gegenwart auf uns als Wirklichkeit. Nun verfügen wir über sie, aber nicht als Möglichkeit, sondern als Wirklichkeit. Wir manipulieren die Ereignisse auf das gesetzte Ziel hin und in dem Moment gerinnen sie uns unter unseren Händen und werden zur versteinerten Vergangenheit. Keine Möglichkeit mehr, Fehler zu korrigieren, nur noch die Erinnerung!
Und er richtige Gebrauch der Zeit? Für jeden von uns ist einmal die Zeit vorbei, unwiderruflich, denn es ist ja nicht so, dass wir beliebig lange über planbare Zukunft verfügen könnten. Wenn wir in der Gegenwart mit uns in Harmonie sein wollen, müssen wir uns Ziele setzten, sie in die Zukunft hineinschreiben. Wir müssen uns die Vergangenheit ansehen, feststellen, was Gut und Böse ist (die Schlange wusste das), und in der Gegenwart die Verhältnisse so manipulieren, dass die zukünftige Vergangenheit besser wird. Welches Instrument setzen wir dazu ein? Wir haben das Instrument der „Wahl“ zur Verfügung. Wir können entscheiden ob wir dies oder jenes wollen. Dazu gehört auch, „Nein“ sagen zu können und die Äußerung „Nein“ ist das mächtigste Instrument, welches jeder einzelne Mensch zur Verfügung hat. Schließlich die Rückkopplung mit der Vergangenheit: „Ja“, weil dies oder jenes gut war und „Nein“, weil dies oder jenes schlecht war. Damit geben wir unserem Tun einen Sinn. Wer fragt, was das Leben für einen Sinn hat, kennt nicht Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Das Leben als solches hat keinen Sinn, ist sinnlos. Es bekommt erst denjenigen Sinn, den wir ihm geben, jeder für sich selbst.


Schorsch antwortete am 09.11.01 (11:13):

Eine sehr gute Interpretation, lieber Jürgen Peters. Vielleicht finden aber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zur selben Zeit statt? Vielleicht nur auf verschiedenen Ebenen? Warum denn können gewisse Menschen (und auch Tiere) in die Zukunft schauen, Ereignisse voraus sehen? Vielleicht habe diese Geschöpfe nur die Fähigkeit, ihren Kopf in die anderen Ebenen zu strecken? Und sie können dies nicht nur auf ihre eigenen Ebenen sondern auch in diejenigen von Mitmenschen?
Mehr dazu im Moment nicht. Aber vielleicht guckst Du mal unter "Autoren im Forum" in meinen Roman? Ich lasse dort den "Romanhelden" in diese anderen Ebenen gucken.

Schorsch


Manfred Franz antwortete am 09.11.01 (19:35):

Jetzt wird es interessant. Obwohl wir vom Thema abweichen. Ich finde den Beitrag von Jürgen Peters gut fundiert, logisch und auch Schorsch´s Idee zumindest denkenswert.
Obwohl ich da eine ganz andere Meinung habe: Für mich ist das >in die Zukunft sehen< nichts als die logische Weiterführung der Gegenwart, teilweise auch der Vergangenheit. ("War schon immer so...", "das ist Naturgesetz" z.B.,dass wir alle einmal sterben müssen, u.a.)
Verzeiht mir die Abweichung vom Thema. Aber die beiden letzten Beiträge regen mich schon an, meinen Senf dazu zu geben. Einfach so: Weil ich ´mal wissen will, wie darauf reagiert wird.
Dass unterschiedliche Zukunftsvorstellungen und unterschiedliche "Realisierungsraten" auftreten, hängt m.E. vom unterschiedlichem Kenntnis- und Erkenntnisstand der Vorhersager ab. Oft auch vom Zufall. Oder, und das ist die Methode professioneller Wahrsager, von der Ungenauigkeit und Ergebnisoffenheit der Vorhersage.
Sagt z.B. ein "Wahrsager" einem jungen Menschen: "Es wird bald gehe


Schorsch antwortete am 10.11.01 (18:28):

Leider hört mitten im Satz Manfreds Beitrag auf. Schade; hätte mich schon interessiert....

Noch eine Bemerkung wenn ich schon am Schreiben bin: Ich hege überhaupt keinen Anspruch darauf, dass meine Thesen Wahrheit sind. Nur Fragen dazu stelle ich. Aber manchmal wird manches klarer, wenn ein Laie Fragen stellt.

Schorsch


Johanna3 antwortete am 11.11.01 (17:55):

Also Sammi und Jürgen Peters und auch Manfred,
diese ja wirklich gutgemeinten Schreibergüsse finde ich nun überhaupt nicht passend im Forum.
Wer soll das alles lesen und beantworten.
Wir sind doch hier nicht auf der Couch und wollen doch nicht die Welt verbessern geschweige denn Pseudowissen mitteilen.
Noch schönen Sonntag und hört mal wieder Radio.


Manfred Franz antwortete am 11.11.01 (18:55):

Nachdem wir Johannas Rundumschlag gegen uns "Pseudowissende" hoffentlich alle unversehrt überstanden haben, die Fortsetzung des unterbrochenen Satzes. (Soweit ich mich erinnern kann):
Sagt der Wahrsager/die Wahrsagerin einem jungen Menschen: "es wird bald eine Hochzeit geben", so denkt der/die Angesprochene natürlich gleich an seine/ihre eigene Trauung. Und genau das wurde NICHT gesagt. Das meine ich mit Ergebnisoffenheit der sog."Wahrsagen".
Aber so bierernst sollte man derartiges ja ohnehin nicht nehmen. Oder glaubt jemand ernsthaft an die Horoskope diverser Zeitungen? Entweder es sind Allgemeinplätze oder sie sind ergebnisoffen. Oder einfach Unsinn. Füllt die Spalten und gibt doch einige zahlende Zeitungskäufer mehr.
Nur wenige Vorhersagen sind absolut sicher (leider!). Ihr wisst schon, welche ich meine....