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THEMA:   Warum ist ein Fingerabdruck ein Problem?

 20 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 28.10.01 (14:05) mit folgendem Beitrag:

Wer klärt mich auf? Bisher war ich der Ansicht, dass ein Personalausweis der Identifizierung einer Person dient. Warum wird um einen Fingerabdruck, der diese Identifizierung eindeutiger und die Fälschung eines Personalausweises schwieriger macht, überhaupt diskutiert? Ich verstehe das nicht!

Was hat die Funktionsverbesserung eines Personalausweises mit der Beschneidung meiner Freiheitsrechte zu tun?

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,163867,00.html)


e-l-e-n-a antwortete am 28.10.01 (14:51):

Karl, das ist eine gute Frage,- auch ich kann die Aufregung nicht verstehen,- aber vielleicht erklärt uns das jemand. Da wir hier ja oft so "schlaue" Beiträge finden, werden wir sicher nicht lange warten müssen:-))

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge/)


Silberling antwortete am 28.10.01 (16:34):

Auch mich würde es interessieren, wieso um den Fingerabdruck so ein Problem entsteht. Als ich mit 14 meinen ersten Ausweis bekam, den ich heute noch habe (als Andenken - versteht sich) waren meine Fingerabdrücke, der Zeigefinger rechts und links, auch darin.
Das finde ich heute noch gut als Erkennungszeichen.
Es ist doch so, dass man sich heute sog. Erkennungszeichen, wie Muttermale oder Narben wegoperieren lassen kann.
Fingerabdrücke aber werden höchstens in wüsten Krimi-Filmen weggeätzt - igittigitt.
MfG Silberling


Schorsch antwortete am 28.10.01 (17:43):

Seltsam: Der Bürger schreit lauthals nach mehr Sicherheit. Wenn es dann aber um einfache Einführung eines wichtigen Details geht, schreit derselbe Bürger: "Bitte - aber nicht bei mir!" Wenn man wüsste, wer potenzieller Verbrecher ist, bräuchte man nur diesen Fingerabdrücke zu nehmen. WENN man es aber wüsste, dann könnte man diese Kerle doch einfach der Allgemeinheit entziehen sprich einlochen. Natürlich gäbe es noch eine ganz elegante Lösung für die Sicherheit besagter Bürger: Man bräuchte nur jedem seinen persönlichen Polizisten mitzugeben!

Schorsch


Ilse Wedelstaedt antwortete am 28.10.01 (18:21):

Ich hätte auch nichts dagegen. Aber wer kriminelle Gründe hat, der wird auch vor einer Verätzung nicht zurückschrecken, Silberling! Da lobī ich mir doch mein besonderes Kennzeichen (*ggg*), das man sicher nicht manipulieren kann: Seit 66 Jahren fehlt mir das erste Glied des rechten Mittelfingers. Bin allerdings nicht sicher, ob mir die Bürokratie deshalb den Fingerabdruck ersparen wird.

Gruß
Ilse


Erna Ecker.Philippi antwortete am 28.10.01 (18:39):

Auch ich kenne noch die Personalausweise mit Fingerabdrücken. Ich würde sie auch heute akzeptieren. Wer nichts auf dem Kerbholz hat, braucht doch nichts zu befürchten.
Erna


KlausD antwortete am 28.10.01 (19:14):

Karl sagt es richtig,Beschneidung meiner Freiheitsrechte!

Die Gangster schneiden mir den Finger ab-weg ist der (Finger)- Abdruck und ich bin beschnitten ;-)


Karl antwortete am 28.10.01 (19:22):

Aber Klaus ;-)


was hätten die damit gewonnen? Meinen Finger! Würden sie sich den dann annähen? Mit meinem Ausweisabdruck würde ich sofort nach "Duplikaten", nach meinem Original, fahnden lassen ;-)


Dora Naef/Millefoglio antwortete am 28.10.01 (20:16):

Fingerabdrücke im Pass ?

Liebe Freunde,

Mein Verdacht, die Annahme, dass es wahr sei, dass eine geheime Regierung hinter den Kulissen die Fäden zieht vertieft sich immer mehr , wenn ich solche Sachen höre oder lese.( Dazu gehört ja auch dieser unsichtbare Code, die einem im Disneyland auf die Hand plaziert wird und zur Probe in einem Land machen die es auch schon, welches Land hab ich vergessen) Da kommt mir etwas in den Sinn, das ich einmal in der Bibel gelesen habe, von dem Zeichen. Wer dieses Zeichen hat, kann Oel kaufen und verkaufen, oder so ähnlich, wer das Zeichen nicht hat, kann dies nicht.)
Und: Wusstet Ihr, dass schon heute von einem Satelliten vom Weltall aus jeder geortet werden kann, der ein Natel auf sich trägt? (Dies sah ich in einer NANO- Sendung im 3 Sat). Also totale Kontrolle !

Wer sich informieren will, es gibt schon Bücher darüber, nur 2 davon sind nun sind in der Schweiz und in Deutschland verboten worden und zwar diese: "Geheimgesellschaften" Band 1 und 2 von Jan van Helsing. Das andere von Armin Risi von der Reihe: Der multidi-mensionale Kosmos, Band 3, mit dem Titel: "Machtwechsel auf der Erde" weiss ich nicht,ob man es noch bekommt, ich hab das Buch von einem Freund erhalten, Ihr könnt ja selber im Internet nachschauen, ob es dieses noch zu kaufen gibt. Das erste ist im Evertverlag erhältlich gewesen und das von Risi im Godwinda- Verlag. Von einem der Bücher von Jan van Helsing habe auch ich nur eine schlechte Fotokopie. Eines hab ich vollständig, weil es einer Bekannten von mir zu heiss wurde.

Es braucht Mut, sie zu lesen, und es braucht Mut, dies hier zu schreiben, glaubt mir.
Also, lasst es Euch gut gehen, haltet aber die Sinne und die Augen offen !

Liebevoll

Dora/Millefoglio


Karl antwortete am 28.10.01 (21:27):

Liebe Dora,


ja, der totale Überwachungsstaat wird ein Problem werden (aber nicht wegen des Fingerabdrucks). Als die Terroranschläge in den USA waren, hatte ich hier ein Thema begonnen, "Der Terror wird unser Leben verändern" oder so ähnlich. Das gestiegene Sicherheitsbewusstsein wird hohe Investitionen in Sicherheits-(Überwachungs-)techniken flüssig machen. Das Ergebnis wird sein, dass jederzeit sehr vieles über jeden gewußt wird.
Wer soll die ganze Information auswerten? Es wäre natürlich völlig unmöglich, dass dies Menschen tun (sonst bräuchte man zwei Auswerter für jeden freilaufenden). Die Auswertung der riesigen Datenmenge, wer hat wann wo telefoniert, mit wem, wer hat wann wo mit welcher Kreditkarte bezahlt etc., all das wird durch einen riesigen technischen Apparat ausgewertet.

Das kann ich schon nur mit großer Skepsis kommen sehen, auch wenn ich kein schlechtes Gewissen habe. Aber es wird kommen.


Johannes Michalowsky antwortete am 28.10.01 (21:43):

Der riesige technische Apparat wird gar so riesig nicht sein. Bei richtiger Fragestellung werden die Antworten auf Karls Fragen nicht länger als eine Sekunde dauern - vielleicht noch nicht heute, aber in einer sehr absehbaren Zukunft.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


KlausD antwortete am 28.10.01 (21:55):

Wir waren ja auch bei dem Finger.

Man stelle sich mal vor,ein Gangster hat keine Skrupel!
Ein Senior-rin lebt einsam in einer Wohnung.
Der Gangster ermordet diesen Senior-in.
Dieser Senior-rin wird zwei Wochen nicht vermisst.
Der Gägster geht täglich mit dem abgeschnittenen (tiefgefrorenen) Finger zum Geldautomaten!

Kann es das geben?


Heidi antwortete am 28.10.01 (23:17):

;-) schöner Kurzkrimi


-- was macht den Unterschied zwischen Ausweis mit Fingerabdruck und ohne?

1. Ist die Abnahme eines Fingerabdrucks mit einem negativen Image behaftet (Verbrecherkartei)

2. Widerstrebt uns grundsätzlich die ganze Überwachungsmaschinerie, soweit sie im Hintergrund abläuft stört es uns nicht so sehr, aber die Abnahme eines Fingerabdruckes ist etwas, dass uns direkt und persönlich berührt, im wahrsten Sinne des Wortes :-)

3. Die Möglichkeit unschuldig in irgenwelche Ermittlungen hineingezogen zu werden vergrössert sich dadurch immens.

Noch ein Kurzkrimi als Beispiel dazu:
ich halte mich, rein zufällig an einem Ort auf, wo später ein Verbrechen stattfindet. Meine Fingerabdrücke werden von der Polizei gefunden, ich werde verhört..

Mit Ausweis ohne Fingerabdruck würde das nicht passieren, es sei denn ich hätte meinen Ausweis an diesem Ort verloren :-).


Johannes Michalowsky antwortete am 29.10.01 (00:54):

Die Fingerabdrücke haben für mich zwei Komponenten:

1. Eine rein psychologische: Bislang wurden Fingerabdrücke von Kriminellen abgenommen und in eine Verbrecherkartei gestellt. Nun sollen wir womöglich mit Menschen dieser Art auf eine Stufe gestellt werden, vorsorglich, bis zum Beweise des Gegenteils.

2. Man darf diese Fingerabdruck nicht für sich isoliert sehen, sondern als Teil der staatlichen Machtmaschinerie, die auf den Bürger zurollt und für die die "Ereignisse" ein willkommener und, wie man sieht, allgemein gedankenlos akzeptierter Vorwand sind.

Wir Senioren sinken ja vielleicht noch rechtzeitig ins Grab, bis das alles Wirklichkeit wird, für unsere Nachfahren aber sind die Aussichten düster. Zu ändern ist an allem nichte, das sollte uns aber nicht daran hindern, den Mund aufzumachen.


Ursula J. antwortete am 30.10.01 (18:45):

Ich stimme Heidi und Johannes voll zu. Es geht ja nicht mehr nur um den Fingerabdruck. Den isoliert gesehen, stört er mich überhaupt nicht, zumal ich es auch noch kenne, als ich meinen ersten Ausweis beantragte. Es geht mir gegen den Strich, weil immer mehr Überwachungsmaßnahme dazu kommen, von denen wir zum Teil ahnen können. Natürlich könnte ich mir sagen, bin ja keine Verbrecherin, tue nichts Unrechtes und trotzdem stört es mich, schon fast überall registriert zu sein, von Videokameras überwacht zu werden, so dass ich nicht bereit wäre nun auch noch meinen Fingerabdruck herzugeben.


Manfred Franz antwortete am 31.10.01 (06:42):

Mich würde dieses von einigen gemalte Schreckensbild des angeblich "total überwachten" Bürgers überhaupt nicht stören. Wer sollte Zeit und die Lust haben, Millionen von Bürgern auf Schritt und Tritt zu beobachten? Datenschutz sollte nicht vordringlich in Taten-(Täter-)Schutz ausarten. M.E. nach könnte der Fingerabdruck bei der Verbrechensbekämpfung schon behilflich sein. Sicher nicht in jedem Fall- es lassen sich da immer skurile Beispiele konstruieren, wo es nicht möglich ist, aber manchmal. Und wenn sich dadurch die allgemeine Sicherheit erhöht, ist das doch positiv!


Johannes Michalowsky antwortete am 31.10.01 (09:38):

Die Beobachtung von Millionen von Bürgern auf Schritt und Tritt ist auf deutschem Boden jahrzehntelang praktiziert worden, und das schon ohne die High Tech-Werkzeuge, die jetzt zur Verfügung stehen und weiter perfektioniert werden. Es finden sich Leute, die zu Derartigem die Zeit und die Lust haben und auch dafür bezahlt werden können.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Karl antwortete am 31.10.01 (18:38):

Das Problem mit der HiTech-Überwachung ist, dass die Auswertung eben nicht mehr Menschen, sondern Computerprogramme machen. Anders wäre die Datenflut von z.Zt. 6 Milliarden, später 10 Milliarden Menschen nicht zu bewältigen. Der einzelne Mensch steht dann fest eingebunden in ein technisches System, dass (fast) alles über ihn weiß.

Wir haben zwar in christlicher Tradition schon immer daran geglaubt, dass es ein Auge gibt, das alles sieht ;-)
ich weiss aber nicht, ob wir uns mit dem Gedanken anfreunden können, dass dies ein kaltes Computerauge ist, welches schaut, ob wir in ein Raster passen oder nicht. Ich fürchte, dass diesem Computerauge noch auf lange Zeit die Weisheit und die Güte fehlt, die wir uns von dem "einen Auge" eigentlich erträumt haben.


brighitte8 antwortete am 31.10.01 (22:31):

Sagt mal, findet Ihr nicht, daß Ihr hier im falschen Forum seid ? Sowas ist doch Politik und Gesellschaft. Gruß Brigitte8.


tina antwortete am 01.11.01 (12:19):

Noch weiter zu der Frage, ich denke, Fingerabdruecke sind etwas veraltet, wenn jemand wirklich eine Identitaetserkenntnis einfuehren will, dann waere die Iris weit besser als Fingerabdruck.

Schiphol Flughafen in Amsterdam hat bereits begonnen hauefige Fluggaeste zu scannen, also kein Problem mehr, wenn man den Ausweis zu Hause vergessen hat.

Ich habe auch gehoert, dass eine Deutsche Bank dieses Mittel als Safezugang benuetzt.

(Internet-Tipp: https://www.silicon.com/bin/bladerunner?30REQEVENT=&REQAUTH=21046&14001REQSUB=REQINT1=48694)


Horst Krause antwortete am 01.11.01 (13:01):

wir alle wollen möglichst viel Sicherheit und verlangen vom Staat, dass er diese garantiert, oder sie möglich macht. Denn wenn was passiert, egal wo und wie, wird doch zuerst nach dem Staat oder den jeweils regierenden Politikern gerufen und letztere dafür verantwortlich gemacht. Also müssen wir auch bereit sein, unseren Beitrag in welcher form auch immer, dazu beizutragen, und da ist der Fingerabdruck im Personalsausweis m.E. der harmloseste Beitrag.