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THEMA:   Kann man alleine sein lernen?

 76 Antwort(en).

Hanni begann die Diskussion am 24.09.01 (16:22) mit folgendem Beitrag:

Hallo ihr lieben Leute!
Ich habe ien Problem, es klingt vielleicht komisch, weil ich erst 26 Jahre alt bin, aber es macht mir wirklich sehr zu schaffen. Ich habe bis jetzt in meinem Leben nicht viel gutes erlebt, wurde nur ausgenützt und hintergangen. Besonders in Beziehungen war ich immer die Angeschmierte. Nun ist wieder mal eine Beziehung zu Ende. Zu einem Mann, den ich über alles liebe. Ich bin natürlich mal wieder ein heulendes Elend.
Aber ich habe mir gesagt, das kann so nicht weitergehen. Ich muß jetzt mal lernen, alleine zu sein. Ich habe mir eine eigene Wohnung gemietet, wo ich mich auch sehr wohl fühle. Das Problem ist aber, ich weiß absolut ncihts mit meiner Zeit anzufangen. Ich komme am Abend von der Arbeit nach Hause und flüchte mich entweder zu Freunden oder sitze zu Hause rum und starre in den Fernseher. Ich möchte einfach irgendwas haben, was mir Freude bereitet. Bus jetzt war es immer das, für jemanden da zu sein. Ich bin so gerne für jemanden da, den ich umsorgen und bekochen kann. Und das fehlt mir jetzt schon sehr.
Ich weiß, daß es sehr wichtig für mich ist, zu lernen, alleine zu sein und trotzdem ausgeglichen dabei.
Kann mir vielleicht jemand einen Rat geben, wie ich zu mir selber finden kann?

Vielen Dank schon mal!


alima antwortete am 24.09.01 (19:45):

erstmal nur eine Frage hast Du kein Hobby?


G. Segessenmann, alias Georg von Signau antwortete am 24.09.01 (22:01):

Liebe Hanni

Dein grösster Fehler: Du glaubst nur jemand zu sein, wenn Du von anderen Leuten akzeptiert und geliebt wirst. Wenn Du mal begriffen hast, dass Du erst Dich selber akzeptieren und lieben lernen musst, dann wird der Zwang, von anderen akzeptiert und geliebt zu werden, ohne Bedeutung mehr sein. Wenn Du das einmal begriffen hast, wirst Du eine Ausstrahlung haben, die alle anzieht, die um Dich sind.

Du musst auch nicht glauben, dass alle, die so voller Lustigkeit und Geselligkeit zu sein scheinen um Dich herum, dies auch wirklich sind. Manchmal sind die, die voller Lustigkeit und Geselligkeit zu sein scheinen, einsamer als die, die zugeben, einsam zu sein!

Ich wünsche Dir einen guten Anfang.

Schorsch

PS. Ich bin 69. Und viele Jahre davon glaubte ich selber, einsam und ungeliebt zu sein!


helga antwortete am 24.09.01 (22:21):

Hallo Hanni!
Schorsch hat mir aus der Seele geschrieben.
Es ist wirklich das Allererste, das Du lernen musst, Dich selbst zu akzeptieren und zu begreifen, dass Du eine eigenständige Persönlichkeit bist.
Es kann nicht richtig sein, immer nur für andere da zu sein, die man umsorgen und bekochen kann. Man gerät da leicht in eine Abhängigkeit, die für keine Seite befriedigend ist.
Die Frage alimas nach Deinen Hobbies ist der nächste Schritt.
Es gibt doch so unendlich viele Dinge, die man tun kann. Sport, Kurse besuchen und sich auf diese Weise einen Freundes- oder Bekanntenkreis zulegen usw.usw.
Schau Dich doch in Deiner Umgebung mal um, Du findest sicher etwas, was Dich interessiert.

Ich wünsche Dir viel Unternehmungsgeist und viel Erfolg,
Gruss Helga


Verena antwortete am 24.09.01 (23:35):

Hallo Hanni !
Du benützt die Worte " hintergangen, angeschmiert, ausgenützt"
Im Vorwege können Verhaltensweisen dazu beitragen, solche Gefühle aufkommen zu lassen.Sich permanent um andere zu kümmern lenkt sehr vom eigenen Person ab, kann sogar Suchtähnlich ausarten.Ich denke Du müßtest Dich erstmal selbst kennenlernen und "wahrnehmen", unabhängig von anderen.Das Buch, "wenn Frauen zu sehr lieben" könnte vielleicht hilfreich sein, um ein Stück näher an Dich heran zu kommen.
lieben Gruß Verena


Friedrich antwortete am 24.09.01 (23:51):

Das Leben ist eine Berg- und Talfahrt---- nach Regen folgt Sonne, nach weinen wird gelacht ----!!! und Liebeskummer geht vorüber, bzw. wird ganz sicher bald abgelöst von erfreulicheren Nachfolge-Partner und neuen Erlebnissen!!--- Und wenn das SCHICKSAL(!!) es will, dann "wird einmal ein Wunder geschehn!" und der Richtige Lebensgefährte Sie suchen und finden. Das GLÜCK läßt sich n i c h t erzwingen ----!!! Sie sind doch eine "gute Partie", w e i l Sie KOCHEN können und dazu noch FREUDE daran haben, einen anderen Menschen zu verwöhnen---!! o b w o h l JEDER seinen eigenen ((eigenwilligen)) CHARAKTER hat ---!!den man nicht ändern kann---. Aber machen Sie sich jetzt nur nicht selber verrückt, und entwickeln Sie jetzt bloß keine sinnlose "Verlassenseins-Depression"!! Gehen Sie doch abends ins Hallenbad SCHWIMMEN, zur SAUNA und zum TANZEN---; schließen Sie sich sonntags einer Wandergruppe an, gehen Sie in Kino,Theater und Oper usw. usw., soo kommen Sie auf a n d e r e G e d a n k e n ----! Vielleicht tröstet Sie es, wenn Sie mal daran denken, wie sich Blinde und Gehörlose und Amputierte so fühlen ---, oder gerade die vielen Hinterbliebenen der NEW YORK-Katastrophe. Also seien Sie nicht undankbar überheblich oder überempfindlich !!!! Ich wünsche Ihnen alles alles Gute !!!


Hanni antwortete am 25.09.01 (07:12):

Liebe Verena, kannst Du mir sagen in welchem Verlag das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" erschienen ist? Ich hab es nirgends gefunden! Danke

Hanni


Redaktion Seniorentreff antwortete am 25.09.01 (08:37):

Hier ist der Link zum Buch bei Amazon
https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499263408/derseniorentimin/

(Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499263408/derseniorentimin/)


Rosmarie S antwortete am 25.09.01 (09:23):

Liebe Hanni,

hier sind ja schon viele gute Gedanken ausgesprochen worden. (Das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" fand ich übrigens für mich selbst auch sehr interessant und aufschlussreich :-))
Vielleicht bist du ja ein besonders kontaktfreudiger und -bedürftiger Mensch? Ich könnte mir auch denken, dass du u.a. so gern kochst und umsorgst, da du die Freude eines anderen Menschen, seine Nähe, sein Gern-mit-dir-Zusammensein und den Austausch mit ihm so sehr brauchst (ich bin wohl so ein Typ - wenn auch nicht allgemein besonders kontaktfreudig :-))) Überlege mal, ob sich diese Bedürfnisse nicht partiell aufteilen und auf andere Menschen übertragen lassen. Kontakt kannst du auch mit Freundinnen oder bei all dem pflegen, was du von Friedrich empfohlen bekommen hast.
Und Kontakt mit eventuellen männlichen Partnern findest du doch auch durchs Internet. Ich habe zwei ebenfalls jüngere bekannte Paare, die sich so kennen gelernt haben. Die einen durch ein Diskussionsforum, die anderen durch eine URL, wo man Anzeigen aufgeben kann.
In meinem Leben ist partnerschaftlich auch nicht immer alles glatt gelaufen. Ich habe dann Anzeigen in der Tageszeitung aufgegeben. Daraufhin habe ich viel Interessantes, wenn auch nicht nur Herzerwärmendes erlebt. :-))) Auf einmal war das Alleinsein viel besser zu ertragen. :-)

Ich wünsche dir von Herzen viel Glück!
Rosmarie

Liebe Runde,
es ist einfach schön, mit wieviel Wärme hier reagiert wird!
Schorsch möchte ich sagen, dass mich seine Offenheit und bescheidene Menschlichkeit immer wieder berührt!
Allen ein paar Sonnenstrahlen für diesen Tag!
Rosmarie


friedrich antwortete am 25.09.01 (10:46):

Soll man sich wirklich verstandesgemäße = vernunftgerechte GEDANKEN machen übers ALLEINSEIN--- ?----welches doch überwiegend etwas EMOTIONALES ist ---. Alles Poisitive und Negative kommt doch sowieso so, w i e das SCHICKSAL es w i l l ----!!! Ohne das "ERLEBNIS" von SCHMERZ ---auch von seelischem Schmerz--- würde ein Mensch garnicht erfahren = "erleben", wie s c h ö n es i s t, keinen Schmerz zu haben----!!! Und ohne Zeiten von traurigem(!) EINSAMSEIN bekäme man nicht die FREUDE zu erleben, wie schön Zeiten von ZWEISAMKEIT oder GESELLIGKEIT sind----. Also es geht m.E. n i c h t darum, lernen zu sollen, für sich ganz alleine durchs Leben zu kommen, sondern zu begreifen, dass sich PLUS-Zeiten mit MINUS-Zeiten abwechseln ((m ü s s e n ??))--!!wenn "STROM" fließen = LEBEN stattfinden soll---. Dieses Abwechslungs-GESETZ trifft gerade für das Gefühlserleben zu----und wohl (leider) auch auf die Sexualität (("Abwechslung erfreut"))----mit schwerwiegender (schicksalshafter) Auswirkung auf Partnerschaften und ((??)) EHE----also ist es ratsam, besonders d i e s e Unabänderlichkeit rechtzeitig zu l e r n e n !! Wer tröstet uns weiter ???


Ursula K. antwortete am 25.09.01 (11:26):

Ein liebes Hallo an alle.
Ich bin freudig erstaunt über die liebevolle Anteilnahme,
die man hier erleben kann.
Liegt es vielleicht daran, daß irgendwann schon jeder von uns solche oder ähnliche Situationen, Gefühle, erlebt hat?
Es ist eigentlich schon alles gesagt worden. Schorschs Beitrag hätte wirklich nicht besser ausfallen können.
Dann die guten Ratschläge, die noch von den anderen folgten.
Liebe Hanni, mach das Beste draus.
Denke darüber nach, wie du dich selber verwöhnen kannst und eines Tages bist du es dann, die auch mal von einem anderen verwöhnt wird.
Alles Liebe


hedwig antwortete am 25.09.01 (19:05):

Liebe Hanni,
schmerzhafte Erfahrungen müssen sein, damit wir erkennen
lernen, daß wir selber auch das Ausgenutzt- oder Angeschmiertwerden verursachen. Schlau geredet? Ist aber
so. Alima hat Recht, Hobbies braucht man und sinnvolle Beschäftigung überhaupt. Nicht nur auf "großes Glück" oder
was warten, sondern fröhlich aktiv werden und dabei selbstkritisch. Wenn man irgend etwas Sinnvolles tat, auf irgend eine Weise, dann darf man auch ruhig mal vor die Glotze und sich ein wenig gehenlassen.

Ansonsten haben mich Schorschs Worte (und andere) stark berührt. Sei gegrüßt. Hedwig, 67 Jahre


friedrich antwortete am 25.09.01 (20:17):

Nachdem hier so viele Anteilnehmer besonders die Ansicht von SCHORSCH als so richtig hervorgehoben haben, bin ich irgendwie verunsichert geworden, weil i c h nämlich leider die Auffassung von Schorsch n i c h t unterschreiben kann -----. Schorsch gab m.E. einen falschen Rat, wenn er meint: >>"Wenn Du mal begriffen hast, dass Du erst Dich selber akzeptieren und lieben lernen musst, dann wird der Zwang, von anderen akzeptiert und geliebt zu werden, ohne Bedeutung mehr sein. Wenn Du das einmal begriffen hast, wirst Du eine Ausstrahlung haben, die alle anzieht, die um Dich sind"<<.Jetzt benötige nun auch i c h etwas genauere Aufklärung von Schorsch, WIE man eigentlich "sich selber akzeptieren und lieben lernen" p r a k t i s c h bewerkstelligt---??? Desweiteren bin ich auch nicht der Auffassung, dass der "Zwang" (= Naturtrieb), von anderen akzeptiert und geliebt zu werden "ohne Bedeutung" werden darf ----weil der Mensch dann psychisch gesellschaftsunfähig zu werden droht ----. Man muss im Gegenteil jedem Menschen unentwegt dazu raten, sich unbedingt viel in menschliche GESELLIGKEIT zu begeben ---damit man nicht gesellschaftlich ungewandt wird, was erst dann zur gefährlichen eigenbrödlerischen Zurückgezogenheit führt. "AUSSTRAHLUNG" auf andere kann man m.E. n i c h t durch sich selber und für sich alleine zu Hause erlangen----,sondern n u r mittels reichlichem Geselligsein inmitten anderer Menschen----.


G. Segessenmann, alias Georg von Signau antwortete am 26.09.01 (09:30):

Lieber Friedrich, ich kann leider nicht mit einem psychologisch geschulten Verstand antworten - nur mit der Sprache meines Herzens....! Und das war auch schon meine Antwort.

Schorsch


Verena antwortete am 26.09.01 (10:44):

hallo Hanni!
Ich habe das Buch in Originalausgabe gelesen.Die Sonderausgabe kenne ich nicht. Stöbe doch mal durch und suche das für Dich zutreffende heraus.
Rowold-Verlag, isbn: 3498046268
Viel Spaß wünscht Dir

Verena


Ursula antwortete am 26.09.01 (11:54):

Hallo friedrich, auch mir gefiel der Rat von Schorsch sehr gut. Um auf deinen Beitrag zu kommen, denke ich, daß ein gesundes Selbstbewußtsein (sich selbst akzeptieren )
einen guten Kontakt mit anderen nicht ausschließt. Im Gegenteil. Es fördert die Kontaktfreudigkeit. Wichtig ist es meiner Meinung auch, eine evtl. Ablehnung einer anderen Person gut verkraften zu können. Man kann eben nicht jedem gefallen. So habe ich Schorsch verstanden.
Ich denke, wir haben uns jetzt alle gut verstanden.
Auf deine Frage, ob es ein Rezept dafür gibt, sich selbst lieben zu können, (akzeptieren, Selbstbewußtsein) wenn du eines weißt, sag es uns, ich könnte noch was gebrauchen)))
Zuviel davon ist natürlich auch nicht förderlich, da hast du recht.
Es grüßt
Ursula


friedrich antwortete am 26.09.01 (13:39):

Hallo Ursula, ich kann mir nicht vorstellen, dass Du hören möchtest, wie man Eigenliebe tätigt---. Selbstbewußtsein versteht sich immer in Bezug auf andere, und ist prinzipiell etwas anderes als egoistische Selbstverwirklichung. Ich glaubte, Schorsch riet in seiner Tendenz mehr zu ungeselliger Singlhaftigkeit, statt zu Selbsterfahrung durch Gemeinschaftlichkeit. Ich halte z.B. die bewußte frühzeitige Gewinnung eines großen Bekanntenkreises für sehr wichtig, da man dann bei Krankheit und Not Menschen hat, von denen man Hilfe bekommt.


Ursula antwortete am 26.09.01 (14:06):

Oh friedrich, wenn du es dir nicht vorstellen kannst, dann schreib doch so etwas auch nicht. Natürlich hast du es dir richtig vorgestellt, es dir nicht vorstellen zu können.)))
Es stand ja auch in Klammern akzeptieren, Selbstbewußtsein
dahinter.


friedrich antwortete am 26.09.01 (16:33):

Ursula,ich wollte absolut nicht unhöflich sein, aber ich kann leider nicht deutlich genug erkennen, was Du von mir wünschtest und noch immer willst.


friedrich antwortete am 26.09.01 (16:46):

Ursula, ich habe Deinen Beitrag von heute 11:45 Uhr nochmals Wort für Wort nachgelesen.Deine Kernaussage war doch :>>"Wichtig ist es meiner Meinung auch, eine evtl. Ablehnung einer anderen Person gut verkraften zu können. Man kann eben nicht jedem gefallen. So habe ich Schorsch verstanden"<< Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte mir zuvor auch schon gedacht, einen "nimms-leicht!" Ratschlag zu Unterstützen; ich habe aber dann von solchem Rat Abstand genommen, weil ich im Gleichgültigwerden eine Gefahr sah; denn ein bißchen kämpfen um die Gunst eines anderen Menschen muß ein jeder sich schon Mühe geben---! oder ??


Ursula antwortete am 26.09.01 (19:31):

Lieber friedrich,bitte lies meinen Beitrag vom 25.9., 11,26 Uhr, und bitte nicht den Satz "Dann die guten Ratschläge, die noch von den anderen folgten" übersehen. Deine waren damit natürlich auch gemeint.
Zu deiner letzten Frage vom Beitrag von 16,46 Uhr würde ich doch meinen, daß ein Verkraften können einer Ablehnung, Enttäuschung, nicht ausschließt, sich vorher bemüht zu haben.
Mit meinen Zeilen v.26.9.,11,26 Uhr wollte ich dir eigentlich nur sagen, wie z.B. ich, Schorschs Rat verstanden habe.
(Deine Frage von 16,33 Uhr)
Lieber friedrich, ich wünschte nichts von dir und ich will auch jetzt nichts von dir.
Es war nett, mit dir geplaudert zu haben, und ich denke, daß die Fragen geklärt sind.
Tschüss
Ursula


Marianne Otto antwortete am 26.09.01 (21:15):

Liebe Hanni,

damit es nicht mehr nur um ein Gespräch zwischen Ursula und Friedrich geht:

auch ich habe Enttäuschungen in Partnerschaften erlebt und denke, daß ich auch zu gern für jemand gesorgt habe und nicht nur einmal. Erst als ich dann längere Zeit allein lebte und entdeckte, wie schön das auch sein kann, war dieses Muster dann unterbrochen. Allerdings war ich dann auch nicht mehr zu zu vielen Kompromissen bereit. Du siehst Deinen möglichen neuen Partner dann von einer anderen Warte und spürst besser, was gut für Dich ist und was nicht.

Offenbar braucht man dafür aber doch eine Zeit ohne Partner, um zu lernen, daß man auch mit sich und Freunden froh sein kann.

Du bist noch so jung und wirst schon auch wieder glückliche Zweisamkeit erleben. Bei mir allerdings wäre das schon wie ein Lottogewinn, bin halt mehr als doppelt so alt wie Du.

Meine Ratschläge sind nicht neu. Es ist Dir hier schon so viel Kluges geschrieben worden. Aber ich hab' halt vielleicht Ähnliches erlebt.

Viel Optimismus wünsche ich Dir und Humor.
Marianne (Paula)


Kurt antwortete am 26.09.01 (21:15):

Ursula gegen Friedrich - Friedrich gegen Ursula
da kann man alleine sein lernen, bei solchen Dialogen macht alleine sein sogar Spaß
freundliche Grüße
Kurt


Erna antwortete am 26.09.01 (22:10):

Aber,aber, was soll denn die arme Anni von den " Senioren"denken wenn die sich so in der Wolle habe?? Liebet einander :-))
Erna


friedrich antwortete am 26.09.01 (22:26):

Soll ich weiter mich unbeliebt machen? oder meinen Mund halten ?
An KURT, es macht doch keinen Spaß, mit sich alleine Wortgefechte auszutragen---oder?? --- Der Rat von URSULA an HANNI stimmt auf jeden Fall, nämlich: "Mensch ärgere dich nicht!"über das, was von den Freunden und Bekannten und Verwandten so alles an einen herangebracht wird --- und von völlig fremden Leuten darf man sich erstrecht nicht ärgern lassen !!
Zu Marianne(Paula) gesagt: Die zunehmende Zahl an Single-Haushalten ist der beste Beweis, dass es in der Tat wichtig ist, sich nach "Rosenkriegen" ins Unerreichbare zurückziehen zu können, um seine Wunden zu pflegen---bis zum neuen Ringkampf. Aber in diesen Situationen braucht man dann eigentlich nicht das Alleinseinkönnen noch zu "erlernen". Sich seine Selbständigkeit zu erhalten, z.B. auch die eigenen 4-Wände, scheint wohl wegen der Eigenwilligkeit --und Unberechenbarkeit--der meisten Menschen immer unverzichtbarer zu werden. Aber aufgepaßt, dass man nicht allzuviel Lebenszeit mit sich alleine vertrödelt !! Kompromisse macht doch niemand gerne aus Jux und Tollerei, sondern meistens als kleines Übel.


Erna antwortete am 26.09.01 (22:50):

Friedrich! ich will dich doch nicht ärgern!!!An Hanni habe ich eine persönliche Mail geschickt um sie zu trösten.Kann es sein,daß Hanni zu sehr geklammert hat und darum immer wieder enttäuscht wurde??


Elfi antwortete am 26.09.01 (23:24):

Hallo Hanni,

ja, man kann allein sein lernen.
Was man dazu braucht?
Mut, sich selbst anzuschauen und dann sich selbst zu sagen, ich bin ok so wie ich bin, ich darf so sein.
Mut, sich weiterentwickeln zu wollen, neugierig auf Veränderungen zu sein, besonders die eigenen.
Mut, den eigenen Wert nicht am gebraucht werden festzumachen.
Mut, sich zu sagen, wo einer ausnützt und hintergeht, ist immer auch einer der das zuläßt.
Mut, das Gesicht in den Wind zu halten und sich zu sagen, das ich bin, ist großartig.
Mut, sich zu sagen, da mach ich was draus und es anzupacken.
Du hast deinen Problemkoffer hier aufgemacht, schau mal in der anderen Hand nach, da hast du den Lösungskoffer.
Du weißt was und wie du es tun mußt, damit dein Leben gelingt. - Du weißt das für dich am besten. - Hör in dich hinein, hab Vertrauen zu deinen Gefühlen und Gedanken.
Du bist stark und eine Weile mit dir allein wird dich stärker machen.
Es grüßt Dich
Elfi


friedrich antwortete am 27.09.01 (01:11):

Am besten finde ich in ELFIS Gedicht die Zeile : >> "Du bist stark und eine Weile mit dir allein wird dich stärker machen."<< Aber das ursprüngliche Problem heißt immer noch WOZU das alles ? Vielleicht doch für einen MANN ? Wieso soll eine FRAU aber dann "stärker" werden, wo doch zur Liebe das Schwachwerden nötig ist ?


Marianne Otto antwortete am 27.09.01 (10:19):

Liebe Hanni,

da hast Du ja mit Deiner Frage eine lebhafte Diskussion in Gang gebracht. Wenn ich das Geschriebene so auf mich wirken lasse, sehe ich, daß jeder aus seiner für sich selbst gefundenen Wohlfühl-Lösung für sein eigenes Leben heraus argumentiert.
Für Friedrich ist die allein verbrachte Lebenszeit "vertrödelte Zeit" und er bevorzugt eine Frau, die "schwach werden kann" - Augenzwinkern:-) - . Wozu soll sie dann erst
stärker werden, fragt er. Könnte es nicht besonders reizvoll
sein, wenn eine selbstbewußte, starke, zufriedene Frau dann "schwach wird"?

Ich habe ohne einen Partner ein erfülltes Leben mit Familie, einem großen Bekanntenkreis, Freunden und vielen Interessen. Aus diesem Zufriedensein heraus konnte ich immer wieder mal frustierte (Ehe)-Leute aufheitern.

Wenn ich tatsächlich noch einem Mann begegnen würde, der Lust hat, mit mir zu lachen, zu wandern, zu radeln, zu singen, Musik zu hören, Zärtlichkeiten in Wort und Tat auszutauschen, gut und nicht giftig zu streiten, wer weiß, ob ich so ein Glück noch aushalten könnte?

Dies schreibt Dir, liebe Hanni, eine dankbare Paula, die grad' einen Autounfall lebend ohne schwere Verletzungen überstanden hat. Man kann es lernen, das zufriedene Alleinsein.


friedrich antwortete am 27.09.01 (13:16):

Es war zu erwarten, dass unsere Diskussion, wie EMANZIPATION erlernbar ist, unweigerlich bei dem Problem endet, dass der männliche Teil der Bevölkerung nicht mit der Selbstzufriedenheit der FRAU z u f r i e d e n sein kann ---; warum das aus biologischen Gründen so ist, wurde ja bereits im FORUM über "ist Liebe nur ein Wort?" ausgiebig erörtert. Aber an HANNI möchte ich noch sagen, dass ATTRAKTIVITÄT nicht bloß eine Frage des individuellen inneren Selbsbewußtseins ist, sondern zum größeren Teil eine Sache der Äußerlichkeitspflege!! Kaufe Dir ein neues Kleid, oder gehe mal zur Ganzkörpermassage oder zu einem anderen Friseur --- und Du fühlst Dich gleich viel besser !!!


Hanni antwortete am 27.09.01 (13:55):

Hallo!

Also ich hab mich hier jetzt mal ganz still verhalten, obwohl ich das Thema zur Diskussion gestellt habe. Ich bin sehr erfreut über die Anteilnahme und die Offenheit, die mir hier entgegengebracht wurde. Vielen Dank!
Aber Friedrich, tut mir leid, es geht hier nicht um Attraktivität! Und außerdem bin ich überhaupt nich unattraktiv äußerlich. Und auch innerlich nicht. Ich bin nur zerrissen von vielen schlechten Erfahrungen und bin im Begriff, das alles zu ordnen und zu MIR selbst zu finden. Da hilft mir kein neues Kleid! Ich denke, Du meinst es gut mit dem was Du hier schreibst, aber du liegst ein bißchen auf der falschen Länge. Bitte versteh michnicht falsch - ich möchte Dir nur sagen, was ich empfinde.
An ALLE (auch an Friedrich) Vielen Dank für Eure Anteilnahme! Ich freu mich sehr, so viele liebe Menschen hier zu treffen! DANKE

Hanni


friedrich antwortete am 27.09.01 (14:02):

Die Frage von ERNA am 26.9. 22:50 Uhr, wurde noch von niemandem ernst genommen : <<"Kann es sein, daß Hanni zu sehr geklammert hat und darum immer wieder enttäuscht wurde??">> Als moderner MANN würde ich das mit einem NEIN beantworten, weil ich mir auch keine viertel oder halbe oder dreiviertel SCHWANGERSCHAFT vorstellen kann. Also mit anderen Worten gesagt : Solange eine Partnerschaft besteht, m u ß sie 100%ig sein ---- emotional wie mental !!! ABER wie man gerade derzeit in NewYork wieder schmerzlich erkennen muß, gibt es nichts, was ewig Bestand hat--- soo wohl auch die Ideale wie Vaterland, Heimat, Elternhaus, Beruf und Ehe.
(Selbst)Zufriedenheit wird daher wohl künftig ein jeder unbedingt irgendwie erlernen m ü s s e n --!!aber immer nur als Notfallüberbrückung, denn LEBENDIGSEIN heißt Erlebnis muß auf Erlebenis folgen---!! also Tag für Tag, Nacht für Nacht, Reise auf Reise, Partner auf Partner ---bis man stirbt !! (( für m i c h wäre der schönste Tod ein Herzinfarkt beim Orgasmus --- egal mit wem )).


friedrich antwortete am 27.09.01 (14:19):

Hallo HANNI, schön, endlich von Dir ein Lebenszeichen zu hören! Ich habe doch keineswegs DICH persönlich irgendwie bemängeln wollen !!!!! im Gegenteil, ich wünschte Dich --und jeden in der Runde-- amüsant zu unterhalten --- d a s war mein ganzes Bemühen !!--- zugegebenermaßen manchmal oder meistens auch mittels gewagter Äußerungen und Gedankengänge von mir---"Humor ist, wenn man trotzdem lacht!" Vielleicht mußt DU lernen, was HUMOR ist ?? Also bitte, nimm mir nicht übel, was ich geschrieben habe. Ich brauche Dir auch nicht "leid zu tun", denn i c h bin perfekt darin, alleine zurechtzukommen. Tschüss.


Elfi antwortete am 27.09.01 (15:42):

Hallo Friedrich,

meiner Meinung nach, gibt es in der Welt nichts was wirklich 100%-ig wäre. Immer gilt es einige Prozente abzuziehen, weil eben nichts vollkommen ist. So auch die Partnerschaft. - Ich habe den Eindruck bei Dir ist die Partnerin beliebig austauschbar, da stellt sich mir dann die Frage, wie stehst Du zu Verbindlichkeiten und Verantwortung?
Übringens stark sein, hat für mich etwas damit zu tun, zu wissen wer ich bin und aus meinen inneren Quellen zu schöpfen. Gewissermaßen innerlich zur Ruhe kommen, dann brauche ich auch nicht Erlebnis auf Erlebnis, Reise auf Reise, Partner auf Partner usw., dann ist es gerade so gut wie es im JETZT ist.
Dann ist alles möglich, Erlebnis, Reise, Partner, Liebe ...


Ricardo antwortete am 27.09.01 (17:33):

Wilhelm Busch war ein Einzelgänger und Hagestolz.
Er hat mit viel Humor sein Schhicksal gemeistert.
Und sogar sich lustig gemacht über sich selbst:

Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut......


Georg Segessenmann antwortete am 27.09.01 (19:12):

Lieber Friedrich

Dein Stolz, es punkto allein-sein zur Perfektion gebracht zu haben, in Ehren. Aber ich fühle mich eigentlich wohler, wenn ich das Gefühl haben darf, akzeptiert zu werden - und nicht als einzelgängerischer Störefried. Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, warum Du ein Einzelgänger bist? Und hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, warum Du trotzdem hier Kontakt suchst?

Herzlich

Schorsch


friedrich antwortete am 27.09.01 (20:03):

SCHORSCH, ich verstehe nicht, wieso Du mich beleidigend als "Einzelgänger" und möglicherweise sogar als "Störenfried" bezeichnest? wenn ich hier s p o n t a n mitdiskutiere---ohne vorher erst alles auf Hieb und Stichfestigkeit kontrolliert zu haben--?? Du irrst Dich, wenn Du meinst, dass ich das FORUM wegen Einsamkeit zum Kontaktsuchen benutze---. Bitte schließe nicht von DIR auf andere! Du irrst Dich gewaltig, wenn Du Dich in dem "wohligen Gefühl" wiegst, dass D e i n e leeren Phrasen irgendwie "akzeptiert" werden---. Ach so, ich hatte außer acht gelassen, dass das hier das Forum ist, wie erlernt man EGOMANIE.


friedrich antwortete am 27.09.01 (22:41):

Also wenn alle hier mit Georg Segessenmann der Meinung sind, dass ich im Forum die "Störenfried"-Person bin, dann lebt wohl!


Marianne Schmitt antwortete am 28.09.01 (09:56):

es ist nicht gut, wenn der Mensch alleine ist, habe ich mal irgendwo gelesen


Seid friedlich miteinander es ist so schnell vorbei und wo wir alle dann hingehe---gehen wir mit Sicherheit alleine


Vielleicht nicht ganz qualifiziert, aber ehrlich gemeint mit schönen Grüßen


Marianne


Gila antwortete am 28.09.01 (13:10):

Hallo Friedrich,
aber, aber, ....warum denn gleich so eingeschnappt? Niemand hat dich in diesem Forum als Störenfried bezeichnet. Mir scheint, beleidigend in seinen Äußerungen warst eigentlich nur du, wenn ich mir dein posting von 20:30 Uhr ansehe.
Ich habe mich bisher nicht an der Diskussion beteiligt, sondern war nur stille Leserin. Zu Hannis Problem wollte und will ich nicht Stellung beziehen, da ich erfreulicherweise bisher keine diesbezüglichen schlechten Erfahrungen in meinem Leben durchmachen musste und deshalb auch keine kompetenten Ratschläge geben kann. Außerdem sind ihr deren schon genug gegeben worden, u.a. auch von dir.

Du hast dich sehr lebhaft und nachdrücklich an der Diskussion beteiligt. Gut so! Weniger schön finde ich deinen aggressiven Ton, dessen du dir vielleicht gar nicht bewusst bist. Es kommt nicht nur darauf an, was man schreibt, sondern auch wie man es schreibt. Rosmarie S. hat dich schon sehr einfühlsam und freundlich darauf hingewiesen.
Ich drücke es mal etwas drastischer aus. Obwohl ich gar nicht an der Diskussion beteiligt bin, fühle ich mich von dir ANGEBRÜLLT und sehe förmlich DEINEN auf MICH gerichteten ZEIGEFINGER, mit dem du deinen Äußerungen solchen NACHDRUCK verleihst, als ob du mich einschüchtern willst. Dabei habe ich doch gar keinen Mucks von mir gegeben! ;-) Verstehst du, was ich meine???
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht in deiner Absicht liegt, so aggressiv zu wirken, aber es kommt leider so rüber und weckt dann meinerseits Aggressionen.
Du empfindest sicher genau so wie ich, wenn du folgenden Schlusssatz in den beiden Versionen liest. Mit dem ersten schreie ich dich an. Der zweite kommt viel friedlicher daher.
DIES SOLL KEINE KRITIK SEIN, SONDERN EIN FREUNDLICHER TIPP ZUM UMGANGSTON IM FORUM!!!!
Dies soll keine Kritik sein, sondern ein freundlicher Tipp zum Umgangston im Forum.

Herzliche Grüße
Gila


Marianne Otto antwortete am 28.09.01 (13:59):

Schade,
daß in letzter Zeit immer wieder so harte Worte fallen. Und nicht nur zu diesem Thema. Laßt uns doch fröhlich, manchmal auch sehr direkt aber doch nicht beleidigend miteinander diskutieren. Dieses Forum hilft doch gerade alleinlebenden älteren Menschen, sich weniger einsam zu fühlen. Die Gedanken nicht nur um sich selbst kreisen zu lassen, sondern den Horizont zu erweitern. Das Problem des anderen Menschen (hier bist das Du, liebe Hanni) ernst und wichig zu nehmen.

Recht haben muß man dabei nicht immer. Das ist doch eigentlich auch langweilig, wenn man nur die eigene Meinung bestätigt haben will. Gemeinsam nachzudenken bringt doch viele Aspekte zur Sprache.

Ich wünsche mir dieses Forum und die Möglichkeit zu ein und derselben Sache verschiedene Meinungen zu "hören".

Übrigens gibt es inzwischen eine so große Anzahl von Single-Haushalten mit Männlein und Weiblein. Die können doch wohl nicht alle aus Egoismus und Selbstsucht und weil sie sich nicht mehr anpassen und nachgeben können in diese Lage geraten sein oder diese Lebensform gewählt haben.

Aber hoffen dürfen wir doch noch. So etwas soll es ja sogar noch im Seniorenheim geben, daß da der "richtige" Mensch für Dich und mich gefunden wird.
Marianne (Paula)

Elfi, bitte verrate mir doch mal Deine e-mail-Adresse. Ich möchte Dir gern direkt schreiben.


Ingrid Steiner antwortete am 28.09.01 (14:40):

Hallo Friedrich,

wirf doch nicht gleich das Handtuch! Wäre doch schade, wenn alle Menschen im Gleichschritt maschierten. Es waren immer die unangepaßten Menschen, die "Störenfriede", die den Anstoß zu Veränderungen gaben, ohne sie wäre die Welt vielleicht heute noch eine Scheibe und keine Kugel :-)
Es könnte auch sein, daß Du Dich nur mit den Konventionen des Netzes mehr vertraut machen solltest. Solange wir die Schreibmaschine benutzt haben, war die Großschreibung ein Mittel zum Hervorheben und Betonen - in Chats und Foren ist plötzlich Anschreien. Als Ausgleich gibts die lieben herzigen Smilies.
Im übrigen mit der Egomanie hast Du nicht unrecht, in der heutigen Zeit treibt die Selbstverwirklichung schon seltsame Blüten. Beinahe müßte man sich dafür schämen, gern für andere dazusein.
Viele Grüße
Ingrid


friedrich antwortete am 28.09.01 (17:13):

Ich habe nicht an diesem Forum teilgenommen, um zu schaden, sondern um zu helfen und zu trösten und Gutes zu tun! Meine Großschreibungen waren lediglich optische Hervorhebungen--- o h n e die geringste Absicht, irgendeinen Gesprächsteilnehmer "anbrüllen" zu wollen. Deswegen hatte ich schon RosmarieS versprochen, mich bessern zu wollen. Rückblickend habe ich wohl selber überempfindlich reagiert gegen den ( wahrscheinlich nicht beleidigen wollenden ?) Störenfried-Vorwurf und die Kontaktsuche-Unterstellung von Georg --- denn das waren provokante Persönlichkeitsbemängelungen, die doch überhaupt nicht sachlich zum Thema gehörten ---- oder ? Nun gut, vorbei und vergessen! Wie Ingrid richtig andeutete, ist in einer Diskussion Zurückhaltung eher unangebracht, denn man kommt durch gewagte Meinungsäußerungen letztendlich zu besseren Erkenntnissen, als durch Vermeidung unangenehmer Gedankengänge, oder durch fadenscheiniges Herumreden um den heißen Brei. Wer in einem Forum seine Stimme erhebt, der muß damit rechnen --und es verkraften lernen--, dass seine Aussagen auf- und angegriffen werden. Es ist das Recht eines jeden Gesprächspartners, anderer Auffassung zu sein, und die Ansicht des einen oder anderen Diskussionsteilnehmers für falsch zu halten. Ratschläge sind bloß Vorschläge, an die sich niemand wirklich zu halten braucht. Eine Forumsdiskussion ist keine Gerichtsverhandlung. Also zurück zur Sachlichkeit!


Gerhard / alias Mulde antwortete am 29.09.01 (16:24):

ich kann ja einiges verstehn aber was hier an Lebenshilfe gegeben wurde, ist zum Teil so Haarsträubend , das es fast zur Kabarettnummer verkommt.Da möchte ein Junges Menschenkind zu gern ,von "erfahren und ach so weisen Senioren"wissen wie sie bestimmte Situationen besser bewältigen kann. Was macht aber Der "Rat der Weisen"er zerfleischt sich erstmal.Zum Schluss heißt es dann :was wollte die Kleine eigentlich von uns! Machen wir alle nicht den Fehler aus der Sicht ,der Erhabenheit des Alters die Kümmernisse der Jugend nicht mehr ernst zunehmen.Nichts ist so unwichtig wie der Streit der Weisen wenn wenn ein junges Menschenkind einen Rat von uns "Alten" haben möchte.


Ilse Wedelstaedt antwortete am 29.09.01 (18:24):

Auf die Gefahr hin, daß ich mißverstanden und vielleicht ausgebuht werde: Die Diskussion wird mir zu akademisch. Alleinsein heißt nicht unbedingt auch einsam sein. Oft tut es gut, eine Zeitlang ohne "Beziehungskiste" zu leben - man findet wieder zu sich selber und entdeckt,daß Ungebundenheit viel für sich hat. Wenn man aber Kontakt zu anderen Menschen haben möchte, findet man ihn auch. Man muß nur allen und allem gegenüber offen sein.

Liebe Hannialles Gute!


friedrich antwortete am 30.09.01 (07:45):

Nun ist am Ende die Diskussion tatsächlich "akademisch" bei der Wissenschaft angelangt. Ja, es ist bekannt, dass hinter dem sog. GLÜCKGEFÜHL das Hormon ENDORPHIN steht----und hinter dem sog. STRESS das Hormon ADRENALIN----hinter dem FRUST-Gefühl die Hormone SEROTONIN, DOPAMIN und ACETYLCHOLIN---sogar das ZUNEIGUNGS-Gefühl und die TREUE wird von den Hormonen TESTOSTERON und OXYTOCIN bewirkt---- usw.usw.usw.. ---- Wenn es jemanden interessiert, möchte ich illusionslos darauf hinweisen, dass ein Mensch im Alleinseinszustand böse Streiche gespielt bekommen kann durch solcherart chemische Vorgänge in seinem eigenen Gehirn, die er einsam und alleine leider nicht richtig meistern kann !---ganz besonders nicht nachts !!---Zum Beispiel ist es für einen SCHLAFWANDLER fast lebensrettend, dass immer eine andere Person in seiner unmittelbaren Nähe ist, um ihn vor Schaden zu bewahren--!--- Solche Substanzen dürfen sich nicht lange ruhig im Blut ansammeln gelassen werden, sondern sollten rasch "verheizt" werden, z.B. durch körperliches Schwitzen bei Sport und Sauna---oder wenigstens durch "kontrolliertes" Alleinsein---. Daher sehe ich in jederart von Versingelung eine Gefahr !!


Rosmarie S antwortete am 30.09.01 (09:32):

Lieber Friedrich,

die hormonalen Hintergründe von Befindenszuständen finde ich höchst interessant. Und auch amüsant! Denn glücklicherweise lässt sich an Stimmungen ja meist doch selbst etwas "drehen". Ist man z.B. sehr frustriert durch den Partner, hilft oft, erst mal alles aufzuschreiben, was einen stört. Anschließend schreibt man alles auf, was man gut findet und was einem das Leben angenehmer macht... Das wirkt manchmal Wunder... :-))) Die Hormone steuern ja gottseidank nicht nur blind unser Befinden, sondern lassen sich auch durch unsere Denkprozesse selbst steuern... :-))

Aber prinzipiell ist sicher der beste Rat, stundenweise seelische Tiefs in den Griff zu bekommen, sich zu bewegen. Bei mir hilft z.B. wandern immer.

Eine Gefahr im Singleleben kann ich nicht sehen. Es sei denn, du setzt es mit allgemeiner Kontaktarmut und -unfähigkeit gleich.
Untersuchungen nach sind die Menschen, die in Singlehaushalten leben, nämlich keineswegs sozial isolierte Einzelgänger.

Herzliche Grüße in die Runde
Rosmarie


Christa antwortete am 30.09.01 (10:09):

Einen recht schönen Sonntag Morgen,
ein Aufeinanderprallen von verschiedenen Meinungen belebt doch erst eine Diskussion.
Zu diesem Thema möchte ich nur hinzufügen, daß Schorsch und Friedrich doch Beide
recht haben.
Viele Grüße Christa


Marianne Schmitt antwortete am 30.09.01 (15:03):

Das mit dem Wandern gefällt mir sehr, Rosemarie ,aber was mache ich mit meinen "seelischen Tiefs" wenn ich körperlich nicht in der Lage bin mich zu bewegen?

herzlichen gruß marianne


Rosmarie S antwortete am 30.09.01 (16:27):

>Das mit dem Wandern gefällt mir sehr, Rosemarie ,aber was mache ich mit meinen "seelischen Tiefs" wenn ich körperlich nicht in der Lage bin mich zu bewegen?

Liebe Marianne,

das ist das Schreckliche, dass mit den Jahren manche Beschwernisse auftauchen, für die einem bei aller Kreativität nichts einfällt, wodurch man sie leichter wegstecken könnte!

Ratlos, aber sehr herzlich
Rosmarie


huhetto antwortete am 30.09.01 (22:22):

ich bin wie schorsch der meinung, dass selbstakzeptanz eine, wenn nicht sogar die wichtigste, voraussetzung ist. eine praktische lösung vorschlagen möchte ich nicht, aber mitteilen, dass mir selbsterfahrung weiterhilft, möchte ich schon.


friedrich antwortete am 30.09.01 (22:55):

Hallo MarianneSchmitt, ich denke angestrengt über Dich nach--!!!will aber nicht indiskret werden---. Wenn Du öfters in seelischen Tiefs steckst, dann müßtest gerade DU hier hilfreiche Tips geben können---! Sicher hast Du schon vieles ausprobiert, um in frohere Stimmung zu kommen, z.B. Musik hören, oder sich interessante Romane per Kassettenrekorder oder per CD-ROM vom PC vorlesen lassen mit einem Vorleseprogramm---.Marianne, kannst Du denn überhaupt nichts mehr bewegen ??---- Aber wir reden ja hier übers "gesunde" ALLEINSEIN-Können---.Wenn Du öfters seelische Tiefs bekommst, dann müßtest Du unbedingt nach der Ursache suchen lassen---ehe etwas Chronisches daraus wird----es gibt gute Medikamente bei depressiven Phasen--.


Ricardo antwortete am 30.09.01 (23:12):

Hallo Friedrich
Angestrengtes Denken kann in die Irre führen.
Bitte keine Diagnosen hier, das sollten wir nach Möglichkeit vermeiden.
Aus der Ferne tun das ja nicht mal die Ärzte...


Hanni antwortete am 01.10.01 (07:55):

Hallo!
Also ich melde mich mal weider zu Wort. Irgendwie hat dieses Thema doch sehr zum diskutieren angeregt, das ist ja auch gut so. Nur sollten halt manche Leute auch Ratschläge von anderen annehmen. Ich tu das ja auch.
Ich möchte Euch allen nohmal danken, mir geht es inzwischen schon etwas besser. ich fühle mich gut, unternehme viel mit Freunden und mache auch Sachen, die ich zuvor nie getan hätte, weil ich einfach zu verbohrt und zu unspontan war. Ich denke, es wird alles mit der zeit besser werden. Sicher habe ich imme rnoch Momente, in denen ich traurig und mich sehr alleine fühle, aber so schnell kann es ja nun auch nicht wieder gehen. Ich verscuhe einfach im Moment über meinen eigenen Schatten zu springen und gerade die Dinge zu tun, vor denen ich mich gefürchtet habe. Z. B. bin ich mit der Schwester einer Freundin einfach auf eine Party mitgegangen. Kein großes Ding, ich weiß, aber für mich war es sehr viel. Ich kenne die Schwester meiner Freundin nicht sehr gut und auf der Party kannte ich absolut niemanden. Aber ich dachte mir, wieso nicht? Es wird mich schon keiner dort fressen. Und es war ein Reisen-Spaß. Und so überrascht man sich im Leben eben immer wieder selber. Und es gefällt mir. Ich meine, ich vermisse meinen Freund schon noch sehr, fühle mich aber dennoch "freier". Versteht Ihr, was ich meine? Was vielleicht auch noch hinzukommt, daß es mir besser geth, ist, daß mein Ex-Freund sehr bereut und mich zurückhaben möchte. Ich bin dadurch schon ein bißchen "obenauf". Nur bin ich inzwischen schon soweit, daß ich jetzt erst mal nachdenken muß, ob ich ihm verzeihen kann. Das wird noch eine Weile dauern. Aber wie gesagt, die Zeit heilt. Wir werden sehen, wie es wird.
Ich bin jedenfalls schon viel besser drauf. Wie gesagt, es gibt Auf's und Ab's, aber die Waage neigt sich immer mehr in Richtung Auf's.
Also nochmal VIELEN DANK!!!!! (das war jetzt gebrüllt *fg*)
Hanni


Rosmarie S antwortete am 01.10.01 (09:31):

Liebe Hanni,

das ist eine der schönsten Rückmeldungen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe! Vielen Dank!
Der Weg, den du eingeschlagen hast, ist vielversprechend und wunderbar! Du hast mit deiner Offenheit auch vielen von uns Älteren hilfreiche Anregungen gegeben!

Einen erfüllenden, kraftvollen und freien Lebensweg wünsche ich dir!
Herzlichst
Rosmarie


Marianne Schmitt antwortete am 01.10.01 (11:47):

an Friedrich ich weiß nicht was Dich bewegt so auf meine Zuschrift zu antworten. Ich habe so gut wie keine Tiefs Gottseidank und weiß auch mit mir und meinem Leben etwas anzufangen. Neurologische Betreuung brauche ich nicht. Das was ich geschrieben habe bezosich lediglich aufs "wandern". Ich meinte damit, daß leider nicht jeder "wandern" kann, wenn du z.B. "knochengeschädigt" bist, kannst Du das nicht, deshalb mußt Du aber nicht depressiv sein und brauchst schon garkeine Antidepressiva o. ä.

Marianne


friedrich antwortete am 01.10.01 (16:20):

Ich erkenne mit Erschrecken, Ricardo und Marianne : "Irren ist menschlich"--- und ----- Schweigen scheint richtiger zu sein als reden ----.


Marianne antwortete am 01.10.01 (20:07):

an Friedrich

Dir zur Kenntnis: Takt gibt es nicht nur in der Musik



Marianne


friedrich antwortete am 02.10.01 (01:41):

Na bitte, Marianne Schmitt, was habe ich gesagt? : Geselligkeit ist immer besser und vorteilhafter --und höherwertiger-- als Alleinsein !!! Man bereut später im Alter nur, was man versäumt hat !!! Herzlichst FS.


friedrich antwortete am 02.10.01 (01:43):

Pardon, ich meinte natürlich Hanni.


Eberhard antwortete am 05.10.01 (16:12):

Hallo hanni,

ich bin leider erst heute auf diese Diskussionsrunde gestossen.

Falls Du meinen Beitrag nach all den vielen mehr oder auch nicht immer ganz geglückten Diskussionsbeiträgen noch lesen wirst, möchte ich Dir folgendes sagen:

Du bist absolut auf dem richtigen Weg !! Du hattest erkannt, wo Du standest, hast um Hilfe gebeten, hast Dir sicher aus dem hier Dargebotenen das herausgenommen, was Dir gut und wichtig erschien.....und hast es auch richtig umgesetzt. Nun hast Du einen guten Weg vor Dir, der Dich weiterbringt.

Es ist richtig, was hier gesagt wurde: "Man muss sich selbst lieben lernen". Das hat ganz gewiß nichts mit Egoismus zu tun. Nur derjenige, der sich selbst liebt und so annimmt, wie er ist, mit allen guten und auch weniger guten Seiten, ist auch imstande, seine Mitmenschen zu lieben. Wer sich selbst liebt, kann auch Liebe an seine Mitmenschen weitergeben und alles, was wir an unsere Mitmenschen weitergeben, Liebe....oder auch Böses, kommt in vielfältiger Weise wieder zu uns zurück.

Du hast von Verzeihenkönnen gesprochen. Auch das ist ein ganz ganz wichtiger Aspekt. Dem Freund böse sein zu wollen, weil er Dich vielleicht hat "sitzen gelassen", mag vordergründig eine Genugtuung sein. Aber es ist eine Falle! Denn nur durch das Verzeihenkönnen wachsen wir über uns hinaus und stellen fest, dass Verzeihenkönnen a u c h an uns selbst wieder zurückfällt und wir selbst dadurch befreiter werden.

Hanni, Du gehst einen guten Weg, lass Dich nicht beirren. Mache das, von dem Du erkannt hast, dass es Dir gut tut.

Ich wünsche Dir dazu viel Mut, alles Gute und auch alles Glück dieser Welt.

Herzliche Grüße
Eberhard, 70 Jahre alt


Barbara antwortete am 29.10.01 (18:59):

Hallo, Ihr Lieben. Ich bin durch die heutige Fliege-Sendung auf Euch aufmerksam geworden. Vor gar nicht langer Zeit war ich noch voll im Job, immer sportlich aktiv (Waldlauf, Bergwandern, Schwimmen etc.) und von vielen Menschen umgeben. Dann der Schock: Wirbelbrüche /Osteoporose im Alter von 54 Jahren. Zum Glück haben mir meine Kinder sofort einen Laptop ins Bett gereicht. Ich muss gestehen: außer Zeitunglesen habe ich bisher nichts rechtes gefunden.
Ab heute ist es anders: Ihr seid alle ganz toll. Ob das wohl auch am Alter = Weisheit liegen könnte?
Hanni wird ihren Weg dank Eurer Hilfe finden. Und falls nicht, sie kennt ja nun Eure Adresse . . . .

Ganz liebe Grüße an Euch alle!


Rosmarie S antwortete am 29.10.01 (19:16):

Liebe Barbara,

dass du bei dieser Krankengeschichte einen Schock erlebt hast, kann ich dir gut nachfühlen! Du brauchst bestimmt noch einige Zeit, bis du dich auf die neue Situation einstellen und dich damit abfinden kannst!
Vielleicht kommt dann auch bei dir wie bei mir (bin 55, also nix weise!) die Zeit, dass du nicht nur das Beste aus dem Nicht-mehr-arbeiten-Können machst, sondern du dies sogar sehr genießt!

Der Laptop im Krankenbett ist ja schon mal ein Anfang! :-)))
Es ist schön, dass du diesen Seniorentreff so lobst! Aber hier ist es wie überall. Es geht immer mal in Wellen rauf und runter. Aber insgesamt empfinde ich den Seniorentreff auch als einen ganz großen Glücksgriff in meinem jetzigen Leben!

Ich wünsche dir viel Spaß hier und freue mich schon drauf, wenn du öfter mal etwas schreibst!
Herzliche Grüße
Rosmarie


Barbara antwortete am 29.10.01 (20:01):

Liebe Rosmarie,

ach, tut das gut! Man hat ja schon so einiges im Leben gemeistert. Daher habe ich mir fest vorgenommen, mich auch diesmal nicht unterkriegen zu lassen. Noch bin ich in der Phase, wo ich mit "dem da oben" ganz kräftig hadere, aber es bringt ja alles nichts und natürlich weiß ich auch, dass es ganz vielen Mitmenschen viel, viel schlimmer geht.

Wir hören sicher noch mehr voneinander!
Liebe Grüße von Barbara


Cathrin antwortete am 31.10.01 (13:34):

Hallo Hanni, ich kann Dich gut verstehen! Ich bin 33 und habe schon ähnliche Situationen erlebt. Es gibt da ja leider tausende Möglichkeiten, enttäuscht zu werden - also speziell von Männern heutzutage: die einen betrügen Dich, andere lügen Dich an, wieder andere versprechen Dir das Blaue vom Himmel und Du wartest, bis Du schwarz wirst. Dann gibt es Exemplare, die machen erst auf verständnisvoll und wollen emanzipierte Frauen - und bekommen dann doch Muffen, wenn die emanzipierte Frau eine Meinung hat (huch!), dann gibt es die Spezies, die mimosenhaft, empfindlich auf der einen Seite, aber die harten, unfehlbaren Männer auf der andern Seite sind (grrr), zicken rum für jeden Mist und völlig kritikunfähig ... Immer wenn mir wieder einmal so etwas passiert ist, hatte ich gedacht: naja, langsam dürfte ich ja alles durch haben! Und trotzdem - immer wieder was neues erlebt. Obwohl ich WUSSTE, was einem alle immer raten, nämlich mit sich selbst zufrieden sein, sich nicht über andere definieren ... es hat irgendwie immer nur so halb geklappt. Nach kurzer Zeit (also, wenn gerade wieder mal eine Beziehung/Trennung vorbei war), fand ich mich schon wieder in irgendwelchen Discos wieder .. und zwar auf der Suche! Und irgendwie war ich doch immer damit beschäftigt, anderen gefallen zu wollen ... d.h. Kontakte zu ernten. Und irgendwie verkauft man sich ständig unmerklich. Man muß sich ja nicht um 100% drehen und wenden, um anderen zu gefallen, aber ich war immer auf der Pirsch, auf der Lauer. Zu dieser Zeit hat mir das Buch "DER CINDRERELLA-KOMPLEX" sehr geholfen. Es schildert, daß Frauen immer diese "Kümmer-Krankheit" haben (ich nehme an, das gehört wohl zu Frausein dazu ... zumindest ein bißchen), aber es war so prima und verständnisvoll geschrieben, daß ich mich bis heute dran erinnere. Andere Bücher, wie z.B. "WENN FRAUNEN ZU SEHR LIEBEN" habe ich immer als ziemlich belehrend empfunden. Wenn frau es also nicht schafft, sich nach dem Buch zu benehmen, dann hat frau was falsch gemacht. Ich empfand das Buch als einigermaßen extrem, vielleicht auch feministisch, und frau ist plötzlich einer Art Druck ausgesetzt. "WENN FRAUEN ZU SEHR LIEBEN" fand ich aber trotzdm ok. Es ist eben auch ein Puzzlestein für eine gesunde und selbstbewußte Entwicklung. Aber das "Cinderella-Buch hat mir mehr Einsicht gegeben. Es rechnet auch damit, daß frau rückfällig wird, und daß das halt menschlich ist. Nun ja, eigentlich wollte ich Dir nach dem Excurs über diverse Bücher sagen: es hat alles nicht recht genützt, jedanfalls nicht so, wie man es sich wünscht: Buch lesen, schlau werden, glücklich sein! Bei mir hat folgendes geholfen: mein Job! Dadurch, daß sich mein Ehrgeiz auf meinen Job ausgerichtet hat, war es nicht mehr so irre entscheidend, ob da ein Mann ist, oder nicht! Diese Entwicklung hat sich irgendwie unmerklich vollzogen, ich habe es eigentlich erst hinterher gemerkt, daß sich da die Gewichtung verschoben hat - vielleicht lag das aber doch an den Büchern, die sich nach einer Weile bei mir im Regal stapelten, denn es gibt ja unzählige! Vielleicht solltest Du Deine Wohnung mit etwas Lebendem bereichern: eine Katze oder so. Die will bekümmert werden, die will aber auch Ruhe! Es ist immer einer da, wenn Du nach Hause kommst. Die Katze erwartet, daß Du Dich kümmerst ... und dann kümmert sie sich auch gelegentlich um Dich! Aber bitte - nur, wenn Du wirklich zu dem Tier stehen kannst. Sollte plötzlich ein Typ auftauchen, der keine Katze mag, dann solltest Du nicht Dein bisheriges Leben (und speziell Deine Katze) über Bord werfen und mit fliegenden Fahnen die Fronten wechseln ... und die Katti landet im Tierheim. Das hat sie nicht verdient, und dann würdest Du Dich ja auch genauso unverantwortungslos einem Schwächeren gegenüber verhalten, wie es die Männer mit Dir getan haben! Vielleicht tut es ja auch ein anderes Tier, daß nicht diese enorme Beziehung aufbaut. So, nun habe ich viel und durcheinander geschrieben, aber vielleicht ist ja die eine odre andere Anregung dabei gewesen. Ich wünsche Dir, daß Du zufrieden wirst. Das mit dem Glück kommt dann schon ... irgendwann! Liebe Grüße, Cathrin

(Internet-Tipp: https://www.dressler-outdoor.de)


Barbara antwortete am 31.10.01 (15:52):

Liebe Hanni,<br><br>nun hast Du schon so viele Tips bekommen, dass Du wahrscheinlich gar nicht mehr dazu kommst, Deine Verabredungen einzuhalten. Trotzdem möchte auch ich Dir dringend zu der Lektüre "Wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht gebraucht zu werden" raten. Mir hat es sehr geholfen, Verhaltensmuster zu erkennen, die uns seit unserer Kindheit prägen. Erst wenn Du sie erkennst, kannst Du versuchen, Dein Verhalten zu ändern.<br>So hatte ich z.B. das Problem, dass ich ein ausgesprochenes Bedürfnis verspürte, mich zu entschuldigen, wenn mich jemand verletzte, was natürlich zu ganz schlimmen Reaktionen führte. Anhand der Lektüre des obengen. Buches bin ich dahinter gekommen, dass diese Reaktion aus frühester Kindheit stammt. Ich wurde viel und ohne Grund geschlagen. Um wieder angenommen zu werden, musste ich zu meiner Mutter den Satz sagen: "Ich will auch wieder artig sein. Bitte sei wieder gut." Dieses Muster ist derart stark in mir drin, das ich noch heute diese Gefühle habe. Da ich mein Problem jedoch nun erkannt habe, reagiere ich bewusst anders. <br><br>Ebenfalls sehr wertvoll ist das Buch "Ich bin ok - Du bis ok!" von Thomas A. Harris. Hier kannst Du lernen, wie Kommunikation funktioniert, ebenfalls hoch interessant. Du siehst also, solltest Du mal wieder allein sein, kannst Du die Zeit für Deine Entwicklung nutzen.<br><br>Toi, toi, toi und alles Gute<br><br>Barbara


Barbara antwortete am 31.10.01 (16:00):

Huch, was habe ich falsch gemacht, dass anstatt Leerzeilen diese komischen Zeichen entstehen? Hoffe, dass Du es trotzdem lesen kannst. Gruss Barbara, sicherheitshalber ohne Leerzeile!


Cathrin antwortete am 31.10.01 (16:24):

Ja, das Buch "Ich bin ok, Du bist ok" kanne ich auch! Finde ich auch gut ... bringt das Problem auch auf eine allgmeinere Ebene und setzt sich nicht so fest bei den Schwierigkeiten zwischen Männlein und Weiblein. Und ich finde, das was Barbara dazu sagte, daß diese Bücher nämlich erst einmal beim Erkennen von Verhaltensmustern helfen, genau den Punkt trifft. Es gibt keine Patentrezepte (leider). Erst wenn ich mein Verhalten erkennen und erklären kann, kann ich überlegen, ob und was ich ändern möchte ... und vielleicht sogar, wie. Grüsse, Cathrin


Hanni antwortete am 31.10.01 (16:35):

Hallo! Also das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" hab ich mir schon gekauft und bin gerade mittendrin im Lesen, finde es sehr gut. Jetzt wollte ich mir gerade das Buch "Ich bin ok - Du bist ok" im Internet suchen, aber das finde ich nicht. Weiß vielleicht von euch irgendjemand den Verlag? Vielen Dank
Hanni


Barbara antwortete am 31.10.01 (17:43):

Hallo Hanni, unter www.amazon.de gibst Du in der Suche ein: "Ich bin ok, Du bist ok" und schon hast Du sämtliche Angaben und kannst es sogar online bestellen. Gruß Barbara


Heidelinde antwortete am 03.11.01 (14:22):

Liebe Hanni
erst heute entdecke ich diese Diskussionsrunde.Alle Briefe habe ich gelesen und ich muss sagen, es gibt wunderbare Menschen in diesem Seniorentreff. Ich bin richtig froh, dass ich durch die wiederholte "Fliegesendung"auf dieses Internetangebot gestoßen bin.
Auch ich kann Dir das Buch von Robin Norwood, Wenn Frauen zu sehr lieben, empfehlen.Bitte lese es Wort für Wort und immer wieder. Es wird Dir helfen! Glaube es mir. Es gibt noch ein Buch, über das ich mit meinen Freundinnen immer wieder diskutiere. Es ist von Ute Ehrhardt, Gute Mädchen kommen in den Himmel-böse überall hin.Krüger- Verlag.Es wird Dich stärken, es wird Dir Mut geben.
Elfis Brief vom 26.9.01 fand ich wundervoll.
Alles Gute für Dich.
Heidelinde


Schorsch antwortete am 03.11.01 (16:36):

Gibt es eigentlich nur Frauen, die zu sehr lieben?

Euer zerknirschter

Schorsch


Barbara antwortete am 03.11.01 (19:58):

Nein, lieber Schorsch, es gibt auch ganz, ganz wenige Exemplare von Männern, die behutsam mit ihren Mitmenschen umgehen, die ihre Partnerinnen umsorgen und ein ausgeprägtes Sozialempfinden haben. Leider sind es eben nur ganz, ganz wenige - und wenn man auf einen trifft, dann im Internet mit tausenden Kilometern Entfernung dazwischen. (Ob dieses Musterexemplar dann im täglichen Leben auch wirklich so ist?)
Der vollständige Titel des empfohlenen Buches lautet: Wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht, gebraucht zu werden. Besonders der letztere Teil trifft m.M.n. vorwiegend auf Frauen zu.
Wenn man Frauen, die in Trennung leben, nach ihren Interessen fragt, antworten sie meistens in etwa so: "Mein Mann braucht ja das Meer, darum segeln wir an den Wochenenden." Oder: "Mein Mann braucht am Wochenende seine Ruhe, darum kann ich niemanden einladen." usw. Ehrlich. Das ist erwiesen!
Wenn man mich fragt, was ich gern esse, fällt mir sofort ein, dass der eine in der Familie keinen Fisch mag, der andere kein Geflügel, etc.
Ich meine, dass Frauen sich sehr viel mehr auf ihre Lieben einstellen, ihre eigenen Wünsche unterdrücken. Dieses Buch will eingefahrene Verhaltensmuster aufdecken und den Leser anregen, auch einmal die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen. Man muss außerdem bedenken, dass dieses Buch in den siebziger Jahren, also nach den 68ern geschrieben wurde. Vielleicht hat es in 30 Jahren schon etwas bewirken können. Das wäre doch schön!

Ganz liebe Grüße an Männlein und Weiblein von

Barbara


Renate Körner antwortete am 25.11.01 (11:56):

Liebe Hanni,
auch ich habe Einsamkeit nach dem Tod von meinem Mann erlebt.
Die Kinder erwachsen und überall verstreut. Ich habe Kurse an der Volkshochschule belegt. Gehe zum Sport und habe dadurch viele Freunde gewonnen.
Sicher manchmal kommt das Gefühl der Einsamkeit. Ich habe 31 Jahre nur für die Familie gelebt und habe viele Wünsche von mir zurück gestellt. Inzwischen habe ich gelernt mich selbst zu lieben und das zu tun, was Spaß macht.
viele Grüße
Renate


Schorsch antwortete am 26.11.01 (11:36):

Könnte es nicht sein, dass der Begriff "Liebe" manchmal ein bisschen missverstanden wird? Viele Frauen opfern sich auf, machen alles um der Rolle des perfekten Haumütterchens gerecht zu werden, tun dies aber mit dem unterschwelligen Gedanken: "Ich mache für dich alles - was musst du denn noch auswärts Zerstreuung suchen? Schau, wir habens ja so schön miteinander. Alles was du brauchst hast du zuhause. Was brauchst du da noch einen Dorfverein, einen Englischkurs, einen jährlichen Kegelabend, einen monatlichen Hock mit Parteifreunden?"
"Wenn Frauen zu sehr lieben"? Steckt da nicht auch mal Besitzanspruch dahinter?
Ihr seht, liebe Frauen, ich stelle keine Behauptungen ins Forum, nur Fragen.....

Schorsch


Barbara antwortete am 26.11.01 (23:45):

Hallo Schorsch,
hallo an die Runde,

ich sehe das etwas anders. Wir alle brauchen die Anerkennung unserer Mitmenschen. Wenn Frauen für die Familie ihren Beruf aufgeben, erhalten sie diese lebensnotwendige Achtung ihrer Mitmenschen oftmals nicht mehr. Es ist einfach selbstverständlich, Tag und Nacht für Familienangehörige dazusein und seine eigenen Wünsche zu unterdrücken. Um endlich Anerkennung zu erhalten, opfern sie sich immer mehr auf, mit dem Erfolg, noch tiefer zu sinken. Sie geraten in einen Teufelskreis: immer mehr Selbstaufgabe, immer weniger Achtung.

Bis zur Geburt unseres ersten Kindes war ich Innenleiterin einer großen Bankfiliale, ein sehr verantwortungsvoller Posten. Als unsere Kinder ca. 3, 5 und 7 Jahre alt waren, besuchten wir ein Weihnachtsmärchen in einem Theater, das direkt neben meiner alten Bankfiliale seinen Sitz hatte. Ich zeigte den Kindern meinen früheren Arbeitsplatz, sagte dass ich viele Jahre dort gearbeitet habe. Da fragte mein Sohn ganz erstaunt: "Da hast Du gearbeitet? Als was denn, als Putzfrau?" Die anderen lachten schallend, mein Mann am lautesten. Ich war vollkommen geschockt, denn die Kinder waren viel zu klein, um es bösartig zu meinen. So sahen sie mich eben. Sie konnten sich einfach keinen anderen Job für mich vorstellen. Das hat mir lange Stoff zum Nachdenken gegeben.

Dass man/frau durch ständige Hilfsdienste für die Familie keine Achtung erhält, diese Arbeiten im Gegenteil in unserer Gesellschaft einen niederen Stellenwert haben, ist schwer zu verkraften. Eine gute Ehe zeichnet sich für mich darin aus, dass beide daran arbeiten, die Arbeit des Partners zu achten und ihm die lebensnotwendige Anerkennung zukommen zu lassen.

Das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht, gebraucht zu werden" soll Frauen die Augen öffnen, damit sie nicht durch übertriebene Aufopferung ihre Selbstachtung verlieren und irgendwann vollkommen frustriert in ein großes Loch des Selbstmitleids stürzen.

Barbara


Schorsch antwortete am 27.11.01 (10:03):

Ja, Barbara und alle anderen Mitmenschen, so hat halt Jeder und Jede seine/ihre Sorgen. Viele Väter und Mütter unterdrücken es, von ihrer Arbeit, von den Sorgen und Nöten in einem Betrieb zu erzählen, weil sie ihre beruflichen Sorgen nicht in die Familie hinein tragen und sie damit belasten wollen. Aber ich denke, dass dies falsch ist. Die Kinder sollten doch lernen zu wissen, woher das Geld für die geilen Klamotten, den Walkman, das Handy und all die anderen Dinge kommen, die sie so selbstverständlich von uns in Empfang nehmen, nicht wissend, dass wir uns das manchmal von unseren eigenen Ansprüchen an das Leben absparen, nur damit es unsere Kinderchen schöner haben!

Schorsch