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THEMA:   Meinung zum Terror und zur Gewalt

 54 Antwort(en).

Dorothee Püplichhuysen begann die Diskussion am 21.09.01 (12:09) mit folgendem Beitrag:

Hallo,
wir sind die Stufe 13 aus Mettmann. Uns würde interessieren,was Ihre Meinung zum Thema Terror ist.
Also wie Sie dazu stehen, ob es für sie nachvollziehbar ist oder wie man den Terror abschaffen könnte.Ist Ihrer Meinung nach ein Rückschlag sinnvoll?
Ihre Meinung würde uns sehr interessieren
Viele Grüße
Dorothee Püplichhuysen aus der Stufe 13


Horst antwortete am 21.09.01 (12:36):

Hallo Dorothee,
ich denke zum Thema Terror kann man nur eine Meinung haben, er ist natürlich nicht nachvollziehbar, grausam und sollte mit allen (!) Mitteln bekämpft werden. Da es viele Möglichkeiten der Bekämpfung gibt, wird es sehr lange dauern, da im Sicherheitsbereich sehr viel Kleinarbeit notwenig ist und geleistet werden muss. Mit Rückschlag meinst Du wahrscheinlich Vergeltungsschlag. Man muss sich in die Lage der Amerikaner versetzen, um zu verstehen was wirklich an Grausamen passiert ist, dann fällt die Antwort sicher leichter. Aber hinnehmen kann man einen solch grausamen Akt gegen tausende unschuldige - was würdest Du empfinden, wenn ein solcher Akt in Düsseldorf geschehen wäre ? - natürlich nicht. Deshalb ist es legitim Vergeltung zu üben, allerdings gezielt und nicht pauschal. Das wiederum bedarf einer umfangreichen und besonnenen Vorbereitung, weil man sehr viel Rücksicht nehmen muss auf die grosse, weltweite Solidaritätsgemeinschaft.


Hermann Penker antwortete am 21.09.01 (18:15):

Liebe Dorothee!
Bestrafung ist sicher erforderlich, schon um klar zu machen, dass die Folgen derartiger Verbrechen auf die Verursacher zurückfallen. Bestrafen kann man aber nur die Täter bzw. deren noch lebende Hintermänner und nicht ihre unschuldigen Landsleute. Im Gegensatz zur anfänglich verwendeten Sprache scheint die USA doch recht überlegt ans Werk zu gehen, dass man hoffen darf, dass die Zahl der Unschuldigen, die mitbetroffen werden, sich in Grenzen halten wird. Wenn so viel von Verteidigung des Christentums gesprochen wird, dann darf Rache kein Ziel sein.
Ich fürchte, dass es Terror geben wird, so lange es verzweifelte Menschen gibt. Können wir Lebensbedingungen für alle schaffen, unter denen Verzweiflung nicht mehr aufkommen kann?
Herzliche Grüße
Hermann


Hermann Penker antwortete am 21.09.01 (18:32):

Liebe Dorothee!
Ein kleiner Nachtrag: Natürlich wird nicht jeder Verzweifelte zum Terroristen. Bei vielen wendet sich die aufkommende Aggression gegen sich selbst, so kann es zum Selbstmord kommen. Bei einem Teil richtet sich die in der Verzweiflung wurzelnde Aggression gegen Mitmenschen, denken wir etwa an die Mörder von (Ex-)-Ehefrauen während oder nach dem Scheidungskrieg oder wegen des Streites um die Kinder. Und Verzweiflung mit Bezug zur politischen Situation kann meiner Meinung nach zum Terror führen. Das ist jetzt aber keine Rechtfertigung sondern der Versuch einer Analyse (kein Anspruch auf absolute Gültigkeit, denn ich bin kein Psychologe).
Nochmals herzliche Grüße
Hermann


friedrich antwortete am 22.09.01 (10:38):

Hallo Herr Penker, darf ich auf Ihre interessante FRAGE kleinlaut antworten ?? Sie sagen:
"Ich fürchte, dass es Terror geben wird, so lange es erzweifelte Menschen gibt. Können wir Lebensbedingungen für alle schaffen, unter denen Verzweiflung nicht mehr aufkommen kann?
Hier meine Meinung: WOHLSTAND für ALLE wäre das SCHLARAFFENLAND auf Erden --- wo keiner mehr arbeiten muß -----, und der menschliche Geist verkümmern würde -----.
WAS gehört alles zu wünschenswerten "LEBENSBEDINGUNGEN" ??? Nur NAHRUNG,KLEIDUNG u.WOHNUNG ??? Gehört Autofahren und REISEN nur zu westlichen "Lebensbedingungen"??? Denn wenn j e d e r Mensch nun ein Auto fahren möchte sowie sich ferne Länder ansehen möchte, dann würde der Globus ersticken im CO2-Gas ----. Praktisch gesehen dürfte die westliche Autoindustrie gar keine Autos mehr liefern z.B. nach CHINA ----, sondern "Naturschützer" müßten sogar mit Macht (( ?terroristisch? )) dagegen kämpfen, dass kein Auto mehr fährt --- wenn man den Globus retten will ----. FAZIT: Die LEBENSBEDINGUNGEN sind nun mal leider schicksalshaft ungleich verteilt auf dieser Erde, was auch durch idealistische Bemühungen nicht wird zu ändern sein ----!


Sammy antwortete am 22.09.01 (12:55):

Hallo Friedrich,
wie wärs mit ganz kleinen Schritten in die Zukunft!
1. Schritt;sich gedanklich mit der Situation auseinandersetzen.
2. Im persönlichen Umfeld Einfluss nehmen für bessere Bedingungen (nur Gerechtigkeit für jedermann) für ALLE .
3. Den ÜBERFLÜSSIGEN Lebensstandart überdenken.
Ps: Wenn alles nicht machbar,dann sich auf "WOLKE 7" setzen
und die Welt von oben ansehen- soll helfen! :-))


Friedrich antwortete am 22.09.01 (13:36):

Hallo Sammy, natürlich tut es auch m i r sehr weh, dass diese Welt soo himmelschreiend u n g e r e c h t konzipiert ist, nämlich dass große Gebiete materiell und den LUXUS betreffend händeringend a r m dran sind, w e i l sie aus Wüsten bestehen und kaum Regen haben ----! Wenn Sie nun angesichts des logischerweise abschaffungsbedürftigen Elends der 3.Welt fordern, auf "ÜBERFLÜSSIGEN" Lebensstandart in der westlichen Welt zu verzichten, so erhebt sich doch die Frage, ob davon überhaupt die 3.Welt VORTEIL bekommt, denn n u r von REICHTUM aus fließt auch etwas hinab zur ARMUT ---. Seien wir doch ehrlich: Jeder Mensch im Westen a r b e i t e t doch --mehr oder minder intensiv -- und wettbewerbsmäßig erfolgreich-- in dem einzigen Bestreben nach materiellem LUXUS ---- aber also n i c h t im Sinne eines mönchshaften ARMUTS-IDEALS oder um buddhistische WEISHEIT oder ein erst jenseitiges PARADIES zu erlangen ---. Der KAMPF zwischen ARM und REICH tobt allüberall auf der Welt. FRAGE: Kann ein Mensch im Westen überhaupt anders, als materialistisch zu streben ??? Soll nun diese westliche "SPAßGESELLSCHAFT" a u f h ö r e n ??? oder sollte nicht stattdessen die Bevölkerungszahl in den von Natur aus ärmeren Ländern kleingehalten werden ?? Meiner traurigen Meinung nach gibt es k e i n e luxuriöse Zukunftsperspektive für vom Schicksal benachteiligte Gebiete ----, obwohl auch die Menschen dort unbestritten ein RECHT darauf hätten----.


Horst antwortete am 22.09.01 (14:50):

Liebe Diskutanten,
am Anfang steht ein Beitrag der Schülerin Dorothee, die eine Frage stellt und darauf eine Antwort haben möchte, nicht aber eine Diskussion untereinander. Geben Sie doch der Dorothee eine Antwort auf ihre Frage, damit sie sich mit den Antworten auseinandersetzen kann. Viele Beiträge sind doch viel zu akademisch, mit der die Dorothee wenig anfangen kann.
Horst.


friedrich antwortete am 22.09.01 (16:54):

OK, zukunftsabhängige (deutsche) Schüler wünschen ehrliche ANTWORT von vergangenheitserfahrenen Erwachsenen/Senioren -----: "Hallo,wir sind die Stufe 13 aus Mettmann. Uns würde interessieren,was Ihre Meinung zum Thema Terror ist .... wie man den Terror abschaffen könnte. Ist Ihrer Meinung nach ein Rückschlag sinnvoll?" Also hier m e i n e subjektive Meinung zum PROBLEM: 1. TERROR ist wie ein Wirbelsturm, gegen den man versuchen kann, sich und sein Hab und Gut zu schützen, aber den man weder vorhersehen, noch "abschaffen" = im Sinne von VERHÜTEN kann. 2. Das Leben geht weiter! Tot ist tot, nur wer lebt zählt für die ZUKUNFT! Allgemeine Kondolenz ist schöne emotionale Geste, aber für das ÜBERLEBENS-GEBOT und den unerbittlichen Überlebens-Zwang irrelevant. 3. Ein "RÜCKSCHLAG" --gegen WEN eigentlich ??-- kostet nur teures GELD, welches besser a n d e r s g e n u t z t sein sollte. 5. ALLERDINGS erscheint es m i r s i n n v o l l, Massenvernichtungsmittelproduktionsstätten in den potentiellen TERRORISMUS-Entstehungs- und Ausbildungsgebieten zu zerstören ----- was angesichts der riesigen Größe des zur Zeit ausgemachten Gefahrengebietes eine fast unlösbare Aufgabe zu sein scheint, aber dennoch wohl eine unverzichtbare human-zivilisatorische PFLICHT ist, die alles GELD der Welt einzusetzen lohnt und nunmehr verlangt !---- 6. Die Hauptursache von Kriminalität und Terrorismus ist neben der ARMUT m.E. die globale Übervölkerungsexplosion ----- leider besonders gerade in den wirtschaftlich unproduktivsten Ländern -----, gegen die ich keinerlei Abhilferatschlag habe.


Hermann Penker antwortete am 22.09.01 (22:26):

Liebe Dorothee!
Mehrere zumindest Teilantworten gab es bisher zu Ihrer Frage. Möchten Sie nicht irgendeine Rückmeldung geben, ob Sie wenigstens mit einem Teil der Antworten etwas anfangen können, oder vielleicht gäbe es auch Zusatzfragen? Ich habe als Österreicher keine Ahnung vom deutschen Schulsystem und kann daher auch Ihren Ausbildungsstand nicht einschätzen. Horst verbat sich Diskussionen unter den Forumsteilnehmern mit dem Hinweis, dass lediglich Ihre Fragen zu beantworten sind. Meiner Meinung gibt es aber nur die zwei Möglichkeiten: Entweder es kommen weitere Zusatzfragen, und jeder wird antworten, wie er darüber denkt.
Oder aber es entwickelt sich eine von Ihnen bewusst nicht beeinflusste Diskussion, aus der Sie sich selbständig die Antworten herausholen, die für Sie annehmbar erscheinen. Sie sollten sich für eine der beiden Varianten entscheiden, sonst könnte es sein, dass der Eifer der Schreibenden nachlässt. Wer schreibt schon gerne ins Blaue ohne Ahnung, ob die Fragestellerin überhaupt noch mitliest?
Herzliche Grüße
Hermann


friedrich antwortete am 22.09.01 (22:52):

Ich denke, dass man sich erst aus einer reichlichen Menge von abgegebenen Beiträgen eine fundierte Meinung bilden kann------. MICH würde interessieren, welche konkreten Gedanken letzten Endes von den Schülern akzeptiert wurden, und welche dagegen verworfen-----. Deshalb hier von mir noch ein paar weitere Überlegungen bezüglich des Problems, ob ein "Rückschlag s i n n v o l l ist" :
Eigentlich ist m i r schleierhaft, was genau diese NewYorker Terroristen zu ihren Anschlägen motiviert hat --- ??? Vielleicht war es n u r der niedrige NEID auf den luxuriöseren Lebensstandart der Amerikaner ---- im Vergleich zu den Ländern, von wo die Attentäter hergekommen sind ---??? Fatalerweise haben alle diese Ursprungsländer eine islamisch inspirierte Religion ----, von der bekannt ist, dass sie alle Christen für "Ungläubige" hält, da nur ALLAH der einzig wahre GOTT sei, und dass MOHAMMED sein Prophet sei ----. Dieser ALLAH ist also --genaugenommen-- in den Augen von über 1 Milliarde Moslems n i c h t derselbe Wesen, wie der Gott der Christen und der Juden----, und MARIA habe auch unvorstellbar nicht einen Sohn GOTTES --Jesus Christus-- geboren-----. Also falls es in Ländern mit solcher antichristlichen Religions(!)auffassung Fabriken gibt, die Massenvernichtungsmittel herstellen können (( z.B. Atomraketen und chemische und biologische Kampfstoffe )) (( z.B. PAKISTAN,IRAK,LIBYEN usw.)), dann ist n i c h t zu erwarten, dass die dortigen islamischen Regierungen diese ihre bedrohlichen Waffenproduktionen den verhaßten Christen zuliebe aufhören ----. DADURCH sitzen daher a l l e christlich geprägten westlichen Länder schicksalshaft gemeinsam im selben unberechenbar bedrohten Boot g e g e n alle islamisch motivierten Länder, d e n n gegen WEN sonst sollten eigentlich die produzierten und gelagerten Massenvernichtungswaffen einmal eingesetzt werden ???--------Die Länder des von nicht wenigen Moslems dummerweise als "Wohnsitz des Satans" bezeichneten Westens müssen daher aus vitalen Überlebensgründen mit aller Entschlossenheit solange die KONTROLLE über alle islamischen Länder ausüben, bis g a r a n t i e r t ist, dass von dort her k e i n e Massenvernichtungswaffen hergestellt und verkauft und --wissentlich oder unwissentlich-----vorsätzlich oder fahrlässig---- gegen irgendeine Nation in Marsch gesetzt werden kann ------!!!


eva antwortete am 23.09.01 (09:39):

Lieber Friedrich - peinlicherweise sind es aber gerade die wichtigsten Kräfte des Westens, die in die ganze Welt modernste Waffen liefern ! Oder woher sollten denn die Taliban ihre Panzer, Abwehrraketen etc. haben ? So wäre es ein erster wichtiger Schritt des Westens, keinerlei wie immer geartete Kampfmittel in die Dritte Welt zu liefern -aber das ist ja nicht durchsetzbar, da keiner hier auf den Profit verzichten will; als Ausrede heisst es dann gleich : "Die Arbeitsplätze ... " So ist eine Lösung nicht in Sicht. - eva


juergen_schmidbauer antwortete am 23.09.01 (09:52):

Ich denke auch, dass es Sinn macht, sich mal in die Lage derer zu versetzen, die sich den Westen als Feind zurechtgelegt haben.
Warum kommt Terror meistens aus islamischem Hintergrund?
Vielleicht kann ein Moslem nicht verstehen, warum den "Ungläubigen" Mammon so wichtig ist?
Wir dagegen können nicht verstehen, warum es was wichtigeres geben sollte, da doch der Westen so erfolgreich ist, dass auch der Islam sich seiner Errungenschaften bedient.
Es ist also eine Konkurrenz der Ideen, resp. Religionen resp. Ideologien, was es immer geben wird, da kann man nichts ausrotten, den ein paar werden immer extrem sein, andere mitreissen. Insbesondere dann, wenn Selbstmord eine Fahrkarte zum Himmel ist.

Auftrumpfender Nationalstolz!
Lasst uns den mal betrachten, denn den pflegen die Amerikaner schon reichlich; ist es da verwunderlich, dass so etwas Hass auf sich zieht?
Besonders von solchen, die ohnehin alles schlecht finden was aus dem Westen kommt.
Wie gesagt, es handelt sich nur um eine radikale Minderheit, aber die genügt, wird immer genügen, um den restlichen Teil der Menschheit terrorisieren zu können.

Meine Äusserungen kommen bewusst zu keinem Fazit, sondern sollen anregen, die Dinge realistisch zu sehen, Vorschlag könnte allenfalls sein, viel miteinander zu reden zwischen den Völkern, um sich schätzem und tolerieren zu lernen; aber das muss jede Generation pausenlos wiederholen, darf nie aufhören.


friedrich antwortete am 23.09.01 (11:10):

Die Worte von Herrn PENKER animieren mich zu folgenden Gedanken: Vielleicht sollte ich meine in dieses Forum eingebrachten Beiträge zurückziehen ----??? DOROTHEE ist eine JUGENDLICHE ----- Vor Jahren wurde von der (meiner) unzufriedenen JUGEND-Generation in Deutschland skandiert: "Traue keinem über 30!"----. "Mündig" wird man gesetzlich erst ab dem 18.Lebensjahr---- WAS um alles in der Welt sollen also lebenslustige JUGENDLICHE eigentlich mit MEINUNGEN über die PROBLEME der Erwachsenenwelt anfangen---??? WOZU sollte es GUT sein, j u g e n d l i c h e Gemüter mit ZERSTÖRUNGS-Plänen zu verängstigen ??? Da JUGENDLICHE ja auch noch n i c h t mit WAFFEN umzugehen l e r n e n sollten, sollte das Diskutieren von ÜBERLEBENS-Strategieen auch n u r ELTERN und ÄLTEREN ((?"Reiferen"?)) angemessen zugestanden sein ----! Oder irre ich mich schon wieder ?


Horst antwortete am 23.09.01 (11:29):

wenn sich die Jugend den ernsten Themen des Lebens zuwenden und Fragen stellen, sollte man ihnen eine Antwort geben. Selbst wenn man meint, diese seien für die Jugend zu schwer zu verstehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die heutige Jugend viel früher reif und aufnahmebereit auch für ernste Themen ist. Die heutige Jugend ist viel aufgeklärter, als wir das früher waren, dank der freien Meinungvielfalt und globalisierten Welt, ich denke an Schüler und Studentenaustausch usw., das gab es früher nicht.
Horst.


friedrich antwortete am 23.09.01 (11:41):

Also soll die Diskussion über den SINN der Welt rücksichtslos ((gnadenlos?)) weitergehen??? Nagut!: Sehr verehrte Frau EVA und lieber Herr juergen_schmidbauer, wenn es um WAFFEN geht, hört jede Gemütlichkeit auf !!! Kein Mensch weiß mit Sicherheit, ob es GOTT überhaupt gibt. DESHALB darf sich auch jeder Mensch freiheitlich seine privaten Vorstellungen von einem SCHÖPFER-Gott machen --! a b e r bitte OHNE massenhysterisierendes Feindbild mit selbstgerechter und bedrohlich unberechenbarer Verteufelung andersgläubiger MENSCHEN ----!!! Ein Notwendigsein von "HEILIGER KRIEG" und "Gotteskrieger" g e g e n MENSCHEN pervertiert grundsätzlich j e d w e d e Vorstellung von einem allmächtigen und allwissenden überirdischen GOTT-SCHÖPFER-WESEN ---!!---und gehört daher prinzipiell n i c h t in einen SINNgebundenen Gottes-GLAUBEN auf dieser Erde des Schöpfers-----!!! denn es ist undenkbar --und geradezu gotteslästerlich--, dass ein GOTT KRIEGERISCHE Unterstützung von seiten seiner Geschöpfe nötig hätte ----. Durch das eindeutig formulierte GEBOT zur NÄCHSTENLIEBE seit Jesus Christus ist die nicht weniger zahlreiche Christenheit --GottseiDank!-- f r e i von Haß auf andere Religionen(!)---. Gottgläubigkeit darf n i c h t g e g e n einen angestrengten aber f r i e d l i e b e n d e m Wettbewerb der Völker um die effizienteste Produktion von daseinsverschönernden Gegenständen in Front gesetzt werden -----!


Karl antwortete am 23.09.01 (13:01):

friedrich schreibt "ist die nicht weniger zahlreiche Christenheit --GottseiDank!-- f r e i von Haß auf andere Religionen(!)". Wenn ich Dir doch nur zustimmen könnte! Aber sind die Nordiren Moslems? Auch historisch ist Deine Meinung leider nicht haltbar, wie der Begriff "Kreuzzug" Dich sicherlich erinnert?
Wie war der Hass in Bosnien begründet, wo die Opfer vor allem Moslems waren? Half die christliche Religion der Serben im Kosovo? Leider sind alle Religionen, trotz ihrer sanften Worte, Katalysatoren des Hasses.

Nicht Religionen werden helfen die Krise zu meistern, sondern allein die Aufklärung.


Hermann Penker antwortete am 23.09.01 (13:52):

Karl schreibt: "Leider sind alle Religionen, trotz ihrer sanften Worte, Katalysatoren des Hasses". Wäre es nicht möglich, sich endlich darauf zu einigen, dass "angebliche Gläubige", die die grundlegenden Gesetze ihres Glaubens missachten, in Wirklichkeit nicht Vertreter dieser Religion sind? Sie benutzen die Religion nur als Vorwand, und zeigen damit zusätzlich noch ihr großes Unwissen bezüglich der Religion, zu der sie ihre Zugehörigkeit vorschützten. Wenn man schon allein durch ein Lippenbekenntnis einer Religionsgemeinschaft zugeordnet wird, dann muss man wohl Menschen, die in unangenehmer Situation die Redewendung "um Gottes Willen" anwenden, auch automatisch zu den an Gott glaubenden zählen, oder? Weder "Katholiken noch Protestanten" in Irland handeln in Übereinstimmung mit den Lehren Jesu, wenn sie morden und Terroranschläge durchführen. Mit jeder dieser Taten haben sie sich auch aus der Gemeinschaft mit Gott entfernt, eine Rückkehr gibt es nur durch Sühne. Lieber Karl, kannst Du nicht einmal bei diesem ernsten Anlass darauf verzichten, zugehörigen einer Religionsgemeinschaft zu erklären, wer alles zu ihnen zählt? Ich wollte hier nur korrigieren und nicht wieder auf Religionsfragen überleiten. Daher erwarte ich auf diesen Beitrag keine Antwort.
Hermann


friedrich antwortete am 23.09.01 (13:59):

Ohje, jetzt bekomme ich Ärger mit unserem schwergeprüften Webmaster--- w e g e n ein paar Tausend I r r e n ---Verzeihung IREN---, und wegen längstvergangener Kreuzzüge, die bekanntermaßen von habgierigen Raubritter-Fürsten betrieben wurden --- heuchlerisch unter dem Vorwand von "Gottgläubigkeit" ---. Aber damit beginnt unsere Ursachensuche ins Religöse abzurutschen--- Unbestritten sind die von MOSES 1500 Jahre vor Christus festgestellten 10 GEBOTE, und das zusätzlich von JESUS CHRISTUS formulierte Nächstenliebe-Gebot schon theoretisch mitmenschlicher und gottgefälliger, als der 500 Jahre nach der Bergpredigt von MOHAMMED gedichtete kämpferisch-kriegerische islamische KORAN. Die Kreuzritter waren damals, und IRLAND i s t noch von einer KRANKHEIT befallen---, genauso wie heute (( ? oder immer schon ? )) der paranoide ISLAM ----, seine Geschwulst heißt ISLAMISMUS, der sogar auch noch ansteckende Wirkung hat ! Diese KRANKHEIT ISLAMISMUS ist nun für KULTUR, ZIVILISATION und FREIHEIT in den westlichen Demokratien --die sich kaum noch für einen Gottesstaat stark machen-- zur akuten GEFAHR geworden----,gegen die sie sich schützen müssen ----. Für die sich nach einem so beheerenden Terroranschlag im Moment vielleicht nun auch paranoide bedroht fühlenden westlichen Länder ---wer kann das ihnen verdenken?--- i s t zur Zeit ein MIßTRAUEN gegen alles ISLAMISCHE solange gerechtfertigt, bis der ISLAM seine bösartige Krebserkrankung therapiert hat. Die islamische GEISTLICHKEIT sollte umgehend dem aufrüstenden Westen ernsthafte Therapie-GESPRÄCHE anbieten ---!!!


Rosmarie S antwortete am 23.09.01 (17:21):

Hallo miteinander,

auch ich sehe die Ursachen des Terrorismus nicht in der moslemischen Religion (so wenig wie ich dir irischen Probleme in der christlichen sehe), sondern eher im sozialen Gefälle zwischen Habenden und Nicht-Habenden. Aber mehr noch sehe ich sie in den Erfahrungen der Drittländer, ausgebeutet und eigennützig-ungerecht behandelt zu werden und ebenso in dem Irrglauben, Machtansprüche und ideologische oder konkrete Gebietsansprüche könnten Abhilfe schaffen.
Dies alles bereitet in meinen Augen den Boden für extreme Denkungsarten und Machtwillen auf der Seite derjenigen, die als geistige Führer auftreten, und auf der Seite des "Fußvolks" Unwissenheit, Verführbarkeit und Hoffnung darauf, auch einmal im Leben etwas Besonderes und Großes zu schaffen und aus der Hoffnungs- und Bedeutungslosigkeit des Alltags herauszukommen.
In meinen Augen können langfristig nur ein allgemeines demokratisches Mitbestimmungsrecht, breite bessere Bildung und Information und bessere Lebensbedingungen für alle helfen.
Vielleicht würde dann der Lebenssinn, den sich in diesen Gebieten sicher jeder genauso wie wir hier sucht und findet, vielleicht wieder humaner und sozial verträglicher ausfallen.


Hermann Penker antwortete am 23.09.01 (17:47):

Das ganze Spektrum der Ursachen des Terrorismus kann niemand in einem Beitrag abdecken, wohl aber wesentliche Aspekte aufzeigen. Und Rosmarie hat in obigem Beitrag wichtige und wesentliche Aspekte vorgebracht. Sie ist ihrer Art, den Dingen ohne pauschalierende Beschuldigungen auf den Grund zu gehen, treu geblieben. Man kann nur wünschen, dass dieses Augenmaß in der Situationsbeurteilung Schule macht.
Hermann


fritz2 antwortete am 24.09.01 (08:19):

Religion als Alleinursache - nein. Aber als fanatisierender Faktor - ja. Sowohl in Nordirland als auch anderswo.


friedrich antwortete am 24.09.01 (09:24):

Sehr verehrte Frau Rosmarie S, Sie haben ja Recht, wenn Sie idealistisch den Realismus beklagen :
>>In meinen Augen können langfristig nur ein allgemeines demokratisches Mitbestimmungsrecht, breite bessere Bildung und Information und bessere Lebensbedingungen f ü r a l l e helfen. Vielleicht würde dann der Lebenssinn, den in diesen Gebieten sicher jeder genauso wie wir hier sucht und findet, vielleicht wieder humaner und sozial verträglicher ausfallen.<<
Schöne WORTE sind immer irgendwie zustimmenswürdig ----angefangen von den 10 Geboten von MOSES, zur Bergpredigt von JESUS CHRISTUS, und sogar hin bis zum Kommunistischen Manifest von Karl Marx ----wenn man mag. MARX formulierte seinerzeit klassen-k ä m p f e r i s c h (!) : "Das SEIN bestimmt das BEWUSSTSEIN!" Mit anderen Worten gesagt : Wer arm ist, der empfindet prinzipiell jeden Reichen als FEIND-----. Aber sobald ein Armer dann selber ein Reicher geworden ist, fühlt er plötzlich sein Hab und Gut von den Armgebliebenen bedroht ----. Und der Philosoph PROUST formulierte schon vor langer Zeit: "EIGENTUM ist DIEBSTAHL !" denn ohne AUSBEUTUNG von Zeit und Kraft des anderen gäbe es gar kein Reichersein gegenüber dem Armsein ----, also kein sog. "soziales Gefälle" ------. WIE aber soll man dieses ökonomische "NATURGESETZ" abschaffen ?????? etwa durch Abschaffung des GELDES, oder der BANKEN, oder des persönlichen individuellen FLEISSES u. dgl. ??? Der Versuch, dieses Menschheits-Dilemma zu bessern durch "ÄNDERUNG der Eigentumsverhältnisse an Produkionsmitteln" dh. durch Überführung der Fabriken in das Management des PROLETARIATS ist ja im riesigen Gebiet der ehem. Sowjetunion und der Ostblockstaaten kläglich gescheitert ----- WARUM wohl ???? Genauso scheitern wird m.E. jeder neue idealistische Versuch, z.B. jetzt das gesamte arabisch sprechende Gebiet "sozial verträglicher" zu bekommen ----. Im Augenblick geht es a k u t um die Notwendigkeit der ENTWAFFNUNG unzufriedener Menschenmassen allüberall, aber konkret um die Freimachung und Freihaltung von den nunmehr a l l e s menschliche LEBEN auf dieser zugegeben ungerechten Welt in Frage stellenden ATOM-Raketen und chemisch-biologischen Massenvernichtungsmitteln speziell in den neiderfüllten islamischen Ländern ----für die von den dortigen "Regierungen" das schöne GELD total i n h u m a n m i ß b r a u c h t wird ---- nicht wie bei den Sowjets unter klassenkämpferischem Vorwand, sondern unter nicht weniger gefährlichem kriegerischem religiösem Deckmantel und Durchsetzungs-Wahn -----.


G. Segessenmann, alias Georg von Signau antwortete am 24.09.01 (10:09):

Es liegt in der Natur aller Lebewesen: Wer nichts hat, der möchte etwas von dem, das der Nachbar im Überfluss hat. Wer den Überfluss hat, der hütet ihn und möchte noch mehr auf den Haufen horten. Wo aber solche Gefälle von arm zu reich bestehen, da ist Revolution unvermeidlich.
Hätten doch all jene, die im Überfluss leben, genügend Einsicht, den Armen nicht noch das Letzte wegzunehmen und bei sich anzuhäufen, sondern vom Überfluss so viel abzugeben, dass der Arme nicht mehr arm ist, sondern etwas hat, das er hüten und verteidigen kann. Denn jeder, der etwas zu hüten und zu verteidigen hat, der denkt nicht daran zu revoluzzen und sein letzes hinzugeben, was er noch hat: sein Leben!

Schorsch


friedrich antwortete am 24.09.01 (10:55):

Hallo fritz2, ich bin untröstlich, dass überwiegend nur i c h hier das Wort ergreife, ich bitte daher im vorab um Verzeihung. Ich bin eigentlich n i c h t so sehr gottgläubig ----und habe daher vielleicht garnicht das Recht dazu, über RELIGION zu reden -----. Ich grüble viel lieber "atheistisch"
philosophisch über die PROBLEME der Welt und der Menschheit nach ----. IHRE Worte >> fanatisierender Faktor << an einer RELIGION verleiten mich nun zu der Überlegung: Ist es schon INTOLERANZ, die verschiedenen Religionen miteinander nach ihrem Nutzwert zu vergleichen---?
So wie physikwissenschaftlich zwei PARALLELEN sich niemals berühren können, so wird auch philosophisch-denkerisch der IDEALISMUS nie dem REALISMUS gleichkommen----. Der MENSCH ist prinzipiell fehlerhaft und mangelhaft unvollkommen ---- d e n n sonst wäre ER ja so vollkommen wie der gedachte ideale SCHÖPFER- GOTT----. Der Freiburger Philosoph MARTIN HEIDEGGER stellte die Frage: WOZU braucht die Menschheit einen Gott ??? Seine Antwort war: WEIL sie es alleine nicht schafft!---- Die Diskussionsrunde hier verzeihe m i r die Frage: Aber was nützt uns Menschen eine "RELIGION", die zu "Heiligen Kriegen" gegeneinander aufstachelt ???? ---- Anders gefragt: DARF das GUTE aus lauter Gutseinsstreben auch dem TEUFEL die Hand reichen ??? Also sollen denn friedliebende MENSCHEN jede Art von sog. "Religion" rücksichtvoll TOLERIEREN ?? ----- M u ß nicht deutlich herausgefunden werden, welchen genauen WERT für die gesamte Menschheit (!) ein GOTTES-Glauben an sich hat ----- und haben muß ?--- Also der durch seinen selbstherrlichen ALLEIN-VERTRETUNGSANSPRUCH nun unter begründetem Unmenschlichkeitsverdacht geratene ISLAM soll bittesehr deutlich erklären, welchen VORTEIL gerade e r --als RELIGION(!)-- dem Rest der Welt bietet ---- im Vergleich z.B. zu den 10 Geboten und der Bergpredigt !!! Falls sich herausstellt, dass es sich um eine IRRLEHRE handelt, dann muß diese Heuchelei aufhören, als RELIGION zu gelten und von der Mehrheit der Menschen ungut weiter wirken gelassen zu werden.


Ricardo antwortete am 24.09.01 (14:22):

Hallo Dorothee

Bitte eure Adresse, wir melden uns hier im allgemeinen mit Emailadresse.
Zum Terror:
ist zumeist nicht nachvollziehbar, vor allem für die Opfer !!!
Abschaffen? Wie steht es mit Gewalt in eurer Klasse? Könnt ihr die denn abschaffen?

Die USA planen keinen Rückschlag oder Vergeltung, sondern sie wollen die Täter und ihre Helfer zur
Verantwortung ziehen.
Macht Ihr das anders wennn bei euch was passiert?

Adresse nicht vergessen!
Ric


Rosmarie S antwortete am 24.09.01 (14:47):

Hallo Friedrich,

du bemängelst an meinem Text: "Schöne WORTE..."

So ist es! Als ich meine Gedanken aufschrieb, war mir durchaus bewusst, dass das alles Utopie ist. Aus diesem Grunde wollte ich mich zunächst auch nicht mehr in diese Diskussionsrunde eingeklinken. Dann aber habe ich dies doch getan, weil mir Manches zu extrem dargestellt wird und weil ich einfach überzeugt bin, dass sich nie etwas ändern wird, wenn nicht bei uns allen grundlegende Dinge in den Köpfen verankert sind.

Es wird viel gestohlen und geraubt. Sollten wir im Angesicht dieser Tatsache etwa darauf verzichten, in uns selbst und in allen Anderen das Bewusstsein dafür wach zu halten, dass Stehlen unrechtmäßig ist? Wohl kaum. Genauso sehe ich schöne Worte: Sie könnten vielleicht manchmal dazu beitragen, Dinge etwas mehr zu hinterfragen und im Kleinen anzufangen, etwas mitmenschlicher zu handeln. Denn wo im Kleinen Frieden gehalten werden kann, ist die Chance gegeben, dass irgendwann einmal auch im Großen Frieden gehalten werden kann.
Weltfriede fängt in meinem persönlichen Denken und in meinem persönlichen Umgang mit den Anderen an.
Um ehrlich zu sein: Wer hier in diesem Forum keinen Frieden halten kann, dem würde ich in der großen Politik auch keinen zutrauen!


friedrich antwortete am 24.09.01 (17:03):

Sehr verehrte Frau Rosmarie S, Sie haben mich angesprochen, obwohl ich mir eigentlich keiner Unfriedenstiftung bewußt bin. Ich versichere Ihnen, dass ich absolut n i c h t die Absicht hatte, Ihren Beitrag respektlos zu kritisieren---!!!! Vielleicht entschuldigt es mich bei Ihnen, wenn ich hier offen das selbstkritische Geständnis abgebe, dass ich beim Durchgrübeln einer Vielzahl von denkbaren Möglichkeiten sehr oft das Problem habe, nicht auf Anhieb unterscheiden zu können, was richtig und was falsch ist----sondern dieses erst im Nachhinein gewahr werde, wenn es zu spät zum Korrigieren ist---. Wahrscheinlich würde ich "nach reiflicher Überlegung" überhaupt nichts mehr spontan SENDEN können----. Natürlich habe ich RESPEKT auch vor Ihrer weiteren Aussage : >>
"Weltfriede fängt in meinem persönlichen Denken und in meinem persönlichen Umgang mit den Anderen an. Um ehrlich zu sein: Wer hier in diesem Forum keinen Frieden halten kann, dem würde ich in der großen Politik auch keinen zutrauen!"<< WAS soll man in meinem Dilemma nun machen ?? weiter in den Foren mitdiskutieren oder besser alles unerörtert lassen ??? Mit herzlichen Grüßen.


Rosmarie S antwortete am 24.09.01 (19:58):

Hallo Friedrich,

es war nicht meine Absicht, Sie mit dem letzten Satz persönlich anzusprechen. Denn ich habe diese Einstellung grundsätzlich. Sie gaben mir nur durch Ihr auf mich bezogenes "schöne Worte" den Anlass, meine Gedanken noch einmal auszusprechen. Es ist zwar richtig, dass ich auch Ihre Aussagen oft als dem Frieden wenig förderlich empfinde, aber nicht nur Ihre. Und außerdem, wer weiß in diesen Zeiten schon, was richtig und was falsch ist? Eine Pazifistin bin ich schon lange nicht mehr...
Und mit dem Begriff "schöne Worte" hatten Sie ja durchaus Recht. Edel und schlau daherreden kann man leicht, wenn man auch keine konkrete Lösung der Probleme weiß... Und ich weiß wirklich keine. :-(

Herzliche Grüße
Rosmarie


Rosmarie S antwortete am 24.09.01 (20:49):


Liebe Dorothee,

gerade fällt mir auf, dass ich Ihre Ausgangs-Fragen noch nicht alle beantwortet habe.
Ob der Terror für mich nachvollziehbar ist?
Ich bin ein Mensch, der sich notfalls relativ gut im Griff hat (antrainiert) und außerdem von Natur her einigermaßen sozial veranlagt ist. Insofern ist er für mich nicht nachvollziehbar. Aber im Laufe der Lebenserfahrung ist er für mich nachvollziehbar geworden. Es gibt auch in unserem Alltag sehr viele Rücksichtslosigkeiten, viel Draufhauen und Ausleben von Egoismen und dazu viel ungebremsten Machtwillen.
Vielleicht meinten Sie aber auch, ob wir die Gründe für den Terror so nachvollziehen könnten, dass er uns irgendwie entschuldbar erschiene? Zu den Gründen für den Terror, wie ich sie sehe, habe ich mich weiter oben schon kurz geäußert. Ich halte die Ausführenden der Anschläge für unglückliche Verführte, die mit diesem Selbstmordanschlag ihrem Leben einen großen Sinn geben wollten. Im Grunde tun sie mir leid, was natürlich dennoch nicht heißt, dass ich es nicht richtig fände, diese Art von Terrorismus mit allen Mitteln auszuheben. Schuldig finde ich die Drahtzieher. Deren Schuld sehe ich als unendlich groß an.
Abschaffen wird man Terror nicht können. Dazu ist wohl zuviel Aggressionspotential und zuviel Machtwille im Menschen vorhanden. Aber durch mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Bildung, Demokratie und mehr Möglichkeiten für den Einzelnen, sein Leben sinnvoll und befriedigend selbst zu gestalten, könnte dieses Potential sozial verträglichere Ventile bekommen. Dies umzusetzen dürfte aber ein weiter Weg sein. (Ein paar Hundert Jahre werden wir wohl noch brauchen - wenn wir noch so lange Zeit haben... :-)))
Ob ein Rückschlag sinnvoll ist? Ein Rückschlag wie der Krieg gegen den Irak ist in meinen Augen nicht sinnvoll, überhaupt kein Rückschlag, bei dem die ohnehin geschundene Zivilbevölkerung leiden müsste. Aber andere Maßnahmen, eventuell auch begrenzte militärische, vor allem aber geheimdienstliche, wirtschaftliche oder sicherheitstechnische, die fände ich schon sinnvoll.
Ich vertraue auf Augenmaß und kluges Abwägen der Verantwortlichen.

Herzliche Grüße (Ob Sie überhaupt noch mitlesen? Ist nicht für Sie schon wieder ein ganz anderes Thema dran?)
Rosmarie


friedrich antwortete am 24.09.01 (22:48):

Sehr verehrte Frau Rosmarie S., ich traue mich kaum es zu wagen, Sie nochmals anzusprechen !?? zum Beispiel diesmal w e g e n Ihrer geheimnisvollen Andeutung: >>"Es ist zwar richtig, dass ich auch IHRE Aussagen oft als dem Frieden wenig förderlich empfinde..."<< Ja, es reizt mich sehr, Ihnen doch noch mitzuteilen, dass ich begierig darauf bin, gerade von stark überzeugten Menschen zu hören, was genau diese an m e i n e r Denk- und Redeweise störend finden, denn wie anders könnte sonst ich selber zu besseren(!!) End-Erkenntnissen kommen, als durch konkrete Gegenargumentationen anderer ----!? Gibt es wirklich etwas in der Welt, dass sich o h n e Druck und "Kraft" erreichen läßt ??? nur durch friedliche bittende Worte?----- z.B. um "im Kleinen anzufangen" z.B. schon bei der "Eroberung" der Geneigtheit einer Frau ???


Rosmarie S antwortete am 24.09.01 (22:59):


Lieber Ric,

auf deine Antwort an Dorothee möchte ich noch eingehen. Du hast Recht, für die Opfer und die indirekt Betroffenen wird Terror nie nachvollziehbar sein. Er ist wohl für uns alle inakzeptabel, auch wenn manche auf der Suche nach den Gründen, diese u.a. auch bei Amerika finden. Terror ist nie eine Möglichkeit, mehr Gerechtigkeit zu schaffen!

"Wie steht es mit Gewalt in eurer Klasse? Könnt ihr die denn abschaffen?" Genau da liegt meiner Meinung nach das Problem: Auch ich sehe eine Erziehung und Beeinflussung zu mehr sozialem Verhalten und Friedfertigkeit hin als ein Fass ohne Boden an. Aber sollten wir nicht trotzdem immer wieder versuchen, ein Tröpfchen einzufüllen?

"Die USA planen keinen Rückschlag oder Vergeltung, sondern sie wollen die Täter und ihre Helfer zur Verantwortung ziehen. Macht Ihr das anders, wennn bei euch was passiert?"
Bushs gemäßigte Worte lassen dies hoffen. Ich bin froh, dass sich bisher nicht blinde Rachelust durchsetzen konnte. Wollen wir hoffen, dass die folgenden Maßnahmen entsprechend ausfallen!

Noch voller Hoffnung
Rosmarie


friedrich antwortete am 25.09.01 (10:08):

Ich glaube nicht, dass es wirklich darum geht, n u r "die Täter und ihre Drahtzieher zur VERANTWORTUNG zu ziehen", denn WOZU soll das verstandesgemäß(!) "gut" sein, und WAS soll das materiell(!) "Gutes" bringen ---- denn der eingetretene SCHADEN ist nicht rückgängig zu machen und auch nicht "wieder-gut-zu machen"---weder materiell, noch verstandesgemäß, und auch nicht wirklich emotional---. Der "terroristische SUMPF des BinLaden" in diesem gottverlassenem AFGHANISTAN trocknet ganz von alleine aus, wenn das ganze karge Gebiet konsequent für längere Zeit (militärisch) abgeriegelt werden würde --- also ganz o h n e Schießerei---. Gibt es überhaupt einen "Vernunftweg" gegen TERRORISMUS ?? und besonders im Zeitalter von Massentourismus und Flugzeug-Fernreisen ??? Auf das urewige Dilemma: "Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!"----gibt es laut Bergpredigt nur die eine Antwort: "Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte auch die linke hin!" Oder gibt es etwas VERNÜNFTIGERES a l s "der Klügere gibt nach"---und "Frieden schaffen ohne Waffen"----????


Ricardo antwortete am 25.09.01 (10:18):



Hallo Dorothee
Nochmals eine Ermahnung:

Bitte eure Adresse, wir melden uns hier im allgemeinen mit Emailadresse.
Werden die Beiträge von euch überhaupt gelesen?


Rosmarie S antwortete am 25.09.01 (22:25):

"...dass ich begierig darauf bin, gerade von stark überzeugten Menschen zu hören, was genau diese an m e i n e r Denk- und Redeweise störend finden..."

Hallo Friedrich,

auf Ihre Frage vom 24.9.01 bin ich Ihnen noch eine Antwort schuldig.
Ich lasse jetzt mal die Inhalte Ihrer Postings ganz außer acht. Mich stört und ermüdet sehr der ständige Nachdruck in Ihren Reden. Sie schreiben kaum einen normal gesprochenen Satz, sondern drucken ständig Worte gesperrt oder groß geschrieben. Hinzu kommen immer wieder mehrfach gesetzte Ausrufe- und Fragezeichen. So redet nur jemand, der von der Wichtigkeit und Richtigkeit seines Gesagten enorm überzeugt ist und jedem seiner Sätze soviel Bedeutung beimisst, dass er deshalb ständig im Übermaß diese Mittel der Eindringlichkeit benutzt.

Hinzu kommt Ihre ungewöhnliche Anrede an die weiblichen Mitglieder und das hier ja eher unübliche "Sie". Vielleicht möchten Sie ja damit Respekt vor Ihrem Gegenüber bezeugen und zeigen, dass Sie nicht vorhaben, dem Anderen zu nahe zu treten. Auf mich wirkt dies aber unnatürlich distanziert, da Sie ja gleichzeitig durch sehr nachrückende, eindringliche und fordernde Argumentationen das Gegenteil tun. Auf mich wirken hier also zwei verschiedenartige und sich widersprechende Signale ein. Das gibt mir das Gefühl von Widersprüchlichkeit und psychischer Unausgeglichenheit bei meinem Gegenüber.


friedrich antwortete am 26.09.01 (04:23):

Ich verspreche,mich zu bessern.Friedrich.


friedrich antwortete am 26.09.01 (07:58):

Hallo Dorothee, was hältst Du davon: Wieso hat man in den riesigen altägyptischen Pyramiden keine einzige Pharaoleiche gefunden, sondern nur festversiegelte l e e r e Sarkophage ?? Manche Interpreten nehmen deshalb an, dass die ägyptischen Pharaone versucht hatten, "das Böse" (SET=Satan) unter schweren Steinhaufen wegzuschließen---. Mögliche Denkerkenntnis der Pharaonen: Würde das Gute das Böse kriegerisch besiegen wollen, dann müßte das Gute noch bösere Waffen anwenden, als das Böse hat---wodurch dann aber das Gute seine grundmoralische Gutheit verlieren würde------. Wegen dieses menschlichen Dilemmas entstanden wahrscheinlich die Religionen, mit dem hoffenden Vertrauen auf Bestrafung des Bösen durch eine allmächtige Gottheit. Mögliche Denkerkenntnis der Bergpredigt: Das Gute bleibt nur gut ohne Waffen---!


Georg Segessenmann antwortete am 26.09.01 (09:41):

Friedrichs Aussage: "Der "terroristische SUMPF des BinLaden" in diesem gottverlassenem AFGHANISTAN trocknet ganz von alleine aus, wenn das ganze karge Gebiet konsequent für längere Zeit (militärisch) abgeriegelt werden würde --- also ganz o h n e Schießerei---."

Es gibt Leute die behaupten, wenn man Krebs habe, solle man drei Wochen lang keine Nahrung zu sich nehmen; so trockne der Krebs aus und verhungere... Dann gibts noch einige - nicht Krebs-kranke - die behaupten, keine andere Nahrung zu sich zu nehmen als Licht....

Ich möchte keines von beiden ausprobieren. Irgendwo in der Bibel steht geschrieben: "Wer Augen hat zu sehen, der sehe und wer Ohren hat zu hören, der höre..."
Ich möchte ergänzen: Und wer einen Verstand hat zu denken, der denke.

Schorsch


Hermann Penker antwortete am 26.09.01 (10:33):

An den Verstand von Herrn Schmiede in aller Öffentlich zu zweifeln (oder gibt es eine andere Auslegung obiger Wortmeldung?) halte ich für unangebracht. Wäre er nicht in der Lage, ihn zu gebrauchen, hätte er nicht ein Arbeitsleben lang als Narkosearzt tätig sein können. Beim Terrorproblem mögliche Lösungen in der einen oder anderen Richtung zu suchen ist nicht eine Frage des Verstandes, sondern u. a. der persönlichen Werte bzw. der im eigenen Leben benutzten Werteskala und der vorhandenen oder nicht vorhandenen Achtung vor menschlichem Leben. Ich ersuche, nicht wieder scharfe Misstöne in die Diskussion zu bringen, damit die Diskussion nicht wieder so endet, wie vor kurzem erlebt, mit der Löschung einer ziemlich großen Anzahl von Beiträgen bzw. des gesamten Themas.
Herzliche Grüße
Hermann


Günter Paul antwortete am 26.09.01 (11:48):

Liebe Dorothee und Andere,

wir müssen uns wohl zunächst darüber verständigen, was wir unter Terror verstehen wollen. Im Strafgesetzbuch der BRD gibt es einen solchen Straftatbestand nicht, sondern nur den der „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ (§ 129a StGB). Die einzelnen terroristischen Handlungen werden nach den Gewalttatbeständen geahndet, die die Täter anwenden. Nach der Aufzählung in § 129a reichen diese von Mord bis zur Herbeiführung einer Gemeingefahr (z.B. Brandstiftung, Sprengstoffanschläge u.ä.). Ihre besondere Qualität erhalten Terrorhandlungen dadurch, daß die Straftaten begangen werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten und dadurch bei den Opfern bestimmte Handlungen oder deren Duldung zu erzwingen (Schutzgelderpressung, Hinnahme beispielsweise einer faschistischen Gewaltherrschaft).

In meinen Augen gehören Terrorhandlungen zu den schlimmsten Straftaten. Sie verstoßen nicht nur gegen Recht und Gesetz, sondern sind zutiefst unmenschlich. Ganz gleich ob sie von Einzelpersonen, von kriminellen Vereinigungen (s. § 129a StGB, z.B. Mafia oder die „al Quaida“ Bin Ladins) oder von Staaten (faschistischer Terror, Kriegsterror gegen Zivilbevölkerung) begangen werden sind sie unnachsichtig und ohne Ansehen der Person zu verfolgen und zu bestrafen. Das gilt auch für den sogenannten Psychoterror, bei dem die Handlungen in Diffamierungen und Drohungen bestehen. Der Psychoterror ist nicht weniger schlimm als physischer Terror, wie unser Volk und mit ihm viele andere Völker in der Zeit des sogenannten „3. Reiches“ erfahren mußten.

Terror ist in seiner Unmenschlichkeit durch nichts zu rechtfertigen (höchstens zu erklären). Die Vermutung, daß die Täter „Verzweifelte“ sind, trifft in der Regel nicht zu. Osmana bin Ladin ist 800facher Dollarmillionär, besitzt ca. 60 Firmen in aller Welt und gehört einem Familien-Clan an, der mindestens über 80 Milliarden US$ verfügt (Saudi Bin Ladin Group Inc.). Das sind nicht die „Ärmsten der Armen“. Ziel der letzten Terroranschläge ist offensichtlich weltpolitischer Machtgewinn dieser Gruppe, deren regulären miltärischen Mittel im Verhältnis zu den Großmächten gering sind. Die Armut ihrer Landsleute und der Islam werden von ihnen zur Erreichung ihrer Ziele offensichtlich nur mißbraucht.

Wer durch Terror bedroht ist, hat das Recht zur Selbstverteidigung und Notwehr. Entscheidend ist, daß nicht Terror durch Gegenterror (zum Beispiel Bombardierung von Wohngebieten mit vielen Toten unter der Zivilbevölkerung) beantwortet wird. Ich meine, die zahlreichen Geheimdienste der Großmächte (in der BRD mindestens 5, in den USA ebenfalls mehrere inclusive CIA, in Israel der Mossad u.s.f.) sollten in der Lage sein, die Anstifter und Organisatoren der Terroranschläge aufzuspüren und ihrer Bestrafung zuzuführen. Sonst sind sie das Geld nicht wert, das für sie aufgewendet worden ist. Die Selbstmordattentäter können allerdings nicht mehr bestraft werden. Sie sind tot.

Militärschläge (Kriegshandlungen) gegen die Terroristen treffen in jedem Fall auch Unbeteiligte (Unschuldige) und treiben sie dadurch in die Arme der Terroristen. Wenn es einmal zum Krieg kommt, zwingt das auch Unschuldige dazu, sich zu verteidigen. Das ist die Eigengesetzlichkeit des Krieges.
Das ist kurz zusammengefaßt meine Meinung. Möge sie Euch nützen.

Herzliche Grüße

von Günter Paul


friedrich antwortete am 26.09.01 (13:14):

Herr Penker, ich nehme mit Coolness zur Kenntnis, dass Sie "nicht in aller Öffentlichkeit" am Verstand von Herrn Schmiede zweifeln, um keine Misstöne in die Diskussion zu bringen---.


Hermann Penker antwortete am 26.09.01 (16:07):

Da ich nicht in der Lage bin, meinen obigen Beitrag und die Antwort des Herrn Fr. Schmiede zum Thema "Ist auf unsere Informationsquellen Verlass?" zu verschieben, passe ich, um das laufende Thema nicht länger zu stören.
Herzliche Grüße
Hermann


Rosmarie S antwortete am 26.09.01 (21:43):

Hallo Günter Paul,

deinen Beitrag finde ich sehr interessant, weil er sachliche Hintergrundinformationen liefert, die ich so noch nicht wusste. Danke! Außerdem leuchten mir deine Schlussfolgerungen ein.

Herzliche Grüße
Rosmarie


friedrich antwortete am 27.09.01 (00:49):

Lieber Günter Paul, Sie schreiben: >>"Ziel der letzten Terroranschläge ist offensichtlich weltpolitischer Machtgewinn der Gruppe um Osmana Bin Ladin........Die Armut ihrer Landsleute und der Islam werden von ihnen zur Erreichung ihrer Ziele offensichtlich nur mißbraucht"<< Ich frage mich allerdings, ob dieser massenhafte islamistische Fundamentalismus wirklich so einfach nur als eine Folge von Suggestion durch die Bin Ladin Gruppe zu erklären ist. Denn was heißt denn konkret: "ihr Ziel ist weltpolitischer Machtgewinn" ??? Will diese von Hause aus nicht unbegüterte Gruppe eine Art von Großraum-Regierungsdiktatur über ganz Arabien errichten sowie dann weiter Herrschaft über die ganze Welt erlangen? Hat sie denn nicht aus den letzten Weltkriegen die Erkenntnis bekommen, dass kaum noch territoriale Grenzverschiebungen möglich sind, erstrecht nicht angesichts des uneinholbaren Bewaffnungsvorteils der USA ? Oder will diese Gruppe sich alle arabischen Ölquellen unter den Nagel reißen, um selber am Verkauf des Öls an den Westen zu profitieren----also um pekuniär noch reicher zu werden? Oder will diese Gruppe erreichen, dass der Westen eine Art von Tribut an die islamischen Länder zahlt, und zwar soviel, dass damit dort die ganze arme Bevölkerung ein Mehr an Lebensfreude bekommt? Denn um an einer globalen sozialen Marktwirtschaft teilnehmen und teilhaben zu können fehlt diesen Wüstengebieten ja noch schlimmer die Grundlage als der ehemaligen DDR, oder Polen, Ungarn, Rumänien, Rußland usw.. Oder will diese Bande einfach nur blutrünstig ihre niederen Neid- und Haßgefühle gegen den Westen abreagieren durch Terroranschläge ohne Ende, denn ich kann absolut keinen Ausweg erkennen aus der zunehmenden Armutsituation im gesamten Arabien---. Ist denn wirklich die westliche Finanzpolitik daran schuld, dass es diesem Gebiet so elend geht ? Wie überlebt denn eigentlich das kleine ISRAEL inmitten von arabischen Ländern und innerhalb unseres westlichen Konkurrenzsystems ? Oder beziehen alle Israelis Dauersozialhilfe aus den USA ? Zurückdenkend an die Indianerkriege in Amerika, und an den deutschen Propagandaruf "Volk ohne Raum" frage mich nun unentwegt, wie diese fast vergleichbare islamistische Massen"Bewegung" jemals zum Stillstand und zu einem happy end als friedfertiges Berufstätigkeitsvolk kommen soll ? Je größer dort die Armut werden wird, z.B. jetzt durch Wegfall des Tourismus aus dem Westen, umso größer wird wahrscheinlich auch der Haß werden auf den garnicht soviel Geld erübrigen könnenden Westen ---. Und was passiert erst mit den vielen armen Menschen, wenn sich der Westen jetzt notgedrungenermaßen vom islamisch-arabischen Raum wirtschaftlich abschottet, und auch vielleicht sogar vom arabischen Eröl unabhängig macht ? Das gäbe doch dann bald ein Massenverhungern ohne jegliches militärisches Mitverschulden seitens des Westens ? Verdammt,verdammt, was ist bloß los mit dieser Welt ???? Ich kann mich nicht mehr freuen---!


Georg Segessenmann antwortete am 27.09.01 (09:33):

Terror fängt in der Familie an, findet seine Fortsetzung in der Schule, dann - für jene, die zum Militär müssen - in der Truppe, und schliesslich strahlt er auch noch auf das Erwerbsleben, den Arbeitsplatz aus.

Wie sollte sich da der Terror nicht auf die ganze Erde ausbreiten.....

"Zuhause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland" (Gottfried Keller)

Schorsch


friedrich antwortete am 27.09.01 (09:56):

Absolut richtig, was SCHORSCH lehrt!!! Doch "grau ist alle Theorie"!! siehe Irland, Baskenland u. Mafia. Bereits zu Gottfried Kellers Zeiten hatte es schon aufgehört mit sog. "Zuhause" und "Vaterland"---. Läßt sich eine Fehlentwicklung zurückdrehen?? WAS ist schuld am offensichtlich zunehmendem CHAOS auf der Welt? Muß vielleicht erst schicksalshaft unabwendbar eine neue Sintflut über Erde und Menschheit gebraust sein, ehe sie wieder menschenwürdig r e i n wird? Und WIE könnte diese "reinigende" Gehirn- und Blutwäsche wohl aussehen? Gäbe es am Ende nur noch eine einzige Nation, und einen einzigen Staat (Demokratie) und eine einzige Religion auf der Welt ?


Ricardo antwortete am 27.09.01 (17:12):

Ganz so einfach ist die Sache wohl nicht.

Bin Laden hatte eine wohlbehütete Kindheit in einer großen und reichen Familie.
Und um Gottes Willen.. eine Sintflut würde auch nix helfen, wie die erste gezeigt hat.
Und eines noch:
Schlechter ist die Welt nicht geworden
meint meine Katze, nachdem sie gefuttert hat..


Hermann Penker antwortete am 28.09.01 (17:25):

Lieber Ricardo! Nachdem die Unstimmigkeit der Vergangenheit (nicht zwischen uns beiden) durch private Mails ausgeräumt wurde, möchte ich mich doch wieder in dieser Runde äußern. "Schlechter ist die Welt nicht geworden" wird schon richtig sein. Aber leider viel besser auch nicht. Mir fehlt die Evolution in die Richtung des Guten. Zwar gibt es eine größere Anzahl von Ländern, wo die öffentliche Meinung für mehr Humanität in der zwischenmenschlichen Beziehung eintritt. Also eine Verbesserung gegenüber der Zeit, in der die Folter als legales und brauchbares Mittel des Verhörs galt. Es zeigt sich aber oft, dass gemeine Verbrechen viele Menschen dazu bringen, nach Rache zu schreien und auch die Humanität für einige Zeit zu vergessen. Unser Problem ist, dass die technische Entwicklung dem Wachstum des Verantwortungsbewusstseins vorauseilt (wenn es dieses Wachstum überhaupt gibt). Die Gefährlichkeit unserer heutigen Situation liegt meiner Meinung nach darin, dass z. T. instinktgeleitete Steinzeitmenschen statt Faustkeilen Atombomben zur Verfügung haben. Je größer die Diskrepanz zwischen der Größe des Verantwortungsbewusstseins und den technischen Möglichkeiten ist, umso verheerender werden die Gewalttaten.
Herzliche Grüße
Hermann


friedrich antwortete am 28.09.01 (19:21):

BUSHs neue Kampf-Parole: "Dauerhafte FREIHEIT" ist genauso unglücklich gewählt, wie zuvor die Vokabel "Kreuzug" ---denn meiner Meinung nach verursacht gerade dieser Absolutheitsanspruch "Freiheit über alles!", daß nun jeder engstirnige "Steinzeitmensch" auf der Erde sich wie ein König fühlt, und sich die "Freiheit" herausnimmt, zu behaupten, dass gerade s e i n e Handlungen aus Verantwortungsbewußtsein geschähen----. Meiner Meinung nach müßte jetzt BUSH zuerst erneut erklären, was genau und konkret die USA unter "FREIHEIT" verstehen---!? mit besonderer Begründung seines Ansinnens zur Freiheit der Durchführung bestimmter Kampf-Maßnahmen = Maßregelungen in Arabien-----. Und eigentlich müßten die Vereinten Nationen zuerst jetzt auch rasch ein global gültiges GRUNDGESETZ formulieren, das von allen Völkern dieser Erde akzeptiert werden könnte ----, ehe irgendein einzelnes Land isoliert es sich "freiheitlich" einzubilden erkühnt, den sog. internationalen Terrorismus "dauerhaft" aus dieser durch Atomraketen und Kampfstoffe bedrohten Welt liqidieren zu können.


Hans antwortete am 02.10.01 (02:54):

Ich lese gerne, daß Kardinal Ratzinger den wilden Thesen des Silvio Berlusconi widerspricht. Berlusconi - der italienischer Ministerpräsident - hatte in den letzten Tagen von einer Überlegenheit der fortschrittlichen christlichen gegenüber der rückständigen islamischen Kultur gesprochen. Kardinal Ratzinger - der Leiter der vatikanischen Glaubenskongregation - mahnt: Man muss das Thema mit Vorsicht und mit gegenseitigem Respekt betrachten.

Auch hier in diesem Forum wäre es angebracht, die islamische Kultur als eine der Sternstunden und der ganz großen Kulturen der Menschheit zu würdigen.

(Internet-Tipp: https://www.welt.de/daten/2001/10/02/1002eu285985.htx)


Günter Paul antwortete am 02.10.01 (11:29):

Liebe Freunde,

nun sind wir ziemlich weit von Dorothees ursprünglichem Anliegen abgekommen, einfach zu erfahren, wie ältere Menschen über die Terroranshläge in den USA und über Gewalt in der Welt überhaupt denken. Die Diskussion wirft Fragen auf, die weit darüber hinaus gehen – und zurecht! Es geht nach meiner Überzeugung tatsächlich um die Zukunft der Menschheit und damit auch unserer Erde, die unserer Verantwortung anvertraut ist. „... mehret Euch, bevölkert sie und macht sie Euch untertan ...“ sagt die biblische Überlieferung aus ferner Vergangenheit. „Macht sie Euch Untertan ...“ - das heißt doch nicht „unterwerft sie Euch und plündert sie nach Herzenslust aus“. Das heißt doch – auch aus dem Vergleich mit anderen uralten Überlieferungen (und den Gedanken von Völkern, die bis Mitte des vorigen Jahrhunderts noch sehr ursprünglich lebten) heraus - „Übernehmt die Verantwortung für sie!“ Jahrtausende immer tieferer Spaltung der menschlichen Gemeinschaften, in elitäre Minderheiten die über notwendiges „Herrschaftswissen“ verfügten und es immer schamloser zur persönlichen Bereicherung mißbrauchten und eine immer größere Mehrheit von ihnen wirtschaftlich abhängiger Menschen, haben diese Einsicht aus der frühen Geschichte des „modernen“ Menschen mehr und mehr verschüttet.

Jetzt ist, so glaube ich, ein Wendepunkt erreicht, an dem diese verhängnisvolle Entwicklung den Fortbestand der Menschheit selbst infrage stellt. Es droht der Absturz in eine bisher unvorstellbare Barbarei, die unter snderem auch in der terroristischen Kriegführung Ausdruck findet. Gerade wir Älteren sind nach meiner Meinung dazu berufen, ausgehend von unserer Lebenserfahrung, unserem Wissen und unserer Einsichtsfähigkeit (nennen wir sie meinetwegen „Weisheit“), das Nachdenken über und das Handeln für, eine notwendige gesellschaftliche Umgestaltung zu fördern. Einen anderen, schnelleren und bequemeren Ausweg sehe ich nicht. Wie wir die Gesellschaft der Zukunft nennen wollen, ist Nebensache. Entscheidend ist, daß wir Menschen von heute auch mit erkennen, wohin wir kommen müssen und wie wir dahin kommen können.

Zu Ihrer Antwort, lieber friedrich, auf meinen vorigen Beitrag. Ja, es gibt Bestrebungen einen islamischen Staat zwischen Indischem Ozean und Mittelasien (möglichst bis zum Persischen Golf und zum Mittelmeer) zu schaffen. Anläßlich des Putin-Besuches wurde wieder davon gesprochen. Und für Europa besteht das Ziel, ein islamisches „Großalbanien“ zu gründen. Auch die albanische UCK unterhielt enge Verbindungen zu Bin Laden und seinem Clan. Die Kämpfer der UCK wurden zum Teil in Afghanistan ausgebildet. In Tirana gibt es die Arab Albanian Islamic Bank, die eng mit der Saudi Bin Ladin Group kooperiert. Aber die UCK wurde bekannterweise im Kampf gegen Jugoslawien von der NATO unterstützt . Es entsteht der Eindruck, daß dieses Zusammenspiel durch ihre überraschende Auflösung verschleiert werden soll.

Eine Diskussion zum Problem der „Freiheit“ hielte ich für sehr interessant, würde es aber lieber in eine andere Diskussionsrunde verschieben. 49 Forenbeiträgen (über 20 Seiten Starwriter) sind nach meiner Auffassung genug. Mir jedenfalls fällt es sehr schwer in den zahlreichen und verzweigten Meinungsäußerungen noch die Übersicht zu behalten.

Als Nachtrag: Sehr gut recherchierte Aussagen zur gegenwärtigen Situation und zu den Vorgängen um den Bin-Ladin-Clan findet Ihr in den letzten Nummern des „Spiegel“. Wer ihn im Internet aufrufen will: https://www.spiegel.de

Grüße
Günter Paul

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de)


Hermann Penker antwortete am 02.10.01 (14:00):

Es ist richtig, dass die Kultur der Moslems als großartige menschliche Leistung zu würdigen ist. Es kann auch nicht oft genug wiederholt werden, dass nicht einzelne unter uns lebende Moslems durch Pauschalurteile zu potentiellen Attentätern gestempelt werden dürfen, nur weil "angebliche Glaubensbrüder" den Islam als Alibi für ihre Verbrechen missbrauchen. Es wäre aber auch eine Gleichbehandlung der Kulturen zu fordern. Während Moslems in Europa und Amerika die volle Glaubensfreiheit genießen und ohne Probleme missionieren dürfen, müssen westliche Firmen christliche Priester inkognito z. B. in das Land der SAUDIS einschleusen, wenn sie eine christliche Betreuung ihrer Arbeitskräfte wünschen, und zum Christentum konvertierte ehemalige Moslems werden mit dem Tode bedroht, z. B. in Afghanistan.
Dürfen wir aus der jüngsten europäischen Geschichte lernen? Offensichtlich gibt es keine Garantie für das fortwährende Funktionieren einer multikulturellen Gesellschaft. Während die Moslems ihre Siedlungsgebiete fast frei von anderen Religionen halten, schaffen wir für unseren Lebensbereich eine multikulturelle Bevölkerung. Und wenn es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kulturen eines Staatsvolkes kommt, dann werden diese brutaler geführt als in einem Krieg mit klaren Fronten. Dass beispielsweise der Bruderkrieg im ehemaligen Jugoslawien von angeblichen Christen ausging, machte die Sache nicht besser.
Sind unsere Politiker total erblindet und nicht in der Lage zu erkennen, in welche Richtung sie mit ihren Gesetzen die Weichen stellen? Gibt es für sie nur noch als einzigen Wert die Kapitalanhäufung bei einer Minderheit zu Lasten der großen Mehrheit? Zuerst ließen sie zu, dass die nationale Großindustrie durch Kapitalverflechtung internationalisiert wurde. Jetzt setzt man auch bei positver Ertragslage Arbeiter frei, wenn dies der Gewinnmaximierung für Aktionäre dienlich ist. Niedrige Einkommen, Teilzeitarbeit oder unbezahlte Überstunden und hohe Mieten zwingen zur Erwerbstätigkeit beider Partner. Auf jedes Paar fallen europaweit 1,x Kinder, weil mehr die Eltern in die Armutfalle treiben würden. Da zu wenig bodenständige Arbeitskräfte nachkommen, holt man Ersatz aus fremden Kulturen. Vielleicht könnte einer unserer Senioren den Politikern vorrechnen, wann das heutige Staatsvolk durch den ständigen Zuzug von Angehörigen fremder Kulturen und durch deren größere Vermehrungsrate zur Minderheit in der eigenen Heimat wird?
Der von den Politikern so gepriesene Wohlstand, an dem noch dazu immer weniger echten Anteil haben, führt dazu, dass wir unseren Kindern eine vergiftete und ausgeraubte Erde hinterlassen. Und jetzt sind wir dabei, ihnen auch die Probleme einer multikulturellen Gesellschaft aufzuhalsen. Als Draufgabe dürfen sie unsere Schulden bezahlen, die wir trotz unseres angeblichen Wohlstandes angehäuft haben.
Gegen eine Verschmelzung der Kulturen gäbe es keinen Einwand, wenn sie alle Staaten erfasst. Dies findet aber nicht statt. Die islamischen Staaten halten ihre Gebiete weitgehend frei von westlichen Einflüssen. Will sich der Westen selbst aufgeben? Christliche Nächstenliebe könnten wir auch praktizieren, indem wir moslemischen Flüchtlingen in einem sicheren moslemischen Land das Überleben so lange ermöglichen, bis sie in die Heimat zurück können. Sie müssten sich nicht fern der Heimat an eine fremde Umgebung gewöhnen, sie könnten unter Gleichdenkenden bleiben.
Ich bin nicht für ein Zurückschicken von moslemischen Bürgern, die als ordentliche Staatsbürger ihre Bürgerpflichten erfüllen. Ich bin aber gegen ein unkontrolliertes Wachstum des Prozentsatzes von Bürgern anderer Kulturen in unserer Gesellschaft, nicht, weil wir mehr wert sind, sondern weil ich für die Erhaltung unserer Kultur eintrete. Und klare Grenzen zwischen den Kulturen erleichtern die Terrorbekämpfung, wenn Verbrecher religiöse Argumente zur Verführung missbrauchen.
Herzliche Grüße
Hermann


eva antwortete am 02.10.01 (16:12):

HERMANNs vorzüglich artikulierter Ansicht schließe ich
mich vollinhaltlich an. Auch Amerika ist durchaus nicht der
vielgerühmte "Schmelztiegel der Kulturen", sondern die
einzelnen Ethnien versuchen trotz allem Druck in gesonderten
Stadtvierteln ihre kulturelle Eigenart beizubehalten. Und
wenn eine Assimilierung so selbstverständlich wäre, wieso
gibt es dann Jahrhunderte alte Sprachinseln jeder Kultur ?
Ich bin für die EU und die Globalisierung, aber man sollte
die Ethnien auseinanderhalten, siehe die schrecklichen
Folgen der in Afrika mit dem Lineal von den Kolonisatoren gezogenen Landesgrenzen, ohne Rücksicht auf die natürlichen der Stämme (Hutis und Tutsis !) Aber heute ist man ja schon ein Faschist, wenn man Unterschiede der Kulturen erwähnt !

Eva


friedrich antwortete am 03.10.01 (09:56):

Man kann auf zweierlei Weise "Denken"----z.B. über Geldvermehrung,Heimatland und über Zukunft der Menschheit---, mit dem Herzen und ohne dem Herzen----. Gibt es ein gleichzeitiges sowohl mit, als auch ohne Nächstenliebe zu denken ???


Hermann Penker antwortete am 03.10.01 (11:35):

Lieber Friedrich S.!
Mir gefiel es besser, als wir denjenigen, dem wir antworten wollten, auch direkt "ansprachen". Ich habe vor, dies auch wieder zu tun, auch wenn es nicht allen gefällt, lade aber natürlich auch die anderen ein, diese Beiträge zu lesen.
Ich denke, obiger Eintrag ist auf mich gemünzt?
In vielen Beiträgen bezog ich mich auf die Nächstenliebe. Die Formulierung des Gebotes: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" fordert weder die Selbstaufgabe noch die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen. Daher muss es erlaubt sein zu überlegen, wie man Hilfsbedürftigen Hilfe bringen kann ohne die eigenen Lebensgrundlagen oder die der Kinder zu gefährden. Die Nächstenliebe zeigt sich doch in der Hilfeleistung, und nicht in einer Selbstaufgabe.
Herzliche Grüße
Hermann
p.S.: Weiß irgendjemand, ob Dorothee oder sonst jemand aus der Gruppe jemals einen Beitrag gelesen haben?