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THEMA:   Was können wir tun?

 19 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 13.09.01 (13:38) mit folgendem Beitrag:

Wir sollten nicht stundenlang vor dem Fernseher sitzen und die schrecklichen Nachrichten und Berichte passiv und gelähmt über uns ergehen lassen. Wir sollten nicht in erster Linie die Gedanken auf eigene Sicherheit und Gefährdung richten und uns Ängsten hingeben. Was können wir tun und helfen?

Mir fällt nicht viel ein, aber ich habe z.B. bei web.de eine Internetseite gesehen - URL hier unten -, wo immerhin ein Online Kondolenzbuch aufliegt und zu Geldspenden an das DRK aufgerufen wird. Hat jemand weitere Vorschläge?

Aktivität und Engagement hilft mehr als passives Hinnehmen von Vorgängen, die uns emotional überwältigt haben.

(Internet-Tipp: https://img.web.de/web/html/helfen/index.html)


Ricardo antwortete am 13.09.01 (16:51):

Hallo Jo
Das ist sicher ein wichtiges Thema, ich denke Hilfe kann zur Zeit auch sein, Freunde in den USA anrufen und hören was sie empfinden.Auch die Amerikaner in unserem Land freuen sich über unsere Solidarität.


Karl antwortete am 13.09.01 (18:13):

Wir hatten noch bis Sonntag Besuch aus einem kooperierenden Labor in New York. Über E-mail wissen wir, dass alle körperlich unversehrt sind, aber extrem geschockt. In unseren Kontakten versichern wir sie unserer Solidarität. Man kann nur hoffen, dass die westliche Welt näher zusammenrückt und die gemeinsamen Werte erkennt und verteidigt. So könnte die Absicht der Mörder ins Gegenteil verkehrt werden.


blaettchen antwortete am 14.09.01 (16:22):

Dankeschön, lieber Johannes, für die Kondolenz-Adresse. Da kann man wenigstens eine Winzigkeit tun Sonst habe ich nur die Idee, mein Mitgefühl und meine Solidarität im Gebet auszudrücken. Aber das ist auch notwendig. blaettchen


hedwig antwortete am 15.09.01 (07:46):

Von der Kondolenzadresse möchte ich auch Gebrauch machen.
Das DRK möchte ich nicht Unterstützen, da dort m. W. nicht
alles Geld zweckbestimmt eingesetzt wird. Angesichts des
traurigen Themas "Terror in USA" mag ich nicht mehr ausführen. Am gestrigen Donnerstag habe ich zuhause die
3 Minuten zur Trauer innegehalten. Wer niemanden in den USA
hat, wie ich, kann hier den amerikanischen und den gar zu schnell geächteten Menschen ---die es auch gibt -Mitgefühl bezeugen.
Danke Johannes, für die Kondolenzadresse.
Hedwig (z.Zt. alte Adr., da unbehobene Störung bei d. neuen..)


G. Segessenmann, alias Georg von Signau antwortete am 15.09.01 (12:34):

All ihr von Aufhetzern Verführten und Missbrauchten dieser Welt, fragt ihr euch denn nicht, warum jene, die euch für euren "Heldentod" aufbereiten, das Selbtsmordkommando nicht selbst ausführen?
All ihr Aufhetzer und Verführer, glaubt ihr denn nicht, dass die, die ihr zu ihrem "Opfer" verführt habt, auf euch im Jenseits warten und euch beim Schöpfer verklagen?
All ihr Despoten, Magnaten und Ausbeuter, die ihr den Ausgebeuteten mit eurem Tun erst den Weg ebnet und sie auf diesen zwingt, glaubt ihr denn nicht, dass all euer zusammengerafftes Geld euch nichts nützen wird, wenn ihr dereinst vor dem Hohen Gericht steht und die Ausgebeuteten mit Fingern auf euch zeigen werden?
All ihr Selbstgerechten von Rom bis Dublin, von Petersburg bis Philadelphia, die ihr tausendmal am Tag Gott im Munde führt, glaubt ihr denn nicht, dass dieser Angerufene es satt hat, eure Litaneien abzuhören? Glaubt ihr denn nicht, es wäre besser, den Balken im eigenen Auge endlich zu sehen, als immer auf den Splitter im Auge eures Nächsten hinzuweisen?

G. Segessenmann, Obergösgen


Erna Ecker-Philippi antwortete am 16.09.01 (16:21):

Meine Gedanken kreisen oft um die Menschen, die solche Terroranschläge durchführen. Versteht mich richtig, ich will keinen von ihnen entschuldigen, denn jeder Mensch kann sich frei entscheiden. Aber ich sehe es so oder ähnlich: Diese Leute stammen meist aus armen Verhältnissen, sind bestimmt von Hause aus unbedeutend und träumen auch davon, etwas Besonderes zu leisten. Hier packen sie die Drahtzieher, ermöglichen ihnen eine Ausbildung auf hohem Niveau, machen sie körperlich fit und stopfen sie voll mit irgend welchen Lehren bis zum Fanatismus hin. Dass dann eine Tat noch angeblich göttlich belohnt wird, läßt die Menschen sogar zum Selbstmörder werden. Und ich stelle mir vor, wie die Hintermänner jubeln, wieder Dumme gefunden zu haben, die ihnen selbst durch ihre Taten womöglich größte Profite ermöglichen. Siehe jetzige Vorgänge an der Börse. Sie selber waschen die Hände in Unschuld, die schmutzigen Vorfälle würden sie nie übernehmen.

Erna


Erna Ecker-Philippi antwortete am 16.09.01 (16:30):

Meine vorige Antwort ging mir zu früh davon.
Ich wollte noch hinzufügen, dass wir, die zivilisierten Staaten, die Pflicht haben, in unterentwickelten Gegenden der Welt zu helfen, dass alle Menschen über ein notwendiges Grundwissen verfügen und genügend Mittel für ein menschenwürdiges Leben besitzen. Dazu sollten uns auch private Opfer nicht zu viel sein.

Erna


Helga Cux antwortete am 16.09.01 (20:13):

"das die westliche Welt ihre gemeinsamen Werte entdeckt und sie verteidigt",
ja aber bitte nicht mit der Waffe in der Hand, es sind schon zu viele getoetet worden,kann man das Geld nicht besser fuer Friedens - sichernde Massnahmen ausgeben. Vergeltung bringt nur wieder neue Vergeltung hervor. Wir wollen Frieden, fuer alle Menschen.Und bitte daran denken Moslems wollen den Frieden genauso wie Christen. Wir sind doch alle Kinder einer Welt. Helga


Georg Segessenmann antwortete am 17.09.01 (10:24):

Recht hast Du Helga. Aber leider gibt es in der Islamischen Welt allzuviele Ayatollas, die den Koran nach ihrem hassbestimmten Credo interpretieren und ihren Schülern nur das beibringen, das dazu dienen kann die "Ungläubigen" auszurotten.

Schorsch


evi antwortete am 17.09.01 (21:27):

Lieber Georg Segessenmann,

woher weisst Du, ob die "Ayatollas den Koran nach ihrem hassbestimmten Credo interpretieren und ihren Schülern nur das beibringen, das dazu dienen kann, die "Ungläubigen" auszurotten?" Denkst Du Dir das oder haben Dich die (deutschen?) Medien darüber informiert? Würde mich wirklich sehr interessieren.

Evi


Renate Bolm, Cala Figuera/Mallorca antwortete am 18.09.01 (18:55):

Hallo Helga,
Du sprichst mir aus der Seele!! Wir sollten auch an all die Opfer denken, die es weltweit gibt, und an deren Tod auch die USA nicht allzu knapp beteiligt sind.
Auf folgender Internetsite kann man eine Kerze für die Opfer der schrecklichen Terroranschläge in Amerika entzünden.
www.kerzen.foehr-die-insel.de
Grüße von Mallorca
Renate


hedwig antwortete am 18.09.01 (19:52):

Erna,Du meinst, wir müßten den Unterentwickelten helfen?
Ja, was taten wir denn in all den vergangenen Jahren? Wir halfen, und wir helfen. Und wenn auch nur die Hälfte unserer
bisherigen Hilfe dem Volk zugute gekommen wäre, hätten nicht Massen an Hunger und Elend krepieren müssen. Die Häuptlinge, die sich von unser Entwicklungshilfe bisher ihr
Luxusleben geleistet haben und hatten, beuteten ihre Länder aus. Siehe Mobuto, zig Jahre, sein Nachfolger ist nicht besser...Das ist doch bekannt. Daß wir allerdings auch zu den Rüstungsexportländern,m. W. an 3. Stelle, gehören, ist auch ein Trauerspiel, aber Hilfe, Hilfe Hilfe, wer hilft denn soviel wie Deutschland, überall und immer wieder und wird noch immer...erpreßt wegen des 3. Reiches....Gruß hedwig


Karl antwortete am 19.09.01 (08:28):

Auch im Seniorentreff haben wir jetzt ein Kondolenzbuch ausgelegt:
/seniorentreff/de/php-scripts/kondolenz/kondolenz.php
Ich würde mich freuen, wenn wir auch als Seniorentreff Solidarität mit den Opfern und Hinterbliebenen der Terroranschläge zeigen würden.

MfG Karl

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/kondolenz/kondolenz.php)


hedwig antwortete am 19.09.01 (19:10):

Heute, Mittwoch,kam durch die Nachrichten, daß Schröder mit Kabinett beschloß, Kriegsbeihilfe zu leisten.
Es macht mich traurig und besorgt. Die USA sind ja zufrieden, wenn wir logistisch helfen. Schade, daß man meint, aufs Ganze gehen zu müssen. Unsere Jungs müssen dann
ja herhalten. Sonst wollte ich nicht gern Kritik üben, aber die Sorge...hedwig

Die Kondolenzmöglichkeit bei Karl nutze ich auch.


G. Segessenmann, alias Georg von Signau antwortete am 20.09.01 (14:20):

"Was können wir tun?"

Das ist das Thema hier. Eine Möglichkeit sollten wir nutzen: uns mit Leserbriefen über die Medien am Geschehen beteiligen. Ich habe es mit dem folgenden Leserbrief an die grösste Schweizerzeitung getan (wobei die Chance gering ist, dass meine Schreibe erscheinen wird!):

Intelligente Kriegsführung ist wenn man das tut, was der Gegner nicht erwartet. Alles erwartet, dass nun die Amerikaner - unterstützt von ihren Verbündeten - Afganistan mit Bomben und Raketen angreifen. Bis zu diesem vermuteten Angriff werden wohl gegen eine Million Afganen auf der Flucht sein, um sich vor dem vermuteten Bombenterror zu schützen. Die Nahrungsreserven der Flüchtlinge werden in ein paar Wochen aufgebraucht sein, eine Hungersnot wird über sie herein brechen. Dazu kommt noch, dass der Winter vor der Türe steht. Wer nicht verhungert, der wird erfrieren. Der vermutete Terrorist Bin Laden aber wird inzwischen Zeit haben, ein Versteck aufzusuchen, das von den Angreifern nicht gefunden wird.
Nun sollten also die Amerikaner das Unvermutete tun. Wie wäre es, statt Raketen und Bomben Lebensmittel und andere Hilfsgüter auf die Afganen regnen zu lassen? Dem armen Volk, das zwischen den Fronten droht aufgerieben zu werden, könnte somit die Augen geöffnet werden, dass die "Ungläubigen" der reichen Länder nicht die Absicht haben, ihnen zu schaden. Und wenn einmal diese Einsicht vorhanden wäre, wäre es leichter, diesen Menschen plausibel zu machen, dass mit der Verweigerung der Unterstützung der Terroristen resp. der Auslieferung Bin Ladens ihnen mehr gedient wäre als mit Hass auf alles, was nicht islamisch ist.

G. Segessenmann, Obergösgen


Margot Girlich antwortete am 20.09.01 (17:06):

Hallo, lieber Georg, Deinen Vorschlag finde ich ganz großartig! Wenn statt Bomben Lebensmittel auf Afghanistan regnen würden, bestünde eine Möglichkeit, das Feindbild in der Bevölkerung am schnellsten zu relativieren.
Haben die Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg nicht etwas Ähnliches mit dem schuldigen Deutschland gemacht?
Am besten wäre es, diesen Brief an das Weiße Haus zu schicken!
Viele herzliche Grüße an alle, die sich mitsorgen! Margot


Doris Routliffe antwortete am 20.09.01 (18:09):

Margot - als jemand, der den Krieg und die Nachwehen in Deutschland erlebt hat, möchte ich erwidern, daß die Lebensmittel und so weiter, die von den Amerikanern kamen vielleicht aus Schuldgefuehl geschickt wurden? Immerhin haben deren Terrorangriffe auf deutsche Städte fast ausschliesslich Frauen und Kinder getroffen. Wir Kinder wussten genauso wenig, warum wir unentwegt bebombt wurden (waren uns doch keiner Schuld bewußt), wie die amerikanischen jetzt nach dieser Tragödie.


HelgaCux antwortete am 20.09.01 (21:42):

Ich weiss nicht ob die Amerikaner nach dem Krieg geholfen haben weil sie Schuldgefühle hatten, das ist mir auch gleich .Und sind wir wirklich so unschuldig daran dass es einem großen Teil der Menschen so schlecht geht?
Die Frage ist was können wir tun?
Die den Krieg und die Nachkriegszeit als Kinder erlebt haben tragen doch noch die Narben in sich , wir können doch nicht zuschauen wie wieder Kinder leiden und sterben müssen. Der Brief von Georg gefällt mir, nur glaube ich nicht dass die "Herren " sich danach richten.Leider!! ein Vers der mir gefällt lautet:

Ich setz auf die Liebe
das ist das Thema
den Hass aus der Welt zu entfernen
bis wir bereit sind zu lernen
dass Macht Gewalt Rache und Sieg
nichts andeeres bedeuten als ewiger Krieg
auf Erden und dann auf den Sternen.
(Verfasser mir unbekannt)
ich musss gestehen, ich habe doch Angst wie es weiter geht, aber so geht es wohl den meisten.
Tschüss und viele Grüsse Helga


Georg Segessenmann antwortete am 21.09.01 (09:01):

Liebe Doris

Auch Aphghanistans Kinder wissen es nicht.......

Aber Hass, einmal gesäht, ist kaum mehr auszurotten.

Schorsch