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THEMA:   Zur Debatte um die Embryonenforschung - Fortsetzung

 4 Antwort(en).

admin.. begann die Diskussion am 15.08.01 (13:15) mit folgendem Beitrag:

Der erste Teil muss wegen "Überfüllung" ins Archiv


admin.. antwortete am 15.08.01 (13:31):

Die Mailadressen wurden hierher übertragen, der erste Teil des Themas ist unter /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a498.html nachzulesen.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a498.html)


Wolfgang antwortete am 23.08.01 (14:35):

Ich möchte noch auf Deinen letzten Beitrag eingehen, Karl, der leider schon im Archiv verschwunden ist. Erschreckt hat mich Deine Einschätzung, dass ich eine "Kampagne" führe und den Berufsstand der BiologInnen "denunziere". Ich möchte Dich daran erinnern, dass seit Jahrzehnten eine wissenschaftliche Auseinandersetzung darüber geführt wird, was Naturwissenschaft im Allgemeinen und Biologie und Medizin im Besonderen machen dürfen und was nicht. In die Kritik geraten und mir und anderen besonders suspekt sind BiologInnen, die ihre Wissenschaft ausschliesslich auf philosophische Sichtweisen und Methoden der Physik und daraus abgeleitet der Chemie gründen.

Ich schätze zum Beispiel sehr den Biologen Steven ROSE, Professor für Biologie und Direktor der Brain and Behaviour Research Group an der Open University in Milton Keynes bei London. Er und viele andere kämpfen gegen eine vereinfachende, auf die Physik und die Chemie reduzierte Biologie. Er macht auf den gefährlichen Weg aufmerksam, den eine Biologie geht, die das Lebendige ihrer Wissenschaftsobjekte vergessen hat. - Denunziere ich eine ganzen Zunft? Nein, Karl... Ich will nur nicht, dass bestimmte, das grosse Wort führende und lautstarke und von der Industrie gesponsorte Soziobiologen und Molekularbiologen als DIE Biologen schlechthin angesehen werden. Es gibt viele verantwortungsbewusste WissenschaftlerInnen, auch bei den Biologen...

Hier noch mein Literaturtipp zum Thema:

Steven ROSE, Darwins gefährliche Erben. Biologie jenseits egoistischer Gene. C.H. Beck 2000

Ludger WEß (Hrsg.), Die Träume der Genetik. Gentechnische Utopien von sozialem Fortschritt. Mabuse-Verlag 1998

3sat online
Darwins Erben. Eine Kritik der Soziobiologie
https://www.3sat.de/3satframe.php3?url=https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/20434/

(Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3satframe.php3?url=https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/20434/)


Ricardo antwortete am 25.08.01 (08:20):

Hier eine Information aus Israel zum Thema.Man sieht, daß auch dort Einschränkungen gemacht werden.

Embryonale Forschung in Israel
Gesetz zum Verbot des Klonens beim Menschen

Das Gesetz zum Verbot der genetischen Intervention beinhaltet keine Bestimmungen, welche die embryonale
Forschung für rechtswidrig erklären. Vielmehr soll das Gesetz jede genetische Intervention verbieten, mit der ein Mensch geklont werden soll. Daher dürfte die genetische Intervention zum Zwecke des Experimentierens oder des Gewebeklonens nicht durch dieses Gesetz untersagt sein. Die Forschung zur Schaffung von Organen oder Gewebe für Transplantationen oder die Forschung im Hinblick auf Anwendungen in Medizin oder Ernährung, bei denen die Technik des Klonens eingesetzt wird, ist beispielsweise nicht
verboten. Eine liberale Interpretation der gesetzlichen Bestimmungen könnte die Durchführung vorbereitender Forschung im Hinblick auf das Klonen also ermöglichen,
solange der Zweck nicht in der Schaffung eines vollständigen Menschen besteht.

(Internet-Tipp: https://www.israel.de)


Wolfgang antwortete am 28.08.01 (15:45):

Eine Diskussion zum Thema bringt die taz in ihrer heutigen Ausgabe... Es diskutieren: Der Molekularbiologe Detlev GANTEN und die Sprecherin zu Fragen der Gentechnik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, Andrea FISCHER.

Andrea FISCHER will verboten sehen sowohl die Präimplantantionsdiagnostik (PID) als auch die Forschung an embryonalen Stammzellen. Detlev GANTEN will, dass er und seine KollegInnen mit menschlichen Embryonen forschen dürfen (was ihnen zur Zeit in Deutschland durch das Embryonenschutzgesetz verboten ist).

das taz-gespräch - taz vom 28. 08. 01, S. 4-5
"Sie nutzen Embryos als Rohstoff"
https://www.taz.de/pt/2001/08/28/a0091.nf/text

(Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2001/08/28/a0091.nf/text)