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THEMA:   Das Internet und die Zukunft

 42 Antwort(en).

von Selasinsky,York begann die Diskussion am 24.07.01 (21:34) mit folgendem Beitrag:

Für Wirtschaft und Gesellschaft sind Tempo und Ausmaß der Verbreitung entscheidende Faktoren.Niemand weiß,auf welchem Niveau beim Internet die Sättigung eintritt.Wird dies Sättigung eines Tages auch so sein wie bei Telefon und Fernsehen bei 9o%?
Spaltet das Internet die Gesellschaft in Menschen und dann auch die Senioren in solche,die das Internet nutzen und solche,die es nicht nutzen wollen oder können.!
Wenn man unter den Hochschulabsolventen 9o% Internetbenutzer findet,unter den Menschen mit Hauptschulabschluss aber nur 10 %,dann kann dies langfristig ein Problem werden?
Was meint ihr dazu?


Karl antwortete am 24.07.01 (22:28):

Hallo lieber York,


das ist ein Thema, das mich sehr interessiert: "Das Internet und die Zukunft, die Zukunft des Internet". Es ist nicht einfach Prognosen in unserer Zeit zu machen. Es gibt ja so viele Beispiele dafür, dass sich Propheten lächerlich gemacht haben, meistens waren es diejenigen, die ihre Sätze mit "Es wird niemals ..." begonnen haben.

Es gibt heutzusage eine große Menge von Optionen für die Zukunft. Die alten Ägypter dachten noch in den Zyklen des Nils und glaubten an Konstanz und Stabilität im Kreislauf, diesen Glauben können wir nicht mehr haben. Mehrere gleichzeitige sich überschlagende Entwicklungen haben dazu geführt, dass wir m.E. heute in einer - mathematisch gesprochen - Singularität leben. Wenig wird wieder so sein wie früher, aber wie es sein wird in 100, 200, 1000 Jahren (wenige Generationen für einen Biologen!) kann niemand sagen.

Früher waren Prophezeiungen gefährlich. In der Bibel wird schon mal über 4000 hingerichtete Propheten berichtet. Auch heute tut es einem nicht immer gut, wenn man versucht vorauszudenken, aus mehreren Gründen. Viele wollen theoretische Möglichkeiten aus Ignoranz partout nicht wahrhaben, andere verwechseln die Nachricht mit deren Gutheißen (in barbarischen Zeiten wurden Boten von ungeliebten Nachrichten häufig hingerichtet), darüberhinaus besteht die große Wahrscheinlichkeit dass die Prognose durch völlig neue, unvorhersagbare Entwicklungen ad absurdum geführt wird.

Trotzdem wage ich meine Prognose über die Zukunft des Internet. M.E. werden sich die Menschen zunehmend mit dem Computernetz selbst vernetzen. Ich sage häufig aus Spass, ich hätte die Googlesuchmaschine gerne in meiner Brille, so dass ich alles jederzeit bei Wunsch abfragen könnte. Da dies z.B. für Politiker und Konzernchefs bei Verhandlungen nützlich wäre, wird es so kommen.

Wussten Sie, dass es heute kaum noch Taubstumme gibt? Man kann vielen taub geborenen Menschen, die früher das Sprechen nicht gelernt hätten, durch das Implementieren eines speziell konstruierten Radiosignalempfängers in die Hörschnecke zum Hörenkönnen verhelfen - und wenn der Hörnerv nicht existiert, kann der Radioemfänger direkt an den Hörkern des Gehirns angekoppelt werden. Betroffene können schon heute zwischen dem Sprachcomputer mit Microphon, der die Sprache der Mitmenschen in Radiosignale wandelt, und richtigen Radiogeräten hin- und herstöpseln.

Dies wird nicht das Ende der Maschine - Gehirn - Symbiosen sein. Handy - Internet .... ????

Jetzt will ich aber aufhören, sonst sagt Ihr alle, der spinnt ;-))

(Internet-Tipp: https://www.ukl.uni-freiburg.de/hno/neurobio/relatedsites/sites.htm)


Lara antwortete am 25.07.01 (07:46):

Nach all den Diskussionen an anderer Stelle: gehört dieses Thema nicht zu "Internet & Computer? *lächel*

(Internet-Tipp: https://www.seniorentreff.de\Internet&Computer)


Renate antwortete am 25.07.01 (08:05):

***Nach all den Diskussionen an anderer Stelle: gehört dieses Thema nicht zu "Internet & Computer? *lächel*

Du bist ja süß, Lara,

aber bei Internet steht schon was über Chat. *ggg*

Auweija, jetzt habe auch ich das Thema verpasst.


Karl antwortete am 25.07.01 (08:14):

Liebe Lara,


man könnte das Thema auch in anderen Foren behandeln, nicht nur bei Internet und Computer, sondern auch bei Politik und Gesellschaft, es hat selbst Auswirkungen auf Reise, Spiel und Spass. York hat auch das gesellschaftliche Problem angesprochen (auf das ich noch nicht eingegangen bin). Somit hat das Thema allgemeine Relevanz. Technisch ist es zudem hier im ST nicht einfach per Klick möglich Themen in andere Foren zu verschieben. Prinzipiell bin ich der Meinung, dass die vorgegebenen Themen hilfreich beim Vorsortieren sein, aber keineswegs als Vorwand dienen sollten, unnötige Zensur zu üben.

Mit freundlichen Grüßen, Karl


Lara antwortete am 25.07.01 (08:34):

Guten Morgen Karl,
habe ich nicht 'gelächelt'?
Mir fehlt noch immer ein Smiley, das *grins*, *lächel*, *ironisch, aber nicht böse gemeint*, *dies nur nebenbei* und *ich finde Euch alle nett* beinhaltet. Kennt jemand so etwas?
glidi -> natürlich gehört dieser Beitrag auch woandershin.
Lara


Lara antwortete am 25.07.01 (08:45):

Und an *winke* liebe Renate,
Dir merkt man so richtig die Freude an, auf dieser Seite herumzuschippern. Das erhellt den Tag!
Deine Lara

(Internet-Tipp: https://www.seniorentreff.de)


Ursula K. antwortete am 25.07.01 (10:01):

Ein freundliches Hallo an alle!
Meiner Meinung nach wird der Computer und das Internet auch im Laufe der Jahre nicht so selbstverständlich in fast jedem Haushalt vorkommen wie heute Fernseher, Radio oder Telefon. Der Fernseher hat doch bei den meisten Menschen einen größeren Unterhaltungswert als der Computer (Internet) Wer nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, dem ist doch sicher mehr nach Entspannung zumute, die er bei einem Buch mit Gläschen Wein oder Fernseher leicht findet.
Wirtschaft und Unternehmer allerdings können doch schon heute auf den Computer nicht mehr verzichten.
Andererseits fangen heute schon die Grundschüler an, am Computer zu lernen und das setzt sich in allen anderen Schulformen kontinuierlich fort.
Ob nun im Laufe ihres Lebens die Hochschulabsolventen den Computer in ihrer Freizeit mehr nutzen, als die Hauptschüler, was sollte das wohl für Folgen haben? Ich weiß es nicht. Die Freizeit kann doch jeder nach eigenem Belieben nutzen, ohne irgendwelche Auswirkungen.
Lieber York, du hast zwar die Frage in den Raum gestellt, nimmst aber leider nicht selbst Stellung dazu. Wie denkst denn du darüber?

Alles Liebe von
Uschi-Chatti


Heidi antwortete am 25.07.01 (10:10):

Eigentlich dürfte ich mich als ""Fortschrittsgegner"" hier nicht äußern ;-))). Aber wie ich bereits an anderer Stelle sagte: ..zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust

Es ist schon faszinierend, welche Möglichkeiten das Internet bietet. Was die Menschheit daraus macht ,welche gesellschaftlichen Auswirkungen (es müssen nicht unbedingt nur Probleme sein) sich hieraus ergeben..? Ein breites Thema das man unter vielen Gesichtspunkten diskutieren kann.

>>Spaltet das Internet die Gesellschaft in Menschen und dann auch die Senioren in solche,die das Internet nutzen und solche,die es nicht nutzen wollen oder können.!<<

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus: Ja.
Warum? Ein Beispiel zum Anfang:

Nach mittlerweile (nur) einem Jahr im Internet stelle ich fest, dass ich Freunde und Bekannte sortiere in Internetnutzer und -nichtnutzer und muss gestehen, dass die, die keinen Internetanschluss haben, von mir sträflich vernachlässigt werden. :-) Telefon ist zu teuer, gelbe Post (snailpost) zu langsam, direkte u. persönliche Kontakte sind wg. Zeitmangel und Entfernung nur selten möglich.

Ausnahmen bestätigen die Regel ;-).


Klaus Märker antwortete am 25.07.01 (11:05):

Hallo York,
die Zukunft des Internet kann wohl, so denke ich, aus der derzeitigen Entwicklung abgelesen werden.
Es wird zum täglichen Leben gehören wie Auto, Telefon oder Fernsehen, unabhängig von Bildung und Beruf. Ich kann nicht glauben, daß das derzeitige Nutzerverhältnis von 90% Hochschulabsolventen und 10% Hauptschüler so bleibt.
Wie Karl schon sagt, man kann mit einer >Progrose< natürlich total daneben liegen. Dennoch spricht die Entwicklung eigentlich dafür. Wenn man sieht, wie locker die Jugend mit diesem Medium umgeht, wird das Internet wohl zum Standard werden. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß bestimmte Grunddienste des Internet nicht mehr lange kostenlos zu bekommen sein werden. Es werden jetzt schon bei bestimmten Leistungen Gebühren verlangt.
Was den Eintritt einer „ Sättigung“ angeht, so ist der Industrie schon immer etwas neues eingefallen, was wir unbedingt
haben müssen (:-))
Herzlichen Gruß Klaus


Sammy antwortete am 25.07.01 (17:51):

Ich sehe die Internet-Zeit erst in den Anfängen.
Erst wenn die Mehrheit der Menschheit alles Vergangene verlernt hat und die nachwachsende Generation ihren Laptop in den Kindergarten mitnehmen kann und wir nur noch einen"Aktionradius" von einem Schreibtischsessel benötigen,dannist das "gelobte Zeitalter" da.:-)))


von Selasinsky,York antwortete am 25.07.01 (19:32):

Ich sehe das Internet -Zeitalter auch erst in den Anfängen,man kann natürlich über dieses Thema ein Buch schreiben.
Aber über die Beiträge von Karl und Ursula(Chatti) freue ich mich besonders.
Hier nur noch schnell zwei Beispiele aus der Wirtschaft....
1)Wenn deutsche Behörden einkaufen,werden wie vor 5o Jahren Anforderungsformulare ausgefüllt und Dienstleistungen in Amtsblättern ausgeschrieben.
Würde dieser Einkauf von Waren und Dienstleistungen per Internet durchgeführt,könnte die Behörden Milliardensummen sparen.Dieses Geld könnte dann in anderen Bereichen sinnvoller eingesetzt werden.
2)Urlaubsplanung wird zunehmender per Internet erledigt.
Für die Online-Angebote interessierten sich 84 Prozent mehr als im Vormonat,da spielte natürlich noch die Hauptreisesaison mit.Derzeit haben 27 Millionen Deutsche von zu Hause aus einen Zugang zum Internet.Die Zahl der Nutzer ist von Mai bis Juni um 13 Prozent auf 14,6 Millionen gestiegen.
Also überall aufsteigende Tendenzen...obwohl noch nicht überall(siehe Punkt 1) die Chancen genutzt werden.
Gruß york


Renate antwortete am 25.07.01 (19:58):

Sammy's Visionen werden balde kommen. Gruss Renate/Ancema


Juergen Schmidbauer antwortete am 26.07.01 (08:57):

Vor 5 Jahren war die Gemeinde der Älteren, die sich im Internet betätigten, nur etwa 3%, heute mehr als 10 %; das ist doch ein enormer Zuwachs(um mehr als 300%).
Das Internet eröffnet die Möglichkeit, nicht den Zwang, an vorderster Front derer zu stehen, die sich über alles, fast alles, ohne Umwege über Bücher, Zeitschriften, etc. aktuellst informieren können.
Dies kann ein messbarer Vorteil gegenüber denen sein, die das nicht benutzen.
Ich bin zwar schon ob meines Vergleichs mit dem Auto gescholten worden, aber Ähnlichkeiten sind schon da.
Ich persönlich kannte noch Menschen, die konsequent sich Auto oder/und Fernsehen versagt haben, oft sehr verkrampft, auch als diese Haltung keinen mehr interessierte.
Heute redet keiner mehr darüber, ob man ein Auto braucht oder etwa einen Kasettenrekorder.
Ist halt, wie man so sagt, Stand der Technik.
Es kann zwar noch eine Generation dauern, aber auch Info und Kommunikationsysteme elektronischer Natur, prominenteste Ausprägung derzeit PC, werden eines Tages selbstverständlich sein, weil zum Leben gehörend.
In dieser Zwischenzeit wird es noch viele Übergangsphasen, Meinungen, Kontroversen, Nachteile für Nichtuser geben.

Es lebe die die Vielfalt, die sich auf der Zeitachse tummelt.
So und jetzt hol ich mir dei wichtigsten Infos ohne in die Buchhandlung gehen zu müssen, über meinen Urlaubsort aus dem Internet; was dort fehlt, ergänze ich mir irgendwie.
Dann kopier ich mir ein schönes Urlaubsbild dieses Urlaubsortes heraus, mache mit dem Grafikprogramm daraus eine spezifische Urlaubskarte, mit sound (aus dem Internet) für den Versand aus dem Urlaubsort.
Dann bitte ich meine Bekannten, doch während meiner Urlaubszeit, falls sie wollen, meine gmx.net Adresse zu verwenden, weil ich dann überall auf der Welt mein Postfach anlaufen kann, falls ich Lust habe.
Aber halt, ich wollte mich ja noch über das Zeckenthema informieren, tue ich flugs im Internet.
Dann schreibe ich mit staroffice noch, was ich schon lange tuen wollte, einen mit Bildern garnierten Brief an einen Freund, der PC-fern ist.

Ich denke, dass das schon ein wenig PC-Normalität, Selbstverständlichkeit ist.

Wer das, vorerst, alles nicht braucht; auch dazu hat jeder die Freiheit, noch hat er keine eklatanten Nachteile davon


e-l-e-n-a antwortete am 26.07.01 (15:32):

Wenn es eines Tages nur noch wenige Bankangestellt gibt, Einkäufe per Internet leicher zu bewerkstelligen sind als heute, die Reisebüros Beratungen auf die Kunden umlegen werden, weil das Personal zu teuer ist, mein Arzt noch weniger Zeit hat als bisher, dann wird eine Generation herangewachsen sein, die ganz selbstverständlich mit dem PC umgehen kann.

Die Menschen werden dann noch weniger Kontakt miteinander haben, vieles läuft vituell ab und es wird zum nomalen Alltag gehören. Bis dahin möchte i c h aber noch zur Bank gehen können (falls notwendig), meine Ergebnisse persönlich mit dem Arzt besprechen und nicht per Internet abrufen wollen.

Beispiel mein Bruder: der Fax und Handy bisher für völlig unnötig hielt und jetzt beides besitzt. Vielleicht werden seine Enkel es auch noch erreichen, dass er sich eines Tages einen PC anschafft, damit er in ständigem Kontakt mit ihnen bleiben kann. C`est la vie.





(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge)


Helga Weigelt antwortete am 26.07.01 (21:34):

Die neue Zeit ist halt nicht aufzuhalten. Daran wird man sich gewöhnen müssen, aber....es gibt genau wie beim Fernseher einen Knopf zum Ausschalten.
Wer sich von Computer und Internet abhängig macht, dem ist nicht zu helfen. Bisher hat man noch andere Möglichkeiten, Gott sei Dank. Die nachwachsende Generation wird mit den Problemen, die dieses Medium mit sich bringt schon fertig werden, sie sind es von Kindesbeinen an ja schon gewöhnt.
Auch für unsere Generation gabe es enorme Umstellungen - und wir haben sie bewältigt !
Darum, macht euch nicht so viele Sorgen.
Gruß helgaw


Bello antwortete am 27.07.01 (23:22):

Als in den 80er BTX kam, wurden genauso kontrovers wie heute Debatten geführt. Prognosen erstellt, das Ende der persönlichen Komunikation angekündigt. Am 31.12.2001 beendet die Deutsche Telekom den Rest dieses Dienstes den kaum noch jemand kennt. Als vor einigen Jahren der neue Markt an die Börse gebracht wurde, mit Firmen die Internettechnologien anboten stellte sich eine noch nie dagewesene Euphorie bei den Anlegern ein. Daraus geworden ist die grösste Geldverbrennung in der Geschichte der BRD. Ein großteil der Firmen gibt es nicht mehr, die Spielregeln an der Börse für den neuen Markt musste geändert werden.Der Weltgrösste Anbieter im Internet amazon schreibt immer noch tief rote Zahlen. Die ersten Anbieter nehmen Geld für Ihre Leistungen und keiner geht mehr hin. Grosse Seiten Focus, Chip ect. haben bis zu 25% weniger Besuche. Flat-Rate werden beendet, von höheren Telefonkosten wird offen gesprochen. Die T-Online macht ein Sex-Portal auf,(Sex im Internet ist die einzige Möglichkeit Geld zuverdienen)
Und wir tun so als ob alles bleibt wie es ist und noch schöner wird. Quo Vadis Internet?
Bis denne Bello

(Internet-Tipp: https://www.kjwenzel.de)


Sammy antwortete am 27.07.01 (23:50):

...und was will Bello uns damit sagen???
Fortsetzung folgt....hoffentlich!!! :-))


Wolfgang antwortete am 28.07.01 (10:51):

Einer der grossen Mythen unserer Zeit: Computer und Internet verbinden die Menschen und befördern Demokratie, Bildung, Wohlstand... in die letzten Ecken dieser Welt. Der bekannte Begriff "global village" (weltweites Dorf) ist Ausdruck dieses Mythos. Die Wirklichkeit ist ernüchternd: Die Verteilung der Zugangsmöglichkeiten zu Bildung und Wohlstand war ungerecht und wird durch die neuen Techniken noch ungerechter. Egal, welche Kriterien angelegt werden: Entwickelte Länder/Entwicklungsländer, Reich/Arm, Alt/Jung, Gebildet/Ungebildet... Alle Studien bisher zeigten: Die Gesellschaften und die Gesellschaft driften weiter auseinander. Die Unterschiede werden grösser. Der Traum vom Fortschritt wird das bleiben, was er immer war: Ein Traum...

Trotzdem: Technikfreaks (ich bin so einer) sind fasziniert vom Internet. Stephen EICK und seine Mitarbeiter bei Bell Laboratories-Lucent Technologies in Naperville, Illinois haben die Datenströme, die ständig via Internet über die Welt gehen, visualisiert. "Missile Tracks" nennt EICK die visualisierten Ströme, weil sie aussehen wie Raketen mit ihren Feuerschweifen, die ihre Bahnen ziehen. Faszinierende Bilder sind so entstanden. Deutlich sieht man die regionalen Unterschiede. Vom "global village" keine Spur...

Missile Tracks Across The Net
https://mappa.mundi.net/maps/maps_008/

(Internet-Tipp: https://mappa.mundi.net/maps/maps_008/)


Karl antwortete am 29.07.01 (11:53):

Lieber Wolfgang,

richtig ist, dass das Internet bisher nicht dazu geführt hat, dass die Unterschiede zwischen den armen und reichen Ländern geschrumpft sind. Die sozialen Unterschiede, auch innerhalb der westlichen Gesellschaften sind eher noch deutlicher geworden. Aber auch den Fernseher hatten am Anfang der Entwicklung nur die Reichen, inzwischen kann der soziale Status nicht mehr am Fernseherbesitz abgelesen werden. Wahrscheinlich wird es mit dem Internet ähnlich sein. Es wird zunehmend eine Sättigung erreicht werden und die Unterschiede in der Aufbauphase werden verschwinden. U.U. kommt dann die nächste Entwicklung, die die sozialen Unterschiede wieder hervorhebt.

An dem Begriff des "globalen Dorfs" ist etwas Wahres dran. Verglichen mit früher, ist es schon einfacher geworden mit entfernten Winkeln auf der Erde zu kommunizieren und diese tendenz wird sich verstärken.


Bello antwortete am 29.07.01 (23:52):

Hallo Samy,
eigendlich möchte ich nur darauf hinweisen, das die meisten Prognosen der letzten zehn Jahre für die gesamte IT nicht stimmen. Bin seit gut 20 Jahre beruflich und privat mit der Materie befasst. Seit dem hilft mir der Computer Probleme zu lösen, die ich ohne Computer nicht hatte.
Weiterhin viel Spaß mit dem Compi
Bis denne Bello

(Internet-Tipp: https://www.kjwenzel.de)


Ricardo antwortete am 30.07.01 (16:41):

Zukunft und Internet!
Ach wenn ich doch,
Ach wenn ich noch-
Bissel mehr davon hätt!


Wolfgang antwortete am 01.08.01 (19:42):

Lerne ich im Netz Menschen kennen oder lerne ich, statt echter Menschen, mit ihren digitalen Abdrücken zufrieden zu sein? - Diese tiefschürfenden Frage hat Friedrich KÜPPERSBUSCH in der heutigen Ausgabe der taz aufgeworfen. Für mich ist das die entscheidende Frage. Meine vorläufige Antwort: DURCH das Internet kann man Menschen kennenlernen, wie etwa mittels einer Kontaktanzeige in der Zeitung auch. Aber IM Internet lernt man niemanden kennen, sondern nur einen schwachen Abklatsch des- oder derjenigen, eben seinen digitalen Abdruck (was nicht viel ist).

Die so vermeintlich kennengelernten Menschen können aber weder gesehen noch gehört noch angefasst noch gerochen noch geschmeckt werden... All die schönen Sachen, die Menschen miteinander machen können, verwehrt uns das Internet, aber nicht das wirkliche Leben. Ausserdem: Wenn ich meine Frühstückszeitung lese, jubele ich auch nicht über die Erfindung der Buchdruckkunst. Und wenn ich eine Mail schreibe oder diesen Beitrag, dann ist für mich das Internet ein technisches Medium, wie woanders der Notizblock. Schöner ist es, wie gesagt, im wirklichen Leben. Das spielt sich gleich auf meiner Terasse ab, mit Gegrilltem und Weissbier und Sohn im Planschbecken. - Aber vielleicht gibt's das ja auch schon: Virtuelle Grillfeste mit Würstchen im JPG-Format, im Hintergrund lauschiger MIDI-Sound... *fg* - Sei's drum: Der Bub zündelt schon am Lagerfeuer und der PC wird jetzt ausgeschaltet. *g*

taz v. 1. 8. 01, S. 11
Friedrich KÜPPERSBUSCH: Schlumbumbel im Internet
https://www.taz.de/pt/2001/08/01/a0099.nf/text

(Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2001/08/01/a0099.nf/text)


Ricardo antwortete am 02.08.01 (09:31):

Zu diesem Thema passt das Buch mit dem Titel: "Leben ist, wenn man trotzdem lacht" von Anja Forbriger.( Heyne Verlag 2001)
"Wie ich im Internet Hilfe und Hoffnung fand" , so steht es auf der Titelseite. Die junge Frau hat entscheidende Hilfe für ihr Krebsleiden aus dem Internet bezogen und nun selbst eine Initiative gegründet, um anderen Kranken in ihrer Not beizustehen. Ich bewundere ihren Mut und ihr Engagement.Sie ist heute geheilt.
Ihre Adresse im Netz: Informationsnetz für Krebstpatienten
www.inkanet.de
Wir ahnen noch garnicht, wie das Internet auf allen Gebieten, vernünftig angewandt, zum Segen für viele Menschen werden kann.
Auch die Kritiker nutzen es ja :-)))))

(Internet-Tipp: https://www.inkanet.de)


Lara antwortete am 02.08.01 (09:54):

Guten Tag Ricardo,
Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen.
Lara


Erna Ecker-Philippi antwortete am 02.08.01 (17:36):

Das Internet wird für alle Bevölkerungsschichten interessant werden. Heute stehen schon Computer in manchen Kindergärten, wo die Kinder spielerisch an die Materie heran geführt werden.

Auch die Schulen aller Richtungen führen Computer ein, oft von großen Firmen gesponsert. Die Computer werden zunehmend ans Internet angeschlossen, damit die Schüler auch für alle Wissensbereiche zusätzliche Informationen einholen können.

Für die Universitäten ist das Internet so wie so ein Muss.

Ich meine deshalb, dass die Gesamtheit der heranwachsenden Generation das Internet in Zukunft nutzen kann und muss, privat, wie auch beruflich.

Es liegt aber im menschlichen Ermessen, ob das Internet der Welt zum Fluch oder Segen gereicht.

Erna


Armin Müller antwortete am 06.08.01 (22:54):

Ich glaube das Kommunikationsbedürfnis der Menschen ist im allgemeinen unersättlich. Das Internet ist ein weiteres Medium dafür. So ganz früher traf man sich irgendwo zum Tratsch. Das tut man heute noch, aber zusätzlich ersannen Menschen weitere Kanäle. Die werden heute halt zusätzlich verwendet. Insofern ist auch das Internet ganz bestimmt kein Medium um sich zu isolieren (Man kann auch in der Kneipe für sich alleine saufen oder am Stammtisch politisieren) sondern ganz bestimmt ein Medium das die Menschen im allgemeinen nutzen werden um sich nahe zu sein. (Oder / und wie Karl sagt sich zu vernetzen) Nicht nur mit anderen Menschen, sondern auch mit Infos und klugen Funktionen. (Karl, schreib mir, wenn Du den ersten Voice-Chat in Deinem linken Ohr eingerichtet hast :-) )

O.k. auch ich bin ein Optimist. Aber kaum eine technische Entwicklung wie die der elektronischen Kommunikation hat politisch und gesellschaftlich in so kurzer Zeit eine so positive Entwicklung in Gang gesetzt wie das Internet in den letzten Jahren.

Gruss Armin


Wolfgang antwortete am 07.08.01 (06:04):

Wie üblich, bei solchen Themen überschlagen sich die "Optimisten" (die ich lieber Fortschrittler nenne)... - Jede neue Technik wird von ihnen gleich als Wegbereiter für eine bessere Welt gesehen. Netze - also die geschickte technische (meist Kabel-)Verbindung von Rechnern mittels Protokollen und darauf abgestimmter Software - werden so leicht zum Mythos gemacht. Die Wirklichkeit ernüchtert dann oft. Der Traum von der weltweiten Kommunikation unter Gleichen wird geträumt von gerade mal einem kleinen Teil der Bevölkerung zumeist in der 1. Welt. Den Traum vom immerwährenden Wachstum der Informations- und Kommunikationsindustrie wagen die Finanz- und Anlageanalysten seit Anfang des Jahres schon nicht mehr zu träumen.

Vielleicht spricht sich auch unter High-Tech- und DotCom-Anbetern herum, was Semmelbäcker und Bratwurstbräter schon lange wissen: Irgendwann nach der ersten oder zweiten Wurstsemmel stellt sich ein Gefühl der Sättigung ein. Wurstsemmelverkäufer bleiben deshalb gemeinhin auf dem Teppich und versprechen keine bessere Welt (in der ohnehin schon besten aller Zeiten), wenn nur massenhaft ihre Wurstsemmeln verzehrt würden. Das Internet hat eine Zukunft, wenn auch eine ungewisse... :-)

Die Zeit
Angeschlagene Riesen
https://www.zeit.de/2001/32/Wirtschaft/200132_it-arbeitsplaetz.html

(Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2001/32/Wirtschaft/200132_it-arbeitsplaetz.html)


Ricardo antwortete am 07.08.01 (10:28):

Hallo Wolfgang
Wo viel Licht, ist auch viel Schatten....
Ich bin dir dankbar, daß du einen Faible für die Schattenseiten hast, das bringt Kontraste und das ist gut so :-))))
In der Diskussion wird es immer langweilig, wenn sich alle einig sind, im übrigen ist das immer verdächtig, vor allem in unserem Land.
Also weiter so !


Karl antwortete am 09.08.01 (18:23):

Hallo Armin,

wie Du weisst, ich wuerde nur mein rechtes Ohr zur Verfuegung stellen. Voicechat, das ist sicherlich ein naechster Schritt, auch fuer den Seniorentreff.

Heute habe ich angefangen, in Roy Kurzweils Buch (Das Zeitalter der Geistmaschinen) zu lesen. Prognose fuer 2029, ein 1000 Dollar Computer wird die Rechenkapazitaet von 1000 Menschengehirnen haben. Na, dann warten wir mal ab, was der mit uns anstellt.

Gruesse, Karl

(Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0140282025/derseniorentimin)


Johannes Michalowsky antwortete am 13.08.01 (08:49):

In der vorausgehenden Diskussion wird die Tatsache, daß die Menschen in der Zukunft wahrscheinlich mehr Objekt als Subjekt des Internet sein werden, kaum erwähnt. Nur Karl erwähnt Google, aber auch das nur als Informationsgeber, nicht als Sammler und als Verteiler an alle, die etwas wissen wollen.

Über mich gibt es bei Google ca. 30 Fundstellen, von einem willkürlich herausgegriffenen Teilnehmer am Seniorentreff habe ich deren 21 gefunden. Da dies aus verschiedenen Quellen zusammengesucht und unter dem Namen zusammengeführt wird, gibt das schon einmal eine ganz gute Zusammenschau über eine Person. Der Steuerbescheid war zwar noch nicht dabei, aber ich argwöhne, daß auch das einmal kommen wird.

Im Augenblick sind die Ermittlungs-Algorithmen von Google noch nicht sehr vollkommen, die Auswahl dessen, was man findet, erscheint recht willkürlich. Eine Perfektionierung ist aber mit absoluter Sicherheit zu erwarten. Google verfügt über eine schier unglaubliche Power und Kapazität und finanzielle Stärke. Man muß sich vorstellen, daß denen alleine in den USA über 6.000 (sechstausend) vernetzte Computer zur Auskunftserteilung weltweit für jedermann zur Verfügung stehen und mit einer maximalen Zugriffszeit von einer halben Sekunde derzeit 70.000.000 Auskünfte pro Tag erteilen. Die Speicherkapazität dort ist astronomisch, das Informationsangebot um ein Vielfaches größer als die der bisher großen Suchmaschinen - Google hat z.B. den Zugriff alleine auf weltweit mehr als 50.000 Diskussionsforen.

Jetzt bieten sie auch einen Bildersuchdienst an - ich habe einen Hinweis und Link in meine HP unter Tips aufgenommen, von dort aus kann man das mal ausprobieren. Es ist lustig, was man da findet, es ist im Grunde noch recht dürftig. Aber auch da wird es so weit kommen, daß jemand in Honolulu Johannes Michalowsky eintippt und dort mein Bild aus unserer Photogalerie oder sonstwoher auf´den PC bekommt. Immerhin habe ich so schon das Photoangebot von Karl für die Postkarten des Seniorentreff gefunden.

Hier im Diskussionsforum ist nun schon zweimal der Datenschutzbeauftragten von Niedersachsen wegen einer Lappalie angerufen worden. Ich frage mich, was ein solch armes Würstchen eigentlich machen will, um wirklich zu schützen. Da spart sich Google sogar das Lachen. Diese Institution ist nicht mehr als ein politisches Feigenblatt.

Eine der Zukunftsaspekte ist somit eine lückenlose Überwachung eines jeden von jedem, der es will - jeder sein eigener CIA-Agent. Die Senioren haben nur die Chance, zu alt zu sein, diese Zukunft am eigenen Leib zu erleben.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Heidi antwortete am 13.08.01 (09:59):

>>Über mich gibt es bei Google ca. 30 Fundstellen<<

Das ist halt so, wenn man in der Öffentlichkeit mit vollem Namen schreibt. Allerdings sind das wirklich Lappalien.

Keine Lappalie ist es jedoch,
wenn während des Besuchs einer website
der Inhaber dieser website
die Daten des Besuchers ausspionieren will,
ohne das dieser etwas davon merkt.

Das ist dann schon ein Fall für den Datenschutz!


Johannes Michalowsky antwortete am 13.08.01 (11:06):

Ich habe mich gar nicht beklagt, sondern mich als Beispiel gemeint dafür, was möglich ist. Eine der Fundstellen lässt Schlüsse auf meine Berufstätigkeit im Jahre 1977 zu, als noch niemand sich ein Internet hätte vorstellen können. Und unsere Teilnehmer schreiben auch nicht ins Internet, wenn sie einen Betriebsausflug machen oder wann sie ihre Doppelkopfrunde haben. Eine Teilnehmerin war höchst erschreckt, daß bei Google - nicht etwa beim ST - nachzulesen war, wo sie sich am 20. April aufgehalten hat.

Den Datenschützer aus deutschen Landen möchte ich sehen, der Google dazu bringt, zu entfernen, was da einmal drin steht. Und ich versichere, daß das alles nur der allererste Anfang ist von dem, was da anrollt.

Daß das, was Du zitierst, Fälle für den Datenschutz sind, ist unbestritten, dennoch ist diese Art von Datenschutz eine Farce.


Heidi antwortete am 13.08.01 (11:13):

Jo :-)

jemand, der Daten mit seinem vollen Namen öffentlich ins www setzt oder setzen lässt (siehe Teilnehmerliste der Treffen) kann sich doch nicht über mangelnden Datenschutz beschweren.

Der Seniorentreff ist nun mal in vielen Suchmaschinen drin, das ist ja wohl auch so gewünscht, also tauchen auch die Forenbeiträge in irgendeiner Form dort auf.

Es ist allerdings zu überlegen, ob die Teilnehmerlisten der Treffen wirklich mit vollen Namen und Wohnort im ST eingesetzt werden müssen.


Lara antwortete am 13.08.01 (12:19):

... und so erfüllt sich - etwas verspätet - die Vision von George Orwell.
Lara


Werner antwortete am 15.08.01 (23:54):

Nicht ganz Lara, denn man kann seine Spuren verwischen, wenn man denkt, es sei nötig.


Georg Segessenmann antwortete am 16.08.01 (16:51):

Zitat Google: "Das Web wurde nach Georg Segessenmann durchsucht. Resultate 1 - 10 von ungefähr 199. Suchdauer: 0.22 Sekunden."

Mich stört das nicht - aber ich staune!

Schorsch


Karl antwortete am 24.08.01 (19:06):

Gerade aus dem Sommerloch zurück, möchte ich doch noch den Zeitplan von Ray Kurzweil für das 21. Jahrhundert vorstellen:


- 2020: Ein $1000 Computer wird die Kapazität eines menschlichen Gehirns haben. Computer sind überall, meistens unsichtbar integriert. 3-dimensionale virtuelle Realitätsdisplays sind in "normale" Brillen integriert - und in Kontaktlinsen. Die Kommunikation mit Computern findet über natürliche Sprache und Zeichen statt.

- 2030: Ein $1000 Computer wird die Rechenkapazität von etwa 1000 Menschen haben. Permanente oder austauschbare technische Implantate (z.B. Weiterentwicklungen der Cochlear Implantate) werden benützt, um mit dem WWW zu kommunizieren. Automaten oder Softwareagenten lernen autonom. Es gibt fast keine menschliche Beschäftigung mehr in der Produktion. Die Menschen kommunizieren öfters mit Maschinen als mit Menschen. Es beginnt eine Debatte über die Rechte der Maschinen.

Ok, weiter will ich die Prognosen von Kurzweil nicht kommunizieren, denn die Prognosen werden umso unsicherer je weiter sie in die Zukunft gehen. Kurzweil ist nicht irgendwer, über den wir uns hier lustig machen könnten, er ist einer der brilliantesten Köpfe der amerikanischen Computerindustrie und im Vorstand mehrerer Firmen. 1988 bekam er den Erfinderpreis vom MIT in Boston.

Seine Thesen beruhen auf der Extrapolation des Tempos der Computerentwicklung, die exponentiell ist. Sie fallen bei mir auf fruchtbaren Boden, da ich auch davon überzeugt bin, dass wir unser Maschinenbild langfristig ändern müssen (Text von 1981: https://www.zum.de/ki/).

Um Anfeindungen zu vermeiden, möchte ich betonen, dass die Botschaft nicht mit dem Botschafter verwechselt werden sollte. Es macht keinen Sinn, etwas als wahr Erkanntes nicht zu sagen, nur weil es einem selbst nicht gefällt: In diesem Jahrhundert wird die Künstliche Intelligenz ihren Durchbruch haben und wir werden beginnen, Computer (Roboter) als ernsthafte Gesprächspartner zu akzeptieren. Sie werden uns in fast allen Belangen haushoch überlegen sein und uns von Arbeit freistellen. Ob das nur positiv zu sehen ist? Ich habe meine Zweifel, aber eine alternative Entwicklungsmöglichkeit sehe ich nicht.

(Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3548750265/derseniorentimin/)


Armin Müller antwortete am 25.08.01 (00:58):

Guten Morgen,
nun muss ich mal in die selbe Bresche schlagen wie Karl (hab ich schon öfter gemacht, war immer interessant). Ich glaube man kann eine Prognose für die Zukunft nur für Dinge machen, die man bereits, wenn auch nur embryonal, in Händen hält. Ob pure Ideen mal real werden liegt ausserhalb unserer Erkenntnismöglichkeiten. Mindestens eine Aussage an Karls obigen Beitrag halte ich daher für sicher zutreffend, dass Computer, genau genommen Programme, in Zukunft als Gesprächspartner akzeptiert werden. Dies ist heute bereits der Fall. Es gibt eine Vielzahl an interaktiven Simulations- und Analyseprogrammen. Nicht nur in der Wissenschaft und Technik sondern auch für Jedermann. Als Beispiele seien nur die vielen Online-Broker mit ihren Chartanalysen oder die vielen hoch komplexen Spieleprogramme aus den Bereichen Aufbausimulation und Strategie genannt.

Mir jedenfalls geht es so, dass es schon eines sehr hoch gebildeten und orginellen Gesprächspartners bedarf um es an Aha-Erlebnissen und anhaltender Inspiration mit guten solchen Programmen aufnehmen zu können.

Allerdings bin ich optimistischer wie Karl was die Auswirkungen betrifft. Es zeigt sich, dass die Menschen eine dauernde Gängelung durch Maschinen, Bürokratien (was letztlich das selbe ist) oder rigide Gesetze nicht erdulden und nötigenfalls mit Gewalt ausbrechen. Langfristig tun die Menschen immer nur das, was ihnen Spass macht.

Gruss an alle nach(t)denklichen

(Internet-Tipp: https://www.mobility.de)


antwortete am 25.08.01 (01:07):

(Internet-Tipp: https://www.mobility-online.de)


Wolfgang antwortete am 28.08.01 (11:34):

Die meisten Menschen - in aller Regel Nicht-Fachleute - glauben, dass Computer und deren Programme von Programmierern "beherrscht" würden. Sie glauben, dass diese Computer jederzeit, falls erforderlich, in ihrem Tun gestoppt werden könnten. Sie glauben, dass Computer aufgeschraubt werden könnten und ihr Zustand hinreichend genau untersucht werden könnte. Das ist aber ein ganz und gar naiver Glaube. Das war vielleicht noch Wirklichkeit am Anfang der Computerei, in den 40er oder 50er Jahren. Spätestens als die grossen Netze in Betrieb gingen, war es vorbei mit der Herrschaft der Menschen über ihre Geschöpfe.

Möglicherweise kann heute der/die ein oder andere noch einen PC "beherrschen", der unabhängig von anderen ist (selbst das ist schwierig und bedarf vieler Kenntnisse). Doch einen PC im Internet in seinem Verhalten einigermassen genau vorherzusagen, ist selbst Fachleuten nicht mehr möglich. Erst recht gilt dies für das Verhalten des Internet selbst. Es ist sicher nicht übertrieben, beim Internet von einem Wesen zu sprechen, das den Zustand toter Materie längst überschritten hat und zum lebenden Wesen wurde. - Sowohl der Computer, als auch seine Krönung, das Internet, sind zum Mysterium geworden. Ein Mysterium aber ist von uns Sterblichen nicht mehr zu durchschauen... Vielleicht gibt es deswegen so viele Gläubige in unseren Reihen... :-)


Johannes Michalowsky antwortete am 28.08.01 (11:46):

Woher weißt Du, daß es in unseren Reihen so viele Gläubige gibt? Das könnte doch z.B. auch an der Altersstruktur liegen?

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Armin Müller antwortete am 28.08.01 (12:59):

Zum Beitrag von Wolfgang:
Also dass Computer oder Programme nicht berherrscht werden trifft eigentlich vollständig nur auf Windows Computer und Programmierer zu. Im Ernst.
Die grossen komplexen Rechnerinstallationen und Netze funktionieren überhaupt nur deswegen weil sie sehr genau konzipiert und sehr stringent gemanagt werden.
Nur weil in weiten Bereichen des WWW einen kunterbunter Salat von Links und Sites zu sehen ist, heisst das nicht, dass die zugrundliegenden Techniken nicht straff organisiert sind.
Merksatz: Ein sich selbst überlassenes System funktioniert eben nicht selbständig sondern gar nicht.

Dennoch hat der zweite Abschnitt Deines Beitrages was für sich. Es stimmt tatsächlich, dass hoch komplexe Systeme durch einen "kategorialen Sprung" wie es in der Ontologie heisst, Eigenschaften bekommen können, die ihre Bestandteile alleine oder ohne eine spezifische Interaktion nicht haben. (Beispiel: Interaktionsmuster Ameise - Königin - Ameisenstaat)
Das das Interaktionsmuster Menschen - Kommunikationsnetzwerke eines Tages ebenfalls einen solchen kategorialen Sprung erlebt halte ich für sehr wahrscheinlich.