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THEMA:   Göthe und die alten Herrn

 11 Antwort(en).

J.Schmidbauer begann die Diskussion am 20.07.01 (16:14) mit folgendem Beitrag:

Unter uns können wir uns die Diskussion um Äusserungen zur Jugend und zum Alter schon mal erlauben, denn Göthe lässt im Faust 1 unter Vorspiel den Dichter unter anderem folgendes sagen:

Gib meine Jugend mir zurück!

worauf die "lustige Person" antwortet:

Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls,
Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,
Wenn mit Gewalt an deinen Hals
Sich allerliebste Mädchen hängen ( ;-) ),
Wenn fern ....

....
Doch ins bekannte Saitenspiel
Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Irren hinzuschweifen
Das, alte Herrn ist eure Pflicht,
Und wir verehren euch darum nicht minder.
Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,
Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

worauf der Direktor meint:

Der Worte sind genug gewechselt,
Lasst mich auch endlich Taten sehn!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

wollen wir darüber mal ein wenig fabulieren?

Ich denke, dass Göthe, als er das schrieb, schon sehr gut über das Alter Bescheid wusste oder schon Erfahrungen damit hatte?

Und, seine Meinung über Alter ist schon ermutigend, ist milde;

Zugleich kommt mir das mit den selbstgesteckten Ziel schon bekannt vor.

Grüsse, J.Schmidbauer


Lara antwortete am 21.07.01 (08:33):

Guten Morgen J.!
Ändert die neue Rechtschreibung auch Eigennamen?

Vielleicht ein Scherz? Den fände ich gut. Wie ich eben auch "Hohmtrehner" schreibe oder "iMehl". (Da wären wir schon wieder einmal beim D-english).

Deine Anregung finde ich prima. Komme noch darauf zurück.
Lara


J.Schmidbauer antwortete am 21.07.01 (12:14):

Ganz ehrlich,
da war der Gedanke einer auffälligen headline im Spiel, damit wenigestens auf die eigenartigr Schreibweise von J.W.v.G. geantwortet wird; hat ja áuch geklappt.

Bin gespannt weiterhin.


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 21.07.01 (18:05):

Will mich da wohl einer strafen?
Mit Goethe hab ich nichts am Hut.
Lasst doch den armen G. nun schlafen
und macht uns Neuen endlich Mut!

Gruss

Schorsch


Gerhard antwortete am 22.07.01 (10:41):

zur antwort von Lara !
man müsste mal ein Wörterbuch Dinglish for you
zusammenstellen sollte aber auch satierisch - spöttisch
auch etwas schwazer Humor wäre nicht schlecht.
Titel : Fachbuch für dumm gebliebene Reklame Texter.
herausbringen


Lara antwortete am 22.07.01 (10:51):

Hallo Gerhard,
ich erlaube mir, einen Text von Schorsch zu übernehmen:

?????

Viele Grüße von Lara


Friedgard antwortete am 22.07.01 (18:35):

Da bist Du ja nicht gerade auf eine Gemeinde von Goethe-Fans gestoßen, lieber J. Schmidbauer.
Es ist ja schön und gut mit unseren eigenen Werken, wir sind ja stolz drauf. Aber der alte Goethe hatte doch
im Laufe seines Lebens eine Menge Kluges und Schönes von sich gegeben. Eines meiner Lieblingsgedichte überhaupt ist sein Gedicht "An den Mond" und wir waren auch in dem Dornburger Schloß über dem Saale-Tal, wo er dieses Gedicht geschrieben hat.
Hier ein Sonett, das mir grad in die Hände fiel:

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemeßnen Stunden
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist's mit aller Bildung auch beschaffen:
Vergebens werden ungebundne Geister
nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

(Ein Gedanke, der heute offenbar mehr und mehr verloren gegangen ist.....)


Lara antwortete am 23.07.01 (07:08):

Guten Morgen J.Schmidbauer,
ich hatte Dich ganz anders verstanden: Du willst nicht über Göte reden, sondern plaudern über das Alt-werden oder 'Wie empfinde ich mein Alt-sein' oder so ähnlich.
Sehe ich das falsch?
Bei mir liegt noch immer ein Mahnzettel herum, daß ich auf Dein Thema zurückkommen wollte. Sollte es allerdings um eine Diskussion über J.W.v.Goethe gehen - wie andere hier meinen -: nä.
Äußere Dich doch bitte noch einmal.
Viele Grüße von Lara


Gisa Ruf antwortete am 23.07.01 (17:13):

Hallo,
Euch Neuen nur Mut !
Vielleicht lesen wir dann auch bald von Euch solche Zeilen:

Gingo Biloba

Dieses Baums Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie's den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
daß man sie als eines kennt?
Solche Frage zu erwidern,
fand ich wohl den rechten Sinn:
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
daß ich eins und doppelt bin?

(aus dem "Buch Suleika"


J.Schmidbauer antwortete am 24.07.01 (10:41):

Ha,
da habe ich was angestossen, ohne zu überlegen, was dabei herauskommen soll.
Schlag nach bei ...Goethe, zm Beispiel.
Ich denke, dass muss keine ernsthaften Betrachtungen nach sich ziehen, nur wenn es mehrere gewollt hätten, hätte sich das schon ergeben.
Aber: ein bisschen mehr Schmunzeln könnt schon sein, nicht alles so verbissen betrachten, wir sind doch frei und können unsere Gedanken ohne Spitzfindigkeiten baumeln lassen.
Ein bisschen schade ist ja, dass defacto sich immer zu wenige zu Wort melden, sodass die Meinungsvielfalt viel zu kurz kommt.

Ich persönlich hatte schon viele Debatten z.B. zu dem Begriff Senioren.
Bei einer Internet-Messe im Bayerischen Wald vor 4 Jahren hat sich ein Älterer sehr aufgeregt, weil unterstellt wurde, dass Ältere sich in PC-Clubs zusammenschliessen sollten, weil dann das Lernen angenehmer sein würde, denn Ältere verzeihen sich gegenseitig leichter mal eine Lernschwierigkeit.
Er meinte, das wäre eine Ausgrenzung, und Senioren könnten alles genausogut und leicht lernen wie jede Generation.
Gilt sicher auch für viele, aber nicht für alle.

Nein, Goethe hatte ich zitiert, weil es mir einfach gefiel..
Sicher gibt es auch Aussagen zum Alter z.B. von Seneca(gerade sehe ich, dass sein Name mit Sen beginnt;-))

Schönen Tag, J.Schmidbauer
jetzt gehe ich an einen Badesee.


Heideltraut antwortete am 18.09.01 (15:38):

Was wir allen mitteilen möchten: Goethe hat's im Griff!


Heidelinde antwortete am 05.11.01 (10:54):

Jawohl, liebe Heideltraut,
Du hast recht. Und darum hänge ich als Signatur einer Mail folgenden Goethe-Spruch für Monat November an: "Es ließe sich alles trefflich schlichten, könnte man die Sachen zweimal verrichten".
Schreibt doch noch etwas über Goethe! Ich lese alles ü b e r ihn.Und ich bin zu dem Schluss gekommen: hätte er sich nicht sein Leben lang in Scene gesetzt, auch im Alter, vielleicht würden wir ihn nicht so oft zitieren.Er war ein faszinierender Mann!
Herzlich Heidelinde