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THEMA:   Diskussion über das Konzept einer Seniorenanlage

 11 Antwort(en).

Bernd begann die Diskussion am 09.06.01 (15:03) mit folgendem Beitrag:

Mit der Bitte dieses Konzept zu prüfen stelle ich es hier zur Diskussion.

Die zu diesem Konzeptentwurf gehörende Einrichtung wird erst noch gebaut.
Ich bitte deshalb dringend darum, dies hier nicht als Reklame zu sehen.
Auf Vorschlag des Webmasters wurde aus diesem Grund der Ort mit „XY“ bezeichnet. Aus dem gleichen Grund wurde auf die Angabe der Homepage verzichtet.

Lage der Einrichtung:
Am Stadtrand von XY; bis zum Zentrum sind es zu Fuß ca. 750 Meter. Es gibt innerörtlich keinen Busverkehr.

Größe der Einrichtung und Ausstattung:
Die Einrichtung bietet 60 Menschen Platz. Es gibt ausschließlich Einzelzimmer mit einer Größe von 18 m². Jedes Zimmer ist mit einem eigenen Sanitärbereich (Dusche, WC), Telefon- und TV-Anschluss ausgestattet.
Auf Wunsch können zwei Zimmer durch eine Tür miteinander verbunden werden. Alle Zimmer können durch die Bewohner/innen abgeschlossen werden. Dass Zimmer unverhofft durch Reinigungspersonal betreten werden, wird durch das Schild „Bitte nicht stören“, welches bei Bedarf außen angebracht werden kann, unterbunden.

Auf dem gleichen Grundstück befindet sich für das Angebot des betreuten Wohnens, ein Bungalow mit vier 11/2 –Zimmerappartements; drei gleichartige weitere Bungalows sind, bei Bedarf geplant.
In das Seniorenheim können, in die Bungalows sollten eigene Möbel mitgebracht werden.

Alle Gebäude werden durch eine zentrale Anlage beheizt. Die Versorgung mit Heißwasser erfolgt durch eine Solaranlage, welche in der Übergangszeit auch die Räume mit Wärme versorgt.

Die Reinigung der Zimmer erfolgt mindestens 5 mal wöchentlich, bei Bedarf auch täglich, ggf. in Einzelfällen zweimal täglich. Über die Uhrzeit, zu welcher die persönlichen Zimmer gereinigt werden, ist zwischen dem Heimbeirat und der Heimleitung bzw. mit den betreffenden Bewohner/innen eine Vereinbarung zu treffen.

Schönheitsreparaturen in den Zimmern werden je nach Bedarf durchgeführt. Der Heimbeirat hat dabei ein Mitwirkungsrecht.


Folgende Gemeinschaftsräume sind vorhanden:
· Speiseraum
· Fernsehzimmer
· Teeküchen (4)
· Leseraum
· Raucherzimmer (in den übrigen Gemeinschaftsräumen besteht ein absolutes Rauchverbot. Selbstverständlich ist das Rauchen in den eigenen Zimmern nicht verboten.).
· Bastel- und Hobbyraum
· Computerraum mit Internetzugang
· Kleiner Andachts- und Abschiedsraum (für verstorbene Bewohner/innen)

Es gibt täglich 3 Mahlzeiten. Beim Mittagessen besteht die Wahl zwischen mindestens zwei unterschiedlichen Gerichten (ein Gericht ist grundsätzlich vegetarisch). Frühstück und Abendessen werden als Büffet angeboten, Gehbehinderte erhalten dabei die erforderliche Unterstützung. Schonkost, Diät und Diabetikerkost wird bei Bedarf bzw. auf Wunsch bereitgestellt.
Bei der Erstellung des Speiseplanes hat der Heimbeirat ein Mitwirkungsrecht.
Kaltgetränke (Säfte, Wasser, Milch) und Warmgetränke (verschiedene Tees, koffeinfreier Kaffee) stehen ganztäglich und kostenfrei zur Verfügung. Bettlägerigen Bewohner/innen werden die Getränke ohne zusätzliche Kosten ins Zimmer gebracht.
Auf Wunsch kann gegen Kostenerstattung regelmäßig Kuchen bestellt werden. An Sonn- und Feiertagen ist Kuchen in der allgemeinen Verpflegung zum Nachmittagskaffee enthalten.
Bewohner/innen, welche außerhalb der Essenszeiten ihre Mahlzeiten einnehmen wollen, müssen u.U. mit einer verminderten Auswahl rechnen. Ob ein zusätzlicher Kostenbeitrag erhoben wird, ist mit dem Heimbeirat auszuhandeln.

Eine Kantine wird nicht vorgehalten. Ein kleiner Kiosk ist vorhanden. Über die Öffnungszeiten entscheidet der Heimbeirat mit.

Bettwäsche und Handtücher werden von der Einrichtung gestellt (eigene Wäsche kann, muss aber nicht mitgebracht und benutzt werden). Die Reinigung ist im Pflegesatz enthalten.
Die private Leibwäsche (Unterwäsche) wird für die Bewohner/innen kostenfrei gewaschen (Ausnahme: Wäsche die eine besondere Behandlung erfordern, z.Bsp. Seide).
Oberbekleidung wird gegen Kostenerstattung gereinigt und ggf. gebügelt.

Feste Ruhezeiten sind nicht festgelegt. Es gelten die üblichen gesetzlichen Bestimmungen. Radiohören und Fernsehen ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ggf. unter zu Hilfenahme von Kopfhörern möglich. Die Gemeinschaftsräume sind täglich 24 Stunden zuggängig.

Besucher/innen sind nicht an feste Besuchszeiten gebunden.

Alle Bewohner/innen erhalten auf Wunsch einen eigenen Hausschlüssel. Dieser darf nicht an Verwandte, Bekannte oder Freunde ausgehändigt werden. Gegen den Verlust des Schlüssels, der zu einer Schließanlage gehört, haben die Bewohner/innen auf eigene Kosten eine gesonderte Haftpflichtversicherung abzuschließen.

Eigene Tiere können unter bestimmten Umständen mitgebracht, bzw. gehalten werden., sofern deren Versorgung durch die/den Heimbewohner/in erfolgt. Bei Katzen und Hunde, sowie exotischen Tieren entscheidet die Heimleitung gemeinsam mit dem Heimbeirat. Ebenso in strittigen Fällen.

Die Heimordnung wird gemeinsam von der Heimleitung und dem Heimbeirat erstellt.
Der Heimvertrag bedarf der Zustimmung durch die zuständigen Behörden und Ämter.

Es wird ein Kurzzeitpflegeplatz vorgehalten, wobei ggf. mit einer längeren Anmeldefrist gerechnet werden muss.

Probewohnen ist bis maximal 2 Wochen möglich, sofern ein freier Platz vorhanden ist oder der Kurzzeitplatz unbelegt ist.

Für die Betreuung der Bewohner/innen wird das erforderliche Pflegepersonal, sowie zusätzliches Personal für die Freizeitbeschäftigung vorgehalten.
Bei der Ausgestaltung der Freizeit kommt dem Heimbeirat eine besondere Funktion zu.

Für den Besuch von Gottesdiensten wird an Sonn- und Feiertagen auf Wunsch ein Betriebsfahrzeug mit maximal 8 Plätzen zur Verfügung gestellt.


Heidi antwortete am 09.06.01 (21:21):

:-) Liest sich gut, Bernd - sehr positiv der eigene Haustürschlüssel und Probewohnen.

Bleibt die Frage - was kostet mich das (ohne Pflegestufe)?


Bernd antwortete am 10.06.01 (07:46):

Soweit sind wir noch nicht. Im Moment laufen drei Dinge nebeneinander:

1. Die Bauplanung
Wie soll die Einrichtung aussehen? Welcher Baukörper ist zweckmäßig und paßt auf das vorhandene Gelände?
Welche Räume brauchen wir?

2. Wie finanzieren wir das?
Wir gehen von einem Investitionsvolumen von 8 Mill. DM für des Heim selbst, plus die Kosten für die Bungalows aus.

3. Welche Konzeption verfolgen wir?
Wir richten uns dabei zunächst einmal an dem Standard, den wir jetzt in unseren Behinderteneinrichtungen bieten. Auch hier bieten wir in NF ausschließlich Einzelzimmer mit diversen Gemeinschaftsräumen an.

Im Betreuten Wohnen können wir das Prinzip der kleinen Wohneinheitem wie wir es im Behindertenbereich haben, ohne Probleme durchhalten. Im Seniorenheim selbst funktioniert das allein schon wegen dem ständig erforderlichem Mindestpersonal das auf keinen Fall.
Hier sind 50 Plätze die unterste Grenze.

Derzeit haben wir in NF mehrere Wohnheime für Behinderte, auf die Dörfer rund um die Stadt verteilt. Es wohnen jeweils maximal 7 Menschen darin. Die Wohnflächen in den Heimen betragen ab 270 qm.
Das schönste davon haben wir 1982 gegründet und 1994 mit 500.000 DM Eigenkapital und einer Spende von ebefalls 500.000 DM vollständig umgebaut. Es ist vollkommen Reetgedeckt, hat 400 qm Wohnfläche, Es leben 7 Menschen hier, Einzelzimmer von 17 bis 24 qm, jeweils mit eigenem Bad und der Option eine kleine Küchenpantry anzuschließen.

Trotzdem sind wir in unseren Kostensätzen niedriger als manche Großeinrichtung.

Ich werde zu gegebener Zeit hier auch über den Bereich Finanzen berichten, wenn dies von den Forummitgliedern gewünscht wird.
Jetzt geht es erst einmal um die Diskussion über die Konzeption.

Bernd


KlausD antwortete am 10.06.01 (13:04):

Wie sind die Eigentumsverhältnisse der Einrichtung?


Marianne Brand antwortete am 15.06.01 (11:40):

Das klingt erst einmal sehr gut, aber...Warum sollen nur Senioren in solchen Anlagen wohnen? Wir haben hier
nahe der City solche Senioren-Wohnanlagen aller Art. Sehr schön angelegt, aber überall nur alte und ge-
brechliche Menschen. Dazu diese kleinen Räume. Ich habe eine Altenwohnung mitten in einem Wohnvirtel
mit Kindern und jungen Menschen, das Gymnasium gegenüber, das Hallenbad gleich nebenan. Warum sollen
Senioren immer zusammen wohnen? Es gibt ambulante Pflegedienste, Essen auf Rädern, Notrufsysteme und
ich brauche niemanden fragen ob ich meinen kleinen Hund behalten darf..


Wolfgang antwortete am 15.06.01 (14:49):

Ich werde das Gefühl nicht los, dass SeniorInnenheime geplant und gebaut werden, nicht um SeniorInnen das für sie Optimale zu bieten, sondern weil das lukrative Geschäftsfelder mit guten Gewinnaussichten sind. Nichts gegen Geschäfte... Aber: Warum dieser Sonderstatus? Warum sollen SeniorInnen ihre angestammten Wohnungen und Wohnviertel verlassen? Warum soll die Bevölkerung in Jung und Alt separiert werden? Wäre es nicht besser, man kümmerte sich um die Infrastruktur IN den bestehenden Wohnvierteln und baute sie aus um Einrichtungen und Dienstleistungen speziell für SeniorInnen, die diese benötigen? Warum werden Dienste nicht bezuschusst, die Einkäufe für zum Beispiel Gehbehinderte erledigen oder die Wohnungen von SeniorInnen putzen, die das nicht mehr selbst schaffen? Warum werden unsere Wohnviertel - allgemein, die Städte - nicht kinder- UND altenfreundlich mit kurzen Wegen zu den sozialen Einrichtungen und ohne viel Autoverkehr gestaltet?

Ich habe etwas gegen SeniorInnenheime oder -wohnanlagen. Überall nur alte Menschen, die nichts Sinnvolles mehr tun dürfen.... Betreute, sicher, im Grunde aber Bevormundete und um ihre produktiven Möglichkeiten Betrogene...


KlausD antwortete am 16.06.01 (18:29):

Wir hatten das Thema schon mal in einem anderen Beitrag -auch vom Bernd.

Es kamen einige gute Beiträge -besonders von der UrselR zu diesem Thema.
Auch die Frage nach der Finanzierung wurde versprochen-bis heute nicht gehalten!

Meine o.g. Frage zielt auch in diese Richtung -wird aber nicht beantwortet.
Wäre für mich wirklich mal interessant gewesen,wie man so was finanziell plant - denn die Wirklichkeit zeigt ja große Preisunterschiede.

Wie kann es sein,daß ein Unterschied von 3.000,-/Monat besteht,wie in einer Sendung des WDR geschildert?

Mir kommen Zweifel.


Bernd antwortete am 18.06.01 (19:40):

Was ich versprochen habe, werde ich auch halten.
Wir werden hier an dieser Stelle auch über Geld reden (müssen), doch ich habe diese Diskussion mit voller Absicht bereits ganz am Anfang unserer Planung begonnen.
Inzwischen sind so viele Überlegungen dazu bei mir eingetroffen (danke an alle die mir gemailt haben), dass der Architekt und die anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe inzwischen schon Zustände bekommen.
So wurde der große Speisesaal inzwischen gestrichen und mußte 4 kleineren Esszimmern für jeweils 15 bis 18 Personen Platz machen.
Da wir ausschließlich ebenerdig bauen werden, haben alle Zimmer einen direkten Ausgang in den Garten bekommen und die Türen dorthin haben mindestens Rollstuhlbreite. Einige Türen wurden auf "Bettbreite" eingeplant.
Auch wird der Umweltschutz, wie er bei einem Neubau realisierbar ist, nicht vergessen.
Regenwasser für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung, Die Solaranlage gepaart mit einem Blockheizkraftwerk usw.

Es sind so viele tolle Gedanken bei mir angekommen, die auch einer Kostenkalkulation standhalten. Bei einigen sind zwar die Investitionskosten etweas höher, als zunächst geplant und gehofft, doch eine Rentabilitätsberechnung hat sehr schnell gezeigt, dass in den meisten Fällen, der Aufwand sich sehr schnell durch geringere Verbrauchskosten amortisiert - was schließlich zu einer nicht zu unterschätzenden Kostenreduzierung führen wird.

Noch einmal zum Thema Geld: Uns ist klar, dass hier die Finanzierbarkeit und das Wünschenswerte eine "Ehe" eingehen müssen und das wird mit Sicherheit keine "Liebesheirat" werden.

Nach der ersten wirklich noch sehr groben Kalkulation könnten wir bei einem mittleren Tagesatz von etwa 152 DM landen. Doch diese Zahl sagt eigentlich noch gar nichts.
Entscheidend ist letztlich die Aufsplittung nach "Investitionskosten", "Hotelkosten" und "Pflegekosten".
Denn alle drei Bereiche haben nachher einen unterschiedlichen "Zahler".

Ich bitte also wirklich um Geduld, was die Finanzen angeht. Ich werde damit "rüber" kommen, doch alles zu seiner Zeit.
Ich werde sehr genau auflisten, für was wieviel ausgegeben wird und falls Interesse da ist, nicht nur die Planung, sondern auch im Laufe der Zeit, über die Umsetzung berichten.
Aber wie gasgt: Bitte einen Schritt nach dem anderen.

Bernd K.


Renate Noll antwortete am 22.06.01 (15:46):

Hallo Bernd
Ich finde es sehr Interessant was Du da leistet.Vorallen Dingen,daß Du uns mal die Unkosten vor Augen führst.
Trotzdem bin ich der Ansicht,das Alt und Jung in einer Straße gehören.Wie sollen junge Menschen das Gespür für Ältere bekommen.Wir leben uns doch immer weiter auseinander.
Das ist doch die größte Krankheit der Menschen.Kann man das nicht ändern?
Von meinem Betrieb habe ich jetzt ein Rentnertreffen aufgemacht.Ihr glaubt ja garnicht wie diese Rentner sich gefreut haben sich wiederzusehen.Menschen,die 20 Jahre und mehr,oder auch weniger,bei uns geschafft haben,waren erst mal fort und vergessen.Das fand ich sehr traurig.Als ich bei uns nachfragte was das Personal davon (Treffen) hält,
war die Antwort,wieso du bist doch noch nicht in Rente.
Mein Anliegen war aber,das durch dieses Rentnertreffen die Menschen mehr Kontakt untereinander haben.Mein Wunsch läuft dahin,daß sie sich auch in Not untereinander helfen können.
Kann man das nicht auch für Jung und Alt erreichen?
Kann man das nicht auch erweitern für das tägliche
Leben,z.B. Wohnungsbau?Würde das Leben nicht leichter,
gesünder?Für alle Generationen!

Vielleicht passt das Thema nicht ganz hierher.Oder?
Grüße von Renate Noll


Bernd K antwortete am 24.06.01 (06:16):

Mal zu Renates Posting:

Das ist einfach eine Illusion, dass Jung und Alt zusammenleben. Hier auf dem flachen Land klappt das ja noch recht häufig, doch was ist in den Städten, wie Hamburg, Kiel, Berlin oder München?
Ich brauche mir doch nur meine eigene Familie, bzw. die meiner Frau ansehen:
Bei letzterer sind die Geschwister und Nichten/Neffen auf der ganzen Welt verteilt. 6 Geschwister waren sie: 1 Tot, einer in Thailand, der Rest über ganz Deutschland verteilt.
Bei den Enkeln meiner Schwiegereltern sieht es ähnlich aus: Australien, Österreich und der Rest von der Dänischen Grenze bis nach Bayern wohnhaft. Von 10 Enkeln wohnt nicht einer in unmittelbarer Nähe.
Die Arbeit kommt heute halt nicht mehr zum Menschen, sondern der Mensch zieht zur Arbeit.
Trotzdem: Gerade im ländlichen Bereich funktioniert das hin und wieder. Da können auch ältere Menschen noch im Dorf leben und "gehören dazu". In den Ballungszent´ren auf keinen Fall mehr. Da kannst Du sterben und die Nachbarn erfahren es erst, wenn Du unangenehm riechst.

Von der "Baufront" im Moment nichts neues. Bin selbst auch zunächst einmal 10 Tage beruflich im Ausland. Melde mich danach wieder.

Tschüss

Bernd


Renate Noll antwortete am 24.06.01 (22:32):

Hallo Bernd
Ich sehe es nicht als Illusion.Einer muß doch den Anfang wagen.Übrigens,meine Rentner wohnen in der Stadt.Ich bin dafür,daß man den Leuten erst mal die Augen öffnen muß.
Ich beobachte sie sehr genau,wie sie sich über Unterhaltung
freuen.Wie sie den Anderen fragen,wie geht es Dir?Ach ,können wir ja uns beim Einkaufen mal treffen.Wo fährst
Du hin,kann ich mit?
Ich brauch mich kaum einmischen.Ich muß einfach erst mal nur organisieren,und da sein.
Wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Reise.
Gruß Renate Noll


Erna Ecker-Philippi antwortete am 08.07.01 (16:02):

Hallo, Bernd,
ich finde Deine Absicht recht löblich, Räume für alte Menschen zu schaffen. Doch wieder sollen diese Leute hinaus ins Grüne gebracht werden. Das mag viele vielleicht freuen, fern des lauten Alltags, hinaus in die friedliche Natur.
Ich persönlich zöge einen Aufenthalt mitten in der Stadt vor, denn ich kenne das Konzept einer Seniorenresidenz in einer Stadt von ca. 47 000 Einwohnern. In einem fünfstöckigen Gebaude befindet sich über der Tiefgarage, dem Sousterrain und dem ersten Stock (beide mit Geschäften)in 3 Stockwerken ein Seniorenheim.
Die Gäste können hier eine Wohnung mit 1 oder 2 Zimmern mieten. Die Einzimmerwohnungen sind ca. 35 Quadratmeter groß mit eingebauter Dusche und WC. Eigene Möbel sind erwünscht. Alle Senioren haben über einen Fahrstuhl Zugang zu allen Einrichtungen des ganzen Hauses. Bei Besuchen sehe ich oft Rollstuhlfahrer einkaufen oder einfach inmitten des pulsierenden Lebens stehen und die Abwechslung genießen.
Natürlich sind auch kleinere Zimmer im Haus, wo die Pflegefälle betreut werden.
Dein Projekt hat eine andere Konzeption, die ich nicht kritisieren will, weil es auch Menschen gibt, die eine solche bevorzugen. Nur meine ich 18 Quadratmeter sind für einen Menschen, vor allem wenn er noch mobil ist, auf die Dauer sehr wenig. Wo soll er da seine Habseligkeiten verstauen?
Lass Dich nicht entmutigen und plane sinnvoll weiter.
Freundlich gesinnt
Erna