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THEMA:    Von einem der auszog, das fürchten zu lernen.

 23 Antwort(en).

Ricardo begann die Diskussion am 27.05.01 (17:55) mit folgendem Beitrag:

(k)ein Märchen

Wir erinnern uns doch alle noch an diese Geschichte von einem Jüngling , der das Gruseln kennen lernen wollte und viele Abenteuer bestand, weil er furchtlos hineinging.
Wenn wir vor unserem PC sitzen, und dem wird plötzlich übel und er stürzt ab, eine Art von Ohnmacht, da verläßt uns der Mut und die Furcht steigt uns zu Kopfe.
Mit solchen Abenteuern hatte besagter Jüngling noch nichts zu tun.
Aber ein Wagnis ist immer das Neue, Unbekannte, das Dunkel mit den Gespenstern im Koffer.
Wir Senioren und Innen im Netz sind doch ausgezogen um das Fürchten zu lernen, wir sitzen gebannt vor dem Monitor und erleben Freude und Schrecken im Wechsel.

Das Märchen endet damit, daß der Jüngling das Gruseln gelernt hat, seine Braut hat ihm einen Kübel mit zappelnden Fischen ins Bett geschüttet und endlich hats ihn gegruselt.

Also ein kleiner Trick führt zum Erfolg.
Und solche Tricks gibts auch am PC.
AEG = Ausschalten, Einschalten, Geht wieder.
Der Angstschweiß trocknet, ein Seufzer der Erleichterung, alles im grünen Bereich.
( Ausnahmen gibt es, wenn auch selten.)

Was wäre die Welt, wenn immer alles funktionieren würde?
Wenn alle Menschen gut wären?
Oder gesund?
Wenn es nur Licht und keine Schatten gäbe, wenn man nicht auf Amerika schimpfen könnte,
oder aufs Wetter?
Das wäre eine Katastrophe.....


Marianne Otto antwortete am 28.05.01 (09:53):

Lieber Ric,
in Deinem zitierten Märchen zieht einer aus, um einmal Angst zu spüren. Er kennt bisher überhaupt keine Furcht. Und endlich fürchtet er sich durch ein ganz simples Geschehen:
kalte nasse Fische in seinem Bett.

Du erwähnst unsere Angst und Unsicherheit am PC als Vergleich.

Andere Lebensängste sind ja viel bedrohlicher. Da gibt es, wie Du als Fachmann ja weißt, eine Therapie. Der Überängstliche muß sich bewußt in genau so eine ihm angstmachende Situation begeben. Immer wieder. Und was passiert? Die übersteigerte Angst verschwindet langsam. Ich habe mir mal selbst so eine Therapie "angetan". Mit Erfolg, denn zugleich verschwanden auch andere Ängste und das Selbstbewußtsein wuchs.

Die Beschäftigung mit der neuen Computertechnik im Seniorenalter ist für die meisten von uns Neuland. Schade, daß bei manchen die Furcht davor so groß ist, daß sie sich nicht "rantrauen". Denn, wenn es dann klappt, ist das Erfolgserlebnis und der Stolz groß. I-Tüpfelchen dann das Kennenlernen von gleich "Mutigen" im SeniorenTreff.
Im Gedankenaustausch erwärmen wir uns und keine "kalten Fische" können uns abschrecken.


claerchen antwortete am 30.05.01 (16:34):

Lieber Ricardo,
abgesehen von den verschiedenen Pleiten, Pech und Pannen, die wir alle mal erleben,
ist meine Erfahrung, dass man, wenn man will, immer helfende (virtuelle oder auch reale)
Hände oder eben selber einen Trick findet, um aus einer verfahrenen Situation herauszufinden.
Aber "gegruselt", wie Du sagst, hat es mich nur einmal:
Ich hatte gerade meinen neuen PC bekommen und meine beiden HP´s erstellt, da stürzt das Ding ab,
und zwar endgültig ins Nirvana! Die ganze Festplatte mit all meinen Daten und meiner Arbeit war hinüber.
Diese Erfahrung wünsche ich niemandem.
-
Aber den Zustand, den Du abschließend mit "Katastrophe" bezeichnest, wäre für mich einfach "himmlisch".
Früher oder später kommen wir ja alle dahin und dann können wir besser urteilen. :-)))


Georg Segessenmann antwortete am 01.06.01 (16:47):

Gegruselt hat es mir schon oft, wenn ich am PC sass. Meist dann, wenn aus unerklärlichen Gründen etwas Unerklärliches passierte. Wenn dann halt gar nichts mehr geht, ist da einer, der zwar handwerklich und auch in anderen Sachen eine komplette Niete, der sogar zu 100 % invalid ist. Aber für alles, was mit dem PC zusammenhängt, hat er offenbar einen mir unbekannten Instinkt.
Ein Müsterchen noch aus jener Zeit, da ich mit einem "Buben-Computer" namens "C-64" meinen ersten Roman mühsam mittels Zweifingersystem eindöggelte. (Heute beherrsche ich das 5 plus 1-Fingersystem. Wie das? meine Hand beherrscht einigermassen das Zehnfingerlen. Aber die rechte hat sich beharrlich geweigert, es zu lernen!) Wer mal mit dem C-64 hantiert hat, der weiss, dass dieser noch keine Festplatte hatte, sondern alles auf einer 5 1/4 "-Diskette abgespeichert werden musste. So hatte ich also wieder mal ein Kapitel fertig zum Abspeichern. Da kam unser erster Enkel herein, lupfte das Tischtuch, wo ich extra wegen ihm die Steckdosen und den Hauptschalter montiert hatte, wo er bestimmt nicht hingucken würde und sagte: "Oh Grossvati - für was ist dieser Schalter?" Und schon war alles, was ich in Stunden geschrieben hatte, weg, unwiderruflich, denn damals gab es noch kein Rückholprogramm.
Daraus habe ich gelernt: Die Steckdose habe ich 10 Zentimeter unter die Bürodecke montiert!

Schorsch


Nick antwortete am 01.06.01 (19:19):

Warum immer auf Amerika schimpfen?
Deutschland ist das am besten amerikanisierte Land in West-Europa. Vieles von drüben wird hier einfach übernommen. Also warum auf Amerika schimpfen? Es gibt so viele andere Länder.


e-l-e-n-a antwortete am 01.06.01 (21:35):

Lieber Nick,

magst du mir einmal erklären, was dein Beitrag mit dem o.g. Thema zu tun hat? Ich habe den Zusammenhang nicht erkennen können.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge/)


Ricardo antwortete am 02.06.01 (11:02):

Lieber Nick
Ich kapier das ja auch nicht, die Bevorzugung der USA als Sündenbock für fast alles.
Im Vertrauen: Ich bewundere dieses Land und wäre gerne mal hingefahren.
"Viel Feind viel Ehr" sagt man hierzulande


nick antwortete am 02.06.01 (11:35):

"Wenn es nur Licht und keine Schatten gäbe, wenn man nicht auf Amerika schimpfen könnte,"

So steht es wörtlich drin. Beim Beginn der Diskussion. Und das hat mich irritiert.


Louise Ludwig antwortete am 02.06.01 (15:13):

Also - wenn die Leute sich einen chicen Apple kaufen, gibts kein Gruseln: Das Ding läuft ohne kryptische Fehler -angaben und gibt auch nicht aus unerfindlichen Gründen seinen Geist auf.
Vielleicht sind die Leute bei Apple ja erwachsener als bei Microsoft: Diese PC-Imponderabilien erinnern mich immer an pubertäres Ärgernwollen, was Programmierer sicher mal überkommt, wenn ihre Geistesblitze sich nicht so verhalten, wie sie sich das vorgestellt haben - kann ich auch gut verstehen; was ich nicht verstehe, ist, dass man seinen pubertären Ärger auch noch verkauft.
Und jetzt sogar noch ganz dick, mit XP: Die alten Fehler sind noch drin, z.B.: Wenn man Bilder in ein Dokument setzt - und microsoft sie nach Gutdünken verschiebt oder ganz fallen läßt; in XP soll sogar noch eins hinzugefügt werden, auch wenn man das garnicht will.
Welche neuen Fehler programmiert worden sind, weiß man noch nicht.
Was mich ins Grübeln bringt: Firmen, die nachdenken, haben auf jeden Fall kein Microsoft: sie geben nämlich das Geld, das sie für Virenschäden ausgeben müssen, lieber in Innovatives für die Firma.
Im Übrigen fragen sich so manche: Warum hat eigentlich nicht das bessere System gesiegt? Nämlich Apple, das es nicht nötig hat, dauernd Updates - was ja nichts anderes ist als Flickschusterei - für teuer Geld zu verkaufen.
Naja, die meisten Leute finden es clever, wie Bill sein vieles Geld verdient.
Ich finde es sehr bedenkenswert, dass die vielen Leute ihr Geld so freiwillig für Flickwerk ausgeben, ist so, als würden sie auch sonst so etwas kaufen: z.B. Strümpfe mit Loch oder Schuh ohne Absatz etc.etc.
Übrigens: Apple ist kompatibel zu den heiß geliebten Microsoft - Formaten: Wer das verneint, offenbart seine eigene Ignoranz: Er weiß nämlich nicht, wie man Formate speichert oder aufruft oder was man in welchem Format speichert usw usw usw

Amerika - Nord: Den Amerikanern habe ich es zu verdanken, in die Demokratie eingeübt worden zu sein und mich da weiter zu bilden; sie haben mir damit geholfen, nicht ganz den Nazis im Nachkriegsdeutschland ausgeliefert zu sein.Und heute sehr wach zu beobachten: Das ist ein unschätzbares Geschenk, das ich nie vergesse.
Die USA haben die Computer unters Volk gebracht:
Auch hier habe ich die bessere Option gewählt - und auch die ästhetischere: Niemand wird daran gehindert.........

Immanuel Kant: Aufklärung ist das Herausgehen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit...........

Indiesem Sinne

Louise

(Internet-Tipp: https://www.pegasusheidelberg.de/default.htm)


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 03.06.01 (10:36):

Liebe Louise

Warum, glaubst Du, gibt es bei Apple weniger Virusbefall als bei Microsoft? Antwort: Es ist für Hacker und Virusväter doch viel interessanter, ein paar Milliarden PCs zu beglücken als ein paar Millionen! Schlimm ist aber, dass offenbar Bill Gates gar nicht sooo viel Interesse hat, dem vorzubeugen. Schliesslich kann man mit Antivirenprogrammen und neuen, besser sein wollenden Programmen eine ganze Menge Geld verdienen!

Gruss

Schorsch


Louise Ludwig antwortete am 03.06.01 (15:16):

Hallo Georg - Virusbefall bei PC deswegen, weil die Sicherheitslöcher größer sind und das Schreiben eines Virus für Microsoft - Produkte offenbar sehr einfach ist. Natürlich hat Bill Gates kein Interesse daran, diese Löcher zu stopfen, denn er spioniert ja selbst seine Kunden aus. Obwohl das inzwischen in jedem Käsblatt steht, scheinen die Leute ganz wild darauf zu sein, ihre Daten ausspionieren zu lassen, damit Bill sie verkauft und noch reicher wird.
Warum werfen die Leute lieber massenhaft Geld zum Fenster hinaus als das bessere System zu benutzen? Eine Art von Masochismus? Oder einfach nur Mitläufer - Attitüde. Microsoft ist "Standard" - höre ich immer wieder. Der Mensch will betrogen sein - und alle machen begeistert mit - wie vor 70 Jahren.
Gruss

Louise


Rosmarie S antwortete am 04.06.01 (18:46):

Lieber Ricardo,

der Eine, der auszog, das Fürchten zu lernen, war noch sehr jung. Von uns können wir das ja leider nicht mehr sagen... :-))) Wer von uns Senioren hier würde sich noch bei einem Eimer voll kalter Fische im Bett fürchten? Würde uns da nicht eher die blanke Wut packen? Ich – eine eher friedliebende Menschin - sehe mich schon beim Griff nach der Kehle des Übeltäters, der Übeltäterin? Allerdings würde ich kurz darauf wohl eher nach der Hausrats- oder Haftpflichtversicherungspolice suchen...

Fürchten wir uns wirklich noch? Vor was? Vor dem PC? Ich selbst fürchte mich kein bisschen davor. Meine Schwierigkeit ist viel eher meine Faulheit und meine Dummheit. Oje, es ist so anstrengend, mich mit technischen Raffinessen zu beschäftigen! So steht seit Weihnachten mein Scanner da und wartet darauf, eingesetzt zu werden... Am PC kann ich auch nur das, was ich täglich für meine Vergnügungen brauche. Furcht? Nein, pure Faulheit und Beschränktheit! Meinst du nicht, dass es anderen auch so ergehen könnte?

Herzlichen Gruß
Rosmarie


Ricardo antwortete am 22.06.01 (22:01):

Es gibt im Forum auch Menschen, die einen das fürchten lehren können. Mir ist so einer begegnet.
Ich wünsche euch allen, daß euch sowas nicht zustößt.
Mir hat es die Sprache verschlagen und ich bleibe für eine zeitlang still.


Jakobe Jakstein antwortete am 23.06.01 (17:44):

Liebe Rosmarie,

gerade aus den Gründen, die Du angibst, habe ich mich von diesem (und ähnlichen) Forum zurückgezogen.
Sicher, es werden interessante Themen diskutiert und ich habe viele kluge Antworten gelesen. Aber das genügt mir nicht, wenn ich mit Menschen zusammen bin. Kreativität, Herzlichkeit, Verständnis, menschliche Wärme sind mir wichtiger.
Und wenn ich mich jetzt einmische, dann nur um zu sagen, dass ich mir für mich persönlich auf keinen Fall Gleichgültigkeit wünsche. Das gilt sowohl für die virtuelle wie auch für die reale Welt.
Nur wenn ich mich zwischen Menschen wohlfühle, habe ich auch das Bedürfnis, mit ihnen zusammen zu kommen.
Oder mit ihnen zu sprechen. Daher verstehe ich Ricardo nur zu gut (auch ich weiß nicht, was er erlebt hat, aber ich kann es mir vorstellen).

Es grüßt Euch

Clärchen


Georg Segessenmann antwortete am 23.06.01 (21:22):

Lieber Ricardo

Du solltest schon etwas deutlicher sagen, was Dich hier so beelendet hat - sonst muss sich ja jeder und jede an den Kopf greifen und sich fragen: War ich es vielleicht, der/die da mal eine unbedachte Bemerkung gemacht hat? Ich lebe nach dem Motto: teile nie mehr aus als du selber einzustecken gewillt bist. Sollte ich trotzdem mal über die Schnur hauen, werde ich nicht böse, wenn mich eine diplomatische Seele wieder auf den Boden holt.

Herzliche Grüsse

Schorsch


Rosmarie S antwortete am 23.06.01 (21:47):

Liebes Clärchen,

danke für deine verständnisvolle Antwort! Sie hat mir äußerst gut getan. Besonders deshalb, weil ich meinen Brief an Ricardo eigentlich als Privatmail schicken wollte. Dass sie öffentlich in diesem Forum erschienen ist, kann ich mir überhaupt nicht erklären; denn schließlich stand in der Antwort oben seine persönliche E-Mail-Adresse... Mich vor aller Augen so produziert zu haben, ist mir nun doch ziemlich peinlich. :-(((( Denn für alle hätte ich doch weniger persönlich geschrieben und auch weniger aus dem Nähkästchen geplaudert... Entschuldigt also bitte in der Leserrunde meinen Flapsus! Er ist mir nicht aus Absicht, sondern auch Dummheit passiert!

Dir, Clärchen, danke ich aber für deine Rückmeldung. Sie zeigt mir, dass es doch noch mehr Leute gibt, die manchmal ein mulmiges Gefühl beschleicht... Dies sind zwar die absoluten Ausnahmen, aber es sind halt die Ausnahmen, die sich oft mehr als verdient auswirken...

Mit herzlichen Grüßen in die Runde

Rosmarie


Ricardo antwortete am 23.06.01 (22:12):

Lieber Schorsch
du hast recht, jeder könnte sich getroffen fühlen, aber so wars nicht gemeint. Ich hoffe für die Zukunft auf gute Diskussionen mit Fairness und Respekt vor der Meinung des anderen.
In den meisten Fällen war das ja auch so.


Ricardo antwortete am 05.07.01 (10:08):

Ach wenns mich nur gruselte....
Im Märchen heißt es so. Als ob das Gruseln auch eine geheime Lust enthalten könnte.
Wenn man die Themen der Zeitungen heute verfolgt, kann man die Gruselsucht unschwer erkennen.
Vor 20 Jahren das Waldsterben, der Bericht des Club of Rome mit seinen Schreckensszenarien, später dann die Klimakatastrophe, die BSE-Krise und das allgemeine Tiersterben.
Und jetzt das Lied von der schlimmen Gen-Technik.
Ich nenne nur weniges, man könnte die Liste fortsetzen.
Aber all das befriedigt nur kurz, in einer Zeit, wo es den Menschen so gut geht wie noch nie,(noch nie waren sie so gesund, noch nie sind sie so alt geworden, auch in den sogenannten armen Ländern) müssen immer wieder neue Themen gesucht und gefunden werden, um unsere Angstlust zu stillen.
Langsam werden wir uns dran gewöhnen.
Als ob die Märchenwelt nicht aktuell wäre......


Heidi antwortete am 05.07.01 (14:56):

Nun, Ricardo - wenn Deine Enkel oder Urenkel sich in Deinem jetzigen Alter befinden werden sie sich fragen, wieso Deine und meine Generation so märchengläubig und blauäugig war.

Klar geht es einem sehr großen Teil der Menschheit heute gut - aber nur auf Kosten der nachfolgenden Generationen und welche Auswirkungen die Genforschung auf die nachfolgenden Generationen hat, wage ich mir kaum auszumalen. Da kann's einen dann wirklich gruseln..


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 06.07.01 (12:03):

Das renkt sich irgendmal von alleine ein, liebe Heidi. Wann und wie? Hier der letzte Vers eines meiner Gedichte:

So wandelt sich der Mensch zum Affen,
hüpft kreischend und vergnügt von Baum zu Baum;
ich glaub, wenn Gott die Welt neu würd erschaffen,
er schüfe wohl diesen Menschen kaum!

Schorsch


Rosmarie S antwortete am 06.07.01 (16:08):

Lieber Ric und alle lieben "Gedankenmacher",

gefühlsmäßig stimme ich Ric voll zu. Denn wenn ich in die Vergangenheit gucke, so waren die Menschen in den Jahrtausenden vor uns als Individuen sicher weit mehr von Krankheit, Siechtum, Hungersnöten, Willfährigkeiten der Obrigkeit, Unfällen, Überfällen und frühem Tod bedroht, als das jeder von uns heute ist.

Andererseits hatten die meisten Menschen damals keine Möglichkeiten, derlei Schicksalsschläge abzuwehren oder zu verhindern. Selbst das "Austeilen" der Mächtigen war noch begrenzt.

Wenn ich mit dem Verstand überlege, komme ich zu dem Schluss, dass das "Schwarzsehen" vieler Leute durchaus seine Berechtigung haben könnte. Wir haben heute Möglichkeiten im Zerstörerischen wie im Aufbauenden, die alle früheren bei weitem überragen. Und viel Verantwortlichkeit ist oft nicht zu sehen...

Andererseits bin ich überzeugt, dass es nur eine Chance gibt: Die, an gute Entwicklungen zu glauben, an Selbsheilungskräfte in den sozialen Strukturen, in der Natur, in der Einsicht des Menschen, keine andere Wahl zu haben, als verantwortlich zu handeln...
Fundamentale Rundum-Klagen wirken oft nur lähmend. Wie soll eine Jugend die Welt heil weiter bringen, wenn ihr vorgeklagt wird, dass der Zug ganz gewiss schon lange abgefahren ist...?

Ich wünsche uns allen mehr Zuversicht und Mut!
Herzliche Grüße in die Runde
Rosmarie


Heidi antwortete am 06.07.01 (17:02):

Klagen??? Rosmarie?

Nein, ich klage nicht - ich genieße jede schöne Stunde, die es für mich gibt, ich träume manchmal ein bißchen aber bei alledem verliere ich doch nicht meinen Sinn für Realität und auf Gefahren hinzuweisen bedeutet noch lange nicht klagen und übrigens auch nicht anklagen.

Klagen hieße - aufgeben, resignieren - ich kämpfe lieber im Rahmen meiner Möglichkeiten ;-))

Herzlichen Gruß... Heidi


Rosmarie S antwortete am 06.07.01 (22:47):

LIebe Heidi,

nein, dich hatte ich nicht persönlich gemeint, obwohl ich leider zugeben muss, dass dies so ausgelegt werden könnte... Ich hatte mich einfach auf deinen Gedanken gestürzt und dazu das geschrieben, was mir an weiteren Assoziationen so einfiel...

Gerade ist mein PC beim Gewitter abgestürzt. Und meine lange Erklärung ist weg! :-((( Und ich bin müde und frustriert... Dabei hatte ich mich so schön von Klagen (ohne Änderung der eigenen Einstellung und des eigenen Verhaltens distanziert... Jammer, jammer, klag, klag... Wie schnell man das Lager wechseln kann! :-)))

Für heute nur noch einen müden Gruß in die Runde, an dich aber unbedingt noch einen herzlichen!
Rosmarie


Georg Segessenmann antwortete am 07.07.01 (14:02):

Schönen Gruss an alle die da klagen,
sich fragen, sich schlagen, sich plagen
aber weitermachen und nicht verzagen.

Schorsch