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THEMA:   Gute Partnerschaft

 26 Antwort(en).

Rosmarie S begann die Diskussion am 01.05.01 (16:51) mit folgendem Beitrag:

Hallo miteinander,

was eine gute Partnerschaft ausmacht, wurde schon tausendmal untersucht.
Aber aufgrund der folgenden Studie (und einiger diesbezüglicher Fehlschläge :-)))) kommt bei mir die Frage auf, was mag für JEDEN VON EUCH das Entscheidende sein?

Ernst geantwortet, würde ich selbst sagen: Gemeinsame Interessen, Toleranz und auch das Bemühen, dem anderen entgegen zu kommen. Spaßig geantwortet, halte ich mich an folgende "Studie".

Herzlichen Gruß
Rosmarie


Auszug aus einer Studie über die Ehe, die mit 10-jährigen und Jüngeren
durchgeführt wurde (freie Übersetzung aus dem Französischen):


WIE ENTSCHEIDET MAN, WEN MAN HEIRATET?

Man muss jemanden finden, der die gleichen Sachen mag. Wenn du gerne
Fußball hast, muss sie auch mögen, dass du gerne Fußball hast und
dann die Chips und das Bier bringen.
Alain, 10 Jahre

Man entscheidet nicht wirklich selbst, wen man heiratet. Gott
entscheidet das für dich lange im voraus, und dann wirst du sehen
wen er dir da an den Hals hängt.
Kirsten, 10 Jahre


WAS IST DAS RICHTIGE ALTER ZUM HEIRATEN?

Das beste Alter ist 23, weil du da deinen Ehemann schon mindestens 10
Jahre kennst.
Camille, 10 Jahre

Es gibt kein "bestes Alter" zum Heiraten. Man muss wirklich blöd
sein, um heiraten zu wollen.
Freddie, 6 Jahre


WAS HABEN DEINE ELTERN GEMEINSAM?

Sie wollen keine weiteren Kinder mehr.
Aure, 8 Jahre


WAS MACHEN LEUTE WAEHREND EINES RENDEZVOUS?

Die Rendezvous sind da, um sich zu amüsieren, und die Leute sollten diese
Gelegenheit nutzen, um sich besser kennen zu lernen. Sogar die Jungs haben
irgendetwas Interessantes zu sagen, wenn man ihnen lange genug zuhört.
Linette, 8 Jahre

Beim ersten Rendezvous sagen sie sich interessante Lügen, dadurch sind
sie dann bereit, ein zweites Rendezvous zu haben.
Martin, 10 Jahre


WAS WUERDEST DU MACHEN WENN DEIN ERSTES RENDEZVOUS VERPATZT WAR?

Ich würde nach Hause gehen und so tun, als wäre ich tot. Und dann würde
ich die Zeitungen anrufen und eine Todesanzeige abdrucken lassen.
Craig, 9 Jahre


WANN DARF MAN JEMANDEN KUESSEN?

Wenn sie reiche Männer sind.
Pamela, 7 Jahre

Wenn du eine Frau küsst, musst du sie heiraten und mit ihr Kinder haben.
So ist das eben.
Henri, 8 Jahre


IST ES BESSER LEDIG ODER VERHEIRATET ZU SEIN?

Ich weiß nicht, was besser ist, aber ich würde nie mit meiner Frau
Liebe machen. Ich möchte nicht, dass sie fett wird.
Théodore, 8 Jahre

Für die Mädchen ist es besser, ledig zu bleiben. Aber die Jungs
brauchen jemanden zum Putzen....
Anita, 9 Jahre


WAS MUSS MAN TUN, DAMIT DIE EHE EIN ERFOLG IST?

Man muss der Frau sagen, dass sie schön ist, auch wenn sie aussieht wie
ein Lastwagen.
Richard, 10 Jahre


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (17:43):

Hallo Rosemarie,

ich habe mich soeben köstlichst amüsiert. :-)))

Ich selbst glaube nicht, dass eine gute Partnerschaft unbedingt gleiche Interessen voraussetzt. Voraussetzung wäre für mich das Vorhandensein von Interessen überhaupt, dann eben gegenseite Akzeptanz und Toleranz der Interessen und eben auch gegenüber der Person selbst. Anzunehmen und sich angenommen zu fühlen in gegenseiter Achtung,bei aller Selbständigkeit und Eigenverantwortung.

Liebe Grüße
Ursel R. :-)


Lisa antwortete am 01.05.01 (20:17):

Hallo Rosmarie,
das Wort Partnerschaft hat für mein Empfinden so etwas kühles, geschäftsmäßiges, aber das nur am Rande.
Vertrauen, für mich Grundlage eines Zusammenseins. Aufmerksamkeit ebenso für die leisen Töne, Gesten. Miteinander wirklich reden, mit Worten, durch die Sprache der Körper,ein Streicheln. Wir sehen, wie kleine Kinder darauf reagieren, selbst wenn sie noch nicht sprechen können, wir suchen zu verstehen, was brauchen sie. Einfach nur zuhören können.

Ich versteh dich nicht. Oft gehört? oder: soviel unausgesprochenes steht zwischen uns. Was nicht mehr aufholbar ist nach Jahren des inneren Schweigens. Die Gründe dafür sind so vielfältig, zuerst bei sich selbst danach suchen, die eigenen Schwächen und Fehler erkennen, annehmen. Was natürlich einfacher ginge, im Spiegel eines
vertrauten Gegenüber, der auch dieses annimmt als zu mir gehörend, was auf Gegenseitigkeit beruht in einem vertrauten Beisammensein.
Wie weit ist man von der Gedankenwelt seines Gegenüber entfernt. Wann hört man auf, eine innere Nähe, über die Brücke der Gedanken, zu erhalten. Man gibt jemanden auf, um den man nicht mehr bemüht ist ihn zu verstehen, ihn nicht mehr das aussprechen läßt, was er denkt, fühlt.
Bereitschaft von zwei Menschen ist dazu nötig, ich gebe jemandem die Möglichkeit mich zu verstehen, indem ich offen ausspreche was mich bewegt. Hört einer von beiden damit auf, geht es nicht mehr. Dann stimmt es sogar wenn jemand sagt, "ich versteh dich nicht" und auf Distanz geht.
Zurück bleiben Selbstzweifel, man "mauert" künftig ebenso, aus vielerlei Ängsten.
Soviel auch in diversen Foren u.a. nach Freunden, Vertrauten, Partnern, gesucht wird, eine wirkliche Nähe wird wohl nie gewünscht dabei,aus eben den genannten gewachsenen Barrieren.

In den auf den ersten Blick spaßig klingenden Antworten der Kinder werden für mich schon Vorurteile, Vorgelebtes, deutlich. Jeder kann ein kleines Stück tun,umsichtiger, aufmerksamer zu sein, damit sich das Oberflächliche nicht als Wertmaßstab verfestigt, mehr Toleranz auch geübt, nicht nur gefordert wird.

herzlichen Gruß
Lisa


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (20:23):

Wenn
wir uns immer hinter eine Maske verstecken
und das zu sein vorgeben, von dem wir glauben,
so müssten wir uns nach außen hin zeigen,
dann werden wir nie erfahren, was es heisst,
für das geliebt zu werden, was wir wirklich sind.
(Hermann Hesse)


Rosmarie S antwortete am 01.05.01 (20:46):

Liebe Ursel,

mit deiner Meinung gehe ich konform. Allerdings verlangt diese Einstellung sehr viel Reife und eben auch große Toleranz. Dabei ginge manches vielleicht noch einfacher, wenn durch gemeinsame Interessen mühelose, erfreuliche Gemeinsamkeit entstehen würde.

Dein Hessezitat finde ich großartig!

Liebe Lisa,

deine Gedanken sind sehr differenziert. Sicher sind sie auch richtig. Aber meinen Männern wären sie mit Sicherheit zu kompliziert gewesen. Zuviel Spiegeln und In-Beziehungstiefen-Abtauchen war nicht deren Sache... :-)

Herzliche Grüße
Rosmarie


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 02.05.01 (08:55):

Gute Partnerschaft bedeutet für mich, im richtigen Augenblick für den anderen dazusein und im richtigen Augenblick ihn in Ruhe zu lassen.

Herzliche Grüsse

Schorsch

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/fr-georg.html)


Lisa antwortete am 02.05.01 (10:02):

hallo Schorsch,
wie du es sagst, das macht es aus, den richtigen Moment für Nähe und Distanz, Schweigen zu fühlen.
Das gelingt m.E. nur zwischen Menschen die sich vertrauen dürfen. Es wird nicht nachgefragt
beim Zurückziehen, weil ich weiß, daß man wieder auf mich zukommt, von allein.
Es sieht anders aus im Leben, so wie ich es erfahren habe. Zu all dem gehören immer zwei, ein Du
in dem alles liegt. Und die Kinder, Familie? Es ist fast unmöglich zu sagen, "jetzt bitte nicht",
es weckt Unverständnis, läßt mit schlechtem Gewissen zurück und die so erbetene Ruhepause
wird alles andere als Erleichterung bringen, daß man etwas zu sich selbst kommt.
Ich kann es heute sagen und es schlägt mir dieses Unverständnis entgegen, von vielen Seiten.
Man will im wahrsten Sinne des Wortes, nichts von mir wissen, es macht einsam.

herzlichen Gruß
Lisa


Renate Noll antwortete am 04.05.01 (00:34):

Hallo Lisa.
Warscheinlich ist meine Post verloren gegangen.Ich bin
ganz neu in diesen Forum.Kann es sein das Du sehr ängstlich
bist,um deinen Willen zu äußern?Schau,wenn Du vereinsamst,läüfst Du Gefahr kank zu werden.Versuche
viele Menschen kennenzulernen,und ruhig offen auszusprechen.
was Du möchtest.Verzeih,wenn ich was Verkehrtes herausge
lesen habe.Gruß die Neue.Renate


Mitfühlend antwortete am 04.05.01 (08:16):

Liebe Lisa ich verstehe dich so gut!!


Georg Segessenmann antwortete am 04.05.01 (09:55):

Liebe Lisa

Es klingt gewiss banal, aber da gibt`s einen ganz einfachen Rat: Geh mit einem Lächeln auf die Menschen zu, sag "wie geht`s?", erwarte Nichts, aber sei dankbar für dieses!

Herzlich

Schorsch


Lisa antwortete am 04.05.01 (11:46):

hallo Renate,
wie du, bin ich erst seit kurzer Zeit in diesem Forum sichtbar, die Beiträge habe ich sonst lesend verfolgt.
Du hast nichts Verkehrtes gesagt, dir Gedanken darum gemacht. Danke. Schau, man kennt doch eine/n
Schreibenden nur in wenigen Momenten die im Forum, Austausch, sichtbar werden. Losgelöst vom Alltag,
der sonst um ihn herum ist. Aufmerksamkeit, die du, wir, den Gedanken in uns zuteil werden lassen, die
sonst hinter einer Maske (wie in den Zeilen von H. Hesse so treffend eingefangen) untergehn, tut gut. Hilft.
Nein, ich bin nicht (mehr) ängstlich das zu sagen was ich fühle. Es schafft Verunsicherung um mich.
In einem Alter über 50 als Frau, Mutter, zu sagen, daß man sich noch etwas vom Leben erhofft, das einem
allein gilt, nämlich Liebe, Freundschaft, wird wohl zuerst mit Lächeln und "Krise" abgetan. Es war und ist
schwer dafür Verständnis zu erhalten, es weckt fast Scham und entmutigt oft ungeheuer.
Ich wähle lieber ein Leben allein, mit Kompromissen für das Kind, welches nichts dazu kann, um
etwas zu erhalten für sein späteres Auskommen.
Viele Kompromisse muß man täglich machen, sei es im Beruf oder in einer Familie. Für vieles gibt es
einfach Grenzen, die andere setzen. Toleranz die ich einfordere, ist für mich keine Einbahnstraße.
Ich kenne recht viele Leute. Aber mal ehrlich, es sind Bekannte, selten Freunde. Wer will schon wissen,
wie es in uns aussieht, anfänglich Sympatie in etwas Vertrauteres fließen lassen. Es ist wohl so heut,
daß es nur ein Traum so vieler ist, oft sichtbar werdend auch in Foren wie diesen. In der Wirklichkeit
will niemand sich "in etwas hineinziehen" lassen. Da bist du keine einzelne Person, man schaut auf
dein Umfeld, sagt, was werden die anderen dazu sagen, orientieren sich an Jugend, an anderen Dingen.
Die gesellschaftliche Position des Partners. Sie brauchen einen Schuldigen, selbst wenn man sagt,
es gibt keinen, selten ist es ein einzelner,einfach um sich für oder gegen jemand zu entscheiden, obwohl sie für eine solche
Entscheidung nicht 30 Jahre eines Lebens nachvollziehen könnten oder wollten. Man beklagt Oberflächlichkeit
und lebt sie selbst. Freundschaft überfordert plötzlich, und man steht allein. Selbst dafür habe ich
Verständnis und es ändert nichts an meiner Entscheidung. Schlimmer ist für mich eine innere Einsamkeit
immer noch inmitten von Menschen in meiner nahen Umgebung. Man findet keine Freunde mehr,
Bekannte, ja, da gibt es viele Angebote sich zu "unterhalten". Mir liegen die leisen Töne eher und habe
Interessen denen ich still meine freie Zeit widme.

hallo Schorsch,
es ist wirklich sehr wohltuend so auf jemand zuzugehen, das Lächeln erwidert zu sehen, das macht schon den
Tagesbeginn leicht, ich bin dankbar dafür, habe mich lang verabschiedet von Erwartungen, Hoffnung, die glimmt noch ein wenig. Ein Lächeln, ein kleines Geschenk, ich habe tiefe innere Freude eigentlich nur an etwas das ich verschenken darf, was mir geschenkt wird, man kann sich Liebe oder Freundschaft nie
erbitten, so etwas geht nur frei aus dem Herzen heraus.


herzlichen Gruß
Lisa


Renate Noll antwortete am 04.05.01 (22:27):

Hallo Lisa
Du klingst so traurig.Wie kann ich Dir nur helfen.
Bist Du mit Deinem Kind ganz alleine?
Schreib ruhig einwenig mehr von Dir.
Vielleicht findest Du im Trost,ein wenig Hoffnung.
Herzliche Grüße Renate


Veronika antwortete am 05.05.01 (10:36):

Hallo Ihr Lieben,
Euch zu lesen, ist wirklich ein Trost, wenn man sich gerade 'mal wieder unverstanden fühlt oder mißgedeutet oder abgeschoben.
Ich für mich setze in einer guten Partnerschaft auch noch Offenheit und Ehrlichkeit voraus: sagen, weshalb man dies oder jenes tut, und dann erst schweigen.


hanna born antwortete am 09.05.01 (08:01):

Ich habe mir Eure Beiträge durchgelesen, mir gedanken gemacht und meine eigenen Erfahrungen dazugepackt. Es ist viel Gutes und Richtiges gesagt worden. Aber ein wenig vermisse ich die "leichtigkeit des seins". Ich meine, wenn man alt ist, dann könnte man erkannt haben, daß alle Erwartungen den anderen einschnüren. Man möchte nämlich dann etwas für sich selber, was der andere erfüllen soll und man ist enttäuscht, wenn er das nicht kann oder nicht tun will. Laßt uns doch alle so sein,wie wir uns entwickelt haben und bewundern und akzeptieren und respektieren wir das. dann ist dies eine große bereicherung,ohne Druck.
Was sagt ihr dazu? HANNA


Veronika antwortete am 09.05.01 (08:48):

"Laßt uns doch alle so sein, wie wir uns entwickelt haben ..."
Dieser Satz, liebe Hanna, gefällt mir am besten. Aber oft vermißt man leider die Toleranz, dieses durchzuführen oder durchzuhalten. Oft nur wird man kritisiert, weil 'man so ist wie man ist', und oft wird man gleich verworfen. Erlebst Du solches nie? Oder wie fühlst Du Dich hinterher? Enttäuscht, herabgewürdigt? Oder ist es Dir völlig gleichgültig?
Und zu der erforderlichen Toleranz gehört auch Geduld, die viele trotz ihres bisher langen Lebens halt nicht gelernt haben. Das nennen Leute dann den "Starrsinn der Alten" und wundern sich, woher z.B. die Generationen-Probleme kommen.
Herzliche Grüße ......Veronika


Lisa antwortete am 11.05.01 (15:00):

Liebe geht nur, wenn du
so gut lebst wie allein
wenn sprechen und zuhören die schöne Feier sind
wenn du zehn Seiten hintereinander lesen darfst
ohne daß jemand etwas von dir will.
Liebe geht nur ohne das schlechte Gewissen
über Freude, die der andre nicht teilen kann.
einen Kummer, der sich noch nicht in Worte kleidet
Liebe geht nur, wenn du dich mit einer sanften Bewegung
abwenden darfst und da stößt keiner nach
Liebe geht nur ohne Herablassung
das irreführende Wort heißt Toleranz
wenn du willst, magst du dich verändern
ich verändere mich
ich nicht dich und du nicht mich
nur so geht Liebe

G. Steineckert

Das ist nur ein Wunschtraum, es gehören dazu nur
zwei Menschen, um ihn wahr zu machen.

herzliche Grüße
Lisa


Trudi antwortete am 12.05.01 (00:13):

ist es wirklich nur ein Wunschtraum? Vielleicht alles zusammen genommen. Aber schon Bruchstücke davon können sich positiv auf eine Partnerschaft auswirken. Ich finde diesen "Wunschtraum" sehr schön und erstrebenswert - und habe ihn in großen Teilen (den Idealzustand gibts eh nicht) mit meinem Partner erreicht und bin sehr dankbar dafür und wünsche ihn anderen auch.


Friedgard antwortete am 17.05.01 (00:17):

Die Kinderzitate sind köstlich, liebe Rosemarie, lassen aber auch tief blicken - - -
Sehr schön ist Hesse - wenn wir uns hinter einer Maske verstecken geht es nicht. Das eben verstehe ich unter Liebe, daß ich mich nicht hinter einer Maske verstecken muß. Auch dann nicht, wenn ich mich einmal nicht so gut fühle. Dass ich einen Partner finde, der das versteht und in solchen Momenten Rücksicht nimmt. - Und: daß ich auf ihn Rücksicht nehme, wenn er "nicht gut drauf" ist!!
"Liebe geht nur ohne Herablassung.." Das ist sehr wichtig.
Wie oft habe ich erlebt, daß Paare sich gegenseitig gedemütigt haben. Ich mache mich nicht groß, wenn ich den Partner klein mache.
Liebe ist eben Liebe - nachzulesen im Korintherbrief. Ist das altmodisch? Ich glaube nicht. Es hat in der Liebe viele neue "Moden" gegeben, die uns, meiner Ansicht nach, nur tiefer ins Dilemma geführt haben.
"Ich wünsche Dir jemanden, dem Du Deine Träume erzählen kannst", hörte ich mal sagen.
Dass das möglich ist, durfte ich mit meinem Mann erleben und erlebe es jetzt wieder mit meinem zweiten Partner.
Man sollte es sich selbst und dem Anderen nicht zu schwer machen...
Warum schweigt sich der Großteil der Herren eigentlich zu dem Thema aus?????


Georg Segessenmann antwortete am 17.05.01 (08:57):

Liebe Friedgard

Über gewisse Themen schreibt "Mann" nicht. Aber sind da die Frauen nicht ein bisschen schuld daran? Lehrten zumindest unsere Mütter uns Buben denn nicht, unsere Gefühle im Zaum zu halten, keine Schwäche zu zeigen?

Herzliche Grüsse

Schorsch


Bernd antwortete am 17.05.01 (15:44):

Hinter vielem, was ich hier gelesen habe, steckt eine große Traurigkeit und es ist so viel davon zu merken, dass ich mich fast schon schäme zu sagen: Ich bin seit 20 Jahren mit meiner Lebesgefährtin, Ehefrau, Partnerin (und das alles in einer Person natürlich), der glücklichste Mensch der Welt.
Unsere Interessen sind in vielen Bereichen völlig unterschiedlich (Musik, Literatur, Kunst - um nur einige Beispiele zu nennen), doch ich bezeichne unser Zusammenleben oft als eine "Amöbenbeziehung".
Jeder von uns dehnt sich aus, nimmt sich soviel Freiheit wie er möchte, doch wenn sie/er merkt, das dadurch der Freiraum des anderen eingeschränkt wird, wird sofort wieder Platz geschaffen ohne darauf zu achten, dass der Partner das gleiche tut.
Komischerweise haben wir nie gelernt miteinander zu streiten. Manche unserer Bekannten sagen, das wäre langweilig. Ich weiß nicht ob sie recht haben, denke jedoch, dass wir auf Streit gerne verzichten können.
Natürlich haben wir gelegentlich unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Dingen, doch wir können darüber reden, aber eben nicht darüber oder darum streiten.
Georg schrieb: im richtigen Moment für den anderen dazusein und im richtigen Moment in Ruhe zu lassen.
Diese Aussage hat etwas.
Doch wenn ich die Beiträge von Lisa lese, spüre ich, dass sie ganz offensichtlich sehr verletzt worden ist.
Was Georg schreibt, funktioniert nur, wenn beide es wollen. Liebe, Vertrautheit, Zärtlichkeit, gegenseitige Achtung etc. ist eben keine Einbahnstraße.


Trudi antwortete am 18.05.01 (23:42):

Warum lehren bzw. lehrten viele Mülter ihre Söhne, ihre Gefühle im Zaum zu halten? Ich habe es nie verstanden und verstehe es auch bis heute noch nicht. "Ein Junge weint nicht, ein Junge zeigt keine Schwächen, ein Junge spielt nicht mit Puppen, ein Junge zeigt nicht seine Emotionen...." - Und ein Junge bleibt als Mann unfähig, Gefühle zu zeigen, denn was er nicht gelernt hat,kann er nicht (er)leben. Wie armselig und traurig! Und wie schwer für die zukünftige Partnerin, die versuchen muss, die Krusten aufzubrechen, die da im Laufe der Jahre entstanden sind.
Wohlgemerkt, ich spreche nicht wie ein Blinder von der Farbe! Ich habe selbst einen inzwischen erwachsenen Sohn, dem ich bewusst versucht habe zu vermitteln, wie wichtig es ist, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, auszusprechen und zu leben. Ob es mir gelungen ist? Ich hoffe es.


Meggy antwortete am 19.05.01 (01:48):

Meggy zum Thema gute Partnerschaft,

möchte zu Dir Bernd nur sagen, daß Du Dich für Dein Glück
nicht zu schämen brauchst.
Empfinde es als großes Geschenk, das leider nicht allen zuteil wird. - Lisa schreibt sehr einfühlsam und ich würde ihr einen lieben Menschen wünschen.
Für mich ist in einer Partnerschaft das Vertrauen das Allerwichtigste, denn ohne das geht gar nichts.
Und Freiraum muß auch für beide gleich viel da sein.
Mein Mann und ich konnten uns auch nicht streiten, haben trotzdem bis zu seinem Tod eine gute Ehe geführt.
Liebe Grüße an alle, die bisher zum Thema geschrieben haben.
Meggy


Georg Segessenmann antwortete am 20.05.01 (10:23):

Zu Bernds Aussage "Was Georg schreibt, funktioniert nur, wenn beide es wollen. Liebe, Vertrautheit, Zärtlichkeit, gegenseitige Achtung etc. ist eben keine Einbahnstraße."

Hatten wir denn nicht alle, als wir uns das Ja-Wort gaben, den festen Wunsch und Willen gehabt, dem/der anderen Partner(in) ein guter, verständnisvoller Kamerad zu sein? Aber niemand kann im jugendliche Alter, da die Hormone verrückt spielen, sich vorstellen, wie es in 10, 20, 50 Jahren sein wird. So vielschichtig sind die Umstände und Zwänge, die uns beeinflussen, so veränderlich sind wir selber durch äussere Einflüsse.

Machen wir doch das Beste aus jeder Situation. Aber glauben wir nie, wir selber seinen die Norm, nach der sich alle anderen, insbesondere unser(e) Partner(in) zu richten habe. Gewähren wir ihm/ihr den gleichen Freiraum, den wir selber uns erlauben.

Schorsch


Friedgard antwortete am 21.05.01 (08:07):

Ganz wichtig für die gute Partnerschaft ist nach meiner Erfahrung: zuhören zu können.
Als mein Mann gestorben war, sagte eine Bekannte zu mir: "Er konnte einem so sehr gut zuhören."
Es gibt viele Menschen, die sich sehr gut mitteilen können, aber anderen zuhören zu können, und zwar nicht nur mit den Ohren, sondern "mit dem Herzen", das ist eine Begabung - oder kann vielleicht auch ein bißchen eingeübt werden, was meint Ihr?


Lisa antwortete am 21.05.01 (16:11):

Zuhören können, wie das Lesen zwischen den Zeilen. Schon der Klang einer Stimme kann bei genauem Hinhören eine Botschaft sein. Aufmerksamkeit für die leisen Töne. Ob man das erlernen kann. Das bezweifle ich nach meinen Erfahrungen.

In jeder Partnerschaft gehört zum Zuhören eine innere Bereitschaft den anderen verstehen zu wollen, ihm nahe zu bleiben, gefühlsmäige Beteiligung. Das betrifft ebenso die vielen kleinen Dinge im Alltag, ein Aufmerken für Vorlieben etc. , so kann ich auch spüren, wenn der andere Ruhe braucht. Es kann und wird nicht immer so ideal gelingen. Nach langem einseitigen Entgegenkommen kann ein Stillstand, Abstand, entstehen, der nicht wieder zu überbrücken ist. Man kann es vergleichen mit einem schriftlichen Gedankenaustausch, bei dem nach und nach keine Antworten mehr kommen, keine Fragen, nur noch über das Wetter gesprochen wird. Auf viele Arten können wir jemanden verlassen, verlassen werden, es fängt vielleicht an beim Zuhören bzw. nicht mehr Hinhören.

herzlichen Gruß
Lisa


Markus antwortete am 19.06.01 (00:40):

Man sucht sehr oft nach der Liebe seines Lebens. Vor ca. 14 Tagen hab ich mich total in Kathrin verliebt. Ich war so glücklich. Im Moment aber sieht es so aus, das Sie nichts mehr von mir wissen möchte – Sie hat immer noch Probleme mit ihrem Ex. Jener macht ihr das leben zur Hölle. Ich bin jetzt am suchen, nach guten Argumenten die für mich sprechen. Gefunden habe ich viele, wie z.B. Gutes Selbstwertgefühl, Freiheiten die man(Frau) braucht, Akzeptieren so wie man ist, miteinander reden können, Gefühlswelt (Streicheln Sex), Vertrauen, Toleranz, sich zurückziehen können, keine Angst voreinander haben, für einender da sein, Faires behandeln, Gutes zuhören. Doch wie kann man gegen so einen Ex antreten? Der Diese liebenswerte Frau schon ewig kennt? Bin total ratlos. Ich Möchte diese wunderbare Frau nicht einfach ziehen lassen....


Renate Noll antwortete am 19.06.01 (15:18):

Lieber Markus
Sei geduldig !!!Vielleicht ist es für Deine Kathrin was ganz
Neues. Schau,da will Jemand nur für sie dasein,sie trösten,sie anerkennen wie sie ist,mit und ohne Fehler.Ja,und dieses Alles muß sie erst mal auf sich einwirken lassen.Sie war es doch stets anders gewöhnt.Also,warte es ab,bedränge sie nicht.Wenn die Möglichkeit besteht,das ihr miteinander reden könnt,dann belaß es dabei, bis sie mehr von Dir möchte.
Dies wäre ein Anfang.
Liebe Grüße und Erfolg,
Renate