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THEMA:   Seniorenheime

 49 Antwort(en).

Bernd Klein begann die Diskussion am 27.04.01 (05:09) mit folgendem Beitrag:

Zunächst einmal einen Gruß aus dem hohen Norde (dänische Grenze);

Erlauben Sie mir, dass ich mich zunächst einmal vorstelle und danach erst zum eigentlichen Thema komme.
Ich heiße Bernd Klein, bin 57 Jahre alt und hauptamtlicher Stiftungsratvorsitzender einer von mir gegründeten privaten Stiftung.
1982 gründete ich (zunächst als private Einrichtung) eine kleine Behinderteneinrichtung. Da mir privates Eigentum an einer sozialen Einrichtung immer suspekt war, wandelte ich diesen Betrieb 1986 in eine gemeinnützige GmbH um und danach verschnekte ich die ganze Einrichtung an diese Stiftung.
Mir ging es nicht um Geld oder Besitz, denn ich kann am Tag nur dreimal essen und einmal besoffen sein (nicht ganz ernst gemeint). Mehr ist körperlich nicht drin. Dazu langt aber mein Gehalt. Ich brauche kein großes Auto und keinen Urlaub auf Hawai.
ABER:
Wir haben uns bisher ausschließlich um Menschen mit einer geistigen Behinderung gekümmert.
Nun ist bei uns das Problem aufgetreten, dass wir ein Senioren- und Pflegeheim bauen sollen (und wollen).
Gründe dazu gibt es viele. Auch behinderte Menschen werden alt und müssen irgendwann in einer entsprechenden Einrichtung fachlich gut gepflegt und versorgt werden.
Außerdem - wir waren schon immer recht unbequeme Aussenseiter in unserem Job. So weigern wir uns schlicht und ergreifend behinderte Menschen mit Psychopharmaka zu sedieren (ruhig zu stellen).
Wenn es interessiert, der kann einmal auf unserer Homepage unter dem Stichwort Erfolge" und Entmedikamentisierung" nachsehen.
Ich weiß, dass wir bisher im Bereich der Behindertenarbeit gute und sehr gute Arbeit geleistet haben.
Warum sollte das in der Betreuung und Pflege älterer Menschen anders werden?
Ich lese hier im Seniorentreff über viele Probleme, die Sie u.a. auch in Seniorenheimen haben.
Wollen Sie uns helfen es besser zu machen?
Ich lese über Zwei-Bettzimmer, über Verbot (oder organisatorische Unmöglichkeit) der sexuellen Betätigung in Heimen, über mangelnde Einflussnahme usw.
Das darf doch wohl alles nicht wahr sein.
Wir werden (so die Planung des Architekten) grundsätzlich ebenerdig bauen und nur Einzelzimmer zwischen 16 und 20 m² haben.
Einen aktiven Heimbeirat sehe ich als Mindestvoraussetzung an. Jedes Zimmer erhält ein Telefon und natürlich TV- und einen Radioanschluss.
In den Diskussionen haben wir auch überlegt, ob wir in jedem Zimmer den ISDN-Anschluss an das Internet nicht wenigstens bereitstellen sollten, denn wir meinen, dass heute eine andere Art von Senioren heranwächst (und diese Homepage beweist, dass wir recht haben).

Meine Bitte: Helfen Sie uns doch einfach bei der Planung unserer Heimes und in der Ausgestaltung des Alltags nachher.

Sagen Sie uns, was Sie woanders vermissen, was Sie wollen und wie Sie sich das menschlich anständige Seniorenheim vorstellen.
Ich verspreche, dass ich alle Beiträge aufmerksam lesen und in unsere Überlegungen einbeziehen werde.

Im Moment stehen wir in Verhandlungen mit der Stadt (wg. Grundstück). Mit dem tatsächlichen Bau werden wir voraussichtlich im Spätherbst beginnen.

Also: Hauen Sie in die Tasten und schreiben Sie, wie Sie in einem Seniorenheim leben wollen.

Ich danke Ihnen schon heute für Ihre Hilfe.

Bernd Klein

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Ursel R. antwortete am 27.04.01 (08:51):

Ich verweise einfach mal auf das Thema
"Gemeinsam wohnen im Alter"
unter
Foren: Soziales & Lebenshilfen
mfg
Ursel R.


Herbert Clostermann antwortete am 27.04.01 (12:23):

Danke Ursel R. für den Hinweis. Darum stellt sich hier die Frage, wollen wir wirklich unsere Foren für so offenkundige, nicht einmal versteckte Werbung mißbrauchen lassen, auch nicht unter dem Vorwand sexualhygenischer Maßnahmen.


Bernd Klein antwortete am 27.04.01 (12:55):

Mist, genau das hatte ich geahnt, als ich hinterher diverse Beiträge im Forum gelesen hatte: Es wird als Werbung verstanden.
Doch eben das hatte ich nicht vor.
Wir sitzen in unserem Niebüll doch soweit weg von der Welt. Der Gedanke, dass durch diesen Beitrag und meinen Wunsch, wirklich darüber zu diskutieren und zu erfahren, was jetzige (oder später Betroffene) darüber denken, sich irgend jemand aus dem Ruhrpott, aus Bayern, Sachsen oder Hessen, sich hier anmelden könnte, ist mir nun wirklich nicht gekommen.
Außerdem: Die Einrichtung ist doch im Moment noch in der Planungsphase und wird frühestens Anfang 2003 fertig sein. Jetzt dafür Werbung zu machen, wäre mit Sicherheit völlig sinnlos.
Warum wird einem Menschen zuerst einmal eine schlechte Absicht unterstellt, bevor er bewiesen hat, dass er ein Charakterschein ist? Ich selbst habe nie so gedacht oder danach gehandelt. Zugegeben, ich bin dafür auch hin und wieder auf die Nase gefallen. Trotzdem gebe ich meinen Glauben daran, dass die meisten Menschen anständig sind, nicht auf.
Wenn dieses Forum für meine Idee nicht gut ist, hoffe ich, dass mir jemand sagt, wo man eine solche Diskussion führen kann.
Es geht wirklich nicht um etwas anderes.
Es tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist.

Bernd Klein

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Karl antwortete am 27.04.01 (16:20):

Lieber Herr Klein,

ich habe mir Ihre Webseite angeschaut und finde sie sehr seriös. Ihr Anliegen ist ein ernstes, bleiben Sie also da. Toll finde ich, dass Sie dafür sind, jedem Menschen zuerst einmal gute Absicht zu unterstellen. Das versuche ich auch zu praktizieren. gespräche werden wesentlich produktiver, wenn sich so verhalten wird.
Mißbräuchliche Werbung andererseits findet leider häufig statt - auch hier in den Foren. Sie sollten also auch Nachsicht zeigen, wenn hier schon beim verdacht hierauf manchmal hypersensibel reagiert wird.

Mit freundlichen Grüßen


seewolf antwortete am 27.04.01 (16:24):

lieber bernd klein -
bitte lassen sie sich nicht irritieren. ich habe ihren beitrag keineswegs als werbung für ihre stiftung oder die geplante maßnahme verstanden. es gibt überall - so auch hier - leute mit dem bemerkenswerten trieb, argwöhnisch und mega-mißtrauisch einen beitrag daraufhin zu zerpflücken, ob er (hoffentlich?) etwas vermeintlich angreifbares - am besten zur person des beitragsschreibers - enthält oder gar "reklame" sein könnte...

es sind jedoch nur einzelne - und denen gehört ein forum nicht. lassen sie uns also das eigentliche thema weiterverfolgen: ich persönlich würde es begrüßen, in einer senioren-residenz oder einer pflegeeinrichtung mehrere internetzugänge bereitzustellen; es hat sich bereits gezeigt, wie interessiert viele ältere menschen an dieser kommunikations-möglichkeit sind. gerade der seniorentreff.de beweist es, auch in den chats, die vorgehalten werden. körperliche gebrechen, die oft zur physischen immobilität führen, sollten eben NICHT dazu führen, daß der betroffene zusätzlich noch kontaktverlust oder -armut erleiden muß.

ich danke ihnen für die möglichkeit, eigene anregungen und ideen vorbringen zu können - in der planungsphase einer baumaßnahme.

mfg Bernd Renneberg


Ursel L. Reimann antwortete am 27.04.01 (17:14):

Zur KLARSTELLUNG von meiner Seite her:
Ich habe Herrn Klein per eMail auf diesen Seniorentreff hingewiesen. Nur weil ich sein Anliegen kenne, habe ich ihn
auf das Forum: Gemeinsam wohnen im Alter hingewiesen.
Im allgemeinen fällt mir auf, dass Postings dem Anschein nach nicht immer gut genug gelesen und reflektiert werden.
Ich finde es schon interessant (oder bedauerlich?), wozu Mensch in der Lage ist, in eine Aussage hineinzuinterpretieren noch oben drein ohne irgendein Hintergrundwissen zu haben.
Danke für die Aufmerksamkeit
Ursel R.


Werner A. Sedelmaier antwortete am 27.04.01 (17:32):

Verehrter "seewolf",

zuerst meine Hochachtung für die klaren Worte. Endlich hat mal jemand den Mut aufgebracht, den ewigen Miesmachern und Berufsnörglern die Wahreit zu sagen.

Alten und pflegebedürftigen Menschen einen menschenwürdigen Lebensabend zu ermöglichen, das darf niemals in den Hintergrund gedrängt werden. Deswegen ist die Initiative von allen gutwilligen Leuten gefragt.

Auf Beiträge, die nur eine niveaulose Selbstdarstellung zum Inhalt haben, auf die kann jedes Forum verzichten. Aber auf Menschenwürde nicht. Mit und ohne Werbung!

Machen Sie weiter, Herr Klein!


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 27.04.01 (17:51):

Hallo Herr Klein

Sie möchten Vorschläge statt Diskussionen, nehme ich mal an. Weil ich in den meisten Altersheimen sehe, dass man kaum irgendwo Platz hat zum einfachen Beisammensitzen und Quatschen, mache ich den Vorschlag: Versenktdie Alten nicht in Grüpplein zu 5 - 10 der gleichen Pflegekategorie Angehörenden in irgendeine Ecke, meistens eine Essnische. Glaubt auch nicht, wenn man ein Café habe, in das sogar die "Normale Bevölkerung" eintreten und einen (billigen) Kaffee bestellen darf, in dem es aber nicht mal ein (abgeschlossenes) Nichtraucherabteil gibt, sei genug des Beisammenseins möglich. Das Thema "Alleinsein unter Vielen" wird nämlich unterschätzt. Die Alten wollen auch gar nicht Ruhe um jeden Preis haben. Sie möchten in einem Kreis von sich Verstehenden aufgenommen sein, in dem sie reden können, aber auch schweigen, wenn ihnen danach zumute ist. Fazit: Ein Aufenthaltsraum mit Spiel- Quatsch- und Einfach-dasein-Platz.

Ich hoffe, Sie bringen genug Mittel auf, aber auch verständige Mitmenschen dazu, Ihren Schutzbefohlenen einen angenehmen Lebensabend zu bauen. Sollte dies nicht gelingen, lassen Sie lieber die Hände davon. Denn "Ställe", in die man die "Alten" kostengünstig entsorgen kann, gibt es schon genug!

Herzliche Grüsse

Schorsch


Trudi antwortete am 27.04.01 (23:58):

Hallo, lieber Bernd Klein,

Glückwunsch an Sie für Ihren Idealismus, gepaart mit Realismus und Wünsche für viel Kraft für Ihr Vorhaben.
Wenn Sie alle Räume ebenerdig planen, sollten Sie die Türen zu einem Sitzplatz draußen vor den Zimmern nicht vergessen. Helle Räume mit freundlichen Möbelfarben und Betten, die wohnlich und trotzdem für evetuell erforderlich werdende Pflegearbeiten geeignet sind, sollten obligatorisch sein. Das als Anregung zur Ausstattung.
Wenn dann das Haus fertig ist, suchen Sie fachlich qualifiziertes und motiviertes Personal, das bereit ist, Ihre - aus heutiger Sicht - revolutionären Ideen zu verwirklichen. Die fähig sind, die alten Menschen als das zu behandeln, was sie sind, nämlich als Menschen. Wenn Ihnen das gelingt, haben Sie etwas erreicht, was in Deutschland leider nicht allzu häufig anzutreffen ist. Und das nicht, weil es solche Pflegefachkräfte nicht gibt, sondern weil unsere Sozial- und Finanzpolitik dies nicht (mehr) zulässt. Dass das so ist, ist mir aus meiner beruflichen Erfahrung leider nur zu bekannt. Wir kämpfen täglich damit.
Aber das sollte Sie nicht an der Verwirklichung Ihrer Pläne und am Festhalten Ihres Zieles hindern. Vielleicht kommen dann ja auch andere irgendwann dahinter, dass es so möglicherweise auch gehen kann.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und Kraft.

Trudi


Bernd Klein antwortete am 28.04.01 (06:14):

Ganz vielen Dank an alle, die mein Posting als das verstanden haben, wie es auch gemeint gewesen ist. Außerdem hat sich Herbert Clostermann inzwischen mit einer persönlichen Mail bei mir gemeldet und ich denke wir haben das Mißverständnis ausgeräumt. Auch an ihn an dieser Stelle ein Dankeschön, denn es ist nicht immer einfach zu sagen: "Ok, ich habe falsch gelegen. Tut mir leid."
ALSO: Frust beiseite.
Ich bin völlig erschlagen über das Tempo welches hier vorgelegt wird. So eine Hektik wünschte ich mir auf unserer Diskussionsseite ... - da könnte fast der blanke Neid aufkommen.
Zur Sache:

Einige Vorschläge von Euch/Ihnen sind ja völlig logisch und wir praktizieren sie auch in unserem derzeitigen Tätigkeitsfeld (z.Bsp. eine sehr gute Personalführung, denn nur dann kommt auch was Gutes bei den zu Betreuenden an).

Von jedem Zimmer - der Bauplan sieht ausschließlich Einzelzimmer vor (mit der Möglichkeit zwei Zimmer miteinander zu verbinden) gibt es eine Tür ins Freie, wobei der Architekt die nordfriesische Witterung einkalkuliert hat und etliche windgeschützte Innenhöfe vorgesehen sind.

An kleinenere Zimmer, in denen frau/man einfach nur sitzen, lesen, klönen und auch rauchen kann, fehlen bis jetzt.
Es fiel uns allerdings schon privat in dem Heim auf, in dem eine Tante meiner Frau lebt, dass frau/man dort lediglich auf dem Korridor rumsitzen kann.
Der Vorschlag ist notiert.

Ob in den Zimmern nur ein normaler analoger Telefonanschluß oder gleich ein ISDN-Anschluss installiert wird, treibt die Kosten nicht in die Höhe, sondern befindet sich im "Pfennigbereich", wird also kein Problem darstellen.

Was mich mal interessiert ist u.a. folgendes: Sollte man einen Fitnessraum oder besser eine Werkstatt einrichten?
Die Zeiten, in denen man die Frauen mit Halma und Mensch ärger Dich nicht und die Männer mit Schach den ganzen Tag zufriedenstellen konnte, sind ja nun wirklich vorbei.
Viele Männer haben bis zu ihrem Umzug ins Heim irgendwie irgendwo noch "dit und dat" gebastelt etc.
Was machen die eigentlich wenn sie in ein Heim ziehen?

Uns fiel bei Besuchen in Seniorenheimen auf, dass die Bewohner/innen eigentlich nur von Mahlzeit zu Mahlzeit leben (und schon 10 Minuten vor dem Essen am Tisch sitzen). Das kann es doch wohl nicht sein. da muss es doch noch etwas anderes geben.
Meinen Nachbarn muss seine Frau häufig mit dem Lasso aus seiner Bastelstube einfangen, wenn das Essen auf dem Tisch steht. Was passiert mit dem, wenn er mal in ein Seniorenheim zieht sollte?
Der arme Kerl wäre doch sicherlich totunglücklich.

Abschließend noch etwas humorvolles: Kennt jemand den Krimi aus dem Fernsehen, in dem es im Keller einen Tiefkühlraum gab?
Die "Alten" lebten trotz staatlicher Kürzungen in Saus und Braus. Der Trick: Sie hatten untereinander vereinbart, dass wenn sie sterben, nicht gleich beerdigt werden, sondern zunächst im Kühlraum eingefroren werden. Die Rente läuft weiter und füllt die Kasse. Erst wenn alle Plätze im Kühlraum belegt sind, wird die/der zuerst gestorbene beerdigt und macht dem letzten Platz.
Ich habe mich köstlich amüsiert - nur schade, dass das kriminell war und ist.

Tschüss und schönes Wochenende

Bernd K.

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


KlausD antwortete am 28.04.01 (13:08):

Die gesamte Planung ist natürlich immer auch vom Geld abhängig.

Was darf denn so ein Heimplatz kosten?
Wer kann diese Kosten aufbringen?
Sind im Umfeld genügend finanzkräftige Senioren?

Ich setze mal voraus,daß auf baulicher Seite an alle Dinge gedacht wurde.
Energieeinsparung durch Bauqualität und dreifach-Scheiben in den Fenstern!
Sämtliche Böden nur mit Fliesen -Fußbodenheizung muß nicht unbedingt sein.

Die Elektroinstallation sollte für den Bereich der Kommunikation das eine oder andere Rohr vorsehen!(Kabelkanal)
Versorgung für Rundfunk und Fernsehen nur über eine Schüssel mit zentraler Versorgung.Hier kann man für die Zukunft auch noch einige Angebote für das Internet erwarten.

Möglichkeiten zur Betätigung -Handwerk,Hobby oder Basteln- sind ebenfalls ein Gewinn.

Die Frage ist nur,was darf es denn kosten?


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 29.04.01 (09:44):

Schade, dass diese utopische Seniorenheim sooo weit weg ist von meiner derzeitigen Bleibe - ich würde mich sonst gleich melden (;--)))) !

Gruss

Schorsch


Susanne Blach antwortete am 29.04.01 (11:30):

Hallo Herr Klein!
Ihr Haus wird sicher wunderbar. Leider kann es nur ein haus für Leute mit entsprechenden Finanzen werden.
Die Pflegeversicherung schreibt vor,dass nur Pflegebedürftige mit mindestens Pflegestufe 1 aufgenommen werden dürfen. Wirtschaftlich trägt sich ein Haus aber nur mit Bewohnern der Pflegestufe 2+3. Diese Menschen können nicht mehr in einen Bastelraum oder Fitnessraum gehen. Die Pflegeversicherung sorgt leider dafür. Wenn Sie sich selbst
noch irgend etwas selbst machen können, z.B. das mundgerechte Essen in den Mund schieben, sind Sie Pflegestufe 2, auch wenn dies das einzige ist was sie tun.
Zum Anderen dürfte Ihnen bekannt sein, dass in einem Seniorenheim viele Leistungen nicht bezahlt werden, die aber geleistet werden müssen. Z.B. Behandlungspflege,Beschäftigung usw. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich das ändern würde.Sonst bleibt uns eines Tages kein anderer Weg als Privatverträge mit dem Bewohner abzuschließen.Die wirtschaftliche Sicherheit der Heime ist heute schon sehr stark gefährdet.Das Pflegepersonal muß immer mehr leisten und hat kaum noch Zeit für die Bewohner.
Ich wünsche mir sehr, dass sich der Staat mehr um diese Menschen kümmert, denn ihnen haben wir unseren heutigen Wohlstand zu verdanken.


Ursel R. antwortete am 29.04.01 (13:02):

Ich habe einen Rundbrief "Selbstbestimmtes leben?" Absender Werner Schuren, Soziallots@web.de bekommen. Ich kenne den Absender nicht. Wann der Bericht verfasst wurde, steht nicht dabei. Ein Auszug im O-Ton:

"...Da zum Beispiel ein Heimplatz monatliche Kosten von bis zu 10.000 DM verursacht, ist dies auch für etliche Sozialhilfeträger die Grenze, bis zu der Leistungen an Pflegebedürftige zur Versorgung im Rahmen selbstbestimmten Lebens übernommen werden. Unrühmliches Beispiel dazu ist die Stadt Würzburg – aber es gibt viele andere ähnliche Fälle..."

Also in NRW werden vom Sozialamt nur die preiswertesten (sprich billigsten) Heimplätze finanziert bzw. bezuschusst.
Ich habe die neuesten Zahlen nicht exakt im Kopf. Die Preise bewegen sich in etwa um 5.000,- DM.

Nicht umsonst müssen viele Heimbetreiber zu Betreuende der Pflegesrufe 1 bereits ausquartieren, um freie Betten mit Schwer- bzw. Schwerstzupflegenden der Stufe II zu belegen, weil sonst die Kosten einfach nicht gedeckt werden können.

Zeitungsberichten konnte ich entnehmen, dass auch Kosten für Behinderte, damit sie in ihrem Wohnumfeld bleiben können, nicht mehr übernommen werden. Behinderte werden in Altenheime verwiesen (abgeschoben) und dort verwahrt, weil in den Fällen eine Heimunterbringung preiswerter ist.

Soweit mein Kommentar zur Kostenfrage

mfg
Ursel R.


Ursel R. antwortete am 29.04.01 (13:39):

Hallo Bernd,

Ich schrieb Dir in meiner Mail vom 27.04. zu Deinem Vorhaben unter anderem :

" ...Ideen, ja, das kann ich mir vorstellen :-)
Was hast Du von nicht realisierbaren Luftschlössern?...

...Geh vor Ort in Pflegeheime!!!!!!!!!!!!!!!!
Dort ist die Realität!!!!!...


Deine eMail-Antwort vom gleichen Tag hierzu:

"...Es sind die Phantasten, die die Welt verändern, nicht die Erbsenzähler! - Diesen Satz bekam ich von einer Mitarbeiterin als Widmung, als ich 1996 daran ging die Einrichtung in Sachen-Anhalt aufzubauen..."

Nun, so Phantasien erlaubt sind, dann erlaube ich mir hier, auch meine Phantasie noch beizutragen:
So, wie ich die finanzielle Lage sehe, werden wir eher wieder Siechenheime zu erwarten haben.

mfg
Ursel R.


Ursel R. antwortete am 29.04.01 (14:55):

Wen es so Rande mal interessiert:

Ein Gesamtpflegesatz setzt sich zusammen aus:

(alle Beträge in DM pro Tag)

1. Pflegeanteil ( z.Zt. 0= 40,23, I= 67,05, II=93,87, III=140,81)
2. Unterkunft und Verpflegung ( z.Zt. 41,21 )
3. Investitionsanteil (ab 1.1.2001=Doppel =26,27, Einzelzimmer:28,47)

Die Kosten zu 1.(Pflegeanteil) werden grundsätzlich um die Leistung
der Pflegekasse reduziert:
Pauschal pro Monat: DM 2000 in I, DM 2500 in II und DM 2800 in III,

Bei nicht ausreichendem Einkommen können die Kosten
in 3. (Investition) ebenfalls durch Zahlung von Pflegewohngeld
bis zur max. Höhe (bei 31 Tagen =DM 882,57) reduziert werden.

Beispiel:
Pflegestufe I, Dopppelzimmer : Monat Januar:

1. Pflegeanteil 2078,55 DM
2. Unterkunft und Verpflegung 1277,51 DM
3. Investitionsanteil 814,37 DM
Gesamtpflegesatz (Kosten) = 4170,43 DM

abzüglich Pflegekasse = 2000,00 DM

Eigenanteil: zuzahlen= 2170,43 DM

gegebenenfalls kann sich dieser Betrag bis zu weiteren DM 814,37
reduzieren, falls das verfügbare Einkommen
(+- 400 DM Freibetrag) unter 2170 DM liegt.

Diesen Betrag erhält die Einrichtung dann direkt als Pflegewohngeld
(keine Sozialhilfeleistung!!) über die Kommunalbehörde.


lt Auskunft und Stand vom 27.02.01
von
Dr.med.Drs.(NL) Lutz-Peter Lührmann
-Ltd.Med.Direktor/Geschäftsführer-
Seniorenresidenz Schwelm NRW


KlausD antwortete am 29.04.01 (16:42):

Ursel,

käme ich mit einer Rente von 2.300,-DM in dieses Heim?

Wären mit 2.170,43DM alle meine zu erbringenden finanziellen Forderungen beglichen?

Kannst du ungefähr abschätzen,was ein normaler Platz in einem Altenheim monatlich kostet?(Ohne Pflege)
Wären das in diesem Fall die 2.170,43DM?

Gruß


Bernd Klein antwortete am 29.04.01 (17:03):

Zunächst zum Thema "Utopie": Hier in Nordfriesland haben wir für die Behinderten nur Kleinstheime mit maximal 7 Plätzen. Alle behaupten, dass sich so etwas nicht finanzieren ließe. Quatsch; wir praktizieren das jetzt immerhin schon seit 19 Jahren.
Eines der Häuser: 7 Plätze, 400 qm Wohnfläche, Einzelzimmer zwischen 17 und 22 qm, alle mit eigenem Bad, das ganze Haus Reetgedeckt. Ein absolutes Schmuckstück.
Zugegeben: In diesem Haus stecken Spenden für die Errichtung von insgesamt 500.000 DM drin und es war ein ziemlicher Kraftakt, das zu bauen, doch vom Unterhalt her, trägt es sich.
Doch auch die anderen Häuser können sich sehen lassen.

Zum Personal: Wir haben bis auf zwei Personen ausschließlich Fachpersonal beschäftigt. Allerdings eine sehr kleine Verwaltung mit relativ sparsamen Gehältern bei den Leitenden. Dafür ist die Eigenverantwortlichkeit (und Entscheidungsbefugnis) in den einzelnen Wohngruppen relativ groß.

Nun zu dem Unterhalt eines Senioren- und Pflegeheimes:
Ursel hat insofern Recht, was die drei Teile eines Pflegesatzes betrifft:
Pflege
Unterkunft (sogen. Hotelkosten)
Investitionen

Die Kostenübernahme für die Unterkunft und die Investitionskosten sind bei allen Pflegestufen gleich, wobei die Investitionskosten im Land sehr unterschiedlich sind, da sie sich u.a. danach richten ob es ein Neubau oder ein Altbau ist. Auch die Ausstattung spielt eine Rolle.
Bei dem Pflegeanteil richtet sich die Höhe nach der Pflegestufe, da bei einer Pflegestufe eins wesentlich weniger Personal eingesetzt werden muss, als bei der Stufe 3.
Es gibt also keinen vernünftigen Grund, Bewohner/innen der Stufe 1 rauszusetzen, denn sie "verursachen" (bitte die Anführungszeichen beachten), weniger Personalkosten, als die der Stufe 2 oder gar 3.
Man muss seinen Personalstamm also flexibel halten können.

Letztlich sehe ich meinen Job als Stiftungsratvorsitzender u.a. darin, Öffentlichkeitsarbeit zu machen und damit zusätzliche Mittel reinzuholen.
Wenn frau/man bedenkt, dass Firmensponsoring in Deutschland zu 80 % in den Sport zu gute kommt, zu 15 % in die Kultur und nur zu 5 % in den sozialen Bereich gehen, zeigt, dass gerade dort noch ziemlich viel Luft drin.
In den USA sieht das z.Bsp. völlig anderes aus.
Bei uns ist also noch sehr viel mühevolle Aufklärungsarbeit nötig, doch sie wird getan (werden müssen).
Auf diese Art gewonnene Mittel können z.Bsp. in den Personal- (also Pflegebereich) und den Investiven Bereich gehen, ohne den Pflegesatz zu belasten.

Im vergangenen Jahr war unser Spendenaufkommen mit gerade einmal 10.000 DM extrem gering (siehe unsere Web-Site unter Bilanzen). In diesem Jahr wird es voraussichtlich wieder wesentlich besser laufen und einen guten 6-stelligen Betrag erreichen.

Mir fällt z.Bsp. auf, dass gerade gemeinnützige Einrichtungen, immer nach Spendern suchen, doch nie ihre Bilanzen veröffentlichen.
So geht das nicht. Wir müssen potenetiellen Spendern auch sagen, wofür wir das Geld ausgeben, was wir von ihnen wollen. Noch ist unsere Bilanzveröffentlichung im Internet nicht gerade übersichtlich, doch wir arbeiten daran.

Schließlich behaupte ich, dass gemeinnützige Träger entweder eine bessere Qualität zum gleichen Preis (im Vergleich zu privaten Trägern) bieten können müssen oder eben billiger sein müßten.
Warum? Wir brauchen keinen Gewinn erwirtschaften und zahlen keine Steuern.
Wenn das häufig anders ist, müßte eigentlich sehr kritisch hinterfragt werden.

Soviel zunächst einmal dazu.

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Bernd Klein antwortete am 29.04.01 (17:07):

Schnell noch zu der Frage von Klaus:

Ich bin im Moment zu hause und nicht im Büro, so dass ich die Zahlen im Einzelenen nicht vorliegen habe, doch zunächst einmal soviel:
Es gibt drei Kostenträger: Die Pflegekasse, die Rente und wenn das alles nicht reicht, das Sozialamt.
Es gibt also aus finanzieller Sicht, letztlich keinen Grund, nicht in ein Heim zu gehen. Andere Gründe allersdings ganz bestimmt.


Ursel R. antwortete am 29.04.01 (17:30):

Hallo Klaus,
ja, in diesem Fall kämest Du mit DM 2170,43 aus.
Es ist nur ein Haus, das ich gut kenne und es von daher Anfang des Jahres nach den neuesten Preisen usw. gefragt habe.
Preise sind allerdings regional unterschiedlich.
Auch hier im Umkreis gibt es preiswertere und auch eben die der höheren Kategorie. Hier denke ich speziell z. B. die Häuser, die bundesweit dem Augustinum angehören.
Es gibt Häuser, in die man sich mit bestimmten (teilweise sehr hohen Beiträgen) einkaufen kann/muss.
Wichtig ist es, dass Mensch eben nach den Berechnungen für die Unterkunft, die Verpflegung und eben auch nach den Investitionskosten schaut. Das sind die Kosten eben, die hauptsächlich neben Kosten anfallen, die die Pflegeversicherung übernimmt.
Nun, ich denke mal, dass Du so fit bist und vorläufig keinen Heimplatz anvisierst. :-) In einiger Zeit können sich die Beträge wider gewaltig geändert haben.
Und, wenn Mensch dann plötzlich von heute auf morgen zum Pflegefall wird, bleibt meist weder Zeit noch Möglichkeit des Aussuchens. Obendrein muss Mensch dann dort hin, wo ein freier Platz ist.
Du siehst, es ist alles nicht ganz so vorhersehbar. Nur eben interessant auch, einmal einen Einblick zu nehmen.
In diesem Sinn wünsche ich Dir und uns allen weiterhin GESUNDHEIT und die Möglichkeit ohne Heimplatz eben zu Hause leben zu können.
Liebe Grüße
Ursel R.


Ursel R. antwortete am 29.04.01 (17:44):

Vielleicht ist es einmal interessant,

Lieber Klaus,

einmal in einer solchen Einrichtung herumzuspazieren.
Anbei von daher einmal die URL:

https://www.seniorenresidenz-schwelm.de/

ABER:
Dies soll N I C H T heißen, dass ich diese Einrichtung hiermit persönlich empfehle!!!!!!!!!

(Neben allen Kosten kommt es auch auf Führung und eben das Personal an!!!)


KlausD antwortete am 30.04.01 (19:03):

Ja Ursel,

ich war gerade in Schwelm.
Sieht ja auf den Bildern ganz gut aus!

Noch eine Frage zu den Pflegestufen.

Was ist denn Pflegestufe 0 ?
Zahlt hier auch schon die Kasse den Anteil von DM 40,23 pro Tag?
Was wird in dieser Pflegestufe gemacht?

Gruß


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 30.04.01 (20:16):

Offenbar ist auch in Deutschland das Thema "was kostet es, alt zu werden, und wer bezahlt das?" ein grosses. Ist es nicht beschämend, dass Menschen, die ein Leben lang geschuftet und entbehrt haben, auf ihre Alten Tage hin sich damit befassen müssen, ob sie überhaupt diese finanzieren können? Dazu diese meine Gedanken:

Überalterung

Wieder mal werden die Schreckgespenster Überalterung“ und „Die Altersvorsorge geht bankrott“ in den Parlamenten und in den Medien herumgereicht. Ich erlaube mir, dazu einige ketzerische Überlegungen anzustellen:
Heute ist es für einen einzigen Menschen mithilfe der Technik möglich, die Lebensbedürfnisse von zehn weiteren Erdenbürgern herzustellen. Mit anderen Worten: Würden die Möglichkeiten der Produkterzeugung voll ausgeschöpft, würde (und wird) ein überflüssiger Berg an Produkten erzeugt.
Leider aber denken wir Menschen nicht mehr in Produkten, die wir für unser Leben benötigen, sondern in Geld, mit dem wir solche Produkte kaufen können/müssen. Es ist aber eine Tatsache, dass ein kleiner Teil unserer Mitbürger sich anmasst, den Gegenwert von Erzeugnissen zu horten, die, würde man sie aufschichten, Berge in der Höhe des Eiffelturms ergeben würden. Auf der anderen Seite aber gibt es Millionen, ja Milliarden von Menschen, die nicht genug zum Überleben haben.
Wenn wir nun also die Berge von imaginären Gütern, die natürlich nicht als eiffelturmhohe Berge, sondern als Bankkonten, Aktien und andere nicht sichtbare Werte in den "hochentwickelten Ländern" existieren, auf alle Menschen in diesen Ländern verteilen würden, käme niemand auf die Idee, dass es für diejenigen, die altersmässig oder als Invalide nicht mehr im Arbeitsprozess stehen, für einen gesicherten Lebensabend nicht reichen täte.
Fazit: Kommen wir doch endlich weg vom Denkschema, dass das „Geld“ nicht mehr aufzutreiben wäre für unsere „Alten“. Die Produkte nämlich sind vorhanden und werden auch weiterhin vorhanden sein – man sollte es nur nicht zulassen, dass sie von einigen wenigen zu eiffelturmhohen Bergen angehäuft werden, Berge, die zu nichts anderem nütze sind, als das übersteigerte Ego einer sich „Elite“ nennenden Minderheit zu befriedigen.

Und noch etwas: Die Parlamentarier der kleinen Schweiz (etwa 7 Millionen Einwohner) wollen ein Militärbudget von über 4 Milliarden Franken bewilligen für die Anschaffung von Superwaffen. Gegen wen eigentlich? Vielleicht gegen uns Senioren im eigenen Land, die eines Tages vielleicht auf die Idee kommen könnten, sich zusammenzurotten und auf die Barrikaden zu steigen, weil sie der Ansicht sind, ein menschenwürdiges Existieren im Alter sei als höheres Gut einzuschätzen als die Profite von Kriegstreibern?

Entschuldigt, dass ich es wage, die Dinge beim Namen zu nennen!

Schorsch


KlausD antwortete am 30.04.01 (20:48):

Es ist schon richtig die Dinge beim Namen zu nennen,Schorsch.

Nur,wer tut das?
Wann tut er das?

In jungen Jahren muß man kuschen -sonst fliegt man.
Im Alter wagt man es - nur dann hört niemand mehr hin!

Ich stimme Dir zu,die Dinge laufen erschreckent kaltblütig ab.Und es wird immer noch schlimmer!

Wer heute im Seniorenalter ist,hatte noch Möglichkeiten sich etwas anzuschaffen.Die heutige Jugend wird es erheblich schwerer haben.

Aus der Sicht der Wohlhabenden ist das Thema Seniorenheim kein Problem,denn hier ist immer Geld vorhanden.
Und das betrifft eine breite Schicht von Beamten und Pensionären.

In Deutschland rollt eine Lawine dieser Gutbetuchten auf uns zu.Das liegt an dem Einstellungsverhalten des Staates in den zurückliegenden Jahrzehnten.

Wenn man mit dieser Gruppe ein Seniorenheim plant,liegt man sicherlich gut.

Gruß


Ursel R. antwortete am 30.04.01 (22:55):

Ja, Klaus,
da bin ich noch einmal.
Du warst in Schwelm? :-))
Sieht gut aus, nicht wahr?
Nur, der Schein trügt. Wie so oft...
Also die Pflegestufe 0 gibt es nicht.
Es ist nur die Bezeichnung für den Betrag,
den Mensch bezahlt, der halt ins Heim geht,
um, na ja, um schon mal da zu sein. Privat also.
Es gibt wirklich ältere Menschen, die meinen noch,
dass sie in einer Seniorenresidenz gegen viel Geld
den Himmel auf Erden bekommen.... Dem ist nicht so.
Also 0 ist ganz privat.
Pflegestufe 1, damit kommst Du noch nicht in ein Heim.
Ab Pflegestufe 2 kannst Du damit rechnen, in einem Heim
etc. aufgenommen zu werden.
Noch eine Frage, Klaus?
Nur zu...
liebe Grüße
Ursel R.


Bernd Klein antwortete am 01.05.01 (06:00):

Nun ja, wir haben uns auch mit dem Thema "Pflegestufe 0" beschäftigt. Diese Pflegestufe ist in den Heimen, die ich bisher kenne nicht oder kaum vertreten. Für diese Menschen wurde hier auf dem flachen Land stattdessen etwas anderes geschaffen. In vielen Gemeinden wird das Betreute Wohnen angeboten. Meist handelt es sich dabei um ebeneerdig gebaute Bungalows als Reihenhäuser, die barrierefrei ausgestattet sind und über 1 1/2 bis 2 1/2 Zimmer, Bad und Küche verfügen.
Die Betreuung läuft in diesen Fällen über den ambulanten Dienst. Im Prinzip eine solide Geschichte.
Nun ist dieses Problem der Pflegestufe 0 hier in unserer Region nicht so drängend, da es hier nicht solche Wohnsilos wie in den Großstädten gibt. Das einzige Haus mit mehr als 2 Stockwerken ist unsere Schule. Hier wohnen weit mehr Menschen in Einzelhäusern, als in Mehrfamilienhäusern.

Wir überlegen auch, ob wir in unmittelbarer Nähe unseres Seniorenheimes 10 oder 12 Wohneinheiten für das betreute Wohnen anbieten sollen und obwohl ein Senioren- und Pflegeheim nicht gleichzeitig einen ambulanten Dienst anbieten darf, ist das letztlich nur eine Frage der Organisation, so etwas doch zu bewerkstelligen - und es bietet sich ja auch an. Einfach deshalb, weil bestimmte Dinge gemeinsam und damit wirtschaftlicher genutzt werden können. Die Küche kann z.Bsp. Essen außer Haus anbieten, es ist aber auch möglich, dass Menschen, die zu Hause nicht kochen wollen oder können, in das Seniorenheim zum Essen gehen. Die Wäscherei arbeitet auch für die Menschen im betreuten Wohnen. Die Senioren im betreuten Wohnen können (und nehmen) an gemeinsamen Veranstaltungen teil, und das nicht nur zu Weihnachten). So etwas wird hier bereits mit großem Erfolg praktiziert.
Bei uns sind die Immobilienpreise längst nicht so hoch, wie in den Ballungszentren.
Dazu nur ein Beispiel. Ich selbst habe mir vor zwei Jahren ein Haus gekauft. Es hat eine unverschämte Größe (270 qm) und besitzt eine ebenerdige Nebenwohnung mit Wohnküche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, Wintergarten. Alles barrierefrei. In diese Wohnung wird einmal meine Mutter (85)oder Schwiegermutter (86)ziehen, wenn sie in ihrem eigenen Haushalt keine Lust mehr haben oder dort nicht mehr können. Bis jetzt sind sie trotz ihres Alters noch fit wie ein Turnschuh, doch das kann sich ja schnell ändern.
So - und was haben wir für unsere Hütte (Baujahr 1975 und z.Teil 1982) bezahlt: Schlappe 230.000 DM, inkl. 1.000 qm Gründstück. Dafür bekomme ich in vielen Gegenden noch nicht einmal das Grundstück.

Ebenerdig zu bauen ist hier also nicht übermäßig teuer. Allerdings gibt es bei uns kaum Häuser, die über einen Keller verfügen. Der Boden ist zu nass und die Nordsee nahe bei.

Ich gebe also zu, dass ältere Menschen in den Ballungszentreten wesentlich schlechter dran sind als hier auf dem flachen Land. Dafür haben wir weniger Theater, Kinos, Konzerte und im Sommer trampeln die Touristen durch unsere Landschaft und werfen ihre blöden Coladosen in der Gegend rum. Man kann halt nicht alles haben.

Vielleicht hilft das zu zeigen, dass unsere Utopie von einem anständige Senioren- und Pflegeheim nicht ganz so utopisch ist.

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 01.05.01 (10:29):

Grundsätzliches Statement - was sind Senioren?

(Nicht meine eigene Ansicht, aber in weiten Kreisen zur Ansicht geworden):

Senioren sind Überbeine der Wohlstandsgesellschaft, die sich nicht damit begnügen, das Bruttosozialprodukt aufgebaut zu haben, sondern sich erfrechen, dieses dann auch noch anzuknabbern!

Herzlich

Schorsch


KlausD antwortete am 01.05.01 (11:19):

Hallo Ursel,

bei mir besteht immer noch Aufklärungsbedarf.
Vielleicht hast Du noch einmal Lust,auf die Fragen einzugehen.

Wenn es die Pflegestufe -0- nicht gibt,würde ein normaler Heimplatz in Schwelm 107,71*30 Tage=3.231,00DM Eigenanteil kosten.

Pflegestufe 1 =134,53*30=4.035,90DM
abzüglich 2.000,-DM von der Pflegekasse = 2.035,90DM Eigenanteil.

Pflegestufe 2 =161,35*30=4.840,50DM abz.2.500,- =2.340,50 DM Eigenanteil.

Pflegestufe 3 =208,29*30=6.248,70DM abz. 2.800,00DM =3.448,-DM Eigenanteil.

Wenn meine Rechnung richtig ist,"liege" ich in der Pflegestufe 1 am besten!!!

Stufe 0 kostet Geld =3.213,-DM - bei hoffentlich bester Gesundheit!
Stufe 3 -da werde ich ja richtig bestraft - von den Kosten her und leider auch vom Leiden.

Sonnige Grüße vom 1. Mai aus dem Saarland


KlausD antwortete am 01.05.01 (11:45):

Bernhard Klein,was ist der Unterschied vom Senioren- zum Pflegeheim?
Ich habe das im ersten Beitrag so herausgelesen.

Seniorenheim = Pflegestufe 0 ?

Wenn das so ist,dann werdet ihr ein gemischtes Publikum haben?
Wie ist denn die Anzahl der geplanten Zimmer -für jeden Bereich?
Was habt ihr für Kostenvorstellungen zu den einzelnen Plätzen?

Ich bin Jahrgang 1941 und eigentlich nur neugierig in der gesamten Geschichte.
Es interessiert mich aber ungemein -nicht daß ich schon betroffen wäre.

Zu deiner Lebensphilosophie (im ersten Beitrag zu ersehen) meine herzlichen Glückwünsche!!Ich sehe das ähnlich.

Nur Mut, und ein richtiges Umfeld -das wünsche ich Euch zum Gelingen des Vorhabens.

Vorschläge zur Ausgestaltung des Vorhabens sind leider noch nicht sehr viel zu lesen.
Vielleicht kommt da ja noch was.

Gruß


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (11:53):

Durch zwei Sätze aus dem letzten Posting des Herrn Klein lasse ich mich zwingen, noch einmal zu diesem Thema Stellung zu nehmen:

“ ...Vielleicht hilft das zu zeigen, dass unsere Utopie von einem anständige Senioren- und Pflegeheim nicht ganz so utopisch ist....“

Meine Frage also:
Was hat uns bisher hier gezeigt, dass Utopie nicht utopisch ist?
Und: Was ist ein anständiges Pflegeheim?



“...Ich gebe also zu, dass ältere Menschen in den Ballungszentreten wesentlich schlechter dran sind als hier auf dem flachen Land...“

Wieso sind ältere Menschen in Ballungszentren wesentlich schlechter dran als auf dem flachen Land?


Gerade über das Wo und Wie der Altenheime ist viel diskutiert worden.

In Ballungszentren finden wir so gut wie keine Pflegeheime.

Ob dies an billigen Grundstückspreisen liegt, mag dahingestellt sein.

Gerade ältere Menschen allerdings möchten gerade nicht abseits aller Betriebsamkeit isoliert leben.

Sie wollen nämlich noch teilhaben am Leben überhaupt und am kulturellen insbesondere.

Es ist nicht die Bastelwerkstatt im Pflegeheim, sonder die Aktivität mit und unter Mitmenschen auf der Straße, im Kaufhaus, im Café und in sonstigen öffentlichen Stätten; aber auch der Wunsch mit jungen Mitbürgen zusammenzutreffen.

Altenheime sollten also gerade auch in Citybereiche aufgenommen werden um älteren Menschen auch lange Anfahrtswege zu ersparen, sobald sie ein paar Socken oder anderes benötigen, das ihnen im Wald-Vorort-Tante-Emma-Laden oder im Direkt-im-Altenheim-Kiosk entweder überhaupt nicht oder nur zu überteuerten Extrempreisen verkauft wird.

Usw. .......


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (12:11):

Na klar, Klaus,
wenn Du es so siehst, dann ist der Privatplatz mit der Stufe 0, die ja nicht bezuschusst wird, sehr preiswert. Beachte aber, dass Du nicht gepflegt wirst. Nur Dein Zimmer wird geputzt, Dein Geschirr und Wäsche gewaschen usw. :-)
Dafür zahlst Du eine Menge Geld. Was kostet Dich eine Putzfrau?
Beachte auch, wieviel Du pro Tag für die Verpflegung ausgeben musst. Brauchst Du so viel Haushaltsgeld für Dich allein? Ich meine isst Du so viel? Denn, Kaviar bekommst Du nicht im Seniorenheim. :-)
Durch die Pflegestufen 0 und 1 werden die anderen Stufen höchstens mitfinanziert und umgekehrt Denn, die Pflegestufen 2, besonders aber 3 ist dermaßen pflegeaufwändig (ups, die neue Schreibweise ist furchtbar):-).
Bestraft wirst Du bei der Pflegestufe 3 sicherlich nicht. Erstens benötigst Du die aufwändige Pflege dann und zweitens bekommst Du das Pflegegeld ja von der Pflegekasse. Du zahlst für Unterkunft, Verpflegung und Investition. Den Rest zahlt die Pflegekasse.
Bei der Stufe 0 zahlst Du eine Pflege, die Du ja nicht bekommst. Somit ist die Stufe 0 eben nicht preiswert!!! :-))
So, an den unterschiedlichen Namen für diese Heime: Altenheim, Pflegeheim, Seniorenheim, Seniorenresidenz störe Dich nicht. Eigentlich ist alles mehr oder weniger gleich.
Noch Fragen?
Liebe Sonntagsgrüße
Ursel R.


Bernd Klein antwortete am 01.05.01 (16:14):

Eigentlich wollte ich ja heute nix mehr tun, aber ...

Mit Ballungszentren meinte ich die Großstädte wie z.B. Hamburg.
Unsere Einrichtung wird aber in Niebüll gebaut. Das Grundstück liegt zwar am westl. Stadtrand, bis zum Zentrum sind es trotzdem nur 700 Meter. So klein ist unsere Stadt.
Ich weiß zwar nicht was der qm Boden in Hamburg kostet, hier sind es 65 DM, also durchaus erschwinglich. Trotzdem kenne ich auch in HH etliche Heime IN der Stadt.

Natürlich sind es die Aktivitäten, doch eben auch die Bastelwerkstatt oder die Möglichkeit das Kleintier, welches man jahrelang zu Hause gehabt hat, mitnehmen zu können.
Bei Katzen und Hunden könnte es allerdings zu Problemen kommen, aber auch darüber muss man mal nachdenken.
Muss das Gelände rund ums Heim ausschließlich nur aus englischen Rasen bestehen, oder darf "Hanne Carstensen" auch eine Ecke für ein Kräuterbeet haben, dass sie zu Hause so geliebt hat und auf das sie stolz war?

Als "anständig" bezeichne ich eine Einrichtung, in der nicht nur die Pflege stimmt, sondern die Bewohner/innen ihre Persönlichkeit behalten können, in dem sie so dicht am "Normalen" - sprich ihrem bisherigem Leben - leben können, wie es nur möglich ist.

Ich habe einmal an einer Fachhochschule, an der ich ein einwöchiges Seminar geleitet habe, die Hälfte der Student/innen genommen und in Rollstühle gesetzt. Dann fuhren wir in die Stadt. Hinterher wußten sie, welche Angst ein Rolli-Fahrer aushalten muß, wenn er von ungeübten Menschen eine Treppe hinunter getragen wird.
Ähnliches kann ich mir sehr wohl für das Personal eines Altenwohnheimes vorstellen.
Benehmen wir uns also so, als wären wir selbst schon die Bewohner/innen.

Ich sagte es schon einmal: Die Zeiten, in denen die Frauen mit Mensch ärger Dich nicht und Halma, und die Männer mit Schach den ganzen Tag zufrieden zu stellen waren, sind gottlob vorbei.

Im Moment beschäftigt mich die Frage: Nur Einzelzimmer oder bei Pflegestufe 3 auch einige Doppelzimmer?
Für Paare ist das ja keine Frage, da sollten es zwei Einzelzimmer sein, die mittels direkter Tür mit einander verbunden sind.
Doch tu ich einem stark pflegebedürftigen Menschen einen Gefallen, wenn ich ihn in ein Einzelzimmer lege?
Man wird doch kaum soviel Personal haben, um bei ihm ständig präsent zu sein. Vereinsamt er da nicht zu sehr?

Was sagt Ihr dazu?

Bernd K.


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (17:02):

So schnell bei der Pflegestufe 3 sind wir nicht.

Wir sind noch bei der allgemeinen Ausstattung der Räumlichkeiten von Bewohnern der Pflegestufen "0" - 2.

Noch sind wir bei der Utopie.

Noch sind wir bei den Preisen, die uns ja aus einem anderen Beispiel nachvollziehbar vorliegen.

Also, was kostet ein Heimplatz der unterschiedlichen Pflegestufen in Niebüll?

Wie hoch sind die Kosten für Miete?
Wie hoch für Verpflegung?
Wie hoch die Investitionsbeiträge?

Wir wissen doch, dass letztendlich Fakten zählen.

Wo also bleiben die realistischen Zahlen von Niebüll im Vergleich z.B. zu dem offengelegten Schwelm?

Welche Freizei- und sonstigen Möglichkeiten sind dann in diesen Kosten enthalten?
Was wird angeboten?

usw.....

evtl. finden wir dann ja noch Verbesserungsmöglichkeiten...
Vielleicht finden wir dann ja auch noch weitere allgemeine Vorschläge...


Bernd Klein antwortete am 01.05.01 (19:02):

Hilfe!
Nicht so schnell.
Erst müssen wir doch die Planung wenigstens weitgehend abgeschlossen haben. Dann erst wissen wir doch was wieviel kostet (und müßten ggf. Abstriche machen - hoffentlich nicht).
Keine Panik: Ich werde mit den Zahlen auf den Tisch kommen, sobald wir etwas weiter sind als im Moment.
Einverstanden?


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (20:00):

Wieso?

Plant man in Niebüll nicht zuerst mit Zahlen?

Da gibts doch bereits Plätze, für die ja doch bezahlt wird.
Was kostet also dort ein Pflegeplatz momentan,aus Vergleichsgründen mal so eben?

Worin, in Zahlen, unterscheiden sich denn nun die Unterbringunsmöglichkeiten in Niebüll von denen anderer?

Oder soll ich evtl. auf die abwegige Idee kommen, dass Niebüll erst Spenden sammelt und dann anfängt zu planen? :-)

Zahlen bitte, ich möchte sie mit anderen vergleichen. :-))


KlausD antwortete am 01.05.01 (21:12):

Hatte ich eigentlich auch so gedacht,wenn man Zahlen kennt,kann man sich äußern.

Ich möchte es so haben wie die Ww. Bolte in Max und Moritz:

Ihre Hühner waren zwei und ein stolzer Hahn dabei!

Eine Ziege,Hund und Katze.
Bastelwerkstatt,Kegelbahn und Schwimmbad.

Das war der Anfang meiner Wünsche!

Gruß


Ursel R. antwortete am 01.05.01 (21:25):

Hallo Klaus,
sonst geht es Dir gut ja?:-)
Dabei sind Deine Wünsche noch bescheiden. :-)
Schön, wenn man noch träumen kann/darf... :-)
Einen schönen Abend noch
liebe Grüße aus Dortmund
Ursel


Bernd K antwortete am 02.05.01 (06:56):

Moin;

In der Tat: Zuerst wird der Plan gemacht, dann die Kosten kalkuliert und dann gebaut.
Eine andere Reihenfolge wäre ja nun wirklich daneben.
Im Moment sind wir in der Phase der Planung und das habe ich auch am Anfang so dargestellt.

Es gibt hier in Niebüll zwar bereits Plätze, doch nicht bei uns. Das ist doch unser Problem: Wir haben bisher ausschließlich Wohnheimplätze im Bereich der Behindertenarbeit.
Diese Kosten sind aber nicht mit denen eines Senioren- und Pflegeheimes zu vergleichen.
Zwar setzen sie sich eben falls aus drei Teilen zusammen:
- Maßnahmepauschale (sprich sonderpädagogischer Teil)
- Unterbringung und Verpflegung
- Investitionspauschale
Ich werde mir in den nächsten Tagen von der GL die Zahlen für die letzten zwei Teile geben lassen und dann hier mitteilen, denn diese ließen sich vielleicht am ehesten, mit denen eines Senioren- und Pflegeheimes vergleichen.

Nein, Spenden sammeln wir dafür keine (obwohl wir sie natürlich nehmen würden, sofern die/der Spender/in nicht irgendwelche dummen Hintergedanken dabei hat).
Die Spenden, die im Moment eingehen, sind für den Umbau eines der kleinen Behindertenwohnheime vorgesehen und von den Spendern auch dafür zweckbestimmt worden.

Zu KlausD: Die Kegelbahn finde ich ja nun etwas überdimensioniert, zumal es nicht weit weg eine Kneipe gibt, die über eine solche verfügt.
Ein wirklich schönes Schwimmbad haben wir in unserer Stadt auch, obwohl ein Bewegungsbad nicht das schlechteste wäre, so es sich finanzieren läßt.
Schließlich kenne ich ausreichend Behinderteneinrichtungen, die ein solches haben und warum soll das alten Menschen nicht auch zustehen? Nützlich wäre es bestimmt. Die Frage ist nur, ob die dafür erforderliche Personalstelle (evt. Teilzeit) finanzierbar ist.

Mit Huhn und Ziege hätte ich weniger Probleme und irgend etwas in der Art werden wir uns gewiss einfallen lassen (obwohl ich selbst Ziegen nicht mag - die stinken).
Schließlich haben wir im Behindertenbereich auch schon Sauen, Kühe und Mastschweine gehabt. Letzteres noch immer und davon immerhin 250 Stück. Auch Hühner werden in einem der Wohnheime gehalten. Gänse für den Weihnachtsbraten haben wir auch immer. Schließlich verfügen wir in Nordfriesland über mehr als 1 ha, in der Altmark etw 0,5 ha Grünland. In der Altmark haben wir aber nur 4 Schafe und Gemüseanbau.

UrselR: Um zu zeigen, dass wir wirklich in vielen Dingen anders denken (und handeln) würde ich Dir/Ihnen ja gern mal ein kleines Buch schenken, welches wir vor 4 Monaten heraus gebracht haben.
Darin beschreiben wir den "Fall" einer jungen Frau aus der Altmark, die wir 2 Jahre in Spanien betreut und völlig "umgekrempelt" haben.
"Karin, das Ekel - Karina, die Glückliche."
Der Kostenträger stand Kopf, als er von unserer Maßnahme, sechs Monate nachdem Karin bereits in Spanien war, davon erfahren hat. Vorher gewußt haben es nur das örtliche Sozialamt, das Vormundschaftsgericht, die gesetzl. Betreuerin und unsere Fachärztin.
Wenn ich eine Adresse bekomme, verschenke ich gern zwei oder drei Exemplare. Beim videel Verlag kostet es aber auch nur 8,80 DM. Eine Kurzbeschreibung des Buches ist auch zu finden unter www.nordlaender.de, bei Literatur.

Einen schönen Tag

Bernd K.

(Internet-Tipp: https://www.nordlaender.de)


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 02.05.01 (09:05):

Zu Busch:
In meiner Erinnerung steht:
"Hühner waren ihrer drei,
und ein stolzer Hahn dabei":

Zu den "Luftschlössern":
Ich hätte da eine Idee, wie man ein Altenheim finanzieren könnte: Man animiert Senioren, die die Absicht haben, irgendmal in das Heim einzutreten, sie sollen ihr Vermögen dem Heim vermachen - und dann plant man das Heim so lange, bis genügend Geld vorhanden ist

Mit utopischen Grüssen an die beiden Planer vom Dienst

Schorsch

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/fr-georg.html)


Bernd K antwortete am 02.05.01 (09:50):

Also bei dieser Idee hält sich meine Begeisterung in sehr engen Grenzen.
- Was ist mit den Senioren, die kein Vermögen haben?
- Welche Probleme unter den Bewohner/innen können
innerhalb des Heimes entstehen?
In der Art etwa: Ich habe mit meinem Geld dafür
gesorgt, dass Sie hier leben können, dafür erwarte ich,
dass ich besser versorgt werde, als jemand, der nichts
eingebracht hat.
- Dazu kämen sicherlich weitere Probleme, die ich im
Moment noch nicht übersehe.
Bernd K


Heidi antwortete am 02.05.01 (09:51):

Hallo Georg, ich wünsche Dir, dass Du nie in die Lage kommst eines der "üblichen" Altenheime in Anspruch nehmen zu müssen.
Ich halte obigen Meinungsaustausch für sehr nützlich und auch sehr erfreulich. Gibt es doch wenigsten ein paar Menschen, die sich Gedanken machen wie man ein Alten/Seniorenheim oder was auch immer bewohnerorientiert gestalten kann. Aus Utopie kann durchaus Realität werden.

Mit freundlichem Gruss, Heidi


Ursel R. antwortete am 02.05.01 (10:35):

Nun, dann machen wir mal weiter: -)

Zwei Urls mal so für zwischendurch:

Für Fragen, Beratung und Information zum Thema „Wohnen im Alter“
https://www.lzg-rlp.de/gesundheitstelefon/010201.html

Altern in anderen Kulturen und andere Themen
https://www.bagso.de/881/01_index.htm#Seitenanfang

Zu Bernd Klein:
was und wie ich denke, stand und steht nicht zur Debatte.
Richtig ist allerdings, meines Erachtens nach, dass eine Behinderteneinrichtung nicht mit einem Altenpflegeheim vergleichbar ist.
Von daher sind auch alle positiven Erfahrungen und Hinweise aus diesem Bereich wenig förderlich für die Planung und Umsetzung von Seniorenzentren.
Zu wissen, zu erleben, was die Realität auf Schwerstpflegestationen bietet, wäre eine nützlichere, weiterbringende Sichtweise.
Also, sammelt Einblicke in die Wirklichkeit vor Ort.
Danke!
Ursel R.

(Internet-Tipp: https://www.bagso.de/881/01_index.htm#Seitenanfang)


Ursel R. antwortete am 02.05.01 (10:49):

Ihre eigenen Wege gehen z. Zeit (seit ca. 5 Jahren) SeniorenInnen in Essen.
Sie mieten Wohnungen mit möglichst vielen Zimmern, bilden also eine WG und beschäftigen ihre eigenen AltenpflegerInnen, die sie wieder entlassen, sobald die Pflege nicht in ihrem Sinne durchgeführt wird.
Der augenblickliche Nachteil: Es gibt nicht genug große und vor allem freie große Wohnungen.
Welche kreative Alternativen gibt es anderswo?


Bernd K. antwortete am 02.05.01 (11:21):

Was ich bisher in Pflegeheimen und dort insbesondere auf den Stationen für Schwerstpflegebedürftige gesehen habe, hat mich, bis auf einige Ausnahmen, nicht gerade vom Hocker gehauen.
Es erinnerte mich teilweise an Zustände, wie sie bis in die 70iger Jahre in großen Behinderteneinrichtungen geherrscht haben.
Noch mehr entsetzt hat mich die Tatsache, dass im Kreis Plön um Ostern herum ein Heim zwangsweise geschlossen worden ist, da die Bewohner/innen pflegerisch völlig vernachlässigt und selbst ihr Ernährungszustand zum Teil lebensbedrohlich gewesen ist.
Schlimm finde ich, dass die Heimaufsicht bereits seit Jahren viele Mängel kannte, doch immer wieder mit dem Träger nur darüber geredet und auf Abstellung der Mängel hingewiesen hatte - anstatt schneller zu handeln.

Zu Ursel R:
Klar sind die Unterschiede zwischen einer Behinderteneinrichtung und einen Senioren- und Pflegeheim gravierend, doch in einem Punkt sind sie identisch: Bei der Personalführung und ganz besonders in der Fähigkeit der Leitung, die Mitarbeiter/innen zu motivieren.
Mancher Mangel läßt sich vielleicht noch hinnehmen, wenn sich das Personal gegenüber den Kunden (und hier ist es völlig gleichgültig, ob es behinderte oder alte Menschen sind) so verhält, als wäre es selbst der Kunde.


Ursel R. antwortete am 02.05.01 (12:58):

Also, um mal chronologisch aber kurz und laienhaft vorzugehen:

Ein erstes kirchlich geführtes, damals Altersheim genannt, habe ich vor genau 50 Jahren von innen kennen lernen können.
Im Gegensatz zur heutigen Gesetzgebung, durften sich zu diesem Zeitpunkt, die alten Herrschaften, die noch körperlich und geistig dazu in der Lage waren, an sämtlichen Arbeiten -je nach Lust und Laune- beteiligen. Eine sehr rege angenommene Beschäftigung war damals das in der Küche mithelfen. Auf der einen Seite wurden die Menschen nicht nur zum Nichtstun verdammt, sondern auch der Träger konnte in erheblichem Umfang Personalkosten einsparen.

Bis zur Einführung der Pflegeversicherung wurden Pflegeheime/Altenheime in erheblichem Maße bezuschusst. Vor allem denke ich dabei an städtische und karitative Einrichtungen. Allerdings auchprivate Träger konnten über die Kommunen ausreichend Unterstützung finden. Es war keine Seltenheit, dass 20 zu Pflegenden 10 Pflegende gegenüber standen, die von Zivildienstleistenden, Beschäftigungstherapeuten, Sozialarbeitern etc. unterstützt wurden. Heime durften keinen Gewinn erwirtschaften.

Mit und seit der Pflegeversicherung müssen Träger aller Art gewinnbringend Arbeiten. Bezuschussung entfällt.

Als erstes wurden Pflegekräfte und weitere Helfer eingespart.
Die Problematik der Abrechnung zeigte sich dann auch in der Berechnung von Mieten. Dass Investitionskosten angerechnet werden konnten, kam erst später hinzu.
Mehr und mehr zeigte es sich, dass Heime an den heutigen Anforderungen vorbei gebaut wurden, denn die zum Teil endlosen Flure und andere überdimensionalen Räumlichkeiten usw. mussten in die Unterkunftsberechnungen einkalkuliert werden.

Tatsächlich wird auch noch heute an den Erforderlichkeiten in vielen Richtungen vorbeigebaut. So wurde hier z. B. ein Bau in die Höhe gezogen, der -damit der alte Mensch im Lichte lebe- (wahrscheinlich gegen die Winterdepression) rundum fast nur aus Glas besteht mit dem Ergebnis, dass die Pflegekräfte im Sommer nur mit kalten Lappen oder Eisbeuteln auf der Stirn, ihre Arbeit zu verrichten wissen. (Wir dürfen uns ruhig die Frage stellen, wie der Senior dies hier durchsteht...) Trotz aller Erkenntnis sind auch bei diesem Gebäude die einzelnen Zimmer über Endlosflure nur mühselig erreichbar. Ein Ergebnis auch dafür, dass die alten Leute weiterhin mehr oder weniger trostlos, traurig und halbtod in den Fluren sitzend die einzige Möglichkeit finden, am Leben auf der Station irgendwie teilzunehmen, indem Teilabläufe wenigstens einsehbar sind.

Meine Idee zum Bau eines Altenheimes -wie auch immer wir es nennen- wäre es, diese auch für das Pflegepersonal zeit- und kraftraubenden Gänge zu umgehen. Man könnte quadratische Stationen errichten und in der Mitte Sozialräume integrieren. Indem die Zimmertüren der Bewohner offen stünden, könnten sie ein wenig Einblick haben, gleichzeitig wären die Senioren auch vom Pflegepersonal eher betreubar. Ganz von der Zeit- und Kraftersparnis abzusehen. Die einzelnen Zimmer könnten eher klein gehalten werden, dafür eben auch mehrere kleine Räumlichkeiten in der Mitte. Auch Mietkosten könnten auf diese Weise niedriger gehalten werden, weil viel ungenutze, überflüssige Fläche verschwinden würde.

Übrigens hab ich diese Art der Bauweise in Frankreich kennen gelernt, wo man sich Gedanken darüber machte, wie am effektivsten für eben Großfamilien mit vielen Kindern gebaut werden könnte.

Im diesem Sinne erst einmal.. :-)


Bernd K. antwortete am 02.05.01 (13:47):

Komisch: Immer wenn ich irgendwo die Meinung äußere, dass man die Senioren doch ruhig in die erforderlichen alltäglichen Abläufe mit einbeziehen sollte, sofern sie das körperlich auch können und wollen, bekomme ich zu hören: "Ja wollt ihr die armen alten Menschen auch noch ausbeuten?"
Dabei denke ich doch nur daran, dass, wenn meine Schwiegermutter einmal stirbt, ich niemanden mehr kenne, die so gut kochen und backen kann wie sie.
Also müßte doch so ein Seniorenheim eine Fundgrube für ein leckeres Essen nach alter Art sein. Die "Alten" verwenden eben keine Pfanni-Plastik-Knödel oder "Einrührpuddingpulver" usw. Ich denke an Weihnachtsplätzchen und vieles mehr.
So ein alter Handwerker wird bestimmt viele Dinge reparieren können, welche die "Jungen" einfach wegwerfen und neu kaufen würden. Wer repariert denn heute noch ein Türschloss, leimt einen Stuhl oder Tisch wieder zusammen?

Was die Baulichkeit betrifft: Was haltet Ihr von einem "Senioren-Pentagon"? :-)))
In der Mitte die Zentralräume und davon sternförmig die relativ kurzen Flure zu den Zimmern?
Über die zu hohen Temperaturen brauchen wir uns hier in Nordfriesland nicht sehr viele Gedanken machen. Eher um windgeschützte Innenhöfe - auch im "Hoch-" Sommer.

Tschüss mal wieder
Bernd K.


I.müller antwortete am 30.05.01 (22:05):

Mit welcher Berechtigung ist ein Heimplatz so teuer?
Ich frage mich wo ich mal lande .Ich habe eine Rente von 1700 Dm also werde ich mich nie in einem Heim anmelden können.Meine Mutti ist in einem Pflegeheim ,mit welcher
Berechtigung kostet das Heim im Monat 6338Dm ?auch wenn es die Pflegekasse finanziert.Zimmer selbst bis aufs Bett von der Krankenkasse eingerichtet,Morgens anziehen
scheibe Weißbrot mit dünnen Kaffee ,Mittags 1 Kartoffel
mit etwas dabei.Abends eine Milchsuppe.waschen ins Bett
bringen,Einmal die Woche duschen,einmal im Monat baden


Bernd K. antwortete am 31.05.01 (07:24):

Zu dem Beitrag von I. Müller:
Solche Heime gibt es leider noch immer und das ist nur möglich, weil es zu wenig Senioren- und Pflegeheime gibt.
Der Pflegesatz eines Heimes (und hier ist es gleichgültig ob es sich dabei um eine Senioren- und Pflegeheim oder um eine Vollzeiteinrichtung für Menschen mit einer Behinderung handelt), setzt sich letztlich aus drei Teilen zusammen:
a: Investiver Bereich
b) Hotelkosten
c) Pflegekosten
Zum Investiven Bereich gehört das Gebäude selbst (Baukosten, Kapitaldienst, Ausstattung mit Möbeln und Geräten, inkl. Wäscherei, Küche, Gemeinschaftsräume, Außenanlagen, Fahrzeuge etc).
Zu den Hotelkosten zählt der Unterhalt der Einrichtung, also Heizung, Strom, Wasser, Abwasser, Müllabfuhr, Verpflegung, TV, Telefon usw.
Den größten Anteil machen der Teil "Pflegekosten" aus, da er natürlich sehr personalintensiv ist (und auch sein sollte).
Im Bereich der Investitionen werden je nach baulicher Qualität der Einrichtung zwischn 20 DM und 40 DM pro Tag/Bewohner/in gerechnet. Wobei es natürlich auch "Ausreißer nach unten und oben gibt.
Für die Hotelkosten liegen die mir bekannten Zahlen zwischen 25 und 45 DM, wiederum je nach Qualität der Ausstattung.
Während die intensiven Kosten und die Hotelkosten für alle Pflegestufen gleich sind, richten sich die Pflegekosten nach der Pflegestufe.
Für Stufe 0 gibt es einen Personalschlüssel von etwa 1:15,
Das steigert sich bis zur Pflegestufe 3 bis auf 1:2,4;
im letzteren Fall können die Kosten schnell auf 130 DM/Tag/Bewohner/in steigen.

Das wäre an sich kein großes Problem, da dafür die Pflegekassen zum größten Teil aufkommen.
Die Bewohner/innen müssen für den Teil Hotelkosten mit Ihrer Rente einstehen.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass sich a) sehr viele kommerzielle Betreiber hier austoben
und
b) dass viele caricative Träger einen zu großen "Wasserkopf" haben, d.h. einen sehr umfangreichen Verwaltungsapperat unterhalten, der natürlich Geld kostet.

Das ist für uns genau der Punkt, an dem wir ansetzen.
Wir betreiben ja bereits hier in Nordfriesland mehrere Einrichtungen für behinderte Menschen (und zwei in Sachsen-Anhalt).
In Nordfriesland und in Sachsen-Anhalt gibt es jeweils eine Heimleitung, eine pädagogische Leitung und eine Bürokraft.
Beide gemeinsam haben eine Geschäftsführerin und zwei zeilzeitbeschäftigte Buchhalterinnen und ab 1.8. einen Bürolehrling.
Wenn im kommenden Jahr das Seniorenheim hinzukommt, bekommt dieses einen eigene Heimleitung und einen Sozialfuzi (als Freizeitentertener) und eine halbe Bürokraft.
Die Verwaltung wird lediglich um eine Büroangestellte aufgestockt. Damit hat es sich.
Das wird die Kosten im Verwaltungsbereich erheblich nach unten drücken.
Auch im Bereich Hotelkosten können wir die Kosten reduzieren, da wir die Küche der nordfriesischen Behinderteneinrichtung auflösen und die Versorgung (bei gegenseitiger Kostenerstattung) durch das Seniorenheim efolgen wird.
Gleiches geschieht mit der Wäscherei. Auch der Hausmeister wird "geteilt". Der Fahrzeugeinsatz kann ebenfalls teilweise gemeinsam erfoglen, so dass das Seniorenheim nur einen zusätzlichen Bus und einen PKW benötigt.

Im Behindertenbereich bieten wir seit 1984 (!!!!) bereits die Wohnform "pädagogische Betreuung im eigenen Wohnraum" an. Damals dachte in Deutschland noch kein Mensch daran, dass auch behinderte Menschen außerhalb eines Heimes leben können. Über das ganze Stadtgebiet haben wir Wohnungen gemietet, in denen jeweils ein oder zwei Behinderte weitgehend selbstständig leben und in ihrer Freizeit nur stundenweise betreut werden müssen. Tagsüber kommen sie ja zur "Arbeit".
Sie fühlen sich wohl, sind in die Nachbarschaft integriert und kostet den Staat weniger als die Hälfte (im Vergleich zu einem Heimplatz).

Wir werden diese Wohnform personell und organisatorisch mit dem "betreuten Seniorenwohnen" koppeln.
Damit erreichen wir, dass langfristig die Belegung des Senioren- und Pflegeheim nahe bei 100 % liegen wird (was ebenfalls die Kosten reduziert), denn wir haben das Betreute Wohnen sozusagen als Puffer dazwischen.
Ein zeitweiliger Leerstand in einer solchen Wohnung, ist wesentlich billiger, als langfristig ein leerer Wohnplatz.

Daneben gibt es weitere Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren, ohne die Qualität zu mindern: Nur zwei Beispiele: Das Seniorenheim wird einen irren Verbrauch an warmen Wasser haben. Das läßt sich bei einer Investition von nur 55.000 DM selbst hier im kalten Nordfriesland, durch Sonnenkollektoren gewinnen. Dabei ist es auch noch möglich, in der Übergangszeit (und die ist hier in Nordfriesland sehr lang), die Heizung mit Energie zu bedienen.
Oder: Muß die Spülung der Toiletten wirklich mit teurem Trinkwasser erfolgen? Bei uns regnet es derart häufig, dass mit einer Investition von 22.000 DM soviel Regenwasser gespeichert werden kann, dass damit die WC´s bedient werden können.

Beides zusammen wird die Verbrauchskosten erheblich senken.

Ich habe diese Diskussion auch deshalb einmal losgetreten, weil wir Ideeen suchen, was alles besser gemacht werden kann.

Im Übrigen frage ich mich, was sagt eigentlich der gesetzlich vorgeschriebene Heimbeirat zu einer derartig miesen Versorgung, wie sie I.Müller beschrieben hat?

So etwas dürften wir uns selbst in den Behinderteneinrichtungen nicht erlauben, denn unser sehr selbstbewußter Heimbeirat würde uns in der Luft zerreißen.

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Bernd antwortete am 08.06.01 (15:52):

Ich komme ja ursprünglich aus dem (Geistig)-Behindertenbereich, doch selbst hier haben wir gewählte Heimbeiräte und da die Heimleitung so einen Behinderten locker "unter den Tisch" reden würde, gibt es eine(n) nicht behinderten Heimbeiratssprecher/in.
Dies war früher die Mutter eines Bewohners. ach dem diese aber so allmählich sehr inaktiv wurde ("Die tut ja nichts und nie kann man die erreichen"), haben die Behinderten sie einfach abgesetzt und einen Mitarbeiter ihres Vertrauens zu ihrem Sprecher bestimmt.
Das funktioniert sehr gut und gerade die fitteren Bewohner/innen haben enorm an Selbstbewußtsein gewonnen. Sie vergessen aber bei ihren regelmäßigen Besprechungen mit der Heimleitung oder dem Vorstand auch nicht ihre schwächeren Mitbewohner/innen.

Mich würde einmal interessieren, wie das in anderen Seniorenheimen damit aussieht. Gibt es überhaupt Heimbeiräte? Welche "Macht" und Funktion haben sie?
Ich meine, dass ein gut funktionierender Heimbeirat eine wichtige Funktion hat.

Bernd K.