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THEMA:   Möchtegern Autor/innen

 6 Antwort(en).

Georg Segessenmann,alias Georg von Signau begann die Diskussion am 26.04.01 (10:06) mit folgendem Beitrag:

An Autorenlesungen werde ich von Zuhörer/innen zuweilen mit folgendem Thema konfrontiert: "Ich trage mich auch schon seit langem mit dem Gedanken, meine Lebenserinnerungen in einem Buch zu verewigen. Wie macht man das?"
Da ich selber dazu Erfahrungen gesammelt habe, die wieder wenigstens ein Buch füllen könnten, gebe ich dann bereitwillig Auskunft.
Nun, vielleicht hat es ja auch in diesem Forum Menschen, die den Wunsch hegen, seine Mitmenschen mit seinen Memoiren zu beglücken. Denen stünde ich gerne mit Rat (ohne Tat!) bei.
Vielleicht hat es aber auch noch andere Teilnehmer/innen, die aus einem eigenen Erfahrungsschatz berichten könnten/möchten?

Herzliche Grüsse

Schorsch


Bernd Klein antwortete am 27.04.01 (05:17):

Hallo;

Es gibt in Niebüll den Videel Verlag. Dort kann frau/man den Text abgeben und er wird dann so richtig gedruckt und vertrieben.
Ist absolut preiswert, denn es wird immer nur dann gedruckt, wenn eine Bestellung vorliegt.
Wir haben auf diesem Weg ein kleines Buch über die Förderung einer jungen Frau veröffentlicht, die nach der Wende von den Behörden als Kind versehentlich als geistigbehindert eingestuft wurde. Tatsächlich war sie lediglich verhaltensgestört.
So flog aus mindestens 14 Heimen in 8 Jahren raus.

Na egal. Zum Thema.
Wir haben dieses Buch geschrieben und es wird nun über den Buchhandel und das Internet vetrieben. Tolle Sache.

Tschüss und viel Erfolg

(Internet-Tipp: https://www. nordlaender.de)


Georg Segessenmann antwortete am 27.04.01 (18:00):

Danke, lieber Herr Klein, für diesen Tipp. Durch Erfahrungen etwas klüger geworden, diese Bemerkung noch: Ein Buch erscheinen zu lassen ist keine Kunst - wohl aber die Vermarktung! Auch ich habe eine Zweitauflage meines zweiten Buches auf die von Ihnen erwähnte Art drucken lassen - aber erst als ich genügend Absatz sah. Einfach aufs Geratewohl hin zu drucken ist "langsamer Selbstmord". Oder nur jenen zu empfehlen, die es sich leisten können, eine Buchauflage ohne gesicherte Abnehmer mit einem kleinen Achselzucken zu verschenken.


Bruno antwortete am 28.04.01 (20:46):

Es gibt einige Literatur - Agenturen. die nehmen Ihnen die
suche nach Verlagen oft ab. Allerdings ist Geduld von Nöten. Das dauert - bis ein Verlag gefunden wird - durchschnittlich 9 bis 14 Monate.
Bei Fachbüchern ist diese Frist kürzer.
Kosten:seröse Agenturen schließen einen Vertrag ab, der prozentuale Anteile vom Verkaufserlös beinhaltet.
Vorauszahlung ist nicht seriös.
Allerdings habe ich weniger Erfahrung mit Literatur, eher mit Fachbüchern.
Bruno


Ursel R. antwortete am 03.05.01 (12:53):

Nicht einem Möchtegern sondern dem, der gern möchte, schreiben nämlich :-


Arthur Schopenhauer
Kapitel 23 "Über Schriftstellerei und Stil", aus Parerga und Paralipomena II

(Internet-Tipp: https://www.stink-tier.de/schopenh.htm)


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 03.05.01 (16:36):

Liebe Ursel R.

Ich habs angeklickt und mich köstlich amüsiert. Allerdings hatte ich nach 10 Minuten genug des Guten und bin wieder in dieses Forum gestiegen. Schopenhauer meint es gewiss gut - aber verfällt er denn nicht selber dem, was er anprangert? Das nämlich, was er schreibt - sein Inhalt - könnte doch mit dem halben Papierverbrauch erklärt werden, meinst Du nicht auch? Hat er vielleicht selber per Zeile sein Honorar bezogen? Das Wort "Zeilenschinder" habe ich bei meiner Stipvisite bei ihm zwar nicht gefunden, aber ich erlaube mir, es hier doch schmunzelnd anzubringen.

Also zugegeben: Ich selber betrachte mich noch nicht als Schriftsteller, nur deswegen weil ich drei Bücher geschrieben habe. Und dass da eine Rendite gewesen wäre oder noch ist, davon kann keine Rede sein. Wir beide schreiben doch hier im Forum auch nicht für geld und Ehre, sondern weil wir daran den Plausch haben. Sehe ich das richtig?

Herzliche Grüsse

Schorsch

Übrigens: Hast Du auf meiner Hompage die Kurzgeschichte "Korsebejewska" gelesen? Da könntest Du vielleicht meine selbstkritisch/ironische Meinung über die Schreiberlinge vom Dienst herausriechen.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/fr-georg.html)


Ursel R. antwortete am 03.05.01 (17:49):

Lieber Schorsch,
zunächst fällt mir mal auf, dass Du Deinen Namen abgekürzt hast... :-)
Nun, Deine Hompage ist jedem Deiner Postings beigefügt. Ich weiß nicht, ob ich auf Deiner Seite oder an einer anderen Stelle in die Kurzgeschichte hineingelesen hatte.
Als mein Sohn vor 20 Jahren den ersten Homecomputer bekam, gab es solcherlei Geschichtenschreibvorschläge, über die wir uns schon damals amüsieren konnten.
Wenn ich nun aber gerade beim Schreiben bin, gestatte mir eine Frage: Wie meinst Du das Wort Möchtegern bzw. wie was verstehst Du unter einem Möchtegern. Ich meine, es könnten leichte Unterschiede zwischen dem Schweizer und dem Hochdeutschen geben. Nach meinem Verständnis und der Aussage des Dudens... Nun ja, ich warte erst einmal auf Deine Aussage...
mfg
Ursel R. :-)
P.S. Ach ja, Schopenhauer & Co. ist mir über den Weg gelaufen wie so vieles, wenn ich meine Findemaschine im Internet benutze. Ich fand`s eben einfach nur köstlich wie eben auch Mark Twain mit seinen Schrecken der deutschen Sprache.