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THEMA:   Ansichten zu moderner Kunst

 48 Antwort(en).

Ilse Fahl begann die Diskussion am 09.03.01 (09:41) mit folgendem Beitrag:

Mensch, ist das toll, wenn man im Forum mit anderen sich gegenseitig über Malerei und Literatur etc. seine Meinungen mit gegenseitigem Interesse austauschen kann, darüber nachdenken, Meinung äußern, revidieren etc.etc. Nicht nur .... Oh, ich genieße es, diese furchtbar aggressiven und vollkommen unsachlichen Beiträge nicht immer wieder lesen zu müssen! - Gut, daß es unterschiedliche Chats gibt! Jeder soll doch das finden, was er sucht! Ich atme auf! Diese permanenten Unterstellungen, immer wieder versuchen zu wollen, deutlich zu machen, was ich sagen wollte!Furchtbar!!! Das ging hier eben so leider nicht! Aber ich gebe zu: Es hat reichlich lange gedauert, bis ich die reale Situation hier erkannt habe und die Unmöglichkeit, hier etwas Offenheit für auch andere als bisher übliche Gedanken finden zu können! War hart! Aber: Man wächst an derartigen Situationen! Gruß an Euch von Ilse Fahl!


Webmaster antwortete am 09.03.01 (09:53):

Hallo Ilse,

dieses Thema hast du zweimal identisch eingegeben. Ich habe die Wiederholung gelöscht. Worüber möchtest du jetzt hier diskutieren, über moderne Kunst. Darf ich fragen über welche - oder ist das egal?


lydia antwortete am 09.03.01 (13:19):

als mein ältester die dritte klasse der unterstufe besuchte , da las ein kind folgender satz: "moderne kunst" mit der betonung auf dem o statt dem e! :-)))


Ilse Fahl antwortete am 10.03.01 (17:31):

Hallo, Karl, "Und nun willst Du hier jetzt über moderne Kunst diskutieren? ...." Ne, Karl, das wollte ich anfangs unendlich gern einmal, als ich glaubte, daß hier das Niveau sich entsprechend böte und genügend Gleichgesinnte auch hier zu dem Stamm gehören würden! Nein, inzwischen habe ich erkannt: Das geht hier nicht!! Erinnerst Du, wenn ich berichtete, was Josef Boys und Everding für eine Meinung geäußert haben, und daß diese mit meinen hiesigen Erlebnissen kongruent waren, dann bekam ich spitze Antworten:" Du weißt wohl gar nicht, daß Everding lange tot ist?" Daß, was er gesagt hatte, war hier bei Euch allen total nebensächlich! Ohnehin: Wer längst tot ist - seit 1999- der hat schon lange jeden Ansruch verloren, ernstgenommen zu werden ! " Oh Gott! Oh Gott!
Nein, ich bin glücklich nun andere Menschen, offener, interessierter und friedlicher zum Diskutieren gefunden zu haben" Du, nach dem, was ich hier hab einstecken müssen an scheinbare geistiger Enge, das hat mir Kraft, Mut und Nerven gekostet! Ich frage mich nur immer heute noch, wie konnte ich solange so fest davon überzeugt bleiben, daß ich Euch durchaus ernstnehmen kann und muß, wenn Ihr so deutlich ausnahmslos persönlich werdet, nie aber versteht oder überhaupt nur Interesse zeigt, jemals zu verstehen, friedliches Interesse zu zeigen! Du, nein, hier so etwas nie mehr!!!!! Nein!!!!! Seid alle gegrüßt! Gelernt habe ich von alle dem! Aber das war keineswegs beglückend! Und so stellte ich es mir gern hier bei Euch vor! War leider nicht!!!Gruß von Ilse Fahl!


lydia h. antwortete am 10.03.01 (18:11):

Einsicht ist die beste Aussicht!
freut mich für dich dass Du leute gefunden hast die immer genau so denken und reden wie DU es von ihnen erwartest. die haargenau so intelligent und niveauvoll sind wie du. das "glück" solche seelen- und geistesverwandte- (sprich: ohne eigenen willen)- menschen zu finden haben nicht viele:-)


Karl antwortete am 10.03.01 (20:26):

Hallo Ilse,

dieses Thema hat die Überschrift "Ansichten zur modernen Kunst" und wurde von Dir eröffnet. Diskutieren willst Du aber nicht darüber. ???????????

Was also willst Du?


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 11.03.01 (18:22):

Liebe Ilse (falls Du das überhaupt noch liest)

Es gibt Millionen Menschen, die sind nicht so belesen, literarisch begabt, elitär wie Du es gewiss bist - oder wenigstens zu sein scheinst. Aber willst Du, nur weil Du offenbar das Glück hattest, gebildeter gemacht worden zu sein, dem "gewöhnlichen Volk" verbieten, mitzureden? Ich jedenfalls ziehe es eher vor mit Leuten zu reden, die auch meine Rede verstehen als mit solchen, die furchtbar gescheit daherreden, aber man versteht sie nicht - und kommt sich dann so unendlich mickrig vor. Ich hoffe, Du findest Menschen, die zu Dir passen und Dir gleichgesinnt sind. Aber wird das nicht ein bisschen langweilig, wenn man einander sooo gut versteht, dass eine Diskussion unmöglich wird?

Herzliche Grüsse

Georg von Signau, alias G. Segessenmann

P.S. Entschuldige meine gewöhnliche Art mich mitzuteilen. Ich habe halt nur 8 Jahre Volksschule absolvieren dürfen!


lydia h. antwortete am 11.03.01 (19:49):

lieber Georg!

wunderbar wie du das sagst,

ein herzlicher Dank, von einer die auch nicht zu den privilegierten gehört, welchen die eltern eine ausbildung ermöglichten.
aber durch dîeses manko bekommt man auch mehr einsicht in das wirkliche leben und deren philosophie. auch lernt man unter diesen leuten, ohne höhere schulbildung, viele leute mit einem sehr hohen EQ, grosser weisheit und auch auch nicht wenige mit einem hohen IQ kennen!
dies durfte ich gerade durch das lesen deines buches "Der Armleute Bub" wieder neu erfahren! diesęs buch sollte jeder und jede gelesen haben!!! es ist etwas vvom erschütternsten das ich je las!

da treten solche nichtigkeiten wie ein diskurs in dem bitte alle gleicher meinung sein sollen, ganz schön in den hintergrund!!


Ilse Fahl antwortete am 12.03.01 (09:45):

Hallo, Karl, auch Du kannst den gesprochenen Worten den Sinn nicht entnehmen!? Sonst hättest Du doch wohl endlich verstanden, daß ich auf dieser aggressiven Ebene hier absolut erlebt habe, daß ein Gespräch unmöglich ist und ich darum zwar für mich gelernt habe, aber jetzt die Idee, hier Gesprächspartner zu finden, endgültig für absurd erkannt habe! Gut, daß Ihr Euch habt, und ich andere! Jedem das Seine! Viel Glück! Gruß von Ilse.
Eure Idee: jeder sollte eine bestimmt Meinung haben, ist aberwitzig und bezeugt, daß Ihr weiß Gott nicht verstanden habt, weshalb ich die Frage:" Was ist eine Diskussion?" meinte, hier stellen zu müssen!


E.M.König-Roeder antwortete am 12.03.01 (19:01):

Nun habe ich alle Zuschriften durchgelesen und nichts über moderne Kunst gefunden, von der ich soo wenig verstehe, dass ich gerne etwas darüber hören würde, aber von wem? Von Ilse? Wer ist Ilse, die dieses Forum so abdonnern kann? Georg, ich hätte Dein Buch sehr gerne gelesen, bitte gebe mir bei Gelegenheit den genauen Titel. Und Du hast genau den Ausdruck gefunden: mickrig, so fühle ich mich auch, nachdem ich Ilses Zuschriften gelesen habe. Aber wir brauchen uns nicht so zu fühlen, das weiss ich. Eva-Maria


Manfred Franz antwortete am 13.03.01 (06:30):

Bis jetzt haben alle gemeinsam an der modernen Kunst vorbei geredet/geschrieben.
Deshalb stelle ich mal hier in den Raum:
Wie gefallen die Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin?
Nur schön? -Nur zweckmäßig? - Oder beides? -Oder weder noch?
Warum ist gerade die Architektur so eindringlich, so bestimmend? Weil sie prägend ist, oder weil man sich ihr am wenigsten entziehen kann? Der Architekt kann wie kein anderer Künstler in das Leben eingreifen. Seine Werke kann man nicht abschalten, weglegen oder einfach ignorieren. Man kann sie höchstens abreißen- wie das in unserer Hauptstadt gerade mit einigen Werken der sozialistischen Architektur geschieht. Kommt nicht so drauf an- ist ja Ostgeld gewesen, mit dem das gebaut wurde! Und dann bauen wir neu- das heißt dann Aufbauhilfe Ost!
Der Architekt, um wieder zum Thema zu kommen, gestaltet die Welt in der wir dann alle nach SEINEM Geschmack leben müssen. Ist das nicht eine Form der DIKTATUR ?


lyda h. antwortete am 13.03.01 (08:50):

Die gebäude in potsdam kenne ich nicht, kann also da nicht mitreden. aber das was manfred sagt, dass ein architekt mit SEINEM geschmak, mit seiner bauphilosophie einfach jeden zwingt diese gebäude dann jahrzehntelang mit zu "geniessen" das ist bittere wahrheit! ja, das ist diktatur.

vor allem dann, wenn der architekt seine neigungen und skurillen wünsche auf kosten der steuergelder befriedigen darf!! (bei öffentlichen gebäuden)

bei uns in der schweiz haben wir unter anderen, diesen viel umstrittenen architekt Botta, von den einen hochgelobt von den andern verhasst.
was er da, im tessiner dorf Mogno angerichtet hat mit seiner "kirche" die nicht anders aussieht als ein futter silo, das ist eine schande! eine schande, weil sie in einem dorf steht, dessen einfachen alten typischen tessinerhäuser teilweise noch mit granitplatten abgedeckt sind.

in einem modernen industrie dorf würde sie eventuell gar nicht stören, würde sich einschmelzen in die ohnehin fantasie-und trostlose bauweise der umgebung.
(das innere der kirche ist hingegen unwahrscheinlich beindruckend!)

ich bin überhaupt nicht generell gegen moderne kunst, finde z.b. bottas haus in origlio sogar harmonisch und sehr interressant (auch wenn ich mit dem geld was es gekostet, BEI WEITEM schöneres bauen lassen könnte:-)

aber auch dieses gebäude ist dort -in origlio- dem kleinen ebenfalls typischen tessiner dörfchen - ein schmerzhafter fremdkörper!

und erst die casa bianchi in Riva San Vitale!! das kann man wenden wie man will, wer ehrlich bleibt , muss zugeben, dass jede fabrik, die der kies und beton verarbeitung dient, geschmakvoller ist.
diese "künste werden oft nur gelobt, weil man(n) frau, nicht als kunstbanause gelten will!


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 14.03.01 (20:26):

Auch ein Beitrag zur modern(d)en Kunst


Modern(d)e Lyrik

********

Ein quirliges Sausen
in blassrotem Schein;
ein Beben und Brausen
in modrigem Schrein;
ein Klingen und Singen
in der eiskalten Luft;
ein schauriges Zwingen
zieht mich in die Gruft.

Kannst du mich kapieren?
Was sagst du da, nein?
Dann muss mein Parlieren
moderne Lyrik wohl sein!

Georg von Signau, alias G. Segessenmann


Ilse Fahl antwortete am 16.03.01 (22:53):

Wie kann man über "die moderne Kunst" reden? so stark verallgemeinert, wer kann dem gerecht werden? Kann man denn überhaupt schon über nur 1 Maler der Moderne sprechen und denken, das man ihm gerecht wird? Oder auch nur einem Werk? Eure Furcht, "eine feste Meinung" akzeptieren zu müssen, kann dann doch nur noch möglich sein!? Nur - wer kann über irgend ein Werk - egal ob alt oder modern - "eine Meinung haben" und sie zum Ausdruck bringen?
Ich finde das alles hier so absurd! Ich habe keinerlei Verständnis für das, was hier anderen unterstellt wird? Und wie langweilig müsste der sein, der nicht in einem Gespräch das Darstellen jeder jeweiligen Meinung versteht, die es einem ermöglichen, sich selber weiterzuentwickeln, durch die anderen Meinungen selber erkennen zu können, was man für "richtig"und überzeugend ansieht? -komisch! Wer bringt deratig abwegige Themen ein und unterstellt anderen, daß er über derartig absurde Themen gar sprechen will? Komisch!!!!


lydia h. antwortete am 17.03.01 (00:08):

"liebe" Ilse,
wenn sich hier niemand getraut hier endlich mal zu sagen:

"JETZT IST SCHLUSS,WIR HABEN GENUG!!, genug davon, von einer mitseniorin für unterbelichtet gehalten- und gedemütigt zu werden", dann sage ich es halt!

SO kann man mit menschen, die miteinander friedlichst über etwas diskutieren (auf eine weise wie WIR es nun mal sehen und empfinden) nicht umgehen, das lasse zumindest ich mir nicht mehr gefallen.

es darf doch nicht sein, dass ALLES, aber auch wirklich ALLES, was irgend jemand auf dieses (und schon auf andere von dir angeschnittene themen) einbringt, auf abschätzigste weise heruntergemacht und beschimpft wird.
und das nur, weil es nicht nach der absoluten vorstelllung einer lehrerin- welche auf weiter flur allein mit ihrer meinung ist, entspricht.
liebe Ilse, jeder mensch diskutiert über ein thema anders, und nichts muss desswegen falsch sein!! das lernten wir schon in der schule!
ich bitte dich, lass uns endlich in ruhe, freude und humor über dieses thema reden. wir sind nämlich zufällig auch erwachsen und haben alle viel lebenserfahrung, wir reden nicht aus einem schulbuch, sondern aus dem leben!


Wolfgang antwortete am 17.03.01 (03:08):

Liebe Lydia... Du hast recht und hast das gesagt, was wohl die Allermeisten denken: Erst war es ziemlich depremierend, in verschiedenen Foren und bei verschiedenen Themen so niedergemacht zu werden. Mittlerweile ist uns das alles wohl nur noch peinlich. - Eine Argumentationsweise, die bösartig ist und Bösartiges unterstellt und verletzen will... Ich habe es an eigenem Leib mehrmals erlebt und dazu geschwiegen.

Verhindern kann man solche Zuschriften nicht. Immer wieder kommen sie... Ich möchte aber auf die Qualität fast aller anderen Beiträge hinweisen. Es ist normalerweise eine Freude, in den Foren des Seniorentreffs zu diskutieren. Ich spüre Dein Anliegen, Lydia, dazu beizutragen, dass dieses hohe Niveau weiterhin gehalten wird. Ich bin auf Deiner Seite. Viele Grüsse... Wolfgang. :-)


Manfred Franz antwortete am 17.03.01 (06:48):

Ja, es ist schon schwer, sich damit abzufinden, dass die eigene Meinung nur mehr eine unter vielen ist, und dass man nicht mehr IMMER Recht hat. WIR haben keine Angst vor schlechten Noten, Frau Lehrerin. Wir sind selbst zu einem großem Teil diplomierte, gar promovierte Wissenschaftler, Ingenieure und Manager und wissen schon erfolgreich und überzeugend zu diskutieren. Und das OHNE den Gesprächspartner durch persönliche Beleidigungen oder Unterstellungen zu verletzen. Das war es ja auch, was ich unter VERBALER Gewaltfreiheit verstanden wissen wollte. Zum Thema selbst: Ein weiterer Beitrag.


Manfred Franz antwortete am 17.03.01 (07:04):

Wieder zum Thema: Volksmusik- volkstümliche Musik. Wie steht Ihr dazu? Ist das auch eine Form moderner Kunst (die letztere ja erst seit etwa 10-15 Jahren so stark im Kommen), oder einfach nur schön- oder nicht einmal das?
MEINE Meinung dazu: Beides ist Kunst der Interpretation, teilweise auch der Kreation (Melodie und Text- der sicher nicht immer!). Denn Kunst kommt von Können. Es ist die herausragende Gabe und Leistung des Künstlers, die uns dabei gefällt. (Oder auch nicht- dann kann man ja abschalten oder die Veranstaltung verlassen) Und weiter: Gibt es nicht auch volkstümliche Klassik? War sie nicht ursprünglich das Gleiche wie die heutige, volkstümliche Musik? Davon eben das, was sich gehalten hat, einfach weil es gefiel?


Herbert Clostermann antwortete am 17.03.01 (09:58):

Liebe Lydia,
> Deine Antwort an Ilse findet meine volle Unterstützung und Anerkennung.
> Sie ist mir bereits so aus dem Herzen gesprochen, dass ich dem nichts
> mehr hinzuzufügen habe. Eigentlich wollte ich schon dergleichen
> niederlegen, aber meine noch zu junge Zugehörigkeit zu diesem Treff
> hatte mir noch eine gewisse Reserve auferlegt. Das Maß an Arroganz und
> Geringschätzigkeit ist kaum noch zu überbieten. In der
> wissenschaftlichen Diskussion werden solche "Autoren" in der Regel
> totgeschwiegen. Ich habe den Eindruck, Ilse braucht und sucht diese
> Verunglimpfungen, denn sonst hätte sie längst ihre Ankündigung des
> Ausscheidens wahr gemacht.
> Dir ein schönes Wochenende dennoch!
> Herbert
> (monacus)
>


lydia h. antwortete am 17.03.01 (10:51):

lieber Wolfgang, lieber Herbert,
habt herzlichen dank für euer aufmunterndes feedback!
so wie ihr euch ausdrückt, so deutliche mutige worte wie: "bösartig", arrogant", getraute ich mich nicht zu gebrauchen, aber so ist es leider.
habt auch dank auch für die deMUT, einer frau (die als erste sich getraute) zu danken! ihr habt dadurch bestimmt keine zacke an eurer krone verloren, im gegenteil!!:-)

noch etwas an dich, manfred, ich achte deine ausbildung und die, derer du aufzählst hoch! ich hätte auch gerne studiert, es wurde mir leider vom vater verwehrt, dazumal hatte man noch zu gehorchen!:-(

aber du darfst nicht vergessen- um "erfolgreich und überzeugend zu diskutieren" braucht es kein studium an der uni. einen wachen geist, ein gesunder menschenverstand, ein offenes herz, und weisheit sind qualitäten die das leben schafft! und ein gutes allgemeinwissen, kann man sich selbst neben dem grossziehen einer kinderschar aneignen! lehrbücher kann man sich in stadtbibliotheken kostenlos beschaffen soviele man nur will.
ich gebe auch immer "den letzten pfennig" für bücher aus, sie sind ein köstlich unvergänglich gut!!



Sammy antwortete am 17.03.01 (12:58):

Liebe Lydia,
als "Betroffener" dieser besagten "Person" wollte ich eigen-
lich keine Erwiderungen mehr abgeben.
Aber imponiert hat mich Deine couragierte Stellungnahme.
Ob sich diese "Person" zukünftig etwas mitmenschlicher äußern wird ist fraglich,aber zu ihren Beträgen gibt es auch einen passenden Spruch:
>KEINER IST GANZ UNGEEIGNET, ER KANN IMMER NOCH ALS AB-
SCHRECKENDES BEISPIEL DIENEN.<

Allen FRIEDFERTIGEN ein wünderschönes Wochenende!


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 17.03.01 (14:46):

Freut mich, dass auch ich mit meinem Gedicht"Modern(de) Lyrik" und eine Stellungsnahme dazu beigetragen habe, dass die etwas einseitige Betrachtung durch Leute die glauben, das Alleinrecht zum Be- und Verurteilen dank akademischer Ausbildung erworben zu haben, in ein anderes Licht zu stellen. (Dieser Satz ist ein Bandwurm, ich weiss. Aber ich wollte zeigen, dass auch ich gebildet mitreden kann!)
Ich habe, wie wohl noch einige andere SeniorInnen dieses Forums, nur Volksschule geniessen dürfen. Wer aber gibt wem das Recht, sich dank "gehobener Bildung" zum Richter über "Gewöhnliche" aufzuschwingen?
Gruss an Alle
Schorsch, alias Georg von Signau, alias G. Segessenmann


Manfred Franz antwortete am 17.03.01 (15:52):

Gedacht habe ich, Beiträge würden erst gelesen, ehe man beleidigt reagiert. Wo, bitte, habe ich gesagt, dass alle anderen Diskussionsteilnehmer NICHT überzeugend diskutieren können? Wo habe ich gesagt, dass ich ein Recht zur Be- und Verurteilung aus meiner Bildung herleite? Wo habe ich mich zum "Richter über Gewöhnliche" aufgeschwungen? Es ging mir lediglich um den Oberlehrerstil, der hier von einer Teilnehmerin praktiziert wurde. Und dieser passt MIR eben nicht! Das war alles, was ich damit gesagt habe und sagen wollte! Im Übrigen habe ich insbesondere lydia h´s Beitrag Nichts hinzu zu fügen.


lydia h. antwortete am 17.03.01 (16:35):

lieber Manfred,
doch doch, ICH habe dich schon verstanden. auch wenn ich mich dazu äusserte, dass auch ein ungebildeter mensch überzeugend diskutieren könne. (tut halt immer wieder weh,dieses eingestuft werden, denn deine worte könnten so- doch auch ein bisschen (miss)verstanden/empfunden werden;-)

aber ich habe schon verstanden WEM hier dieser wink galt. es war ja auch wichtig dies mal zu äussern, da Ilse ja ZUERST- und immer wieder!!- eben genau auf dieser bildung rumhackte!

nun aber sollten wir endlich zu deienm neuen thema "volksmusik" kommen:-)

ich möchte sehr gerne etwas dazu beitragen, denn es ist ein interessantes thema, vor allem wenn man die ECHTE von der schrumm,schrumm und schmalz volksmusik strikte trennt. obwohl ich einiges darüber weiss, da ich im berggebiet wohne, wo diese ,(nicht nur die musik und der gesang, sondern auch alles andere, wie Trachten, viehzucht, bauen usw, an strenger tradition gebunden ist, möchte ich mich doch erst noch besser darüber informieren.
ich selber bin zwar kein besonderer freund von solcher musik, aber ich sehe (höre:-) doch den grossen unterschied von diesem echten alten kulturgut zu dem nachgeahmten, verwässerten allerweltsplunder:-)
liebe grüsse
lydia


Ilse Fahl antwortete am 18.03.01 (14:06):

Hallo, Manfred Franz, Du hast einen großen Fehler gemacht!! Du hättest meinen Eltern genaue Anweisung geben sollen, wie sie mich herstellen sollten,daß ich Deinen Maßstäben entspräche - ich wäre allerdings nicht so begeistert von den Möglichkeiten,die Ihr mir so vorschlagt, ich habe schon Spaß am Leben, so wie ich es sehe! Aber - vielleicht hätten Deine Eltern Dich anders entstehen lassen sollen? -Sind derartige naturgegebene Unterschiede wohl die Ursache von den vielen Kriegen? Nicht wahr, Toleranz tut weh!???
Um es ehrlich zu sagen: Ich hatte immer geglaubt, daß wenn man hier eine Frage stellt, nur der antwortet, der Lust dazu hat! Hier aber wird mir deutlich, daß Ihr es toll findet, Eure ganze Aggression mal so richtig rauszulassen!
Du, da hab ich auch gar nichts dagegen nachdem ich nun durchschaut habe, was für Geister hinter diesen abwegigen und dummen Aggressionen stehen ! Nur Mut! Raus mit allem Mist, der Euch so belastet! Stellt Euch vor, ich sei tatsächlich so, wie es Euch so lieb ist, dann geht es besser! Viel Spaß! Gruß von Ilse Fahl


lydia h. antwortete am 18.03.01 (14:58):

hallo ihr lieben kunstfreunde.

ich suchte im im netzt nach einem buch über Kishon, ein mutiger kritiker jener modernen kunst welche mit kunst wirklich rein nichts mehr am hut hat, und der das sagen darf, was so viele längst denken, aber nicht auszusprechen wagen- aus angst als kunstbanause abgestempelt zu werden.

nun also, ich fand folgendes zu seinem buch: "Picassos süsse Rache" - das ich nun hier einkopieren werde.

"In diesem Buch rechnet Ephraim Kishon mit der modernen Kunst ab. Werke von Josef Beust und Konsorten werden denen von Rembrand und Michelangelo gegenübergestellt. Das Buch ist gespickt mit Kritikerkommentaren über bestimmte Werke- die man selbst betrachten kann, wodurch die Peinlichkeit der Kommentare sowie der Bilder voll zu Geltung kommt. Dadurch wird die Scharlertanerie der Kunstmafia demaskiert. Außerdem wird das Vermächtnis von Picasso veröffentlicht, in dem er ausdrücklich davon spricht, dass er seine Bilder zu großen Teilen nur veröffentlichte, um die Kritiker zu verhöhnen, die seine lustigen Werke in höchsten Tönen lobten."

des weiteren fand ich einen beitrag aus einem anderen forum wo folgendes aus demselben buch (seite 30) zitiert wird:

"Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung die Besten ist, kann der
Künstler sein Talent für alle Wandlungen und Launen seiner
Phantasie verwenden. Alle Wege stehen der intellektuellen
Scharlatanerie offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost
noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die
Nichtstuer und Effekthascher suchen in ihr Seltsamkeit,
Originalität,Verstiegenheit und Anstössigkeit. Ich habe die
Kritiker mit den zahllosen Scherzen zufriedengestellt, die mir
einfielen und die sie um so mehr bewunderten, je weniger sie
ihnen verständlich waren. Ich bin heute nicht nur berühmt,
sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich
mich nicht als Künstler betrachten im grossen Sinne des Wortes.
Grosse Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin
nur ein Clown, der seine Zeit verstanden und alles herausgeholt
hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner
Zeitgenossen".

liebe grüsse,
lydia


Manfred Franz antwortete am 19.03.01 (07:29):

Ja, Lydia, Kunst, besonders die Moderne, wird gern genutzt, um die Abgehobenheit des (Geld-)Adels zu dokumentieren. Weil sich das allemal leichter machen lässt, als mit eigenen Leistungen. Und dazu ist vor Allem ein hoher Preis nötig, den Andere, die ihr Geld selbst verdienen müssen, weder aufbringen können noch wollen. Mir z.B. gefällt im der Reproduktion ein Bild genau gut so wie das Original. Eigentlich noch besser, weil ich es mir dann auch kaufen und damit in Ruhe zu Hause betrachten kann. Und zu Picasso: Ich kannte diese Selbsteinschätzung zwar nicht, doch sie trifft den Nagel auf den Kopf! Seine frühen Werke waren ja auch noch nicht von dieser Ironie geprägt, gefielen MIR übrigens besser. (Z.B.Die sitzende und die fliegende Taube)


lydia h. antwortete am 19.03.01 (08:09):

ja, manfred, wie recht du hast , wegen den reproduktionen, denn wenn nur originale salonfähig wären - wie leer und trostlos wäre so manches einfache wohnzimmer, derer die nicht zu den wohlbegütertsten gehören.
oft gibt es gerade unter diesen begüterten auch solche die ein teures original nur aus geldanlge, wegen der berühmtheit des malers, und nicht aus freude am bild selber kaufen.
während es viel menschen gibt die ihren letzten pfennig ausgeben um nur wenigstens eine reproduktion zu erstehen,welche sie nur aus überzeugender freude am werk seleber erstehen!

ich kenne einen naivmaler welcher mit seinen bilder von alpaufzügen und sonstigen sennischen motiven immer berühmter wurde. zu beginn malte er diese bilder mit grösster sorgfalt und äusserster detail präzision, mit hilfe eines vergrösserungsglases und feinsten pinselchen.
als die nachfrage (nach eienm zeitungsartikel über ihn) immer grösser wurde, begann er, wie er selber sagte:
"immer mehr zu pfuschen, da die die dummen leute aus zürich es ja eh nicht merken, weil sie die bilder kaum recht anschauen"

ob er dabei kein schlechtes gewissen habe, fragte ich ihn?

darauf er: "wenn die kein schlechtes gewissen haben mir schamlos ins gesicht freude an meinem Können vorzuheucheln, habe ich auch keine hemmungen ihnen das zu bieten was sie in ihrer dummheit verdienen - einfach mein name - zur geldanlage"

mich würde sowas allerdings NIE befriedigen, ich wäre zu stolz ein missratenes werk auch nur zu verschenken.(erst recht nicht, denn schenken tut man ja von herzen und es freut mich auch immer mehr ein werk zu verschenken als wenn ich (als überlebensakt:-) eins (zu spottpreisen) verkaufen muss.


lydia h. antwortete am 19.03.01 (19:18):

soeben kam mir eine lustige begebenheit in den sinn, die mir sehr eindrücklich zeigte wie verschieden man ein kunstwerk betrachten/bewerten kann.

damit meine ich nun aber nicht ein "kunstwerk, welches aus einem punkt oder 2 strichen besteht und dann für ein vermögen von einen menschen - der nicht merkt dass er solche punkte und striche an jeder konservendose oder auf dem clo bewundern kann - gekauft wird.

nein es ging einfach um die sehr umstrittene bemalung (knallzitronengelb und schwarze fensterrahmen) eines alten typischen toggenburgerhauses welches noch mit handgemachten holzschindeln verkleidet ist.

jedesmal wenn ich im postauto daran vorbei fahre (kurz nach wildhaus, richtung gams) höre ich empörte ausrufe wie: "wie konnte sowas geschehn, warum griff hier der heimatschutz nicht ein, warum wurde dies von der gemeinde geduldet??"

und nun, bei meiner letzten fahrt daran vorbei, hörten wir alle mit erstaunen wie ein kind laut und voll grösstem enthusiasmus rief: "oh mami lueg wie isch das es wunderschöns hus!!"

da musste ich plötzlich in mich gehn und mir sagen: "dieses kind kann sich noch so richtig freuen an der frisch fröhlich leuchtenden farbe, ist das nicht auch eine kunst, die wir, vor lauter stilecht denken verloren haben?


Wolfgang antwortete am 19.03.01 (22:35):

Zur modernen Kunst gehört sicher auch die Kunstrichtung, die Sozialistischer Realismus oder auch manchmal AgitProp genannt wird. Zur Zeit wird im Haus der Kunst in München eine Ausstellung des ostdeutschen Malers Neo RAUCH gezeigt. Kein Jota hat der an seiner Malerei geändert... er malt frisch drauflos, als hätte es den Zusammenbruch der DDR gar nicht gegeben. So, wie er es gelernt hat, damals zu DDR-Zeiten bei den umstrittenen Staatskünstlern Arno RINK und Bernhard HEISIG.

Für mich als Wessi sind die Bilder ganz neu. Die meisten bei uns kannten so was ja nicht, und in Kunstkreisen rümpfte man damals die Nase über den Partei- und Proletenkult im Osten. Aber ich muss sagen, die Bilder gefallen mir. Sie sind gross und schön bunt und man erkennt (arbeitende) Menschen und Situationen... Der Mann versteht sein Handwerk. Und zu erzählen hat der Maler auch was: Ein ästhetischer Abgesang auf eine untergegangene gesellschaftliche Idee...

Neo Rauch - Randgebiet
https://www.hausderkunst.de/deutsch/aus/daten_pages/0102.html

(Internet-Tipp: https://www.hausderkunst.de/deutsch/aus/daten_pages/0102.html)


lydia h. antwortete am 21.03.01 (04:35):

hallo,
mir kam plötzlich in den sinn, dass es zu einem missverständnis kommen könnte beim lesen der wiedergabe der kleinen lustigen begebenheit, welche ich (am 19.03.01 (19:18) in CH mundart schrieb, und die ich vergass ins schriftdeutsche zu übersetzen.

"dieses: " oh mami l(u e)g ... könnte ja "oh mami LÜG gelesen werden! *smile* dieses "lueg" (U+E jedes einz.ausgesprochen) heisst aber:

"oh mami schau, wie ist das ein wunderschönes haus"

gruss
lydia


Manfred Franz antwortete am 21.03.01 (06:53):

Womit wir doch wieder bei der Architektur wären. Ist sicher auch die auf- und eindringlichste aller Kunstgattungen. Und die "Geschmäcker" sind -glücklicherweise- verschieden! Sage ich auch oft zu meiner Frau: "Wir haben völlig verschiedene Ansichten und Ziele. ICH habe z.B.eine FRAU geheiratet- hättest du das gemacht, wärest du nicht so mein Fall gewesen!" (Bitte keine Herabsetzung lebischer/schwuler Beziehungen daraus herleiten!! Kann schließlich Jeder halten, wie er will!) Die Verschiedenheit der Ansichten darüber, was "schön" ist, ergeben ja grade die Lebendigkeit einer solchen Diskussion. Dabei will die moderne Kunst- mehr als die klassische- oft überhaupt nicht "schön" sein. Sie will provozieren, zumindest zum Nachdenken anregen. ICH liebe Kunst, aber auch und vor Allen, WEIL sie das Leben verschönern kann.


Ilse Fahl antwortete am 23.03.01 (06:43):

"Kunst kann das Leben verschönern".......?

Auch Ernst Barlach - Max Beckmann - Werner Heldt - etc.etc.?


lydia h. antwortete am 23.03.01 (09:13):

unter folgenden adressen kann man einige bilder einsehn von ernst barlach und max beckmann

https://www.ernst-barlach.de und www.barlach-stiftung.de
https://www.artchive.com/galleries/beckmann/beckmann.html

noch mehr adressen zu diesen und auchwerner heldt, findet man am besten mit der suchmaschine www.google.com

ich kannte die beiden künstler ernst b. u. max b. nicht , bin aber angenehm überrascht wie ausdrucksvoll deren skulpturen und bilder sind.

ich bin sogar erstaunt, das z.b. die kräuterpflückerin von ernst barlach zur modernen kunst zählt. aber auch aus seinen anderen skulpturen, und bildern finde ich einiges wirklich gut (russische bäuerin,stürzende frau, rast.. .)

bei max beckmanns bilder bin ich direkt faszieniert von seinen farben!!
seine bilder (vor allem die gesichter der menschen), sind zwar schon ziemlich eigenwillig, aber das stört mich nicht, denn ich stell mir vor , dass es ihm nicht darum ging ein "foto" von den leuten zu machen sondern eher karikatur.

wie treffend malte er doch diese tyypisch blasierten gesichter der snob geselschaft in "party in paris"
ganz gut sogar gefällt mir sein bild: "der acrobat on the trapez""


Wolfgang antwortete am 23.03.01 (10:26):

Besonders eine Skulptur von Ernst BARLACH hat mich immer fasziniert... "Der lesende Klosterschüler" - Kein Wunder, dass die Nazis auf der Jagd waren nach diesem neugierigen, in sich versunkenen kleinen Mönch und ihn zerstören wollten.

Heute steht der "Klosterschüler" in der Gertrudenkapelle - ein Teil der Ernst-Barlach-Gedenkstätte - in Güstrow.
https://www.avermiddig.de/barlach/Klostersch.html

Das Johanneum Lüneburg hat eine Projektarbeit im Internet veröffentlicht über die von den Nazis so genannte "Entartete Kunst":
https://www.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/geistesw/zwischen/entartet/entartet.htm

(Internet-Tipp: https://www.avermiddig.de/barlach/Klostersch.html)


lydia h. antwortete am 23.03.01 (11:35):

hallo Wolfgang,
genau diese sculptur fiel auch mir sehr positiv auf, beim ersten "durchblättern" der austellung.

aber ich fand ihn danach nicht mehr, als ich ihn hier auflisten wollte, da ich den dazugehörigen titel übersah. ausserdem meinte ich es sei eine frau:-))
es ist ein wunderschönes werk!


Ilse Fahl antwortete am 23.03.01 (15:20):

Also: Kunst = grundsätzlich schön! ? - verlangt nur genug Fantasie, sich etwas dazu einfallen zu lassen?


lydia h. antwortete am 23.03.01 (16:28):

in meinem lexikon von A-Z der malerei, fand ich soeben noch 2 bilder von max beckmann, darunter ein selbstportrait, das mir auch sehr gut gefällt.

ernst barlach wird hingegen nicht mal erwähnt.

beim durchstöbern der bilder, habe ich auch wieder etwas gesehen, wozu ich mich gerne äussern möchte. es ist die abstraktmalerei.
auch diese kann, so sie eine harmonische linienführung besitzt, und nicht einfach sinnlos kreuz die leinwand verschmiert, sehr beeindruckend und erfrischend wirken.
aber es musss eienn aufbau vorhanden sein, eben eien harmonie, der linien und farben.

so wie es in der natur auch ist,. da sind die linien und formen auch weich geführt.
z. B. der lauf eines baches, die konturen von unberührten wäldern und feldern, ja selbst die von menschen erschaffenen strassen ziehen sich im grossen ganzen mit weichem, der landschaft angepasstem lauf durch die gegend.
wir mussten doch sicher alle schon mal in der schule solche farbkombinationen in freier gestaltung entwerfen. meine kinder haben da ganz tolle sachen gemacht.

als kleines beisb. zu dem was man so schlecht in worte fassen kann, weise ich auf das bild von frank kupka "scheiben" hin. sicher es gibt viel schönere, aber ich habe nun gerade dieses gefunden:-)
ich möchte aber schon betonen, dass solche darstellungen für mich nichts zu tun haben mit der buchstäblich sinnlosen "kunst", ein ganzes "bild" einfach in einer farbe, oder mit einem strich, einem punkt oder wirren strichen zu bestücken. dazu brauchen wir kein bild.

überall begegnen wir einer blauen, roten oder weissen wand , einem strich, einem punkt. und soviele alltagsgegenstände haben sehr faszinierende linen führungen , formen und faszination.

dass man aber solches, in form eines bildes oder als gegenstand an entsprechend berühmtem ausstelllungsort hingestellt ,um teures geld verkauft, ist einfach unverschämt!
aber solange es leute gibt die sich so auf die schippe nehmen lassen und solches kaufen, wird solches auch angeboten werden!
noch mildes beispiel: josef albers "grüner duft"

ich würde übrigens auch nie, ein oben beschriebnes mir gefallendes abstraktes bild kaufen. denn das kann jeder selber machen, es macht sogar viel spass, diese linien harmonisch über das papier zu ziehen und die zwischenräume dann (auch wieder harmonisch ) farblich zu gestalten.


Manfred Franz antwortete am 23.03.01 (22:21):

Selbst kreativ gestalten zu dürfen und zu können, natürlich nicht so wie die Leute, die ihre Brötchen damit verdienen (müssen), mindestens das Versuchen, ist mit das Schönste an der Kunst. Es gibt leider einige Leute, die nehmen sich das Recht heraus, zu beurteilen was "schön" ist, und was nicht. Sie versuchen damit eine Art Diktatur über Alle anderen aufzubauen. Aber glücklicherweise bin ich, sind wir alle, Herren über unseren Geschmack und über unser Verständnis. Haben die Freiheit- und nutzen sie- zu kaufen, anzuhören, anzusehen, was UNS gefällt. Ich sagte es schon weiter oben: Die "Geschmäcker" sind nun einmal verschieden- und das ist gut so!


Ilse Fahl antwortete am 23.03.01 (22:37):

Da hast Du sicherlich Recht, Manfred Franz, aber nachdenken sollte man doch ruhig trotz dieser Freiheit? Oder?


lydia h. antwortete am 23.03.01 (23:21):

Ja, genau, das was du , manfred sagst, darüber wollte ich auch schon schreiben.
Ich dürfte, wenn es nach ausbildung und fachwissen ginge , hier gar nicht mitreden.
Aber ich glaube es gibt grösseres, wichtigeres als das angelernte und das fachwissen in der kunst. Kunst kommt von innen, aus der seele , aus dem bauch.
Es ist ein inneres locken ein rufen, ein fiebrieges zerren- aus allem was eienm unter die finger/die augen gerät - etwas zu kreirn, etwas neues entstehen zu lassen.

Dieses tiefste empfinden für formen, farben, kompositionen und material, ist in einem menschen drinnen oder eben nicht!
Ich konnte mich bis vor einigen jahren kaum mit kultur befassen , in der art wie es leute in der stadt, oder/und leute mit entsprechndem wissen und bildung tun können.
Ich hatte zu solchem und zu solchen menschen praktisch keinen kontakt. Ich musste als dienstmädchen auf bauernhöfen dienen.
Und später , während der ehe mit 5 kindern, blieb für austellungen und konzertbesuche weder zeit, kraft noch geld übrig.
Was aber nicht heisst, dass in dieser zeit kunst einfach abgeschoben war. Oh nein, es war genau diese, welche der schönste ausgleich zu der haushalt sisyphus arbeit schaffte, welch licht in oft dunkle stunden brachte.
Ich zeichnete und schrieb in jeder freien sekunde, dazu brauchte ich ja nicht das haus zu verlassen und auch kein eintritt zu bezahlen.
Ich lehrte auch die kinder - singen, flöte spielen, basteln (nicht mit gekauften vorgefertigten bastelpackungen!!) , und schon früh (ca ab 6 jahren) das perspektivische zeichnen - auch das anwenden des fluchtpunktes. Dieses perspetivische zeichnen machte ihnen immer ganz besonders spass.

Solches alles befriedigt und berechtigt sicher mindestens so sehr über kunst mitzureden.
Denn ich interessiere mich nicht für kunst, wie soviele die es nur tun, weil es zum guten ton gehört, weil man(n) frau dann zu der erlauchten gesellschaft gehört. Welche sich dann blasiert und gelangweilt in gallerieen und in konzertsäälen ihr interesse und ihre kenntnisse vorführen müssen und auch noch unbarmherzig über alles kritiseren .


Wolfgang antwortete am 25.03.01 (13:17):

Kunst ist völlig zweckfrei und unterliegt keinen Regeln - im besten Fall erzeugt sie Leidenschaften, sei es, dass man hingerissen ist oder sich abgestossen fühlt. Kluges, gar akademisches Reden über die Kunst hat mich nie interessiert. Kunst spricht den Geist, doch vor allem die dafür empfängliche Seele an (so man denn solch eine hat). Über Malerei zum Beispiel kann man reden, aber wenn der Künstler hätte reden wollen, hätte er wohl kein Bild gemalt.

Die Bilder von Emil HANSEN (der nannte sich später nach seinem nordfriesischen Geburtsort Emil NOLDE) berühren meine Seele. Ein "moderner" Künstler, sicher, seine Werke werden eingeordnet in die Schublade des Expressionismus; aber was sagt das schon aus... NOLDE hat zum Beispiel so schöne Blumenbilder gemalt. Einige davon kann man in dieser kleinen (Online-)Galerie bewundern:

https://www.dentist.dk/nolde/nolde1.htm

(Internet-Tipp: https://www.dentist.dk/nolde/nolde.htm)


Ilse Fahl antwortete am 25.03.01 (13:21):

****Anmerkungen des Webmasters: Beitrag wurde auf Wunsch der angegriffenen Person gelöscht


lydia h. antwortete am 25.03.01 (13:47):

einfach wieder wunderbar, was du schreibst, wolfgang!

dieser satz:

"wenn der Künstler hätte reden wollen, hätte er wohl kein Bild gemalt."

gehörte prämiert. und sollte, in gold und eingerahmt in jeder austellung aufgehängt
werden!!

was mich, als laie, schon lange verwundert: warum wird immer so abschätzig über impressionismus geredet? monet ist doch auch einer von diesen, und was er geschaffen, das ist einfach wunderbar!!
mit lieben, fröhlichen, sonntäglichen grüssen an ALLE leser dieses forums.
eure mitgeniesserin, dessen was uns die kunst uns so alles bietet:-)
lydia h.
ps in
https://www.poster.de/
findet man alphabetisch geordnet praktisch jeden kunstmaler und einiege seiner werke!

(Internet-Tipp: https://www.poster.de/)


Manfred Franz antwortete am 25.03.01 (16:43):

Abschätzig sollte man niemals über bestimmte Kunstrichtungen reden. Jede hat ihren Wert, mindestens für einen Teil der Betrachter/Genießer.
Was mir gefällt, muss nicht unbediengt auch anderen gefallen. Aus den unterschiedlichen Ansichten ergibt sich oft erst der anregende Dialog. Mir z.B.gefallen gerade die beiden Kunstrichtungen Impressionismus und Expressionismus außerordentlich.
Aber auch der gegenstandslosen Malerei stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Sie erfüllt doch eigentlich den Zweck, NUR einfach schön zu sein- ohne alle Bindung an Gegenständliches, am Besten.
Oder in der Architektur auch der BAUHAUS-Stil, der schön ist, weil er zweckmäßig ist. Gerade das Zweckmäßig/Funktionale hat für mich seinen eigenen Reiz.
Wer an der Schönheit z.B. einer (Auto-)Bahn-Brücke, der Führung der Auto- oder Eisenbahn durch die Landschaft, der in der Zweckmäßigkeit ihrer Konstruktin liegenden Schönheit achtlos vorüberrast, hat etwas verpasst. So ist für MICH bei jeder Reise meist die FAHRT das eigentlic


lydia h. antwortete am 25.03.01 (18:53):

was du, manfred sagst, erinnert mich an etwas was einmal mein erster meister-ein bauer- zu einem seiner kinder sagte.

denn als dieses kind sah was es zum mittagessen gab, meinte es verächtlich: "pfui, das isch gruusig" (das ist schlecht)

darauf belehrte der vater es eben mit folgenden worten:
"man soll nie sagen: "das ist schlecht"
sondern: "das mag ICH nicht, denn für ein anderer mag es gut sein!"
und das lässt sich eigentlich (fast) überall und für (fast) alles anwenden:-)


Wolfgang antwortete am 29.03.01 (11:36):

"Moderne Kunst" wird oft nicht gemocht, weil die KünstlerInnen die Dinge ganz anders darstellen, als der "Normalmensch" gewöhnlich sie sieht. So entstehen stark verfremdete oder sogar völlig vom Gegenstand losgelöste Objekte. Auf mich üben solche Sichtweisen (die oft nicht meinen entsprechen) aber gerade deswegen einen besonderen Reiz aus. Die jungen KünstlerInnen haben heutzutage ein sehr hohes Niveau erreicht; sie beherrschen ihr Handwerk perfekt und bringen Erstaunliches zustande. Sie sind besser, als ihr Ruf.

Die folgende Website habe ich gefunden. Viele junge KünstlerInnen präsentieren dort ihre Werke. Besonders gefallen mir die Blumenarrangements von Borko PETROVIC. Ganz toll finde ich auch noch Christine DUMBSKYs Macho Man - ein röhrender Hirsch mit seinem erbeuteten Slip im Geweih. *fg* - Letztendlich ist aber alles Geschmacksache, Meinung... ich weiss. :-)

Künstler Vorstellung
https://www.gemaelde-boerse.de/kuenstler.htm

(Internet-Tipp: https://www.gemaelde-boerse.de/kuenstler.htm)


Ilse Wedelstaedt antwortete am 31.03.01 (20:04):

Kunst kann man doch nicht objektiv, sondern nur subjektiv beurteilen! Überhaupt verstehe ich nicht, wieso hier Bildung ins Gespräch gebracht wird - bich ich zu einfältig? Denkt auch mal daran, wie viele Künstler zu ihren Lebzeiten ausgebuht wurden - heute bezeichnen wir sie als Klassiker.


Wolfgang antwortete am 31.03.01 (20:52):

Es gibt schon objektive Kriterien dafür, was überhaupt als Kunst bezeichnet werden kann (im Gegensatz zum Handwerk oder Kunsthandwerk) und Theorien zur Systematik und Erklärung von Kunsterzeugnissen. Nur der Geschmack ist subjektiv. Und über den lässt sich nicht streiten. Allzuviel sollte man aber nicht auf verbreitete Urteile oder Vorurteile geben.

Kunst muss Leidenschaften erzeugen, Gefallen oder Betroffenheit oder Abscheu, je nachdem... Im alten (klassischen, dramatischen) Theater gab es diesen Grundsatz: Das Publikum muss Lachen und Weinen dürfen... :-)