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THEMA:   0190-er "Service-Nummern"

 5 Antwort(en).

Almex begann die Diskussion am 23.02.01 (09:42) mit folgendem Beitrag:

Heute stand es wieder in der Tagespresse, Betrüger leiten für den PC-Benutzer unbemerkt die Verbindung auf eine sogenannte "Service-Nummer", beginnend mit 0190 um, und das für über 3 DM pro Minute.
Was rechtfertigt eigentlich solche "Service-Nummern" ? Doch wohl nur Bereicherung dubioser Anbieter. Wenn jemand sehenden Auges eine solche Nummer anwählt, der hat selbst Schuld, ich halte es aber für unerträglich, daß Telekom und Gesetzgeber solche "versteckten", also nicht offensichtlichen Umleitungen zulassen. Sicher, wie heute zu lesen war, Telekom verdient kräftig mit.
Außerdem halte ich es schon für sittenwidrig, daß man heute sogar eine Bestellung, z.B. bei Quelle, nur noch über eine "Service-Nummer" tätigen kann, normal kostet eine Minute 6 Pf., über die "Service-Nummer" aber 24 Pf. Warum ? Die Versandhäuser wollen doch was von u n s , nämlich unser Geld !!!
Was haltet Ihr davon, sollte man diese Nummern nicht verbieten ?
Viele Grüße
Günter


Karl antwortete am 23.02.01 (09:56):

Hallo Almex,

190er-Servicenummern haben einen schlechten Ruf, aus den genannten Gründen. Aber schütten wir das Kind doch nicht mit dem Bade aus. Es gibt nicht nur Abzocker. Wenn z.B. jemand einen Beratungsservive, e.g. in Sachen PCs etc., anbietet, darf/muss er legitimer Weise für seine Beratung auch Einnahmen haben, da das seine Arbeitszeit kostet. Es kommt nur darauf an, wie transparent die Sache ist und dass nicht 10 min nur Musik läuft, weil angeblich verbunden werden muss. Wenn ich beim Anruf weiss, es wird mich 90 Pf./Minute kosten, es mir aber wichtig ist, trotzdem anzurufen, dann ist das ein ganz normales Geschäft auf Gegenseitigkeit. Darauf können wir uns sicher einigen.

MfG Karl


Almex antwortete am 23.02.01 (11:45):

Hallo Karl,
deiner Meinung stimme ich 100%ig zu, hatte ich ja auch so geschrieben.
Das Problem ist doch aber, daß anscheinend noch keine Rechts- oder Gesetzesvorschrift existiert, die eben das u n b e m e r k t e Weitervermitteln untersagt. Wie schnell ist das "Kleingedruckte" überlesen und bei dem von mir gelesenen Zeitungsbericht geht es ja darum, daß keiner merken kann, daß man mit so einer Wucherseite verbunden wird ! Da müßte, eben zur Not vom Gesetzgeber veranlaßt, eine Pflicht bestehen, daß die Benutzer des Internets a u s d r ü c k l i c h bestätigen, daß sie das wollen ! Und technisch ist das ohne Aufwand möglich. Zumindest bei t-online wird man ja auch darauf aufmerksam gemacht, daß man eine kostenpflichtige Seite aufruft, und sei es nur im alten BTX 2 Pf. für eine fremde Regionalseite.

MfG Günter


Herbert antwortete am 24.02.01 (12:26):

Es ist bekannt, daß eine 0190-Nummer eine sehr kostspielige Service-Nummer ist, aber das jemand die MöglichHkeit hat, mich ohne mein Wissen kostenpflicht umzuleiten, war auch mir neu. Einfach unmöglich!! Bei Anrufe übers Handy trägt der Empfänger die Unkosten, da der Anrufer im Mobilfunk nicht wissen kann, daß der gewünschte Teilnehmer z.Zt im Ausland weilt. Letzterer kann die Umleitung aus Kostengründen deaktivieren.
Gruß!
Herbert
(monacus)


Almex antwortete am 24.02.01 (13:12):

Hallo,
speziell Herbert.
Leider ist es aber Tatsache, durch anklicken eines Links hast du deinen Wunsch geäußert, über diese, wie ich sie nenne "Wuchernummer" weiterverbunden zu werden. Der Hinweis darauf erscheint entweder versteckt oder für 1/10. sek., sodaß das der Betrogene erst bei der Telefonrechnung merkt.
Auch wenn Karl das anders sieht, ich finde, 0190-er Nummern öffnen Betrügern Tor und Tür, wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch genommen habe, erwarte ich dafür eine Rechnung, die ich dann auch bezahle.
Gut, gut, jetzt höre ich schon den Einspruch, daß die Abrechnung so einfacher und spesenfreier sein
k ö n n t e - aber wer schützt uns vor dem Mißbrauch ?
Viele Grüße
Günter


Feige antwortete am 23.03.01 (20:27):

An alle,
Bei www.stern.de/sterntv wird ein kleines Programm 'ConnectionWatch' zum kostenlosen download angeboten, das auf dem eigenen PC solche versteckten registry-Eintragungen findet und löscht. Versucht es mal.


Gipf antwortete am 09.04.01 (23:58):

Solche Umleitungen kommen im Internet meistens nur bei Sex-Angeboten vor. Man erkennt sie daran, dass groß Reklame gemacht wird, man brauche keine Angaben über Adresse oder Kreditkarten zu machen. Man müsse nur ein kleines Programm herunerladen bzw. einen ein 'Ja' oder irgend sowas anklicken. Also Vorsicht bei allem, wo damit geworben wird, dass man anonym bleiben könnte.