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THEMA:   Arbeitslosigkeit im Alter

 13 Antwort(en).

Ulrike König begann die Diskussion am 14.12.00 (10:56) mit folgendem Beitrag:

Wer ist im Chat noch arbeitslos und hat ERfahrungen gemacht
bzw. kann ´Möglichkeiten zeigen wie man aus dem Tief herauskommt, Alternativen etc.etc. da mir z.b.die Decke auf
den Kopf fällt.


Manfred Franz antwortete am 15.12.00 (20:04):

Von denen die hier diskutieren, Probleme wälzen-die nicht immer die eigenen sein müssen- einfach aus Spaß am "wälzen", ihren Hobbys nachgehen, kurz alles das tun, wozu in der Zeit der aktiven Berufstätigkeit oft einfach die Zeit fehlte, hat sicher kaum einer/eine das Gefühl, arbeitslos zu sein. Die Decke festhalten zu müssen, dass sie nicht herunter fällt. Ich glaube eher, den Meisten geht es gerade umgekehrt: Rentner haben niemals Zeit! (Übrig) Sicher gibt es für diese Lebensweise kein Patentrezept. Man kann es sich nur ansehen, wie die anderen damit umgehen- und dann das Beste für sich selbst herausfiltern.

(Internet-Tipp: https://Radefeld.here.de)


Heidi antwortete am 15.12.00 (20:44):

Liebe Ulrike,
das Rentner "nie Zeit" haben ist dir sicher kein Trost.

Wenn ich mich recht entsinne, bist du erst 55, da fehlt es schon an Lebensinhalt wenn man plötzlich ohne Arbeit dasteht. Dazu könnte natürlich auch ein finanzieller Einbruch kommen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Leere zu überbrücken oder auszufüllen. Eine Umschulung z.B., ist aber mittlerweile schwierig geworden. Eine andere Möglichkeit, wären ehrenamtliche Tätigkeiten, wie Betreuung im Sinne des Betreuungsgesetzes, Besuchsdienste in Krankenhäusern, Altenheimen etc., Mitarbeit in der Gemeinde in der du lebst, div. Volkshochschulkurse - mach doch mal, was du schon immer mal ausprobieren wolltest.

Geh' raus und sieh' dich um - irgendwo wirst du mit Sicherheit gebraucht. Du musst es nur suchen. Ich wünsche dir viel Erfolg!


Jakobe Jakstein antwortete am 09.01.01 (22:09):

Liebe Ulrike,

ich glaube, dass man sich immer Ziele setzen muss im Leben, auch im Alter.
Selber bin ich 74 und wünschte, ich hätte mehr Zeit um all das zu tun, was
ich mir vorgenommen habe. Immer schmiede ich Pläne, von denen ich auch
die meisten umsetze. Natürlich nur, wenn ich sie für wichtig halte - für mich
oder auch für andere.
Es grüßt Dich
Jakobe

(Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de)


Brigitte Zauft antwortete am 10.01.01 (09:39):

Also 55 ist noch kein Alter, in dem man resignieren sollte, nur Mut und Energie für einen Neuanfang! Mir wurde mit 54 beim Arbeitsamt gesagt, ich könne eine Einstellung vergessen. GJenau das hat mich dann motiviert, sozusagen jetzt gerade und ich arbeite jetzt wieder seit mehr als 9 Jahren, mit Erfolg. Ich wünsche auch Dir den Erfolg. B.


Gitte2001 antwortete am 02.02.01 (20:50):

Hallo Ulrike,
Ich bin 56, und stehe vor gleichem Poblem!
Dies entscheidet sich im laufe der nächsten Woche, da mein Arbeitgeber heute, 02.02. das Insolvenzverfahren beantragt hat. Also, es steht alles in den Sternen. Neue Arbeit? Das kann ich wohl abhaken.
Ich spreche Dich wieder an, wenn ich Näheres weiß.
Dir Wünsche ich jedenfalls baldiges Auferstehen aus dem Tief!!


Sanna antwortete am 13.02.01 (00:40):

Hallo Ulrike, ich habe auch betrübliche Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht. Was man zunächst lernen muß: mit "merkwürdigen" Äußerungen der Umwelt umzugehen, d.h. sie möglichst nicht als für die eigene Existenz bedrohlich anzusehen. So wurde mir einmal von einer Ärztin im Arbeitsamt gesagt, daß ich nun eine "Kartei-Leiche" sei..... Eigentlich wollte sie mir wohl sagen, daß ich mit 55 keinen Job mehr bekommen könne. Nun, das ist wohl wahr. Inzwischen habe ich eine Rente. Und ich habe einen PC. Und ich bin, so wie Du auch, im Seniorentreff. Und es gibt so viele Dinge zu tun ... Ich wünsche Dir, daß Du auch einen Weg finden wirst.


margarete antwortete am 16.02.01 (18:25):

hallo, zum thema arbeitslosigkeit möchte ich folgendes sagen ich bin 57jahre und seit 4jahren arbeitslos das arbeitsamt teilte mir mit zu alt nicht mehr vermittelbar dann kam erst mal das tiefe loch in welches man fällt ich bin alleine und 1000,00dm arbeitslosenhilfe reicht nicht vorne und hinten in meiner not bin ich jede woche zum arbeitsamt gegangen bis ich die leute so genervt habe und mir eine weiterbildungsmaßnahme bewilligt wurde jetzt saß ich wieder mit jungen leuten auf der schulbank und habe gelernt und gelernt zwei Praktiken habe ich gemacht und erfolgreich abgeschlossen so erfolgreich dass das arbeits amt mir eine zweite maßnahme bei der daa das ist die deutsche angestellten akademie bewilligt hat gerade heute am 16.02 habe ich mein hervorragendes zeugnis und mein fit for office zertifikat von microsoft erhalten ich bin sehr stolz und froh dass ich so gekämpft habe und bin mit meinem wissen fest davon überzeugt einen arbeitsplatz zu bekommen vielleicht habe ich einigen von ihnen mut gemacht nicht aufzugeben man ist nie zu alt zum lernen ich kann auch sehr das buch "wer lernt lebt länger" empfehlen


Sylvia antwortete am 16.02.01 (22:52):

Hallo Ulli
Es ist ja nicht nur das Geld sondern auch das Gefühl, mich braucht keiner mehr. Also ich habe in ähnlicher Situation begonnen, für einen Verein die Internetseiten zu erstellen.
das heißt erstmal die Html-Sprache zu erlernen, es ist nicht ganz leicht, aber irgendwann kann ich es und werde dem Verein helfen. Das ist fast wie ein Überraschungsei, Spaß, Erfolgserlebnisse, einen Sinn und ich helfe Menschen auf dieser Welt.Ich will damit ja nur sagen: Es geht immer weiter, alles hat irgendwie einen Sinn und man muß selber etwas tun, nur mut.


Theresia Heinzelmann antwortete am 17.02.01 (17:40):

Hallo Ulrike !!

Du hast mich ja bereits kennengelernt und weißt somit sicher auch, dass ich das gleiche Schicksal teile.
Nun ich bin zwar erst knapp 51 Jahre, habe aber leider das Handicap, überhaupt keinen Beruf erlernt zu haben, womit ich mich hier (praktisch wohnhaft am Ende der Welt) noch schwerer tue. Habe auch die Erfahrung gemacht leider von einigen Leidensgenossen, dass man vom Arbeitsamt immer wieder in eine Qualifizierung "gesteckt" wird ohne jegliche Aussicht auf eine neue Perspektive. Und das hängt leider damit zusammen, dass in vielen Betrieben gekündigte Arbeitsplätze erst gar nicht mehr besetzt werden. Es kommt sehr viel auch darauf an, ob man flexibel ist bzw. umzugsbereit. Ansonsten gehören unbedingt Glück und notwendige Beziehungen dazu, weil viele Arbeits-Stellen auch nur innerbetrieblich ausgeschrieben werden. Und dann kommt es letztendlich noch darauf an, ob man auch gewillt ist, an einer anderen Tätigkeit evtl. Freude bzw. Spaß zu finden. Arbeitslosigkeit hat heute bei weitem nicht mehr mit dem "Alter" zu tun, es kann jeden treffen von 16 - 65 Jahren - leider !!!
Das Wichtigste ist m. E., dass man sich nicht eingräbt und unter Menschen geht und ganz einfach den Gedankend daran verdrängt, anders wird's wohl nicht zu schaffen sein.
Alles Gute für Dich !!!


Bärbel Möckel antwortete am 17.02.01 (18:50):

Hallo, Ulrike, ich bin mit knapp 60 Jahren sozusagen freiwillig aus dem Berufsleben ausgestiegen, weil mir die Belastung einfach zuviel wurde. Und ich habe es bisher noch nicht bereut. Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber es gibt in vielen Ortden meist sehr viele Anregungen für Leute in unserem Alter, wenn man nur bereit ist, diese auch anzunehmen. Ich meine, suche nicht mehr unbedingt nach einer Arbeit (falls Du nicht unbedingt auf jede Mark angewiesen bist) und versuche einfach mal, Dein jetziges Leben zu leben. Ich finde, endlich Zeit zu haben für all die vielen Dinge, die ich (solange mein Partner noch lebte) nicht machen konnte, ist doch auch eine Bereicherung. Ich bin seit gut einem Jahr nun allein, habe dies auch lernen müssen (wobei mir bei meiner "Trauerarbeit" der Job zunächst auch geholfen hat), bin aber jetzt froh, mit dem Arbeitsleben aufgehört zu haben. Vielleicht solltest Du Deine Lage auch mal unter so einem Aspekt betrachten. Alles Gute für Dich und viele Grüße.


Margarete Lotz antwortete am 18.02.01 (17:16):

Liebe Ulrike!
Mir ging es vor 5 Jahren auch so . Ich wurde arbeitslos.
Aber ich hatte mir gedacht das ich etwas machen müßte was mir Spaß macht bzw.etwas
was ich kann.
Und ich habe mich selbstständig gemacht.
Auch das was Heidi gesagt hat finde ich eine gute Anregung.Esgibt doch soviel was man
machen kann wenn man die Zeit dazu hat. Wenn es nicht unbedingt umss Geld verdienen
geht.
Liebe Grüße Margarete Lotz


Ricardo antwortete am 21.02.01 (11:14):

Liebe Freunde im Seniorentreff
Vielleicht kommt es auch auf unsere Sicht der Dinge an.

In Frankreich wird Arbeitslosigkeit nicht nur als Elend, sondern auch als Chance verstanden.
In Deutschland dagegen wird sie pauschal als gesellschaftlich unhaltbarer Zustand gesehen.
Während französiche Arbeitslose eher materielle Verbesserungen einfordern, steht bei uns meist die Parole: "Her mit den Arbeitsplätzen" auf dem Programm. (Aus "Freiheit und Wahn deutscher Arbeit" Holger Schatz, Andrea Woeldke)

Arbeit als Selbstzweck?
In den neuen Bundesländern gibt es viele Initiativen der Selbsthilfe und ich wage die Prognose, daß eines Tages dort modernere Einrichtungen entstehen als im selbstgefälligen Westen.
Not macht erfinderisch.


Wolfgang Mücke antwortete am 06.04.01 (20:15):

Hallo Mitseniorinnen und Mitsenioren,
es kann tatsächlich ein ernstes Problem sein, wenn man etwas älter ist und die Arbeit verliert. Wenn man darauf angewiesen ist, bleibt nur die Suche nach irgendeinem Broterwerb, auch einem, der nicht so erstrebenswert ist. In den Kleinanzeigen der Tageszeitungen wird man fündig - nur nicht auf die Superanzeigen reinfallen, die ohne Arbeit riesige Einkommen versprechen. Mit etwas Glück findet man etwas, was man/frau machen kann. Zugegeben, es ist für Frauen schwieriger, weil u.U. auch körperlicher Einsatz erforderlich ist.
Ich selbst hatte auch vor Jahren Schwierigkeiten, meine eigene Firma ging den Bach hinunter (es reichen ein paar Rechnungen, die Kunden nicht bezahlen etc.)und mußte irgendetwas machen. Möglichst etwas langfristiges, weil ich mir ausrechnen konnte, daß meine Rente recht gering sein würde (zu lange selbständig gewesen). Also mußte ich "zweigleisig" fahren, erstens etwas finden, um lebenzukönnen und zweitens langsam sich darauf einrichten recht bescheiden zu leben, d.h. sich daran zu erinnern, wie man von 1945 bis ca.1950 gelebt hat. Und dann natürlich auch unbedingt gesund bleiben.
Ich mache es kurz:
Ich erreichte einigermaßen unbeschadet mein Rentenalter mit 65, dann gelangte ich an eine kleine Hausverwaltung, an eine kleine Garagenverwaltung und dann auch noch an einen zeitweiligen Job als "Empfangsherr im Nachtdienst" in einem Senioren-Wohnstift (auf deutsch: Nachtwächter). Das sind zwar nur etwa 5 - 10 Nächte im Monat, aber immerhin. Alle Tätigkeiten als "Selbständiger", mein Gewerbe mußte ich nur entsprechend ergänzen.
Natürlich war das nicht alles, ab 1991 war ich: Taxifahrer, Mietwagenfahrer, Chaffeur eines Kleinbusses für ein "Putzfrauengeschwader", Hilfsarbeiter in einem Großhandel, Regaleinräumer in einem Supermarkt etc., teilweise verlor ich diese Jobs wieder durch eigene Dämlichkeit. Eigene Arbeitserfahrungen ließen mich zu oft den Mund aufmachen, wenn ich sah, daß Mist gemacht wurde.
Ja, nun bin ich etwas über 70, top-fit, seit 5 Jahren Nichtraucher und neben meinen Jobs auch noch Chaffeur meiner Enkel. Und hierbei das Wichtigste überhaupt: Die Familie, Kinder und Enkel, hält zusammen! Daher bin ich reich, ich habe eine gesunde und glückliche Familie, mein Weib ist nun auch schon seit fast 48 Jahre "an der Macht"!
Also, nicht den Kopf hängen lassen, suchen irgendetwas findet sich immer.
Und wer nun schon im Rentenalter ist und eine gute Rente hat, ja, schaut Euch um wo Ihr anderen vielleicht eine kleine Hilfestellung geben könnt, macht ein Hobby daraus!
We grüßt fröhlich Wolfgang Mücke, ein Berliner in der Pfalz.