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THEMA: ... heimweh ...
5 Antwort(en).
Lorbass
begann die Diskussion am 29.09.00 (17:29) mit folgendem Beitrag:
Heimweh
meine mutter hinterliess mich ploetzlich dass tat mir weh
mein vater corrigierte mich ploetzlich dass tat mir weh
meine eltern streiteten sich dass tat mir weh
so bin ich weit weg gelaufen
mein heimweh ist nicht nach dem elternhaus es ist nach den eltern
nach dem erzaehlen und zuhoeren nach dem lachen und mitlachen nach dem weinen und mitweinen
nun bin ich opa nun spuere ich die liebe von meinen enkelkindern
und warte auf die liebe von meinen kindern
und meine schmerzen erinnern mich an die liebe meiner eltern die ich damals nicht spuerte
ich fuehle mich so alleine auf dieser welt so weit von den graebern von ihrer liebe
Lorbass
(Internet-Tipp: https://geocities.com/lorbass_mpls)
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Tränchen
antwortete am 30.09.00 (20:00):
Hallo Lorbass, in Deinem Gedicht ist sehr viel Traurigkeit und Sehnsucht nach einer Vergangenheit, die nicht einzuholen ist. Aber Du hast gute Zeiten mit Deinen Eltern erlebt und das sind die Erinnerungen, die Dir jetzt helfen können, dieses Alleinsein auf dieser Welt zu überwinden. Ich freue mich auf eine Antwort von Dir.
Tränchen
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Gerlinde
antwortete am 04.10.00 (22:57):
Wiedersehen mit der Heimat
Nach Jahren kam, verstört, ich wieder her; der alten Gassen manche sind nicht mehr, der Ringturm kantig sich zum Himmel stemmt, erst in der Heimat bin ich ewig fremd.
Mir schließt sich im Gedächtnis nicht das Loch; Espressos glitzern, mich empfängt ein Tschoch, das Moped braust, nur hastig wird geschlemmt; erst in der Heimat bin ich ewig fremd.
Sind auch die Lüfte anderswo bewohnt, mir ist, als zielte alles nach dem Mond, der saugte, zwischen Dächern eingeklemmt; erst in der Heimat bin ich ewig fremd.
Theodor Kramer nach seiner lang ersehnten Rückkehr in seine Heimat 1957
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Eva Wenzel
antwortete am 14.10.00 (04:48):
Es liegt in allen Beitraegen unendlich viel Wahrheit, die ich selber erst vor wenigen Wochen erfahren habe. Besuchte nach Jahrzehnte meine Heimat (Grossraum Hannover), lebe durch Heirat seit 1948 in Hessen. Haette nie fuer moeglich gehalten, dass mich das Wiedersehen mit der Heimat , vor allem bedingt durch die unendlich vielen Erinnerungen, die wieder wach geworden sind, mich derart aufwuehlen konnte. Und es kostet so viel Kraft, das alles zu verarbeiten. Und es ist nicht das allein, durch diese Erinnerungen, verbunden mit den Gedanken ueber den Verlauf des eigenen Lebens, sind so viele gedanken aufgtaucht, die mir aber doch nach und nach ueber Vieles Klarheit bringen und mir , hoffentlich, weiterhin Erleichterung verschaffen und damit die Moeglichkeit, LOslassen zu koennen.
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Lorbass aus Ostpreussen
antwortete am 26.11.00 (03:09):
... Tränchen ... Gerlinde ... Eva ...
... herzlichen dank fuer die lieben worte ... ich strahle mit freude ... ich fuehle mich ernaehrt ...Lorbass
(Internet-Tipp: https://geocities.com/lorbass_mpls)
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Erika Theunissen ( Heidekraut )
antwortete am 03.01.01 (01:23):
Ich hatte jahrelang Heimweh nach Ostpreussen. Da hat mir meine Tochter zum 65. Geburtstag eine Reise dorthin geschenkt. Ich wohnte in einem idyllischem Örtchen in der Nähe von Palmnicken an der Bernsteinküste.Als ich dort ankam, standen in meinem Dorf nur noch 4 Häuser . Es lebten zwar noch Menschen in den Häusern, doch ansonsten war alles nur Wildnis, wo einst blühende Gärten waren.Von dem Haus, in dem ich als Kind gelebt habe, waren nur noch eine Ruine und grosse Büsche vorhanden, wo einst kleine Gartenhecken standen.Ich habe alles auch nur an dem alten Eisenzaun erkannt, der noch zu sehen war.Ich bin zwar in meiner Heimat gewesen, doch alles war fremd, und die Sehnsucht bleibt.
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