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THEMA:   Faszinierend, rätselhaft, ein Wunder

 17 Antwort(en).

Richard Dammann begann die Diskussion am 09.09.00 (16:16) mit folgendem Beitrag:



Aus einem Interview mit dem Neurobiologen und Hirnforscher Prof. Norbert Herschkowitz
in der "Zeitlupe" ( Schweizer Seniorenzeitschrift, 9/2000)zitiert mit Erlaubnis des Verfassers.
Ende des Jahres erscheint sein Buch "Das vernetzte Gehirn".
Mit neusten Forschungsergebnissen will er Ängste vor dem Alter abbauen und Wege für ein optimales Altern aufzeigen.

.......Noch bis vor kurzem hat man geglaubt, daß die Entwicklung des Gehirns bei einem 20jährigen abgeschlossen ist. Heute weiß man, daß von der Geburt bis zum Tod Aufbau und Abbauprozesse nebeneinander herlaufen.
.... Das Gehirn des älteren Menschen hat unzählige Erfahrungen gemacht. Da es die Fähigkeit besitzt, aus diesen Erfahrungen zu lernen, kann ein Mensch im Verlauf seines langen Lebens immer mehr und immer auch noch Neues lernen.

.... Hirnzellen sterben im Alter keine ab, wie immer noch oft angenommen wird. Hingegen verlangsamt sich die Verbindung zwischen den Nervenzellen.....daher die sprichwörtliche längere Leitung des älteren Menschen....
Aber die letzte große Entwicklungsstufe des Gehirns wird erst zwischen dem vierzigsten und dem sechzigsten Lebensjahr erreicht. Dann nämlich wird die Verbindung zwischen den beiden Hirnzentren, die einerseits Wissen und rationales Denken und andererseits Fühlen und Emotionen steuern, am intensivsten, damit wird eine optimale Verbindung zwischen Wissen und Fühlen ermöglicht.......

Letzte Frage:
Wie alt möchten Sie denn werden?
Am liebsten noch einmal so alt wie ich jetzt schon bin. *
Wir leben in einer unheimlich spannenden Zeit. Was jetzt passiert, wird direkte Auswirkungen auf die nächsten Jahrzehnte haben.
Ich möchte gerne sehen, was die Zukunft bringt..

*Prof. Herschkowitz ist 71 Jahre

Und was meint Ihr dazu?


Trudi antwortete am 09.09.00 (22:46):

Also hat der alte Spruch "Man wird so alt wie eine Kuh, und lernt doch immer noch dazu" doch seine Berechtigung!
Ja, ich finde auch, dass wir in einer sehr spannenden Zeit leben und uns dem Neuen nicht verschließen sollten. So rasant wie in der heutigen Zeit war die Entwicklung wohl noch nie. Und es ist ganz sicher, dass das Auswirkungen auf die Zukunft haben wird.
Wie aber auch schon früher jede neue Entwicklung Auswirkungen auf die folgenden Zeiten hatte. Das war früher ja nicht anders, es ging halt nur ein wenig langsamer. Vielleicht war das für die Menschen sogar besser. Aber wir können das Rad der Zeit nicht zurück drehen.
Und ich bin unheimlich neugierig auf das, was noch kommen wird und würde gerne noch vieles davon erleben. Aber ich glaube nicht unbedingt, dass das eine Frage des Alters ist. Natürlich möchte ich alt werden, so alt wie irgend möglich, wenn - ja, wenn die geistigen und körperlichen Fähigkeiten auch mitmachen.


Gerlinde antwortete am 10.09.00 (09:44):

Lieber Richard, das sind ja erfreuliche Nachrichten am Sonntagmorgen. Ich glaube dass es wichtig ist, nie die Neugierde zu verlieren und positiv in die Zukunft zu blicken. Die vielen Senioren im Internet sind dafür ein gutes Beispiel.Sicher ist es auch eine Sache des Trainings. Wie könnten sonst 80jährige noch auf der Bühne stehen.
Da es noch viele Dinge zu erleben gibt, möchte ich schon noch einige Zeit auf dieser Welt bleiben.Allerdings, wie Trudi sagt, in Gesundheit und geistiger Frische. Das wünschen wir uns aber sicher alle.
Herzlichst,Gerlinde


wasserratte antwortete am 10.09.00 (15:18):

super ,einfach super und hoffnungsvoll!


Gerti antwortete am 12.09.00 (16:27):

Hallo,

also ich mache immer wieder die Erfahrung, dass die älteren Leute (noch älter als ich), sich besser an frühere Zeiten erinnern, als vielleicht vor 5 - 6 Jahren. Ob das in der eigenen Familie, im Bekanntenkreis oder in unserem Pensionistenclub ist, ständig wird erzählt, was früher war. Und wenn man das schon 10 x gehört hat, man muss sich dies immer wieder anhören, also scheint doch das Gehirn, desto älter man wird, auf die früheren Jahre fixiert zu sein. Ich hoffe nur, man wird nicht auch so, doch wahrscheinlich merkt man das selbst nicht.


Manfred Franz antwortete am 16.09.00 (07:28):

Ich glaube auch, dass man schon noch immer Neues lernen und aufnehmen kann. Hin und wieder hilft das sogar, beginnende körperliche Schwächen zu kompensieren. Mein persönliches Beispiel: Als ich vor einigen Jahren wegen rheumatischer Beschwerden nicht merhr Konzertzither spielen konnte, einfach weil die Kraft in den Fingern nicht mehr schmerzfrei aufzubringen war, habe ich mir ein Keyboard zugelegt. Denn ohne Hausmusik geht es bei mir nun einmal nicht. Und ich habe gelern! Erst in einem Kurs (mit Schulkindern zusammen!), dann als Autodidakt. Und heute spiele ich weit besser Keyboard, als ich jemals Zither gespielt habe.
Oder die Nutzung des Computers einschl. des Internet, der Umstieg auf digitale Fotografie....oder.
Es ist schon wunderbar, was man alles tun und erleben kann. "zum Altwerden haben wir gar keine Zeit!" Wie es MARIANNE UND MICHAEL so schön besungen haben....

(Internet-Tipp: https://Radefeld.here.de)


Trudi antwortete am 16.09.00 (23:18):

Doch, liebe Gerti, es ist anzunehmen, dass auch Du und ich und alle andern "so" oder zumindest so ähnlich werden, wenn wir denn das entsprechende Aler erreichen. Denn es ist nun einmal so, dass das Langzeitgedächtnis wesentlich besser erhalten bleibt als das Kurzzeitgedächtnis. Folglich erinnern wir uns im Alter - wenn überhaupt - eben besser an die Dinge, die länger zurückliegen als an die, die erst vor kurzem geschehen sind. Ich weiß, dass das für jüngere Menschen manchmal sehr schwer auszuhalten ist, vor allem, wenn es krankhafte Gründe (Alzheimer, Demenz etc.) hat. Aber verschont werden wir wohl alle nicht ganz davon. Nur geschieht es bei dem einen früher und stärker, bei dem anderen in abgeschwächter Form und später.


Heidi antwortete am 21.09.00 (12:13):

interessant


Anna Helfenstein antwortete am 21.09.00 (13:40):

leber herr dammann

also, ich bin da ein bisschen altmodisch. natürlich sehe ich die entwicklungen und staune ebenfalls, zu was das menschliche hirn fähig ist. vieles an den neuen "erkenntnissen", meine ich, sind mythen. unser hirn produziert solche, wenn der wunsch der vater der gedanken wird. und unsere zeit scheint wieder einmal, wie vor zweitausend jahren, reif zu sein, sich metaphern von ewigem leben zu schaffen.
ich persönlich bin 73 und ich denke nicht daran, länger zu leben, als meine biologie es erlaubt. ich sehne mich allmählich nach ruhe und denke nicht darüber nach, was wäre wenn... z.b. die ärzte es fertig brächten den "lieben gott" zu spielen.

(Internet-Tipp: https://home.sunrise.ch/anna.hel)


Ricardo antwortete am 21.09.00 (21:44):

Liebe Anna Helfenstein
Ich glaube, es gibt da ein Mißverstehen.
Es geht nicht um Verlängerung des Lebens, man sollte den Wunsch des Autors von der heiteren Seite sehen...
Es geht um ein Altern ohne Angst vor der Umnachtung, und solange ich kann, werde ich meine grauen Zellen trainieren,
schaden kann das nichts.
Und das tun Sie doch auch :-))))


Ian antwortete am 25.09.00 (11:49):

Damit es nicht zu ernst wird, vielleicht eine Filmempfehlung: Clint Eastwoods "Space Cowboys" - Diese coolen Jungs (Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland und James Garner) sind alle um die 70 herum - das ist ihr wirkliches (!) Alter - und waren (im Film) in den 50ern mal ein Team von Astronauten. Jetzt, heute, ist Not an ausgebildeten Leuten und just in diesem Moment gerät ein russischer Satellit ausser Kontrolle und muss eingefangen werden. Kurzum: Die "Alten" müssen wieder ran und zwängen sich in die Weltraumkombi und holen die abgewetzte Lederjacke aus dem Schrank und zeigen den "Jungen", was eine Harke ist (respektive wie man einen wildgewordenen Satelliten einfängt).

Viel trockener Humor ist drin und Action vom Feinsten. Aber das Allerschönste: Clint Eastwood (nicht nur Darsteller, sondern auch Produzent und Regisseur des Films) ist eine Hommage der "Alten" gelungen. Die Botschaft:- Älter werden und trotzdem cool bleiben.

Es grüsst Euch alle... Ian.

(Internet-Tipp: https://cinemabilia.de/titeld/Space+Cowboys/)


Monika Keller antwortete am 26.09.00 (12:34):

Da schliesse ich mich voll und ganz Gerlinde an. Ich trainiere deshalb auch fleissig im Internet
(nicht nur), weil ich weiss, dass ich steinalt werde. Meine Neugierde, meine positive Grundeinstellung
und Offenheit allem Neuen gegenüber lässt mich jung und lebendig bleiben. Noch.

Ein grosses Vorbild habe ich in einer Kur kennengelernt. Wir haben viel zusammen unternommen;
sie war aktiv - ihre Augen haben geleuchtet und waren sehr lebendig. Wir hatten viel Spass zusammen.
Bis ich erfuhr, dass sie Balletttänzerin und zu diesem Zeitpunkt 83 Jahre alt war (ich hatte sie ca.
15 Jahre jünger geschätzt).

Da habe ich mir geschworen: so und nicht anders will ich "alt" werden.
Und im Herzen dabei jung bleiben.

Ich hoffe sehr, es gelingt mir...


Heidi Lachnitt antwortete am 26.09.00 (23:55):

Altern ohne Angst - das ist für mich die wichtigste Botschaft, die ich aus den bisherigen Einträgen herausgelesen habe.
Der Seniorentreff leistet hier einen wesentlichen Beitrag dazu.
Wenn ich die vielen Beiträge in den unterschiedlichsten Foren zu den unterschiedlichsten Themen lese, kann ich meinem eigenen Altern wieder beruhigt entgegensehen.

Danke und herzliche Grüße an Alle


christa1 antwortete am 28.09.00 (12:23):

Altern ohne Angst - meine Mutter ist mit ihren 77 Jahren ein gutes
Beispiel. Heute hat sie genügend Zeit sich um Politik, Gesundheit,
schöne Kleider, gute Bücher und angenheme Freizeit zu kümmern.
Da macht sie auch. Sie kann über alles mitreden, weil sie absolut gut
informiert ist. Das ist mein Vorbild und ich kann nur bestätigen, auch
im Alter ist man total Aufnahmefähig.


Horst-Werner Lenzer antwortete am 29.09.00 (10:17):

Daß ich noch lebe ist für mich ein wahres Wunder, nach dem
schweren Autounfall, in den ich verwickelt war. 2 Monate
im Koma und 6 Jahre im Rollstuhl und heute an Krücken und
sehr beweglich und wieder lebenslustig. Für mich ist es
tatsächlich ein Wunder, daß ich trotz der schweren Kopf-
verletzungen, noch alle "7 Sinne" beisammen habe und an
allen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen kann.
Ich würde mich freuen, von jemandem in ähnlicher Situation
(egal ob durch Unfall oder Krankheit) zu hören.



Mila Macalka antwortete am 01.10.00 (19:26):

Ich kann diesen positiven Zuschriften nur noch hinzufügen, dass wir beim Lesen dieser Zeilen viel Spaß hatten, meine
fast blinde Freundin Elly und ich!
Ich bin 89 und sie 87 und nehmen regen Anteil an allen Fortschritten in Technik, Medizin, interessieren uns für die Gen-Forschung, und verfolgen auch alle Satelliten mit ihren Erfolgen und Pannen!
Wir wünschen uns nur, dass dies noch lange so weiter geht.dadurch sind alle Misslichkeiten des Lebens ganz leicht zu ertragen!
Ich würde mich so freuen Sie alle im Nettcafe am donnerstag den 5. Oktober kennen zu lernen. Auf bald Ihre Mila Macalka


christa1 antwortete am 06.10.00 (11:29):

Bin gerade aus dem Urlaub zurück, kann nur sagen jeder ist so jung und
flott wie ers es selbst mag.
Wir hatten ein Ehepaar in unserem Hotel, das die goldene Hochzeit schon
hinter sich hatte. Die beiden haben noch wie die Jungen das Tanzbein
geschwungen und hatten im Geist mehr drauf als viele Jungen.
Es war einfach sehr angenehm sich mit den beiden zu unterhalten.
Gruß Christa


christa1 antwortete am 06.10.00 (11:31):

Bin gerade aus dem Urlaub zurück, kann nur sagen jeder ist so jung und
flott wie ers es selbst mag.

Wir hatten ein Ehepaar in unserem Hotel, das die goldene Hochzeit schon
hinter sich hatte. Die beiden haben noch wie die Jungen das Tanzbein
geschwungen und hatten im Geist mehr drauf als viele Jungen.

Es war einfach sehr angenehm sich mit den beiden zu unterhalten.
Gruß Christa