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THEMA:   Frau im Internet = "Einsame Herzen" ?

 16 Antwort(en).

Christine Thiessen begann die Diskussion am 15.08.00 (23:21) mit folgendem Beitrag:

Ich bin seit Anfang Januar stolze Besitzerin eines PC`s mit Internetanschluss. Nach einigen zaghaften Versuchen mich im Internet zurecht zu finden, wurde ich mutiger.
Dann entdeckte die Möglichkeit mich online mit netten Menschen zu unterhalten. Durch einen Artikel in "DAS BESTE" wurde ich auf Seniorenclubs im Internet aufmerksam.
Inzwischen bin ich Mitglied in sehr unterschiedlichen Clubs. Doch fast überall begegne ich der Auffassung, dass Frauen, die sich für das Internet mit seinen Möglichkeiten interessieren, entweder ein unerfülltes Familienleben haben oder ein vereinsamtes Leben führen.
Wie kommt es zu diesem Vorurteil?

Liebe Grüße an alle.
Christine Thiessen


Almex antwortete am 16.08.00 (09:54):

Es ist eben leider das ewige Vorurteil, wenn Frauen und Männer das gleiche tun, ist es trotzdem etwas unterschiedliches. Ich war angenehm überrascht, im Senioren-Treff soviele Frauen getroffen zu haben, und die machten beileibe nicht den Eindruck von 'einsamen Herzen'! Insgeheim hoffe ich ja immer noch meine Frau, eine eingeschworene PC-Gegnerin, auch überzeugen zu können.
Wer überhaupt erst einmal das Internet 'berührt' hat, dem stehen Welten offen !


Eva Wenzel antwortete am 16.08.00 (10:49):

Liebe Christine,
ich glaube nicht, dass Du das so sehen darfst "einsame Herzen"?
Ich arbeite seit etwa 1 1/2 Jahr am PC, aus verschiedenen Gruenden hatte ich mich dazu entschlossen, aber bstimmt nicht meines einsamen Herzens wegen. Erstens hat es mich einfach gereizt, inzwischen bin ih ein totaler Computerfan geworden. Erkenne taeglich von neuem, welche Welt sich mir erschlossen hat, ich komme mit Menschen, Themen und dergl. in Beruehrung, die mir vorher voellig fremd waren. Und dann erst meine Mailverbindungen!!! Und vergiss nicht ,die beste Medizin fuer unsere grauen Zellen. Sieh Dich hier imSeniorentreff im Diskussionsforum um, dann wirst Du such Spass daran bekommen. Eva
,


christine thiessen antwortete am 16.08.00 (16:21):

Liebe Eva,
du arbeitest zwar schon viel länger mit und am PC, doch geht es mir ähnlich wie Dir. Seitdem ich im Internet umherwandere, habe ich schon sehr interessante und aufgeschlossene Menschen kennengelernt. Sehr viele sind weiblich,berufstätig und/oder versorgen eine Familie. Gerade deshalb ist mir dieses Vorurteil ja so unverständlich. Entsteht es durch "beengtes Denken"?
Liebe Eva, ich(unterstrichen) habe sehr großen Spaß im Seniorentreff und besonders am Forum!!

Mit freundlichen Grüßen

Christine


Gerlinde antwortete am 19.08.00 (10:26):

Männer im Internet, sind das dann auch einsame Herzen? Ich denke einfach, man soll jede Gelegenheit annehmen die den Horizont erweitert. Wo hat man so oft den Zugang zu Diskussionsforen und zu anderen Meinungen! Ich bin, weiß Gott kein einsames Herz aber glücklich daß ich im Internet surfen und chatten kann.


Louise Ludwig antwortete am 22.08.00 (11:20):

Hallo Christine,
dieses Vorurteil haben Leute ohne PC und internet oder Maenner, die glauben, dass Frauen sowieso
geistig etwas schlichter gestrickt sind und nicht wahr haben wollen, dass Frauen interessiert und
begabt sein können. Mach Dir nichts draus, wenn Dir jemand diese Meinung präsentiert.
Ich kenne diese Aussage auch - und erlaube mir dann - vor allem zum Entsetzen von Männern - ein
homerisches Gelächter.

Viel Spaß mit dem Internet

Louise

(Internet-Tipp: https://www.webgrrls.de)


Ricardo antwortete am 22.08.00 (23:12):

Wer einsam ist der hat es gut,
weil keiner da der ihm ( oder ihr) was tut,,,,
Wilhelm Busch


mchen antwortete am 07.09.00 (09:37):

Ihr Lieben,

ist es nicht eher so, dass wir die Einsamkeit mit dem Internet vetreiben könne?
ich war einsam, habe ( mit Verlaub gesagt) mit der Wand gesprochen.

Heute lebe ich wieder. Warum?? Weil ich in den verschiedensten Chats Freunde gefunden habe.

Ach so, ich bin keine Frau.


wasserratte antwortete am 08.09.00 (13:38):

ich staune immer wieder wie auf eine frage, oftmals eine antwort folgt die total von der frage abweicht, ja oft sogar den fragenden zum "opfer" macht.
warum ist das so? könnte es sein, dass die fragen nicht sorgältig gelesen werden?
da ist z.B die frage von christine thissen:
"... Doch fast überall begegne ich der Auffassung, dass
Frauen, die sich für das Internet mit seinen Möglichkeiten interessieren, entweder ein unerfülltes Familienleben
haben oder ein vereinsamtes Leben führen.
Wie kommt es zu diesem Vorurteil?"

also SIE, die christine, begegnet ANDEREN menschen mit dieser irren auffassung,es ist also nicht IHRE auffassung.

aber dann antwortet ihr eva wenzel mit den worten: "ich glaube nicht, dass DU das so sehen darfst "einsame herzen"

aber christine SIEHT das doch gar nicht SO!! sie fragt doch nur WARUM das wohl so sei, dass viele andere dies so sehen??
sie wirft doch damit eine philosophische frage in den raum.
oder sehe ich das auch falsch? *g*


Trudi antwortete am 09.09.00 (22:58):

Liebe Wasserratte,
ist das nicht wie in vielen Gesprächen auch, dass man am Ende eines Gesprächs buchstäblich vom Thema abgekommen ist? Das ist aber doch auch durchaus ein Reiz des Forums: Es entwicklet sich aus Frage, Antwort und möglicher Gegenfrage wieder etwas Neues. Sonst könnten kaum Diskussionsbeiträge mit mehr als 80 verschiedenen Antworten zustande kommen.
Oder sehe ich das jetzt falsch? ;-)


wasserratte antwortete am 09.09.00 (23:34):

nein, liebes trudi, einesteils sicher nicht. ja es ist sogar sehr wünschenswert, wenn sich ein angefangenes gespräch SPÄTER auch verzweigt,aber sollte man nicht erst mal auf die FRAGE eingehen? mir tut das immer so richtig weh, wenn ich sehe, dass die frage nicht nur missverstanden, sondern sogar (wie eben hier) der/die fragende als der dumme hingestellt wird, kann denn das niemand verstehen was ich meine? die antwort ist doch so ausgefallen wie wenn die fragende sich einsam vorkäme, aber das ist doch nicht der fall! oder sehe ich das denn tatsächlich falsch? :-(
es wäre schön wenn die betroffene selber auch mal stellung dazu nähme. aber ganz so wie sie es fühlte, nicht so wie die meisten es gerne hören möchten (so dem frieden zuliebe:-)
liebe grüsse
die wasserratte


Karin Häsing antwortete am 10.09.00 (08:00):

Liebe Wasserratte,

die Betroffene befindet sich, wenn ich recht unterrichtet bin, zur Zeit in Kur, kann also nicht Stellung beziehen.

Du hast uns ja gerade vorgeführt, wie man, wenn's einem zu weit vom Thema weggeht, den Bogen zurückschlagen kann, indem man dieses zum Thema macht.

Um auf Christines ersten Beitrag zurückzukommen. - Ich finde es schwierig, dazu etwas zu sagen, weil meine Erfahrungen andere sind. - Ich habe bisher von Menschen, die ich über Internet kennen gelernt habe nicht ein einziges Mal ein solches Statement vernommen.

Sehr wohl aber von solchen, die sich überhaupt nicht mit Computer befassen, und selbst eine Menge Berührungsängste diesen neuen Technologien und Möglichkeiten gegenüber haben. Das sind in der Regel in meinem Fall Frauen, eben weil ich als Single vorwiegend weibliche (reale im Gegensatz zu virtuellen) Freunde und Bekannte habe. - Im Einzelfall kommt man durch geschicktes Fragen sehr schnell dahinter, dass diese Vorurteile vor allem dem Selbstschutz dienen. Irgendwie muss ich nämlich begründen, dass ich mich mit Internet nicht befasse, wo doch schon meine Kinder, mein Ehemann und wer noch alles am Netz hängen. Auch der Druck, der durch die wirtschaftliche Lobby und die Politik über die Medien gemacht wird, insbesondere im Bereich der Schule und der Ausbildung, erzeugt einen Gegendruck. Und da wird natürlich gerne auf die Gefahren hingewiesen, die der exzessive Umgang mit Internet birgt. - Sie sind ja auch real vorhanden. Wie überall, wo die Gefahr des Missbrauchs besteht. Es ist natürlich vollkommener Quatsch, das auf Frauen zu reduzieren, insbesondere auf Frauen im fortgeschrittenen Alter. Diesen Gefahren sind alle ausgesetzt.

Und in dem Sinne wird umgekehrt ein Schuh draus. Nicht Menschen, die ein unerfülltes Familienleben haben, hängen am Internet, sondern das Surfen im Übermaß kann zur Folge haben, dass das Familienleben wie auch Freundschaften zu Bruch gehen. - Aber - das sollte man bedenken, das gilt für alle Tätigkeiten und Genüsse, die das Maß des Sinnvollen überschreiten. Und das liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.

Viele Grüße

Karin


wasserratte antwortete am 10.09.00 (15:26):

danke karin
wie du das siehst, das ist echt super!! ja das stimmt wirklich, das mit dem selbstschutz!das habe ich auch schon oft beobachtet, da wird etwas runtergemacht, nur weil man selber nicht den mut hat es auch anzugehn (auch wenn es einem noch so gelüstet *gg*) schade eigentlich.
und auch das übermässige surfen... oh je, da muss ich mich ganz, ganz fest an den ohren packen!! und darum verschwinde ich nun so schnell wie möglich von der bild(schirm) fläche! *ggg*


christa1 antwortete am 27.09.00 (13:33):

Hallo,
für micht ist Internet Freiheit. Das hat nichts Einsamkeit oder unerfülltes
Familienleben zu tun. Da ich noch berufstätig bin kann ich über zuwenig
Unterhaltung auch nicht klagen.
Totzdem habe ich hier die Möglichkeit über Dinge zu sprechen die mich
wirklich interessieren.


Maria antwortete am 15.10.00 (17:18):

Habe erst heute diese Seniorenrunde entdeckt, möchte aber trotzdem noch dazu Stellung nehmen. Dem Beitrag vom 10.9. der Wasserratte kann ich voll und ganz zustimmen.
Während meines Urlaubes habe ich ein Ehepaar kennengelernt, er Internetfan. Seine Frau lehnt das Internet ab. Begründung: Zeitaufwand. Sie hat keine Zeit, betreut Haus und Stadtwohnung, Golf, Freundinnen, Enkelkinder, Garten, Reisen, Theater. Sie will, daß ihr Mann mit dem Internet aufhört und sich ihr widmet, allerdings hat s i e keine Zeit für ihn. Ihre Aversion gegen den PC und das Internet liegt auch in der Angst vor dem Neuen - nur schön weiter im alten Trott, nur ja nicht die Spur des Kreises verlassen. Diese Frau ist total frustriert von ihrem Leben, aber gleichzeitig rührt sie keinen Finger, um eine Änderung herbeizuführen. Wäre diese Frau im Internet, dann möglicherweise als "einsames Herz". Entschuldigung, ich habe jetzt ziemlich weit ausgeholt und bin etwas vom Thema abgekommen.


Christine Thiessen antwortete am 11.01.01 (21:45):

Hallo, Ihr Lieben,
ich hatte meinen Beitrag total vergessen! Heute "entdeckte" ich ihn wieder, und war einigermaßen erstaunt, über die vielen Zuschriften, die noch hinzugekommen sind. Ich muss gestehen, dass ich nach den ersten Briefen das Interesse an dem Thema verloren hatte, da die Antworten so völlig daneben lagen.
Besonders möchte ich mich jedoch für die Beiträge von wasserratte und annah bedanken; aber natürlich auch bei allen anderen!!
m chen stellt es ganz klar dar, dass das Internet eine Lücke füllen kann. Vor kurzem lernte ich im Chat eine Dame kennen, die das Internet als Fenster zur Welt brauchte, um nämlich den Kontakt zu ihrer Umwelt nicht zu verlieren. Gerade weil sie, durch ihren PC, sich mit vielen Menschen unterhalten kann, vereinsamt sie nicht.
Als ich im August diese Diskussion begann, war ich wohl einfach nur frustriert durch dumme Bemerkungen einiger Zeitgenossen. In den Seniorenclubs bin ich jedoch noch nie auf diese Auffassung gestoßen.
Zum Schluss habe ich eine Bitte, die mit dem Thema allerdings nichts zu tun hat. Ich würde mich riesig freuen, wenn Diskussionen mit weniger Schärfe, sondern mit mehr Respekt dem anderen gegenüber geführt werden könnten. Ich bin immer wieder über die grobe Unhöflichkeit erstaunt, die in anderen Themenbeiträgen zum Ausbruch kommt.

Ich grüße Euch alle sehr herzlich und wünsche allen ein gesegnetes neues Jahr!


Eure Christine Thiessen


Christa1 antwortete am 08.02.01 (12:05):

Gestern Abend hatte ich ein super Erlebnis. Durfte Irma eine 77jährige hier kennenlernen. Dafür bedanke ich mich und ziehe den Hut vor ihr.
Eine Leistung sonders Gleichen.