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THEMA:   Hundert Jahre

 21 Antwort(en).

Ricardo begann die Diskussion am 04.08.00 (17:11) mit folgendem Beitrag:

Eindrucksvoll so stand sie da
Queen Mum, ja, wer sie heute sah,
so fragt sich voller Staunen der,
Wo nimmt sie bloß die Kraft wohl her?

Mit Hundert noch so zuversichtlich
In Himmelblau, und seh ich richtig,
hellwach die Augen überall
die Freude beim Kanonenschall,
und Jubel allenthalben singt,
mit "happy birthday" zu ihr dringt.

Nun frag ich euch, nach alledem
wie stehts bei euch, wie mögt ihrs sehn,
habt ihr denn Lust so alt zu werden
auf unsrer wundersamen Erden?


Eva Wenzel antwortete am 05.08.00 (07:33):

Lieber Ricardo,
wunderschoen, wie du das wieder formuliert hast!
Warum wohl nicht hundert Jahre alt werden, wenn man geistig und koerperlich so auf der Hoehe ist? Mir wuerde das gefallen, das Geschehen um mich herum weiter verfolgen zu koennen, erleben, was aus den Kindern und Enkelkindern wird.Es steht nur das grosse Aber dahinter. Den wenigstens Menschen ist dieses Glueck vergoennt.
Ich waere schon zufrieden, wenn ich noch einige Jahre in Gesundheit und Frische erleben duerfte.
Eva


Karin antwortete am 05.08.00 (08:50):

Wenn's mir dabei so gut geht, und ich auch ohne Personal Freundschaften leben kann, gerne!
Wenn aber die
Welt leer geworden ist, Körper und Seele darben, dann nicht. - Ich denke, es wird schon richtig eingerichtet werden.

Liebe Grüße
Karin


Marlies antwortete am 05.08.00 (23:23):

Hallo, Richardo,

es hat mir sehr gut gefallen, wie du das wieder mal formuliert hast. Ich würde auch gerne die 100 Jahre erreichen, aber nur wenn ich körperlich und geistig fit bleibe und niemandem zur Last falle.
Aber es ist gut, dass man nicht weiß, wann man abberufen wird.


Gerlinde antwortete am 06.08.00 (12:01):

Lieber Ricardo,

schön, Deine Formulierung. Nur denke ich, dass die wenigsten das Glück oder die Gnade haben im Alter so frisch zu sein. Ich würde auch noch gerne lange leben, schon deshalb weil ich meine Tochter und Enkeltochter noch gerne begleiten möchte. Nur, seit ich bei meiner Mutter Sterbebegleitung leistete (im Mai) hab ich doch etwas Angst bekommen. Es lagen soviele alte Menschen im KRKH, um die sich niemand kümmerte. Die mußten diesen letzten Weg allein gehen. Da hab ich mir dann oft gedacht,"lieber Gott, lieber ein paar Jahre früher und schnell, als so elend sterben zu müssen!"
Wer weiß, welche Leiden Queen Mum hat, von denen die Öffentlichkeit nichts erfahren darf.Ich möcht sie nicht in der Früh aufstehen sehen. Wenn ich an mich denke,oh Gott!!!
Ich wünsche Dir noch viele schöne,gesunde Jahre
Gerlinde


Ricardo antwortete am 09.08.00 (22:10):

Ich bin so traurig, daß so wenige hier antworten, dabei habe ich ein so schönes Gedicht gemacht.
Das Dunkle hat mehr Anziehung als das Helle. :-((


Gisbert Pfundt antwortete am 09.08.00 (22:37):

Nicht traurig sein, Ricardo! Das Gedicht ist wirklich schön. Aber was soll man darauf antworten, wenn die bisherigen Antworten schon das Wesentliche enthalten: "Wenn's mir gut geht...". Wem geht es in diesem Alter noch so gut, wenn das Leben "Mühe und Arbeit" war? Wer hat das Personal, das einem alles so richtet, wie man es schon immer gewöhnt war, wie bei Queen Mum? Müssen einen die Angehörigen "bemuttern", ist das eine Belastung nicht nur für jene sondern auch für einen selbst durch das Wissen, dass man ihnen diese Belastung ist.
Also, ich möchte nicht so alt werden, wenn ich mich auch jetzt mit meinen 69 1/2 noch recht rüstig fühle.


Marianne Otto antwortete am 10.08.00 (20:10):

Lieber Ric,
Queen Mum strahlt mit 100 noch Lebensfreude aus, das hast Du fein in Deinem Gedicht festgehalten. Um Deine Frage zu beantworten: Nein, ich möchte nicht so alt werden, denn es ist ja die Ausnahme, so lange auf dieser Erde zu weilen. Und diese Ausnahme möchte ich nicht sein (ist ja nur theoretisch, ich würde es ja wohl sowieso nicht schaffen), denn ich will mit Euch allen, die ich mag, leben. Allein als Ausnahme übrigzubleiben ist nicht mein Wunsch. Lieber genieße ich jetzt, wo ich mich noch gut bewegen, sehen, hören, schmecken und mich begeistern kann, möglichst jeden Tag.
Nun haste noch einen Beitrag.
Herzlichst
Paula


edelgard michels antwortete am 11.08.00 (01:26):

Ja Lieber Ricardo,
wie stehts denn mir Dir?? strebst Du die 100 an?
Ich denke jeder möchte gerne alt werden,erleben wie die Enkel sich entwickeln,aber bitte nur GESUND
Dein Gedicht war wie immer sehr schön:-))))
Alles Liebe Edel


Edith v.Bomhard antwortete am 11.08.00 (14:22):

Lieber Ricardo,
Du hast eine poetische Huldigung für eine reizende alte Dame geschrieben und für mich ist das wie ein Regenbogen am Himmel, der mich erfreut.
Ob ich hundert Jahre alt werden will? Ich weiß nicht.
Friedrich Rückert hat einen Zweizeiler geschrieben:

Vor jedem steht ein Bild des, was er werden soll;
solang er das nicht ist, ist nicht sein Friede voll.

Vielleicht gilt das auch für das Alter, das zu erreichen uns vorgegeben ist?

Liebe Grüße, Edith


Friedgard Seiter antwortete am 12.08.00 (00:10):

Das ist ein reizendes Gedicht auf Queen Mum, lieber Ricardo!
Vielleicht fühlt sie sich auch noch wohl in ihrer Haut - wir wissen es nicht.
Ich selbst möchte nicht hundert Jahre alt werden -
ich möchte nicht erleben müssen, wie die, die ich liebe, vor mir sterben.
Ich habe es einmal erlebt - das war furchtbar. Wenn die Eltern sterben,
das ist ein "natürlicher Prozeß", aber wenn der Liebste stirbt -

Alt werden ist wie Bergsteigen: je höher man kommt, desto weiter wird
der Blick, desto dünner die Luft, desto weniger die Begleiter.
Und natürlich möchte niemand pflegebedürftig und von andern abhängig
werden -


Gerti Hummel antwortete am 12.08.00 (17:59):

Hallo Ricardo,

ein Hoch auf Queen Mum, ein Lob auf Dein Gedicht,
ich mußte sehr lachen, trotz meiner Gicht.
Ich glaube kaum, daß wir 100 Jahre alt werden,
obwohl es eigentlich oft schön ist auf Erden.
Was würde da wohl die BfA dazu sagen?
denn diese müßten wir erst einmal fragen.
Am liebsten sollten die Rentner bei Rot rüber gehn,
die Mittel sind knapp, man muß es verstehn.
Aber trotzdem geben wir einfach nicht auf
und setzen hoffentlich ein paar Jahre noch drauf.

Tschüß und Prost auf die 100!!!


Gisela Herklotz antwortete am 12.08.00 (21:19):

Hallo Ricardo,
hiermit beantworte ich Deine Frage, ob ich Dein Gedicht gelesen habe. Also ich habe und es hat mir sehr gut gefallen, auch alles andere was hier steht. Nun hier mein erster "Gehversuch"

100 Jahre wäre schön,
da könnt ich ja noch sooooooo viel sehn,
auf dieser wunderschönen Erde,
ja, wenn ich 100 Jahre werde.

100 Jahre, doch nur dann,
wenn ich alles machen kann
dieses im Detail zu nennen,
hieße, diesen Rahmen sprengen

Nur eines möchte ich erwähnen
und das gehört nun zu den schönen
Dingen, die ich tuen kann, nämlich
wenn auch nur dann und wann
in London oder Hamburg eben,
die Enkelkinder zu erleben.
Dies wünsch ich mir noch lange Zeit,
denn das ist meine größte Freud.
Und, um sie auch zu begleiten,
in guten und in anderen Zeiten,
möchte ich noch lange leben,
jedenfalls ist's mein Bestreben.
Das zu erwarten ist nicht viel (lach)
und 100 ist ein tolles Ziel.

Sollten hier nun Fehler drin sein, sind das keine, sondern dichterische Freiheit. Wuw.
Lieben Gruß Gisela


Trudi antwortete am 12.08.00 (23:23):

Wenn ich mir die Beiträge so durchlese, vor allem die dichterischen, allen voran natürlich ricardos, muss ich vor mich hinlachen - zumindest im ersten Moment.
Wenn ich sie dann aber noch einmal lese, sehe ich auch vieles, was mich nachdenklich, ja sogar ein wenig traurig stimmt. Fast niemand möchte dieses biblische Alter erreichen bzw. glaubt überhaupt an die Möglichkeit. Eigentlich ist jeder der Überzeugung, dass er (sie) diese magische Zahl niemals erreichen kann, ohne dass er krank, allein und traurig sein würde. (Ausnahmen bestätigen nur meinen Eindruck).
Warum kann diese Vorstellung für uns nicht auch reizvoll sein? Natürlich kann niemand sicher sein, so lange gesund zu bleiben. Aber wenn doch? Ich würde dann gerne 100 Jahre alt werden.
Ich nehme das Argument von Friedgard sehr ernst, wenn sie sagt, dass sie nicht erleben möchte, dass die, die sie liebt, vor ihr sterben. aber, wenn ich dann daran denke, dass meine Mutter ein Kind sehr früh, später dann ihren Mann und kurz darauf die erwachsene Tochter verloren hat, und doch die Kraft fand, weiter zu leben und dieses Leben dann auch irgendwann wieder zu genießen, wenn auch ganz anders als vorher, dann ist das für mich ein Beispiel, dass es möglich ist, auch solche traumatischen Ereignisse zu verarbeiten. Sie wurde keine 100 Jahre alt ...
Wie gesagt, ich würde dieses "Ziel" gerne erreichen - aus heutiger Sicht und natürlich unter der Voraussetzung, noch einigermaßen krauchen zu können. Ich wäre neugierig darauf, erleben zu können, wie die Entwicklung der Menschheit, der Technik, der Politik etc. weiter geht. Was aus meinen Kindern und Enkeln (und Urenkeln?) wird.
Ob ich meine Meinung ändere, wenn meine Lieben, die (fast) alle noch nah und fern um mich sind, plötzlich nicht mehr da sind, das kann ich natürlich heute nicht sagen. Und ob ich mir nicht lieber einen Strick nehmen würde (wenn ich dann noch könnte), wenn die oben angesprochenen Entwicklungen gar zu schlimm wären, steht auch auf einem anderen Blatt. Aber die Neugier ist vorhanden, und auch das Wissen um die immer schneller vergehende und immer kürzer werdende Zeit, die mir bleibt.


Pierre Helmer antwortete am 13.08.00 (12:15):

Ric, danke für Deine Poesie, die Antworten haben mich genau wir Trudi nachdenklich gemacht. Zunächst einmal:
nach den neuesten Forschungen und Trendrechnungen werden fast alle im Jaht 2000 geborenen Mädchen 100 Jahre alt, die Knaben ca. 92 Jahre. Grund ist die moderne Medizin, die vor allem die Säuglingssterblichkeit in der Welt reduziert, aber auch die medizinische Technik (die Hüftgelenke von Queen Mum) usw. die verbesserte Hygiene und vieles mehr.
Da stellt sich die Frage: unter welchen Umständen ist Leben lebenswert? Hat diese Frage nicht viel zu tun mit unserer christlichen Einstellung des einmaligen Lebens?
Wollen wir immer älter werden weil wir Angst vor dem "danach" haben?
Ich bin 68, würde wie viele, die zu diesem Thema Stellung nahmen, gerne älter werden unter der Bedingung eines Lebenswerten Lebens ohne zu viel Leiden. Und aus freien Stücken gehen können wenn ich es für richtig halte.

Nochmals ein herzliches Danke schön für Dein Gedicht

liebe Grüße Pierre


Christine Thiessen antwortete am 13.08.00 (13:07):

Lieber Ricardo,
Dein Gedicht gefiel mir sehr gut. Es erinnerte mich sogleich an das Bild einer anderen alten Dame in unserer Tageszeitung. Es war ein aktuelles Bild, das sie mit ihren 12 und 13jährigen Urenkeln zeigte. Die Dame hatte am gleichen Tag wie Queen Mum Geburtstag und wurde wie sie 100!Queen Mum ist also kein Einzelfall! Die andere alte Dame schaute übrigens genau so pfiffig und unternehmungslustig in die Welt.
Für mich selbst hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, ob ich auch 100 Jahre alt er werden möchte. Nach längerem Nachdenken komme ich zu dem Schluss: ja, ich möchte!! Aber bitte nur dann , wenn ich geistig ebenso munter bleibe wie die beiden alten Damen. Es gibt noch soooo viel, das ich gerne kennenlernen und erleben möchte!!
Liebe Grüße Christine Thiessen


Eva Wenzel antwortete am 17.08.00 (18:29):

Fuer die letzten Zweifler, bekam es von einem Klassentreffen zugeschickt.

D A S A L T E R.

Es ist seltsam mit dem Alter,
wenn man dreizehn und noch Kind,
weiss man glasklar , dass das Alter
so um zwanzig rum beginnt.

Ist man aber selber zwanzig
denkt man nicht mehr ganz so steif,
glaubt jedoch, genau um dreissig
sei man fuer den Sperrmuell reif.

Dreissiger, schon etas weiser
und vom Lebenskampf gepraegt,
haben den Beginn desAlters
auf Punkt vierzig fstgelegt.

Vierziger, mit Hang zum Gruebeln,
sagen dumpf,wie ein Fagott,
Fuenfzig sei die Altersgrenze
und von da an ist man Schrott.

Doch die Fuenfziger, die Klugen,
denken ueberhaupt nicht dran.
Jung sind alle, die noch lachen,
das Alter faengt mit HUNDERT an!!!

Wer ist unter Euch, der es mit mir wissen will???

Eva


Pierre Helmer antwortete am 18.08.00 (09:28):

Danke, Eva, herzerfrischend so ein Gedicht

Liebe Grüße Pierre


Ricardo antwortete am 18.08.00 (10:33):

Auch ich finde Dein Gedicht Spitze, liebe Eva, das war ganz in meinem Sinne, die alte Queen erinnertuns dran daß auch mit Hundert das Leben noch viel Freude machen kann..


Ricardo antwortete am 19.08.00 (17:06):

Diesae Geschichte stand in der Kanadischen Seite CARP:
Ich habe sie übersetzt:

Hundert
Als meine Großmutter schon Ende der Achtzig war, beschloß sie nach Israel zu übersiedeln. Wichtig bei den Vorbereitungen dazu war ihr eine Untersuchung beim Hausarzt.
Der erkundigte sich nach ihrem Befinden und sie brachte eine ganze Litanei von Klagen vor,...
hier zwickt es... dort fühl ich mich steif.. ich bin immer so müde und so langsam geworden....
etc. etc.
Er erwiderte:" Mrs Weiss, Sie müssen damit rechnen, daß alles sich noch verschlimmert, naja, wer will schon leben bis Hundert ?"
Meine Großmutter schaute ihm gerade in die Augen und antwortete:
"Jede, die 99 ist !"
Eingesandt von Helen (CARP)


Eva Wenzel antwortete am 21.08.00 (21:52):

Mir kommen Zweifel!?
Bei dem Weltgeschehen!
Wasser am Nordpol!
Erfindungen, von denen niemand weiss, wie sie sich einmal auswirken werden!
Ich glaube fest an einen Gott, eines Tages wird er Einhalt gebieten. Er macht es jetzt schon, aber die Menschheit erkennt es nicht.
Eva


Ricardo antwortete am 16.09.00 (13:46):

Ich danke euch allen
und hab mich gefreut....
Queen Mum sie soll leben,
und auch ihr braven Leut!