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THEMA:   Die Alten kommen...

 11 Antwort(en).

Richard Dammann begann die Diskussion am 15.07.00 (15:16) mit folgendem Beitrag:

Einige Nachrichten aus den USA,mit erfreulichen Tendenzen.

Newswire PR Okt 1998:
Über 13 Millionen US-Bürger im Alter über 50 Jahre haben einen Internet-Anschluß und ihre Zahl wächst rapide (nach einer Studie von SeniorNet und Charls Schwab Inc.) Dies ist etwa 16.5% aller Internetnutzer in den USA.
70% der Senioren mit Heim-Computer surfen im Netz, 40 % aller Bürger über 50 haben einen PC , gegenüber 29 % im Jahr 1995.
Am meisten benutzt werden Email(72%), wichtige Webadressen( 53%), Tips für Reisen(47%), Vermögensberatung(40%) .

Media Matrix, April 2000:
Ältere Menschen strömen in Scharen zum Internet, sie bilden in den Vereinigten Staaten den am schnellsten wachsenden
Personenkreis ( Untersuchung von Media Matrix).
20 Prozent der Internet-Nutzer sind im Alter von 45-64 Jahren, und immer mehr Menschen dieses Alters gehen ans Netz.
Die Studie zeigt, daß Menschen dieser Altersgruppe öfters ins Netz gehen, längere Zeit surfen und mehr Webseiten aufrufen als Jüngere.

Jupiter Communications, Juni 2000:
Nach einer Studie rechnet man in den USA damit, daß der Anteil der Kinder (bis 12 Jahre) im Internet von jetzt 32% auf 62% im Jahr 2005 ansteigen wird.
und der Senioren( über 50) von z.Zt 16% auf 48% .
Man rechnet damit, daß die Zahl der Senioren am Netz bis Ende dieses Jahres auf 23 Millionen anwachsen wird, also mehr als Kinder( 14 Millionen) Teens(13 Millionen) oder Studenten (12Millionen).


Joachim Specovius antwortete am 15.07.00 (19:47):


Agenturmeldung vom 14. Juli 2000

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WIE VIELE MENSCHEN SIND ONLINE ?
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Die aktuellen Nutzerzahlen
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Zum Vergleich finden Sie die Zahlen der vergangenen Wochen in
Klammern.

Weltweit: 332,73 Millionen (304,36 Millionen)

Afrika: 2,77 Millionen (2,58 Millionen)
Asien/Pazifik: 75,5 Millionen (68,9 Millionen)
Europa: 91,82 Millionen (83,35 Millionen)
Mittlerer Osten: 1.9 Millionen (1,9 Millionen)
Suedamerika: 13,19 Millionen (10,74 Millionen
USA/Kanada: 147,48 Millionen (136,86 Millionen)

Deutschland: 15,9 Millionen (15,9 Millionen)
Grossbritannien: 19,36 Millionen (15,7 Millionen)
Frankreich: 9 Millionen (9 Millionen)
Italien: 11 Millionen (9,3 Millionen)

(Quelle: https://www.nua.ie)
======================================================

Surftips und etwas mehr - nicht nur für Senioren

(Internet-Tipp: https://www.senior-one.de)


Karl antwortete am 15.07.00 (20:25):

Ich mache mit im Statistikwettbewerb ;-))

Auch die absolute Zahl der Menschen steigt rapide (s.u.).

(Internet-Tipp: https://ilsebill.biologie.uni-freiburg.de/cgi-bin/worldpop?kffhome)


Richard Dammann antwortete am 16.07.00 (16:02):

Lieber Karl
Die Weltbevölkerung wächst schon seit längerer Zeit nicht mehr aufgrund zu hoher Geburtenraten, sondern vor allem durch die überall ansteigende Lebenserwartung, die Menschen werden immer älter.
Das ist doch erfreulich!
Oder sollen wir etwa nicht so lange leben?


Karl antwortete am 16.07.00 (17:08):

Lieber Richard,

es wäre sehr schön, wenn Du recht hättest. Leider sind die Fakten anders.

In vielen Entwicklungsländern sind die Anzahlen der Geburten pro Frau noch über 4. In Nicaragua ist deshalb z.B. die Hälfte der Bevölkerung noch jünger als 15, wird also selbst noch sehr viel und sehr lange zum Wachstum beitragen.

In Afrika z.B. sinkt zur Zeit die Lebenserwartung rapide.

Unsere Hoffnung ist natürlich, dass die Entwicklungsländer nach Erreichen des Wohlstands eine ähnliche demographische Entwicklung wie wir durchmachen, weniger Kinder, längere Lebenserwartung. Es ist aber leider überhaupt noch nicht gesichert, dass alle Entwicklungsländer jemals dieses Wohlstandsniveau erreichen, in dem diese Regulation einsetzt.

Auf mich wirkt die graphische Darstellung der Bevölkerungsexplosion weiterhin bedrohlich (s.u.). Ob dies sanft abgefedert werden kann, ist zu wünschen, aber dafür muss hart mit Aufklärung und Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet werden!

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/Gentechnik/Bevoelkexpl.html)


Richard Dammann antwortete am 18.07.00 (09:19):

Lieber Karl
Natürlich gibt es immer noch Länder mit einer hohen Geburtenzahl, Gottseidank.Aber weltweit, auch in Süd- und Mittelamerika sinkt die Geburtenrate rasch ab , die Entwicklungsländer werden also bald ähnliche Probleme haben wie wir in Deutschland.
In meiner Straße gab es noch vor 30 Jahren viele Kinder, in jedem Haus welche.
Und heute? Fast nur noch alte Leute , zwei Häuser stehen schon leer, kein einziges Kind.
Ich will hier keine Zahlen anführen, aber jeder weiß heute, daß wir jährlich eine Zuwanderung von etwa 500000 Menschen benötigen, um unser Niveau halten zu können.
Europa hat die höchste Dichte an Menschen in der Welt, aber bei uns redet kaum noch jemand vom Zuviel im eigenen Land.
Die Afrikaner verbitten sich die Vorstellung, es gäbe bei ihnen zu viele Menschen.
Äthiopien im Vergleich zu den Niederlanden: 1:20 ! Äthiopien, ein Land mit reichen Bodenschätzen und in vielen Bereichen fruchtbaren Böden.
Übrigens exportieren die Niederlande Nahrungsmittel in die ganze Welt, die Zahl der Menschen hat also mit dem Hunger wenig zu tun.


Pierre Helmer antwortete am 22.07.00 (09:35):

Vielleicht wäre das Thema besser: Die Alten kommen, die Alten gehen.

Wir brauchen hier nicht zu philosophieren, warum und wozu wir auf dieser Welt sind. Sicher ist, dass durch die verlängerte Lebenserwartung ein schon bisher wackliges System immer weiter ins Ungleichgewicht kommt.

Dabei stellt sich die Frage ob es wirklich so lohnenswert ist, uralt zu werden? Im Jahre 1946 gab es in Frankreich 600 Menschen über 100. In 2000 sind es ca. 7000, im Jahre 2050 können es 4 Millionen, in 2080 etwa 10 Millionen Hundertjährige sein. Das sind Situationen, die von unserer Gesellschaft kaum zu tragen, nicht zu finanzieren sind. (Wer erbt wann? Wer bezahlt für wen? Welche Operation kann sich wer leisten?)

Warum das alles? Glücklicherweise geben wir heute etwas weniger Geld für die Forschung des Tötens ( Waffen usw.) aus, aber im Jahre 1998 wurde immer noch ca. 20 mal (1990 30 mal)soviel Geld für die Waffenforschung als für die medizinische Forschung ausgegeben.

Vieles hängt in unserer christlichen Zivilisation mit dem Bewusstsein des einmaligen Lebens zusammen. Menschen, die über die eigene Wiedergeburt wissen, haben da meist eine andere Einstellung.

Vielleicht können wir einmal über dieses Thema diskutieren.


Angelika Moser antwortete am 22.07.00 (11:19):

Hilfe
Sehr geehrte Senior Surferinnen und Surfer ,
ich habe eine neue Internetseite und in dieser auch ein Forum zu den Themen. Nun (Sie finden es unter dem Thema Internet)veröffentllichte ich eine Pressemeldung über Flatrates, d.h. Pauschalinternetzugänge und ich bekam eine Antwort, die mich wiederum stuzig machte - wer kann mir da helfen?

(Internet-Tipp: https://www.seniorworld.at)


j.s. antwortete am 22.07.00 (12:36):

Hallo Angelika,

was macht dich denn an der "antwort" stutzig ? - sie entspricht dem
zeitgeist - sich hinter einem "ehrenwort - nicknamen" verstecken und
alle an verulken .....

(Internet-Tipp: https://www.senior-one.de)


Karl antwortete am 22.07.00 (17:57):

Hallo zusammen,

interessant wie sich die Themen im Laufe einer Diskussion ändern können ;-)

Ich würde gern noch einmal Richard antworten. Er schreibt: 'Übrigens exportieren die Niederlande Nahrungsmittel in die ganze Welt, die Zahl der Menschen hat also mit dem Hunger wenig zu tun.'
So ganz kann ich diesen Satz nicht stehenlassen. Die Bevölkerungsexplosion hat wegen des Platzverbrauchs für Wohnen und Verkehr bereits zu einer signifikanten Verringerung der zur Verfügung stehenden fruchtbaren Anbaufläche auf der Erde geführt. Die Bevölkerungsdichte in einem Land auch auf die Wüstenfläche berechnet ist wenig aussagekräftig in Bezug auf Im- oder Export von Nahrungsmitteln. Zudem ernten die Niederlande nicht nur am Land, sondern auch im Wasser.

Aus folgenden Gründen sieht die Ernährungssituation für die Weltbevölkerung wirklich düster aus:

1. Fast immer noch ungebremste Bevölkerungsexplosion
2. Ansteigen des Flächenverbrauchs für Wohnen und Verkehr
3. Sinken der Flächen für Ackerbau und Viehzucht
4. Überfischung der Weltmeere

Der letzte Punkt besagt z.B., dass die riesige Resource Ozean bereits heute ausgereizt ist. Mehr als jetzt können wir an Nahrungsmitteln nicht aus dem Ozean gewinnen, da dies die Abnahme der Resource und langfristig sinkende Erträge bedeuten würde.
Also muss der enorme Zuwachs der notwendigen Nahrungsmittelproduktion für bald 8, 9, 10, dann 11 Milliarden Menschen aus der Intensivierung des Ackerbaus resultieren (die Flächen lassen sich nicht mehr vergrössern, sie sinken sogar, s.o.).

Die klassischen Methoden der Ertragssteigerungen sind praktisch auch am Ende. Von der Gentechnik darf man keine Wunder erwarten.

Wir leben in einer prekären Situation. Dies nicht zu erkennen, wäre der größte Fehler den wir machen könnten. Lieber ein bischen zu wenig optimistisch als unrealistisch und damit untätig. Von unseren Politikern sind Handlungen einzufordern, dies geht nicht, wenn wir die Situation schönreden :-|

MfG Karl

(Internet-Tipp: https://www.worldwatch.org/)


Richard Dammann antwortete am 24.07.00 (10:30):

Lieber Karl
Du bist in puncto Bevölkerung anderer Meinung als ich. Aber hast Du nicht ein wenig zu schwarz gemalt? Es ist ja gut, wenn wir die Zukunft nicht eindeutig voraussehen können.
Jedenfalls wird man hierzulande doch sehr nachdenklich über den Mangel an Optimismus, der sich bei den niedrigen Geburtenraten zeigt.
Bei allen Statistiken, die gerade was Prognosen anbetrifft, immer unsicher bleiben (Wetterprognose :-))) ), verlasse ich mich mehr auf das was ich selbst erlebe. In unserer Umgebung wird die Qualität des Wassers und der Luft besser als vor 30 Jahren (Bodensee)
die Menschen waren noch nie so gesund und wurden nie so alt :-)).
Die Bauern erhalten Prämien für Stillegung von Ackerflächen.

Und wir sollten uns schon einmal fragen, ob der Mensch ausschließlich als Umweltproblem zu bewerten ist Dann müßte ich mich auch fragen, ob etwa ich selbst das Umweltproblem bin.
In Singapure hat man inzwischen die autoritäre Geburtenkontrolle (Beispiel China) aufgegeben, nachdem man die Probleme der Europäer erkannt hat und propagiert wieder: Mehr Kinder.
Die sind weiter als wir, denke ich.


Karl antwortete am 24.07.00 (13:44):

Lieber Richard,

Optimismus ist wichtig, im Grunde bin ich auch kein Pessimist. Andererseits sehe ich eben, dass das BRD-Gebiet nicht die Erde ist. Ich war in Bombay und die Situation dort ist völlig anders als hier. Es ist keineswegs gesichert, dass solche Megastädte überhaupt noch die Chance haben, unsere Entwicklung nachzuvollziehen.

Dein Optimismus in Ehren! Ich würde sehr gern auf dem Holzweg sein, allein mir fehlt der Glaube, dass global gesehen alles so reibungslos ablaufen wird wie Du das schilderst.

MfG Karl

(Internet-Tipp: https://www.thehungersite.com/cgi-bin/WebObjects/HungerSite)