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THEMA:   Wer zuviel denkt, macht seine Seele kaputt...

 8 Antwort(en).

Richard Dammnann begann die Diskussion am 28.06.00 (11:55) mit folgendem Beitrag:



So heißt ein Artikel von M. Siegrist in der "Weltwoche" (Nr20/S.59).
Untersuchungen haben ergeben, daß Optimismus gut geeignet ist,("ein fröhlich Herz") Gesundheit zu bewahren, daß Zuversicht bei Krankheit den Wert besonderer Tapferkeit hat, auch gegen jede Logik.
Daher ja auch mancher gläubige Mensch im Vorteil ist gegenüber einem trübseligen Zweifler.

Mit dem Denken ist es also so eine Sache. Shakespeare drückt das etwa so aus:

Cäsar:
Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein, mit Glatzen und die nachts gut schlafen,
Der Cassius dort hat einen hohlen Blick, er denkt zuviel, die Männer sind gefährlich.....

Es gab bei Hofe den wichtigen Beruf des Narren,dessen Aufgabe es war,aufzuheitern und mit seinen Possen trübe Gedanken zu verjagen.

Bitte liebe Leser, bemüht euch mal, die Welt durch eine rosa Brille zu sehen.
Man glaubts nicht!
Es hilft.


Karin antwortete am 28.06.00 (13:31):

Bitte lieber Richard, dann fang mal an mit den Possen und Kapriolen. Aber gut müssen sie sein! Mein Denkapparat ist anspruchsvoll, der läßt sich nicht so einfach durch Comedy auf RTL/SAT1-Art von seinen Lieblingsthemen abziehen!!! Den eigenen Hofnarren habe ich bis jetzt noch nicht finden können!!!


Karl-F Fischbach antwortete am 28.06.00 (14:53):

Hallo Richard,

nichts für ungut, aber man könnte auch der Meinung sein, es wird zuwenig nachgedacht. Wieso sollte eigentlich ein Optimist nicht auch viel nachdenken dürfen?

Die Grundstimmung trägt nur sehr viel dazu bei, was beim Denken rauskommt.

Ich muss Karin recht geben. Mich befriedigt eine nachdenkliche Problemanalyse weit mehr als "Pech und Pleiten" im Fernsehen.

MfG Karl


Edith antwortete am 28.06.00 (16:00):

Lieber Richard,
wie wär's wenn Du das "denken" durch "grübeln" ersetzen würdest? Wer zuviel grübelt ....
Mit der Fähigkeit zu Denken und Nachzudenken (gescheit und skurill) hat Shakespeare die Hofnarren in seinen Stücken schon ausgestattet ...
Im Übrigen gebe ich Dir recht. Natürlich wird das Leben durch eine optimistische Weltsicht erleichtert.


Peter Glinka antwortete am 28.06.00 (17:37):

Denken ist das eine und das grübeln das andere. Grübeln ist immer vom Übeln. "Wer zuviel grübelt, bricht sich diie Finger im Hirsebrei", sagt K.O. Schmid in seinem Buch "Gedanken sind wirkende Kräfte".
Denken ist schon richtig, vor allem das positive denken. Das ist aufbauendes Denken. Wer also Probleme hat, der denke positiv. Habs probiert, klappt wunderbar, macht Spaß und gibt das Gefühl, dass da oben ist, wo du grad stehst.


Richard Dammann antwortete am 28.06.00 (18:10):

Liebe Karin
Schau mal unsere Witzspalte an, da findest Du einiges, und stell doch selber mal was ein!
Übrigens geht es nicht gegens Denken, sondern ums zuviiiiiiiiiel!


Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor

Eine Lehre aus W.Busch


Karin antwortete am 28.06.00 (21:05):

Lieber Richard,

ich habe schon richtig verstanden und werde Deinen Rat beherzigen. - Und - das Wörtchen "zu" wird von mir ohnehin möglichst nur mit dem Wort "Frieden" kombiniert.

Danke für den Wilhelm Busch, das war doch schon mal etwas!
Ich hatte Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße
Karin


Marina Hafner antwortete am 30.06.00 (15:08):

Dies zum Thema "zuviel denken"

Soviel Dinge gehn im Leben
auf dich zu, noch mehr daneben.
Mensch, dein Weg ist dir bestimmt.
Nimm das Schicksal, wie es kimmt.

Jeder muß sein Päcklein tragen,
teils mit Wohl-, teils Unbehagen.
Schau nach vorn, dort gehen sie:
Hans im Glück und Pechmarie.

Etwas Sonne, sehr viel Regen,
Freude folgt den Nackenschlägen,
oder manchmal umgedreht,
wie es so im Leben geht.

Wieviel Blüten an dem Baume
werden nie zur reifen Pflaume.
Wieviel Pulver, wieviel Blei
schießt der Feind an dir vorbei.

Weine nicht um das Verpaßte.
Denke: Was du hast, das haste.
Kriegst du nicht, was du gewollt,
hat es wohl nicht sein gesollt.

Fred Endrikat


Karin Häsing antwortete am 01.07.00 (08:23):

Wozu führen denn letzten Endes die Erkenntnisse des Geistes, wenn man nicht einmal von den Höhen der Weisheit herunterklettert, ihre Erlebnisse auf das tägliche Leben anwendet und das zu formen versucht nach ihrem Ebenbilde?

Kurt Tucholsky

in diesem Sinne Denken ja, aber nicht vergessen, die Früchte weiterzugeben und die Ergebnisse anzuwenden.

Liebe Marina,
das Gedicht von Endrikat hat mir auch Spaß gemacht.