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THEMA:   Unfassbar - sie müssen sterben .....

 5 Antwort(en).

Joachim Specovius begann die Diskussion am 12.06.2000 (11:45) mit folgendem Beitrag:

Sie müssen sterben, nur weil sie Mädchen sind

In Indien werden nach einer UNICEF-Studie jährlich 10.000 ( in Worten zehntausend) Mädchen in den ersten Lebensjahren
ermordet, weil die Eltern sich männliche Nachkommen wünschen. Zudem werden in Indien jährlich 5000 Frauen umgebracht weil
Mitgiftforderungen nicht erfüllt werden können.Mädchen und Frauen leben in Südasien innerhalb der Familien besonders
gefährlich. Der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs, erklärte, dass fünf Jahre nach der
Weltfrauenkonferenz in Peking in Südasien jedes Jahr insgesamt eine Million, eine Million Kinder sterben müßten, nur weil sie
Mädchen sind.
Diesen Artikel habt Ihr bestimmt auch in der Zeitung gelesen.
Wer ist hier gefragt, diesem Morden ein Ende zu setzen? Die Politik? die Kirchen? Oder???

mikt der Bitte um Weiterleitung und zur Diskussion gestellt von :
Karlheinz Längerich mailto:KLaengerich@t-online.de


Christel Thoenes antwortete am 12.06.2000 (12:21):

Solange deutsche und auch europäische Firmen, Konzerne, in Indien produzieren
lassen, wohlwissend um diee unfassbare Tatsache, solange es Menschen gibt, in denen das Böse wohnt, solange es Politiker gibt, die tatenlos zusehen,ja
solange können auch wir Menschen, die wir uns für gut halten, weil wir uns darüber erzürnen, was dort geschieht, es
nicht ändern. Nein wirklich nicht. Was können wir schon bewegen? Das Unrecht, das seit Jahrtausenden in dieser Welt geschieht, wir Menschen, die wir es doch
nich wollten, liessen es zu. Vielleicht
hilft hier nur beten!!


Reiner Binninger antwortete am 12.06.2000 (14:47):

Liebe Christel, lieber Karlheinz, lieber Joachim,
man könnte fast verzweifeln, aber es wird wohl so sein, dass nur beten hilft. Ich weiss nicht einmal, ob eine Resolution an die UN, die ja von vielen, wenn nicht allen Staaten unterzeichnet sein müsste helfen würde.
Ichweiss nicht was ich noch dazu sagen soll. Solange deutsche Firmen in solchen Ländern arbeiten lassen, sehe ich keine möglichkeit etwas zu ändern.
Reiner


Ellen Kluge antwortete am 12.06.2000 (20:08):

Es ist ein langer Weg von der Früh- in die Neuzeit und so unglaublich das für viele Ohren klingen mag. Vermutlich müssen die Menschen in einigen Ländern "durch die Hölle gehen", damit sich etwas ändert. Da ist auch mit Aufrufen und Spenden wenig zu helfen. Die Frauen benötigen Bildung!! Indien als Atommacht (dafür ist immer Geld da) aber ohne die notwendigen Menschenrechte werden wir traurig, traurig, wenig ausrichten.


Gerlinde Kramer antwortete am 12.06.2000 (22:18):

Das ist alles sehr traurig.Solange aber Firmen wie z.Bsp. H & M Billigware aus Indien einführen und die Menschen in den sogenannten zivilisierten Ländern diesen Ramsch kaufen ohne nachzudenken,wird sich wohl nichts ändern.Ich glaube uns bleibt wirklich nur das Gebet für diese armen Menschen und die Aufgabe anderen Unwissenden und Wegsehenden,die Augen zu öffnen!


Werner A. Sedelmaier antwortete am 14.06.2000 (05:04):

Dieses Thema macht jeden 'normal' empfindenden Menschen traurig, zornig und fassungslos.

Aber ebenso traurig sind die Kommentare dazu, die hier eingegangen sind. Jeder hat haargenau das gleiche Argument. Es sieht für mich so aus, als ob fast jeder beim 'Vordermann' abgeschrieben hat. Das alles ist nur dann zu tolerieren, wenn es wenigstens noch logisch wäre.

Wenn die vielgeschmähten deutschen Konzerne aus Indien rausgingen, dann wäre die soziale Not noch tiefgreifender. So nach dem Motto: Wenn ihr die Kinder nicht ernähren könnt, dann braucht ihr auch keinen Arbeitsplatz. Wie man so denken kann, das wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

Die christliche Moral heiligt offenbar alles. Die Kirchen und ihre Heerscharen neigen sehr schnell zu gewaltsamen Lösungen. So war es schon damals bei den Kreuzzügen. Man ist über fremde und friedliebende Volkstämme hergefallen, um sie zu unterjochen bzw. zwangsweise zu missionieren. Getreu dem Leitspruch: Willst Du nicht mein Bruder sein, dann hau ich dir den Schädel ein. Was in Südamerika funktioniert hat, das verlagert man gedanklich schnell nach Indien.

Tut mir leid, solch zynischen Parolen wird ein wirklicher 'Christ' wahrlich nicht nacheifern. Was in solchen Ländern, wie z. B. Indien benötigt wird, das ist Bildung, Aufklärung und gezielte Hilfe.

Strafaktionen helfen überhaupt nichts. Wer so denkt, dem gebe ich gerne recht, daß vielleicht nur beten hilft. Aber betet zunächst für Euch selbst. Es ist offenbar bitter nötig.