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THEMA:   Waldspaziergang

 24 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 06.06.04 (22:12) :

Ich ging im Walde so vor mich hin
Und nichts zu suchen war mein Sinn
Doch plötzlich rast es wild heran,
Mountenbiker aus dem Tann!
Kaum sind sie mit Hallooooo vorbei.
Da nahen im Trab schon wieder zwei,
Sie rennen und rennen in blinder Hast,
Walking und Trecking ohne Rast
Keiner läuft langsam und gibt noch Acht
Und schaut auf die herrliche grüne Pracht!

Sie rennen und rennen ohne Rast
Laufen rot an und ersticken fast.
Ach, es ist die Zeit die schnelle,
Man ist up to date auf dieser Welle.
Wer rasch sich bewegt
Wird der auch rasch alt?
Welch eine schreckliche Hast im Wald!

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/ausl1.jpg


jeanny antwortete am 06.06.04 (23:48):

ricardo

so schön reimen wie du kann ich leider nicht.

war aber auch ,wie jeden sonntag ,mit meinem freund
im wald.
wir haben zwei rehe gesehen,blumen gepflückt,und die
seele baumeln lassen.
dann haben wir ein feuer gemacht,speck
und brot gegrillt.
als mein freund im begriff war eine flasche wein zu
entkorken,rasten 4 biker mit roten köpfen an uns vorbei.....

als der spuck vorbei war ,prosteten wir uns zu,
genossen speck und brot und wein,
die stille,die natur,
die sonne ,den blauen himmel....
das leben :-)))))


Karl antwortete am 07.06.04 (02:55):

Ein sehr schönes Gedicht, Ricardo, und gut beobachtet ;-))


juergen1 antwortete am 07.06.04 (08:14):

>> Wer rasch sich bewegt
Wird der auch rasch alt? <<

Ja, Ricardo !

Ein Nachbar von mir, pensionierter Sportlehrer und stolzer deutscher Landesmeister in irgendwas (?)
Tennis, Laufen, Turnen, Schwimmen, 3-Kampf usw.

Immer "auf Achse" mit dem Fahrrad hatte schon vor Jahren seine erste neue Hüfte,
humpelt rum wie Rumpelstilzchen, wartet bereits auf die zweite Hüfte.

Sport ist Mord. Bewegung ist gut :-))


schorsch antwortete am 07.06.04 (10:21):

Auch ich ging im Walde still vor mich hin
und nichts zu denken war auch mein Sinn.
Doch wie ich auch gab mir grosse Müh,
beganns im Kopf zu denken schon in der Früh;
mein Hirn begann ganz wild zu schwirren;
ich drohte im Denken mich zu verirren.
Doch endlich blitzte ein Sonnenstrahl;
ich sah vor mir ein ruhiges Sonnental;
keine Biker, keine Jogger, keine Renner;
nur im Hals da war so ein böser Brenner.
Ich lenkte meine Schritte zur nächsten Beiz;
dort wartete auf mich ein Bierchen bereits.
Ich goss es in den Schlund in einem Zug
und dachte dazu: Mein Freund, gar nicht klug.
Doch mein Hals schrie erleichtert: Mich freut es;
bestell mir doch bitte schnell ein zweites!


Medea. antwortete am 07.06.04 (12:36):

Und noch eine dritte ging still in den Wald,
die machte an dem Bächlein halt,
setzte sich an des Ufers Rand,
die Füße spielten im warmen Sand
und schnitzte sich wie in Kindertagen
eine Flöte aus Zweigen, die dort lagen.

Bald blies' sie den ersten zaghaften Ton .....
beim zweiten ging es besser schon.
Die Vöglein hörten verwundert zu.
Welch komischer Vogel bist denn Du? :-))

Dann tirilierten sie um die Wette -
das Bächlein lachte in seinem Bette
und kullerte die kleinen Kiesel,
und aus dem Gras fiepte das Wiesel:
"So läßt es sich im Wald aushalten -
ganz anders als die Krachgestalten,
die manches mal hier Pause machen und grölen,
daß die Äste krachen."

Die kleine Flöte steckt sie ein ....
sie muß noch üben drauf - daheim.


chris antwortete am 07.06.04 (13:56):

Ich sitz hier auf der Bank vor der kleinen Kneipe,
überlege, ob ich auch was schreibe!
Ein Gedicht?
Oh je, was schreib ich da?
Es stehn hier doch schon so viele da!

Drum lass ich es lieber
und grüße euch,
bleib auf der Bank sitzen am See
und warte, ob ich ein Vöglein seh!


Chris






Adolf Bäuerle (1786-1859), 1822

1. Kommt ein Vogerl geflogen,
Setzt sich nieder auf mein Fuß,
Hat ein Zetterl im Schnabel,
Von der Mutter einen Gruß.

2.. Lieber Vogel, fliege weiter!
Nimm ein Gruß mit und ein Kuß,
Denn ich kann dich nicht begleiten
Weil ich hier bleiben muß.


Wolfgang antwortete am 07.06.04 (14:30):

Gestern habe ich den Nachmittag, ganz in der Naehe, in meiner fraenkischen Heimat an einem Waldrand, auf einer Bank zugebracht (s. Foto). Eine ganz und gar unspektakulaere Landschaft hat es hier. Aber: Man kann die 'Seele baumeln lassen' (K. TUCHOLSKY) (was ganz wichtig ist fuer mich)... Ueber die Wiesen und Felder schauen; in die Sonne blinzeln; etwas lesen; etwas fotografieren. Weit und breit war kein Mensch. Was fuer ein Unterschied zu dem taeglichen Wahnsinn und dem aufgeregten Getue ueberall !

Ich blieb dort, bis die Sonne unterging, und die Rehe zum Aesen kamen. Dann habe ich mich fortgeschlichen.

Internet-Tipp: " target="_new">


hl antwortete am 07.06.04 (15:00):

Waldspaziergang

Liebster, lass uns spazieren gehn
in meinem Wald, dort ist es wunderschön
ich zeig dir den Thron der Elfenkönigin
ein junges Reh lief heute auch dort hin

auf grünbraunen Waldboden mit dir gehn
und ab und zu da bleiben wir stehn
uns zu küssen und in die Augen zu sehen
dann gehn wir weiter, Hand in Hand
ich zeige dir mein Wunderland

Schau nur, hier ist allerhand los
eine kleine Welt zwischen Farn und Moos
winzige Sternchen leuchten im Grün,
nein, wir wollen noch nicht nach Hause gehn
die Ameisenburg, ein großes Werk
von kleinen Wesen, ach und dort wohnt ein Zwerg

siehst du den Eingang dort mitten im Weg?
kein Mauseloch, pass auf, wo du gehst
tritt nicht auf die Knochen der Bäume
was ich meine? na, die Wurzeln dort,
was sagst du, ich träume?

hl

Internet-Tipp: " target="_new">


ricardo antwortete am 07.06.04 (16:11):

Also ich bin ganz überrascht von den Reaktionen, hier treffen sich einige ganz friedlich, die sonst den Krieg mit Worten ausfechten.
So zwischendurch ist das ja auch mal ganz schön!
Aber ihr kennt mich ja, ich liebe den Streit über alles!

Und daher hoffe ich auf weitere Wortgefechte :-)))))

Aber es ist erquickend,, das hier zu lesen.


juergenschmidb antwortete am 07.06.04 (16:28):

Und daher hoffe ich auf weitere Wortgefechte :-)))))
Was ich dir hier auch bieten möchte,
Denn solange Gefechte nur
Ziehen hier ihre Spur,
Oft fein, oft mittelscharf bis kantig
Solang deswegen niemand grantig,
Solange jeder friedlich bleibt,
Sich nicht ins Böse gar versteigt,
Solang wird dieses Forum sein,
Ein angenehm's wie guter Wein,
So solls auch sein.

Der Wald von dem du dichtest
Sich direkt ja an uns auch richtet,
Es hallt heraus wie reingerufen,
In allen reingerufnen Stufen.


ricardo antwortete am 07.06.04 (18:25):

Da fragt sich nur:
Wer ist Wald (pluralis majestatis?) und wer ruft.?

Und hallt es denn stets heraus wie reingerufen?¿

Nö!
meistens nicht!


juergenschmidb antwortete am 07.06.04 (20:17):

kann stimmen und auch nicht, wer führt schon darüber Buch...
huch


iustitia antwortete am 07.06.04 (23:13):

Ich ging im Walde so für mich hin.
Da kam mir der Seniorentreff in den Sinn!
Wenn der Goethe d e n noch erlebet hätte -
er würd' sagen: Das sind ganz ja nette,
die kennen noch mein altes Gedicht!
Fürwahr - ich glaube es nicht.
*
Doch - i c h glaube,
er hätte sich an den PC gehockt
und sich selber eingelogt!
Prost! Hoch den Saft der Traube!


maggy antwortete am 08.06.04 (00:01):

Herum ist es erst wenige Stunden,
da war ich eng mit Luther verbunden ;-)
Ich besuchte fröhlich die Wartburg sein
und verbrachte dort etliche Stunden fein.

So herrlich viel Grün im Thüringer Land,
ich hab es genossen, so recht mit Verstand.
Unvergessen bleibt der Blick von der Wartburg mir.
Das war wunderschön, wie ein Waldspaziergang hier.

Und die Stadt Weimar, dort Goethe´t es sehr,
auch Schiller kam damals gerne hier her.
Von Goethe so manches Zitat ja her stammt
und des Wanderes Nachtlied ist sicher bekannt:

"Über allen Gipfeln ist Ruh`,
in allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch.
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde ruhest auch du.

......gute Nacht


schorsch antwortete am 08.06.04 (08:04):

Schaut heut wie in der Sonne
die Venus sich dreht;
doch schaut nicht in der Nacht,
dann wär es zu spät!


ricardo antwortete am 08.06.04 (08:21):

Nachts da trifft man die Venus viel schöner, wer weiß!
Jetzt am Morgen ist´s kühl, doch am Abend wirds heiß!


iustitia antwortete am 09.06.04 (08:07):

Mit Gruß an Maggy...:

"Über allen Gipfeln ist Ruh`,
in allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch.
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde ruhet meine Feder - sich aus;
und erwachet des Morgens wieder -

Schreibt oder kopiert heitre Lieder.


schorsch antwortete am 09.06.04 (09:33):

Meine Damen und Herren, ich werd noch ganz krank;
man hat sie gesehen, von Berlin bis Hindelbank,
die blonde Venus als klein-schwarzen Punkt;
bei einigen Beobachtern hats scheints gefunkt.
Ich war nicht dabei, ich liess es bleiben.
Könnte mirs jemand vielleicht noch beschreiben?


ricardo antwortete am 09.06.04 (10:26):

Ein schwarzes Pünktchen auf gleißendem Grund,
So tat sich uns allen Frau Venus kund!
Also ehrlich, um alles in der Welt,
Die hab ich mir anders vorgestellt!


nowalis antwortete am 09.06.04 (20:33):

wenn ich all das lese krieg ich durst - ich zischh mal'n blondes :)))
reimt sich zwar nicht, aber ahhhh - tut gut :)))


iustitia antwortete am 14.06.04 (22:57):

Vor uns'rer gewalt'gen Sonne zog sie dahin -
die schaukelnd eilige Venus.
Und in allen Nerven spürest du
ihr Leben, ihren Hauch
und ihre Lieder.
Die blechernen Fernrohre und Spiegel schließen
in den Sternewarten.
Warte nur, balde besucht dich auch -
wieder die Venus!


schorsch antwortete am 15.06.04 (08:26):

Ich stand auf dem Hügel
und erwartete die Venus.
Sie kam nicht, die Venus;
sah nicht mal den Hügel......


marie2 antwortete am 15.06.04 (08:57):

@ schorsch

es reichen nicht Sehnsucht und Wille,
Du brauchst 'ne special-brille.
Erst sie verleiht Dir Flügel
zu schauen diesen Hügel.

Marie2


Medea. antwortete am 15.06.04 (09:03):

.... und Tetjus Tügel,
der Norddeutschen einen,
die auch gerne reimen,
saß sinnend am Hügel,
die Hand fest am Zügel
des Rappen, des feinen
und würde gern greinen.